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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188910212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-10
- Tag1889-10-21
- Monat1889-10
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1889
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. pedarli»» «ud Lrpedtti«« IohonneSgaffe 8. SPrrchk«n-ka -er Rrdacti«a: vormittag- 10—12 Uhr. Nachmitt^S 5—6 Uhr. »dr»„«va^»r an,-,.»»«-> «.n-tcttpt, »»cht »« »iUhncti«» >ü«t vadEÜ. ««,«»»» »er ftr »te nich-ss1«en»e Nu ««er »eft1««tr» )»kernt« », Wocheut«>en »1» > Uhr «achmttt»,», an So»«- uu» -efttageafrsttz h,aUhr. 3« den Filiale« str 3as.-^nn«hmr-. ktt« Rin»«. U,i»ersuLl«jtr»h« 1. L.utS L-sche. Kothartnrnstr. 28 Part, und König «platz 7, nur bi« '/,S Uhr. Hp)igtr,Tagcblalt Anzeiger. Organ für »olitik.SocalaMlbte.Sandels-andGeschäftsverkehr. Abonnementtprel» vierteljährlich 4»/. Mk. ivcl. Bringerlohn 5 Mk.. durch die Post bezöge« 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pj Belegexemplar 10 Pj. Gebühren sür Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gesalzt! ahne Postbeiörderung 60 Mk. «lt Poftbejürderuug 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schritte» laut «us. PreiSverzeichutß. Ladellartscher u. Ziffernsatz «ach höheren Tarts. lirrlamen onter dem Rrdactioa-strlch die 4q»I»alt. ZeUrbOPs„ »arde» Familie« «achrichtr» die Kgespalteae Zeile 40 Dt. I»Irratr sind stet» aa die Expeditta» z« sende«. — Rabat» wird nicht gegeben. Zahlung peaeuumaraurlo oder durch Post nachnahme. LS4. Montag den 21. Oktober 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Ntlmuchmam». Die Zusammenstellung de« Ergebnisse» der am t5. diese» Monats slattzefundenen Abgeordnetenwahl sür den II Wahl kreis der Stadt Leipzig hat ergeben, daß von 585) abgegebenen giltigen Stimmen 3323 aus Herrn Iustizrath Vr. Otto Tchill hier gefallen sino, weicher demgemäß al» znm Abgeordneten gewählt proclamirt worden ist. Leipzig, den IS. Oktober 1889. Der W«rhleo»n«tffar im H. Wahlkreife der Ltadt Leipzig. Diet'el Vekanntmülhung. Nachdem die Fahrbahn der F.ukhbriicke in der Ptagwitzer Straße für den Verkehr wieder fre gegeben worden ist, wird nunmehr unter Aufhebung uuser-r Bekanntmachung von, 6. Juni d. I. der Weg von der heiligen Brücke «ach der ehemaligen Siath-zirgelet und der Aahrmeg dnrch da» -konaeaholz für Lastfuhrwerk von heute ab wieder gesperrt. Leipzig, den IS. Oktober l88S. IX 687 l. Der Nath der Stadt Leipzig. Or. Georgi. Mennig. Vekanntmachnng. Hiermit bringen wir zur öffentlichen Kenntniß, daß die von u»S mit Zustimmung der Herren Stadtverordnete» in Gemäßheit unserer Bekanntmachung vom 4. April t. IS beschlossene Feststellung ver Slraßenfluchtlinien der Riebeck- straße in ihrer ganzen Länge von der Thonberger Flurgrenze bis zu ihrem Ende in dem Stadtbezirk Auger-Crottenvorf in Gemäßheit de« Plane« Nr 3469. welcher vom 5. April d. I». ab vier Wochen lang öffentlich ansgelegen, unter Annahni' einer Straßenbreite von 23 m nunmehr Giltigkeit erlangt hat, nachdem ein erhobener Widerspruch abfällig beschicken worden ist und diese Bescheicung Rechtskraft erlangt h , ander- WibcispiLchr aber nicht erhoben, bez. wieder sali . gelassen worden sind. Leipzig, den 18. Oktober 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Ib 5033. Di-, Georgi. Große!, Ass. Leipzig, 21. October. * Wa» die Kaiser reis« anlangk, so trifft da« Kaiser paar heute Montag Mittag uni 12'/, Uhr voraussichtlich i» Genna ei», wo sich der Kaiser zur Uebeifahrt nach Athen an Bord Sr. Maj. Schiff .Kaffer" und die Kaiserin a» Bord der kaiserlichen Pacht ,Hobrnzollern" ciiischiffen. Am 22.. 23., 24. und 25. October befinden sich die kaiserlichen Majestäten auf der Seereise nach Athen, woselbst dieselben am 26. d. M. einzutreffen gedenken, um vom 27. bis zum 30. October den VermähluiigSseierlichkeiten am Köutgsbose zu Alben beiznwohnen. Soweit bis jetzt bekannt, wird daS deutsche Kaiserpaar dann am 31. October Athen wieker ver lassen und nach kurzer Seereise am 2. November zum Besuch de- Sultan- in Konstantinopel eintrefsen. Fernere Reile- versügungen sind von dort au» bis zur Stunde für die Rück kehr in die Heimath noch nicht getroffen worden. * Die von dem ossiciösen Teleqraphen-Bureau verbreiteten Bemerkungen der M ün ebener „ A l lgem ein e» Ze i t un g" über die Reise d«S Kaiserpaares nach Athen lauten: Während der Zar noch Abstattung seine» Besuche» am Berliner Hose daS Gebiet des deutschen Reiches verläßt, um nach der nordischen Heimolb zurückzukehren, tritt der deutsche Kaiser, begleitet von seiner erlauchten Gemahlin, aus dem Wege über Italien, besten befreundetem Herrscherhaus ein zweiter Besuch abgestattei werden soll, die Orientreise an, um den Feierlichkeiten und Feste» zur Bermälilung seiner dritten Schwester mit dem Kronprinzen von Griechenland am Hase von Achen beiznwohnen. Die Nation begleitet dielen fürstlichen Eliebund und die Reise der Majestäten mit ihren Glück- und Segenswünschen, und insbesondere schließt sich denselorn auch Bayern, durch welch S heute, am Geburi-tage des srüliverklärte» vielgeliebten Kaisers Friedrich, den kaiierlichen Sobn die Reile führt, in warmer Besinnung an. Die Thellnadme für das wiedererstandene Hellas war von Anfang an nirgends ausrich. tiger und lebhafter als hier, und wenn sich auch die engere dynastische Verb'nduug, welche Bayern ein Paar Jahrzehnte mit Griechenland verknüpfte, wieder gelöst hat. so blieb man hier wie allerwäris i» Deutschland der staatlichen und cultnrellen Entwicklung des hellenischen Königreichs mit voller Sympathie zugkwand». Daß die Zuneigung der Griechen zum deutschen Geistesleben und die von politischen Wechielsällen unberührie innerliche Annäberung der beiden Nationen trotz eines in Athen noch mehrfach bemerkbaren äußerlichen Anschlusses an französische sociale Fornien auch in der letzten Zeit immer fortgeschritten ist, wurde durch den gewählten Bildungsgang des griechischen Thronerben bestätigt, und wenn der selbe eine Schwester deS deutschen Kaisers zur Lebensgefährtin erkor, so dürscn wir auch hierin ein Anzeichen wie eine Bürgschaft deS er freulichen sreundschafiltchen Verhältnisse- erblicken, in weichem das durch große Traditionen wie verheißung-reiche Ausgabe» hervor ragende Volk deS äußersten Südostrn« Europas mit dem Kern des Weltiheils steht. Wenn die »egenwärtige Lage diesem Ver- hä tn ß zugleich eine gewisse politische Bedeutung verleiht und diele noch durch den von den Umständen nahegelegten Besuch erhöht Wird, welchen der deutsche Kaiser nach dem Aufenthalte in Achen dem Sultan in Konstantinopel abzustalten gedenk', io wird man bei unbefangener Betrachtung auch hierin nur ein neue- Zeugnlß dakür erkennen können, daß die aus die Befestigung der inter- nationalen Beziehungen und des europäiche» Frieden» gerichirte Polink des deut'äen Reiche», wie seiner Zeit der ersten nordischen, so jetzt der südSiilichcn Meersahrt de« Kaiser» Wilhelm II. als Leitstern voranleucht-t. * Die Reichs-Pbarmakopöe-Eom misston hat, w>e vorau-gesehen wurde, am IS Ockober ihre Arbeiten beendigt. * DaS .Militair-Wochenblatt" feiert das An denken Kais er Friedrich'» in einem „Zum 18.October" überscbr ebenen Artikel, in welchem e» dir milttairischen Verdienste de» Heimgegangenen in warmen Worten preist. Zum Schluß heißt e» unter Hinweisung aus die bedeutsame Einwiekunz deS damaligen Kronprinzen in ve» ersten Tage» »ach der Mobilmachung gegrn Frankreich: »Man vergegenwärtig« sich die damalige Lage und die Zusammen- jetznag der 3. Armee. Zwei preußisch« Armeekorps au« dem fernsten Osten, die nie einen süddeutsche» Soldaten gesehen hatten, di« süd- deutschen Truppen zum ersten Male mit preußischen tm Verbände Bo« welch gewaltiger Bedrntnng war unter solchen Verhält» iff-n die Persönlichkeit de- Armee-Odercommandear». D e verschiedene» Corps der Arme« standen zu einander in einem Berbältniß loser Personal, union, nur »usammengehalte« durch d.« P.-rson de« oberste» Führer-. Aber gerade diese Persau war dsr rechte an rich.! -r St'lle. Von Oden der gelang es. die Glieder unter einander näi^r z» bringe» »ich ein gegenseitige« Brriranen zn de- gründe«, da« schon am S. «ugu-t, am Tage von Wöng. »ei- wies-,»eise du» 2. k»tzeri>che Corps unbeirrt die ihm zugehenden Besehlr «»»führte. Da» Oberkommando der 3. Armee und feine LviNe, »nler Krvnpr nz. ward bald der ideale Mittelpunkt der deutschen Emhettsbestrebuogen, da er e» »erstanden hatte, all« ihm unterstellten deutschen Stämme tu gleicher Liebe und Leredrang an sein« Person zu fesseln. Die Gemälde au« der Hettenjott des deutscben Volke« zeigen mit Vorliebe di« Person de« Kr»npn--je» al» Miitelpnnct, »mgeben von jnbelnde» Kriegern der rinz ne» beuischeu Siaaten. Die glänzenden Krtegsersoige sührtea zur Er reichung de« doden Ziele», der Zusammens-fsun, oller deutschen Ge- biete. Noch siebzehn Jahre war e« idm beschieden, da« Reiten der einst gelegten Saat zu erblicken, da» immer festere Einwurz» n der Hodenzollernmachi in die Herzen de» deutschen Volkes za fühlen. Das sei auch unser Trost am Grabe des Dahingrschtedenen. Wenn wir nn« in Trauer vor Gone« Rtthschluß beugen, so wissen n»r doch, daß kein Siurm die Treue de« deuischen Volkes »u Kaiser und Reich eniwurzeln wird, daß wir das in schweren Kämpfen Errungene auch zu erhalten fest entschlossen sind." * In Bezug aus die Reise de« Grafen Kaluoky nach FriedrichSruh wird gemeldet, daß die Einladung zu diesem Besuche seilen« de« Reichskanzler» an den österreichisch-ungarischen Staatsmann gelegentlich der Anwesen heit de« Letzteren im Gefolge de- Kaiser» Franz Josef in Berlin ergangen und angenommen ist. * In der Sonnabend-Sitzung de» böhmischen Land tag» richteten die Jungczeche» Kanitz und Genossen eine Interpellation an den Statthalter Grasen Thun-Hohenstein wegen angeblicher Ueberschreituna der Geschäftsordnung in der letzten Sitzung und wegen Verletzung der dem Landtage schuldigen Pflicht. Krumdolz und Genossen wünschen zu wissen, warum der Statthalter di« Interpellation der Ezechen nur in deutscher Sprache beantwortet habe. * Wenn man bei dem vor wenig Wochen in Südtirol begangenen deulsch-nationalra Feste »u Ehren W rlther's von der Bogelweide mit Befriedigung, h -Vorsteven konnte, daß der kerndeutsche Grundgedanke der n' „als- Errichtung zu Bozen ohne jede» Miß'oi. gege„Nch.r den Tirolern italienischer Zunge verwirklicht worden ist. so habe» die soeben stattgehablen LandtagS-Eraänzungswahle» in Tirol den erfreulichen Beweis geliefert, daß gegenüber dem politischen UltramontaiiiSmnS die Tiroler Liberalen deutscher und italienischer Zunge sich von nu» an im Besitz einer festen Mehrheit aus dein Landtage besinden. Bis dahin bestand, so lange da« BersaffungSsystem im öster reichischen Kaiserstaate herrscht, im treuen Land Tirol der politische UttramontaniSmu» als die maßgebende Mehr- hcttspartei, die sich mit Hilfe der italienisch redenden Tiroler ihrer Herrschaft dauernd sicher glaubte. Jetzt hat daS Blakt sich gewandt, und diejenigen Deutschen in Tirol, welche mit dem Schutz- und Trutzbündniß deS österreichisch-ungarischen KaiscrstaateS mit dem deutschen Reich und Italien ebenso ein verstanden sind wie die klar sehenden und richtig empfindenden Patrioten in Deutschland und Italien — sür letztere hat so cken der Minister Eri-pi in dieser Beziehung vortrefflich daS Mort geführt — können hoffen, mit den italienisch redenden liberalen La»d»leulen vereinigt die maßvolle Resormarbcit im Innern deS KronlandeS wieder auszunehme», welche durch die bisherige Zusammensetzung de« Landtage» gehemmt oder gar in ihr Gegentbeil verkehrt wurde. Die nationalen, oder, sagen mir besser, sprachlichen Unterschiede werden bei dieser gemein schaftlichen Arbeit olin« Emfluß bleiben können, und wenn dazu daS gute Beispiel beiträgt, welches der ganze Charakter der Walther-Feierlichkeite» neulich gegeben hat, so darf man da» Andenken de« großen BaterlandSsänger» von der Bogel- weid? auch unter diesem GesichtSpnuct al» wohllhätig und srievenstistend feiern. * Dir am vorigen Mittwoch in Washington eröfsncte Internationale Seeeonserenz kann als ein Setten» stück, eine Ergänzung derjenigen Zusammenkunft betrachtet werken, welche genau vor süus Jahren zu dem Behufs ge- Hallen wurde, eine» allgemein gilligen internationalen Än- sangßmeridtan zu bestimmen. Bekanntlich fiel die Eulschei. düng hierüber gegen die einzige ablehnende Stimme Frank- reich- zu Gunsten deS Greenwicher Meridians auS. Ten Gegenstand ver jetzigen Conferenz bildet die Verständigung aller seefahrenden Eulturnationen über allgemein geltende Hochsee-SchiffsahrtSregeln, um solchermaßen möglichst zuver- lässige Bürgschaften gegen den Eintritt von UnglückSsällcn herzustellen. DaS Coniereiizprogramm umfaßt 13 Paragraphen, von denen jeder einzelne eine unmittelbare praktische Tragweite besitzt, wie denn überhaupt die Praxis deS Seeverkehrs den Kern der Beralhungen bilden wird, mit möglichster Hinweg, laffung aller theoretischen Streitfragen. Auf solche Weise tarf man nock am ersten auf Erzielung brauchbarer positiver Ergebniffe hoffen, um so mehr» als auch die Conserenztheil- n-hiner durchgehend- über ein reiche-Maß praktischer Kennt nisse und Ersahrnngen verfügen, daher alle Vorbedingungen erfüllen, von denen eie gedeihliche Lösung der Frage abhängt. Unter den verschiedenen wichtigen Punkten, welche in den Einzelparagraphe» sormulirk Werken, sind namentlich beachte»«- werth die Frage ver Leuchtttmrmsignale. die LoolsenreglemenlS. die Ordnung de- Reltu»g«wesenS, die Bauart und der Raum inhalt der Schisse im VerbLltniß zu ihrer Größe, als Maßstab der Scesähigkeil; die Feststellung von Routen sür die befahrensten Post-Dampferstraßen, bebufS Vermeiviliig von Zusammenstößen aus hoher See. Ueber aste diese und noch andere, nicht minder wichtige Dinge gilt e», eine Ver ständigung zu erzielen und allgemeine Bestimmungen im Pnncip zu vereinbaren. Mit AuSarbeitnng de« Material- würde eine Eommission zu betrauen sein; eine andere Eommission soll darüber wachen, daß die angenommenen internationalen Reglement» auch wirklich Nachachtnng finden. Schon der eminent humane Zweck, den die Washingtoner Eonserrnz verfolgt: Einschränkung der Seeunfälle durch Herstellung allgemein verbindlicher Fahrtvrdnungea rc. sicheit >h>em Werke die Sympathien der ganzen gebildeten Mensch- beit. Außerdem aber darf man in dem Vergehen dieser Consereiiz einen wettere», verheißungsvollen Schritt ans dem Wege zur Schaffung eines Völkerrecht» zur See erblicken, welche« den internationalen Verkehr auf den viese da» contineittale "ölkerr . ajltiiwn Anfangs- regeln. Die Festst^ung Comdex der Vorschriften und meridianS. die Ssbos,u»g ^ -Hj^^tSbetricb eröffnen den deren Krönung d.e Derkilnk g'i .g cw ollg m , ^ Seekrieg-rechte- zu b-lra»ten se.n würde. ^ sich auch "nr "" ^^1,,^^ösfi'ele» Eonserenz ein so segenS- Der Tod des Königs von Portugal. * Dom Loui». König von Portugal, ist an. WWMZW iNv ösi st. Lc.ver war die Genesung ''in. voll- stänÄe SS kamen mehrere Rückfälle vor, Der «'»der de-König L°KÄg"«°°isÄ" ^"LrL;^ war/" D-V König süblte sich schon seit mehreren Jayren nicht qeiu.'d. Währenv ,eine- letzt.« Besuche- «>> Wien. »°r u«!,e adr wurden bervorraaende Aerzte vom Könige con imnrt^ ^ den lesi'n Tagen befand sich ein Wiener Professor >n La'scaSs, dem gegenwärtigen «"ttnlhalie ^ KOnig». Ja der Bevölkerung des Lande-, die an ihrem Kön-g mit großer 1.iede lnna gab sich anläßlich der Kunde von der ernsten Erkionkung d-s Monarchen allgemeine, innige Theilnahme kund. Es nur die düritigslen Nrchri-titen über da» «efindcn des Kön^s in die Öffentlichkeit. B,S zum 20. September d. I. d'l"n l» d„ König und dessen Gemahlin. Königin Maria Pia, Lintra ou>. einer kleine» Stadt >m D!s»r,ct Liffgbon. in der nawst n Nahe der Hauptstadt Die »önlgln we lle soriwä'.rend «m Kranken' iagec des Halle,, Paiienten. Der Ausenthalt ,n '^mtra schien »edoch dem König nicht wodlzuihnn. Sein Zustand ivurde immer bedenk, ltcher. Desholl, beschloß die UmgcbN'g deS Palienl.n, denselben »ach LasciSS zu bringen, einen. Orte, der a» der See liegi. Man hoffte, daß König Louis, der als erprobter Seemann stets große Vorliebe sür da» Meer hegte, >n seinem neuen Aufenthalte, umweht von der frischen Seeluft, körperlich und seelisch gewinnen werde. Leider erwies sich diese Hossnung a!» eine trügerische. Zur Zeit da die Uebeisied.Inu« des Patt vtea ersol.,te, konnie sich derselbe schon nicht mehr aus eigener Kras, bewegen. Die Füße versagten vollständig den Dienst. Die Uebersiedelunq deS König- geschah unter den schw erigsten Verhall- Nissen Die Vorbereitungen zu derselben wurden um so ängstlicher gelassen, als die Uebersiedelnng ganz geheim erfolgt,. Selbst die Diener au« der Umgebung de« König-, so brrichien portugiesische Blätter, erfuhren erst einen Tag nach der erfolgten Uebersiedelung von dieser Tbatlache. BkvS die Königin Maria Pia. die die Uebertrogung angeordnet und geleitet halte, sowie die Leibänte deS Königs, die dkerbet tbö'lg waren, wnßien um dieielbe. Der Paiieni war znm B buse der Uebertrogung in eine Sänfte gelegt worden, die man m einen eigens zu diesem Zweck construlNen Wagen schieben konnte, der eine möglichst rubige Fahrt garontirte Die Uebertrogung des Königs au- dem Schlöffe zu Lintra in de» Sänslewagen erfolgte am 20. September um V,4 Uhr Mor gens, als die gelammte Umgebung de» König«, mit Aus nahme der Gemahlin desselben und der Rerzte, in den Privai- gemächern der Nachtruhe pflegte. CascnSS liegt ungelähr 12 lcm von Cintra entsernt an der M eresküste. Ehemals ein Kast-ll, mußte da» Gebäude. welch-» den kranken König anfnehmen sollte, noth- dürstig zu Wohnzwecken adaptirt werden. TascaöS besitzt einen kleinen Hasen, der von zwei Fori» besetzt ist; unweit, südwestlich vcm Hafen, liegt der gleichnamige Fleck Mit ungefähr zweiiauiend Einwohnern. Die Gegend besitz! auch heilsame mineralische Quellen. In einem der eriväbnten Forts nun wurde der kranke König unter« gebrachi. Sein Befinden machte aber kt ne Fortschritte zur B ffe- ruvg. Einen höchst ungünstige, Einfluß auf den König nahm die Kunde von dem Tode deS Bruders dcsselb-n, de» Jnsanten Anglist. Während in der Hauptstadt die Nachricht von dem Tode de» könig lichen Prinzen bereit- amtlich verloutbart war, verhrimllchte man dem König die Trauerbotschaft »och vier Tage. Die Königin hatte e» nicht gewagt, bei dem Zustande ihre« Gemahls ihm eine jo erschütternde Eröffnung zu machen. Um den hoben Patienten, der seine Umgebung noch immer mit schacser Aufmerkiamkeit beobachtete, de» Tod seines Bruders zu verheimlichen, mumen die verschiedensten, sür die Öffentlichkeit bestimmten «nord- nungen getroffen werd.n. Wäi.rend g-mäb der nngeortneien Landestrauer die Schiff« in allen portugiesischen Häsen mit der Flagge aus Halbtopp einsuhren, mußten die in den H fen von LascakS einsadrenden Schiffe die Flagge ausrjchien Der König bätte von seinem Krankengemache au«, da» den Ausblick aus das Meer eröffneie, da« „Halbiopv" sofort bemerkt und aus den Tod leine« geliebten Bruders geschloffen. Während der aus den TodeStag de« Jnsanten August folgenden vier Tage spielte auch die Militatr- musik bei der Wache-Ablösung vor dem Fort zu EascaSs All die» geschah aus «cheiß d.r Königin, die den Paiienten in Unkenntniß von der Landestrauer belassen wollte. Endlich mußte dem König die Mitihkiliing vom Tode seines Bruders gemacht we-de». Der Patient verfiel aus dieselbe in ein heltigeS Fieber; seither lauteten die Bulletins über das Befinden de« KSn>g? immer ungünstiger König Ludwig, am 31. October 1838 geboren, war seinem Bruder Pedro V. am II. November 1861 auf dem Thron gefolcit und ist seit dem Jahre 1862 mit Maria P.a, einer Tochter de» Königs Victor Lmanuel 11 von Italien, vermählt. Er hat e« während seiner säst 28jährigen Regierunqszeit verstanden, eine große Anzahl von Gegnern der konstitutionellen Monarchie für diese zu gewinnen, so daß da« Land sich de» Frieden biwahrt und gedeihlich ennv-ckelt hat Die Regierung geht ans den ältesten Sohn d-S B-r. storbenen, den nunmehrigen KSn.g Karl, über, der am 28 Sc,'. tember 1863 geboren „nd seit dem 22. Mai 1886 mit der Brrn. zessin Anialie von Orleans, einer Tvchier des «rasen von Pari!« geboren' ^ «weile Sohn, AlphonS, ist am 31. Juli 1865 Um ein 1 Uhr Nachmittag« ver. 2.°" Kriegsschiffen und der F stung. 'aw e Gloikenqe,Sute der Hanvtttadt das Ab,-bei, des Könias r-ämmttiche Laden und Magazine wurden sofort geschlossen, überill L ^iu,liier, welch« simmtl.ch ,n ^ "" Patriarch und and-re bohe ^ TE"bett Die Königin ^ Stunden das Steibezmmer nicht verlassen batte, hielt die Hände ihres Gemahls zwischen den ihrig-n iis »u Es ,st nach ....gewiß, ob d.e°Le.«e^ mird "" Hauviftadt gebrach, »dartolomeo Dia»" und „BaSco de Bama" haben Ordre erhalten, sich «ach CascaSS zu begeben. Zur parlamentarischen Lage. «i.^^i Herr von Schorlemer- ?.bn7i«?°^ ^cktr.u g.„ nem parlamentarttchen Leben eine Exklärfünc, an seine Wähler im Wohlkretse AhauS- Steinsurt, worin er al» Gründe seine-EnlscbluffeS Rück sicht aus seine Gesundheit und die auf ihm rubenke zu große Arbeitslast bezeichnet. Eine Andeutung über sachliche politische Beweggründe, welche den CentrumSsührer zur Niederlegung seines Mandat» bewogen, findet sich in der Erklärung ebenso wenig wie in de» Bemerkungen, mtt welchen die Blätter deS Ecntrum» da» aufsehenerregende Ereigniß begleiten. Man ,st ober dock wohl berechtigt, ebenso gut wie wenn ein Minister plötzlich -,a»S Gesiindbcit-rücksichlen" seinen Ab schied nimmt, auch hier tie,'erliegende politische Motive voran-zusetzen, »nd da» thut denn auch tie gesammte Presse mit Au-nahmr der klerikalen. Die Blätter aller Richtungen, die sich mit dem für unsere parlamenlarischcn und Parleiverhältnisie wichtigen Ereigniß beschäftigen, stimmen darin überein, in demselben eine» neuen Bewei» sür tie tief gehenden Spaltungen und Gegensätze innerbalb de« Een« trumS und ein neue» Symptom von dem nicht mehr lange auszuballenden vollständige» Zerfall dieser Partei zu erblicken. E, ist schon bei zu vielen Gelegenheiten klar geworden, daß die coniervativ-aristokratische Richtung im Ecntium, ol» deren hervorragendster Führer Herr Sch or lemrr-A I st dg« stand, seit der Beilegung de» „CulturkampfeS" mit der tirchen- und allgemein-politischen Haltung der EentrumS- leilung nicht mehr einverstanden war, daß sie die Fortsetzung der schroffen Opposition, die Hinneigung IUM politischen Radicali»,»uS, die Hervorkehrung der westfälischen Jutcrrffe», wie sie die Parteileitung deS Herrn Windthorst kenn- zeichnrte, verurtheilte. Dieser Gegensatz tritt bei jeder Gelegenheit ebenso im Reichstag, wie im preußi schen Abgeordnetenbause hervor und äußert sich in der fast regelmäßig zwiespältigen Abstimmung deS EentrumS bei allen wichtigen Entscheidungen. Wenn jetzt der Führer deS conservativeu Flügel» im Abgeordnetenhaus? sich zursick- zieht, so wirb man darin einen Sieg de« Herrn Windkborst und der oppositionellen Richtung erkennen muffe». Zugleich werden diejenigen Hoffnungen und Berechnungen, welche aus die Gewinnung des Centrum» für eine conservativere und regierung-sreuiidlichere Haltung gerichtet waren, eine merkliche Erschütterung ersahrrn. Auch wir bedauern von diesem Ge- sichldpunct au» den Rückzug de» Herrn von Schorlemer ans dem parlamentarischen Leben. Wir hätten lieber Herrn Windthorst von dannen ziehen sehen. Wie wenig von der „Kreuzzeitung" und ihren nächsten Anhängern fernerhin aus Wahrung des Eartet« zu rechnen >st. ze'sst sül» wieder in dem honnövcrschen ReichktagS- wahlkreiS Mel>e-Diepbvlz. Dort soll nach Miktheilung der „Kreuzzeitung" der conscrvative Landesdircctor v. Hammerstein-Loxten als Candidat ausgestellt werden und die „Kreuzzeitung" beweist, daß nur aus riese Weife cjne nationale Vertretung des Wahlkreises zu ermöglichen sei und daß sonach durch Aiisstrlluug dieser Candidalur eine „vaterländische Pflicht" eisüllt werde. DaS Mandat war aber mit AuSnabme der Jahre 1878—84 unuiiterbrochen bi» auf die jüngste Ersatzwahl i» nationallibcralem Besitz; nicht erst, wie die „Kreuzzeitung" angicbk, bei den ScptennalS« wählen von 1887, sondern schon 1834 siegten dort die Nationalliberalcu und nur in de» beiden genannte» Legis laturperioden und bei der jüngsten Ersatzwahl drangen die Welfen durch. ' Die Tcutschconservativen Hallen dort »och niemals auch nur einen Eandidate» ausgestellt. Wo liegt da die Berechtigung sür eine solche Eaiidivalnr? Da» selbst ständige Vorgehen der Conservativeu i» Hannover hak noch albmat dazu geführt, Wasser aus die Müble der Welsen zu leiten. Unmittelbar nach der Eröffnungssitzung deS Reichs tags Dienstag, 22. October, findet eine Sitzung ver notionalliberalen Fraktion statt. Am Vorabend ist gesellige Zusammenkunft der nationalliberalen Abgeordneten in der .FrciclionSkneipe" bei Sedlmayr. Der Reichstag wird bei Beginn der Session von Vor lagen wohl nur den Elat vorfinden. Die Social.stciivor- lage erwartet man erst später. Die erste EtalSbcraihung bürste am Sonnabend oder Montag aus die Tages ordnung gesetzt und alsdann die Erledigung de» ReichShauS- halt» ununterbrochen, lheils >m Plenum, lheil» in der Budget- cominission gefördert werden. Die Möglichkeit, die Session schon um Wcihnachtev zu schließe», wirb in parlamentarischen Kreisen sehr bezweifelt. * Die Beratbung de« Entwurfs zum Reichshaus« haltSetat sür 1890/91 ist, wie bereits gemeldet worden, in der letzten am vorigen Donnerstag adgehalteaeii Plenacsipung deS BundeSrathS zu Ende gesührt. Ene so scühzciiiie Ausucllung de« Liitwuiss. die wegen des gegen die bish ru,e II düng ui» etwa einen Monat früheren Zusammentritts des N chsiags nvthwendig geworden war, hat selbstverständlich bet all.» bellieiligte» Stellen besondere Anstrengungen erfordert, da die gewöhndeitsniäßigen Fristen für die Erledigung der Etatsvorarbeiten lür die Behörden der einzelnen Refforl», namentlich aber sür die R ichssinanzver- waltung, eine nur äußerst schwer zu überw ndende Abküruing zu erleiden hatten. Ueber die in dem Stadium der Buneesberathungen de», -EtatSentwurs gegebene Gestattung sind n»r i» der Lage, solgend», einen Gejammtüberblick gestaltende Einzelbeiten mit- zutbeilcn. Die Gcsainml-AuSgabe de- dem Reichstage vorzukeoendrn Eiats- «nttvur'S stellt sich aus 1 208 664 739 .4! und übcist gt somit den vorjährigen Etat um 240 610 853 .6!. bleibt jedoch hinter dem EtalSioll de« Jahres 1888 89 immer noch um rund 18000000 zurück. Von dem obigen Gesammtbctraar zweigen sich 277 7M.107 ./t al« außerordentlicher Etat der einmalige» Ausgaben nm besonderen Deckungsmitlel» — darunter 266 789 307 aus der Vlnleche — ab, und es liegt i» diesem Abschnitt der überwiegend größie Tbeil drs angegebenen MehrbedürsnisirS. nämlich 181 688 850 .««, toovon I3S552 3M .^l aus das Reich-Heer und 8128l9ö0 e» aus die Marine «ntsallen. Im ordentlichen Etat weiden 849 614 835 ^eti zu iorldnuernden Ausgaben in Anspruch g-nommcn, daS sind .18 578 323 ^1 mehr als sür das Vorjahr; von den hierin mit ent haltene» Ueberweis,Ingen an die Emzelftoalen und den diirchlau'ei den Posten des R ich-invalidenionds abgeleben, bellt sich de> M hri edarf aui 21 845 273 ^1, wovon 6629006 aus das ReMsheer, 2 554 275 ^1 aus die Marine, 9 039 000 .41 aus die Verwaltung und Verzinsung der Reich-chnld und 3 447 727 >il aus den all- gemeinen P-asionSsoabS enisallen. Die einmal gen Ai s aben des vrvenil ch n Etats erreichen den Betrag von 81349 597.Al »ud ü'ersteigen dt, entsprechenden Ansätze de- Vo'jahn s nach Aus gleichung r,«»einer Mlnderbedürsniss» um 20313 680 >1. welcher Betrag größt mhells in den Mebriorderungen der Verwal tung des R-ichsh-,res bearündei ist. Der ordentliche Etat im Ganzen sollt sich ans S30S64 432 .At, das sind 58 922 003 .« mehr als im Vorjahre; nach Ausscheidung der schon er wähnten nur durchlaufenden Posten ermäßigt sich die Summe desselben auf 606 6,6 539.4 und der Mehrbedarf nus42 188 95»X Letzterer findet nur zu einem geringen Theile Deckung in de» eigenen Einuahmen de- Reiche-, der Hauvitheil des Mrdrbedarss. nämlich em Betrag von 41553140 >t, muß durch Erhöhung der Matricular-
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