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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 14.01.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189201140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18920114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18920114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-14
- Monat1892-01
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1892. Donnerstag, den 14. Januar. W Pfg. pro Sompltjlerte Erscheint tätlich, «N «usncchwe der So na- und JeMge, abends für den fol- tzendm Tag. G«ir vierteljährlich t M. so Pfg., «nosLiltch so Pfg., Einzel-Nrn. bPsg. veftellungcn nehmen alle Post- anstallen, Postbolen und die Ausgabe, stellen des Tage blattes an. kleinster Inseraten- ' tetrag N Pfg. Jnserat-Eeblihren: Einspaltige Korpus- «rankende Li,,. sEWWWs LiLkK«r8vI»«Iv Solche Schulkinder, welche Ostern dieses Jahres in eine andere Abteilung der Bürgerschule als die bisher besuchte übertreten soll », sind bis spätestens Ende Zarmar m der Expedition des unterzeichneten Direktors überzumelden. Frankenberg, den 7. Januar 1892. Schuldir. Engert. Amtsblatt dn Königs. ÄmtshanPlmannschast Flöha. des LZnigi. Amtsgerichts und des Stadtrats M ? Bekauntmachmig. Der unterzeichneten König!. Amtshauptmannschast gehen in neuerer Zeit wieder hä^öchEmgaben, insbesondere Beschwerden rc., anonym, d. h. ohne Namens- Es wird daher zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß von jetzt an alle anonym eingehenden Anzeigen ohne Ausnahme irgendwelche Berücksich tigung nicht finden werden. Königliche Amtshauptmannschast Flöha, den 5. Januar 1892. von Gehe. Fisch nach. VeUttUlMEAchuwflichtig werdendere die Anmeldung der Ostern 18S2 schulen Kinder , vetr. bis dahin dar Ostern 1892 werden alle diejenigeu Kinder sch " solche Kinder der Schale 6. Lebensjahr erfüllen. Außer diesen können aver Lebensjahr vollenden, zugeführt werden, welche bis zum SO. I«"'. c„mobl, wie die letzterwähnten. Alle diese Kinder, die gesetzlich schulpflichtige"'^^ Dienstag, fowett fie Ostern 1v92 in die Schule emtreten solle , 1 »annar, Vormittag- Donnerstag und Freitag, den 18., 21. mW 8 11 Uhr, in der Expedition der durgerschu L Schulbezirk- Bei dieser Anmeldung ist für Kinder, welche auste h »^^-bxrchejnigung, Frankenberg geboren sind, eine Geburtsurkunde eW D f sowie ein Jmpfnachweis - und für Kruder, du Z.^nis über dem Schulbesuche noch zurückgehalten werden sollen, em z die Notwendigkeit dessen vorzulegen. Frankenberg, am 7. Januar 1892. -er Bürgerschulen: Engert, Dir. Bom Reichstage. In der 145. Sitzung vom 12. Januar begrüßte der Präsident v. Lcvetzvw die Mitglieder dcS Hauses zum neuen Jahre. Aus der Tagesordnung stand die zweite Beratung des Ent wurfs eines Besitzes, detresfcnd die Feststellung des ReichshauS- baltsctatS für das EtatSjahr 1892f93, und zwar zunächst der Spc- zialetat des Reichstags, zu dem folgender Antrag Baumbachs und Genossen vorlag: Der Lieichstag wolle beschließen, den Bundesrat zu ersuchen, eine Abänderung der Relchsversassung, Art. 32, in dem Sinne herbeizusühren, daß die Mitglieder des Reichstags aus Reichsmit teln Diäten und Reisekosten erhalten. Das Wort erhielt zunächst Baumbach. Er begründete den Antrag mit Ler 2bjährigen Erfahrung und wies dabet auf die Er fahrungen der neuesten Zeit, auch des heutigen TageS hin. Dem fortgesetzt schwachen Besuch« des Hause» würde aber di« Diäten- bewilligung abzuhelfen geeignet sein. Die Auffassung, daß die Diätenlosigkeit als eine Korrektur des allgemeinen Wahlrechts nö tig fei, kann er alS.bearünLn röcht EMenuen. DaS allgemeine Wahlrecht sei höute überhaupt nicht IW?'zu beseitigen; außerdem ab«r habe die Diätenlosigkeit sich «rfahrnngsmäßig niemals al» sonst auch Fabriken erstehen lassen, die (Kübler u. Niethammer) sich zur Beförderung ihrer Frachten einen Marstall von 40 Pfer den halten müssen, ohne den oft mehr denn einem Dutzend Lohn geschirren per Tag. Jede Mühle, jedes Fabrikchen muß sich 6, 8, 12 und niehr Pferde halten und sich die Wege auf eigene Kosten bauen, um ihre Erzeugnisse stundenlang den Berg hinauf mit Steigung von oft I : 10 mühsam zu transportieren. Man kann hieraus ersehen, wie schwer es Len Zschopauthalern wird, gegen andere Industrielle des engeren und weiteren Vater landes mit konkurrieren zu können. Das Chemnitzthal, das bei weitem nicht derartige natürliche Hilfsquellen aufzuweisen im stände ist, hat vor einigen Jahren eine schöne breite Straße erhalte», und jetzt steht auch das Chemnitz- thalbahnprojekt kurz vor der Verwirklichung. Man muß unwill kürlich fragen „was hat das Zschopautbal verbrochen, daß es so zurückgesetzt wirk und seine Industriellen mitten im industrie- reichsten Staate noch so vom Verkehr abgeschlossen liegen?" Prüfen wir ein jedes Bahnprojekt einzeln, es wird keinem ein in jeder Beziehung so günstiges Prognostikon zu stellen sein, wie der Zschopauthalbahn. Bei einzelnen, z. B. „Mylau-Reichenbach", Luftlinie 2 km, projektierte Bahnlänge 9 km, kam am 17. Dezem ber mit zur Sprache, daß der Personenverkehr kein erheblicher sein werde, nur sür Leu Güterverkehr würde es Erleichterung bringen. Das ca. 6000 Einwohner zählende Mylau wird aber auch nach Erbauung einer Bahn nicht mehr Frachten produzieren als heute, und die Bahn muß entweder eine sür Lie kurze Entsernung un gewöhnliche Länge haben oder ein Kunstbau werden. Es ist nach alledem nur zu hassen und dringend zu bitten, daß die hohe Stäudeversammlung mit Ler Zschopauthalbahn eine Ausnahme machen und das Projekt, was ja auch schon ältere An rechte hat, der kgl. Staatsregierung zum Ausbau empfehlen möge, iu Anbetracht der volkswirtschaftlichen Wichtigkeit. Die Zschopau- thaler haben noch keinerlei Erleichterung in irgend einer Weise genossen, und es ist nur zu wünschen, daß hier die Anciennetäts- solge der Petitionen nicht innegehilten werde. Die Innehaltung der Ancicunetätssvlge Ler Petitionen dürfte sür Eiseubahnbauten überhaupt nicht zweckmäßig sein, da dadurch so manche notleidende Strecke das Licht der Welt erblickt. Die Zschopauthalbahn ohne Aufschub dem Baue zu überweisen, würde nur allseitig mit großer Freude uud Zustimmung begrüßt werden. Den Bau immer wieder von Landtag zn Landtag verschieben, heißt ter Industrie eines ganzen Thales einen Hemmschuh an- legen, mit dem sie sich schließlich noch ein Jahrzehnt schleppen kann, eine Zeil, in der die Bahn schon Millionen eingebracht und ein industriereiches und stenerkräftiges Thal geschossen haben könnte. V. k. I, erwünschtes Korrektiv «miese». Die S r^^ate nur vermehrt, densalls unter der Diätenl sg Verfassungsänderung und ixs- Die Bedenken, welche g g ^S ^Ansehen der Abgeordneten durch wegen erhoben worden. Lag oas i o . cht er als uube- den Empfang °°" S-^ (kleinen bäuer- gründet nachjUMeisen. Gr b rc) werde wärt'g Lie Uebemahme mes » an z Korrektur, sondern ein LLruch aAk^ Stimmrecht. Wenn gesagt werde durch Li/Diäten würde die Macht des Parlaments gestärkt undvergrößert, so müsse entgegnet Ed-n. daß dann auch zu- gleich die nationale Idee und Las deutsche Reich in sich gekräftigt "^Haberland (Z-ntr.) ist mit den, Antrag- -inveHauden, na- m-ntUch deshalb? weil dem V°lks°°ttr-ter schon ohnehin genug Ausgaben angesonnen werde», die ihn schwer belasten. v. Bennigsen (nat.-lib.) ist prinzipiell mit der Bewilligung von Diäten an die Reichstagsabgeordneten einverstanden, kann aber die hierdurch bedingte Verfassungsänderung momentan mcht empfehlen. Damit werben auch eine Reche von anderen Frageir in Fluß gebracht, die heute besser unberührt bleiben. v Behr (kons.) ist der Ansicht, daß die Gründe, welche früher gegen die Diätenbewilligung sprachen, auch heute »och bestehen. Redner wird deshalb gegen den Antrag Baumbach summen. v. Helldorf (kons.) vermag dem Antrag ebenfalls nicht beizu- pflichten. Redner ist überzeugt, daß die Diätengewährung nur das Ansehen des Reichsparlamentes schädigen und die Berufsparla-- mentarier, die durchaus nicht erwünscht seien, vermehren würde. Das allgemeine Wahlrecht habe ja doch anerkanntermaßen schwere politische Nachteile, die bei der Diätengewährung nur noch stärker, als bisher sich zeigen würden. Lieber (Zentr.): Meine Partei wird, wie sie es früher schon ausgesprochen, für die Bewilligung von Diäten an die Abgeord neten eintreten. Daß durch dieselben das Ansehen der Volksver tretung leiden könnte, vermag ich beim besten Wille» nicht eiuzu- sehen. Im Gegenteil sagt man heute im Volke, daß im Reichstag viele Leute sitzen, Lenen nur ihr Geldsack ermöglicht, ein Abgeord- uetenmandat auzünehmen. Dieses Wahlmonopol wollen wir be seitigen. Wenn gesagt ist, das allgemeine Wahlrecht habe in der Wahlagitation so manche Unzuträglichkeiten hcrvorgerufen, so fallen diese nicht dem Wahlsystem, sondern Lem früheren Reichskanzler zur Last. Bebel: lieber die Diätenfrage dürfen wir nicht mehr debat tieren, sonder» wir müssen sie dekretieren, Lem Volksvertreter nö tigt die Wahrnehmung seines Mandates ohnehin schon Opfer genug ab. Wir sür unsere Partei haben ja genug, um unseren Abgeordneten Diäten zu gewähren, wir könnten nötigenfalls »och anderen Parteien Geld abgeben. Jedenfalls hat Lie Diätenlofig- "Us geschadet. Die Diätenlosigkeit hqt auch in, keiner Weise das »»sehen des Reichstages gemehrt, das ist eine Folgt RS gemeinen und direkten Wahlrechts gewrsen, LaS auch ungeschmälert kn «st. Im Interesse der Arbeiter werden wir aber v'"nmn Die Diäten, welche die Mitglieder des w dessen Ansehen auch nicht vermin m"ku^ "»^villiste haben sich ohne solche«.- t. fls" fl'r tue Diätenbewilligung ein im In - Wahl unabhängiger Abgeordneter. Wollen die vor- kousirvativen Herren auf Diäten verzichten, so können sie aeben" brauchen das Geld ja -ar den Armen zu wirklich Landwirte und Handwerke? können aber hier . DiL AWE E-t-n «Ke», wenn die Abgeordneten aberi^ls^An^Ä^ ""der sind im Laufe der heutigen Debatte keimr WeO^ l.»^ Fürsten Bismarck gerichtet, die in und auch nicht ,u billigen find. Fürst Die Zschopaulhalbahu. Urber dir Projektierte Zschopauthalbahn bringt das „Leipz. Tagebl." einen längeren Artikel, welchem w'"'.o^^ohl wir die vom Zschopauthalbahnkomitee kürzlich der Ständeversammlung eingereichte Petition um Erbauung dieser Bahnlinie' bereits eingehend be handelt haben, aus mehrfachen Wunsch Abdruck ne- währen und nur wünschen möchten, daß die Dring lichkeit, mit welcher hier die Erbauung der Zfchopau- thalbahn befürwortet wird, an maßgebender Stelle williges Gehör findet. Der betreffende Artikel lautet: Die Zschopauthaler habe» Ler hohe» Ständevcrsammlmig eine äußerst detaillierte u»r eingehende Petition, deren ausgezeichnete Abfassung sie ihrem Komiteevorsitzenden Herrn Bürgermeister vr. Beck i» Frankenberg zu danken haben, unterbreitet und um den Bau einer im Thate Ler Zschopau entlang gehcnLen, wenn auch schmalspurigen Eisenbahn gebeten Diese Bahn soll vor allen Dingen den Zschopauthalcr Industriellen, die bis jetzt zum großen Teile keinerlei V-rkehrsstraßeu haben, die Möglichkeit schassen, ihre Wasserkräfte ausnutzen zu können, was unter Len jetzigen Verhält nissen nicht überall zu ermöglichen ist und, ivo es stattsinüct, Lie äußersten Anstrengungen und Le» größten Aufwanv von Regie- koste» erfordert, gleichzeitig aber wird Lie Zschopauthalbahn, so fern sie normalspurig verwirklicht werben sollte, Lie längst herbei- gewüuschte Entlastung Les Chemnitzer Hauptbavnhofes mit einem Schlage herbeiführen und Las Erzgebirge mit der Elbe und mit Berlin direkt, ohne Berührung des Chemnitzer Bahnhofes, verbinden. Im Zschopauthale selbst ist die Bahn ein Bedürfnis, wovon die weitere Rentabilität der bestehenden Fabriken rc. zum Teil abhäogt. Heutzutage bei Len philanthropischen und humanen Gesetzen Arbeitgeber zu sein, allen Anforderungen, die Kranken kasse, Altersrente, Berussgeuosienschast rc stellt, gerecht zu werden amd dazu in einem LandeSteile zu wohnen, wo sich Ler Industrielle Weg und Steg selbst bauen muß, ist wahrlich leine Kleinigkeit! Bon Leu im Zschopauthale arbeitenden Mühlen, Fabriken rc. sind heute der Bahn, wenn sie schmalspurig wird, 121,718333 Frachten zugcsichert, bei Normalspur 164,820000 Lassen wir diese Frachtenmengen ans der 00 Hw langen Strecke zu dem billig sten Krachtensatze, den die kgl. sächsischen Bahnen überhaupt haben, in Wagenladungen z» 22 Pf. per 100 hg per 50 üw transpor tiere», so würde dies eine Frachteneinnahme von 267 780,33 Mk. resp. 362 615 Mk. ergeben, als» ein Kapital von 6j Millionen, resp. 9 Millionen Marl zu über 4 Proz. verzinsen. Nun berück sichtige man aber, daß kaum der vierte Teil zu 22 Pf. per 100 p« befördert wird,. Holz z. B. zahlt 24 Pf., Papven, Papier, Holz- stoss ic. 42 Pf., 32 Pf., 34 Pf-, Stückgut 69 Pf. per 100 bx rc. Es ist mit Bestimmtheit zu sagen, daß, wenn d,e Zschopauthalbahn morgen inBttritd gesetztroerden könnte, ihr von Stunden FraL- teumeugen zustießcn würden, die ein Kapital von 16 Mill. Mark verzinsen, abgesehen von dem im Sommer geradezu großartigen Personenverkehr, der an einzelnen Orten des Sonntag« kaum zu bewältigen ist. Außerdem liegen aber noch Wasserkraft«, Stein- brich« d«ch dje nur einer «crkehrsstraße harren, um mindestens noch einmal so viel Frachten zu erzeug-», als heute ^»gesichert find. Sehe» wir »ns nur einmal cme ganz kurze Strecke von ca. 5 Pin von Lanenhain bis Kriebethal a», so finden wir noch roh« Wasserkräfte, eine hei Lanenhain von ca. 401 Pferden, kurz unterhalb Laueiihaiü, unterhalbF-lkenhom eine rwZte von 4--500 Pferden,: «ny blrz dahinter aus den zum Dorfe tzrlebach gehöri gen Klaren eine dritte von ebenfalls ca. 400 Pferden. Dies sind aas kurzer Strecke cÜ. 1200 Pfetdekräste. Es dürfte sefistehen, daß im Zschopauthale mehr alS noch einmal soviel Pf«d«wiste nach «rbmnmg einer Bahn «irbeit«n «erden, -M heut«. vwt» Hundert »rbeittckamilien würden ihr «rot finden, ha» Thal wikd« Pa steuer-
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