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Dresdner neueste Nachrichten : 21.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191107217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-07
- Tag1911-07-21
- Monat1911-07
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 21.07.1911
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DxxsdnerNeuefteNaJFfGten IssMlllng M IR. m. MU- A. Full 1911 vahkhk sckk du mts Nr. 100, 1 n. Ullllsssllllisk Tsllchkllllllg cis-nennt- f : gnspnlttse Ost-tellle kl. - für Dresden Indsotokt ; gis-» for suswstts II If» im ds- Itnstqnd do 111 . vMeam sich Die ssulpqlttqesteusstäeue mers-sk az umsehn-I l Ic« W Uswåtts lssc t. Bei Bieder qugeu and sagtesumfäyes Ruban nach tax-q. Thus-·- Mpken sc 11. ufetate von auswäkts werden nur seqen samt-»abwir« aussen-mutet Jus das Erscheinen an iefttmmten Tose- Imd 111-sen with n cht Inmitten Dele ,k»,uchcuufqabe vonsnferasen annimmt-. unsre Dust-net m «ufwskiigienssanabmane-i lob-vie toätznltchesnnonceni neuen I- I- un u an se wen n e two Orialnalpketlen und its-hatten ask-s sme n Diese Nummer wie-WM" W Blut ils Dklllflllsöållwkft Eine deutsche Patrouklle niederm-macht Nachdem Deutschland längere Zeit von kolonialen wirrnissen verschont geblieben und nachdem es ge lungen ist, den Kolonialbefitz des Deutschen Reiches immer mehr zu konsolidieren, kommt jetzt die Kunde von einem Zwischenfall in einem deutschen Koloniali »vier, die aufs höchste überraschen muß. Aus dem sogenannten Caprivietpfeh dem lang nach Inner qfrila hineingestreekten Landftreifen im Norden von Südwestafritm meldet der Draht, daß ei n e z7köpfige deutsche Patrouille unter Füh rung des Distriktskommisfars v. Franke n b e r g fvon Leuten des Olawamboftammeg angegriffen und I bkg auf Frankenbcrg, der glücklicherweife entkommen sei, nie dergem e v e lt worden sei. Genauere Meldungen iiber den Vorfall liegen noch nicht vor, namentlich ist an Berliner amtlichen Stellen davon noch nichts bekannt. Es ift aber anzunehmen, daß? der alarmierenden Nachricht doch bestimmte tatsäch- Hche Vorgänge zugrunde liegen, wenn auch die Mög lichkeit besteht, daß die Vorfälle aufgebaufcht find. Man bat in Berlin non dem Ereignis erst Kenntnis erhalten durch das Reuterfche Telegrapbenbureau in London, dem die Nachricht über den Vorfall aus Lipingstone in Rhodesia zugegangen ist. Wir ver zeichnen zunächst die Meldung des Reuterbureaugx Der Verwaltung ging non Se scheke an der Grenze von Deutsch-Stidweftafrika lCapriviziper dieMachrichtszm daß nach Geruchtem die unter den Eis-gebotenen umlanfeen eine P a t r o u i l l e , be stehend ans dein Distrittskoinmiliar o. F r an ke n bers- zwei weißen Serge.auten.. vier zehn schwarzen Polizisten nnd zwan zig Trägern-, von Leuten des Okt wamboftantines aui Sigan nieder gemacht worden fei. Frankenberg iei auf einem Mauliier allein euttotu in e n.- Die Nachricht lei bisber nnb e st ätigt. Das Reuterbureau er klärt, dass auch die Chartered-Compauy kein e Mitteilung erhalten habe, obgleich das Rgaenilaud auf englische-n Gebiet liege. Die Unwefeubeit der deutschen Patrouille anf englifchein Boden erklärt fig darfainz daß die Grenze noch nicht genau fett g egt e. Von einem autoritatioen Kenner der Verhältnisse der deutschen Kolonien erhalten wir zu dieser Meldung die nachstehend-en Ausschlüsse: Der Captivtzipsel liegt im Norden unsrer süd westasrikanischen Kolonie Er grenzt an Rhodesia, und in dem Winkel, der nördlich oon dem Zipsel und nach Westen bin von der Ostgrenze Deutsch-Südwest asritas eingerabmt ist, liegt das zum englischen Ge biet zählende Ngami l a n d , wo die Katastrophe sitd ereignet haben soll. Der Stamm der Okawambo, dessen Angehörige den Uebersall ausgeübt haben, ist ein Glied deö Negeroolkes der Barotzi, die sich» über Nordwest-Rhodesia und den Caprivizipsel aus« breiten nnd stir ziemlteb stiehserttg gelten. Das Gebiet der Okawambo wird von dem Flusse durch strbmh der ihren Namen trägt und weiter nördlieb den Capriotzipsel durchschneidet Das deutsche Ge biet ist sebr wildrettb nnd bietet sür eine rationelle WI Iz. Karat TM In s-s nhis Itzt-Haku -- Sal( du«-» ask-. - nie Reish n Redikasestq un Lassen-um« W Cchkmßt Sudotql W clkt .Snboralakm W soo- Ists Tot-ist« Isa· Hausknehllkkus Ist tjfstutstlochky Dei tdw er und unbekqu llMtloa.4» :os 111-tun s· ing. vorhanden sit jsttnLcktsem Ladu- MCPW s: satte ist von mein-IF ELJH IRRLqu u « sit-del Nachf» sichs Iße A; Pakt Ilu kqlieustrqße is C. J cis-»we- New-»- nt « - ; usw« stos, Os· straße Is. LIEILEOII F Iso sish qu, km von 164 MI. an, It ask-erst Ums , e, 1 Eigste Arzt-s , etc-ihm M Meist -nhaut »Ist-Z ster« .- sp k- leh, Georgentor. It M s Dantpr ssko): Größte Verbreitung in Sachsen. Reduktion und Misefchästsstelle Fertiknandstraße 4. · Fernsprechen Redaction Nr. M, Ost-edition Nr. 4571. Betxqq Ur. M » Viehzucht sehr günstige Perspektiven. Deutschland hat sein Besitztum hier bisher lediglich als Ein caeborenenreservat behandelt, weißen An siedlern ist die Niederlassung untersagt worden. Für Deutschland war dabei das Beispiel Englands maß gebend. England hat nämlich die angrenzenden Ge biete der »Chartered-Coinpauo« zur Unsiedlung über lassen und diese verhindert ebenfalls die Einzel , niederlassung von Weißen. ’ Es ist srst drei cFahre her, daß Deutschland den - Eapripizipfel für sich erschlossen hat. Es verdankt » seine Erschließung dem Hauptmann Streitwolf. In dem Buch, das dieser über seine Ersahrungeik - veröffentlicht hat, erzählt er, daß er bei der Pazifie-« rung des deutschen Gebietes hauptsächlich dadurch Schwierigkeiten hatte, daß er die auf deutschem Ge biete wohnenden Borolse von der Oberherrschaft der ans dem benachbarten englischen Gebiete wohnen den Eingeborenen befreien und ihnen das geraubte Vieh sichern mußte. ·Um die noch sehr scheuen Ein geborenen nicht zu heunruhigen, ist bisher weder Kopf- noch Hüttenstener eingeführt worden. Die Nachricht von der Metzelei an der Frankenbergschen Patrouille muß namentlich deshalb verwundert-. weil die Wasseneinsuhr in das Gebiet streng verboten ist. Bei der langen Ausdehnung der Grenze ist allerdings ·die Ueberwachuug sehr schwierig,»znmal da sich im Gebiete viel lichischeues nnkontrollierbares Volk aushält. Deutschland hat dort nur eine feste Station, sie ist seinerzeit von Streitwolf errichtet worden und trägt den Namen Schuckmannsbnra. Die Besahung besteht aus dem Residentem zwei Feldwebelm einigen weißen Unteroffizieren und etwa dreißig schwarzen Sok daten. Herr o. Frankenberg war erst kürzlich zum Distriktskommissar nnd Residenten ernannt worden und kann sein Amt in Schuckniannsburg erst ganz kurze eit. vor dein Uebers-ill« angetreten haben. D YJ osttsnthics Ueberfalles sind natürlich bei dem an ei an eder aussiihrliegkeren Nachricht noch nicht erkennbar. Es besteht die öglichkeit, daß die Eingeborenenz von deren Friedsertigkeits bis iegi bloß Gutes zu sagen war, von dem Gesindel, das sich dort noch herumtreibt, ausgehest worden sind. Dieses Gesindel, unter- dein sich auch ver-strengste Buren befinden, bat den Caprivizipsel früher als selbstherrliches Jagdgebiet betrachtet und ist natürlich über die eingetretene deutsche Oberherrschaft, die sur das Gebiet reguliire Zustande schaffen will, nicht be sonders erbaut. In der Reutermeldung steht aller dings zu lesen, dasz der Uebetsall im N gam iland stattgefunden habe. Das setzt voraus, daß Herr von Falkenberg mit seiner Pairouille auf das englische sGebiet - das Ngamiland gehört bereits zur eng lischen Kolonie - hinübergedrungen ware. Das liegt tin Bereich der Möglichkeit, da dort die Grenz » linien zwischen deutschem und englischetn Gebiet noch nicht genau feststehen. Im Naarniland treiben auch versprengte Hereros ihr Wesen, und da diese bekanntlich den Deutschen wenig freundlich gesinnt sind, kann die Anstistung zu dem Ueberfall von ihnen ausgehen. · « . O Ueber den Eindruck im Reichsblvnialami weiß das »B. T.« zu melden: - »Im Reichekolonialamt traf die Reutermeldung gestern nachmittag nach 4 Uhr ein. Staatssekretår v.-Lindequift fand sich gleich falls alsbald im Kolonialamt ein. Auf eine sofortige telegrazgifche Anfrage beim Gouverne ment in indh nk erhielt das Kvlomalamt in den späten Abendftunden die Meldung, daß vo n einem Ueber fall auf die Kolonne des Herrn v. Franken berq nich is be ka n nt sei. Staatözcekrelär v. Linde quist blieb bis in die späten achtstunden im Reichskolonialamt, um etwaige telegraphische Mel dungen sofort entgegenzunehinein Ja maßgebenden Kreisen ist man der Ansicht, daß es sehr wohl möglich ist, daß das Gouvernement in Windhuk erst sehr spät von den Ereignissen im Caprioizipsel Kenntnis erhält. Es sei tauin anzunehmen, daß die Nachricht von dem Uebersall vollständig aus der Luft gegriffen sei. Es wird vielmehr silr möglich gehalten, daß irgendein Reiikontre zwischen der Aolonne des Herrn v. Frankeiiberg und Einge borenen stattgefunden hat, daß die Meldungen hier über jedoch ausgebauscht sind, wie es bei der artigen Vortommnissen, die von Eingeborencn be richtet und weitergemeldet werden, »in Afrita oft der Fall ist. Die Mözlichäit eines unliebsamen und un vorhergesehenen ors sim ankioizipsel sei schon deshalb nicht von der Hand zu weisen, weil dieser ab gelegene, von englischem Gebiet umgebene Teil des deutschen Schutzgebiets schon insolae seines WildrcichH liiims und aus naheliegenden andern Gründen seit langem der äusluchtsort allerlei frag wlirdiger inaeborenenelemente aus den angrenzenden englischen Kolonien und aus Deutsch · Sudwestafrika selbst ist. Bis in den Ansang dieses Jahres stand das Ein geborcnenreservatgebiet des Caprioizipsels unter unli tiirischer Verwaltung. Mit der Ernennung des Herrn v. Frankenberg - Prosehliti im Anfang dieses Jahres zum Residenten wurde die Zivilverwaltung eingeführt Viktor v· Frankenberg war bis «dahin Distriktschef in Omaruru gewesen. Er ist iin the 1878 geboren und war zuerst aktiver Ossizier. Er nahm als Lentnant seinen Ahseliied und trat in den Fiolonialdienst über, wo er sich n Südwestasrika vor allem dadurch bewährte, daß er es ausgezeichnet verstand, die Eingeborenen richtig zu behandeln. KittheW sank-wann M Wmm , iVonunserni Londouer Mitarbeiter-J . . Or London. Mitte Juli. RAE langem Zögern ist Lord Kitcheuer zum Genera onlul in-—slegypten ernannt worden. Ueher die außerordentliche Begabung des Feldherrn auf strategiichem Gebiete besteht heute kein Zweifel mehr. Aber auch administrativ hat er sich in den Unter handlungen mit den Burengeneralen dauernd aus gezeichnet Soweit wäre demnach der Schritt Sir Edtvard Grenz, des Minister-B des Auswiirtiaew durchaus gerechtfertigt. Die liberale Presse erhosst jedoch von Kitchener, daß er zwar als starker Mann aus dem neuen Posten austreten- sich aber um das Parteigeschrei der Konservativen nicht kümmern werde. Diese erwarteten von ihm eine Regierung im reaktionären Geiste Cromers. Es fei zu wün schen, daß er als starker Mann seine eigenen Wege. gehen werde, ohne zu dem herükhtigten Unter-; drückungöiystem Zuflucht nehmen zu müssen. ; Die liberale »Dain News« ist der Ansicht- daß Kiteheney eine durchaus lautete Natur, die Herren im Kriegsministerium nicht nach Rang und Abstam mung, sondern nach Würdigkeit und Verdienst he fördert dabe, was die an ein heilloseg Proteks tionsfvftem gewöhnten Bureaukraten aus die Dauer unerträglich fanden. So hätten seine vielen einflußreichen Gegner nach der ersten Gelegenheit gesahndet, den Unbeguemen, fa Gefährlichen abzu schütteln. Man habe dem Helden von Khartum, Indien und Südasrika eine leiteude militärische Stellung versagt und ihn in den auswärtigen Zivildienst gedrängt· Und Kitchener. müde einer Fehde mit solchen unwürdigen Elementen. hätte an nehmen müssen. Daß er eine-s Tages nach der Rück- In Dresden und Betonen month II Oh kr- Quatm 1,80 Mk. frei caus« durch unsre Provinz-Futt- eu Ins-much II Bi» pro Quart-l US Mk. frei Das-. Nu der Beilage VII-Mi- geigpk gdgr guts-« der Lettaqe »Du-due- - Jus-h ji- blinkt-IS Eis-. Pia Mit-ä- cis-br postsezaetni Deutschland und den deutschen kommu lusp H I· DYYDFNYIFFF ammi. H Pf. pro Dun- Æ Mk- , · ij ZstcküTissåsigflLüäs 7.""." »J« wo . s W s stu luig. A satt Alb-sur Neu-ite« mnati. LCZKF nobls-· Cis st lUIQB shaeslluftr. Beile-be . 1.42 · , M . Koch dem Auslande ver Kreuz . pr. Bock-et M sinkst-. Ic si. kehr dem im Kriegsminifterium herrfchenden Sus bismus noch am zu Leibe gehen wird, steht fest. Aber für den Augenblick habe Kitchener die Waffen aeftrectti er fah ein. daß er mit den ietzt hinter ihm stehenden Kräften den granitnen Wall von erhqefeffes neu Vorzugsrechten und Vorm-teilen der britifehen giilitäwerwaliung diesmal noch nicht einrennen mie. Der neue Generalkousul, eine mariialische Er scheinung, rust den Eindruck einer alles beherrschen den Persönlichkeit von grosser Energie hervor. All überall ailt er als Mann der T at, der beänqstiaend wenige Worte macht. Den besten Teil seiner sechzig Jahre hat er der harten Pflicht gewidmet. Er stammt aus einer alten ostenqlischen Familie, bereits der Vater war Soldat. Kitchener ist unverbeiratet aes blieben - das Gerücht stempelt ihn zum ausgemach tcn Weiberfeind. Kein halbes Dutzend intimer Freunde soll er besitzen. In seinem Klub beobachtet er eine Reserve, die selbst den Engländern aus die Nerven fällt. Läßt er sich einmal wo zu einer Aenszeruna hinreiszem so ifi sie uniibertresslich lakos nisch. Und sechs Worte von ihm genügten, den aus geblasensten Ossizier niederzuschmetterm Als ge botener Militär geht dieser hochbegabte Mann in der Pflichterfüllung und in ciserner Disziplin aanz aus« was ihn wohl nach hiesigen Begrifer unvopulär machen mußte. Ob er auch der Berufene zur Kla rnng der höchst komplizierten Verhältnisse des Nil landes ist, wird die Zukunft lehren. Gegen vie iåtvfiftge Staatsregierung wenden sich die sächsiscl n Nationalliberalsen in der parteioffiziösen ~Sc·ichsii,chcn Nationalliberalenerrev sponsdenz«· Diese nimmt StellunX zu den iiingst ver öffentlichten Auslassungen des ultusministes riums zu der Frage des Bei-ichs sozial demokratischer Versammlungen durch sächsische Lehrer. Obwohl das Ministerium den Lehrern aus der Tatsache ihrer Anwesenheit in solchen Versammlungen kein-en Vorwurf gemacht hat nur darin wurde ein Verschulden erblickt, daß sie ihr Nichteinverstiindnis mit den sozialdemokrati schen Anschauungen nicht genügend scharf zum Aus druck gebracht hatten tadelt es die »National liberale Korrespondenz«, daß die Vorgänge über haupt zum Gegenstand von Beanstandungsen ge macht worden seien. Sie schreibt: »Wir tin-d allgemach zu dcr Einsicht gekommen, daß es dringend erforderlich ist, ernsthaft an der politischen Erziehung derStaatsbiirger zu arbeiten und auch davon hat man sich zu überzeugen be gonnen, daß es dazu einer stärker-en politi schen Betätigung, vor allem der Ge bildeten, bedarf. Namentlich müssen die bürgerlichen Parteien viel mehr als bisher an öffentlichen Versammlungen teil nehmen und geeignetenfalls in ihnen sprechen, und die sozialdemokratischen dürfen davon nicht ausgenommen sein. Es gibt nichts Verkehrteres, als die Sozialdemokraten unter sich sein und ihre Ausführungen unwidersvrochen zu lassen· Hier können wir uns nun derßesorguis nicht erwehren, daß die Neigung zu diesem unbedingt notwendigen, aber nicht leichten und auch nicht immer vergnüg lichen Dienste start schwinden wird, wenn der Lehrer oder Beamte Gefahr läuft, dass ihm der hloße Besuch einer soz. Versammlung zum Vorwurfe gemacht wird oder daß, auch wenn er gegen die Sozialdemokratie aufgetreten ist, dies der vorgesetzten, möglicherweise der Politik Mark Melan Pcal Mut Rausch Von Ms Bock - Vorbemerknng der Redaitiont Seit längerer Zeit beschäftigt ein Streit, den Noda Roda intt dem Münchner Künstlertheater hat, die Ocssentlichieit. Das Münchner Künstlertheatey das im Sommer unter Max-·is Reinhardtö Leitung steht, hat eine Orerctte ~« hcmidore« zur Ausführung ange nommen, deren Librettisten Roda Roda und F- Stesse n wa:en. Vor kurzem protestierte nun Roda Roda dagegen, daß die Reinbardtsche Regie an seiner Arbeit willkürliche Veränderungen vorgenommen habe, die er nicht mit seinem Namen decken könne« Eintgungsverhandlungen zwischen Roda Roda und dem Künstlertheater blieben ersolglod; das Klingler iheater kam schließlich dahin, alle non Roda oda stammenden Zntaten aus dein Libretto gn streichen Und für die bevorstehende Ausführung nur F. Stessen aus den Zettel zu setzen. Roda Nodq glaubt, daß er vermutltch deghalb gegenüber seinem Mit arbeiter F. Stessen benachteiligt worden sei, weil dieser zugleich rapitatihsiischer Gesen fchaster des Künstlert eaters set. Roda Roda ergreift nun abermals die Flucht in die Oeffentlichkeit. Er bitter uns um die Veröffent- UGUUA des nachstehenden ,osfenen Briefes-C site Wen Worte er, wie er nnd schreibt, jede Verant wwmåkåwwsså H P ice gee r err ro or, Sie veranstalten im Münchner Künstlertheater Operettensestspielr. Als zweites Stück wollen Sie »Themidore« ansinnen-- Text von Roda Roda und . Stessen, Musik von Digbg La TOUGr. Sie gen an demStiick willkürliche sende- Mss Mamwmmszuæskrawwnss Jan-: renz g ein mit wir. Ins einer, glaube ich, sehr anständigen s: ich erklärte nämlich, in jede Uenderung ian zu wollen, wenn Sie, Herr Professor-, na Naht-rang meiner Grunde mich mit Unmensch-u Argument-n you der notwendig-est Ihm name rUngen würden überzeugen können. Die Konserenz Mk nutzlos, denn man hat mir nicht Wort gehalten: Sie hab-u sich der Diskussion kut- DPSCUi Perle t als Mensch nnd Künstler, durch W schlauen Betrag net-Mk altes- tcd einen 25... W Ell-« pgs Häs- ZIL Eos-. let· Cit. NO Protest gegen die Ausführung des unter Ihrer Aeäide verstümmelten Lihrettos und nannte die Um ar itung »das Machwerk eines begüterten Dilet-. tanten der dem Künztärtheater seinen Willen diktiert-. Dem-, da aae n ee scheu ohne mein Zutun weiß, brauche ich nicht erst noch zu sagen, wer der begüterte Dilettant ist: F. Steif en, Mitautvr des Liebedfpielg »Themidore«, General direktor des Neuen Verlags, Präses des Künstler- Zeatervereinö das alles und noch mehr in einer erson. Und dieser Herr F. Stefsen, von dessen Talentloiigkeit ich ichlagende Proben unliingst erst gegeben habe, wird nun allein ald Autor des Liebes spield »Themidore« angektindigt ch bin nicht zu den Proben gerufen worden —; wiewo l ein Dichter doch aus den Proben erst dies» und das an seinem Stücke zu bessern, Zu vollenden findet. Und jeder euroYiiekel Theater irektor gibt ihm Gelegenheit dazu. e ben mir nich t ein mal Billette zur Premiere geschickt. la, Sie lassen verkünden, ich kennte den Text aar nicht, gegen den ich protestiere. Sie rühmen sieh dessen noch, Herr Professor? . Jeh habe die Ausführung des geänderten Khemidors mißbilligt Künstleriieher Anstand ließ nen nur die Wahl: entweder meine Fassung un geändert aufzuiükten oder das Stück abzusehen. Sie gehen einen ritten Weg: indem Sie das veri stiiuunelte Stück aufführen und meinen Autvrnamen verschweigen. wir reden darüber noch vor Gericht, Herr Professor. Einstweilen möchte ich die Tatsache festgestellt haben. Jedes Stück, das Ihrer weigerhaiten Regie teilhaftig wird, hat wen sstend äu etlichen Erfolg. Warum hätte er diesmal ausbleiben sollen? Mir Reihen dreißi Prozent der Tantiemen u - von ersten »Jemidore«-Unisuhruna an. seh ga b e keinen Pännig Tantiemevorsthu er halten. wäre nielleijt nein, wahr. scheinliek reich an »Wenn ove« geworden. Und trotzdem m r Lei- viel Lohn winkte, mußte ich Gin surueh gegen e Nuffiikrung erheben - aus den reinsten künstlerische-n iven - weil Sie sich der Talentlosigseit verbündet haben. Ueber Roda Roda sind Sie hinweggeganqein Sie veranstalten . im Mdnihner Künstler- « theater Operettensestspielr. Die Jdee dazu stammt um Direktor Einil Gutmanm »der iie ver trauendvoll Herrn Gevra Fuchs mitteilte. Herr Georg Fuchs muß die Jdee wobl schon früher ge habt haben; er Sübrt sie nun mit Jårer Hilfe aus. Wiewobl diese verettenfeftsviele a en von Herrn Georg Fuchs kontra Reinbardt tausendmal vropagierten Prinzipien derßeforrndüåne tausend fach widersprechen. Ueber Herrn ntmann find Sie binweggegangen. Das Künstlertbeater behauptete, als Gustav Mahle-« auf dem Sterbebett lag, Mahler trage sich mit der Absicht, die Overettenfeftsviele zu irigieren. Mahler hatte, ebe er starb, gerade noch» Zeit, die vom Künstlertbeater verbreitete Nachricht» zornig sn dementieren. Ma n ist au ch it be r seinen Proteftckiniveggegangew Alb erstes Stli haben Sie, Herr Professor, »Die schöne Helena« in der Bearbeitung von Mired Polaar qe eben. Und den Text fo ver ändern lassen, daß Fch Illfred Polgar öffentlich gegen den Mißbrauch seines Namen-d wehren mußte. Sie baben Herrn Graf, einen nnfrer besten Künstler, beauftragt- »Sei-wus« fiir die Festballe der Münchner Aussiellung zu inszenierem Be auftragt? Gewiß nicht in aller Form aber doch fv eindringlich daß Graf sich fiir beauftragt halten mußte. Ein labr lang widmete fich Graf dein Studium der griechischen Antitr. Monatelang ent wars er nnd verivarf er. Wollen Sie bebaut-ten, Grafs Proiette »nur-rächen nicht dein Niveau des Künstlertbeaters« - Ivie Sie das von meiner Tbetnidvrebearbeitung verkünden ließen? Sie sind aus über Graf binwegllgeganåew ferr rofesivr, ich weiß, nicht a e diese tin den onnnen auf Ihr Konto. Warum aber führen Sie Leute an, die inii dern Sensenwagen durch die Künstlerfchafi fahren? Warum legen Sie den KommandAtab nicht ans der Hand? Warum baben Sie ed ni t längst getan? , M M-. ! it reden darüber u vor Ge t, here Gro feyosty ich-reibt Roda RedakchDte Ausgqu wird at o noch die Gerichte beschäftiqu Fu ein schwebende fowusischet Verfahren einst-steifem sversa en wir unz, zumal erst ums die andre Seite qäbrxwetden Fuswålhtkd be seen Rat-jeg- Borgärkew die wen 111 UND U-. .. k«.U M- W fefæä Riesäbardt mm ebenfaäza zur Oeffäztekkeit re w r Der Kvuia non GiniiW· Hut-u 100· Todestage Anchises-N U. Juli. I Mehr als durch seine Taten ist Courhiåre durch - das Wort: »Wenn es keinen König von Preußen mehr gibt, daiin giht es noch einen König von Grau denz!« berühmt geworden. » i Jn der Zeit der tiefsten Erniedrigung, die Deutschland je erfahren, war Courhiåre einer der wenigen, die den Mut nicht verloren, die, da sie nicht mehr den Sieg erringen konnten, doch wenigstens die Ehre retteten. Vorher und nachher hätte man aus Courhidres Verteidigung der Feste Graudeis nicht viel Worte gemacht, denn er tat nur seine Pin t, aher in jenem schlimmen Jahre 1806, als Preußen in sich zusamuiciizufiürgen drohte, als eine Festung nach er andern ohne den Versuch einer Verteidigung dein Feinde übergehen wurde, als sogar im offenen Felde preußische Truppen kapiiulierten aus dasfalscheci ren wort eines französischen Uhrnteurerg hin in dieser traurigen Zeit nahm selbst das Ginfache herotsche Formen an. In der Zeit der Rot, wo auch der sehn g verzweifelte, waren es Männer, die nicht in den Grenzen Preußens geboren waren, mische zu Rettern des AdoptiviVaterlandes wu en. Blüthen Scharnhorst, Gneisenau, Stein und darben herg - fie alle, denen Preußen in erster Linie seine WiedeMUU verdankt, gehörten diesem Lande aus freier hl an, und Faihnen gehört auch courhiöor. Guillaume Renö ron de itdonnne de Conrliidre war am Sö. Februar 1738 in dem holländischer Orte Maaftricht geboren. Er stammt, wie so viele andre, die Bedeutendeg geleistet haben,—aui einer Hugenottens samilie, die aus Frankreich wegen ihres Glaubens vertrieben worden war und in dolland Zuflucht ge sunden hatte. Courhidre, der sehn eines Nara-, wandte ch früh der militärischen Laufbahn iu; n mit 14 hren nahm er an der Verteidt ung der Festung ergen on svom teil. Mit 24 Jahren trat er aus holländischen in preußische Dienste über; der Ruh-n Biedrichs des Großen hatte ihn W Or erhielt d ein Freihataillon und Mode-Eh bei der Belagerung von· Dresden im hrv I W das er ausser einer BelohnußJln »Herr Drdens den »vor-z- Ic Y- ith i- einem lter von· N Jahren Kein Inn der grobe König ihn nach dein Frieden-schlich von pnbertnh
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