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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.07.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189807106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18980710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18980710
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1898
- Monat1898-07
- Tag1898-07-10
- Monat1898-07
- Jahr1898
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.07.1898
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WDMlckvTyM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HHW-ZMM siir Löhndorf, KöW, Zernsdorf, Mers, Kt. Wien, Leinrichort, Komm nnd AM Amtsblatt füv den Stadtvat zn Lichtenstein. —— — »8. 8«hrg«»g. — — ZK. 156. D«XN»U»»-»>»»««» Sonntag, de« 10. Juli « ««»»»«««. 18S8. Saft, Blatt erscheint t L.« l ich tzußer. «»«*- «nb Mta^^abendN ^r deu folgende« D«., »erteMrttch« 1 Mark i» Pfumige. — Etn^lne Nummer 10 Pfruui«. — Geitttlnuaen «eh«« außer der «rpedttion. M Ltchttnßein, Mm» Nd, alle «aiserl. BoßmAalt«, Vo«oN», soxir di, »«trüaer eMsege«. -Inserat» »erd« die vtersespatt«, Korpn-jeU« »der der« Simm «it 10 Pfennig« »«rech««. — «uouchiiu der Inserat» tätlich di» frStestra» vormittag 10 Uhr. Anxeldnn« zu» Anschluß an die Stadt-Fernsprecheinrichtttng. Neue Anschlüsse au die Stadt-Fernsprecheiurichtung ia Liehtexsieix- GeM«ste»g sind, wen« die Ausführung in de» am I. September beginnen den zweiten Bauabschnitt de» Rechnungsjahre» 1898 gewünscht wird, spätesten« bi» zum L. Augxsi bei dem Kaiserlichen Postamt in Lichtexstein-Uallx- beug auzumeldeu. Später eingehende Anmeldungen können erst i« de« nächstfolgenden, am I. April L8SG beginnenden Bauabschnitt berücksichtigt Verden. Eine, Erneuerung der bereit» vorg,merkten Anmeldungen bedarf e» nicht. Chemnitz, 4. Juli 1898. Kaiserliche Ober-Postdirektion «ei-ler. MsMiothek NittmihMSmaieiSm 12—1llhr. Holzaalti« auf Forverglarchener Revier! Montag, den LL Juli, von vormittag» S Uhr an solle« im Rüwpfwalde, und zwar am Bogelherd, Straßen- und Grubevberg und in der Strettwiefe 36 Rmtr. Nadelholz-Scheite und Rolle» und 44«llhdrt. „ Reisig unter dm gebräuchlich« Bedingungen gegm soforttge Bezahlung versteigert werden. Versammlung au der Waldhütte. Gräflich Gchöxbura'sche Forstverwaltnng und Wentamt Forderglaxchax, am 2. Juli 1898. Fleck. Hennig. Atts Stoldt mtd Lomd. *— Lichtenstein, 9. Juli. Gestern abend wurde von einer auswärtige» Person ein auf dem hiesige« Schützenplatze sich befindender Hausierer be schuldigt, ein Portemonnaie mit ca. 8 Mark au« der Hosentasche «ine» anderen gestohlen za habe». Bei einer Revision de« Beschuldigte» wurde jedoch weder da« Portemonnaie noch Geld vorgefunden. Hinter her stellte sich aber heraus, daß sich das Porte- wonnaie in der Tasche de« angeblich Bestohlenen befunden hatte. Jedenfalls wird diese Verdächtigung »och eia gerichtliche» Nachspiel habe». *— Wie in einem auswärtige» Blatte zu lesen ist, wär« seit Montag der hiesige Weber und Han- delSmann Alban Pampel verschwunden und anschei nend flüchtig, wa» man mit ungünstigen Vermögen«- verhältwff« erklärt. Diese Rotiz entspricht nicht der Wahrheit, denn pp. Pampel befindet sich hier. Bon einer Flucht kann demnach keine Rede sein. *— Am nächsten Montag, 11. Juli, vollendet sich ein Jahr, seitdem der kühne Luftschiffer Audiäe mit feine» Gefährte» Kaut Fränkel und Nils Gtrind- berg mittels Ballon» die Fahrt nach dem Nordpol antrat. Seitdem hat man «och nicht« Sichere» von de» wagemutigen Männer» gehört. — Die nun schon seit Wochen bestehende Un sicherheit des Wetters hält leide» noch immer an uud beginnt sich schon in recht empfindlicher Weise bemerkbar zu machen. Die nächste Folge davon ist eine überaus niedrige Temperatur, in der vir gegen wärtig leben. Kirschen-, JohanniS-, Erd- und Stachelbeeren wollen gar nicht recht zur Reife ge langen, und habe» sie dieselbe endlich erlangt, so fehlt ihn« die Süßigkeit and der Wohlgeschmack, den aur die Soane mit ihrer schmelzenden Wärme »u schaffen vermag. Ein großer Teil der Beer«- f,ächte, uameutlich die Erdbeere», ist überdies in folge des fast täglich eintretenden Rege»» am Stocke verfault. Auch dem Getreide könnte nunmehr be ständige Witterung und Trockenheit nicht schaden. Da überdies ja oun auch die großen Ferie» und mit ihn« die Reifezeit dicht vor der THÜre stehen, so find gewiß jetzt alle Wünsche auf anhaltend schöne» Wetter gerichtet. Möchte diesen Wünschen recht baldige «nd nachhaltige Erfüllung zu Teil werden. — Der sächsische Eisenbahnrat tritt dem Ver nehm« nach am nächst« Donnerstag zu eiuer Sitzung zusammen, um sich Über die Herabsetzung de» Stück guttarife» auf größere Entfernungen schlüssig zu machen. Die sächsisch« Jndustriekreise, beziehent lich bereu Vertretung,» hab« sich überwiegend gegen die Einführung de« Staffeltarife« ausgesprochen »ud unter Hinweis auf d« stark entwickelten Nah verkehr tu Sachsen «tue allgemeine Tarifherabsetzuvg befürwortet. Jndefl« wird sich die sächsische StaatS- dahn nach de» Borgauge Preußen» der Herabsetz- «ug de» Staffeltarifs nicht entziehe» kS«»ru. — DaS Ministerium des Inner» hat dem Evangelische» Kirchgemeiod«vorsta»d« zu Eisenach auf Ausucheo Erlaabuis zum Vertriebe vou Los« der Geldlotterie für die Erueuerung de» St. Georg«- Arche daselbst im Bereich« de» Königreich« Sachs« unter der Bedi»gaug erteilt, daß die Rummeru der gezogenen Lose und der Betrag der auf dieselbe» entfallenen Geldgewinne alsbald »ach der Ziehung im Dresdener Journal uud tu der Leipziger Zeitung veröffentlicht werden. — Da» königl. Ministerium deS Kultus und öffentlichen Unterricht« spricht in einer soeben er- lassen« Verordnung den dringenden Wunsch auS, daß di« Lehr«r an den Landschulen von etwaige« urgeschichtlich« Fanden i» ihre» Gegend der Direktion de« Prähistorischen Museum« i« Dresden umgeheud Mitteilung mach« möchten. — Während au Offizieren und Mannschaften für daS dritte Seebatailloo in Kiaotschou kein Rangel ist, im Gegenteil auf Anfragen sich sofort Offiziere und Mannschaften tu übergroßer Anzahl meld«, scheinen die Musiker für China wenig Nei gung zu haben: »aS sollen sie auch in Kiaotschou aufaug«; in Concert« und Gastwirtschaften werden sie wohl kaum spielen können und die schönen Neben- einnahmeu fallen weg. Durch da« kaiserliche Kom mando de» zweiten SeebatatllonS in Wilhelmshaven werd« auf dem Wege de- JaseratS für da« Mustk- kvrp» de» dritt« Seebataillou» tu Kiaotschou zum sofortigen Eintritt als Dreijährig-Freiwillige gesucht: ein Walbhorvtst, ein Bariton oder Tenorhoruist, ein k-Tubatst und ein Klein-Trommelschläger, der sämt liches Schlagzeug versehen kann (Streichinstrumente beliebig). Wer hat also Lust? — Die Ausstellung der Deutschen Landwirts- gesellschaft io Dresden hat etwa 100.000 Mark Defizit. Die Deutsche LandwirtschaftSgesellschast deckt den ganze» Fehlbettag allein, obgleich die Stadt Dresden von der AuSstelluog viel« Vorteile gehabt hat. Im Gegensatz zu anderen Kongressen und Wandrerversammlung«, bei denen im ganzen aur die Bierwirtschaft« und Zigarrenhändler gute Ge schäfte machen, dürften diesmal viele Geschäfte der Bekleidung-- uud Loiletten-Jndustrie, die Händler mit Luxus- uud Kunstwaren, Juweliere rc. mit Zu friedenheit zmückblick«. Die feineren Gewölbe Dres den- wareu oft mit recht zahlungsfähigen Käufern gefüllt. In den Hotel- war kein Zimmer «»besetzt; auch 1500 Privatwohuung« find vermietet worden. Die Droschken- uud die andere» Verkehrsanstalt« haben auch alle Ursache zufried« zu fei». — Dresden, 6 Juli. Wie die „Leipz. N. N.* au- zuverlässiger Quelle erfahren, werd« in nächster Zeit auf dienstlichem Wege die Beamten der Königl. Sächs. Staatsbehörde» aufgefordertwerd«, anzugeben, welchen Vereinen sie zur Zeit angehöre». Die vou d« Oberbehördeu gewünschten Angaben erstrecken sich nicht nur auf politische Bereiue, sondern auf Vereine jeglicher Gestalt, selbst harmlose Kegel- und Gesangvereine sollen »icht au«gefchloss« sein. Ein besondere» Gewicht werd« die Oberbehörden auf die Mitgliedschaft bei politischen Verein« legen. Die Kontrolle der Oberbehördeu den Vereinen selbst gegenüber ist insofern eine ziemlich leichte, al- auch diese Bereis« selbst aufgefordert »erden sollen, ihre Mitgliederlisten eivzureich«. Bo» verschärft« Maß regeln gegen Eis«bahnb«amte uud Eiseabahnarbeite», worüber verschied«« Blätter zu bericht« wußten, verlautet nicht«, sondern da- hier A»g«deutrt« er streckt sich auf die Beamte» aller sächsisch« Staats behörden. ES ist kein Zweifel, daß die Regierung g«au informiert sei» will, ob einzelne ihrer Be amt« auch sozialdemokratischen Bereinea «»gehören, und daß gegen erstere Maßregeln ergriffe« »erden sollen. Auch an die im Staatsbetriebe befindlich« Arbeiter dürfte» die gleichen Anfrag« gerichtet werde». — Dr -« deu. Sin geheimvt-voüer Vorgang hielt die Bewohner eines Hause« der inneren Alt stadt vorige Woche in ängstlicher Spannung. Man wollte i» einer Wohnung im zweiten Stock, deren Besitzerin vor kurzem gestorben ist und die deshalb noch leer steht, allabendlich klägliche» Geheul gehört und sogar durch da» offenstrhende Korridors«fter eine weiße, geisterhafte Gestalt sich bewegen gesehen haben. Da die Furcht der Hausbewohner immer größer wurde und sich abends kaum »och Jemand au« feiner Wohnung getraute, requirierte eine Frau drei Soldaten, um dem Seisterspuk auf de» Grund zu kommen uud ihn zu vertreiben. Die wackeren BaterlandSverteidiger drangen mit blanker Waffe kühnen Mutes in die gespenstisch« Räume ei» — baugeS Harr« der aus der Treppe stehenden, zittern den Bewohner! — und — kehrten eine Minute darauf, vor Lach« fast berstend, zurück; der eine einen abgemagerten Kater und der avder« einen alten weiß« Vorhang in der Hand haltend! DaS hungrige Ti«r war nämlich die Ursache de« nächtlichen Stöh nen-, und der durch den Luftzug, de» infolge der geöffneten Fenster entstand, hin- uud herbewegte Vorhang die weiße Gestalt gewesen. — Die „Geister- bezwinger* erhielte» natürlich ihr« wohlverdient«, klingenden Dank, die Hausbewohner aber schlafen heute wieder in Frieden. — Dresden, 7. Juli. Eine erheiternde Szene spielte sich vor einigen Tagen an einem Bahn- wärterhause in der Nähe ab. Dort war ein pflicht- getreuer Beamter durch das Heraunahe» de- Eis»- bahvzuge- plötzlich im — Kinderwert« gestört worden. Die Paffagiere de- Zuge» sah« nämlich, wie der Beamte, der in seinem rechten Arm eia längliche- Paket hielt, nach dem Walde zuwinkte und von dort sah man seine Frau im schnellsten Lause dohergejagt komm«. Doch «it dem Eisen bahnzuge konnte sie nicht Schritt halten und die ergötzten Passagiere hatten infolgedessen einen idyl lischen Anblick. Der Beamte zog mit de« noch freigeblieben« Arm die Schranke, griff »ach seiner Blechkapsel, seine« Amtszeichen, »ad stand mit weotgen Sätzen auf seinem Posten. Stram« wie ein Grenadier präsentierte der brave Beamte seine Fahne, die Hack« hatte er feftgeschlofs«, während in seinem linken Arm im Bettchen sein kleine» Baby friedlich schlummerte. Der Beamte verzog keiue Miene, auch daun »icht, al» au» all« Wagenab teilungen laute „Bravo«" erschollen u»d al» ihm einige Herren Zigarren zuwarfen. Mittlerweile war auch seine Gattio «»gelangt und die drei Menschen kinder boten i» dieser »igeuartig« Stellung so recht eiu idyllisch,« Bild friedlichen Familienleben» drauße» st» still« Walde.
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