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Dresdner Nachrichten : 25.07.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187507252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-07
- Tag1875-07-25
- Monat1875-07
- Jahr1875
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- Dresdner Nachrichten : 25.07.1875
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I81L ogelschlcßcnS. ckstraße, vo» bi» Nacht» ngcr, im Be titeln. »L'er««»» »I»p ngkc Gültigkeit bc > lo Ubr ein. ' Dampssäbre »arten, «ni- e» Fähre nil» tt'gcüchicßrns stellen, wclä'e gelichicßwocbc w'ild. bciids n Ute. zeitig bekamil älne geiöiicii ste im vorige» eu;cs reizend bclc- I>»> Bkorgc« gute» iüßcn R. Vllllk A». G^o- sint ül'Ie find im 'er, stiemiscii, der ei» Haiw cr.ilaacitt »k^ 'Mm eiiai .ulten, coiiir!. it iür nc». l60,m,u eralagcitt, »f. mlischc» Dorse recil iiicl. cm ii, eomplctcm Ernte iit iür uiscii. Hvp» nt. Weimar. reelle von ea, 'Vöicicii, pi irichplantagcii, olt vo» Granit 'ent. ii. ketl. i <>0,tt0ttN>art k ui pttt. »t, Lllcimai. icke» »icirerc» ine im beste» aiizöi. Steine) ttcn Inventar, erk mit «tO.tttt» lit ist aut 6» hie gehört ein > Feit .Unter »t, Weimar. öKMZ. 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Anjkrale werden MaN»n. mrave anftcnommen dli F'l'o. Ul,r. LonnlagD d,s MMan» 12 UUr. I, vtl-uilaüti nrode KloUer paiie ö dlS .'tokiil'.l. -1 Uhr De". Ni.nun einer cm ipalli.icn P.liUcile kostet » « - r >. F. ,andt dtß Lieile.1. G^tne ^aranlie jur düH Nüel) stlnp,e,k Erschet« »eir der Inserate wirI nicht ti ege den. «n»w:ntiklk i'lnkionce«- 1U tkc.i^e non »tnL nnbe» kn tlUn .niui' n l, i Per ionen nts rireu wie nur fl» Pr.^ n ll in ernndo« ^al,l>:ii"> dn..l) ^'ries- n'.il'.ken ocer 't^'ltin-ul,- tun > .'icn > Ttll-rN koste» t, . e . '.ik die .'.'iont.'.rvr N'.liluncr ydcr naN cinein ^csNa^- die PeniLcile ^ Psgc. Nr. 206. ZwiniMster Jahrgang. Mitretacteur: Ilr. Lruil N>er».v. FNr das Feuilleton: Luilvil« ttsrti«»»». Tressen, Sonntag, 25. Juli 18?5. Politisches. „Biet' ihm Croatien als erblich Königreich!" denkt die aufrührerische Bevölkerung der Herzegowina mit den Wor ten Solimail'ü in „^riny" und glaubt mit dieser Lockung Hilfe von Oesterreich gegen die türkische Oberherrschaft zu erlangen. Bor dem Jahre 1466, wo Mohammed I!. die Herzegowina eroberte, bildete! die Herzegowina zusammen mit eine», Thcile des südöstlichen Tal-' matiens ein Herzogthum Croatien. Wer an den fortwährenden! blutigen Raufereien zwischen der christlichen und türkischen Bcvöl-! kerung dieses Landstrichs die Schuld trägt, ist schwer zu ermitteln, doch läßt sich fast befürchten, daß, wenn die Anncrion der Herzego-! wina an Oesterreich Thatsache würde, die Rauflust der Bevölkerung am!) unter einer christlichen Obrigkeit dieselbe bleiben würde. Las österreichische Ministerium verhält sich diesem Traum eines neuen österreichischen Königreichs Croatien gegenüber nüchtern und ableh nend. Die Zeit, wo sich die ganze Welt für das von den Moham medanern bedrückte Griechenland begeisterte und seiner Befreiung Opfer brachte, ist längst vorüber. Die Zustände in Griechenland unter den wohlwollenden Regierungen des bairischen Otto und des dänischen Georg sind so traurig, daß die frühere türtische Verwal tung nicht entschuldigt, doch in einem milderen Lichte erscheint. Achnlich ist jene Begeisterung verschwunden, welche die Schönfär berei des französischen Dichters Lamartine für die Maroniten auf dem Libanongebirgc, die von den mohammedanischen Drusen be fehdeten lieinasiatischen Christen, in ganz Curopa erregte. Nüch terne Beobachter, besonders englischer Nationalität, haben die Wahr heit der Verhältnisse schonungslos blosgelegt und damit allen poeti schen Zauber von dem Bcttlerthum der Maroniten, von dein Näu- berlhum der Griechen und Montenegriner hinweggefegt. Die Ver waltung der türkischen Regierung ist allerdings überall erbärmlich, eorrumpirt und träge. Die Steuervertheilung in der Türkei ist eine ungerechte, ungleichmäßige ; die Steuereintreibung durch die Pro ,'inzialbehörden eine völlig willkürliche. Knecht und Herr sind aber einander völlig wcrth und passen trotz aller bliitigenHändel vielleicht immer noch besser zu einander, als deutsche Beamte zu bosnischen Ilntcrthanen passen würden. Die Religion spielt bei den Conslicten in der Türkei stets nur eine Nebenrolle und giebt nur die Schlag worte, wenn die geldarmc türkische Regierung von der noch ärmeren ttzristlichen Bevölkerung Abgaben fordert. Der Kaiser Franz Joseph von Oesterreich hat vor Kurzem die Provinz Dalmatien besucht, ist aber von dem Resultat seiner Reise wenig erbaut gewesen. Dalmatien ist wie ein cuuvickclungsfähigcü, aber verwahrlostes Rittergut, aus dem ein reicher Besitzer mit der Zeit reichen Ertrag ziehen kann, wenn er Lust und Kraft hat, zur Verbesserung jahrelang Opfer zu bringen. Die Herzegowina liegt östlich von Dalmatien und ist in ganz gleicher Lage mit dieser Pro vinz. Finanziell selbst nicht in glänzenden Verhältnissen, hat die österreichisch imgarische Regierung für theucre Annexionen keine Mittel. Die Herzegowiner werden deshalb warten müssen und sich mit ihren türkischen Behörden vertragen, bis Oesterreich besser finan- liell dasteht und das Einverständnis; der Großmächte die hcrzegowi ncr Frage zugleich mit der montenegrinischen, serbischen und rumä nischen ordnen wird. Das Bestehen des türkischen Reiches in Europa ist doch nur eine Frage der Zeit und die orientalische Frage ist, seit dem Frankreich und England an politischer Bedeutung verloren, Rußland. Oesterreich und Deutschland sich fester geeinigt haben, um 'Vieles reifer geworden. Die Herzegowina wäre an sich keine schlechte Errungenschaft für Oesterreich, denn die Narenta mit ihren sieben Neb nflüssen ma chen das Land reich bewässert und culturfähig. Das sich nach dem adriatischen Meere zu abdachende Dinarische Hochgebirge ist für Ge treidebau, Weinbau und Viehzucht günstig. Die Hauptstadt Mostar mit einer Marinorbrücke über die Narenta zählt 16000 Einwohner, die zum Theil sich mit der Fabrikation vorzüglicher Waffen beschaff Cgen und ist der Sitz eines griechischen Metropoliten und eines ka tholischen Bischofs. Die Bevölkerung ist aber eine sehr bunte und besteht aus Dalnuitinern, Bosniern, Morlaken und Zigeunern. Diese Verschiedenheit der Nationalitäten und Bekenntnisse, der Wi derwille gegen die muselmännische Verwaltung und die Nachbarschaft der Montenegriner hemmen aber das Aufblühen und die Frucht des Fleißes der Herzegowina. Montenegro ist ein schlimmer Nachbar für das lünsiige Königreich Erontien, ein böser Unterthan für die Türkei, und tauin durch seinen eigenen fast selbstständigen Fürsten Nicolas Petrovie zu bezähmen. Die ganze Provinz, eine schwer zugängige Gebirgs- Landschast, ist arm und die Staatsverwaltung tönnle ohne Zuschüsse aus Rußland, welches für Montenegro stets ein warmes Interesse gezeigt hat, nie auotoimiicn. Das Volk aber hat einen Hang zu grenzenloser Zügellosigkeit, Rohheit und KricgSlust und nur erst nach vielen blutigen Kämpfen erkannte cs nach 1862 dieOberhoheit der Pforte an. Tie Macht deS Fürsten ist durch den Senat und den einflußreichen griechischen Bischof eine sehr beschränkte. Der Fürst hat zwar den diplomatischen Vertretern der Großmächte das Versprechen gegeben, sich nicht in den augenblicklichen Ausstand des Nachbarlandes zu mischen, damit aus der ursprünglich unbedeuten den Steuer-Revolte keine ernstliche Revolution werde, wird aber vielleicht nicht Macht genug besitzen, sein lriegs- und raublustigcs serbisches Volk im Zaume zu halten. Von Monastir aus bewegen sich hübsch langsam die türkischen Negierungs-Truppen, welche die Herzegowina beruhigen sollen, an den schwarzen Bergen schwerfällig vorüber. Wird das Volk Monte negros der Versuchung widerstehen, von seinen Bergen herab sich auf den alten Feind zu' stürzen, dem christlichen Nachbarvolle zuHilfe zu kommen ? Den Türken ist die Verlegenheit zu gönnen, denn hätten sie sich den rumetischen Eisenbahnbau gefallen lassen, wäre es ein Leichtes, den Kampf zu loealisiren und mit raschem Eingreifen der Truppen im Keime zu ersticken. Die Herzegowina wird trotzallcdem die aufgchißte schwarzgclbc Fahne wieder einziehen müssen und warten lernen. Montenegro kann ebensowenig jetzt auf Rußland rechnen, welches in Asien damit beschäftigt ist, nach Indien vorzudringen, wo fettere Bissen vor ihm liegen, als der abgenagte Knochen im Südostcn der europäischen Türkei. Läßt Rußland doch seinen früheren Schützling Griechenland jetzt aus gleichem Grunde völlig schutzlos am Abgrund der Anarchie. Rumänien aber, dem Preußen und Oesterreich so vieles Wohlwollen gezeigt, hat sich als ein zu undankbares Feld bewiesen, als daß eine Großmacht deshalb sich mit dem Sultan Überwerfen wollte. Die rumänischen Eisenbahn Verwaltungen haben der preußischen Finanz welt schon manchen Krimmer gemacht und das rumänische Parlament hätte aus kindischen umveisen Gründcn zu gern den österreichischen Handelsvertrag abgelehnt, wenn es nicht die völlige Jsolirung ge fürchtet hätte. Die christlichen Unlerthanen der Türkei sind mehr oder minder im VolkScharattcr ocn Griechen ähnlich und damit ist den europäischen Großmächten ein warnendes Beispiel gegeben. Solchen Bereicherungen gegenüber denkt heute jede Großmacht: Ounav!, at. ikona taeantkü," „Die Griechen fürchte ich doppelt, wenn sie schenken!" L'ocalrs imd Tiichsischks. — Am Freitag Nachmittag besuchte Ihre Maj. die Königin von Schweden die K. Hofbuchhandlung von Hermann Burdach (Warnatz k Lehmann) und machte daselbst namhafte Einkäufe. — Der Direktor des hiesigen nalurhistorrschen Museums, Herr vr. Meyer, ist von der König!. Regierung dazu berufen, an dem internationalen geographischen Eongreß, welcher am 1. August in Paris seinen Anfang nehmen wird, theilzuuehmeii. Wie man hört, ist eine Berichterstattung über die Erfolge seiner Rei sen im nialainschen Archipel von dem Gelehrten zu erwarten. Die Ergänzungswahlen für die 2. Kammer des sächsischen Landtags sollen in dem ersten Triittheile des Monats September vollzogen werden. Tie Einberufung des Landtags wird dann auch bald erfolgen. — Im Reichstag kam ein Schriftstück: „Ucber die Nothwen- digteit neue Innungen zu gründen", nicht zum Vortrag, das vom Schlossermeistcr Schmivt in Hamburg, Abgeordneter dieser Stadt. auSgearbcitet war. Der Kern dieses Vorschlags besteht darin, daß die Gcwerbtreibenden sich mit Hilfsarbeitern ihres Gewerbes zur Verhandlung gemeinsamer Angelegeuheiien auf Grund gewisser Satzungen verbinden, theils um Streitigkeiten zu schlichten, theils das Lehrliiigswcsen neu zu ordnen, theils um selbstständige Kraulen-, Invaliden-, Sterbe- und andere Hrlsskassen zu gründen und zu ver walten, überhaupt den gewerblichen Frieden wieder zu gewinnen. Tie Grundgedanken des Schmidt'schen Vortrags findet man in der heutigen Sonntags-Beilage. — In der gestrigen Nummer des hier erscheinenden „Eber hardt'schen Allgemeinen Polizei Anzeigers" wird der vom hiesigen Bezirksgericht hinter dem flüchtigen Stadtrath Beck erlassene Steck brief mit dessen wohlgetrosfener Photographie veröffentlicht. Ter genannte Anzeiger ist, wie hier beiläufig bemerkt sein mag, das einzige eristirende, internationale Polizei-Organ und durch seine weile Verbreitung zur Verfolgung von mit Geldmitteln wohlver scheuen Flüchtlingen der Becthchen Art, sehr wohl geeignet. Bekanntlich wurde die hiesige Sophienlirchc im Jahre 1771 sowohl im Aeußern. als im Innern einer gründlichen Repa ratur unterzogen. Auch im Jahre 1864, ganz besonders aber in den Jahren 1860 bis >M0 nahm man umfassende Renovirungen und einen gänzlichen Umbau der Kirche in gothischein Stile vor. 'An Stelle des früheren kleinen Thurmeö wurden 2 Thürme, dem sogenannten höckrigen auf dem Meißner Tom ähnlich, aufgeführt. Das früher aus kunstvollen Holz und Steinarbeitcn bestehende Portal nach dem Zwinger hin entfernte man gänzlich; dessen Platz nahm das jetzige gothische Doppelporial ein. Seit dieser Zeit lagerten die Friese, die Karniesc, Kapitaler und Säulen des alten Portals, welche einen wahren Kunstwerlh repräsentiren, in der 'Nähe des Malersaals an der Ostra Allee unbeachtet und mancher Unbilde ausgesetzt. Nun hat man den glücklichen Gedanken gehabt, diese Ornamente zu restaurircn und das wieder zu einem schönen Ganzen zusammen gefügte Portal im Museum Joanneum auf zustctlcn. Für dieses wird dasselbe eine Zierde mehr sein, zumal die RestauratiouSarbeiten in künstlerische Hände gelegt worden sind. - Der nach unserer gestrigen Mittheilung am 10. d. M. mit 000 Mark Kassengcldcrn durcbgcgangene Krantcnkassen Kassircr heißt Rcntzsch und war Kassircr des deutschen TabatarbcitcrvereinS. Der Name des anderen, bereits seit dem 12. d. M. verschwundenen KassirerS der Kranlcntasse der Maler-, Lactirer und Vergolder- Gehilfen ist Hansel. — Noch ein Wort über die Droschken an st alt in Dresden. Im großen Ganzen kann man in Dresden über das Droschkcn-Fuhrwert nicht klagen, keine Stadt hat cS besser, manche sogar schlechter. Es kann dieses Bewußtsein aber lein Grund sein, die Verbesserungen abzulehnen, welche man durch die Beobach tung der Anstalten anderer Städte gemacht hat. Zunächst fehlen Dresden Droschken erster Elasse, in denen nur 2 Personen ausge nommen werden und welche nur einen Preis haben, es mag der Wagen von 1 oder 2 Personen besetzt sein. Die Touren z. B. welche jetzt mit unseren Droschken mit 00 Pfennigen bezahlt werden, müßten bei der l. Classe l Mark kosten und könnic der Tarif ver- hältnißmäßig für Zeit- und Tourfahrten innerhalb des inneren oder äußeren Droschken-Bezirks erhöht werden. Der Wcgemcsser, wie er in Berlin cingeführt ist, erscheint für den Augenblick als eine ganz vorzügliche Einrichtung; allein wer viel fährt, wird mit diesem Wegemesser auch viele unangenehme Auseinandersetzungen mit den Droschkenkutschern haben, und ist derselbe nicht für zweckentsprechend zu halten. Die Eintheilung in Dresden nach inneren und äußeren Droschken-Be-irken ist bei Weitem bester, zumal erst nur dann eine Preiserhöhung Antritt, wenn die Tour aus dem äußeren durch den inneren, wieder in den äußeren Bezirk genommen wird. Ucberall fährt man theurer als hier und wäre es angesichts der enorm hohen Futterpreise den Droschkenbesitzern wohl zu gönnen, wenn die Preise mit der Annahme des Normalpreises von 00 Pfennigen für eine Person im inneren Droschkenbezirk gesteigert würden, so daß bei spielsweise zwei Personen nicht 60, sondern 7>>, drei 0<> Pffnnige und vier Personen t Mark zu bezahlen Hallen. Vier Verlernen im Omnibus zahlen jetzt schon 80 Pf.; für die Beguemlichieil seinen Wagen allein zu haben, kann man schon 2" Ps. mehr bezahlen. Ebenso wäre eine Aendcrung des Tnrifcs für Zcilsahnen recht er wünscht und die Berechnung derselben dürste nicht von 2<>zu 20 Minuten aufgestellt sein, sondern nach der Uhreintheilung von Viertelstunde zu Viertelstunde. Eine Zcilfahrt für eine Person müßte die erste Viertelstunde 00, die zweite M Pff, die dritte I Mart 10 Pf. und die vierte I Mart 40 Ps. tosten; jede neue Viertel stunde also 60 Ps. mehr. Tics vereinfacht die BerecGiuiig und erleichtert dem Fahrgasie und dem Kutscher jede Aueeinanderffrung. Ucberhaupt erscheint der hiesige Tarif zu eoinplicirt und ist die Rück sichtnahme, ob die Tour mit oder ohne Paisirung der Elbe erfolgt, wie uns scheinen will, die Veranlassung, daß zwischen Fahrgast und Kutscher oft Differenzen entstehen. Bezüglich des Tarifs sei noch erwähnt, daß die Fahrten aus die nächsten Ortschaften außerhalb des Droschken-Bezirks doch zu billig berechnet zu sein scheinen, denn Sonntags ist in der Stadt selten eine Traschte :u siuden. während die Droschken auf den Dörfern sind, da man sich um einen verhält nißmäßig sehr geringen Preis eine angenehme O pazierscchr: bereiten kann. Werden diese Fahrten möglichst rheuer gemach!, so kommt das nur der Stadt zu Gute und man wird immer an den Eiicnbahn- höfen Droschken finden, was leider jetzt nicht der Fall is>. Zuletzt sei noch bemerkt, daß die Stationsplätze in Dresden uichl mir aus reichend genug Droschteu lesegt sind. Aus dem Attmarl!, Neu- markt, Schloßplatz u. s. iv. wäre doch wohl Plag genug für 20 bis 60 Droschken, wahrend jetzt eine sehr geringe Zahl dort i-.alkn darf. Jedermann weiß auf den großen Stationen Droschken ;u finden, es wäre also besser, wenn die lleinen Stationen eingezeacu, die großen aber dafür verslärit würden. Vorgestern war an dem hiesigen lo.ii '.liehen '' aup: Post gebäude an der Stelle, wo die Blitzableilung in den Boden gejührt ist, ein electrischer Apparat ausgestellt, von welchem aus ein Traht mit der Vlitzableikrslange in Verbindung acsiv! wurde. Wir wir veriinithen, soll durch den electrischcn Strom die O'ristungssähigkeit der Blitzableiter bis zur Spitze hinauf geprüft werden, um etwa wahrgeiiommeno Mängel sofort beseitigen ;n können. Oö sich dies Prüfungs-Verfahren bei jetziger gewitter-reichen Zeit nicht auch für anderwärts empfiehlt? — Ein großer Theil der am Altmarkt und deren Nah: herum- gelegenen feineren Gewölbe- und Geschäfts-Inhaber haben von d m ihnen nun zusichenden Recht, heute zum ersten '.Male, Sonntags ihre Localitäteu zu öffnen, sich durch Circular verbundei!, von dieser Crlaubniß, in Rücksicht aus ihr Verkaufs'Personal, in wohl wollendster, iiic'iischeiisrcundlichslcr Weise abzuschcn und dir Ge'chäitc geschlossen zu halten. Wir bezweifeln, das; Dresden überhaupt durch diese gegebene Crlaubniß zur Gressstadt hinausgeschraubl wird. — Vor längerer Zeit wurde hier ein ehemaliger I.!. öster reichischer Cadelr, der zuletzt als Buchhalter in einem hiesigen Schneidergeschäft fungirle. wegen einer UnlerschlachMg von 800 Thlr. zu einer andauernden Freiheitsstrafe reruriheill. Derselbe, 'Namens Kippte, ist vor wenigen Tagen, und zwar am vorletzten Tage der Verbüßung seiner Strafe, nach längerem Siech- lhum noch in der StraffAnstalt verstorben. - Seit einigen Tagen sicht man neue Wagen der hiesigen ! Omuibusgesellschaft nach Wiener Art. Sie sind wenigstens 20 Ctr. ^ leichter und eleganter gebaut als die bisherigen, geschmackvoll lack-rt ' und dürften immerhin bis zu 20 Perionen aufnchmcn löuucn. — Gestern hörte man in unserer Stadt um die 10. Morgen- Winde wiederholt den dumpfen Schall von fernem Kanonendonner, ^ dessen Ursprung sich Niemand so recht ertläreu tonnte. Cingczoaener ! Crlundigung zufolge, fand auf den Schiestslauden der Artillerie beim „letzten Heller" das sogenannte Prämienschießcn der Artillerie j Uitterosfieierc statt, dem allerdings der herunlersiromende Regen ein j unwillkommenes Accvmpagnement sein mochte. Um unverfälschte Milch zu verlausen, laßt das l Rittergut Kainberg bei Gera aus Bestellung Milch m versiegelten > Kannen und Flaschen täglich in Cis nach der Stadt befördern Wenn das so sortgeht, werden die Kuheuter selbst noch unter Schloß und Riegel gelhan werden -, aber gut ist cs doch. M c t c o r n l o g i s eb c ?! otizc» u >i d A nkcutu n g dc S W i t te r u i> g o gaiigeo. Das v l i tzä»ii I i ellc Aui Ieuchteii der W o > ke >i, welches ebne teil geivöi'iilichcn.llck zaclittabl dcS Blitzes und olme Donner, meistens in tcrNätzc des Horizontes und meistens ttn Dämmerlicht oder im Dunkel tce Naebt, nur selten am Vage, sich zeigt, gcl'örk i» die Gchtcrschcl- iniiige» der Elcctricität und tritt geivöbnllch de, Ratze und Schwüle der Luit aitt, und in der RcacI wlgt am dasselbe (>r- nicdrigung der Temperatur, Wenn diese Clicheimiiig in größerer Hötzc, in der Nähe des ZcnitbS, erblickt wird, io wird dieselbe durch die Ausgleichung bochgcbcndcr, mit vcr'ck'icdcncr Eleckrlci- tat geladener Wolken verursacht, Indem in den lunverdünnten Höben diese Ausgleichung leichter und nübcr criolgt, als daß erst ein Blitz die trcimcndciffSchichten der Vuit nach größerer clce- triieber Spannung zu durchbrechen hätte. Zeigen sich aber diese Lichtschimmer in der Nabe des Horizontes, so werten tieiclden durch daö Blitzen eines seinen Gewitters bewirkt. Man dort den Donner nur vis i» einer Cutterin,na von etwa ll biö höchstens llG- Mellen. Bei hochgemuten Gewitterwolken kann der Blitz biö 20 Meilen weit gesehen werten. Gewitter alio, welche zwistben llG> bis 20 Meilen bö» uns ciiticritt sind, lassen wobl den Blitz uns erblicke», aber nicht den Donner börcn. Sind die Gewitter wolke» noch weiter als 20 Metten von n»o cntieriit, io kann der Lall stattbaben, das; wir nicht den eigentlichen Blitz, sondern nur den Widerschein desselben, welcher in tniiithaltiger Luit entsteht, ln der Erscheinung dieses blitzartigen Aiiklenchfci's mr'm-"'
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