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Dresdner neueste Nachrichten : 13.01.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191101130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-01
- Tag1911-01-13
- Monat1911-01
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 13.01.1911
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Nr. te. m. J« DrxsdnerNeuefteNa «« psqipsiiiqe solonelzeiie ioim ise Dresden nndsokoete H II» iüe anowiieis is Of» ice das lastend Cl) Of. gheilenias OR. Die zweiipaiiiqesiekiameyeile für-Dresden », Umgebung i Mk» sit: aus-wärt« Mc Mk. Bei Wieder· pwgkn nnd Jahren-wissen Rad-it nennt-Iris. chitin ediidken 111 11. Jnieeate von qnstväeid meiden nur gegen smwkoezahinnq aufgenommen. Mit· das Erscheinen as psitiniiiiien Tagen nnd Pliisen wird nichi summiert. Tele honiichcsluiqade vonJnieeaien any-using. Unire Deesdnet s» qugsksiietiqenAnnahme-stellen, iocvie iämtiicheilnnoneens qxpeditionen im Jn- nnd Ausland nehmen Jnleraie sie Okiasnqiveeiien nnd sent-wen an. Dies· Nummer umfaßt l« Seiten. Rom« stehr Seiten l! und 12. Zlehuuasliitc der Ast. Sächs. Lqudcstottcrie Seite s. Moabit Im Pioabiter skrawallvrozeß sind aestern endlich die iirteilssurüche - wir berichten H« an andrer Stelle - verkündet worden. Ende September haben die Moabiter Aue-schrei knngcii ftattaefuttden Verhältnismäßia schnell nach unser« Begriffen, bereits am 7. November. hat die Verhaudluua aeaen 3-i Angeklagte vor der Berliner Strafkammer angefangen. Aber nicht wcniaer als 42 Sitzunaen waren erforderlich. um diesen Nie-feu pkozefz endlich am il. Januar, nach mehr als zwei. monatiaer Dauer. zu Eitde zu führen. Nicht weniger ais rund 600 Seligen wurden aufnehmen, uud man kann wohl sagen, das; Akiindlicher selten eine Sache vor eiucm deuitrhett Gerichtshof verhandelt worden iit ais diese. Aber dies ist auch so ziemlich der ein zige Liorzilth den man di.ser Gerikhisverhandiuita kxqchkitimtcit kann, die sonst wohl in alleu unbefanae neu Kreisen, wo· man sich von ieder Voreinarnoms menheit oder Parteinahme für die eine oder andre Seite frei weiß, recht aemischte Emviindunacn hinter iqsscit muß. Schon die Einleitung des Verfahrens wies bcdaueriiche Mänael auf. Einen schlimmen Mißgriff beaiita die Staatsauwaltichasn indem sie in einem Lltthana zur Auklaacschrist die Sache ans das narteipoiitisthe Gebiet zu spielen und, ähnlich wies dies später der Reichskanzler im Reichstnae tat, der! Sozialdemokratie mindestens die moralische Mitschiild an den voraekommenen Ansschreitukskien anfntbiirdeit versuchte. Der Erste Staatsanwalt Steinbrecht bat dies zwar später in feiner Anklage rede entschieden bestritten. Der klare Wortlaut iener Ausführungen sthliiat aber iedeu jin-esse! nieder. Da mit hatte die Staatsanwaltschaft nicht nur dem Pro zeß unniitiaertveise von vornherein einen tenden ziösen Stempel ausgedrückt, sondern auch den ihr an Gcivandtlieit unsd dialektifchcr Geschicklichkeit weit iihcrleaeiien Vcrteidiaeru die bcauemste Handhabe acbotein um den Suiesz einfach tratst-drehen, die Nolle zu dcrtauschscn und als Anklaaer aeaen die Polizei aufzntreteiu Das; sie damit teilweise einen vollen Erfoia erzielt hat, dafür hat die soeben in derselben Sache bcainnende Berlin-er Srhwitraerichtsverlfaitw iuna den eklntnuiestctt Beweis, aeliesert Mai-»Klein, der die polizeilich-en Maßnahmen in Moabit aeleitet nnd noch vor der Strafkammer iede Verfehluua von Polizeibeamten entschieden nnd entriistet in still-rede gestellt hat, mußte vor dem Schwuraerieht am Diens taa auf Grund der Verhandlung der Strafkammer einräumen, l »daß in einzelnen Fällen Beamte ihren Anweisun aen nicht entsprochen haben und zu weit ac aanaen sind. Welche Motive sie aebabt haben, coeisz »ich nicht. Entweder waren sie zu aufgeregt, oder sie waren dutch beiondetellniständw die hie be ircfsendsnseiigcn vielleicht am« nicht gesehen, haben, liiiiaerisseii worden. Ist) will zuasebeiy daß dies in Einzelnen Wällen vorgekommen sein man« sicut-est: «! In Dresden und Betonen annimmt) II II« vts Quarte! hss Its. itelpanG dass« nnite Itoolasissilialeo wenn-M) bist» or« Quart-l i« Ist. Itet Dank. Mit det- Beilage »Ist-Miene sie-esse« oder mlt der Bett-Ue Jst-echter Fliege-de Ritter« Ie ls M. pro Monat mehr. Geist-zu« «· Deutschland unt: des( deutschen Kote-steu luisp A mit «ssaitt.Nt-ueste« womit. s( Pf. sc· Osten. 252 Mk. · s ohne sticht. Beil-se . CI · · « Los « · II celtektelchstissorst lotz A sahst-ists. Iris-its« staat-il. NOT« products« se. sing. Z ohnessuftr. Heil-ge . 1.42 - « - OR« « Isch des« Auslande ver Nessus. or. Bord« l Mk. sing. Instit. 10 If. vorschreiben. Allein wenn man von der Statthalter« ichast Thund wirklich Erfolg für den Versiändigunqgs qcdanken in Böhmen erijvssh so wird sich wohl in dieser Sache, die siit den Grasen Thun eine Erstens· frage ist, ein Ausweg finden lassen. Nur muß schon setz: gesagt werden, daß ohne uaiionaie Ab· qrensuns und naiionale Verwaltung der Hiusgieich in Böhmen auch mit dem Grafen thun: nicht zustande kommen wird. Hillllsllllflkll llllH Pllkllllllll Generalstrell ver portugiesischen Essenbahner Die iiingste Revublik sieht sich in diesen Tagen bedenllikhen Gefahren ausgelebt: Portugal steht im Zeichen zweier umfangreich-er Ausstand» von denen der eine, der Generalstreil der Eisen ba hne r, verbångnisvoll werden kann. Man hat ia vor kurzem erst in Frankreich erlebt, wie tief ein Lsiienbahuersaiidstand den Lebensnerv des Staats wesens berührt. Mir Portugal gestaltet sieh die Situation um so bedenklicher, als die vortmstesischen Zustiinde überhaupt noch der Konsolidierung be dürfen . . . Giinftig lauten allerdings die heute aus Lissabon vorliegenden Nachrichten, nach denen die Ausständigeu selbst einander aufgefordert haben, MS jeder Sabotaae zu enthalten. Ueber den Stand der Eiscnbahnerbetvegung die eine Begleit erstheinuiig in einem Streit der Handlungsgehilfen hat, dessen Ursache die Nichtgewährung des sslibrs Ladenschlusses ist meidet uns der Draht: U Lisfabotn 12. Januar. fPriv.-Tel. der Dresdner Neuesten Nathrichtenck Hier sind zwei große Streits ausgebrochen, die in ihren Entge erfcheinungen von größter Bedeutung für die Revublik Portugal werden können. Es handelt sich um den Generalstreikder Eisenbahn heamten und un: einen lokalen Streit« der Ladengehilfen in Lissabvn. Den Eisenbahn beamteu wurden schon vor drei Tagen Gehalts· erhöhungen und der Neunstundentag zugesichert. Sie hielten das aber für ungenügend und besetzten deshalb gestern morgen die Bahuhöfe und teleigrai vhierten an alle Stationen des Landes, daß ntan überall in den A udstand treten solle. Das Streikkomitee w ar nte seine Anhänger davor, Be fchädigungen an Material vorzunehmen, ermahnte sie besonders, keine Telearavhensdrähte zu durch schneiden. Der Verkehr auf den Eisenbahn-en ift vollständig gehemmt. Nicht ein Zitg hat Lissabon verlassen. Auch der Telegravhenbetrieb ist zum größten Teile eingestellt, da die Streikenden ganz im Besitze des Telearaphem net-seh sieh befinden. » Ovorto ist nach Süden isoliert, nach Norden laufen noch die Züge. Die Regierung läßt die Post durch Autotnobile befördern und hat versucht, einig-e der Stationen durch Trup ven besehen zu lassen. Die Haltung der ledteren ift hid feist loyal. In Lissahon herrscht aroße Auf· regung. Mensehenmassen durchziehendie Straßen, in denen die republilanifche Garde die Ordnung aufrechterhiilt Dem Streite der« Eisenbahner schlossen sich auch die Ladengehilfen an. Ihnen ist ein Teil ihrer Forderungen bereits tuaebilliat worden. Der Ladensehluß wurde auf 9 Uhr fest gcsedd sie verlangen ihn aber um 8 Uhr. Die unabhängige Tour-Zeitung. Größte Verbreitung in Sachsen. Worauf zu erwidern wäre, daß bitter der Ord- UUUA zwar auch nur Menschen sind, das; sie aber gerade in solchen höchst kritischen Laaen weder auf geregt sein, noch sickt hiureiszen lassen dürfen, durch welche Umstände immer, und unter allen Umständen den ihnen von ihren Vorgesetzten erteilten An· welsungen strikte entsprechen müssen· Gewiß maa es vom menschlichen Standpunkt begreiflich sein, wenn einem oder den! andern Beamten einmal die Geduld riß, wie das der Pollzeilesctnant Isolte vor dem Schwurgericht erklärt hat. Wenn er aber weiter auf eine Frage des Bcrteidigers zugeben mußte, das; auch er dencijinsdritci gewonnen habe. ~d a ß B e a uite über das zulässige Maß hinausaeaans gen sind und sieh Uebergrisse erlaubt haben«, so wird man dies doch immerhin auth den Vlngeklagten zugutehalten und auch ihnen zubiliigeu müssen, daß sie in der Erreaung sich vergangen haben und daher milder zu beurteilen sind, als wenn sie kalten Blutes die Strastaten beaanaeu hätten. Diese Erwägung wird man aber namentlich in dem drako stischctn gegen den Hauotavaeklaaten Vor! gestilltes! Urteil non sWJahreu vermissen, womit der Gerichts hof noch um ein volles Jahr« über den Antrag des Ztaatsanwalts hinausgegangen ist. Selbst wenn es ihm darauf ankam, in dem schwersten Fall ein Exempel zu statuieren, wird man diese Strafe reicip lich hoch finden. Daß die vorgekommenen Nishi-brei tungeu und Verstöße gegen das Strafgesetz eine ent ioretheude Sühne heifchteiy ist ia fraalos Ob aber die Sühne, die insbesondere in dem schwersten Isall oerliängt wurde, auch alle Beaseitumstände der straf daren Tat liinreieltend berücksichtigt hat. darüber werden die Meinungen wohl stark auseinandergehen» Eine Antwort gibt das gestrige Urteil auch Herrn« o. Bethmann - Bollwerk. Man entsinni sich noch, wie sieh des Reiches sianzlcr am l0.« und is. Dezember stolz aus die Seite der Polizei stellte Htnd vor dem Reikiistage verkündete, iie habe in ;Moabit nur ihre Pflicht getan. Das war ein lordnungsividriges Urteil in einem noch schweben den Verfahren, das nun durch die gestern ver ; sündigte ilrteitsbegründung aufs· ärgste desavouiert dworden ist. Ironisch hatte der Kanzler im Reichstag(- die ~Zeugenaussagen über vereinzelte Miß griffe von polizeilichen Beamten« abgesertigr Wie direkt an die Adresse des Herrn v. Bethmanns Hollweg gerichtet, nimmt sich nun jener Pafsus der lirteilsbegrlindung aus, in dem das Gericht feststeht: »Es handelt sich nicht um vereinzelte Miß handlungem sondern das Gericht hat die ileberzeugutig daß die polizeilichen Miß griffe und Uebergrifse in einer größe ren Anzahl von Fällen stattgefunden haben« Dieses Urteil erweist das des sianzlers als ein Vorurteil, dessen Verkiiudcr sich heute wohl sagen wird: si tacuisses phiiosopinrs mansisscs Denn io seicht darf des Reiches erster Beamter es niemandem machen, ihn leiehtse rtiger Kritik zu zeihein Und wenn der Moabiter Prozeß eine politische Seite hat, so ist es die, daß er eine neue Blöße des derzeitigen Kanzler-s des Deutschen Reiches enthiillte... Reduktion und Hauptgeschäftsstelle Ferdkuaudstraße O. lekniotechert Reduktion Nr FOR, Ernedition Nr. 4571. Beklaa Nr. Its· GcaiFcanz Tlsnn Statthalter In Bäumen. Von unserm Miene! its-Mitarbeiter( · « Y Wien, 11. Januar. Schon vor beiläufig eines« Woche habe ich an diefet Stelle davon Mitteilung qetttachh daß Graf Statt« Tltttn Statthalter von Böhmen werden foll. da Graf Cottdettltvvcg ztranlljcit eitte Nettbcfetzuttg die-fes wichtige« Postens, de: nicht lattqe verwaist bleiben rann, notwendig macht. Die Dieldttttq iaucht ich! neuerlich auf und wird an inforuticrten Stellen veicitti i. Das ist eitte fcht wichtige Attgclcgcnl)eil, da Graf Zhun offenbar die Pliffiott hat ttnd itltcrttitttmh die detttfchs tfchechifchen Vekstättdiguttgss versuche, bei denen c: fchon hielte: eitte leitende Feittttittluttgökolle Meile, neuerdings it: Fluß zu t- ttgctr. · Gras Thau, der irn Eis. Lebensjahre steht, hat eine bewegte politische Vergangenheit hinter sich. Er gehört dem seudaktleriialen Hochadcl an und hat immer hoch conservative Grundsähe vertreten. Statthalter von Bö h tnen war er schon einmal viele Jahre hindurch, von Oktober 1889 bit; Februar 18962 Dann wurde er sür eine turze Zeit Oberst hosmeister des Erzherzdgs Franz Ferdinand und im Akärz ist-s Mcnlstetpräsident bis Oktober t899. Bald daraus wählte ihn die Rechte des herren hauses, die stärkste Partei der Ersten Kammer, zu ihrem Ohlnanne, eine Würde, die er noch heute innchah » · 4 » , Als seudakklerikaler böhtnischer Kavalier bat Gras Tbun immer den tschechischen Ansprüchen sich z u g e n eigt, ia es· hat eine Zeit gegeben, wo er sogar die Salbnng und sirönung des Kaisers mit der sit-one des heiligen Wenzei verlangte. Sein Stand punkt war aber in der »Dauptsache der der Alt tsel)echen, und darum wurde er von den Jung tschechetn als diese auftat-ten, arg beselsdet. Aus diesem Grunde decnissionierte er auch als Statthalter. sxilis solche: wie ais Ministekpeäsident stebt er bei den Deutschen in keinem guten Studenten. Schon den da nialigen Forderungen der TeUtsclJbiHlJlneU bat er niebt die entsorecheiide Würdigung angedeihen lassen, und wenn er auch in der letzten Zeit in seinen Reden im Lderretthause den Ansprüchen der Deutichen größeres Verständnis entgegenbrachte-Je indes-doch sehr stag -1iel), ob er als Statthalter die deutschen Postulate aus nationale Trennung der Administration in Böhmen, selbst bei Aufrechterhaltung der historischer: Einheit des Landes, unterstützen syst-d. Allein an seineatTguten Willen, eine Verständigung zwilchen den beiden ’olts-I itätnuien herbeizuführen, kann nicht gezweifelt werdenJ auch daran nicht, daß er eine gewisse Autorität bei! beiden Parteien genießt, die ibm die Vermittlerrollei erlelg)tert. » , » Diese Umstände könnten die Regierung wohl be stimmen, ihm den Statthalterposten neuerlich zu über tragen, um den Llusgleich in Böhmen zu versuchen, denn in Böhmen liegt das Hauptproblem OcsterreichT ohne dessen entsprechende Lösung normale politische Verhältnisse im Staate und gesunde Zustände itn Renhstate nicht Platz greifen können. Es heißt, daß Gras Thau, wenn er den Posten übernimmt, eine erzeptionelle Stellung beansprucht nnd nicht dem Minister des Innern, sondern dem Minister rate unterstellt sein und bei Verhandlung der böhmis schen Frage an diesem unmittelbar teilnehmen will. Das wird sich wohl kanm machen lassen. weil sa Gesetz und Verordnung die beamtenhierarrhisshe Gliederung B«- II? 2.90 IF; 4.75 195n Eis; 4.75 tret: stoßen «« 7.50 I ·I FIH m: etots 85 »a- llsä lkcll - 95 pc -1.25 - 95 Dr. 1.25 225 325 5.50 bis 850 setz? 215 bis 3375 JRTCIZ früher 05 EJIZZTI W« Uebertragbares Leben. Von Richard Lo sittlich-to. Nqchdtuck verboten. Ich habe manchmal einen Hang zu sinnetp wie » voraus-tiefem, daß es noih zu enticheiden ware ich mein Lieb-en verbringen niöchtku Oft fühle Ich, wie aut es wäre, es einem »meine-r sechs Freunde lohn- Itsgen als Kapital anzubieten für das-· was es wer! ist. Jch veranfchlaae meinen Wert nicht allzu hoch. dpch alaube ich annehmen zu dürfen« daß die Hingabe eitle! aanien Lebensdauer wahrlich kein veraihtliches Angebot ist. Mich nach Gutdiiiiten zu mitten. mit mir tu« handeln, meine Kräfte und Gaben ins Spiel zu V!lllgeit, darauf zu ziehen. wie etwa auf ein Bank authaben bis zum leisten Pfennig, mein Hirn fiir ihre Plane, mein her« fiir ihre Liebe in Tätiateit nu sehen, mein Blut zu dem Erfolge ihrer Unter nehmunaem zu der Steigerung: ihrer Lebenskraft bei iiitraascn durch das Pius von mir. Aber dann befällt instit Schwanken. Welchen meiner Freunde liebe ich ani meisten? Zu weiten Gunften unter den fechs mochte til) mich kreditieren? Dann wieder denke ich an die zehntausend Jung frauen, ivelche einfam durch die Welt wandeln - an- Iziutiae Geschöpfe, mit Herzen gleich verwunfchenen eiliadcm auf den Kuß des Drinnen« harrend, der nie kommt, jungfräuliche Mütter, di· nie die beieliaende LNVkOfUUa von Kinderhiindchen erfahren werden. Wie» oft beqeanen wir ihnen im Eifenbahncoupö oder Omnibiisl Ihr Auge verschwendet die ungchobenenx Spliade ihrer Mutterliebe an eines fremden Weibedi Kind. Auf meiner heutigen Fahvt nach der Stadt beJ ckitiivete ich einer von ihnen« Sie mochte achtund- Wsvata sichre alt fein, hielt eine Mufitmapve in de! Bund und maihtpmir den untrtialichen Eindruck, die CVWAE Stüde ihrer kranken Mutter zu fein. Ich kvtxxtte nicht widerstehen. meinen männlichen Reife- Muhrten die Meinung zu fuaaerierein wie lehr fie sich danach lehne- ein autes, liebendeg Weib zu fein, wie« ihre fchluminernde Schönheit dem erweckenden braiitliilpen Kuß entaeaenharrh welcher die stumme Mtzfit in ihrem Berti-en zum fubelnden Freudenchorale CWUIU ließe - ich brauchte die arshte Selbst-Wett khls»vg, um ihr nicht zu lagen: »Bei-when Sie, mein Its-»rein. are: tio riet-e Sie. more» Si· mein« Frau fein? Ich werde gerade dreißta Jahre alt, habe ein Hlkbihes Einkommen. ein bsehaalithes Heim und vor· Mssschtlith noch weitere dreißig Jahre zu leben is« wollen Sie das alles mit mir teilen?« Und meine pdantaste malte fich dann weiter aus, DIE ihre Ismene-sittlich aufleusietm wie fich auf ihre etwas ver-blühten Wangen ein wundersameg Not saubette und ihre Lippen in einem holden Lächeln et· strahlten - und wie sie. zu hause angesponnen, der Mutter wie qewöbnlich part-w. diese plötzlich im fskixximer Rosen zu scheu glaubte - die Tochter aber aa e: »Nein, ei; sind nveine Wanaenf Und nach einer kleinen Weile frua die Mutter: »Wind» kommt nur dieser liebliche VeilchenduftW Und sie form: »Das sind meine Gedankens« Und wieder nach einer kleinen Welle sagte die Mutter: »besch- tvelch herrlicher Voaelsanak B lind sie freute: ,L«ceb’ Mütterleity das ist mein OITJT , Aber« aph- sie ftieq an ihrem Ziele ans. und keiner der Wagenmfassen hatte di« Zauberfokmel gesprochen. Wie gut wäre es. an den abqebätmten Schreiber. den ntüden Arbeiter, den tqfklofcn Kaufmann heran zutteten und ihnen zu fassen: Laßt uns ein Weilchen tauschen hier ist mein Wohnungsschliifseh ein Scheel-Buch, meine Freude, meine Maße, wechseln wir die Kleider und las-i mich meinen Teil von den Sorgen und Kümmernissen der Welt aus mich nehmen! Wie erhaben wäre es, ienem aebrechlichen Manne. der mühsam - bar scder luqenw und Frühlings-Hoffnung tm Bergen und mit längst erstorbenem Glauben - den Der« herunter humpelt -· in den Wen zu treten und ihm zu sagen: Sieb. biet· sind dreißig Aal-re - neir sind iie nichts allse- willst du sie nehmen? Greis zu - wenn du ditb sputesn mqckg dir noch erlitten, Vhillis einzu holen! Sie hält eine wundersame Blume in ihrer Hand siit diese dreißig Ist-re wird sie ihr aewisz sei! sein - und sie weis; einen Blut. wo die Lerche singt— xvie im Himmel. i Oder die alte Dame aus dem Rollftstdl zu de« freien und fie leichtftißia mit ihrer Tochter auf dem Rufen berumtumineln zu laffen - o. das wäre alles weit besser, als fo einfain hier für uns allein zu leben - wiiken wir nur eiaenfiikbtig genug, es ein zusehen. Ader am besten wäre es, auf den Friedhof zu geben - ieaendein frcfches Grad« aufzufuchem isessen Beflver noch nicht fo hoffnungslos feft fcdlitfd idaß ihn ein Liebeswort nitdt aufzuerwecken vermdtdte -· an stiften-I Grad zu treten und zu rufen: Mike, sllicei - und dann zu flüfterm Der Ftiihling tft da -- horch - das Lenzgczwitsfcher - ich bin gekom men, die zu sagen, daß es Zeit ift - in eine: Stunde werden die itsenqlocken ertönen, und cduard harrt deiner am ltar - der Oraanist probiert Gen« den cvtdseitsmatfch und die Brautiunafern find fcddn aeschmückt - Alice wache aus, spute dick) armes Kind, hast wunderliche Träume gehabt du hast wohl geträumt, du seiest tot es war aber nur ein böser Traum scdüttle ihn ab! Und dann, wenn Alice in sprachloscm Staunen nach Hause eilte, sich an ihren Plan schliche und lauscht( und lauschte, bis das Ge tåusch der beranrollcnden Wart-en am Tote erschamc - und dann wieder lauschte, bis das leise Getnurcnel der» Trauungdkkzcremonie in das sreudige Gedrause der Orael vertauschte - dann sied zurückzulchnen und zu denken Alice und Eduard sich vereinigt, dazu wenigstens war dein akinseisgcs Leben nütze, und dann ins Nichts zu get-finstern. O, wer würde nicht all sein-e übrigen Tage geben, um seine teuren Toten audauldsem ihnen die verlorenen Freuden, die ac tnicktsen Hoffnungen, die unersüllten Träume zu ver wirtlspichespzi·jk« « , « ; O, Vächleith das du so sanft m: ihnen Füßen tauschen, werden sie unterstehen. wenn du zu kauichen aufgehört? O, Sonne, die du übe: ihren Häuptern sitt-hist, werden sie uns wettet-ten, wenn dein Strahl erkaltet ist? Wenn der Gesang der Lerche verstummt, wenn der Dolundekbusch nlcht mehr blüht, werden wtk dann endlich die Stimmen unckrer Teurcn vernehmen, die fgiskiüßer klingen als Boqellanq und Baches· kau n Kleines Fenilletom -- Ortsstatut« siie Freitag. Aal. Oper: »Der Ge sanqeue der Tiarinc 7. - KaL Schauspiel: kbanneies simmeisabrtÄ s. - Bentraltheater: »Der Gast; von ufemdnrqc s. - Nesidenztbeatetn »Taiiun«, s. Vo tswohlsaau RichardsWaqnersclbend der Voikssings nieder-sie. S. = i. Kasnteruniitidesd des» Semester-rastend. Die Veitrebunäen der Herren Johannes Strteaier. Willi Meiner« ichard Reich! und Watte: Schillinw anti- den weniger bemittelten Kreisen die Bekannt schåst mit den Meisterwerien der Kantmertnusik In vermitteln- baden rasch allgemeinen Instanz. aes snnden. Da« zeigte auch weitern wieder der di m—- iillte Volkswohls-tat nnd das starke. fast andäebiiae Kreise, niiädeni die höre: dem Programm Mitten. it vollem echt wählen die Herren act-Mitte. ab nseüsiunasreicde Programme- usn ihre Hörers-haft nicht on ertniiden So stand gestern zwilchen Tschais towskvs Streichquarteih Du. W, nnd Schumann« Klavterquintett einetriosonate von Philipp Emanuei Bach, ein überaus interessantes- seines Wert. reiz voll tm: eilen: stiiististd durch die dentiisen Zeichen de! Usbetmwas »milden alttlaisiitiiem und anlan ieuksscæmsiisetse versengst-ausbedu zZebastians stehen gewissermaßen kmf dieser Wasser· ithecde zwischen Baroci und Rokoko - der geniale Friedemann schaut dann noch weit-er bis zuVeethoven und gerade das macht sie uns heute interessant. Bei der Ausführung wäre zu Bedenk-ten gewesen, ob man den basso aootjnuo des Kiaoiers sdeun um einen solchen handelt es sich offenbar) nicht durch das Eello hätte verstiirken sollen. Dadurch wäre die be absichtigteDreistimmigkeit noch stärker beroorgetrctem Die Herren des Striealerauarietts sowie der mit wirkende öerr Kuri Striogler entlediaten fiel) ihrer mannigfaltigen Aufgabe mit dem iiitbtigen Können. das man bei ihnen voraussehen darf. - N. --- Der L. Kammerncnfikadeud der Gefeiiichnft fiir Literatur nnd Kunst. der gestern im Belvedere ans Anlaß des is. Siistungsfefted veranstaltet wurde, gab Gelegenheit, den bekannten Dresdner Fianisten Pereo Sherwood wieder einmal alss affenden Künstler du hören. Der Abend übermittelte das ielbc Bild von dem Komponisten Sberwoolh das man von dem Solisten hat: eine liebenswürdige, fein« sinnigeKiinfilernaiur. eine nicht unintereisanteGestalo tungstraft und das Talent. Verfiinlicfpes zum greif barcn musikalischen Ausdruck ou bringen. Sbernipod hält sich streng Ein die überlieserten Formen viel« leicht etwas allzustrenm fo daß man im einzelnen manchmal den Eindruck des Aiademlsckrem des Kon ventionellen hat. Eine Beeinflussung durch Brahms ili unverkennbar. Das Programm enthielt außer einer Sonate in EiMoll fitr zwei Klavierr. einigen Liedern und Klavicrsiiicken als Hauptwert ein Quartett in GsDur fiir zwei Wonnen. Vipla und Violoneellm das am deutlitbsten die Vorzuae und Schwaden seines Schöpfers zeigte. Um die Auf« fithrunä erwarben iiih die Herren Kammermufiker Adolf lsntanm Joseph Lederer. Irtur Eiter und Fritz Niisser ein Verdienst. Die iibriaen Mitwirken den waren Frau Geheimrat Paqenfircher de Saufet søefangi und Mk. Elsriede . rmfckter itilaviers Petri) Sberssnnod wurde nor-lieb tiefster-i. K. s: Der Neste-verei- Jdiidarsesnie veranstaltet am Denk-use» u o. Januar eines L. Ins its-runde abend ins ere nsd us. O tät. u. a. ein neues er! der in Dresden den n nsrf n Hemden nin Ifiasda Iwane. eine rede erfuitr. äarle in and Tolo- ine- sssmsssssk «-.1-...-..-.E««....·Y5«r.«- ........ ist II! Bisse-taki« dem Z. annar n onna VI: nuar ver est worden. fiften In o ei enges-»F reget-i- ts« --«.-·...x-. ists-·»- itttitritt spazten Jftndsonservgtorininz Landdguskrase it, Z - Nu« die Steh· sqvsketsusftetnts Dresden Mit. die der Sächsifche Kvnftpetein veranstaltet, ist ein »Vlatatwett·l"sewerb aussieht-sehen worden. Die matt) dem Urteil der luskte mit-stun- beseu but Entwurf: werden-mit steile« m I O« Mc 12. l. H. 13. l. U. 14. l. 11. veri- FL 10 H. so en» iz 02 sz 72 so 85 IS 52 ’5 72 55 82 55 80 I0 pi Akt« 80705
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