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Erzgebirgischer Volksfreund : 15.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192807150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19280715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19280715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1928
- Monat1928-07
- Tag1928-07-15
- Monat1928-07
- Jahr1928
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.07.1928
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«»X». «»» Schwärzend««. «x»»t«»x. «» U» «» »«»«»« «1 «um«» dl» MIMM-M » Uh» i, »m Laup ft»«»». SI« »<«wk sie »I« «ufuah», der >üd"»l8a«»b«^»»»»!««W'U»*MÄ-2u « mlhallmd die amMcho B<k«mtt»achm»g«, der Amkhaupimamsschast mid der Staolsbehvrden in Schwarzenberg, der Siaais- u. ItSdllschen Behörden In Schneeberg, Lößniff. NensiSdlel. Srünhain. sowie der Finanzamt« in Au« und Schwarzenberg. So «erb« «cherde» veröffentlicht r Vie Bedannimachungen d« Stadtröt« zu An« »ad Schwarzenberg und d« Amtsgericht« zu Au, und Sohanng«org«stadt. Verlag L. W. Vürlaer, Aue, Erzgeb. Nr. 1S4. Sonntag, den lS. Juli 1928. 81. Jahrg. Amtliche Anzeigen. lieber das Vermögen des Kaufmanns Rudolf Graumüller in Radiumbad Oberschlema als alleinigen Inhabers der Firma A. Schlesinger, daselbst, wird heut« am 12. Juli 1928 vor mittags 9 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Siegel in Au« wird zum Konkursver walter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 31. Juli 1928 bei dem Gericht anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Glaubigerausschusses und eintretenden falls über die im 8 132 Ler Konkursordnung bezeichneten Gegenstände und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 10. August 1928, vormittags 11 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sach« in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache ab gesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 24. Juli 1928 anzeigen. K 8/28. Amtsgericht zu Schneeberg. Auf Blatt 470 des Handelsregisters, die Firma Anto« N. Panster in Reustädtel betr., ist heute eingetragen worden: Don Amtswegen: Die Firma ist erloschen. Amtsgericht Schneeberg, den 11. Juli 1928. OessenMche Sla-lveror-nelensihung in Aue Montag, 18. Juli 1928, 18 Uhr (nachm. 6 Uhr) im Stadtverordnetensitzungssaale. Tagesordnung: 1. Kenntnisnahme, betr. den 6- Uhr-Ladenschluß. 2. Abschluß eines Dauervertrages hinsichtlich der Kraftwagenlinie Aue—Schneeberg—Lößnitz. 3. Desgl. hinsichtlich der Kraftwagenlinie Aue—Stollberg—Chemnitz. 4. Nachbewilligung von 5000 RM für Schulgelderlasse für die Handelsschule. 5. Reparaturen im Hause Bahnhofstraße 36. 6. Erneuerung der Wasserleitung im Stadtparke. 7. Verän derung des Höhenzuges der Schlachthofstraße auf dis Länge der Einmündung in die Lößnitzer Straße. 8. Legung von Klein pflaster in der Bockauer Gasse. Slädlisches Aerrenleichba- in Griesbach. Herr Kurt Rudolf Dittrich von hier ist als Auf seher und Kassierer für das städt. tzerrenteichbad in Griesbach verpflichtet worden. Seinen Anweisungen ist unbedingt Folge zu leisten. Die Badezeiten sind wie. folgt festgesetzt worden: Wochentags von 10 Uhr vorm. bis 8 Uhr nachm. Sonntag von 7 Uhr vor«, bis 8 Uhr nachm. Zu anderen Zeiten ist das Baden verboten. Schneeberg, den 13. Juli 1928. Der Stadtrat. Offenhalten der Verkaufsstellen der Fleischer, Bäcker, Nahrungsmittel- und Tabakwarenhändler im Stadtteil Schwarzenberg-Nenwelt anläßlich des Schützenfeste» am Sonntag, den 15. Juli 1928. Auf Antrag der Beteiligten wird hiermit auf Grund von 8 105 s der Gewerbeordnung und Art. I Ws. 1 der Verord nung der Kveishauptmannschaft Zwickau vom 17. Oktober 1923 genehmigt, Laß sämtliche Verkaufsstellen der Fleischer-, Bäcker-, Nahrungsmittel- und Tabakwarenhändler im Stadtteil Schwarzenberg-Neuwelt am Sonntag, den 15. Juli 1928, von mittags 12 Uhr bis abenbö Uhr anläßlich des Schützenfestes offen halten. Schwarzenberg, 13.7.28. Der Rat der Stadt. Polizeiamt. Straßensperrung. Die alte Rautenkranzer Straße wird vom 16. bis 31. Juli zwischen dem neuen Wiesenhaus und dem Grenzflügel der Forstreviere Carlsfeld und Nautenkranz für den Fährverkehr gesperrt. Der Verkehr wird auf die Mulden-Wilzschtalstraße über Wilzschhaus verwiesen. Die Nichtbeachtung der Sperre wird nach 8 366,10 des R.Str.G. bestraft. Carlsfeld, am 12. Juli 1928. Das Forstamt. Streiflichter. Jetzl und einst. Eigenartige Erziehung zur Liebe. Die Rache am Junglehrer. Wie man's m^cht, so macht man's salsch. Sozialistischer Schacher um die Amnestie. Der Reichsinnenminister Genosse Seneringhat erklärt, er wolle aus seinem Ministerium ein aktives Berfas- snngsministerium machen. Dieser etwas dunkle Aus druck soll wohl eine Umschreibung dafür sein, daß der Reichs- innenminister durch sein Ministerium der Verfassung Gel tung verschaffen will. Das heißt natürlich, so wie er die Ver fassung auffaßt. Es steht z. B. in dem deutschen Grundgesetz nichts darüber, daß Beamte, die den Staat über die Staats form setzen, als republikanisch unzuverlässig fliegen müssen. Genosse Severing hat bei der Uebernahme des Jnnenministe- riums eindringlich diese Auffassung vertreten. Gegenüber dieser Mißachtung der Meinungsfreiheit und der Beamten- würde überhaupt darf daran erinnert werden, daß man einst ganz andere Töne hören konnte. Das war allerdings in einer Zeit, in der das sozialistische Regime noch auf recht schwachen Beinen stand. Am 9. November 1918 erließ der spätere Reichspräsident Ebert an alle Behörden und Beamten folgen den Aufruf: „Die neue Regierung hat die Führung der Geschäfte über nommen, um das deutsche Volk vor Bürgerkrieg und Hungersnot zu bewahren und seine berechtigten Forderungen auf Selbst bestimmung durchzusetzen. Diese Aufgabe kann sie nur erfüllen, wenn alle Behörden und Beamten in Stadt und Land ihr hilfreiche Hand leisten. Ich weiß, daß es vielen schwer werden wird, mit den neuen Männern zu arbeiten, die das Reich zu leiten unternommen haben, aber ich appelliere an ihre Liebe zu unserem Volke. Ein Versagen der Organisation in dieser schweren Stunde würde Deutschland der Anarchie und dem schrecklichsten Elend ausliefern. Helft also mit mir dem Vaterlands durch furchtlose und unverdrossene Weiterarbeit, ein jeder auf seinem Posten . . ." * Don der Liebe zum Volke ist jetzt ebensowenig die Rede, wie von der Liebe zum Staate. Es wird die Liebe zur Republik verlangt, obwohl sich kein Mensch unter diesem Begriff etwas rechtes vorstellen kann. Das Be amtentum, erzogen im Geiste der Selbstverleugnung und der Aufopferung für das Volk, hat nicht versagt. Es hat mit den ehemals kaiserlichen Truppen und der Landwirtschaft das Reich vor der Auflösung gerettet. Zum Dank darf der rote Minister präsident eines deutschen Landes jetzt von der „Knechtseligkeit des alten Beamtentums" sprechen, ohne daß ihm die Schamröte ins Gesicht steigt. Bekanntlich haben es die republikanischen Be schwerde. oder Abwehrstellen übernommen, das Volk zur Liebe zur Republik zu erziehen. Die Met h o den sind eigenarttg, sie bestchen in Angeberei und der Aus- Übung wirtschaftlichen Druckes, Den Tätigkeitsbericht der be- treffenden Stelle in Bremen veröffentlichte da» boriig« sozia- USLi* Blatt. E» Hecht darüu „Ein „kaiserlicher" Adler in Stubben wurde zum ver schwinden gebracht, das gleiche ist für einen Adler am Post hause in Blumenthal zugesagt. — Zn Osterholz-Scharmbeck wurde eine amtliche Fahnenstange au« einer Linde entfernt, weil böse Buben daran stets die Fahne der Monarchie gehißt. — Dem Schulvorstand in Lilienthal wurde begreiflich gemacht, daß amtliche Verordnungen betr. Hissung der Reichsflagge auch an der Wümme Gültigkeit haben. — Der deutschnationale Schulrat Le Fevre in Verden ist endlich in den Ruhestand getreten (wor den), nachdem er seine Stellung dazu benutzt hat, um seine Lehrer zum Abschluß einer „vaterländischen" Lebensversicherung zu veranlassen. — Die OPD. Bremen wird sich für das neue Fernsprechbuch endlich einen vorschriftsmäßigen Adler statt des bisher benutzten Untiers zulegen, außerdem wird sie im Bremer Adreßbuch nicht wieder von ihrer Zuständigkeit für Teile des „Großherzogtums" Oldenburg erzählen. — Der preußische Ge- neralkonsul ist veranlaßt worden, sich statt seines Stempels mit dem königlichen Adler einen solchen mit dem republikanischen Symbol zuzulegen. — Der Opelturm in der Bahnhofstraße war von dem Pächter mit Schwarzweißrot beflaggt, auf Beschwerde ist er zur neutralen Opelflagge übergegangen. — Gegen den Vorsitzenden der „Nationalsozialisten" in Bremen ist Anzeige wegen Vergehens gegen das Republikschutzgeseß erstattet. Das Verfahren schwebt noch. — Die Art der Beflaggung in der in neren Stadt beobachtet die Abwehrstelle seit Jahren. Die Statistik zeigt eine stetige Abnahme der schwarzweißroten Fah nen. Beim Geburtstage des Reichspräsidenten gelang es der Abwehrstelle, durch ein Schreiben an die Geschäftsleute die Zahl dieser Fahnen um 60 Prozent zu vermindern. Eine Veröffent lichung der angestellten Erhebungen ist beabsichtigt. — An das Reichswehrministerium hat die Abwehrstelle das Ersuchen ge richtet, eine Anzahl angeblich unpolitischer Kriegervereine auf di« Liste der für Wehvmachtsangehörige verbotenen Vereine zu setzen, so insbesondere den „Deutschen Gardeverein Bremen" wegen des monarchistischen Gardeappells zu Pfingsten." Der Geschäftsbericht schließt mit einem Dank an die Ver trauensmänner in den einzelnen Stadtbezirken und mit der Aufforderung, alle Verstöße gegen Geist und Wortlaut der Reichsverfassung sofort der Republikanischen Abwehrstelle zu melden. Wir wissen nicht, ob Herr Severing die Absicht hat, das deutsche Beamtentum mit solchem Geist zu durchtränken. Es ist aber zu befürchten, daß seine Beamtenpolitik diesm Er folg hat. * Wie rücksichtslos und ungerecht verfahren wird, beweist folgender neuerer Vorfall: Der Junglehrer Rösler mußte in dem bekannten Prozeß wegen Ler Arensdorfer Zu sammenstöße zwischen Einwohnern und Reichsbannerleuten seine staatsbürgerliche Pflicht, als Zeuge auszusagen, erfüllen. Dabei stellte er einem 13jährigen Schüler, der als Belastungs zeuge eines der Neichsbannergegner austrat, ein schlechter Leu- munbozeugnm au«. Die Linkspresse fiel sofort über Rösler der. Sie schrieb, das preußische Kultusministerium müsse da ¬ für sorgen, daß Rösler nicht Jugenderzieher bleiben dürfe, da er nicht die erforderlichen Qualitäten für sein Amt habe. Jetzt wurde der Lehrer, der vor dem Prozeß die Zulassung zur 2. Prüfung zugesagt erhalten hatte, aus dem Schuldienst ent- lassen. Unterschrieben ist die Verfügung, die «inen unbeschol tenen Lehrer für immer aus der Berufsbahn stößt und ihm sein Lebensziel zerstört, von dem sozialistischen Regierungspräsiden ten von Frankfurt a. O., Bartels, der früher Baruch hieß. * Durch Stockschläge auf den Magen oder ihr« Androhung kann die wahre Liebe zurStaatsform nicht erzwungen werden. Der Weg zur Einigung aller Volks genossen kann nur über das gegenseitige Verstehen gehen. Wie schwierig er ist, mußten die Ozeanflieger Köhl und Hünefeld eben erfahren. Sie haben den besten Willen, die Kluft im Volke zu überbrücken und der Rechten wie der Linken zu Liebe zu leben. Als sie ihren Höflichkeits besuch in Doorn abstatteten, fiel die Linkspresse, die bürger liche und die sozialistische, über sie her. Sogar das offizielle Nachrichtenbüro gab sich dazu her, zu Ungunsten der Flieger Falschmeldungen in Welt zu setzen. Es schrieb von einem „kühlen und zurückhaltenden Empfang" durch die Bevölkerung bei dem Besuch in Köln, während in Wahrheit ungezählte Tausende nach dem Flugplatz geströmt waren und die Flieger begeistert empfangen hatten. Um die aufgeregten Zeitungen der Linken zu versöhnen, warf Köhl den Kranz mit der schwarz-rot-goldenen Schleife über Eberts Grab ab. Die be sagte Presse ließ sich aber nicht versöhnen. „Komödienspiel der Doornflieger", „Versuch das ramponierte Prestige wieder zu retten", „Mißlungene Geste", überschrieb sie ihre giftge« schwollenen Kommentare zu diesem Akt. Wie man's macht, so macht man's falsch, wenn man nicht ein geschworener Republikaner ist. Wepn auch der naive Ver söhnungsakt des braven Köhl im Volke Verständnis findet, die Linkspresse wird nicht ruhen, bis er der gegen seifigen Ver hetzung dienstbar gemacht ist. , Natürlich ist die Linke selbst nach wie vor ohne Fehl. Sie weiß ihre Anhänger in diesem Glauben zu halten, indem sie ständig auf den Gegnern herumtrommelt und nach der Me thode des Diebes verfährt, der durch die Straßen rennt und „haltet den Dieb" schreit. Das neueste nette Stückchen, das sich sozialistische Führer leisteten, enthüllte der Kommunist Stöcker in der letzten Reichstagssitzung vor den Ferien. Man hat mit der Amnestie, der langerwarteten Befreiung von Gefan- genen, ein Schachergeschäft treiben wollen. Stimmt für den Nationalfeiertag und greift uns nicht in der Amnestie debatte an, dann wollen wir für die Amnestie sein, sonst nicht, so erklärte Abg. Peus von der Sozialdemokratie den Kommu nisten. Auch die Dialektik des Genpssen Breitscheid kann die- en unerhörten Skandal nicht aus der Welt schaffen. Es bleibt mbei, daß von der „Partei des arbeitenden Polkes" versucht worden ist, aus der Amnestie, die zu 99 Prozent Proletariern zu gute kommen sollte, Parteivorieil« herouszuholen Dies Kind — kein Engel ist so rein!
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