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Der sächsische Erzähler : 09.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192508091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19250809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19250809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1925
- Monat1925-08
- Tag1925-08-09
- Monat1925-08
- Jahr1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 09.08.1925
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Mcht Gormtag, den S. Angnft 1S25 Unabhängige^ettung für alle Ständern Land. DichtesteV«dreitung inallenBolks Bellagm: Sormtags-UnterhaltungsbirM und Wckdwirlschasti GejchSpsstelle Mschofswerda, Altmarkt LL — Druck roch « Buchdruckerei FrtedrichMayG.m.b.H.in BischWwerda. Fer« wöchrntllch 80 P sowie unsere Z« «sssssssss Nr. 184. ZSMoltzwerüaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- mannschaft, der Schullnspektion und des Hauptzollamt» -u Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats -u Bischofswerda. ------ISSS---MWM OVO »o»MWW»SN>MWWDWM^ abend« str den folgend. Tag. Pastfchech-Kanta i Amt Dresden Rr. ILLI. Semei«»«- «»zelaenpret» (in Goldmark): Di« «S mm brtitr alben Monate: Frei tn» per»«»üd«1e»kasie Bifchof»»rrda Konto Sir. S4. GrundUriftzeilr W Pfg- vrMche AWgen » Pfa, lbholen in der Geschäftsstelle Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher breite Reklamejetke ltm Tertteih TV Pßg. Zahiuag « Mg. — Me Postanstalten, stimm- des Betriebe» der Zeitung oder der Beförderungseinrich. zum amtlichen Drteskur» vom Zahltag, stckoch «ich» , die Geschäftsstelle nehmen tungrn — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder mm Kur» vom Tag« der Lechmmg. — Rabatt mich n entgegen. Rachlleferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugsprrise«. Sammelanzeigen tarism. Aufschlag» — ErpilluugsmtL von Reich, Ländern uni an wo den t, wie «in ettch lÄ re sehr wähl, zu machen. La» » Kompromiß- vott halbamtlicher Se,te erklärt, daß dem lland erst hie »zeuen Steuervottag« in ihrer chckwirttn wärden. AU» der Rtdb, die i Dr. von Schlieben, im Beisein des Ane» monotrtangen chsregienmg mancher- Die Verabschiedung der Steuervorlagen. (von unserem Berliner Vertreter.) Berlin, 7. August. Der Reichstag hat heute in einer denkwürdigen Sitzung die dritte Sesttng der Steuervorlagen vorgenommen, nachdem noch in letzter Stunde ei« Konwro- mitz unter den Regierungsparteien wer die Behandlung d« Mnanzai " " ' komm« -ar. kkästigen vermocht. Ohpe die ausulndi- Mlttet und den Lawes-Plan — also unter srung ver alten Mechoden und Diktate — sähe es bet Ute noch schlimmer du»; «ine Sanierung Misere» aststSrPchch hat diese, Fremdwerk jedoch nicht- «r- kisnnen« Steuern »md Soziallasten haben eine uner» tr Höhe erreicht mch Kotten «ine, Vergleich» inst der Zeit dar dem Kriege. Li« sich darau« ergebende vertreue- rung der Prodttttion verhindert die lebenmivtwendt« Kapt- tälneuvildung urch zeiügt Absatzkrisen im In- und Lusland. Tagesschau. * Der Reichstag hat am Freitag die Steuern und den Finanzausgleich nach dem neuen Kompromiß in dritter Le sung angenommen. Die Umsatzsteuer wird vom 1. Oktober ab auf «u Pnyeut herabgesetzt. s * Beim Beginn der Beratungen der Aollvorlage am Sonnabend wurde ein Geschästsordnungsantrag angenom men, der die Lededauer für jede Fraktion aus 4 Stunden beschränkt. Zu den Paktverbandlungen. die Dienstag in London be ginnen werden, wird von halbamtlicher Sell von «Mer endgültigen Zustimmungen Lhamberlalns zu Lutwurf Leland» keine Rede sein könne, da Deutsch! , zunächst gehört werden müsse, dem die Gleichberechtigung bei den Verhandlungen zugestanden sei. Der belMche Außenminister Vaudervelde rvird sich, wie verlautet, erst übernächste Dache nach Loudon begeben, um allein mit Chamberlain zu verhandeln. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus» 1924 mit 2,7 und im ersten Halbjahr 192S mit fast der glei chen Summe passive Handelsbilanz. Und gerade am Ende der Schonzeit steigert sich die Krise unserer Rohstoffindu- strien und mehren sich in allen Zweigen Stillegungen. Die Verkennung der Begriffe Substanz und Rentabilität und die daraus entspringende falsche Verwendung der Auslands kredite zeigte das unerfreuliche Bild einer in manchen Glie dern noch nicht gereiften und gefestigten Wirtschaft. Die äußerste Drosselung unserer Einfuhr, Sparsamkeit des Staates, der Gemeinden wie der Wirtschaft, eine horizontale Zusammenlegung und Typisierung der Betriebe verlangen eine entschlossene Abwehr von der Wirtschaftsaufsassung der letzten Jahre. Wir haben den Trost, daß sich die gleichen krisenhaften Zustände auch in anderen Ländern unseres Kontinents zei gen, weil auch hier die 6 Jahre nach dem Friedensschluß einen chaotischen Zustand geschaffen haben. Dieser Trost mag zu um so größeren Hoffnungen berechtigen, da diese Krise aus einer ökonomischen Lage der Weltwirtschaft ent sprungen ist, welche in: schärfsten Gegensatz zu den Voraus setzungen und Bedingungen des Dawes-Planes steht. Das unausgeglichene Kräfteverhältnis zwischen Produktion und Absatz ^herrscht die Welt. England hat eben erst unter schwerer Belastung des Staates eine allgemeine, katastro- HMe Wirtschaftskrise — und auch nur vorläufig — ver- - -HAnMche. PMta uyd Finpnzwirtschaft ist naheA ruiniert: Italien geht es nicht besser. Das Gespenst der Arbeitslosigkeit lastet über Europa und spottet aller Ver suche, es zu bannen. Für diese Länder bestand die Funktion des Gutachtens darin, daß Deutschland -bezahle und sie von ihm Geldsummen empfingen, mit denen ihre Anleihen liquidiert und die für die Reparation der Kriegsschulden ausgegebenen Summen zurückgezahlt werden würden. Diese einfältige Vorstellung wurde aus politischen Gründen ange- legentlichst verbreitet und von den Völkern als Wahrheit an genommen. Schon heute, bevor die Normalannuitat des Jahres 1929 von 2^Milliarden eingesetzt hat, bricht sich in Theorie und Praxis die Erkenntnis Bahn, daß es ebenso un möglich ist, Milliarden von Mark zu bezahlen, wie zu emp fangen und daß dieses Experiment unheilvolle Folgen für beide Teile nach sich ziehen muß. Bor dieser wachsenden Erkenntnis der Wahrheit muß jede Einbildung weichen, lieber die Grenzen des Landes kann aus die Dauer nur mit Sachgütern gezahlt werden; je größer die verlangten Summen sind, um so mehr von dem verpflichteten erzeugt, umso mehr von dem Berechtigten aus genommen werden. Letzterer verzichtet nicht nur auf einen Teil seiner Ausfuhr, sondern zieht außerdem eine Konkur» renz im eigenen Lande künstlich hoch. Gibt esein größe» res Dumping, als wenn man ein so produkiionsfähiges Lomd wie Deutschland für Jahrzehnt« zwingt. Milliarden wette in Waren umsonst aus den Markt zu wer fen, während auf ver änderen Sette eine Abnahmever pflichtung besteht? Die. Wahrheiten werden der Entente schon im nächsten- Jqhre auch durch die Praxis aufgezwungen werden und die Modifikation verschiedener Klauseln und Zahlen des Lon doner Abkommens veranlassen. Nach einem derartigen Krieg gibt es keine Si e ge r, die sich auf Kosten der Be siegten bereichern oder auch nur entschädigen können, indem sie ihm Geld oder Waren wegnehmen. Der moderne Krieg hat die bisherigen Gepflogenheiten verändert. Die Kriegführenden müssen da» von ihnen zerschlagene Porzel lan selbst be-ahlen — beide Teile sind oHo finanziell zusammengebrochen und unterlegen. . . , wir die nachstehenden intereffanten Ausführungen über die Wirkungen des Dawesplanes bei uns und unseren , Gegnern «ob feine Undurchführbarkett. Die durchaus fachlichen, auf wirtschaftlichen Tatsachen aufgebauten Darlegungen verdienen wettgehende Beachtung: Tn diese» Tagen jährt sich der Tag der Annahme des Londoner Abkommens. Sine abschließende Kritik vom heutigen Standpunkt aus ohne Rücksichtnahme auf unsere damalige Lage dürfte ebenso unangebracht sein, wie die in der ersten Freude üb§r das Zustandekommen des Gutach tens verabreichten Vorschußlorbeeren. Gewiß gab es wohl kaum jemanden, der den Plan als Allheilmittel für die europäische «ud insbesondere die deutsche Wirtschaft aufge faßt hätte. Eine derartige, endgültig sanierende Lösung konnte niemand angesichts der politischen und wirtschaft lichen Zustande unseres Erdteils erwarten. Jedoch haben sich die Verfasser des Gutachtens immerhin das Verdienst erworben, daß sie uns geholfen haben, den toten Punkt des vorigen Jahres zu, überwinden und die lähmende Unsicher heit wenn auch nicht zu beseitigen, so doch zu mildern. Wir , haben uns in den letzten Jahren daran gewöhnt, alle auf den vielen Konferenzen versuchten Reparationslösungen nicht als endgültig zu betrachten und Unter diesetn Gesichts punkt müssen wir auch das Londoner Abkommen und insbe sondere seine uns vom 3f. August ISA auferlegten über- mäßigen Belastungen betrachten. Die Zwangsläufigkeit und Wahcheit bricht sich auf wirtschaftlichem Gebiet stets eher al» auf politischem »ahn und di« wirtschaftliche Unvernunft, welche in und nach Versailles geherrscht hat, muß sich vor den eigenen Folgen beugen und von ihnen lernen. Das verflossene Jahr sollte für uns eine Schonzeit be deuten und wir sind in der Ausführung der uns obliegenden ^Verpflichtungen — wie allgemein anerkannt — mit gutem Willen herangetreten Wir sind mit der Unterzeichnung de« Abkommens über die Belastungen des Friedensvertrage» be trächtlich hinattsgegangen, um hierfür eine Befreiung großer Telle unseres Landes zu erreichen und eine größere Selbständigkeit zu gewinnen. Die unentrinnbar« wirt schaftlichen Gesetze werden die Schranken unsere» guten Wil len» sein und unser« Gegnern die Widersinn)gkeit so ge waltiger Reparationsforderungen um so eher und tiger beweisen, als sie sich au» ihren eigen« entwickeln. Die Befreiung der besetzt« Gebbete Str-Ni, ausländischer Kredite brachten unser« Mitte AG4 fast Mig stagnierenden Produktionsapparat vorlikusta in' Gang- Hüteten das Schlimmste; jedoch hat mHe efnemJahx im Endergebnis unsere Wirtschaft die Reichsregterung veranlaßt hatten, mit eiserner EneDe an ihrem Steuerprogramm sestzuhalten. Der Reichsfinanzmttttster führte folgendes aus: > „Wir stehen vor der abschließenden Beratung der Finanzreform, meines Gesetzgebungswerkes, das fast Ä« Gebiete unseres Steuerrechtes sachlich neu ordnen Ws gleichzeitig das Verhältnis von Reich, Ländern und che* meinden zu den großen Steuerquellen Deutschland» W gemessen regeln soll. Gewiß werden viele unter ÄhwW die wirtschaftlichen und sozialpolitischen Wünsche, nut denen Sie in die Arbeit hineingegangen sind, nicht voll erfüllt sehen. Sie fühlen deshalb die schwere Last der Verantwortung. Wenn wir aber einmal das Werk.als ein unzertrennbares Ganzes betrachten, so wird mit ihly doch eines unzweifelhaft erreicht: der Abbau einer wirt schaftlich schädlichen, aus der Not schwerster Zeit her-us geborenen Besteuerung, die Rückkehr aus einem Steuer system. das vor Eingriffen in die Substanz nicht zurück» schrecken konnte, zur normalen Steuerwirtschast. Du» be deutet im Bereiche des Mögliche» die WiederaUffichtuNg des Grundsotzes, daß die Steuerleistung sich nach dem wirklichen Ertrage der Wirtschaft, nach der Leistungs fähigkeit bestimmen soll. „ Bei dem Reformwerk handelt es sich im ÄtuMchj nicht darum, neue Steuerlasten auf das deutsche BM zu legen, es handelt sich vielmehr um eine UmforMttng und zum Teil! Senkung der Steuerlast«n, die während der Inflationszeit und der Zeit der Wiederher stellung der Währung übersteigert werden muhten. In dem Bestreben, hier das Mögliche zu tun, liegt di« Ge währung der Atempause, die wir uns geben können. Das Ausmaß wird durch die finanzpolitische Verantwortung für das Weiterleben eines 60-Millionsn-Dolkes bestimmt, eine Verantwortung, die es uns nicht gestattet, bei' der Ge staltung des Steuersystems nur an ein kurzes Jahr zü denken. Das Steuersystem muß so fest gefügt und fi> ent wicklungsfähig fein, daß es auch in den kommenden Jah ren schwerer Lasten nicht versagt. Mit dem Wiederaufbau unseres Steuersystem» find entscheidende Fragen der allgemeinen Finanzpolitik eng verknüpft. Beherrschend ist die Frage des Finanz ausgleiches. Zwei leitende Gesichtspunkte mußten hier für die Reich»regierung maßgebend sein. Erstens muKe, wenn irgend möglich, die Lösung so gestaltet werden, daß auch hier das Zustandekommen des Gesetzes im Reichstag einen friedlichen Ausgleich mit den Ländern bedeutet. Der zweite Grundsatz aber verlangte, dle Lebensnotwendigkeit« de» Reiche» in einer Weife zu wahren, die es gestattet, auch der schwer« kommenden Zeit mit dem Bewußtsein entgegenzchsehm, daß nichts Untertassen ist, um hier pflichtgemäß vorzu bauen. Dieser letzte und entscheidende Gesichtspunkt v e r bietet es mir, an der Ouotenverte^kung der großen Keberweisungssteuern irgend etwas zu äntzern. Daran muß ich festhakt«. Bon dem aufrichtigen Willen aber geleitet, den Wünsch« d«r Länder entgegenzukommen und die Sorge um ihr« Haushalt und um die Sicherstellung ihrer kulturellen und sozialen Aufgab« möglichst zu mildern, habe ich mich be reit erklärt, de» Gedanken der Garantie für das den Lä»tzern notwendige Steuerauf kommen auszubauen. Nach dem Wege, der j«t gefunden ist, fall die Garantiepflicht de« Reiches sowohl eine Garantie fstr die Umsatzsteuer als auch «ine solche für die Gesamtsuaun» umfaßen. Die Reichsregterung glaubt, mit diesem erneuten Zugeständnis bewies« zu bau«, wie sehr es ihr am Herzen liegt, in dieser großem.Dsrntze der Sesamtwirtschaf' " " auch in Z«kW de« zu stehest di« Grenze de»
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