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Sächsischer Landes-Anzeiger : 14.05.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189205140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920514
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-05
- Tag1892-05-14
- Monat1892-05
- Jahr1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 14.05.1892
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-ch Nr. 111. — 12.3ahraana. Die an jedem Wochentag Abend siiiit dem Dalum des folgende» Tages) zur Ver sendung gelangende unparteiische Zeitung „Sächsischer Landcs-Anzeiger": »nt täglich cinein Extra-Beiblatt r. Meine Botschaft s. Sächsischer Erzähler b Sächsische Gerichtözeitnng 4. Sächsisches Allerlei 6. Jvnstr. Unterhalt,mnöblatt 6. Sonntagöblatt 7. Lnstiges Bilderbuch kostet bei Ausgabestellen monatlich 70 Psg., bei Post-Anstalten monatlich 75 Psg- Sächsischer Mites-Atlskiger. Verbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. Die Hanptblätter des „Säch>. Landcs-Anzcigers" erscheinen (o l>n e Vcsscn Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sonder-Nnsgabe alSt Chemniher Ge n eeal-An zeige v für Chemnitz monatlich 40 Pfg. frei ins Haus; außerhalb Chemnitz monatlich 50 Psg. mit Zntragen. Sommbeud, 14. Mai 18S2. Der „Sächsische LandeS-Anzeiger" ist in der deutschen Post-ZeitungS-PreiSlistl nnter Nr. 5580 eingetragen. (Oesterrei.lnich. Zeitnngskalalog Nr. 265t.) Der „Che mili lzer General-Anzeiger" ist in der deutschen Post-Zeitnngs-PreiSlist« unter Nr- 1342 eingetragen. iOesterreichijch. ZeitnngSkatalog Nr. 59L) Verlags-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. S. Fernsprcch-Anschlnß Nr. 136. Tclegr -Adr.: Landcs-Anzeigcr, Chemnitz. AlizelgeilUreiS' ggeivaltene Corpnözeile (ca. 0 Silben fassend) oder deren Raum 15 Psg. — Bevorzugte Stelle (ögespaltene Petitzeile ca. 11 Silben fassend) Anzeigen können nnr bis Vormittag angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern.—Die Anzeigen finden ohneP oder deren Raum 30 Pfg. Bei wiederholter Anfnahme entsprechend billiger. — reiSausschlag gleichzeitig Verbreitung durch den „Chemnitzer General-Anzeiger". Politische Rundschau. Chemnitz, den 13. Mas. Deutsches Reich. Vom Kaiserhofe. Ai» Donnerstag Morgen kam der Kaiser Lv» Potsdam »ach Berlin und begab sich z» Waget, nach dem Atelier des Bildhauers Prof. Pfnel zu Charlollenburg und besichtigte dort das Modell zn einem für Görlitz bestimmten Reiterstandbilds Kaiser- Wilhelm 1. Dann s»hr der Monarch »ach dem Ansstellniigsgebände, woselbst derselbe sich durch den General der Infanterie v. Mischke die Modelle zn dem Kaiser Friedrich-Denkmal bei Wörth verstellen lies; und später nach dem Zeitghanse, wo Staatssekretär v. Bötticher dem Kaiser einige Pläne zum Ausbau des »eneii Berliner NeichslagS- . gebättdes vorlegte. Im Schlosse conferirle der Kaiser mit den« Kriegs- iwinisler »nd nah » einige Vorträge entgegen. Heute, Freitag, wird dci^. Kaiser auf de», Tcnipelhofer Felde das 2. Garderegiment z. F. bcsichnlge». Am Nachmittag erfolgt dann die Abreise des Kaiser paare« »ach Stettin. UXber den Besuch des russische»« Kaisers oder des Kaiser-P aares am Berliner- Hofe liegt, wie dem „H. K." geschrieben wird, biss jetzt der Berliner amtlichen Stelle noch leinc vsficiclle An sage vor, doch nimmt man an, daß er erst ans der Rückreise von Kopenhagen „ach Petersburg stallfindet, weil der Aufenthalt in Berlin, falls der B-s„ch ans der Reise nach Kopenhagen statlfiudct, sich a»f 1, höchstens aber ans 2 Tage erstrecken könnte. Der- P»k-!siische ttttterr-ichtöministcr hat sämmtliche Schul- behöcdc» von v.cnem ans die Schnlcrvcrbiiidniigc» an höhere» Lehr anstalten ausmt.f,,,, gemacht. Ter Minister fordert zur energische» Unterdrückung d-r schädlichen Verbindnnge», sowie zur strengen Be strafung der auß Wechsel j,„ wiirttembetgische» Kriesisnlinisteri»««,». Ter ,.Staals>„zeigcr fgx Württemberg" meldet: Der General der Infanterie v- Stcinhcil, Staalsminisler des Kriegswesens» ist nnf sei» Anstiche- wegen leidender Gesundheit untcr Anerkennung der ge leisteten Di.nste der Verwaltung des Kriegsdepartements enthoben Word n. Her Cvminaiideur der 30. Division, Generallentnant Frci- ltUx^Khots v. Tchotlenstein ist zum Kricgsministcr ernannt. Ter König erlies; a» de» 'Gr7,rr2l:--'-<^Mvüzgl ein warmes Danlschreibe» »nd beschenkte denselben mit seinem h-'ok>Lt^nnter de», Ausdruck feinet vollen Anerkennung »nd wohlgeneigte» G<.'!>»wiia^: Die Berliner Börfencommission. Wie die7»d.- hört,! habest V, erste» VerhandlnugStage der Börsenenqiie.-XLM, U ,„i sion ;o zeitraubend gestaltet, daß man anstatt der beabsichtig«?)?- 15—20 Vcrnehminigen noch nicht mit der Abhörung der erstell drei Experten z» Ende gelangt ist. Die sämmtliche» ferner geladene» Sachverständigen sind daher bis auf Weiteres abbestellt worden. Die Verhandlungen habe» dargetha», daß bei Abfassung des Frage bogens doch etwas zu oberflächlich vc>fahren worden ist, da zahlreiche Fragen sich als viel zn complicirt gestellt ergebe». Auch die Mit glieder selbst gelange» bisweilen z» langen Auseinandersetzungen »ntcr einander. Tie Ergebnisse der Verhandlungen selbst aber, so meint wenigstens die Commission, werden für Rechtsprechung »nd Wissen schüft deiiiioch außerordentlich wcrthvvlleS Material enthalten. Die Arbeiten der Reichscommission für das bürger liche Gesetzbuch werden bis zum 1. Juli fortgesetzt. Dan» werden bis zum Octvber Ferien eintreten. Nach dem jetzigen Stande der Arbeiten ist mit Sicherheit anziinchmeii, daß dieselben frühestens am 1. Juli 1895 ihren völligen Abschluß finden können, also zu einem viel späteren Zeitpunkte, als man bis dahin angenominen hatte. PrenszischeS Abgeordnetenhaus. Doniierslags-Sitziiiig. Das Hans geuehinigte »ach unerheblicher Debatte die neue Land- gemeiiideordiiniig für Schleswig-Holstein und begann dann die dritte Berathnng dcr Novelle zni» »e»en Berggesetz. Abg. Szinula (Ctr.) betont, daß die Vorlage de» berechtigte» Wünschen dcr Arbeiter noch nicht völlig entspreche »nd verlangt Bekämpfung der Irreligiosität in den Schulen. Weiter beklagt sich dcr Redner über die poli ische Beeinflussung der Bergleute durch die Beamten. Abg. Schultz- Bochum (natlib.) antwortet, daß der Gesetzentwurf allen vernünftigen Ansprüchen genüge. Ein Mehr sei schon i»> Interesse der Arbeitcr selbst zn vermeiden, besonders gelte das von der Einführnng des Maximalarbeitstagcs. Abg. Dasbach (Ctr.) vertheidigt die Haltung seiner Partei gegenüber dem Gesetze und bestreitet, daß dieselbe mit ihren weitergchcnden Forderungen Wahlpolitik treiben wolle. Abg. Ritter (frcirviis.) wünscht Annahme dcr Vvilage »ach den Beschlüssen dcr zweiten Lesung. Er nstrst der Cenlrnmsparlei Herrschsucht vor »nd behauptet, daß sie durch ihre weilergehcndcn Forderungen nur Bennrnhignng schaffe. Abg. v. Czartin-ki (Pole) bedauert, daß die Negierung eine Veränderung ihrer Vorlage in der zweite» Lesung zngelassc» habe, wodurch das Gesetz erheblich verschlechtert sei. Abgg. v. Bockelberg und Gras Limburg (cons.) weisen darauf h», daß weitergehende Bestimmungen dcr Industrie schwere» Schade» ziifüge» würde». HaiidelSminisler v. Berlepsch betont, daß die Abänderungen der Regierungsvorlage nur »»wcscnllich seien und führt aus, daß die Regierung i» ihre» Maßnahmen zn Gunsten deo Bcrgarb itcr sort- fahrcn weide. Znnächst wird ein Gesetzentwurf belr. die Einführung von Berg Gewerbe-Gerichten vorbereitet. Nachdem noch Abgg. Hitze, Szniula, Lieber (Ctr.) »nd Ebcrty (freist) z» Gunst,» wcitcrgeheader Bestimmungen im Interesse der Bergarbeiter gesprochen, wird die Generaldebatte geschlossen Die erste» Paragraphen werde» »ach de» Beschlüsse» der zweiten Lesung angenommen, woraus die Sitzung bis Freitag vertagt wird. Ucber de» Neitnnterricht der Eabnllerie-Nekruten wurden, wie die „M. A. Z." initthcilt, neue Bestimmungen erlassen, welche mit dem Hergebrachte» vollständig brechen »nd dem Cvnipagnic- rcitcn ein großes Gewicht beilegen; wenn auch dcr Bahnreiterci ihr volles Recht gewahrt wird, so erscheint dieselbe doch nicht mehr als das Axiom des RcitenlcrneiiS. Demgemäß haben schon während der ersten Monate dcr Ausbildung der Rekruten (also i»> Herbste) die junge» Reiter möglichst lange im Freien z» reiten und häufig den langen Galopp, sowie das Reiten über Hindernisse zn übe», wobei auf einen losgelassenen, den Bewegungen des Pferdes sich an- schniiegendcn Sitz und weiche Führung mit der Faust z» achten ist. Durch die längere »nd freiere Bewegung ans dem Pferde soll ange strebt. werden, dem jungen Reiter eine gute Grundlage im Sitz zu gebe» »nd Steifheiten desselben zn lösen. Eine Be»sa»»«»»«l»»»»g Berliner „Arbeitsloser", die a»> Donnerstag i» dev Brauerei Friedrichshain tagte, wurde vom über wachende» Polizeilentnaiit a»fgelöst, als sie beschließen wollte, evcnt. „durch ihre» eigenen Willc» eine Umgestaltung dcr bestehenden Ver hältnisse auf inögtichst schnellem Wege herbeiznfnhre»." Oesterreich-Ungarn. Im Steneransschnsr deS Reichsrathes hat die Berathnng dcr neue» Slcnervorlagen begönne». — In Pest ist der ver storbene ««»^arische Cisenbahnminister Baroft unter zahl reicher Betheiligniig bestattet worden. — Das Amtsblatt pnbli- cirt ein königliches Handschreiben, durch welches dcr Fiuanz- miiiistcr Wekcrle mit dcr Leitung des Handelsministenims provisorisch betraut wird. — Zur Krönnngsfeier. Dcr Unterrichtsminister hat eine Verordnung erlassen, wonach anläßlich der Krönungsfeicr am 7.—9. Juni in alle» staatlichen eonfcssivnelle» Schule» der Unterricht zn ruhen habe. Italien. Die Reise des Königopaareö nach Berlin wird voraus sichtlich auf unbestimmte Zeit verschoben werde», da der König Giolitti initbringe» möchte, dieser aber aus erklärliche» Gründen gleich zu Anfang seiner Amtsführung schwerlich sechs bis sieben Tage abkommen kann. Die Reise ist also im Juni nur dann möglich, falls sich dcr König zur Reise ohne Giolitti verstünde, Ivas vorerst nicht wahrscheinlich ist — Ein neues Ministerinm nnter dem frühere» Finanz- minister Giolitti ist gesichert, doch trägt dasselbe so stark de» Charakter eines VerlegenheilsministeriumS, daß cs wohl »nr cinigc Wochen am Sinder bleiben wird. Allgemein wird erwartet, daß Crispi demnächst wieder an die Spitze der Regierung treten wird. — Der Papst hat bekanntlich einen Brief nach Frankreich gerichtet, worin er die Anerkennung dcr Republik seitens des ge sanimten Clerns fordert. Das Schreibe» stößt aber doch a»s einige» Widerstand, und bis zur völligen Verwirklichung dürste »och einige Zeit vergehen. Frankreich. In Westasrikn Hab.» die Dahomcyneger eine» Altgriff ans die französischen Bcsttzttttgen bei Portonnovo gemacht, ritidabcr erfolgreich zurückgeschlage» worden. Der Restaurateur der in Folge seiner beim letzten Dhnamitattentat erhalle,,e>k**»«l«tzulig<:» gestorben ist, ist unter großem Andrange be stattet worden. Hiiitcrdliebcnen sorgt der Staat. In der belgischen Haupts«aeine Minister- krisis. Der Premierminister Bcrnacrt findet in p.7an.e,r ^ fassnngsrcfvri» lebhaften Widerstand bei seinen eigene» Parteigenossen und will deshalb aus dem Amte schciden. — In Lüttich nnd Umgebung hat die Polizei zahlreiche Menge«« vergrabener Dyitanritpatronen entdeckt. Es wäre eine nette Bejchecrung gewesen, wenn dieselben alle zur Verwendung gelangt wären. Die verhafteten Dynamitards haben fast sämmtlich ihre Strafthaten gestanden. Grosjbritannie»». Der englische Minisrerprasident Lord Salisbnrh hat eine Deputation englischer Arbeiter empfangen, welche um den achtstündige» Arbeitstag bat. Der Premier ließ den Tepntirten aber keinen Zweifel, daß er entschiedener Gegner dieser Forderung ist. — Bei einer Ersatzwahl in Ost London haben die Gladstoneaner den Conservatibe«« einen Wahllreis abgc- nomme». — Im deutschen Hospital in London wurde das 47. Jahresfcst des genannten Instituts unter Theilnahme zahl reicher vcrnchmer Jestgäste begangen. — Ans Nord-England werden wiederum verschiedene Bergarbeiter-Tumulte berichtet. Rußland. Ans zahlreichen russischen Gonbcrnements lauten die Aussichten für die nächste Ernte sehr schlecht. Man klagt über große Dürre. — Generalgonbertttttr Graf Gnrko in Warschau hat einem Franzosen gegenüber wieder einmal eine Acußcrnng gcthan, als ob er Deutschland mit Haut und Haaren anffresse» will. Sieht dem bekannte» Maulhelden ähnlich. — I«« Lodz hat cs nentr- dingö einen Arveiterkratvall gegeben, bei welchem eine Patrouille scharf feuerte. Eine Arbeiterin wurde gctödlct, ei» Arbeiter verwundet. — Im Bezirk Kiew sind zahlreiche aufrührerische Proklamniivncii verbreitet, die mit besonderem Erfolg sich an das Landvolk wendclcii. Orient. Die Hanptschnldigei« ai« den» Nttstschnker Bombe„- eomplott, der Armenier Bakarasch und ein Rumäne Caccart, sind lcslgcnvnimen worden. — Ans Egypten wird eil« Wieder aufleben des Rä,«ber»„«wtsenS gemeldet. Eine stärkere Bande überfiel eine Eisenbahnstation und konnte erst nach heftigem Fenergesccht vertrieben werde». Sächsisches. — Verleihnnge» «nd Ernennunge»». Dem znm zweite» juristischen Hilfsarbeiter bei dem evangelisch.lutherischen Landcs- consistoriniu ernannten zeilherigc» Bürgermeister in Erimmilschau vi-. Alfred Ziska Grundig wurde der Titel und Rang eines Cousistorialraths verliehen. — Der bisherige Vorstand dcr kö»igl> amlsh. Delegation Sayda, Herr Negicrnngsrath v. Hinüber, ist von dem Fürsten Heinrich XI V. vs» Neuß z»>» Staatsrath »nd Chef des Departements des Innern ernannt worden. —* Todtenliste. I» Leipzig starb Oberst vo» Süß milch genannt Hürnig. Er war ei» Veteran der königl. sächsische» Armee, ein Nestor der Carwgraphie Sachsens, dcr Statistik und Kri'egswissciischnst, namentlich der Kriegsgeschichte, ei» deutscher Patriot von weitem geistigen Horizont. — Geburtsscheine zn den Arbeite»bersicherttngen. Nach de» gesetzlichen Bestimmungen über die Arbeilerversicherungen (tlttsallvcrsichcrnug, Jnvaliditäls und AtlerSv rsichcrniig) sind alle zur Begründung und Abwicilnng dcr Rcchtsverlmltnisse zwischen den Vcrsichcrniigsaiistaltc» einerseits und den Versicherten andererseits erforderlichen Urkunde» gebühren- und ste mpelfrei. Diese Gebühren- und Slempelsrciheit ha« auch auf die Pfarr- und standes amtlichen Atteste dcr Behörde», ». A. ans die Geburtsscheine, Anwendnng zn finden. Wenn c-s aber geschieht, daß man schriftlich von einen« Pfarrer einen Geburtsschein erbittet, ohne daß ausdrücklich geschrieben wird, eS sott derselbe znm Zwecke der Arbeitervcrsichernng verwandt werden, so kann dcr Psarrcr nicht anders, als die Gebühren zur Kirchgcnieindckasse, wie sic für einen Schein fcstgcstcllt sind, durch Postvorschuß einznziehc». Daher sei lierdnrch darauf nnfmerksam gemacht, daß cs beim schriftlich,-«, Vcrlangen eines solche» Scheines nvthwcndig ist, aiiSdrncklich zn schreiben: Znm Zwecke der Arbeiler- vcrsichernug. ^ — Bednrf»«itz-Rach«veis im Gastwirths-Gewerve. Der Verein Gera er Gastwirt he hat im Hinblick ans die wie Pilze ans dcr Erde schießenden Nestanralioucn i» seiner letzten Sitzung de» Beschluß gefaßt, de» städtische» Behörden gegenüber wegen Einführung des Bcdürsiilßnachweises in« Gastwirthsgcwcrbc Schritte zu thn». — Ein frecher Schwindler. I» Dresden betrat ein jüdischer Handelsmann mit „Tuchen feinster Sorte" eine Privatwohnung mit dem Bemerken, am anderen Tage einen Wechsel von 2000 Mk. be< gleichen zu müsse», weshalb er »ntcr allen Umstände» gezwungen sei, die Waarc losziischlagcn. Tuche für drei Anzüge «vnrden vor- gclcgt und dafür dcr s.e)viß nicht hohe Preis von 88 Mk. gefordert. Das Geschäft wurde abgeschlossen. Wer aber beschreibt den Schrecken, nachdem man die Waare hatte untersuchen lassen? Ans höchstens 42 Mk. taxirte man von sachkundiger Seite de» in den Handel ge brachten Stoff. Nn» «vlirdc eine kleine Judenverfolgung in Scene gesetzt, welche ergab, daß dcr „billige Mann" in Grünzig's Hotel Wohnung genommen. Dcr i» die Enge getriebene und mit derPolizei bedrohte Schwindler »ahm die inindcrwcrthige Waare zurück und zahlte, «renn auch mit schwerem Herze», das Geld «nieder heraus. —- Selbstmord ans übertriebene»» Ehrgefühl. J>« -Leipzig hatte sich kürzlich der Sohn einer dortige» angesehene,« Familie, welcher die Oberprima einer dortigen höheren Lehranstalt besuchte, dazu verleiten lassen, eine von ihn« anznfertl'gendc schristliche Arbeit nicht ganz selbständig hcrziistellcn, sondern zun, Thcil abzü- schrciben und er ivnr, als mau ihn dabei ertappte, zn einer Stunde Carcer vernrlheilt worden. Anstalt «in» diese verdiente Strafe ruhig und standhaft auf sich zn nehmen, setzte sich der junge Mann in seinem übertriebene» Eargefühl den Vorfall so in den Kopf, daß er nach einer nahen Waldung ging »nd sich dort mit einem Revolver erschoß. st,,ieö77. Unterschlag,,,«g. Dev in Plagwitz stalionirte Stadt- ncr»»,,^"c" ^ Unterschlagung verhaftet worden. Die — über 4000 Mk. belaufe,,. Schieferdeckergeselle S-Hlicb?' P^'.c.« i. B ist am 11. Mai der n.,d infolge der erlittenen M °»'es N-ubancs hcrabgcsallen 32 Jahre alt nnd verhcirathet, abe?''?' ^ben. Derselbe war — WellerSwalde, 9. Mai. lehrerAdolf Heinrich Fischer, früher l. Lehrer'"^, Hecr K,rch,ch,,l- allhier sein 25 jähriges Antts-Jnbilci»«» als stä»digcr^u?" .b ^wiopai«, gestern ward dem Herr» Jubilar vor versammeltem ^(ra,7 Schulvorstand durch Herrn Bezirks-Schnlinspcctor Egcr die durch da?'" Ministerin,» des Ciiltns und öffentlichen Unterrichts geschehene Ver- leihniig des Caiitor-Titcls a» demselben »ntcr Ucbcncichnng ciner diesbezügliche» Urkunde bekannt gegeben, während heute sowohl die Gcineinve» Wellerswalde ,,»d Gannitz, wie die Schuljugend und »och manche Freiinde des Jlscher'schen Hauses mit Fcstgcschcukcn und herz lichsten Glückwünsche» sich ciiistelltcii. Möge de», verdiente» Jubilar noch eine lange und gesegnete Wirksamkeit in seinem Kirchschnlamle, verbunden init viel häuslichem Glück »>,d Segen, beschiedcn sein! — Jöhstadt, II. Mai. Heute langte die „„erwartete Mit» thcilung hier a», daß dcr Ehrenbürger hiesiger Stadl, Herr Kauf mann Christian Friedrich Weinhold >» Breslau, »ach kurzem Kranken lager plötzlich zur ewigen Ruhe cingegange» sei. Er war ein warmer Frcnud seiner Vaterstadt Jöhstadt „nd hat durch seine hervorragende Anthcilnahmc an der zur Hebung des Klöppclwcsens mit 10,000 Mk. hier errichteten Joh. Friedrich Meyer-Stiftung sich ein dauerndes» dankbares Andenken hier gesichert. —X. Gclcna««, 12, Mai. Der 28 Jahre alte Strlimpfwirker Wilhelm Hosma»» von hirr, welcher sich vor einige» Wochen ans dem elterliche» Hause spurlos entfernt hatte, wurde heule Abend er tränkt ii» Uhlig'schcn Teiche aufgcsilndcn. — X Gxiltta, 12. Mai. Der sich auch hier recht fühlbar machende Arbeitsmangcl wird dieses Jahr thcil,veise dadurch beseitigt, daß man alle irgend brauchbaren hiesige» Arbeitskräfte bei de» großen Bauten verwendet, die zu», Thcil schon begonnen sind, zu», Thcil noch i» Angriff geiiommc» werden. Es sind dies dcr Kirchciiban, der Jcntralichnlncubau »nd dcr Ba» einer Natnrhcilaiistalt ans dein Schützcnhaiise. Letzterer betrifft die Errichtung eines allen Regeln der Naturheilknndc entsprechenden Kurhauses ans dem vo» Herrn B. Stahrniger käuflich erworbene» Grundstücke des SchützenhanseS. SicherM Vornehme» ist von einem llniban der jetzigen Schützeu- hausanlage» keine Rcdc. — Der Kirchenban ist nu» so weit vor geschritten, daß nächste» Montag die Grnildstcinkcgung stattfindet. Diese» Tag glaubt man festlich begehen zn müsse,«. Alle Jestlheik- »chmer werden sich au genanntein Tage Nachniittags 3 llchr im Hvppner'schen Gasthofc vcrsammel» »nd in feierlichem Zuge auf de» inmitten des Ortes gelegenen Kirchenbauplatz begebe». Außer de» üblichen Haninierschlägen hat »«an verschiedene Gesänge »nd Reden geplant, damit der Act ein möglichst feierlicher werde. Für den Abend ist dann ei» an «»usikalischen, tnrnischen »nd rednerischen
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