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Auerthal-Zeitung : 05.07.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189307055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18930705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18930705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuerthal-Zeitung
- Jahr1893
- Monat1893-07
- Tag1893-07-05
- Monat1893-07
- Jahr1893
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 05.07.1893
- Autor
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AuertlM -Zeitung. Lokalblatt für Aue, Auerhammer, Zelle-Klöfterlein, Rieder-«. Oberpfannenftiel, Lauter, Bockau, Bernsbach und die umliegenden Ortschaften. Erscheint Mitt»»»«, Freitag» u. «Sonntag». Nbonn«m«ut»prei» incl. der 3 werlbvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlvhn 1 Mk. LV Pf. durch die Post 1 M. LS Pf. Mt 3 issustrirten AeiörätLern: Deutsches AamiNenötatt, Aule Heister, Zeitspieget. Verantwortlicher Redakteur: Emil Hegemeister in Au« (Erzgebirge). Redaktion u. Expedition: Al»«, Marktstraße. Inserate die einspaltige Eorpulzeile 1v Pf«, die volle Seite 30, >/, S. 20, >/« Si.« Mk. bei Wiederholungen hoher Rabatt. Alle Postanilalien und Landbriesträger nehmen Bestellungen. an. No. 78. 6. Jahrgang. Mittwoch, den 5. Juli 1893. Bürgerrecht i« Aue. Nach 8 17 der Revidirien Städte «Ordnung find diejenigen Gemeindemitglieder zum Erwerbe de» BüigerrechtS berechtigt, welche 1., die Sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, 2., da« 2S. Lebensjahr elsullt haben, öffentliche Almenunterstützung weder beziehen, noch im Laufe der letzten zwei Jahre bezogen haben, 4., unbescholten sind, 5., eine direkte StaatSsteuer von mindesten- drei Mark entrichten, K., aus die letzten zwei Jahre ihre StaatSsteuer und Gemeinde-Abgaben, Armen- und Schul-Anlagen am Orte ihre- bisherigen Aufenthalte- vollständig berich- tigt Haden, 7., entweder rr) im Gemeindebezirk ansässig sind, oder b) daselbst seit wenigsten- zwei Jahren ihren wesentlichen Wohnsitz haben, oder e) in einer anderen Stadlgemeinde des Königreichs Sachsen bis zur Aufgabe ihres bisherigen Wohnsitze- stimmberechtigte Bürger waren. Dagegen sind zum Erwerbe de- Bürgerrecht- verpflichtet, diejenigen zur Bürger- rrchtSclwerbung berichtigten G-meindemitglieder, welche männlichen Geschlechts sind, 8. seit drei Jahren im Gcmeindebezirk ihren wesentlichen Wohnsitz haben und 6. mindestens neun Mark an direkten Slaatsstcuern jährlich zu entrichten haben. Indem wir solch.s b.kannt geben, werden alle diejenigen Personen, welche noch Vorstehendem verpflichtet sind, da- Bürgerrecht zu erwerben, hie»mil aufgesordert, sich in den nächsten Lagen und zwar spätestens dis zum 2V. Juli dieses Jahres bei Vermeidung einer Geldstrase von 10 Mk. in unserer Registratur zu melden. Bei der Anmeldung sind die Steuer« und Abgabenzettel, der Geburts- oder Tauf schein, sowie der StaatSangehörigkeitsausweis vorzulegen. Aue, am 2S. Juni 1893. Der HLcrLb der Stadt. vr. Kretzschmar. T. Wassergeld Aue. Das Wasscrgeld für das I. Halbjahr 1893 ist bei Vermeidung zwangsweiser Bei treibung bis 10. diese- Monats an unsere Stadtkaffe abzuführen. Aue, am 4. Juli 1893. Der McrLH der Stadt. Ox. Kretzschmar. Bekanntmachung. Das Sammeln von Beeren und Pilzen in den Fürstlich Schön- burgischen Forstrevieren ist von jetzt ab nur denjenigen Personen ge stattet, welche seitens der zuständigen Fürstlichen Revierverwaltungen die hierzu benöthigten vrlaubrntzscheine, für deren Ausfertigung etc. pro Stück und Jahr eine Gebühr von 10 Pfg. zu entrichten ist, ertheilt wurden. Die Gültigkeitsdauer des Scheines wird auf dem selben ersichtlich gemacht werden. Fürstlich Schönlmrgische Revierverwaltung Psannenstiel. Revierförster Zeis. Bestellungen auf die Auerthcrt'-Zeitung "WU (No. 085 der Zeitung-Preisliste) für das 3. Quartal 18S3 werden in der Expedition (Aue, Marktstraße), von den Aus trägern des Blattes, sowie den Landbriejträgern jederzeit gern angenommen. Hrpe-ilion der „ Auertyal-Aeitung," Was Haben wir vom neuen Reichstag zu er warten ? Die Aussichten der Militärvorlage haben sich durch die Nachrichten über den Ausfall der litzten Stichwahlen und einige Berichtigungen früherer Meldungen etwas verschlech tert, aber noch immer kann man aus eine kleine Mehr heit zu gunsten der Vorlage rechnen, vorausgesetzt, daß nicht ein größerer Teil der Polen inS gegnerische Lager abfchwenkt. Im aufgelösten Reichstage stimmten vekannl- lich die Polen geschlossen für die Vorlage. Ihre Abstim mung aber war die Folge eine» FraktionSbe>qlusseS, der eine Mehrheit von 2 Stimmen sür die Vorlage ergab. Zufolge des Fraktionszwanges schloß die Minderheit der Polen sich der Abstimmung der Mehrheit an. Die au« ven Neuwahlen h-rvvrgegangene polnische Fraktion besteht aber nur zum Teil aus denjelben Männern wie früher und es läßt sich daher nicht bestimmt Voraussagen, wie ein neuer FraktwnSbefchluß aussallcn wird. Es ist jedoch earan zu erinnern, daß mehrfach Polen gegen ZentrumS- tandidatcn gewählt worben sind, weil erstere sich sür die Militärvorlage erklärt hatten. Die Wahrscheinlichkeit spricht deshalb dafür, daß die Polen mit einer einzigen Ausnahme, ihre Stimmen sür die Vorlage abgeben werden. (Nachdruck verboten). JeuiUeLon. Die Erbschaft der Tante. Novelle von Max Ning. (Fortsetzung.) Dabei konnte es nicht auöbleiden, daß der Krankt auf die Fragen seine- Arztes nach den näheren Umständen und der eigentlichen Ursache seines Leidens sich über den un glücklichen Erbschastsprozeß und die Frau AmtSräthin zwar ohne Gehässigkeit, aber mit soldatischer Aufrichtigkeit auS- sprach. „Ich würde," berichtete der Hauptmann, „da- Testament meine- verstorbenen Schwager» nicht angefochten Haden, wenn er mir nicht noch wenige Tage vor seinem Tode geschrieben hätte, daß er m'r und den Meinigen den drit ten Theil seine- Vermögens hinterlassen wollte, wozu er gewissermaßen verpflichtet war." „Soviel ich weiß," enkgegnele der Doktor, „haben Geschwi ster und Verwandte nach unseren Gesetzen keinen Anspruch auf die Erbschaft, wenn der Erblasser seine rechtmäßige Ehefrau zur Universalerbtn einsetzt." „Allerdings! Ader der Vater meiner Frau hatte die Bestimmung getroffen, daß mein Schwager zu einem bil ligen Preis« da» der Familie gehörige Gut übernehmen sollte unter der Bedingung, daß er sür diese Begünstigung seine übrigen Geschwister im Verhältniß zu dem Ertrage' und steigenden Werth de» Boden» entschädigen sollte." „Und hat er da« stet» gethan?" wohl, aber die Summen, welch« wir «hielten, waren bei den damaligen höchst ungünstigen Konjunkturen in der Lanvwirthfchast und bei den schlechten Getreide preisen so unbedeutend, daß wir gern den Vorschlag de» Schwager» annahmen, uns ein sür alle Mal mit einem kleinen Kapital adsinden zu lassen, w»zu ich um s» bereit williger war, al» ich gerade in jener Zeit mich in Gelb- nvlh besanb. Außerdem versprach er mir, wenn auch nur mündlich, fall» sich die Gutsverhältnisse wieder bessern s»U- ten, mir einen anständigen Zuschuß zu meiner Lieute- nantrgage zu zahlen, mit der mir trotz aller Sparsamkeit nicht aurkommen konnten." „Solche Verhältnisse kenne ich leider au- eigener Er fahrung." „Bock hielt auch sein Wort und schickte uns einige Jahre diefe willkommen« Zulage, bis er sich, bereu» im vorgerück- ien Alter, zu unserer nicht gerade angenehmen Ueberra- schung mit einer Beamtentvchter verheirathete, welche ihn, ohne daß wir ihr dazu einen Grund gaben, seiner Fami lie zu entfremden juchte und ihm nicht eher Ruhe ließ, bis der schwache Mann unter allerlei nichtigen Vorwänden uns den versprochenen Beistand entzog. Zum Glück war tch unterdessen zum Hauptmann avancirt, so daß wir nicht in Verlegenheit kamen, wenn wir uns auch sehr eiafchränken mußten. Doch ich fürchte, daß meine Angelegenheiten Sie langweilen, lieber Doktor." Zm Gegentheil I Ich interessir« mich dafür mehr, al» Sie denken." „Natürlich," fuhr der Hauptmann nach einer kleinen Weile fort, trat in Folge diefe« Benehmen« zwischen mir und meinem Schwager eine leichte Erkältung ein. Wir schrieben uns nur fetten und sahen uns nicht mehrere Jahre. Unterdessen «ar in Folg« der glücklichen Verhält nisse nach dem Kriege der Werth der Güter um da« Dop pelte, fast um da» Dreifach« -«stiegen, und mein Schwager wurde immer reicher. Da- viele Geld aber brachte ihm keinen Segen, da er, wie wir hörten mit seiner Frau nicht glücklich lebte und seine Ehe auch ohne Kinder diieb, was er sich sehr zu Herzen nahm. In Ermangelung häuslicher Freuden suchte er sich in Gesellschaft lustiger Nachbarn und Zechbrüder, mit denen er die Nächte bei der Flesche ver brachte, zu zerstreuen. Allmähiig gewöhnte er sich da- Trin ken an, so daß er selten ganz nüchtern war." „Ich wundere mich nur," bemerkte der Doktor nachdenk lich, „daß die Frau AmtSräthin das zugegeben und ihm nicht ernstliche Vorstellungen gemacht hat, wie e-doch ihre Pflicht war." „Wie ich glaube," erwiderte der Hauptmann, „war ihr die unglückselige Trunksucht ihres Manne- nicht unange nehm, da sie dadurch das Regiment de- Hauses in ihre Hände bekam und über Alle- schalten und verfügen konnte, wie e» ihr gefiel. Deshalb ließ sie ihn auch ruhig ge währen und kümmerte sich nicht darum, daß er sich zu Grunde richtete." „Abscheulich!" ries der Doktor erregt. „Aber warum haben Sie nicht ihren Schwager vor ven Folgen einer solchen Leben-weise gewarnt?" „Das ist auch geschehen, nur kamen meine Ermahnungen leider zu spät. Al» ich ihn nach jahrelanger Trennung wiedersah, war er bereit- rettung-io- dem Dämon verfal len und nicht mehr fähig, sich aufzuraffen, körperlich und geistig ruinirt. Bei meiner Anwesenheit schien jedoch sein Gewissen zu erwachen ; er versicherte mir wiederholt münd lich und schriftlich und jchwur mir unaufgefordert, daß er mir und meinen Kindern den dritten Theil seine» Ver mögen» hinterlassen wollte, wa- mir um so angenehmer war, da ich in Folge der Strapazen de« Kriege» und mei ner Wunden genöthigt worden «ar, meinen Abschied zu nehmen."
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