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Dresdner Journal : 27.05.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190805272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19080527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19080527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1908
- Monat1908-05
- Tag1908-05-27
- Monat1908-05
- Jahr1908
- Titel
- Dresdner Journal : 27.05.1908
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T^sniglteh Sächsischer Staatsanzcigcr. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. 1908 o Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hoftat DoengeS in Dresden <r Mittwoch, 27. Mai Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition. Große Zwingerstraße LO, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint: Werktag» nachmittag». — Fernsprecher Nr. 1LSK. Ankündigungen: Die Zeile kl. Schrift der Smal gefpalt. Ankündigung»seite 2K Pf., die Zeile größerer Schrift od. deren Raum auf 3 mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Redaktion-strich (Eingesandt) 7K Pf. PreiSermäßigg- auf Geschäst-anzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Des Himmelfahrtstages wegen erscheint die nächste Nummer des Dresdner Journals Frei tag, den 28. Mai, nachmittags. NichtamNiürrr Teil. Lom Königliche« Hofe. Dresden, 27. Mai. Se. Majestät der König traf von Wachwitz heute vormittag im Residenzschloß eia und empfing um 11 Uhr die DepartementSchesS der König!. Hofstaaten zum Rapport. Gegen Mittag besuchte Se. Majestät die Gewech- auSstellung im Zoologischen Garten und kehrte sodann nach Nilla Wachwitz zurück. Heute nachmittag ^6 Uhr findet bei Sr Majestät dem Könige im Schlosse zu Pillnitz eine größere Tafel statt, zu der von der in Dresden tagenden Konferenz der Vorstände der deutschen Landesvereine vom Roten Kreuz und verwandter Organisationen e ne große Anzahl Delegierter rc. mit Ein ladungen ausgezeichnet worden sind. Zu dieser Tafel, an der auch Se Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg teilnimmt, sind weiter Einladungen an die Herren StaatSminister, sowie an einige Herren aus der Umgebung von Pillnitz ergangen. Den Gästen wird zur Fahrt nach Pillnitz und zurück ein Sonderdampfschiff gestellt. Mitteilungen aus der öffentliche» Verwaltung. öffentliche Spruchsitzung -es Königl. Lan-eSverftcherungS- amtS vom 23 Mai. Alfred Schwital in Maaschwitz hat sich im Betriebe des Ritterguts Podelwitz durch einen Holzsplitter daS rechte Auge verletzt. Sein Anspruch auf Unfallcntschädigung ist von der landwirtschastlichen Berussgenossenschaft zurückgcwiesen worden, weil nachteilige, länger als 13 Wochen andauernde Folgen des Unfalls nicht vorhanden seien. Er behauptet aber, daß er auf dem verletzten Auge infolge des Unfalls nichts mehr sehen könne Seine Berufung Hal das Schiedsgericht zurückgewiesen, nachdem der vernommene Augenarzt ebenso wie der von der Genossenschaft gehörte ärztliche Sachverständige erklärt hatte, daß die Sehfähigkeit de- getroffenen Auges nicht gestört sei. Sein Rekurs wurde verworfen. Henriette Auguste Schönfelder in Altlöbau hat sich durch einen Stich mit einer Schere in den Mittelfinger der rechten Hand eine Blutvergiftung zugezogen und dadurch den rechten Arm bis zur Mitte des Oberarms verloren. Infolge des Unfalls leidet sie außer dem an starker Blutarmut und großer Herzschwäche, die sie erwerbs unfähig machen. Sie bezieht deshalb von der Sächsischen Textil- Berufsgenossenschaft die volle Unfallrente in Höhe von 401 M. 8» Pf., das sind 66'/, Prozent ihres Jahresarbeitsverdienstes Die Schön felder verlangt aber 100 Prozent ihres Jahresarbeitsverdienstes. Ihre Berufung ist vom Schiedsgerichte zurückgewiesen worden, weil die Klägerin zwar erwerbsunfähig, aber nicht hilflos im Sinne der Unfallversicherungsgesetze fei Auf ihren Rekurs hat das Landes versicherungsamt noch Beweis erheben lassen, besten Ergebnis die Annahme des Schiedsgerichts bestätigt hat. Das Rechtsmittel wurde verworfen, weil die Voraussetzungen fehlten, unter welchen die Rente in der Höhe deS vollen Jahresarbeitsverdienstes zu gewähren ist. Der Weber Karl Friedrich Drommer in Meerane behauptet, am 4. Juli 1905 in einer dortigen Weberei mit dem Schlagarm eines Webstuhl» einen heftigen Schlag an seine linke Stirnseite erhalten zu haben, der eine Rißwunde und einen Aderbruch verursachte. Er ließ sich damals ärztlich behandeln ohne seine Arbeit auSzusetzen. Anfang 1^06 haben sich Schwindelgefühl, Flimmern und Schwarz- Werden vor d n Augen, Schwäche im Kopfe und in allen Gliedern gezeigt. Im April 1907 hat er die Arbeit zeitweilig und im August endgültig niedergelegt. Erst im September 1907 hat er von der Sächsischen Textil-Berufsgenosten schäft Entschädigung ver langt. Die Genossenschaft hat diese abgelehnt, weil nach ärztlichem Ausspruch ein ursächlicher Zusammenhang des Betriebsunfalls mit dem jetzigen KrankheitSzustande deS Kläger» nicht anzunehmen und überdies der Anspruch verjährt sei. DrommerS Berufung hat da» Schiedsgericht zuiückgewiesen, weil der Anspruch nicht innerhalb der gesetzlichen Frist von zwei Jahren gellend gemacht worden fei. Zur Begründung seine» hiergegen eingewendeten Rekurse» hat er geltend gemacht, daß er von seinem Unsalle sofort zwei BetrirbSbeamten Mitteilung gemacht habe, und daß e» deren Verschulden sei, wenn sie den Unfall nickt weiter gemeldet hätten. DaS Rechtsmittel wurde verworfen. Die Auffassung deS Kläger», daß ihm die Unterlassung der Vrttendmachung seine» Anspruchs nicht zur Last falle, sei un richtig Er verwechsle dabei die ihm nach dem Unfallversicherungs- gefetzt obliegende Pflicht der Geltendmachung de» Entschä digungsanspruchs bei der BerufSgevossenschast mit der davon unabhängigen Pflicht de« BetrirbSunternehmer», den Unfall anzu zeigen. Die Anzeige deS Unternehmer» würde, selbst wenn sie erfolgt wäre, für sich den Anspruch de- Kläger» nicht gewahrt und ihn der Pflicht nicht überboben haben, seinerseits den Ent schädigungsanspruch anzumelden, sofern dieser nicht von Amt- wegen festgestellt wurde. Übrigens fehle auch jeder Anhalt dafür, daß die Krankhettserfcheioungen auf den Unfall zurückzuführen seien. Der al« Wagenrücker bei der Sächsischen StaatSeisenbahn an- gestellte Albin Köhler in Zwötzen stieß am 8 November 190« auf dem Bahnhof in Geri, während er auf dem Trittbrett eine« ein führenden Güterzugs stand, mit dem Kopfe an einen Lichtmast und zog sich dabei eine kleine Wunde der Kopfhaut zwischen linkem Ohr und li-ker Schläfe zu, die bi- zum 13 desselben Monat- geheilt war. Etwa 3 Wochen später, am 2. Dezember, erkrankte er an einer Lungenentzündung, der er wenige Tage nachher erlegen ist. Seine Witwe beansprucht für sich und ihre Kinder Hinterbliebenenrente, indem sie geltend macht, der Tod sei die Ursache des Unfalls gewesen Ihr Maan habe nach dem Unfall über heftige Schmerzen In Kopf, Brust und Rücken geklagt, psychische Veränderungen und nervöse Störungen gezeigt. Die AuSsührungsbehörde und oaS Schiedsgericht haben die Ansprüche der Hinterbliebenen abgewiesen, weil ein ursächlicher Zusammenhang zwischen dem Unfall und dem Tode Köhlers nicht anzunehmen sei Auf den R.kurS der Hinter bliebenen hat das LaudeSversicherungsamt noch Beweis erhoben, insbesondere auch noch ein ärztliches Gutachten eingeholt. Das Rechtsmittel wurde verworsen, da von einem Zusammenhänge zwischen der Lungenentzündung Köhler- und dem Unfall nach den ärztlichen Gutachten und den Ergebnissen des Zeugenbeweises keine Rede sein könne Franz Jae sch el in Georgswalde, Ernst Natusch in Maltenchen und Klara Emilie verehr! Klinkigt in Neudörffel klagen darüber, daß ihre Unfallrenten von der betreffenden Berufsgenossenschaft beziehentlich dem Schiedsgericht nach Beseitigung der eriverbs störenden Unfallsfolgen eingestellt worden sind. Ihre hiergegen ge richteten Rechtsmittel blieben erfolglos. Teilweisen Erfolg hatten die Rekurse Otto Alwin Rahms in Plauen und der Johanne Alwine gesch. Spengler in Adorf, die mit der Abminderung ihrer früher festgesetzten Unsalllenten nicht einverstanden waren. Ein gleiches Rechtsmittel des Gutsbesitzers Ernst Hermann Hofmann in Comitz blieb unbeachtet. Dem Wagennachseher Friedrich Eduard Richter in Dresden, dem wegen eines im Betriebe der sächsischen Staatseisen- bahnen erlittenen Unfalls eine Zeitlang die Bollrente ge währt worden ist, wurde unter Aufhebung des die Rente einstellenden Bescheids der AuSsührungsbehörde und des schieds gerichtlichen Urteils noch eine Teilreule zugesprochen, weil die er- werbSftöreodeu Uufallfolgen noch nicht völlig beseitigt seien. Die Entscheidung über dev Rekurs de- Appreteur- Karl Robert Schubert in Meerane, dessen Entschädigungsanspruch von den Bor Instanzen abgewiesen worden ist, wurde behufs Anstellung weiterer Erörterungen auSgesetzt Die übrigen Streitfälle wurden ohne vorgängige öffentlich münd liche Verhandlung erledigt. Bor der Spruchsitzung fand eine Berwaltungssitzung statt, in der über eine große Anzahl Beschwerden von Betrirbsunternehmern gegen berufsgenossenschaftliche Straffestsetzungen wegen Übertretung von Unfallverhülungsvorschriften befunden wurde. Den Vorsitz hatte Hr. Ministerialdirektor Geh. Rat vr. Apelt. Deutsches Reich. Über eine angebliche Dotation an Te. Majestät ven Kaiser. Die „Nordd. Allg. Zeitung" schreibt: „Ein hiesiges Mittagöblatt behauptet, es sei beabsichtigt, „dem Kaffer im Herbst eme Reichsdotation von zehn bi» zwölf Millionen Mark zuzuwenden". Dem zu erwartenden Dementi gegenüber erklärt das Blatt im voraus, es werde sich dadurch nicht ansechten lassen; es gebe Situationen, in denen dementiert werden müsse, auch wenn die Nachricht wahr sei. Wir lassen dahingestellt, ob solche Situationen eintreten können Im vor- li genden Falle liegen die Dinge jedenfalls so, daß die Meldung mit aller Bestimmtheit für unwahr erklärt werden kann. Der Reichstag wird sich nicht mit einer Dotation für Se. Majestät den Kaffer zu befassen haben. Damit erledigt sich auch die Annahme, daß der Blockpolitik durch dieses Ge rücht Verlegenheiten bereitet werden" * Die in Berlin am 25. Mai ausgegebene Nr. 26 de» Reichs-Gesetzblatt» enthält: Gesetz vom 18. Mai 1908, be« treffend die Beschäftigung von Hilssmitgliedern im Kaiser!. Patentamte; Gesetz vom 19. Mai 1908, betreffend Änderungen im Münzwesen, sowie Verordnung vom 14 Mai 1908 zur Ausführung de» Patentgesetze« vom 7. April 1891. A«Sla»d. Österreich. (W T B.) Wien, 26. Ma». Abgeordnetenhaus Der Eisenbahn minister legte den Gesitzentwurf betreffend die Verstaatlichung der Böhmischen Nordbahn vor. Abg. Lrwickyj (Ruthene) be gründete eingehend einen Dringlichkeitsantrag wegen de» an dem ruthenischen Bauern Kahane» angeblich aus politischen Motiven durch Gendarmen verübten Mordes Der Antrag wurde dem Wehrau-schuffe überwiesen Hierauf trat daS Haus in die Verhandlung über den DringlichkeitSantraz Steinwender betreffend die sofortige zweite Lesung des Budgets für 1908 ein Abg. Wassilko erklärte, die Ruthenen würden gegen die Dringlichkeit sowie gegen da» Budget au» Mißtrauen gegen die Regierung stimmen Abg. Graf Sternberg betonte die Pflicht aller patriotischen Parteien, sich um die Regierung zu scharen, um die Invalidenversicherung für alle Schichten der Bevölkerung herberzuführen, und die Regierung im Kampfe gegen die sozialdemokratischen Umtriebe zu urtnstützen im Inter«sie der Gesundung der parlamertarisHen Verhältnisse und einer glücklichen Zukunft de» Reiche» Abg. Perneistorfer er klärte, die Sozialdemokraten seien für die Dringlichkeit de» Antrags, nicht um der Regierung gefällig zu sein, sondern um dem Parlamente da» wichtigste Recht der Kontrolle der Staatk- verwaltung zu sichern Die Dringlichkeit wurde mit über wiegender Majorität angenommen, worauf die Generaldebatte begann (Berl. Tagebl.) Innsbruck, 26 Mai. Nacht» kam e« in der Maria Theresienstraße zu großen Demonstrationen frei sinniger Studenten, weil katholische Verbindungsstudenten mit Lampions umherzogen. Die katholischen Studenten flüchteten in einen Gasthof, vor dem sich eine große Menge ansammelte. Die Wache zerstreute die Demonstranten und nahm mehrere Verhaftungen vor. Italien. (W. T. «) Rom, 26. Mai. In der Deputiertenkammer erklärte der UnterstaatSsekcetär des Äußern Pompilj auf eine Anfrage Galli«, ob der Protest der Türkei die Zurückziehung der fremden Truppen aus Kreta verzögern könne, daß die Möglich keit einer solchen Zurückziehung schon im Jahre 1906 in der Note der Schutzmächte vorgesehen sei. Sie sei dort von ge wissen Bedingungen abhängig gemacht, die sich inzwischen er füllt hätten. Die Zurückziehung der Truppen ändere ebenso wenig am politischen Statuz quo der Insel, wie an den Ver pflichtungen der Mächte gegenüber der Türkei. Da die innere Ruhe der Insel feststehe, und die Sicherheit des muselmanischen Bevölkerungselements gewährlefftet sei, so würden die fremden Truppen unter vollkommener Übereinstimmung der vier be teiligten Mächte und auf den Vorschlag de« Oberkommissars hin nacheinander im Lause eine» Jahre», vom Abgang des ersten Detachement» an gerechnet, aus Kreta zurückgezogen werden England. (W T B) London, 26 Mai. In der heutigen Sitzung des Unter hauses fragte O'Grady (Arbeiterpartei- den Premierminister Asquith, ob angesichts der gegenwärtigen Beziehungen zwischen der russischen Regierung und den Mitgliedern der eisten Duma die englische Regierung Schritte unternehmen wolle, damit die geplante Zusammenkunft zwischen den Herrschern beider Länder unterbleibe. Asquith antwortete mit dem Hinweis, daß der König den Besuch noch nicht erwidert habe, den der Kaiser von Rußland nach seiner Thronbesteigung dem englischen Hofe ab gestattet habe, und daß zugleich der König dem russischen Hose au« Anlaß seine» eigenen Regierungsantritts den üblichen Besuch noch schuldig sei, den er den Herrschern und Staatsoberhäuptern aller anderen Staaten Europas bereit« abzestattet habe, überdies hätten der König und die Königin seit sieben Jahren nicht Gelegenheit gehabt, ihren Neffen und ihre Nichte zu sehen. Der Minister schloß seine Rede mit der Bemerkung, daß die auswärtigen Beziehungen ter beiden Länder durch diesen Besuch nur gewinnen könnten, und daß die inneren in keiner Weise davon berührt würden. O'Grady erwiderte auf die Rede dis Minister«, indem er zunächst darauf hin wies, daß England seit jeher in den Augen Europas als der Hort repräsentativer Institutionen gegolten habe, und indem er sodann dem Minister die Frage vorlegte, ob es ihm bekannt sei, daß hundert Mitglieder der ersten Duma und fünfzig der zweiten wie gemeine Verbrecher behandelt worden seien, in Sibirien oder in G.fängnissen schmachteten oder ein Gerichtsverfahren er warteten, da« wahrscheinlich niemals stattfinden werde Der Redner fragte ferner, ob es dem Minister bekannt sei, daß in Rußland noch immer amtliche und nichtamtliche Morde un gesühnt blieben, daß die Urheber solcher Taten vom Zaren vekoriert worden seien, und daß Personen, die man im Ver dacht habe, der Regierung unfreundlich gegenüberzustehen, auf geheimnisvolle Weise verschwänden — mitten aus ihrem Freundes kreise oder mitten au« ihrer»Arbeit (Beifall.) O'Graty schloß seine Anfrage mit der Ausforderung, daß die Volk«vertreter dem Könige nahrlegen möchten, den Besuch von Reval seine« offiziellen und repräsertativen Charakter« zu entkleiden Premier minister ASauith gab seinem Bedauem Ausdruck, daß in der Form von Fragestellungen die inneren Angelegenheiten eine« fremden Staates zur Sprache gebracht worden seien, gleichgültig, um welchen Staat e« sich dabei handle. Er glaube, die Gründe genugsam daraelegt zu haben, die allein dieser Reise zugrunde lägen. (Beifall ) Wenn O'Grady ferner gefragt hab«, ob dieser Besuch seine« repräsentativen Charakter« entkleidet werden könne und ob sich der Regierung ein Präzedenzfall nicht in der Tat sache biete, daß England seine Verbindung mit Serbien au« Gründen gelöst habe, die im Vergleiche mit den jetzigen Vor- gängrn in Ruß and al« geringfügig erscheinen müßten, so habe er, schloß der Premierminister, darauf zu erwidern, daß er eine Analogie zwischen diesen beiden Fällen nicht zu finden vermöge Ward (Arbeiterpartei) fragte an, ob Asquith die Gefahren be dacht habe, die dem btaat«oberhaupte au« den gegenwärtigen Vcrhältniffen in Rußland erwachsen könnten Eine Antwort wurde hierauf nicht gegeben O'Grady kündigte einen Vertagungi antrag an, um die Aufmerksamkeit auf die Haltung der Regie rung zu lenken, die den König in der Absicht bestärke, dem Kaiser von Rußland einen offiziellen Besuch abzustatten Der ! Sprecher ließ jedoch diesen Antrag n cht zu mit der Begründung,
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