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Dresdner Nachrichten : 01.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189510016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18951001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18951001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-10
- Tag1895-10-01
- Monat1895-10
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.10.1895
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I «»»«MietWMIM»»» srieärick Lsömrek Dresden, 1895. k. Ueillrieli Ikrirlliel VLlSvllI»3v8LlrLS8v 30. Lts«r» KiI»l»ut1»bntlL. » Llcxlotlo. ?srv«prsetior I, 8390. «x>- nummif.knk krin>i»s<!t l.ei>iivl<, Vvo Lmplitiix kLmmtllcksr ^«utuitvo W»«I roixvn vr^vdvast an kkivlip. KML8olui. «sorepi-t,». Vefliiclieln.VelMerZiiigeii.Vei'iiUlifei'ii.Vei'gllllleii.Ve^lltiei'ii.oxlliii'eiiölc. ———» »ll«r DIvt«II-<»«»ir«7ii«lLn«Ie. » Idnbn«I»«»n VonnIdt^IimMo-^HütLlt ««»ItitttiiSr, " ^8l1«8te8 unä kAisutenästvs ktLbli88«m«nt ckis«or Lranekn. 273 Ausgaben höberen Schulen^ Enaland und der Dreibund Hosnachrichtrn. Einkommensteuer. Land- Resvrmvereiu. Kriegsgedenklage den ..Bauernehre", „Robert »nd Bertram", Pasteur Vermuthliche Witterung: Auffrischende Winde. Politisches. Bei der Feier des 300jährigen Bestehens des RothSgymnasiumS zu Osnabrück hat der preußische Kultusminister Dr. Baffe eine Rede gehalten, die sich durch die Größe ihrer Auffassung van dein gewöhnlichen ceremoniellen Grunde solcher offiziellen Kundgebungen abhebt und Beachtung in weiteren Kreisen verdient. Ter Minister verbreitete sich über die Ausgaben der höheren Schulen und faßte die Wünsche der Unterrichtsverwaltung in solgende Forderungen zusammen: gleichmäßige Pflege der Geistes-- und Gcniiithsbildnng. verbunden mit angemessener Rücksicht aus die körperliche Ausbild ung, und als Gnindlage des Ganzen eine gesunde Gottesfurcht, ohne Kopfhängerci und Frömmelei. In der That, wenn unsere Gymnasien sich diese Gesichtspunkte überall zur strengen Richt schnur nehmen, dann werden sic auch in Zukunft die „Psianzsiätten für das gesunde, geistige Leben der Ration" sein und bleiben. Dazu bedarf es aber freilich der Lossagung von gewissen lieb gewordenen Anschauungen und Gewohnheiten, die der Erreichung des von dem preußischen Kultusminister bezeichneten Zieles nicht förderlich sind. Tie Schattenseite der heutigen humanistischen Bildung ist ihre zu starke Neigung zur Ausbildung einer gewissen kosmopolitischen Individualität. Ter junge Humanist wi«d heimischer in der hellenischen Gristesrepublik und in dein katvnischcn Römerstaat als in der Entwickelungsgeschichte seines eigenen Landes. Ueber der Wege der wissenschaftlichen Individualität wird der Zusammenhang des Wissens mit der lebendigen Gegen wart mehr oder weniger vernachlässigt. Auf diesen Ucbclstand deutete der Minister hin, indem er betonte, daß keine Lehranstalt blos Individualität sei. „Sie steht in den größten Beziehungen zum Vaterlande und es ist ihre Ausgabe. Männer zu erziehen, die gelernt haben ernste Geistesarbeit zu thun; denn daran fehlt es und nur damit können wir weiter kommen." Auch auf die Wich tigkeit der Charakterbildung machte der Minister in diesem Zusammenhänge aufmerksam, in der richtigen Erkenntniß, daß nur unabhängige Männer, die eS verschmähen, den Mantel nach jedem Winde zu hänge», die großen Ausgaben der Zukunst erfüllen und die schweren an sie zu stellenden Forderungen voll befriedigen können. Wegen der künftige» Gestaltung der Dinge klang eine leise Sorge ans den Ausführungen des Ministers. „Wir leben in einer kriti schen Zeit", sagte der Redner. „Das 19. Jahrhundert gebt zur Rüste und an der Schwelle des neuen Säkuluins stehen gute und böse Mächte, die stürmisch Einlaß begehre». Das ist eine Zeii und vor uns liegt eine Zukunft, die ganzer Männer bedarf .... Ten» es kan» wohl kommen, daß wir auf's Neue Männer brauchen, die starke Hände und muthigc Herzen haben, um sich den Feinden enigegenzuslellen." Die Schlußworte des Ministers, in denen er nochmals betonte, daß es daraus antomme. in den hnmauistischen Anstalten starke, inuthige Herze» zu erziehen, lassen erkennen, daß sich eine tiefe Bewegung des Redners vemnchligl halte. Es ist ein echt vaterländischer Geist, ein erhebendes Nattonalgcfühl, das ans der Rede mit überzeugender Kraft spricht. Wo in solchem Sinne die Erziehung unserer Jugend geleitet wird, da darf man auch der guten nationalen Früchte sicher gewärtig sein. Freilich wies der Minister inr Eingang feiner Rede selbst daraus hin. daß ein allzu lebhafter Optimismus eben so sehr vom Nebel sei wie ein grundsätzlicher Pessimismus. Herr Dr. Bosse hat bereits vor Jahren einmal sich öffentlich darüber beklagt, daß der jüngere Nachwuchs unter dem preußischen Beamtenthum keineswegs die aus ihn gesetzten Erwartungen rechtfertige. Inzwischen scheinen die Erfahrungen Herrn Dr. Bosie'S während seiner ministciiellen Thätigkeit keine besseren geworden zu sein. Der Minister stellt ausdrücklich fest, daß es an emster geistiger Arbeit fehle. Das ist gewiß ein Zeichen der Zeit, das zu denken gicbt und dem gegen über kein wirklicher Vaterlandssrennd die Augen verschließen darf. Tic geistige Vertiefung und die charakterfeste Unabhängigkeit, zwei Tilgenden, durch die eine ältere Generation sich auszeichnete, be ginnen mehr und mehr der Oberflächlichkeit und dem Strebcrthum zu weichen. Daß bei einem Jortschreiten dieses Prozesses schließlich auch die Reinheit und Lebenskraft des nationalen Gedankens leiden müßte, darf sich Niemand verhehlen. Gerade der Umstand aber, daß man an unseren leitenden Stellen sich dieses UebelstandcS und der mit ihm verbundenen Gefahr bewußt ist. giebt die beste Aussicht für die Zukunft. Wo Erkenntniß des Fehlerhaften herrscht, da ist auch der Wille vorhanden, es zu bessern; und wo ein Wille ist. da ist auch ein Weg. Der preußische Kultusminister hat diesen Weg gezeigt. Jetzt ist es Sache der einzelnen höheren Schulen, den ihnen gewiesenen Weg zu beschreilen und Männer hcronznbilden, die stark sind im Glauben, fest im Charakter, be wandert in den Wissenschaften, gesund am Körper und treu in der Liebe zum Vaterlande, zu Kaiser und Reich bis in den Tod. Auf dem Gebiete der auswärtigen Politik ist Neues nur aus England zu vermelden, das seine internationalen Leibschmerzen nicht mehr los wird. In einem besonders heftigen Anfälle dieser Art hat es sich mit unvermutheter Plötzlichkeit in die Arme des Dreibundes gestürzt, für den allein in aller Welt letzt das groß- müthige englische Nationalherz schlägt Ein „mit den Tendenzen der auswärtigen Politik Salisbury s wohlvertrauter Politiker" hat dem Londoner Berichterstatter der Wiener „N. Fr. Pr." eine Unterredung gewährt, in der dieser Politiker genau das Gegen theil von alledem sagt, was England in der letzten Zeit gethan hat. Englands Wrltstellung soll es nämlich fetzt mit einem Mal. nachdem das LirbeSwerben um die russische und französische Freundschaft vergeblich gewesen ist. „gebieterisch erheischen", daß es in den großen europäischen und internationalen Fragen zu dem Dreibund stehe. Natürlich gilt das aber blos für den Fall eines Krieges. Ein Jriedensbündniß wird verhindert durch den Parla mentarismus der Herren Engländer, der. wie der Politiker meint, bisweilen stärker sei als die Rücksicht auf das öffentliche Wohl. England könne einen Büudnißvertrag nicht schließen, ohne das Parlament um seine Zustimmung zu befragen und das würde dann zu Erörterungen über die internationale Lage führen. gegen deren sricdensgcsährdende Wirkung die Manöver bei Mireeonrt und der Spaziergang des Präsidenten Jaure nach Moskau zur Krönung des Ezaren ein bloßes Kinderspiel wären. Ur-r« — es geht nicht. Wen» aber erst einmal die Lawine in's Rollen ge kommen ist, ja, kontinentaler Drcibundsbauer. das ist ganz was Anderes! Dann, versichert der englische Politiker, würde die Regierung an das Parlament herantrcten, um die Genehmigung zur Theilnahme am Kriege an der Seite des Dreibundes zu ver langen und würde sie „wahrscheinlich" auch erhalten. Also ein Wechsel ohne Accepl; und daraufhin soll der Dreibund sich für die englischen Interessen engagircn! Dem Berichterstatter scheint die Plötzliche cngliiche Frcnndschast für den Dreibund und dessen Vormacht Deutschland doch wohl ein bischen spanisch vorgelommen zu sein: denn er machte eine An spielung auf das bisher doch noch immer bestehende gespannte Verhältnis; zwischen Deutschland und England. Auf diese An deutung erwiderte der Herr Politiker, daß an der jüngsten Preß- fehdc zwischen deutschen und englischen Blättern lediglich der „antiguirte kontinentale Philister" schuld sei, der noch immer in dem Engländer nichts als den Krämer sehe. Hm! Was ist der Engländer denn sonst? Heute ist alle Welt darüber einig, daß die englische Politik längst de» Rahmen einer berechtigten Jnteressenpolitik überschritten habe, daß sie schon weit über die Grenze hinaus gerat hen. sei. an der auch in der Politik die Mög lichkeit des JnteressenstandpunktcS aushvrt und der Gesichtspunkt der nationalen Ehre in Geltung tritt. Krämerhaft: das ist und bleibt der einzig treffende Ausdruck zur Bezeichnung jener eigen- tbümlicheu Zickzackgesinnung, die nur Ende des >9. Jahrhunderts in Dvwningstreet in London sabrizirt wird. Der „antiguirte ton tincntalc Philister" kann in diesem Punkte sein Ilrtheil durchaus nicht modisizircn. auch wen» die dickköpfigen. Rindfleisch vertilgen den englischen ..Landlords" eS noch so lebhaft wünschen. Der englische Politiker giebt weiter zu verstehen, daß die britische Regierung eine ähnliche enteiste e >«lüste zu Deutschland anstrebe. wie eine solche zu Italien bestehe und schließt mit der Aufforderung an den Berichterstatter, er solle daran festhalten, daß Englands Interessen es mit sich brächten, daß für die Even tualität cmopäischer Peririckelungen das britische Reich au der Seite des Treibunds stehen werde In der Ermahnung, daß der Berichterstatter daran „festhalten" solle, liegt ein gewisser Humor, weil zehn gegen eins zu wetten ist, daß England selbst nicht daran „sesthäll". Jetzt thun unsere lieben Vettern jenseits des Kanals zwar, als ob die ganze Welt sich mir ihre Bundcsgenosscnschasl risse, sowohl sie ans allen Seilen abblitze», und sie Präsentiren sich in einer Pose, die besagt: „Die ganze Welt verhauen wir — Zri Wasser und zu Lande". Im Kvnstiklssalle aber werde» die Engländer so lange „neutral" bleiben, bis der Sieg einer Partei sicher zugefallen ist. Auf die Seite dieser Parrci wird sich England dann schlagen, uni nach gewohnter Manier zu ernten, wo es nicht acsäet hat. Die deutsche Politik hat deshalb auch nicht den leisesten Grund, das neueste Londoner Freundschafts- anerbietcn in Erwägung zu ziehen. Treiben Englands Interessen es wirklich im Kriegsfälle rn das Lager des Dreibundes, nun gut, so wird cs schon von selbst im rechten Augenblick sich ein- strllen. Wie die Dinge aber zur Zeit liegen, bat jeder englische Annäherungsversuch nur den Zweck, eS de» Engländern zu er möglichen. daß sie ihre Eier am deutschen Feuer kochen können. Kernichreib- und Ferns-rech-Berichte vom 30. September Berlin. Der Ankunft des Kaisers aus Jagdschloß Hubertus stock. wohin er sich von Rominten ans begiebt, wird erst gegen Ende dieser Woche cntaegengesehen. — Die Kaiserin hat heute Schloß Glücksburg verlassen und trifft heute Abend in Potsdam ein. — Das heute an der hiesigen Börse verbreitete Gerücht, der russische Finanzminister v. Witte habe heute im Auswärtigen Amte einen Besuch gemocht bezw. eine Unterredung gehabt, wird von zuständiger Seite als unbegründet erklärt. — Die vom Verein für Sozialpolitik veranstaltete» »ationalökonomischen und sozial politische» Ferienkurse haben heute Vormittag mit der Vorlesung des Professor Dr.Konrad-Halle über „Bevölterungsweieii. Kolonien und Auswanderung" begonnen. Die Kurse haben eine außer ordentlich große Bctheiligung gefunden; cs nehmen daran Industrielle. Offiziere. Geistliche, Lehrer. Studenten und auch Damen theil. — Die hiesigen Metallschleiser haben in ihrer letzten Versammlung die Begründung einer Produktiv-Genossenschaft be schlossen ; es soll ein Kapital von 60,000 Mark dafür vorhanden sein. Ausgenommen werden nur Arbeiter. Die Konkurrenz der kleinen Meister soll dadurch lahm gelegt werden, daß man die Maaren den Abnebniern für eine gewisse Zeit billiger liefert. Berlin. Hoiprediger a D. Stöcker hat seinem neuesten Artikel in der „Deutschen evangelischen Kirchenzeitung" eine An merkung beigefügt, welche sich gegen die »Hamburger Nachrichten" richtet und den das „Volk" schon heute in der Tagesgeschichtc bringt. Stöcker erklärt alle Behauptungen der „Hamburger Nach richten" für durchaus falsch. „Zunächst sei bemerkt", sagt Stöcker in seiner Erklärung, „daß ich für das Eintreten des Fürsten Bismarck tn dem Kronrath, das übrigens die politische Lage mitbedingte, aufrichtig dankbar war. Ader diele meine Dankbarkeit, die ich übrigens gegenüber den großen Verdiensten des Kanzlers in vaterländischen Dingen immer gefühlt habe, konnte mich nicht ob- haltcn, gegen die Kartellpolitik, die ich für verderblich hielt, nach Kräften zu protestiren. Was die anderen gänzlich unrichtigen Ausstellungen betrifft, so beweisen sie lediglich, daß den Fürsten in der That damals ein Mißtrauen beseelte, das keinen Schatten von Berechtigung hatte. Eben dieses unglückselige Mißtrauen hat die widerwärtigen Preßkämpse hervoraerusen. Daß diese mit dem Briese des Fürsten zuiammenhingeu. ist zweifellos, denn dieselben Dienstag, 1. Oktober. Anklage», welche die offiziöse und mitkelparteiliche Presse plötzlich ! im Gegensatz zu ihrer früheren Haltung gegen mich und Andere ! richiete. daß wir uns dem Prinzen hätten ausdrängen und ihn für § völkische Zwecke benütze» wollen, standen, wenn auch feiner und behutsamer in jenem Briese, »nd wenn die „Hamburger Nach ! richten" jetzt dasselbe heftige Wort wie im Jahre 1887 die „Post" gc- ! brauchen, nämlich daß wir uns dem Prinzen an die Rockschoße hätten hängen wollen, so liegt die Bermuthung nahe, daß dieses Wort j ans derselben Quelle stammt. Ich halte völlig ausrecht, was ich ! in meinem ersten Aussätze aus genauer Kenntniß sagte, daß der I Kanzler seinen Brief in de», Jrrthum geschrieben habe, eine Cliguc ^ habe sich an den Thronfolger herangedrängt und mit den; Argwohn, > daß dabei politische Rücksichten auch gegen ihn verfolgt würden. Der Aussatz der „Hamburger Nachrichten" ist nun eine volle Be stütigiing meiner Worte Stöcker bemerkt schließlich den „Hamburger Nachrichten" gegenüber noch, daß ihre Ausführungen keinen objek > tiven Werth hätten, da sie von der gegnerischen Seite stammten. > welche die Verhältnisse nur beargwöhnte, aber nicht kannte. Richtigstellungen meiner Darstellungen der Waldersee-Veuammlnng könnten, wenn sie überzeugend sem sollen, nur von Denen aus- gchen, welche darüber Bescheid wissen. Bis dahin behaupt« ich, daß ich keinen Schritt gethan habe, um dem Prinzen Wilhelm und seiner Erlauchte» Gemahlin die Stadtmission cnifzudrängen, und daß keinerlei politische Bestrebungen, zumal gegen Fürst Bis innrct. mit der Waldersee-Versammlung verbunden waren. Ent gegengesetzte Behauptungen muß ich für unwahr halten und wenn sie ferner ohne Beweis vorgctraaen werden, für Luge erklären." Köln. Vom rheinisch-westfälischen Eisenmarkt meldet die „Köln Ztg.", daß in den letzte» Tagen ganz bedeutende Posten Walzdraht zu besseres Prellen als bisher bei den städtischen Werte» für Amerika abgeschlossen wurden. Ueberhauvt zeige sich das Ausland bis jetzt freundlich. Nach halbfertigen Erzeugnissen besteht Nachfrage. Der Bedarf ist so bedeutend gesteigert, daß die meisten Werke neue Aufträge, vor Januar ausführbar, nicht über nehmen können. Dementsprechend sind auch die Preise gestiegen und sieben 7 bis 8 Mark höher als im Frühiahr. Das Grobblech- Gcschä't ist lebhaft, die Preise sind steigend. desgleichen das Feinblech-Geschäft Tie Bandeisen-Walzwerke und Röhren-Walz- werkc sind in stotter Thätigkeit. Die Waggonfabriken erhielten in den letzten Wochen belangreiche Auiträge für die preußischen Staatsbahnen, welche ihnen über Winter gute Beschäftigung sichern Frankfurt a. M. Der bäuerische Marktflecken Oberelsbach nni Oslrande der Hohen Röhn ist durch Feuersbrunst fast gänz lich pcrnichtet worden. Es sind 180 Wohnhäuser mit allen Neben gebäuden abgebrannt. W c > ma r. Die Großhcrzogin von Sachsen-Weimar ist am gastrischen Fieber erkrankt; die Krankheit nimmt einen günstigen Verlauf. Vibrach a. Rh. Ter Wasserstnnd des Rheines ist gegen wärtig so niedrig, wie kaum ie zuvor. Seit gestern hat die Köln- Tüsseldorser Dainpffchifffahrts-Gesellschaft ihre Fahrten gänzlich eingestellt. Tarnowitz. Zwischen dem Generaldirektor des Grasen Guido Henckcl von Donnersmarck, Nodda, und dem Assessor Düne mann fand ein Duell statt, bei dem Nodda durch einen ^chuß im Oberichenkel verletzt wurde Grund des Duelles war ein Streit zwischen beiden Herren, in dessen Verlause Dünemannn denDirek kor Nodda ohrfeigte. Wie». Ein bekannter Wiener Schriftsteller, ehemaliger Mitherausgeber' des größten österreichischen Modeblnttes, suchte bei Gericht um seine eigene Entmündigung wegen Verschwend ung nach P e st. Bei dem Finanzerposo des Finanzministers wurde mit lebhaftem Beifall die Stelle ausgenommen, in welcher er mittheilte, daß die Sicherstellung der Spiritusstener auf der Basis des aus- ' licken Schankrechtes Ende Juni >896 aufhören werde. Budapest. Vor Inkrafttreten des Gesetzes über die Eivil- ehe wurde von allen Kanzeln Ungarns der bereits bekannte Hirten brief der ungarische» Bischöfe verlesen. Zugleich fanden über 3>l0 kirchliche Trauungen statt, denen heute weitere Tausend nach folgen. Einem Brautpaar wurde Dispens des Aufgebotes gewährt. Paris. In Boulogne sur msr brennt die große Schiffswerft der vereinigten Rheder. Bis setzt sind 7 im Bau befindliche Schiffe zerstört. — Die Regierung beschloß, Pastenr's Leichenbegängnis; als ein nationales auf Staatskosten abziihalten. Die Familie lehnte die Beisetzung im Pantheon ab. Dir Leiche wird ini I» sti lute Pasteur aiiigrbahrt und in der Familiengruft des Kirchhofs Monte Martre beigesetzt Paris. China wird für die Ermordung der Missionare in Szctschwant eine Entschädigung von 910.00z» Taels zahlen. Brüssel. Tie satanische Regierung setzte eine Kommission ein zur Prüfung der Gründling einer metollurgischen Industrie Mailand. Tie Strafkammer in Genna verwart zum zweiten Male den Antrag sämmtiicher daselbst als Mitschuldige im betrügerischen Bankerott von Jratelli Bingen festgenommeneii 8 Personen auf einstweilige Hastentlaffnng. Kvvcn bagen. Tie Ezami-Wittwe hat beschlossen, mög lichst bald nach dem Kaukasus abzureisen, da die Nachrichten über das Befinden des Thronfolgers sehr beunruhigend lauten. London. Nach einem Telegramm ans Lagos ist der deutsche Dampfer „Bork" ans der dortigen Barre nnsgelaiiie» und dürste vollständig verloren sein. London. Der „Standard" und die „Times" drohen mit der Besetzung Nankings, falls die chinesische Regierung nicht sostni die Forderungen Englands erfülle. Der „Standard" lnüpst daran die Bemerkung, daß die Mandsckn-Dvnastic einen solchen Schlog nicht überleben würde Die Berliner Börse eröffnet«: recht fest und lebhaft, besonders für Bergwerke, anläßlich des günstigen Marktberichtes der „Köln. ZtgJ und aus feste Wiener Mllduiigrii. Zwar lagen österreichische Werthe Anfangs eher schwach, doch entwickelte sich auch in ihnen später lebhafte Kauflust. Heimische Banken setzten fest ein, schwächten sich aber iin Verlaufe etwas ab Von Eisen bahnen Franzosen stark begehrt und steigend, auch italienische und schweizerische Bahnen höher, deutsche Bahnen fest, aber still. Von fremdem Renten Mexikaner durch Realisationen etwas gedrückt, Italiener ans Pariser Abgabe» schwächer, Russe» nnd Ungarn gut behauptet. >schiffsabrlsak>icn wenig verändert. Im Kassavcrkehr waren 3'/»- und 3prozcntiae Werthe etwas besser, während -Iprvzen rige mehrfach schwächer lagen; Jndustriepapiere lebhaft und vor wiegend steigend. Privatdistont B/« Prozent. Nachbörse fest. Wetter: schön. Ost-Südostwind. schließ § »rar, 11«r« ». iw. Sndi! S4L.7S. >t isr.ic. Liaatcbokn «ani ^ - «ouuaiesoi «,sv. ILchliib.i —, .Lombarden s?V«> Dikconw 2LL.iv. Dresdner . . Laura i-v.bv. ilnaar. Gold Stauen« -. Rncbraiüeilic SLwäch«.
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