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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 26.02.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19110226027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1911022602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110226
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1911022602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-02
- Tag1911-02-26
- Monat1911-02
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M«- Nr. 57. Z. Ausgabe. Somit« EG DrszxsdnerNeuefteNakTETtM Hi» to! esse-se koste: ist Dresden ludsorskte kksskkmsqk auocvxts Ic VI» für· da« Ausland is If, Ipenealay FOR. Die swetioattigeslektameyelte sitt-Dresden «, Umgebung l Mc» fllkquewarit Mc Mk. sie! Wieder· I««»,««2 usw Jqsskcsumiusen Ruban aach Tom· Sturm. ist«-ZU« g) M. Jnlerate von auöwåtts werben nur sege- H»»»zv»»hlunq ausgenommen. It« das Erscheinen at Hmqiien Tage- nnd Gusse-i wird nich« satt-nistet. Tele- Vsmichkssfqnde vonJMekcten unzulässig. Unsre Dtesdnet sv «gssksåkslkjienJjnfnalelnltäktglägi foövie gimtliebscslinnoneeiu »» n- . - sn ne men n erste n Um« Originals-festen nnd send-Heu an. . « » Diese Mkcktiae Sonntaassktiihausaalse umso« «« der lllfcmqen l. Sonnkqgpsstuskwhg zus««zme« « Zeiten. slonmn siehe Seiten D! und 11. Unter »»»«»sblntt nnd Francnzcitnnq Sekten l? und is. qkikfkastxn nnd Auskunft-Meile fijk Reife nnd Ver« H» Seite Es. Uns dem Vcrcsnslcben Seite N. Ywiikssies Seite n. staunen: sit Dresden nnd sotvnea alone-lich U If» pro Quinte! Lsd Mk. feel Haus, durch unsre leovlnzsslllqleu man« llch ss Pl» cko Quart-il 1,55 Mk. feel Haus. M« der Beilage »Ist-fixierte dies-ekle« oder mit der Bellt-ge »Dtedduet Flieget-de stät-et« le ls Pl. pro Monat mehr. coftdezug m Deutschland and den deutschen Kommen: Inst. »4 m! .Jlluftt.Ncuelte' tue-toll. s( Pf. Ico Osten. 252 Mk. « t- shne Mußt. Betloqe . W , · · Tod· J« cesetrelsillssarst - Ins» A stksllustksleueltes use-satt. Motiv· Indus-F. c« Or. lUOHB ohneslluflr. Beilage , 1.42 . « - 4.25 · Und) dem Auslande se! Mensch. Ue. Woche l Mk. Eins. stumm. 10 Pf« Geburtstag in Sosim »Hm Ferdinand von Bnlaarieii feiert am R. »k».k,kuqk seinetn d5O. tkåzelsnrtstaci Fig? die Hälfte feine? «« nss aehök en u guten. « ivar ani 7. .ul Text, als» die hulaarifcpe Nationsalverfamniliiiia den simals Psiiälitiaen Distinzcii Ferdinand von Kohum inm Landeksiiirsteii mahlte. Das Land, in das Fer- Wnd dein Rufe folgte, war kein Sonnenland«. Saum unaliliiinaia aewordem eiitbchrte es völlia der kkpnsoiidatisi åmVsixineixn nnd deixxöziiiifg dfer jixiichte »Hm· a- u aar en iener one, een rone Fxdsiiiaiid akzevtiertr. war nicht mehr als ein Stück ssxkitiastenOrients, ein Bauernland mit einer primi kiven Hauptstadt und einer Polksvertretiiiia von fehr zikiichen liinaanasforinem die teilweise foaar a e a· e n zcidinaiirdlteiuaeiiommen war, weil ihm der rufuiche s· c) c . . - · Msfhkfk dcr Enkel Lonis Philipp-s hatte Mut, Zjisiiiteii nnd Talent genug, feine Mission in»Sofia zuitfüllcin Urfprunalicli war er m feiner Haupt« kmhk nur bmfehrttlieiizxafefttitaiispcxls Jgeaelnt Ddas irren e oru e cui er c- am u ow, er« Vctteidiaer der Unabhängigkeit Vulaariensw s« Feidinkiiid nach Bulaarien geholt hatte, dcr aber cnch schuld trug. daß Russland jedes Freundschaft?- nrliiiltiiiijs zu Vnlszririeniilzblerzlxiitad Nur lanafam er naie Fcrdiiiaiid e S riet« eit, ie ndtia war, usm fkxsstanibiiloivg Fienfte nergichtseiäzx liåtcizieisik Skambiiiiins un ann mi cm o e ai er killexander fielen dsie Haupthiuderiiiffe der hulaarifelk ikniiisrlicn Anuaheriinen und als 1896 Ferdinand aar Ynoch den bulaarifchseu Thronfolkter Boris orthos izpx uintaufeii ließ, erhielt die fiirmlichcAiisföhnuna ieilnidcu Stiaateliil ildakäkizirch iflglrcfßeftöitiau3a, daß? der «» ssiiitolaiis . aten kat ü erna m. snrz iqiianf erfolate endlich Ferdinands Anerkennung nich alle eurovaifchen Mächte, unid Rußland felbit miannte nach zcfhnicxhriaer Lxnteäbfrechiiiig wieder einen diuloniatii ien aenten n o ia. So hat sich Ferdinands Klugheit nach außen wie ins) nach innen dsnrckiacfctztr auch den vielen. mit nein oder wciiiacr Valkanikliläiie asefeaneien Partei innern, die im Laufe der Zeit seine Minister waren, iies nichct ac[lnnc;F, ihn zu llihrcm Instrument zu machen. er iat i imen a"en aewaclifen gezeiat -sel)r zum Vorteil fein-es Landes, das iich unter dem einen Willcn schneller entivickelt hat als die andern Baltanstaaten Seincsinltur - eine national iuiqaiisclke Finltur ist im Wachfem für Unterricht nndßildunia wir-d gesorgt, und Sonn, das türkiikhe Dorf von einst, ist heute auf demWeae. eine blühende Residenz mit allem Komfort der Moderue zu werden. fjon dem lnsssarisehen Heer, das Ferdinand ge ichaiien hat. spricht auch das Ausland mit Achtuna Dicluauclibarse Waffe dieses Heeres hätte Ferdinand wohl zu mancherlei Abenteuern verleiten können. Rach Abdul Haniids Sturz konnte die Verlockuna tadeln-gen, einen raschen Zua nach Konitantinovcl s« Inn, und es aibt ndili heute viele Bnlaarem diel Rund uns neu Kcetsscsscjis « VvckbiersPoutpnrrh « · Bis: du denn noch einmal jung geworden- DU UMU altes»Stamnllokal? Man lennt dick) nicht wieder. Du fchauteft doeb M! io ehriany so würdig, so folidc drein, ein wenig— nimni mir? nicht übel - fpießiq sogar, wenn-fiel) am ilhend die kreuzbraven Dreddner Bürger binter deinen Maßkrtigen niederließen! Auf den Weg zu deinen Stammtifchen gab jed e Hausfrau dem Gatten Vtvbansiclilüssel mit: denn das war ein Weg in die Atmosphäre kkdmmskcr Stint-nat» · » Tiber ietzt! letzt trägst du auf einmal die Physio gnomie iollster Jugend! Bunte Wimpel flaitern über deine Pforten· Tannenzweige winden sich festlich die Vusilgeichmiickten Wände entlang. Musik und Lieder besinne» sich dukch die Raume. und Eise, die disk-de, ivnfi im züchtigsteii Weiß mit der Unnahbarkeit einer Nonne bierferoierende Elfe - im Sennerinnens HAVE! i« t sie heute von einem Tifch zum andern, im Eli-freien sinkt, mit buntem Miedet und einem grünen eVdTUhüichen auf den blonden Flechtenl Und keiner Mk« sie heute nicht mit einein strahlendcn Läeljeliy W Mit einem lecken Schekzwort grüßte .. . Und gar VI« Gäste! Jst das überhaupt das Dresden, das fonft hie: die Viert-qui drückt - so stets und andachts vvih als ob es in der Kirche sähe? Heute trägt man Mk Puoierkaooen aus dem Schädel- Heu« wiss! MAX! Wollt sionfetti. man trinkt nicht bloß einen Schvppcty « M! mindestens zwei; man kamt, man singt man ist auf einmal lebendig, ift wieder jung ge· Ovid-It Mk: spielt nicht used: »Oui«, sondern wird »Mit! »Volk«: der Korpsstudent fratetnisiert mit dem skkkljsen der Herr Assessot legt die Hand um die Düfte «« Osbttkimachers Tit erlein... - D« F« de: V text-sie ist da: da« ist den Miels Jung. Aug dem Bayerlande floß M! Sitvmlein dunkler, füßschwerek Flüssigkeit zu uns II» es ist, als ob fldi atmz Dresden darin ge a Es« Pkpsii de: weise-richten: M! lAZUQJOHJUIUF —··träs-t·daZ-·Bo«?kbie: an; M; U· Stdn-id- daß du dich so verändert hast? zuspsftks Vsch erkennt man ja nicht wieder, dich, der Mufter der Waabgzebundenheitsc de: und Seel) it! O« me sein III: nie Luteinstijciltt Von Professor soc. s:-»--s"i"(Gicifswc-1v), Mitglied des Reichstsseh Am 20. Januar! beschloß die Petittonskommission des Rcichstags einstimmig, beim Plcnum zu bean tragen, eine Petition des Allgcmeincn Vereins für Altfchrift dem Herrn Reichskanzler zu: Berücksichtis gnug« zu überweisen. Die Wünsche des Verein lautern: l. die allgcxncine Zulassttttg der slltfchkift Antiqua, sogenannte Lntcinschtiith vor allem in der Hand· fchtiftforny im amtlichen Verkehr de: Reichs. behörden zu crxvirkcm L. ein gleiches Vorgehen fänttlicher Bundegrcgiei rungen hcrbcizufiihren sowie auch zu veranlassen, daß allqemeiu der erste Schrcibleseitstterridjt in den Voltsfchulcir mit der lcichtcrcn Altfchrift be ginne, dcr Unterricht in der schkveretcit Bruch· schrift lFrakturi dagegen auf die späteren Schul jahre vctskhoben und niöglichft bald auf das Lesen lernen beschränkt werde. Die Petition trägt rund 50000 Unterschriften aus allen Bevölkerungsschichtem insbesondere stark ver· treten sind die deutsxheit Lehrer und Aerzie sAugens ärztet Von der großen Zahl hervorragender Persön lichteitety die unterzeichnet haben, nenne ich nur: Graf v. Z e o pe l i n, Geh. Regierungsratst D u d en, Verfasser des offiziellen Deutschen Rechtschreibes Wörterbtichs lund wie die beiden Folgenden Atitglied der amtlichen Rechtfchreibekoiiserenz von 1896 bzw. Ums, Olsersrbiilrat Albert Waag-starlsruhe, Geh. Regierungsrat Professor Wilma nn s -Bonn. » In der sehr ausführlichen Begründung der Peti tion wird zunächst auseinandergefctzh das; die soge nannte lateiiiische Schrift, abgesehen von den Ratten, »die älteste deutsche war, die eckige sogenannte deutsche Hdagegen sich aus ihr erst im späteren Viittelalter ent wickelte und gemeinsam in ganz, Westeuropm nich: etioa nur in Deutschland, verwendet wurde, das; dann vom 16. ksahrhuttdert an eine Nation nach der andern zur Altschrist zuriickgrisf und wir jetzt allein noch an der Eckenschrift festhalten, wenn auch nebenher immer stärker, besonders seit der Verwendung der Schreib inaschine, die Alisctirist gebraucht wird. Mit Vater landsliebe und Volksbelvtifztseiii, auch mit der Sprache selbst hat also die Schristart nichts zu tun, und es sind reine Zweckmiisiigkeitsfrngem ob die deutschen siiiider nach wie vor im ersten Schreibleseitiiterricht mit acht statt tnit nur vier Lllphabeten geplagt, ob sie nackt wie vor tnit den weit schwerer zu erleruenden eckigenßuth staben ihre Schreib- und Buchstabierkiinstitiicke be« ginnen sollen, und ob im anitlicheti Liertehr neben der runden Schreihmaschiiienschrist auch mit der Hand ge schricbeue Schriststiicle in denselben Schriftzeichen zu gelassen werden dürfen. Schon Leibnib schrieb daher in seinen »Un oorgreislichen Gedanken, betreffend die Ausübung und Verbesserung der Deutschen Sprache« (~Tentsihe Schriften-«, lieraiisgegebeti von Guhraiieth 1., S. 482): »Es haben auch sonsten Viele dafiir gehalten, man sollte zu einem guten Theil deutsche: Bücher beim Druck keine andere als Lateinische Buchstaben brau chen, und den cinnöthigen Unterschied abschctfsen . . . und erinnere ich mich, daß, als ich etwas fiir Nieder länder einmal Deutsch schreiben lassen sollen, man mich fonderlich gebeten, Lateinische Buchstaben brau chen zu lassen« Ja 1797 übersandte der preufzische Minister Freiherr v. Aloensleben seinen stol letien im Staatsministerium ein aussührliches »Mernoire« iiber die Frage: ob und wie die Ein— siihruna der geschriebenen und gedruckten lateinische-n dem Sanatorium vom Weißen Hirsch. Jch kenne sie aus dem Foyer der Hofopey wo sie mir nach eine: Ausführung des »Rofenkavaliers« no: der Gardcrobe betvies, daß sie - auch nicht vom Verein P. G. war. Sie hatte es damals fo schrecklich eilig und wendete aus diescmGninde das Rezept an, mir. der ich ihr im Wege war, inöglichst häufig auf die Füße zu treten. CWie überhaupt nach meiner Erfahrung englische Misses lieber öfter aus fremden Füßen als ans eigenen stehen-i« Da zeigte ich ihr, was säcbsssche Höflichkeit ist - cch bat sie um Entfchutdigung Ein vrobates Mittel. Woraus fie mich nämlich zum Tee bei sich bat. Sie langweile fiel) so in Dresden, klagte sie... Da Zade ich sie aus dem Sanatorium gleich auf die tiedoute vom ~Welßen Adler« geführt, damit sie das Dresden kennen lerne, das sikh n icdt langweilt Die Geigen sangen, die Masken vernichten, es perlte der Sekt... und seitdem weiß die Riß, daß man fich in Dresden doch amitfieven kann: an gewissen Orte« und zu aewifien Zeiten. Drum ist sie auch hie: auf demssjocklsiexfesft ; .». «» » »» » · · Zu gewissen Zeiten, liebe Mifz - ganz fichcr aber morgen und übermorgen! Denn bevor dcr Drcsdner Eis ing verlöscht, sollen feine Flammen noch einmal ushoch entporfchlagetk Morgen ist Rofenmontam da lädt - wie auch zum Fafchingbdienötag der Weiße Hirsch zu feinem großen Karneval ein. Ein Festspiel gibt es, einen Madkenzug und abend-s (auf iederiehen auf dein Weißen Adler-«, Mißli Musik und Reigen! Und um Faichingsdienstag wird Dresden selber zum erstenmal einen Karneval nach rheinifchem Muster erleben. Die Jugend will ihn ruiten - und die Log-sei will ihn erlauben. Die if: ja auch für P. G» sie uldigt der Höflichkeit, die nichts« abschlagen kann, und hat darum ia gesagt als das lungvolt der Dreddner Kunstakadeniie die Erlaubnis zu einem dssentlichen Maskenzuge durch Dresden-z -kStraßen erbat. Dienstag um drei Übr wird die Gaudi zauf dem Stiibelplah angeben. Auf festlichen Wagen, »in bunten Karosien werdet ibr Pierrots und Pierretiem Clowns und Kolombinen dem Prinzen Karnevai huldigen Jeden. Madienireideit ist für die astnacht angefexet Nun macht einen stoben Gebrau davon! Regt n grauen Rot! desjllliags aus und werit euch is: i« sum: aus«-patentiert Freiheit» siud dazu «« Mk« AZZHHRE Wkiiw s 2 rnn o bin-m r ae «- ova nur davor. das« is: m» me ask-»lst. ««- ego aufs Haupt tu streuen . .- ASIOE 111-spukt. P. ck · Indes: »Was« cn de: In« Zbefondere m mdrangez t und für sie( lögtichen, wi offizicller W» ingerichtct w· durch die Au onen und Ve ieldeboqen s c diese Orgas i oermietbat rtigc Anmell mgelegenheit frage komm iensivneii a: Jusbefonde an solche P( nern nich! q rWahtungdi ndcnstadF sen Anlaß auszugebens sic Wohnunq tz Wohnung Enen Ammä lentgeltlich( IS, l. Gcscht I) erfolgt Z istellung PMB nigra Stunden Lade-ekelt· Mist-like, « :- Straf-c»- Ins-Ists, m e . Mk« ZHUM trümpfeJ Ikössea v. 25 Saft. sitt-Froh( raschen« , Centr.sclpsßsq ABC« Wer-all n nd M til-ca. Tbeat Or. Plane-It epbincaftnts Hostie! tue» l: Preisen, I. gesund« 90 Mk· an, Eis. im Am. lspSüdfp seine, kanns. Inst-fes Flog-Jst« an. into-Häuser rasen, llsk unabhängige Tage-Zeitung. Größte Verbreitung in Sachsen. Redaktkon und Hauptgeschäftsstelle Ferdknaudftraße O. Fernfoterbeic Reduktion Nr. new« Erd-edition Nr. 4571. Verlag Nr. 542 H" " es ihrem Fürsten arg verdenkem daß er damals nicht den Mut des günstigen Auaeiiblicks gehabt hat. . . Die Folge eines solchen Handstreichö hätte ein Weltkriea sein müssen - ein Weltkriem in dem vielleicht auch die junge Unabhängiakeit Bulaarieiis wieder unter den Trümmern der auaenteineti Kata ftrophe verschüttet worden wäre. Als Ferdinand bei seiner Wahl 1887 den Rat Bigmarcks einholte- soll die Antwort gelautet haben: »Nehmen Sie die sirone immerhin an; hinter her ist es wenigstens eine schöne E rinne r u ng...« Nun, Fevditiaiids Tüchtigkeit ist es gelangest, seine Krone so zu sestigem daß sie mehr ais eine Erinne rung ist, daß sie eine verheifiungsvolle Gegenwart und sicher auch eine starke Zukunft hat. Europa gratuliert heute in Sosia einem Monarchem der sich die Achtung aller nicht ererbt, aber durch seine Leistung erarbeitet hat. Das äußere Zeichen dieser Achtung ist die allgemeine Zustimmung, unter der sich Fürst Ferdi z nand vor zwei Jahren zum K ö nig ernennen konnte. IDeutschland wird zu seinem sitnszigsteti Geburtstage gern in der ersten Reihe der Gratulanten stehen. Man hat einst die Bulgarcn die »Deutsehen des Bal kans« genannt· Sicher ist, daß sie viel deutsche Kultur in sich ausgenommen haben und das; es ihnen immer lieb war, wenn Deutsche tulturelle Pionierarbeit in ihrem Lande getan haben, was auch oft und viel ge schehen ist. Zwischen Deutschland und Bulgarien be stehen somit wertvolle Beziehungen Beziehungen, die auch unserm Handel und unsrer Industrie zugute gekommen sind, für die das sich aufwärts entwickelnde und darum bedürfnisreiclje Bulgarien schätiensiverte Adsaszgebiete lieferte. Mögen die guten Beziehungen ztvischeti Vulgarcn und Gcrmaneu auch fernerhin ge deihen - das ist der Wunsch, den wir im Interesse beider zu dem Geburisstagsfeste in Sofia aus sprechen. V DievalsineßeiiitenzvckTcieitecßeamten. Von unserm 111-jener iu.--·Utitatvcitet. »· » Wien, 24. Februar. I Heute ist die passive Resisteiiz der Triester Staats jbealliten in sich zusammengebrochen und an zdie Stelle des ~vorsrhriftsmc"iszigen« ist der ~normale« Dienst getreten. Der normale, d. h. also eigentlich der oorichrists w i d r i g e Dienst. Nichts Komischeres, nichts isiroleskeres gibt es, als diese Gegenüberstel lung. Die Beamten halten sich an die Reglenieuts, an die Jnstruktlonem an die List-Hungers, die ihnen lsci Antritt des Amtes kundgetan: und übergeben mer den, ja über die sie zur Erlangung der Qualifikation Ptiifnng abgelegt haben. Sie werden beeidet und niiissen oersprekhemnaclsGesetzundVorschrist ihres Amtes zu matten und die Jnstrukiioneit in der Ausübung des Dienstes strenge einzuhalten. Vsenn sie jedoch, eingedenk ihres? Scnvures nnd der liber nommenen Pflichten, ihr Amt den Vorschriften ge mäß ausüben, so nennt man das »passive R e si ste nz«, behandelt es als Auflehnung, als diszipliiis widrig und ahndet es auch mit Diiziplinaritraiern Bei der passiven Resistenz der Triester Beamten ist es vorgekommen, daß die Chesiu der Jinanzlandesi direktor. der 3olloberinsxsektor, der Staatsbahnecsp dir-citat, bei der Erledigung der Arbeiten im Hasen, im Zeus-aus, in den Vahnhilfeii erschienen sind und wohl auskxemerkt haben, welche Beamten vorschrifts miißixy a so resistierend, nnd welche gegen die Bor- manierlich hast du uns heute gegrüßt, bevor du dich an den Statnmtisch scvtesti »Sieh, liebes Fräulein, würden Sie nicht— die Güte haben, mir auch ein Voctbicr zu bringen«-»« So demutsvoll brachtest du heute be! Elsc deine Bestellung an, die dir sonst nur itn barschestcii Fiascrncnljosstone aus dem Gehcge der Zähne rollt. Du bist ja aus einmal die Licbcnocrürvigkeit selber? Hört, Karl Friedrich Lchniann antworten» »Ich Begreife ihr Erstaunen, meine Herren. Aber so wie ich mich verändert habe, so sollten auch Sie sich verändern. Sehen Sie her: toas trage ich hier aus der Yrust?« Ja, was trägt er denn aus der Brust? Alle: Augen richten sich aus ihn «« da leuchtet uns von seiner äußeren Herzgegend her ein Trünuveißckotes Schildchen entgegen, aus dein die bei en Buchstaben P. G. verzeichnct sind. Karl Friedrich Lehmann was bedeutet das? Was heißt das P. Gut« »F. G» meine Herren, das heißt »ProGeutilezzi-.« uiid ist das slbzeichen des jüngsten Vereins, des Vereins »Für hösliehteitch der aui Montag abend in unsrer Stadt begründet worden ist. Das ist der Verein, meine Herreikdem Sie alle beitreten müssen. Denn was uns fehlt, ist Höflichkeit« Was uns fehlt... Karl Friedrich Lebinanm du hast recht! Vorhin fuhr ich mit der Elektrischen zum Stauinitisttx Natürlich war. drinnen im Wagen alles besetzt von Damen und Herren· Diese Herren: ed waren allesaiiit gut angezogiie Leute. Gentlemen von Bildung und Erziehung. teberlitlki Aber nicht einem ist es eiäibgesalleiy seinen Sitsplatz m Mannen Wagen dein si zigiähri n Mütter-den anzubieten, das draußen ans denilerron in Zug und Wetter staut-». Karl Friedrich Lehmann bat recht: was uns fehlt, ist Hösli»t»eit...· » » · « - Geftekn abend war« ich im Theater. Jsn einem Lustspiel. Aber wenn es· auch bloß ein Ltgtsfptel war - ich war pünktlich da. Die Hckrf aften neben mir kamen erst fünf Minuten nach Anfang. Und nach der großen Pause kamen fie noch einmal fitnf Minuten fklzliter als wir andern alle, die wir nun ihretwegen give tal ohne Not aufstehen mußten und grade in diefen Augen-blicken - die beiden einzig-en we vexpaßt haben, die das Stück überhaupt hatte»- tdarl Yrcedrich Lehmann hat recht! W Heu Sie das Schönste eines Drezdner Theater« abends Wenn man nach Schlaf; der Vorstellung Hut und Paletot holt» . Ja) hatte ein-en Gckplatz und war natürlnh merkt an der Garben-be. Alfo gedachte uh Ischrifh also expeditio, ihre Agenden erledigten. ililanthe von denen, die an die Vorschrift sich hielten, wurden in kurzem Wege disziolinariter oon den Ehefs auderswohin versetzt. Die Chefs und die Ne tiierung stehen nämlich auf dem Standpunkte: Der Buehftabe tötet, der Geist macht lebendig. Also haben die Beamten nicht jedes Faß anzu bohren, um den Inhalt zu erproben, nicht jeden Satt aufzuschneiden und auszuleeren, um Untersuchungen arm-stehen, ob nicht z. B. auch etwas andres als der deklariette Zucker darin enthalten sei oder ob in den Reissiickett nicht auch ein hoch zu oerzollcnder tslegetcstand eingeschmnggelt werde; auch die Ver schiebnngeti und Zngsabfertigtiiigen auf den Bahnen seien nich: mit jener skrupulösen Gewissenhaftigkeit vorzunehmen, wie die zinftruktionett gebieten, und dic- Briefe seien nicht mit jener zeitraubenden Ge neutigkcit zu dritten, wie das Zlegletiiettt zur Fest stellung des limstaudes verlangt, ob sie das vor frhriftsitiiiszige Gewicht nicht überschreiten nnd da her mit Strafoorto zu belegen wären. All das steht nur a u f d e tu P a pie r e , ioll aber durch rasches Zit greifeu und Erledigen ersetzt werden, weil sonst viel mehr, Beamte, größere Auttslokalitäiem tim fangreichere Kontrolle nnd erheblich mehr Ans lagen notwendig wiirdeiy Die Waren sollen rasch verzollh rasch zu den Schiffen befördert werden, die Zuge sollen die fabrplantniißige Zeit einhaltein die Briefzustelltiug soll nirht oerstsiitet erfolgen. Alles leidet, wenn »vors-hriftsmäfzig«f gearb e i t et w i rd. Die Schiffe gehen ohne Frucht ab, die Bahuanschliisse werden tsersiitinih die Hau delsatsztftriikse können nicht rechtzeitig erledigt werden. Die Ost-tun sache ist die Eroedition der Schiffe, der Waggons der Briefe Llllo muß im Interesse der Erst-edition exped itio gearbeitet werden. So tierlanxien es die Handelskreish das ganze Publikum, alle Ejuteresfenteik Aber dann sollte man die Ju struktionen ändern, die Vorschriften revidieren, die Regletiients neu regeln. Richtig freilich ist eins: Lluch die Beamten dürfen dient Staate, der Regierung nicht die Pistole an die Brust setzen, wie dies die Triester Beaintett getan haben· Sie haben dem Statthalter erklärt: Wenn bis 15. Februar die zwanzigprozetitige »«pafenzttlage« zum Lsbebalt nicht bewilttgt wird, so beginnt die passive IJlcsistenz. Die ftrikte Einhaltutig der Bor- Jchriften war also tu dem gegebenen Falle nur ein Txlatnofniittel zur Erhöhung der Bezüge, eine Preffion zur Herausschlaguttg eines materiellen Vorteils. Nun beruht aber das österreichische Ge tueiutoefem geradeso wie das Deutsche ils-sich, nicht auf Selbstverwaltung, sondern es ist bureaukratifch verwaltet und das Beamtentum ist keine Gewerkschaft, sondern ein Beruf. Der Stindikalisntus und seine Acuszerungeti und Kampf mittel find also beim Beauitentucn nicht am Platze, und darum hatte die Regierung die öffentliche Mei nung«auf ihrer Seite, als sie sich durch Drohungen nicht einichiichterti ließ, sondern wartete, bis die Be wegung in Triest aus Mangel an den Sympathien der Oesfeutlichkeit oon selbst it: sich zusammenbrach. Das: wird jedoch die seht im z3uge befindliche Schaf sung einer neuen Dieustespragutatil und die Neu« regelung der Bezüge der Staatsbeamten, die, wie alle Fixbesoldetety durch die Teuerung alter Bedarfs artiket schwer leiden, nicht aushalten. Es besteht der beste Wille, die klliißständy namentlich in den unteren Rangtlassety durch Znlagen und Gehaltsaufbesserung zu beseåtigem Nur die Anwendung der Lohnlatnofs usittel er Arbeiter bei den Beamten wird weder von der Regierung noch von den bürgerlichen Schichten der Bevölkerung gntgeheißem I auch als Erser in den Besitz meine: Idleidungöstücke zu toutmetr. Aber der Mensch denkt - und der Neben mscnfch stößt di: auf einmal feinen Ellenbogen lieblich in die Seite, daß du» aus«. Höfuchteit natürlich ihn zuerst an die Barrtere läßt. Und so geht's weiter: isaid wird man vorn, bald von hinten her verdrängt. Denn sie haben ed in alle fo furchtbar eilig, die ge ichätzten Thcaterbcsuchcy gerade als oh sie daheim ein brennendes Haus oder einen Jtetbenden Erdontel Xttem Wenn es fich bei ihnen m Wahrheit auch nur rnm handelt, möglichst chnell zu dem kalten Stuf« ichtkkett zu kommen, den sie irgendwo noch speisen wo n ! nur! Fried-ich Lehmann —— uuckc icichsischc Hist· lichkeit ist z at weltberühmh aber wir sind wohl nur gegen den Fremden höflich, der uns auf der Straße nach dem nächstetkßrieslasteii fragt-· während wir uns selber untereinander wie Hund nnd Kasse be handeln. Dem will» nun der Verein . Pro Gent-i eng« und seine Grundes-in, das Fräulein Meyer aus Rom, abhelfetr. Unsre nordischsbarbariscbe Reinheit soll der italienischen Gentilezza weichen. Das gklimweiszsroie Schild an der Brust mit der mysteriösen Aufschxist P.G. M! didås slmulett sein, das unsre Nowdytnstinkte n ·. . · Olss gelingen wird? Dreiunddreißif Mtiglieder zählt der Bund »Pro Gent-Haus« setzt n Dresden. Kommt also in unsrer Halbmillionsenstadt aus mehr als 15 000· Dresdner erst einer, der P. G. ist. Wann werde ich aus der Elettrischen oder in der Schau spielhausgarderobe einmal mit den: P.-G.-Men-lchen 7axammettsein, der aus die sünszehntnusend Dregdner ä i, unter die ich gehöre? . . . Ein Traum, zu schön, um überhaupt geträumt ssu werden . . . NO« was febnst du dick) mckx Träumen, Herz! Schms um dich - ift nicht diese Bxkllchkett bunt und schön genug? Du sitzeft unter flatternden Wimpelty unter grünen Tanuenqewinw zwifchen Musik und Liedern und lachendety frohen Menicheut Rock) immer« ist Bock-knickt. Und we: weis, vielleicht trägt das Strömlein füßschwetset BUNTER, das da vom Bauer· lande herausschtvauniy auf se neu: Rücken auch einen Nachety in dem ein Glütx für Dieb sitt! Steh, lachen da uicht zwei Uken zu di: herüber, zwei junge, leuch tende, locke-we nackt? In diese Augen fah ich schon einmal. Irgend-vom in dieser: Fahl-sue· Auf dem Gaukletfestis Fluf pcm Bauern· oder dem Gesinde ballk Halt, ich weis: das ist die enqlkltbe MS aus z;
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