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Für unsere Frauen : 05.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490498701-189702058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490498701-18970205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490498701-18970205
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFür unsere Frauen
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-05
- Monat1897-02
- Jahr1897
- Titel
- Für unsere Frauen : 05.02.1897
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Dieser Wunsch mußte sehr gebieterisch drängen, da sie, sie gewöhnlich so mich nachsah derart daran bestand. »Aber was erwarten S e dm Seltsames bei mir zu sehen I« ragte er. »Ihr Heim.« »Es th ipkdek merkwürdig, noch interessant, noch · . .« JES iit Jhr Heim.« »Aber mein Heim ist hier, da Sie mich so liebenswürdig den Demi4 hier« spielen lassen.« Sie schüttelte den Kopf nnd er vermochte kein Wort füg anten Berziciness ans ihr herausznlocketr. Am nächsten Tage hatte er eben sein Frühstück beendet und lass in seinem Zimmer, als der Bediente ihm meldete: ~Gnädiger Herr-, es ist eine Dame da, die den gnädigen Herrn zu sprechen wiinscht.« »Eine- Dnme?« tm s»Ja, gnäjdiger Herr, eine junge Dame, sehr elegant nnd sehr «b ch . . .« - lJacaueS zweifelte keinen Augenblick: das war Annie. Er iikgektejich nicht, dieser Gewaltstreich belustigte ihn eben durch Keine 8j«III-liitl)eit.f " »Fiil)rsn Sie sie in den Salon«,- sagte er zu seinem Kammer dienst- Er legte seine Hausiacke ab, fuhr in einen Rock, damit es iinn zn fainiliiir gegen die Besucherin aussehe, öffnete eine Thiir nd trat einp Anciie stand, ihm den Rücken kehrend, vor dein sortrait Frau Previtcaiiieres’. Es war ein schönes Bild, das ,)elene meltmcholisch und reizend, mit ihren sanften Augen nnd hreiu feinen Lächeln darstellte. Sie sah es mit so wilder Auf nertsamteir an, daß sie, ganz in die Betrachtung versunken, laeques nicht kommen hörte. Er berührte mit dem Finger leicht; ihre Schulter-- Sie fuhr zusammen-, drehte sich um, und finster« ohne ein zärtliche-s Wort, ohne einen »Guten Tag««, sogar ohne .ine Kousbewegung zeigte sie mit der Hand ans das Portrait. Von der Veränderung ihrer Ziige gepackt, blieb er vor ihr stehen« Der Zufall hatte es gefiigt, daß sie ein graues Kleid trug, wie an dem Tage, da er sie zum ersten Male gesehen, und an dem Tage, da sie sich wieder getroffen und von Neuem ver liebt hatten; aber es war nicht mehr die etwas räthfelhafte, doch lächelnde, anninthige Dame in Grau; es war eine drohende, schreckliche Frau, die er nicht kannte, die ihn tief beunruhigte. s Sie las in seinen Augen den verhängnißvollen Eindruck, »den sie auf ihn ausiibte, aber der wiithende Dämon, der sie er ,griffen hatte, erlaubte ihr keine nbfchwächende Heuchelei. Sonst fd schnell bereit, ihr Gesicht zurechtzulegen, fo geschickt im Ver ihehlen ihres Niiszvergiiügeris, blieb sie heute gereizt und schroff, kihre Brqu hob sich in heftiger Erregung, ihre Finger trampften sich zusammen, ihre Zähne bissen sich in die Lippen. Endlich sagte sie mit rauher Etlmme: -- »Da-Z ist sie!« Er senkte den sion nnd sagte kein Wort. Aunie warf einen zornerfiillteu Blick auf dass Portrait nnd fiiate hin«;n: i »Ich begreife, dass Sie sie vermissen, sie war schön!« Diesinal verlor Jacaues die Geduld, nnd Anuie beim Arm erqreifend, zog er sie an sich, sie von dein Bilde f:rtrcißend, das sie mit dem Blick beschimpfte und mit Geberdeu bedrohte. »Was bedeutet diese Scene ?« fragte er mit einer Energie, die der jungen Frau ganz neu war. »Sie ist ebenso unpassend ivie lächerlich. Also, um mich so tief zu verlegen, lag Ihnen so viel daran, mich zu besuchen? Was erhoffen Sie von dieser Demoustration? Was wollen Sie mit Ihrem Verhalten be weisen? Daß Sie eine schlecht erzogene nnd jedes zarten Ge fühles bare Frau sind? Nun, das ist Jhuen gelungen. Jetzt habenlSie hier nichts mehr zu thun, kehren Sie in Jhre Wohnung zurück « Bei diesen strengen Worten verzerrteu sich die Ziige Annies, sie erhob mit flehe-»der Miene die Hände, ihre Kniee brachen zu sammen, und mit einein Stöhnen ließ sie sich nnf ein Fnuteuil niedersinken. Ohne sich Inn sie zu kümmern, schritt Jacques mit verdiisiertetn Gesichte, die Beute einer schmerzlichen Erl«eglnig, im Salon auf und ab. Er war mit Anme, er anr mit sich selbst unzufrieden. Es schien ihm, dass Alles-, nms sich hier begeb.n, in haßlicher Weise vorbedacht war, um seine Gesiihle zu verletzen- Er klagte sine Geliebte einer Art Einweihung seiner intimsten Empfindungen nn nud machte sich Voriviirfe, ihr dazu Gelegen heit geboten zu haben- Aber er hielt ihrer Verzweiflung nicht Stand nnd trat, als er sie weinen hörte, zn ihr. Die Spannung ihrer Ziige hatte nachgelassen, sie war wieder die gnte Annie geworden nnd sah ihn nnrnnig an, denn nachdem sie ihre Selbstbehrrrsrhnng wieder erlangt hatte, ermaß sie die Tragweite ihrer That, erschrak dar iiber nnd fiirchtete vor Allem, daß Jacaues ihr nicht verzeihen werde. Sie sprach nichts-, aber sie ergriff seine Hand und legte sie mit annmthiger Deniuth anf ihre Stirn, sich voll Reue und voll Begierde, seine Verzeihung zn erlangen, vor ihm beugend. Er schlng sie ihr nicht ab, schalt jedoch die jnnge Frau liebevoll und machte ibr Vorwürfe, die sie ergeben anhörte. Sie konnte iich nicht entschließen, auf das Plaidiren mildernder Umstände zn verzichten « « « » " »O, es war ein Wahnsinn von mir, herznkommen, und Du hattest sehr recht, es mir zu verbieten. Jch argivöhnte, daß Alles in dieser Wohnung dem Cultns Derjenigen geweiht fei, die Du noch beweinft. Jch kann nicht mehr daran zweifeln, und meine Qualen werden jetzt, da ich dieer Portrait sah und weiß, daß Du es beständig vor Augen haft, noch grausamer fein. O, Du ahnft nicht, was ich dulde, Du kennst die Leiden der Eifer sucht nicht. lind auf eine Todte eiferfiichtig sein, fich sagen müssen: Sie bleibt fortan unveränderlich theuer, aller Anbetung, aller Ehrfurcht würdig. Die Andacht, die man ihr widmet, wird fich nicht abschwächen; sie ist eine Art von Märtyrerin, eine Heilige! Wenn sie lebte, könnte sie altern, langweilig werden, inißfallen, der Kampf gegen sie wäre möglich, wer weiß, vielleicht auch der Sieg! Aber in der Erinnerung bleibt sie ewig schön, vollkommen und göttlich. Es ist ausi Nie werde ich ihr An- Tdenten besiegen. Und darum vergehe ichi« Von Trauer und Mitleid erfüllt, versuchte er, ihr Vernunft zuzureden, denn er erkannte, daß Annie aufrichtig und wahr haft ungliicklich war. Ach, woraus fchöpfte sie Verdacht? Was fiir ein kläglicher Triumph fiir die verfchwundene junge Frau
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