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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.10.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19041026018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904102601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904102601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-26
- Monat1904-10
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.10.1904
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Lickt. katroiüUln, Xerxon. «Mltostt»,!, Lsdll AsedL KMmilrlrme»«. II. -ML-lMS-M Mk" rcvmcdvn tzoiklmLiulpIatr unä I1i1rpr;rrviv8>). IllvMtlldU pi lllllllvl k. llSiMllall IN besonasr« goeignstsn Z.tvilvt8. LD4tz<2 LlNi'eael- Der englisch - ru>nsche Zw-scticufall. Beliiebsmittclaeniei,«schalt, Albert - Verein. Miilmcihl. Wiliernng: AS» Tz!lk»kl. Verein Grwerblrcibender. öiuss-lapan. Krieg. Literarische Gesellschaft. Lollcrieliste. Kühl, vcranderlirkr. ^»o»»4,vvN), eLVD» Der englisch-russische Zwischenfall. ES ist ein häßliches, unerquickliches Wahrzeichen, mit dem die russische Ostseeslotte ihre Fahrt in die fernen ostasiatischen Gewässer begonnen hat, das Blut der getöteten und verwunde ten englischen Fischer, die in Ausübung ihres friedlichen Berufes von totbringenden Geschossen nicdergcworsen und zerfleischt wurden. Einhellig etupört sich gegen eine solche Metzelei mitten im tiefsten Frieden der europäischen ,'sivilisation das kulturelle Gewissen aller Völker, und selbst die beiten Freunde der Russen müssen es bedauern, das; ein solches Verhalten es ihnen ganz unmöglich macht, die russische Handlungsweise in dem vorliegen den Falle zu entschuldigen. Die Furcht vor feindlichen Anschlägen der Japaner mag auf seilen der Russen noch so groß und wohl- begründet sein, sie darf aber doch unter keinen Umständen zur Außerachtlassung der fundamentalsten Rücksichten gegenüber den Wahlberechtigten Interessen der neutralen Staaten führen. Es geht durchaus nicht an, daß dem Seekriegsrccht eine derartige Ausdehnung gegeben wird, wie sie von russischer Seite gegen über der englischen Fischerslotte infolge eines anscheinend gänz lichen Mangels an ruhiger strategischer Selbstbeherrschung aui seiten des Befehlshabers des Geschwaders beliebt worden ist, und -um Zwecke eines wirksamen Schuhes der neutralen Gewässer kann man deshalb den Engländern nur bcistimmen, wenn sic unter den zu erhebenden Siihnesorderungen dem Verlangen nach Garantien gegen eine Wiederholung derartiger schwerer Ueber- grisfe besondere Wichtigkeit beilegen. Die internationale Durch bildung des Ossizierkorps der russischen Flotte läßt offenbar manches zu wünschen übrktz. Als sich im Anfänge des ost asiatischen Krieges die Zwischenfälle im Roten Meere ereigneten, bei denen auch wir Deutschen mit die Leidtragenden waren, führte man die mangelnde politische Schulung des Offizierpcrsonals der Jreiwilligen-Jlotte als Milderungsgrund für das rigorose russi sche Vorgehen an. Nach den jetzigen Erfahrungen im Kanal wird man aber von der Politischen Urteilsfähigkeit des Befehlshabers des baltischen Geschwaders auch keine bessere Meinung h^gen können: denn soviel hätte man doch von einem halbwegs international aufgeklärten russischen Flottenkommandanten erwarten dürfen, daß er nicht gerade unmittelbar vor den Toren Englands einen so schwerwiegenden Mißgriff begehen würde. Nachdem aber das Unbegreifliche einmal zum tragischen Er eignis geworden ist, verlangt die nüchterne realpolitische Erwägung alsbald ihr Recht in dem Sinne, daß möglichst von keiner Seite Oel ins Feuer gegossen, sondern auf allen Seiten die Angelegen heit kühl genug behandelt wird, um ein Wcitergreiien des Konflikts zu verhindern. Die englische Presse selbst geht, vor läufig wenigstens, in dieser Beziehung zum größten Teile mit gutem Beispiele voran. Wenn auch sämtliche Blätter sich gegen die Ostseeflotte und deren Führer in den heftigsten Ausdrücken er gehen und ein solches Geschwader für eine „internationale Ge fahr auf hoher See" erklären, so nehmen doch ielbst die am radikal sten urteilenden Organe als selbstverständlich an, daß keine provokatorisch« Absicht in Frage komme, sondern daß es sich lediglich um ein Versehen und eine Panik der russischen Kriegs schiffe bandle. Andere Blätter, wie „Daily Telegraph" und „Daily News", fordern das Land ausdrücklich und dringend zur Bewahrung der Ruhe auf, bis die Sache völlig aufgeklärt sei. Von großer Bedeutung erscheint in jedem Falle die größtmögliche Beschleunigung des Verfahrens und die prompte Gewährung einer umfassenden Genugtuung von russischer Seite, damit nicht die englische Volksstimmung, die als sehr gereizt geschildert wird, Zeit gewinnt, die Presse völlig in ihre Gewalt zu bringen und dadurch die Lage zu vettvickeln. In einem Bericht ans London heißt cs beispielsweise, die Nachricht von der Beschießung der Fischeiflotte habe dort wie ein Blitz ans heiterem Himmel gewirkt: eine „un geheure Aufregung und Erbitterung woge über ganz England". Der Lehrer des Völkerrechts, William Marlliall. der in England als Autorität gilt, erklärte einem Vertreter der Presse, der russische Angriff fei „ein in der Geschichte des Völle,rechts noch nie dage- welener Fall". Nach der Meinung dieses Gelehrten gipfelt die Hauptfrage bei der Angelegenheit darin, daß die englische Negie rung nichts getan habe, um die Möglichkeit zu veihindern. daß russische Kriegsschiffe in der Themse erschienen und London in ihre Gewalt brächten. Durch solche Erörterungen muß begreiflicher- weise die allgemeine Erregung um so stärker und nachhaltiger ge schürt werden, je länger sich die diplomatische Erledigung des Falle- hinzieht. Bereits dtz gestrigen Londoner Blätter lassen eine etwa- schärfere Nüancierung im Tone erkennen. Hier er scheint also das Wort, daß im Verzüge Gefahr liegt, wohlbegründet. Bon englischer amtlicher Seite ist zur Beschwichtigung der Volks» ausregung bereits die Versicherung abgegeben worden, daß der Zwischenfall kür die Beziehungen zwischen England und Rußland keine ernst« Folgen haben werde, da Rußland sofort Schadenersatz zugesagt habe und gewiß auch zu jeder sonstigen Genugtuung bereit sek« werde. Außerdem wird mltgetellt. daß der Zar nach der Erstattung der Meldung von dem Vorsalle an den Admi ral RodjostwenSky »ach dem französischen AnlaufShafen Havre den telegraphischen Befehl gerichtet habe, sein Verhalten in der Nordsee tmverzüglich aufzullärcu. Aus deutscher Seite liegt lei» Grund vor. der uns veranlassen könnte, uns bei der weiteren Enlwicklung der Sache unnötlg zu erhitzen und etwa gar durch eine leidenschaftliche Parteinahme z» imgunsieii Rußlands in London den Eindruck zu erwecken, als könnten wir geneigt sein, uns in der einen oder anderen Form zum Vorspann englischer Interessen machen zu lassen. Man muß sich nur erinnern, daß von London ans ei» ähnlicher Versuch ge macht wurde, als die deutsche nationale Erregung über die russischen Schiffsbeschlagnahmen im Rote» Meere im ersten Augenblicke etwas höhere Wellen schlug. Die mitbeteiligten Engländer zeigten damals ziemlich unverblümt das Bestreben, uns bei der Sache in den Vordergrund zu schiebe» und eine deutsch-russische Entlreindung in die Wege zu leiten. Die Petersburger Negierung gab uns aber für die vorgekommenen Verschlungen so prompte und gründliche Genugtuung, daß die deutsche Unzufriedenheit im Keime erstickt wurde und keine Svur davon in de» delitsch-russiscke» Beziehungen zuriickblieb. Das Eine müssen wir vom Standpunkte der realpoli- tischen Besonnenheit uns stets bedenken und festhalten, daß wir England keinen größeren Gefallen erweisen können, als indem wir uns von Rußland entfernen. Gewiß haben wir in dem vorliegen den Falle keinen Anlaß, irgend etwas zu beschönigen: gewiß be dauern wir aus daS tiesste den Tod und die Verwundung so zahl reicher englischer Fischer und verkennen auch nicht die Unznträg- lichkeiten, die nickt bloß dem englischen, sondern dem gesamte» neutralen Schiffsverkehr aus so unbegreifliche» Mißgriffen russischer Schsssskonimandanleir zu erwachse» drohen: wir werden serner auch ohne Frage die ersten sein, die sich an einer im geeigneten Zeit punkte etwa zu berufenden internationalen SeerechtSkonierenz zur Regelung der jetzt noch io heikeln, überall umstrittenen Fragen des Seevölkerrechts beteiligen. Das alles aber kann und dark uns nicht veranlassen, zu verkennen, daß der englisch-russische Zwischenfall doch schließlich eine Sache unter zweien ist. die auch als solche er ledigt werden muß. Da die Petersburger Negierung uns seiner zeit bei den Zwischenfällen im Roten Meere in so durchaus loyaler Weise Genugtuung gegeben Hot, und auch den Engländern damals in jeder Weise entgegengekommen ist, so ist nicht einzu sehen, weshalb in dem jetzigen, viel schwereren Falle eine um- fassende Sühuegewährung von russischer Seite verweigert werden sollte. Daß es sich im übrigen tatsächlich um einen Irrtum Han- delt, der vielleicht durch die Raketensignale der Fischerslottille besonders befördert wurde, kann wohl kaum noch einem Zweiiel unterliegen. Es ist hervorzuheben, daß die vielfach offiziös be diente Münchner „Allg. Ztg." ausdrücklich von vornherein weit die Annahme von der Hand weist, daß der für den Zwischenfall verantwortliche russische Kommandant aus purer Brutalität, um den in Rußland zur Zeit nicht gerade besonderer Sympathien sich erfreuenden Engländern „eins auszuwischen", von den Geschützen Gebrauch gemacht hätte. ^ Wenn in der englischen Presse jetzt so etwas wie ein gewisses Verantworllichkcilsgefühl gegenüber der Entsachung eines ernsten Konfliktes mit Rußland zum Ausdrucke gelangt, so läßt sich dabei die Bemerkung nicht unterdrücken, wie heilsam es für die Aufrecht erhaltung des Friedens in Ostasien gewesen wäre, falls die Eng länder das gleich,« Empfinden bereits früher in ihrer Einwirkung auf das russisch-japanische Verhältnis betätigt hätten. Es ist noch unvergessen, wie nach dem Abschlüsse des englisch-japanischen Bündnisvertrages im Jahre 1902 die Londoner Presse in allen Tonarten Japan zum Losschlogen gegen Rußland aufhetzte, wie planmäßig von den englischen Organen die Kriegsleidenschaft der Japaner anfgestachelt und alles darangcsetzt wurde, um die Regierung in Tokio zu einem Wafsengange mit Rußland zu be- stimmen. Die englischen Blätter erklärten damals triumphierend. Japan sei „erzbereit" einen Kampf auf Tod und Leben mit Ruß- land um die Mandschurei zu führen. Man hielt daS seinerzeit allgemein für nichts weiter als für eine der üblichen leeren bri tischen Drohungen. Der weitere Lauf der Ereignisse aber zeigte nur zu bald, daß dieses Mal bittere Wahrheit sich dahinter barg, und so begann denn dieser unselige und verhängnisvolle Krieg, der ja ohne Zweifel seine tiefere Ursache in dem nationalen und wirtschaftlichen Ausdehnuugsbedürsnisse Japans hat, in dessen Betätigung sich daS Jnselreich durch daS russische Vordringen in der Mandschurei und Korea behindert sah, für dessen vorzeiti gen Ausbruch aber jedenfalls England durch sein mit Japan abgeschlossenes Bündnis, und die dadurch in Verbindung mit den Aufreizungen der Londoner Presse bewirkte Steigerung des japa- Nischen Chauvinismus bis zur Siedehitze die moralische Verant wortlichkeit trägt. Muß es nicht wie eine Art blutiger Ironie der Weltgeschichte erscheinen, daß es nun gerade England ist, das in erster Linie einen Vorgeschnrack der Gefahren und Unan nehmlichkeiten zu kosten bekommt, die auf allen Seiten die neu tralen Mächte im Zusammenhänge mit dem ostasiatischen Kriege umlauern und die im quadratischen Verhältnis zu seiner Zeitdauer zu wachsen drohen?, Neueste Drahtmeldunaen vom 26. Oktober. Zum Ausstand in Deutsch-Südweftasrika. Berlin. sAmtliche Meldung.) General v. Trotha meldet fein Eintreffen in Windhuk. HoakanaS und Kuis sind gesichert. Berlin. sPriv.-Tel.) Zur Verstärkung unserer Schutztruppe in Süd Westafrika wird cui viertes Bataillon beim 2. Jeldregiment ausgestellt werden. Hierzu wiro ein Stab und die 10., 11. und 12. Kompagnie neu formiert werden. Das Bataillon wird Major v. Kamvtz vom 1. Hansea tischen Infanterie-Regiment Nr. 75 kommandieren. Außerdem wird der Stab 4 Offiziere, 21 Unteroffiziere bezw. Gemeine »nd Untcrbeamte, 14 Fahrer bezw. Burschen, 20 Reitpferde, 16 Zugführer und 4 Fahrzeuge umfassen. Jede Kompagnie wird 7 Offiziere, 170 Unteroffiziere, Gemeine und Uiiterbeamte, 01 Fahrer bezw. Burschen, 194 Reitpferde, 11 Packjührer, 46 Zug führer und 12 Fahrzeuge enthalten. Die Einberufung der Mauw schäften erfolg, zum 5. November auf dem Truppcilübungsvlatzc Münster, die Abreise voraussichtlich am 12. November von Ham burg aus. Zu dem Bataillon tritt außerdem Oberleutnant v. Bülow vom 2. großhcrzoglich mecklenburgischen Dragoner- Regiment Rr. 18 über. Berlin. sPriv.-Tel.) Die Meldung, es beginne Mangel an Freiwilligen für Dcutsch - Südwestafrika zu Kerr schen, der neue Ausruf zum Eintritt in die Schutztruppe finde nur wenig Anklang, sodaß man sich mit dem Gedanken trage, in Gestalt von Mcldeprämicu gewissermaßen ein Handgeld zu zahlen, ist salsch. Auch diesmal sind wieder weit niebr Meldungen tropcndieiistsähiger Leute eüigegangen, als berücksichtigt werden können. Der englisch-russische Zwischenfall. London. Der ruisiicbe Botschafter Graf v. Benckendorss sprach in einer längeren Unterredung, die er beute mit LordLaiis- downei»dessenWoyiiuiig batte, sein periösnliches Bedauern über den Borsall in der Nordsee ans. Ter Ausdruck amtlichen Bedauerns ist ans Petersburg „och nicht eingegangen. London. Der russische Botschafter GrasBencken- dorss halte heute vormitag eine Unterredung mit dem Minister Marquis of Lansdvwne im Auswärtigen Amte, wo auch das Parlamentsmitglied für Hnll Sir Seymaur, King und andere der Fischerslottc napestehendePerioneii vorsprachen. — Die Königin libeisaudte dem Bürgermeister von Hüll lOO Pfund Sterling für die Witwen und Waben der getöteten Fischer und für die durch Veiletzungen arbeitsunfähig Gcwordenen. In einem Begleit schreiben spricht die Königin ihre Teilnahme ans und erkundigt sich nach dem Befinde» der Venvnndeten. London. Das „Ncuiersche Bureau" erfährt, die britische Regierung habe in der nach Petersburg gesandten Note gewisse bestimmte Forderungen ausgestellt, darunter in erster Linie die Forderung gebührender Entschuldigung für die Gewalttat und voller Entschädig» na fürdieOpser der ungerechtfertigten Handlungsweise der russischen Flotte. Weiter wird auf un verzügliche Anstellung einer Untersuchung gedrungen, und zwar unter Bedingungen, die Gewähr leisten, daß dem Ergebnis der Untersuchung geeignete Schritte Nachfolgen. Berlin. (Priv.-Tcl.l Zu dem Zwischenfall in ver Nordsee bemerkt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung": Aus London und auS Pertersburg vorliegende Nachrichten stimme» darin überein, daß der noch der Aufklärung bedürfende Angriff der balinchen Fiotte ans die englischen Fischerboote wohl als sehr bedauerliches Vorkommnis. nicbt aber als politischer Zwischenfall, als ein Akt der Unfreundlichkeit der russischen Regie rung gegen England anznsehen sei. Hiernach erscheine die begreij- liche Erregung der Londoner Preise als Ausdruck der im eng lischen Volke durch den Vorfall bervorgerurenen Stimmung, sic werde aber eine de» Umständen entsprechende sachliche Anseinoiidcr- letzung über das Geschehene kaum präjndizieren. Köln. (Priv.-Tel.) Zum englisch-russischen Zwischenfall wird der „Köln. Zig." ans Wien geschrieben: Man dülse sich über den Ernst der Lage nicht täuschen. Wen» Rußland nicht iverlellgehende Sühne und sicherste Bürgschaft für die Zuknnst böte, drohe ein Konflikt schwerster Art. Wir könne» nicht annehmen, das; inan sich <n Petersburg darüber einer Un klarheit bingibi. die gefährlich lei» würde. Rußland steht völlig vereinzelt in dieser Frage. Die Schlußfolgerungen, die sich daraus ergeben, liegen auf der Hand. Der rufsislli-javauiscke Krieg. Petersburg. Ein Telegrgmm des Generals Sacharow von heute teilt mit, daß Meldungen über Kämpfe in der Nacht zum 25. Oktober nicht cingegangen seien. Paris. sPriv.-Tel.) Nach einer Petersburger Meldung gilt es jetzt dort als sicher, daß Statthalter Alexejeff dem nächst abberufen wird. Paris. Der „Matin" berichtet aus Petersburg: Fünf in Deutschland aufaeraiifte Hilfskreuzer „Don", „Ural", „Kuban", „Terer" und „Ämadir" haben Befehl erhalten, tu einigen Tagen in Sec zu gehen, um auf englische Schiffe, die Konterbande an Bord führen, Jagd zu machen. Brest. Drei russische Torpedojäger mit einem Koblenschiff haben heute vormittag, westwärts dampscnd, Oucssant passiert. Berlin. sPriv.-Tel.) Das Abgeordnetenhaus be schloß, z» Petitionen der Stcnographenverbände Stolze. Schien und Gabelsberger um Emsühruiig ihrer Steno- rapbie an den höheren Lehranstalten, die Regierung zu ersuche», en Privnlnnlerricht in der Stenographie für die Schüler höherer Lehranstalten durch Bewilligung von Lokalen usw. nach Möglich keit zu unterstützen. In der Debatte traten die ZentrumSabag. Vleß und Marx für die Gobelsbergersche Stenographie ein. Durch die Stenographie werde Zeit gespart und somit die Schüler entlastet. Abg. Zwick (sreis. Volksp > sprach gegen eine Stellung nahme zu grinsten eines bestimmten Systems. — Morgen Inter pellation Träger (sreis. Volksp.) über die Inanspruchnahme der Oberpräsidenlei, durch den Freihcrrn v. Mirbach und Inter- vcllalipn Marx (Zentr.) über Wahlbertnslussuiig durch Beamte im Saarrevicr. Berlin. (Priv.-Tel.) Der Stapcllauf des neuen Linienschiffes „X" ist von oer Germaniowerft auf den 19. No vember festgesetzt. Der Kaiser trifft an demselben Tage in Kiel ein anläßlich der Rekrutenvereidigung und wird dem Stapellaufe beiwohnen. — Der Dombau ist soweit vorgeschritten, daß der Einweihung zu Kaisers Geburtstag im Januar n. I. Hinder nisse nicht enlgcgenstchen würden. Ein bestimmter Entschluß liegt jedoch in dieser Angelegenheit bisher nicht vor. — Die Elbe- -7». es / V, M». 2 c-- x- ^ 2 cv cv
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