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Dresdner neueste Nachrichten : 10.02.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191102100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-02
- Tag1911-02-10
- Monat1911-02
- Jahr1911
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- Dresdner neueste Nachrichten : 10.02.1911
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gxz U; XII. Jahrgan- stets« to( rksdnerNeuefteNakhixikhTt Mspakkkge Kolonelzeite kostet für Dresden nndsororte »« »« ausnsakts M· VI» für das Ausland 40 Pf, I »Hm, OR. Die zkpeiipqltlgeNeklamezeile fürDrcsden uwpqaq I Mk» sagen-Worts t«5O Mk. Bei Wieder· tslslwu und Jahtesumiayen Ruhm; nach Tat-if. Chitin- MM kq Pf. Jnierate von nussvdxts werden nur gegen Mshkzahlung qufCkUI«I«MM·-’II- Flu- das Ekfcheincn an »Hm« Tagen und Vlayea wird nkchx guts-Meer. Tele- Mzkgkkxfgahe vor-Interessen unzulässig. Unsre Dreddnek »»piiktigenAnnqbmeftctlem sowie sömtljcheAnnoncen· »Hm, im Jn- und Ausland nehmen Jnfetate hu Okiainaloreifen und iraberten an. »Die« Nummer ums-ißt 16 Sciitzxz Rpmap Hex» seit» IS. »Es» FYZCYHTCIEI Rgsisistag Seite o. zjzkuugöliftc It n— a f. Lande-dokterte Seite U. M Vsvtjsks Irr-disk! Industrie— e; ist siir die Cstiiwicklrxng Dresdeng zur n uftriegkndt frisches-frech Fotkstsifedetåttttrg gewesen, Taf; Jnet et· n« J! i! to) o se, ie K» hu, z» »«- zjkkkiisitiiirtksszer Ratte, in den reichen Kohlen ggkrn Liohtnens, vorhanden m» »» Mk; di» iisc die kliikscjlltbkcrt bot, diesen eine hohe Fkakkpk icht vcrtkaacndctt skoltstvfs bequem nach dem Be itnntxtnxicsisrie zu versrachicm sd«3s«-k»«:..kITTTTFZHLZMEIZJIIII««« er «: « «; nnimm , g «· kicn die statistischen Teile des Dr es dn e r kisiainttterberithts interessante SiJiitteilutc en. DAUMV VMUA der gesamte ixkiiitlenbezita des qndelstaintnerldezirks im Jsaltre 1907 znm erstes« g» meins als 4 rliiilliistten Tonne» und war qeaen lIVVTWVT Um S« PWSUM der Bahnliezttll allein on« M« Eil-«« 10 Proz— gestiegen. Nach dem Its-e! w: vom Ratten« 1909 nun, obwohl der isziiternerkehe onst allaetnetn einen Rückgang auswies dek oislennertehr wenn auch unbedeutend gestiegen T» ekitht Mist) weist abermals« eine geringe Steiqekkxns SGCFUMIHVHTCITVUVWUTVZ Auf, bemerkt aber daiY rVekbraitch böhmisciter Branntohte im Njjcfganks grisscn ist, da oon 1907 bis 1909 de: Empsanq «.»", ihmiskhcr Branniohle aus der Eisenbahn m» 1313 Mk, onnen abgenommen habe. Demgegenüber h« d» taunkohleithezttg aus den mitteldeutfchen Braun obienaegettdetn d. i. ans dem Kiilkiqkk"jkk, Sachsps nd Aitenbnrg sowie ans Preußen, Thiirinaetk Und nhalt, nicht unbedeutend zugenommen. sttea von 1747753 Tonnen sächfifchqxktekxkmkgjskkcz Kobsp In Jahre 1908 ans III? 441 Tonnen im Knihre Mit-J. dcrxslnteil Brunnens, Thüringens und Anhalts suec« in demselben Zeitraume von 672000 Tonnen an; ussisst Tonnen. Der Vraurikohlenversand auf de t lbe narh Orten des Dresdner Kammerhezirks ·' war gestiegen aber auch bei Vcrjzcksichtinltna dfesxilt ÄUUOEJMO Omibl W) noti- itunier ein Rückgang des, Geianitbezttges an höhmisrhcn Braunkohlen Sicie - iich hat hierzu mit heiaetragen die Preiserhöhunr· di? Vdbtnisthen Vraunkohlem die infolge d« h? VHJMM dilrsbncfiihrieit Fraehterhöhung eintrat d die der Ytkilaß gewesen sein mag das; sicl die HEXE!- bMUcher den mitteldetttschen «Braunkojhleu «: Wdmls DTCTC letzteren nviederutn ersalrett Fu« starke Konkurrenz dukch di» rbeznzschets B e ne? wittert, deren Produktion eine steigend» TFIUUIZ aufweist. So hat z. V« DE! Vraunkohtenber bm ctspi fsggsskniexsxskskssss sxssxsz -- « orme sit-riet« teigertcng um 150 Pkwl e «« .- . kxiiiitkåtltikåtkttkrgtgt ltdei iåieten rheinifcheii sPtcisnitiecttt gezeigt, J le« e Jeranderutszg im l« Für-dicken« .. jdes BraunkohlenvxrsscqiidfeåZElT EIEFIJPeitLfSZkWkZIEIJÄJS eine bedcnkiiehe Erscheinung, dem; ei» «wßcr Z; de: Eibcfmchteti besteht i» hzzk W «« c« EIN! Iluisig Un» Vodenbmr ltttlt Jen ·Braunrohleti. Estachtung nach Deut» lta edrug die Fkohleuveu 19117878 Tonnen· um«-» J« 0316 mFu Wasser: Ums: se» i - - b Tonnen; most: spannt-est: In Dresden nnd Betonen ncoicattich s« Pf» pro Quarte-l 1.80 Mk. fteloaus, durch unsre Proolnspssillalen monatllch sä Pf» vko Quanal 1,95 Mk. frei Hans. M« der Beilage »Ich-stiftete Ren-esse« oder mit der Beilage »Ist-steter Fliegen« Blätter« le It) Pf. pro Monat mehr. Isotthezug m Deutschland und den deuiichcn Kote-nier sluszp A mit ·Jlluftk.Neueste« wovon. 84 Pf» on) Quart. 252 »Es. · B ohne Jllustr.setlqqe · 69 . · · 206 · · J« Oesiekteitlssllsgtstm law. A mit ~Jllustr. Neueftk monotLl.6o(Pr.· pro-Quart. 4.70 Or. Sumpf! ohneJllustt· Beilage . 1.42 . . , 425 · Nqch dem Iluetonde ver Mermis. or. Woche l Mk. Ein«- Nnmak 10 Pf. unabhängige Tage-Zeitung. Größte Verbreitung in Sachsen. Reduktion und Hauptgefchäftsstelle Ferdkuandstraße 4. Fernsorccherr NodaktiYLYspJJYLYErpcdition Nr. 4571. Verlag: Nr. 542 "1709 860 Tonnen; Ums: 1828 211 Tonnen. Das zeigt einen ständigen Rückgang des Braunkohlenverfandes auf der Elbe. Soweit es sich um den bedeutenden Sturz von 1907 auf 1908 handelt, ift der Jiückganq der Konjunktur von Einfluß gewesen. Nach Orten des Handelsknmmerbezirks betrug de: Braunkohlenverfand auf der Elbe in den Jahren 1906 bis 1909 2470166 Tonnen. Daneben fteht der umfangreiche Fiohlenoerkehr der Eisenbahn; er betrug im Jahre 1907 etwa 44 Prozent des gesamten Empfanges an Wagenladittigsgut und umfaßt in! Durchschnitt ein Viertel des gesamten Gitter-Verkehrs im Handelskammerbezirh Jnterefsaktt ist der Verbrauch der Stadt Dresden an böhinifcljeic Vrannkohlem Er belief sich in den Jahren 1903 bis» 1908 aus 2348 stsz Tonnen non einem stohlenoerbranch von 3037666 Tonnen iiberhaupt Auch der Dresdner Lserbrauclk an bitt;- miskher Kohle weist einen Rtickgasia auf: es— wurden 1908 annaheriid 50000 Tonnen bölnniseher Kohle weiciger narh Drei-den geliefert als im Jahre 1907. Im Fiahre links) skellte sich der siohleneniisfiiikg der Stadt Trisciseic auf ins-gesinnt 936718 Tonnen, da oon 390169 Tonnen ans Bohinen und 179718 Ton: neu aus Preußen, Thiiritcgen und Anhalt. Der Zier-brauch von Stein kahlen stellte sich für« die Stadt Dresden im Jahre 1909 auf insge sanit 339440 Tonnen. Jni ganzen -L)andelslainnler lsezirk betrug der Verbrauch von Steinkohlen 782 821 Tonnen, wovon 123 394 Tonnen ans Dresden, 16560 Tonnen ans Zwictaiu 47 261 Tonnen aus Lugan- Oelsnitu 139656 Tonnen aus Schlesien und 12569 Tonnen aus dem Rheinlandu Westsalem Böhmen und andern Gebieten bezogen wurden. Auf diesen Riiclgang dürfte nich: ohne Einfluß auch der Ver: brauch von Vriletts sein, der namentlich im Hand: brande eine stiindige Steigerung aufweist. Fiultusministers vom is. Januar in Sachen des Modernisteneids zu Gesicht bekam. Aber trotz dieser Erklärungen sollte zum Sturm geblasen werden. Da mit nur niemand an dem Ernste der Worte des Gesandten zweifelte, wurde Wolfss Telegrapheiibtircau und der »Reichsanzeiger« aufnehmen, um einen ~authentischen Wortlaut« der Miihlbergrede zu verbreiten. Es scheint nun aber, daß auch der Reichskanzler von der römischen siaiserqeburtgtaacsrede überrascht wurde. Sie ist offen: lsar nicht in seinen! Sinne gehalten. Oder das Zentrum hat ihm beigebraehh daß dies nicht im Sinne des Blocksriedetks weite. Jser wird tri1l1111,1l)«:«--«::? · YO « s »Ein historischer Moment« . Die vorstehetideti Siluslassnusien unsres römischen levrrespondenten bestätigen, das; der sowohl vom offiziiis bedienten Tsolffbiireait und vom «Reiths any-einer« verbreitete Text der ilstlihllseraiclyeik Rede, der deutlich ihren aaaref s i v e n Charakter ver -liet, der urfpriinaliclje und authentisch e ist. Dem: aeaetiiiber haben aber bekanntlich die ,»i"töln. Volks uituna« nnd die ihr blockisertvaiidscliafts lich verbrüderte aararische »Teutsrhe Taaesze i t n n a« ebenfalls einen nach ihrer Versicherung »auihentiscl)en« Text der Mühlberxp rede publizierh nach dem der tssefandte jede Spitze oeaen Rom vermied en hat. Was es mit diese r isluthscntizität auf sich hat, das« acht aus einerVublika tion der u ltr a m o n t a n e n »Aus-bargen« Post-ital« hervor. Diese veröffentlicht unter der Ueberschrifh »Ein historischer Moment« den Vrief eines» Teilnehiners an der Festtafel in Rom, aeleacntlich welcher der preuhifelre Gesandte v. M ii hlbe ra die uielbesprocheiie »antivatikaicische« Kaiseraeburtstaatk rede— hielt. Der Brief schildert znniiehfh wie die ge ladenen kirchlichen Wiirdentriiaer den Trinksprsich slltikhlberas mit Spannung erwarteten. Dann fährt er ort: »Schon nacb den crsienSälzen sah man ans allen Gesichtern die Ueberraschung. Der Hinweis anf den konscssionelleii Frieden. auf die »sch w e r st c V e - last n n a s o r o b e, auf welchc die anten Beziehun gen zwischen Preußen und den( wzeiliacn Stuhl aestcllt worden seicn«, mit der Andeutung-c. daß dies, dnrch letztcren geschehen sei, der Hinweis endlich auf die Akariiäisklaaetn welche eine ~aewisse Presse« immer erhebe, obwohl der Kaiser sich größte Ob jektivität zuin Gesetz mache, das alles muß aufs höchste frappieretp Der Eindruck der Rede war niede r d r ück en d. Man stieß stumm die Gläser an und es folgte eifiaes Schwei g en. Die vorherige lebhafte Unterhaltung kam nicht mehr in Illig. Man war sich völlia in: unklaren und lsiclt die Worte da und dort für eine rednerische Entalcisulixn »Eine solche ist es jedenfalls ciichrc sagte ich ans dem Heimweg zu Ineineii Bealeiterm »aber so sprechen Dir-lo inaten am Vorabend eines Krieges. Man verabschiedet sich und schiebt dem andern die Schnld zu. Es scheint also etwas vorzuachein und man wird gut tun, sich anf alle Fälle bereits-n -halten«« Man muß ficd notieren, das; es ein Z c n t r u m s blatt ist, das sich diesen Bericht schicken läßt. Wenn also selbst auf u ltramontaner Seite die Blüt«- dcrasclie Rede als sirieascrkläriiiia empfunden wor den ist, dann verliert der »autlsentische«, aber völlia liariiilose Text, den die ~Fiöln. tliolkszeitnnscst nnd die »DeutscheTageszeituna« veröffentlicht-en, immer mehr an Glaubwiirdiakeit . . . Wer triumphierks Von unserm römischen gsis-s’iorrcfpondenten. , · A Rom, 7. Februar. Wie wird das Nachfpiel ausgehen, das die große antiuatitanifche Rede des preußischen Gesandten beim Vatikan vom 27. Januar gezeitigt hat? Es ist so gnt wie ausgeschlossen, daß ein so gewiegter Diplomay wie es Herr v. M üh lhe rg ist, seine ZiaifergeburtstagG rede infolge einer Laune, gewissermaßen e: abrupto vom Stapel gelassen hat. Es sprechen alle Gründe dafür, daß das Konzept für die Stand rede, die er den berufenen Vertretern von Kirche nnd Staat zu halten veranlaßt worden war, un siche r n Einverständnis mit Berlin entworfen worden war. Aber acht Tage nach der Rede hat man spcderrn o. Eliktjhlberg von Berlin aus zu ver stehen gegeben, das; es besser gewesen austre- wenn feine Tsorte nicht die ursprünglich gewollte Verbreitung gefunden hätten. Etwas» ist jedenfalls vorhanden, was in den Anordnungen zwischen Berlin» nnd der preußifchen Gefandtfcifast lieim»Vatjtan·lclcht»stimmt.·.. » , , Von kundigcr Seite wird mir folgendes als wahr verbürgtt Herr v. Miiblberg handelte im nreigensteti Ausirage und auch im Sinne des Ko isers, der ihm die Nkarschroute vurschrieh »Der Gesandte war nicht wenig erstaunt, alk- er in einem Augenblick, wo das vom Kaiser beeinflußte politische Barometer auf schlecht Wetter lautete, in« den Zeitungen die konzilianten Erklärungen des preußischen! England und Potsdanu Nachdem der neue Leiter der auswärtigen An« gelegenheiten Russland-s, Wiinister Sfasfanow, alsbald nach feiner Rückkehr ans Potsdany alsdann der deutsche Reichskanzler, der österreichisch ungarifche Niinifter Graf Ae h r e n t h a l , der italie nische Ijliiiifter Blarauis di Sau Giuliano und der franzofcfclfe Ziliinifter Pichon iiber die durch die spotcsdatner ztaiserbecjegtiuiig veriinderte internatio nale Lage öffentlich gesprochen haben, muszte man ernsartem das; der britifche Niinifter des Auswäv tigen die erste Gelegenheit beniitzen werde, um e feinen siollegeti gleich zu tun. Str Edward Grey hat es aber vorgezogen, zunächst den Kleinen von den Seinen das Wort zu lassen. Im Oberhaufe hat Vtgeoiitit M o r l ey , im Unterhaufe der ilnterstaatss fekretär in! Tlliigstiiiirtigen Amte, Mo zislnnon W o o d, auf oerfiinglirlfe Dlufragen über die Potsdamer Ab- Mtltljshvieit geantwortet. Liseltbeivegetide Enthül lntigeu oder auch nur irgendwelche neue Mitteilun gen konnten: beide nicht zum besten geben. Was sie den wiszbegierigen Frager-n antworteten, war so Fniclitssaxieiid inie miixxlich nnd aufmertfanieu Zei stiitixiolesern lgugst hinreichend bekannt. Liser davon deine politische Sensation oder gar eine Veränderung lder Lage erwartete, fet es eine Verschärfung der- Jfelben oder wenigstens eine Llttsreizttng Ricszlands igkgclt Deutsrhland, wird start enttiiiischt fein. Der gleichen pflegt ja auch selten vor isersanimeltetn skriegsvolt in die Bsege geleitet zu werden, sondern sich ifiitter den Kulisfen abzufnielem Taf; es hier sehr lebhaft zngeht seit den Potssdanrer Tagen und namentlich seit der Isethniannfclfen Dezembererkläs rung, ift ia fraglosh Einen angefahren shiaszftab für die Machenschafteti hinter der Liiilfne haben ja die bekannten! Niedersrhliige in der gesamten deutschfeiitds lichen Anslandsisresie in den letzten zwei Monaten geliefert. Vor der Raume pflegen die Hauptaktettre besser· ihr Gesicht zu wahren und ftaatsmiinnisclse Ruhe sowie lieberlegenheit zu markieren. Sie wer den nie zugeben, das; sie von den Ereignissen über rascht, noch gar unliebsam überrascht worden seien. Liieiiiasteixs toerdcit fie dies nieiuats rissen einge stehen. Wer sich indessen auf die Kunst versteht. zwischen den Ejeilen zu lesen, wird hierüber nicht im säiveifel sein können. Namentlich der Ziegicrutigzstiertreter im Oberhausehat Wcndutcgen gebraucht« die dies leicht erkennen lassen, insbesondere: wenn man die Ausrage des Lord Laniin gton dauebeuhiilr Nach drei Richtungen wollte er Austutift haben: I. ob die britifche diiegieruug von der rnfsifchen über den Gegenstand der iseuticlprussischett Erörterungen unter richtet worden sei. Auf diese sehr bedeutsame Frage antwortete Lsiscortnt tbiorleit mit einem vielleicht noch bedeutsameren Schineigein Das heißt also, wenn nicht alles» täuscht: Tie brttische Regierung ist von der rufsifcheti nicht« uaher unterrichtet worden. I. Ob die britische Regierung über die Art der Er örterungen etwas mitteilen könne sowie über die dfdaltuint Ruszlaudsx Daraus die ausweiaietide Aut wortt Die Eriirteriingeu ztoisclieti Deutschland und Russland iiber diesen lwelclsetttU Gegenstand find noch im Fortgang begriffen und es kann keine Erklärung iiber die riertraiilichett Verhandlungen zwischen zwei auswärtigen siiegterutigen gegeben werden. Sollte diese liiblirije Distretion vielleicht auch deshalb ge tibt user-den, weil die britifche Regierung von diesen nertraulichen Verhandlungen nichts liiilseres weih? Lluf die dritte nnd letzte Frage endlich, ob die bri tifchen Interessen in Tbiesopotauiien und Perfienun irgendciner Weise berührt wurden, erfolgte eine völlig ausweichende Antwort, die unzweidetttig zeigte, Das große Vergnügen. Von Goorg ilirsohfoltt Nachdruck verboten. ; Als es ganz gewiß wurde, was schon mehrmals Mcheunnisvoll angedeutet worden war, bemächtigte sitt) Fdtx Lipniilterting eine steigende Erreatinik Der ge- Fwöhnlsche Belisar-ins, der jedes Jahr nach Rodenscheid kam, hin-te auf zu existieren, ans der Wandertruppe »so·l1te eine dauernde, ansässige werden, und auf dem .«k3lsbsratieiiislati, ~janz naly an der .B«eirch’«, wurde das ilsskEisvitacrüst einer kolossalen Arena gebaut« 5000 YETIUUM sollte der nene Zirkus sassen. Das war dleErlisfllUg« Nun konnte jeder hin. Und ein Pro- Atsmnz war verkündet! Man wußte nicht, woraus VIII« ltch fieberhafter freuen sollte: Auf die 1·7·E1s··- FOR« M der Lssassersclsaiiteh auf die 10 lieduitttschptt VUllTUbcllgste, auf zlliiß Collra, die J-lalnnientanzertn, oberste· Trunk, den musikalischen Clown. Ue Erdfsniingsvorstelluttgetc am l. Januar Es gab deren zwei: eine nachmittags um 3 Uhr, eine W? «« Uhr abends waren schon längst ansverÄuft. IF« ichccleii Dingen salp der Direktor des vielgcpküftcll Jsadkthcaters diesem Andrang zu. Ja, ja, S! WUUU zsagiier bringen und Jbsen und sogar Bernard xshaml Cis-bäten, Schimpansen wollte man sehen! E! W« it) oft die Intelligenz von Rodenscheid auf- NWCU - nie war sie ihm gefolgt, und ictzt strömt« Ist-Um Zirtns bin. Aber wie! - Daö riesiae Haus YWEE förmlich, so war es in der Nacbmittagsvorsteb Uns! Uvllgestopsh Da saß die Menge der Weber nnd Vstgleutc mit ihren Frauen und Kindern beisammen. D« Elsitschten sie begeistert in ihr« harten Hände, die W! CZU Feiertage noch Spuren oon Kohlcnstaikb nnd Maichineniil trugen. Das war eine reine Freude! T« Vetgasz man die unbarmherzig harte Woche des» IMM- Aus der dumpfen Nacht des Bcratvckks Wut? z« wunderbare: Schimmer geworden, Gelächter Alls »Was, andre Menschen in vtillig andrer Gefahr- Es bät einem förmlich leid, daxgteiner von den Eisbiirclt Nie wurde. Schlagende etter drohten einem Tag »« TO? - xver hatte davon eine Ahnung, d« Hi« H wildes Viel) peitschte oder an einem Trapez hing? wisdkemau dachte nicht an die Trostlosiakeih die morgen sch T Otlkivb - man barst nor Vergnügen fük M« Mläeres Geld. Direktor Mutter) Gasverini war lenk- IMM arme Volk - er bot ihm heute fast DEV- selbe» Programm wie dem doppelt zahlen-den Abend- Publikum. Er konnte es mit gutem Gewissen, denn die Abendvorstellung war ebenso bestürmt. Man wußte itn Artus, rastlos arbcitend, gar nicht, welche Dimen sionen der. Andrana draußen bekommen hatte, was sich alles aus dem stillen Liebfratietiplatze oorbereitete Die Rodenscheider Polizei war nicht sehr zahlreich und von srhwacher Jntelligensp So ließ sie ahnungs los geschehen, was zu einer unheiloolleic Katastrophe führen mußte. Der Zirkus Gasperini hatte einen sehr breiten Zugang, aber nur einen einzigen von sol eher Breite. Der Zugang war zugleich auch Ausgang, und· toiitjrend die Nacbmittagsvorstellung eine inul lische Ruhe heuchelte, sammelte sich draußen, inöglichst an den Zugang herandriingenw eine stetig wachsende Menichenineiige an. Man fürchtete niitnlich, trotsdetn man itumerierte Billette besaß, um seinen flilcttz ges bracht zu werden. Tliian hatte davon gehört, daß falsche Karten verkauft worden sparen, nnd der An drang wurde lebensgestihrlich. Um sein geheiligtes Recht kiitnpstm als es sich um den Zirkus handelte, der tseikhste Fabrikant so energisch wie der armste Weber. Im Grunde beneideten ievt die Rodenscbeider Milliotiärm die so stolz zur Abendoorstelltttia daher gefahren waren, die Hitngerleideiy die schon warm in der Yachtnjttagiszvorstelluttg saßen. » 4 » Der Neuiahrstag war bitter kalt. Trotz Pelz und Gitmmischuhen konnte man nicht lange stehen. Die Wärme der Menge, in die xnan eingeteilt war, wirkte nur unangenehm und herzte nicht. So ver loren die älteren Herrschaften schon ihr ganzes Ver gnügen, und den jüngeren klopfte das Herz vor Sehn sucht. Die allgemeine Miizitimmung steigerte sich. Endlich! . . . Die elektrischen Lampen flammten auf -- die Nachmittagsvorstellung war zu Ende. »Aber meine Herrschaften« rief der Polizeiwacbtmeister am Eingang, ~nu müssen se mal zurückiehni Nich wahr? Nach beiden Seiten! Eine lafse bilden! Damit die Leute ausän Zirkug ’rauskönnen!« Der weise Orga nisator hatte ~Herrsrl)aften« und ~Leute« scharf be tont, aber keine Herrschaft dachte daran, seinem Be fehl zu folgen. Rodenscheids Noblesse stand wie eine Mauer. Man wollte doch seinen mühsam behaupteten Platz nicht verlieren. Und in dem Zirkug wurde es lebendig. Tausende, erhitzt und angeregt. schwayende Eiter-i, rachcnde Kinder. strömt» Cbeudvkothunarsg ins Freie hinaus. Sofort merkte man den eisernen Widerstand, und um: ikeunuie man sich natürlich mit aller Macht dagegen. »Meine Herrschaften! Zurück! Zurüctll ’ne Jasse hilden!!« Es war vergebens. Der Polizeiwachtnieister steckte auch schon im Knäuel, iind die Polizisten, die ihm zu Hilfe eilten, erst recht. Es gab kein Heraus und kein Herein mehr. Von hinten drängte man Ungestüm aus beiden Seiten nach - einzelne Vernunststininien wurden erstiekhntid das Bcdrohliche der Situation erkannte man immer tla rer. »Die Kerle sollen doch zurückbleiben« »B3as, die Kerle? Halt« Schnauze! Die seinen Nester! Ihr braucht nich rin!« So tobte Front gegen Front Jus iner neue Angriffe Frauen schrien, Miinner fchiiiusf ten, Kinder jammerten. Schon waren ein paar« schmäch liche Personen unigestoszen oder in Ohnmacht« gefallen ——· man stieß dagegen. Ein Fluchen, ein Beschiviirem ein wildes, unsinniges Schick-en nnd Stoßen, immer das gleiche, iii sich selbst. · · »Um des Hinmiels willeni Hochverelirtes Publi kuni!« Direktor Gasperini erschienJni roten Frost, die Peitsche in der Hand. Seine soziale Versöhnung nüiite ihni nichts. Er sah Blut fließen. Das war die Verniihiiiiisn Der grosie Erfolg der Preniiere —- diirchseiiie issöiiiier wurde er vernichtet. dlkelihe »Ein-a -stropliel »Meine liebeii, besten -——! Hören Sie» mich doch an! Jieh will ja alle-'s tun! Jeder soll lniiiins und jeder« soll hinein können! Ich danke Ihnen ja so innig fiir Jhr Jnxressei Nur nehmen Sie jetzt Vernunft an! Zum onnerioettey betragen Sie sich doch wie gebildete Menschen! Ja, Sie!!« Er balgte sich mit einem besonders frechen Dränglen ~Mattco!!« schrie Julia, seine Gemahlin. welche soiist die hohe Schule ritt. »Laß doch mit Peitsehen dreinschlageiil Sie müssen dir parieren! Die halbwiikhsigeii Bengelö sind est« »Kerl-s, ich lasse die Eiöbitren los, wenn ihr nicht stehen bleibt!« Ein Weisen, ein Johlen —- setzt gewann der Mob die Herrschaft. sllleg war ver gebens schon befanden sich alle Angestellten des Zirkus tin Knäuel. »Herr· Direktor! Lassen Sie das große Hndrant log!« schrie da plötzliih Mr. Trotth der musikalische Clown, iiber den man sonst Tränen lachte - fetzt,»alsPrioatniann, war er ein armer, ver wachsener KriippeL Er drängte sich heftig boxend zu seinem Gebiete: hin. »Lassen Sie das sdydrant los, Herr Direktor! Das ist gut! Das klihlt ab! Das hilftPDer genialeGedanke leuchtete dein vergweifelten Gasperini ein. Wo Polizei nnd Vernunft nicht hel fen konnten, brachte nur noch die Gewalttat etwas. Nur ein nientchenveraihteiider Eli-nur konnte ant b« FscliHF-konZmen. E: winkte ihm, er nicttc Und Mr. Trottl boxte sich dorthin, wo der Feuekwehrnmnn stand, und wo das Hei! war. Was geschah nun? O, die armen Rodenscheider nnd Ehr großes ZirkuSvergniigen. Aus dem Innern des Gselväudes drang plötzlich wie eine Himmelsstrafc ein mächtiger WasserstrahL unaufhaltsam, alles be stäubend, durchiveichend, erreichend Wunderbcire Wir kung tat der Hndrant Tie Besncher der Abends-or stcllung kamen endlich auf die einsachste Lösung —- sie machten kehrt nnd flohen. So waren sie gerettet. Hinter ihnen her konnten nun die freigelassenen Leute der Nachmittagsvorstelluiig rennen und den Zirtns räumen. Doch niemand kam davon, ohne enipsindliclt getauft zu werden. Man klapverte vor Frost, aber· ein größeres Unglück war verhüten Direktor Ors periiii umarmte seinen genialcn Clown und versprach ihn! eine höhere (S«)agc. Er hätte es vielleicht nicht getan, wenn er gewußt hatte, was ihm nun noch bevorstand: Einige Dirne-nd Klagen auf Schadeneesas silr die Feiertagskleiden die vom Wasser verdorben waren, wurden gegen ihn erhoben. Nicht die Unver nnnst der; spnlsliknins nnd die inangelhafte Polizei seien schuld an dem Unglück, sondern einzig nnd allein der schlechte Ein- nnd Ausgang. Aber der kluge Direktor stränbte sich nicht nnd zahlte mit ge wohnter Noblessa Er wußte ja, ein Zirkuz in Reden« schcid war immer ansoerkaiift und das war schließlich die Hauptsache. Kleines Feuilletotu ; - ro kaum: fiir Freitag. Kot. Oper: Vierte! JSinfonXkoltzert, 7 Generalptvkc YOU« - Kglz Schauspiel: »Einfamc Tkckenichcti ,»7. ·- Fentrals thcatcu »Der Graf von Luxeznburg , 8. - . esidenzs theaten »Der Ydelzigeuner , Bis. = Jst. Stbauspielbaith Adel; LMrronges Un« sterblichkett ist unbestritten. Jn en Regtstern der Tycatergcschichte tu f, angefangen und harmonisch beschlossen, fett: Leben nnd fein Werk. Keiner kann In den Verdtcnstenszdteszäussiciocnnes vorwärts-ge: er wann immer m en Theater n! « halten wird. Aber da wird man ihm vielleicht nur« in einen: Ncbengelakz beiseitcn der Binterlasseusebaft des Tbenterlenters nnd Tstestentbeckett Mann»
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