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Dresdner Nachrichten : 19.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-07
- Tag1881-07-19
- Monat1881-07
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.07.1881
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vr-sSo» 1881. .«,!«» «i» 7 U,r ,» »,r 0n>cl>ltlm>. Variruftrahe 1». >d«n»ti»kn«t»rc>» »lkrikliilnUiI, «Mark «i Mgk.. «u.itz "ic'vos, LVIaik 7l>Pt»e SInmm. WHsxe. >us!o>,e 37000 tkxrnchl. f,tir bikviiiikgolr >'I„aesn»tIc> Ma« «»tzrttlk sich oie »icdaclioi» nicht ncriiindlitl,. «mionccn fiir »n» »chmcn an! Dir Aniwnc'n-Vnrraux V.ls aalen- p«tn » «»«!««; — Mudols «aff«r- »aut>» » V.m» !— I»».l!»«»»a«kr - ». «auer n> Äölii»: - «od. «letz in Mnadkbuig: — 2. !t«a»<k » V». in Halle, — Steiner in Hamdnva Tagrökatt für Politik, lllnterhaltung, Gekchäftsverkthr. Lör/nibencht. Frem-enliste. Lü. ^rxanz. Iaieraie «erde» Marien»,atze >3 ln» Nachm. » U»r angenommen. San >'g« di»na«l!i»ür. In R«>. d, »ui .in ^-.».»eiiiaic»:«,. .' >, n. ,,ai!c ai >. s, a>inn. 3 tldr. -- -c Nu'ivM,'«'«>'MIa»ct I. »i»nlianli „» 3-,>ie- trina > uanlic sch !>as »achit- tägigl «rrichriiie» der Lnjciatc „na nicht gc geuen. Att-Iviilliqe Annancen» ÄNiitäga llniunbrlannnu tnnivnc» in'cnirn Wik nur likgcu P>l»»»i»cra»»o- ^a!>l»»adurch Sinai»,,»d» odcr >i-o»c,»jaliiun„. Sichl Liidcn lajlcn > a:(>. Injrunr in« '.nc ina>»luü.. Nmnincr adar nach nuan, griiia,',- die Petiijeile uv Pi. NN ILuißoll FL«8l8^, I)r-V8l1vn, Vvulir-Kvissi' »lli- meiner bekannte» 81088«.'» IL08QI»-V«I»»»I8lNI»K halte Inleiekbenten liestvlw emptohlvn I»rv»«el« >>. t'tlnl liinec Upldv. xpe elttioii, 4, I., sjij ht'kvrckcrtXn/.vixen in alle HeitunMi« ck«m >Velt r» Originsl- L I»vi8eu »ml krevvädrt l,«j ZVieckc-rtialunMu ttabatt. Nostvu- >1 voinnseiilüke, iiatulo^e, Oikerlvnnmmhine grntis. .lecke H.u»- ^ « Knast hereittvilli^st. Don zmaxeu I'a^ ununterbroehen ! Lvünn«t. ^ Atelier Lür küvLtliclien käolpti Knvmpkolr, /nknlcün8tle>', Hlnr1t>«n«tri> >»»«<; Ai>. 7, I Tuni ü. 300 Beritt«'»«' plünderten einige Kilometer vom Bardo Gelegene Bordichikir, sowie besonders die Ansiedelungen der algerischen Staatsangehörigen, die Besitzungen des Bens nnd der tnnesischen Beamten. Sie trieben die Kameeie sort und nahmen vieles Andere mit. Französische Truppen wurden zur Verfolgung abgeschickt. Ar. SO». WMiiung vom >3. Juli Barometer nach Vikar Bisold, Wallstrake II lAtdi. 7 U.) Vüü Mill.. seit «esiern I Mit«. aesaUe». Tvennomelroq,. ». Meauin.: Tcmp. 20« W., »iedr Tcmv. 8"L«l., »öch»c Tenip.W. Uelt-Bjind. Wolkenlos. Aussichten für den 1!). Juli: Ziemlick, heiter, warm, trocken. Dienstag, IN. Juli. Fiir die Monate August und September werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienstraße 13, zu 00 Pfennige, soivie für auswärts bei den Postanstalten zu 92 Pfennigen angenommen. »eranlworllicher Ncdacteur sitr Püsiljfchkö Emil Biere» in TreSden Nicht weniger denn 14 Gewerbe- und Industrie-Ausstellungen sind für 1882 allein für Preußen projektirt. Was an ähnlichen Veranstaltungen in den anderen Bundesstaaten geplant wird, ent zieht sich einstweilen »och allgemeinerer Kenntnis,; aber daß man nirgendswo als nur in Preußen das Bedürfniß nach Industrie- Palästen, Eröffnungsreden und Preisvertheilungen verspüren sollte, das erscheint ganz unglaublich. Es ist so süß, als Mitglied einer tZur» silberne und bronzene Medaillen an die „hervorragendsten Vertreter der deutschen Industrie" zu vertheilen! Behauptet man das Gegentlieil, so ist's uns auch recht, denn bei der Hitze streiten wir nicht. Was man aber als uuwidersprechlich hinstellen darf, ist, daß die Ausstellungen, einst begrüßt als wichtige Hebel des Goverb- sleißes, anfangeii, dem Publikum wie den Ausstellern eine Last zu werden. Hede Stadt möchte jetzt ihren Hndustriepalast haben, wie jeder Höhenzug seinen Aussichtsthurm. Vielfach sind die Indu striellen gar nicht in der Lage, eine Beschickung abzulehnen, weil sie die Rücksicht auf die Konkurrenz gleichsam zwingt, sich ohne jedes eigene Hnteresse an der kostspieligen Ausstellung zu betheiligen. Ein planmäßiges Vorgehen der Regierungen behuss Regulirung ,esp. Verminderung der Ausstellungen erscheint recht wohl angezeigt. Hedensalls geht es nickt so weiter: Hahrmärkte und 'Ausstellungen. Letztere sind im Laufe der gewerblichen Entwickelung vielfach an Stelle der ersteren getreten. Entweder schafft man in den Groß städten Ilnterkunstüräume für permanente Ausstellungen und erspart sich damit die Belästigung durch Hahrmärkte, over die Regierungen verständigen sich, Ausstellungen nur nach einem gewissen Plaue zuzulassen. Ausstellungen von Obst, Gemüsen, Blumen n. dergl. an Ort und Zeit gebundenen Erzeugnissen überlasse man den Ge meinden und BetheiligtenGeflügel-Ausstellungen geniren auch Niemanden und die regelmäßigen Ausstellungen von Pferden und (wir bitten die Herren Maler und Bildhauer wegen dieser Zu sammenstellung um Verzeihung) von kuustgegenständen sind zu nothwendigen und beliebten Einrichtungen geworden. Aber die Ver anstaltung allgemeiner und sog. Provinzialausstellungen läßt sich recht gut in ein gewisses System bringen und ein die Geographie berück sichtigender Turnus wäre in Deutschland recht wohl einführbar. Es setzt denn doch die Allgemeinheit zu sehr in Mitleidenschaft, wenn ein ehrgeiziger Gewerbevorstand von Dingsva das läugst- gefüblte Bedürfniß äußert, die Industriellen mehrerer Provinzen zum Wettbewerb um Medaillen und „ehrenvolle Erwähnungen" aus zusingen. Hier sollten die Lberaussichtsbehörden einsichtsvoll und parteilos Lust und Sonne zu vertheilen lernen. Sonst büßen die Ausstellungen die Theilnahme des Publikums unwiderbringlich ein und verfehlen ihren Zweck: Anregung zur Hebung des Gewerb fleißes zu bieten. In katzenjämmerlicher Stimmung verzeichnen die Liberalen die zweite Lehre, die ihnen bei den Huliwahlen die Volksstiinmung ertheilte. Auch in Bayern zogen sie gegenüber den konservativen bei weitem den Kürzeren. Die zweite bayrische Kammer wird 88 konservativ-klerikale und nur 71 liberal-fortschrittliche Abgeordnete zählen. In Bayern nimmt der Konservativismus meist eine spezi fisch katholische Färbung an. Das Volk ging in Bayern wie in Lachsen scharf ins Gericht mit den Vertretern jener Richtung, welche ihm den wirthschaftlichen und beinahe auch den sittlichen 'Niedergang gebracht hat. Es hat kein Vertrauen mehr zu diesen Herren und sagt sich, daß zu der Erneuerung des Volkslebens es anderer Männer bedarf, als jene wortreichen Parlamentarier, di« unter der Jahne der Freiheit das Volk nur zur wirthschaftlichen Knechtung und Verarmung führten. Fortschrittspartei und National liberalismus können im Stillen Gott danken, daß in Sachsen nicht die ganze Kammer neugewählt, sondern nur zu so erneuert wurde. Diese Bestimmung unseres Wahlgesetzes, die wir der Kontinuität der Gesetzgebung halber ganz zweckmäßig finden, hat jene beiden Parteien vor einem völligen Aufrollen gerettet. Es sind in Sachsen (Frrthümer Vorbehalten) für Konservative über 1!),0M, für Fort schrittler etliche 7000, fick Rationalliberale gegen OllOO und für Sozialdemokraten etwa 2800 Stimmen abgegeben worden. In Bauern aber versetzten die konservativen, so heftig sich auch die rein politische Richtung mit der klerikalen befehdete, doch dem Liberalismus noch weit wuchtigere Schläge. Während aber in Sachsen die Re gierung durch die nunmehr unzweifelhafte konservative Kammer- melirheit eine Stütze und neue Kraft gewonnen hat, liegt der Fall in Bayern anders. Der so eben von seinem romantischen Ausflüge nach der Schweiz zurückgekehrte Bayernkönig regierte bisher mit einem den Liberalen ziemlich nahestehenden Ministerium. Er hat es früher nicht entlassen, als es von der Kammer mit 2 Stimmen Mehrheit ein Mißtrauensvotum bekam. Wird die neue Kammer gegen die alten Minister abermals Sturm laufen? Es verdient nur Anerkennung, wenn sich der bayrische König weigert, sich mit Römlingen zu umgeben; aber mit einem Kabinete, dem die Volks kammer mit großer Mehrheit sein Vertrauen verweigert, regiert sich'S auch nicht leicht. Jedenfalls hat der junge Monarch nunmehr ernstliche Sorgen, die lein Alphornbläser auf dem Vierwaldstätter Sec und keine nächtliche Promenade im Lohengrinkostümc auf voll- mondbcschicncnen Alpengipfcln verscheucht nnd die sich sogar durch die Gendarmen hindurch in die märchenhafte Pracht der verschwie genen Gemächer deS Lindcrhofs unsichtbar eindränaci» Es scheint, als ob sich in Nordasrika die Situation etwas günstiger für die Franzosen gestaltete. Tic vor Sfar eingetrossene Panzerflotte hat die hartnäckig vertheidigte Hafenstadt endlich durch Bombardement bezwungen und die Landung bewerkstelligt. Bvu- Amcma's Nachhut soll geschlagen, er selbst auf der Flucht begriffen sein. So recht darf man letzterer Siegcsdepesche nicht trauen. Schon mehrfach ließen die französischen Generale den kühnen Bou-Amema völlig umzingelt und seine Gefangennahme unzweifelhaft sein und daun traf das Gegentheil ein. Wenn der Araberhäuptling wirklich jetzt nur auf Rettung seines Lebens bedacht sein muß, so verdanken die Franzosen diesen Ausgang weniger ihren eigenen militärischen Maßnahmen als der Uneinigkeit der Ntoslemimen. Bou-Amema gehört keiner der alten Adelsfamilien der Araber an, sondern, aus dem gemeinen Volke hervorgcgangen, hat er sich seine gebietende Stellung lediglich durch seine Talente, seine feurige Beredtsamkeit, seinen hinreißenden Fanatismus und seine militärischen Anlagen geschaffen. Die altadeligen Scheits beneideten ihn um Macht und Einfluß. Statt ihn zu unlerstützen, sahen sie scheel aus den Empor kömmling. Es war übrigens Zeit, daß die Franzosen ihre Nieder lagen durch einige militärische Erfolge wettmachten. Ihr militärisches Prestige fing an in die Brüche zu gehen. Der islamitische Fanatis mus kehrt sich im ganzen Oriente fast ausschließlich gegen die Franzosen, lieber die Absichten Frankreichs auf die türkischen Länder am Mittelmeere sind die abenteuerlichsten, die Türken aber wütheud aus ihrem Phlegma aufstachclnde» Gerüchte verbreitet. Es heißt, es wolle Marocco mit Spanien, Tripolis mit Italien, Egypten mit England tl,eilen. Schon erörtern die Regierungsblätter in Paris wie in konstantinopcl die Frage von Tripolis. 'Noch leugnet Frankreich jede Absicht auf diesen türkischen Besitz, aber, da Tripolis der offenkundige Herd ist, von dem aus die Insurrektion in Tunis und Algier genährt wird und bisherige Beschwerden Frankreichs vom Sullan keine Abhilfe fanden, so versieht sich dieser bezüglich Tripolis des Aeußerstcn von den Franzosen. Tie Uebcrführung der Leiche des Papstes Pius IX. nach der vor den Thoren Roms gelegenen Lorenzotirche bat die Frage der Gefangenschaft des Papstes wieder aufgerührt. Päpstliche Leichen Übertragungen erfolgen, uraltem Herkommen gemäß, stets zur Nacht zeit, wie man in Italien überhaupt die Leichen erst bei oder nach Sonnenuntergang beerdigt. Als daü für den letzten Papst errichtete Mausoleum vollendet war, befürchtete die italienische Regierung sofort von der Leichenübertragung stürmische Auftritte. Das Kapitel vcs PetersdomeS grub von ',s8 Uhr Abends den nicht weniger als 1500 kilogr. wiegenden Sarg aus, brachte ihn nach der Chorkapelle, die kardinäle und Kanoniker agnoscirten die Leiche. Um Mitter nacht verlies der einstige Gefangene des Vatikan, Pius IX., die Pcterskirche, die er lebend zu verlassen sich hartnäckig geweigert hatte. In 200 Wagen folgten kardinäle und hohe Beamte dem vierspännigen Leichenwagen, der von Hunderten von Wachskerzen tragenden Priestern umgeben war und dem gegen 3000 weitere Fackelträger folgte», Angehörige katholischer Vereine, ehemalige päpstliche Soldaten, römisches Volk u. s. w. Eine unendliche Menschenmenge erwartete den gespenstischen Leichenzug. Als dieser den erleuchteten Burgplatz passirte, ertönte aus den Zuschauern die Garibaldihymne, die Priester suchten sie durch Anstimmen eines Traucrchorales zu übertönen; es wurde gepfiffen und wilde Rufe: ES lebe Italien! Nieder mit den Priestern! Es lebe der Papst! stritten um die Herrschaft. Beinahe Hütte man die Leiche, wozu ein robuster Fleischer nufsordertc, in den Tiber geworfen. Unter Sturmschritt durchzog der Lcicbenkondukt Rom; auf dem Vcnctia nischen Platze, auf der Nationalstraße kam cs zu Gefechten; Flüche und Hochs empfingen den Zug vor den Thermen des Diokletian, vw etwa 150,000 Menschen versammelt waren. Mit knapper Nolh wurde die Leiche in die Basilika gerettet. Diese skandalösen Aus tritte sind ebenso sehr durch die mangelhaften militärischen Vor kehrungen der Regierung, wie durch das demonstrative Verhalten der Päpstlichen verschuldet und am meisten durch den Pöbel, der seinen Haß gegen das Papstthum in widerlichen Verwünschungen Luft mackste. Sic haben zu einer lebhaften Eorrespondenz zwischen sein Papste und der italienischen Regierung geführt. Leo XIII. ba die Gesandten auffordern lasten, an ihre Regierungen zu berichten, daß der Papst, tief erschüttert durch d en angesichts der Leiche Pius' IX oorgcfallcuen Schimpf, sich mehr denn je als Gefangener fühle daß er jetzt absolut verhindert sei, persönlich in irgend einer der 5 Basiliken RomS als Papst den Gottesdienst abzuhalten. Er glaube seines Lebens nicht sicher zu sein, wenn er den Vatikan ver lasse. Der Regierung Italiens erwächst durch diese Vorkommnisse einige Verlegenheit; geändert wird aber dadurch an der „Gefangen schaft" des Papstes Nichts. AcueNk Telegramme ver..TrcSvner Ra»r." vom 18. Juli. N eustetti n. . Gestern Nackt war hier ein bedeutender Kra wall. Eine erregte Menge bewegte sich während der ganzen Nacht in den Straßen. Mehrere Läden und die Druckerei der „Neu stettiner Zeitung" wurden demolirt. Ileber 30 Verhaftungen. Pari s. Di«' Ausweisung Don Carlos, der erste Akt des neuen Pariser Polizeipräfekten Cannseasse, erfolgte (infolge Mi nisterialerlasses), weil Don Carlos vorgestern gelegentlich der legi- timistischen Nieste in der Kirche St. Germain sich in unverschämter Weise bei der regierungüseindlicken Demonstration betbciligte. Die klerikal legitimisti sehen Kreise sind über die „Infamie" der Regie rung wütbend. Berliner Börse. Im Vordergründe standen heute Credit- aetien, stir welche von Wien höhere Coursc infolge zu erwartenden guten Semestralgcwinnö gemeldet wurden. Äußer rn Creditactien verkehrten nur Russen ziemlich lebhaft. Credit 637'H—7-9, 0 Pik. höher, Franzosen 022 -20 -1, 1 Mk. niedriger, Lombarden un verändert. Eisenbahnen bei bescheidenen Umsätzen wenig verändert. Bergische infolge der Juni-Mindereinnahme von 61.000 Mk. etwas niedriger. Banken still, nur deutsche belebt und höher. Von kajsa- banken zogen u. Ä. Leipziger Diseonto und Dresdner etwas an. Bergwerke gcschästsloS, nachgebend. Deutsche Fonds fest, von fremden russische sehr belebt. Prioritäten batten mäßiges Geschärt. Industrien gleichfalls ohne Leben, theilweise nur knapp behauptet. Höher Glauziger Zucker. Lokales und Sächsisches. — Se. Maj. der König kam gestern von Pillnitz nach dem Schlosse in der Residenz, um mit den Minister», die noch nickt in Urlaub gegangen find, höheren Militärs und den Horchargen zu arbeiten. — Herr Oberbürgermeister vr. StNbel Ist von seinem Urlaube zurückgekchrt und hat dle Aintögcschäite wieder ausge nommen. - Herr Polizeipräsident Schwauß hat gestern »aci, be endetem Urlaube die Leitung der Geschäfte bei der könlgliche» Polizeitlrektton wieder übernommen. — Der emeritirte Bezirksschullehrer Daniel Weiß in Chemnitz erhielt das Albrechtskreuz, der Kaufmann Gustav Kreutzer u« Leipzig das Prädikat „König!. Hoflieferaul". - ES werbe» nunmehr die letzten L an d kag öwah lc >i bekannt. In dem ländlichen Wahlkreise kamcnz-königsbrnck. wo sich zwei konservative, Gutsbesitzer B e c g aui Wicia und Bürgermeister Hkinze, und der Wende, der „Bauer Michael koke!" dckämvtten, ist der erstcre, 25 Jahre lang schon Vertreter dlcicS Wahlkreises, durcbgetrungen. Im ländliche» Wahlkreise Anna- berg'Marienberg-Zöblip waren sogar L Amtol'auvttculc und noch zwei andere konservative gegeneinander aufgeslclit. Dort bat Amtdhaiivtmann v. kirchbach mit 040 über seinen Kollegen v. Bernewitz (401 Stimmen) und den Rittergutsbesitzer Wacle und de» Ober-Rcalschullebrer Ur. krame gesiegt. — Als Wahlkuriosum tlieilt die „Franks. Zeitung" aus Mutzschen mit. daß daselbst der Wahlaufruf für den Fortschritts kandidaten Dr.^Minckwitz gar keine Unterschriften saus, Minckwitz selbst aber 27 Stimmen erhielt; während sein »atioualliberaler Gegner Jerusalem beim Wahlaufrufe 31, de« der Wahl selbst aber nur 22 Stimmen bekam. Zuletzt hat Bürgermeister Hartwig freilich Beide geschlagen. — Herr Drcchölcrmcistcr A. Nebel schreibt unö und zwar auS der böhmische» Natcstatt Tcvlitz: „Die Dresdner Nacbr. bebauvte»: meine Frau sei Besitzerin eines Grundstückes in Leipzig. (Diese Notiz war i» unser Blatt aus der Frkf. Ztg. übergegangen. D. R-- Das Ist unrichtig. Meine strau ist weder ganz noch theilweise Besitzerin cincö solchen. Dagegen zahlt meine Frau ausreichend Eliitommcnsteucr. um meine Wahl ln den Landtag nach jener Seile gegen jeden Ei»wa»b sicher zu stellen " — Die rechtsufrigen Villenbcsitzer auf Stadt- und Loscknvitzcr Flur haben, »ur um die drohende Errichtung der viclcrwähnteu Scherbel'schen Fabrik inmitten des VilienkranzcS zu verbinbern, drei Petitionen, nnd zwar eine an Sc. Maj. den König, eine an das Kgl. Ministerium des Innern nnd die dritte an die Kgl. krcishauptmannschast eingcreickt. , — Am Sonntag Nachmittag 4 Uhr fand die Weihe der In- terimskapclle auf dem Tolkewitzer neuen I o h anncSfricd- hose und die erste Beerdigung statt. Nachdem der Buchdruckcr- gesangverciu sein verstorbenes Mitglied, Herrn Schriftsetzer Tietze, unter den klängen eines Chorales von der Todteuhalle nach der Kapelle geleitet hatte, stimmte in der letzteren der Friedhosschor den „Anacter'schen Choral: „Wie flieht dahin des Menschen Zeit" an, wobei man die herrliche Resonnanz der Kapelle bewundern konnte. Die Weihrede hielt der Pastor der Iohanneskirche, Herr I)r. Peter auf Grund des BibelworteS: „Heilig ist diese Statte" in. Gegenwart des Herrn Superint. Ur. Franz und des Herrn Stadtrath Seyffarth und einer nach vielen Hunderten zählenden andächtigen Menge. Die Arie „Wie sie so sanft ruli'n" schloß den erhebenden Weiheakt, worauf sich der Kondukt nach dem beinahe '/4 Stunde entfernten Grabe bewegte. Im Anschluß an diese erste Beerdigung fand noch eine weitere Beerdigung in aller Stille statt. Beim Besuch dieses von der inneren Stadt circa 75 Minuten ent fernt gelegenen Todtenfeldeo dürfte die Benutzung der Tainpsfilüsse his Blasewitz jeder anderen Beförderung vorzuziehen sein. Vom Landungsplätze gehe man an der Elbe entlang, io ist man in 15 Minuten hegueni an der Pforte des Friedhofes. Vom Pservebahn- Iwf hat man allerdings nur 7 bis 8 Minuten zu gehen, doch dürste auf eine Beförderung mit der Bahn, da die Wagen oft schon vom Ahgangüpnntte ans voll besetzt sind, mit Sicherheit nicht zu rechnen sein. ^ — Der Verein deutscher Studenten in Leipzig, der deutsch- nationale Studenteiwercin in Halle uns die Vereinigung der Studenten zur Pflege des Deutschlhums in Berlin laden die deutschen Studenten zu einer Feier auf dem knffhäuier am 0. August, als dem Jahrestage der Siege von Wörth und Spichcrcn ein. Das junge Deutschland glüht für den Gedanken: „Zu bekämpfen die unheimlichen Mächte der nackten Selbstsucht, der weltbürgeriichen Vaterlandslosigkeit, der Entsittlichung und der Cntchrisilichnng, welche den uralt-festen Boden unseres Volksthumes unterwiililen." „Stimmt ein mit uns in den hohen Schwur, zu streiten für den deutschen Namen, hier im Vaterland«: gegen seine Verächter, dort im Auslande gegen seine Feinde!" — Trotz der Hunderte von Passagieren, welche der Reisennter- nehincr Genckc unserer Residenz ent- und den herrlichen Gegenoeu Bayerns nnd der Schweiz zusülnte, ist doch immer der übrige Reiseverkehr nach Süden noch ganz bedeutend nnd^war es namentlich am letztvergangencn Freitag, Sonnabend und Sonntag. In diesen drei Tagen wurden z. B. von Sem RunSreiic-Bittet Drcsdcn-Hof-Münchcn-Eger Dresden 8t Stück, von dem Bittet Drcdden-Eger-Mi'mchen-Lindau-Winterthur Schasstianttm-Mirich- Genf-Lansanne-Bern-Schcrzlingen Interlalen Brienz, Flüelen-Ln- zcrn-Zug-Zürich-Lindan-Hof Dressen 47 Stück, von dem Bittet Dresden - Eger- München - Lindau - Roischach - Chur- Glarus-Zürich- Winterthur-RomanSborn-Lindau-Hof-Dresden 32 ^tticl verkauft. Außer diesen süddeutschen Rundreisehittets ist bewnders auch die Tour Dresdcn-Bodciihach Tepiitz Karlsbad Egcr Cheziinitz-Drcsden sehr beliebt und wurden von die>er au genannten 3 p age» 80 Miicl verkauft. Von der Tour Dressen Bovenbacl, - Warnsdorf -Zittnu- Löbnu-Dressen gelang!«'» 54 Stück zum Verlaus. Die Resultate des starken Personen verkehrs waren aber auch m der Billetgeld- Einnahme zu spüren, denn sic Herren Billeteuren vereinnahmten an den erwähnten 3 Tagen die Summe von 75,OM Marl. Die GepäckcrpeSition behanSeltc nicht weniger als 37 lO Gepäckstücke und erzielte dabei eine Einnahme von über 2000 Mark. Der an« Sonntag Vormittag von Berlin angekommene Extrazng batte 740 Insassen, von denen gegen 200, ohne Aufenthalt in Dresden zu nehmen, sofort nach unserer Sächsischen Schweiz weitcr- dampftcn. Außer diesem Berliner Ertrazuge hotte die Inspcktio: A H 3» I U > lil i 3' ^ 4 1 -j
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