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Zwönitztaler Anzeiger : 26.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188910268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18891026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18891026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-10
- Tag1889-10-26
- Monat1889-10
- Jahr1889
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 26.10.1889
- Autor
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iWiiitzthaler Änzcijier. Lvealblatt für Zwönitz, Niederzwönitz, Kühnhaide, Lenkersdorf, Dittersdorf, Burgstädtel, Affalter, Streitwald, Dorfchemnitz, Elterlein, Grünhain, Thalheim u. f. w. (Fortsetzung des „Anzeiger sür Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Organ für den Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Tckulvorftand zu Zwönitz. 14. Iakrgang. 14 Iakrnang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für l Mark 2S Pfg. (incl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion veträgt für die dreigespaltene Corpuszeile oder deren Naum tv Pfg. und werden Inserate bis Nachmittags 3 Uhr Tags vor dem Erscheinen deS Blattes angenommen. 126. Sonnabend, den 26. October. 1886. Bekanntmachung. Am 21. Oktober a. e ist der IV. Termin heuriger Gemeinde-Anlagen fällig. Wir machen daraus aufmerksam, dab zur Zahlung eine achttägige Frist nachgelassen ist und daß alsbald nach Ablauf derselben gegen Säumige das Executionsverfahren eingeleitet werden muß. Zahlungen sind zu leisten, anher Mittwochs und Sonnabends, Vormittags von S 12 Uhr, Nachmittags von 2 S Uhr. Der Tteuerzettel ist bei der Zahlung vorzulege». Z w ö n i tz, den 16. October 1889. Der Stadtrat h. vr. Rühl. Oertliches und Sächsisches. — Zwönitz. Dem Tischlermeister Wiedemann hierselbst, sind in der Nacht zum 25. d. Mts. zwei Handwagen, ein großer und ein kleiner, gestohlen worden. — Wir machen darauf aufmerksam, daß nach Z 1 der Verordnung vom 11. April 1874, die Beobachtung der geschlossenen Zeiten in polizeilicher Hinsicht be treffend, sowohl öffentliche Tanzvergnügen, als auch Tanzvergnügen geschloffener Gesellschaften und Privat bälle, auch wenn dieselben in Privalhäusern abgehal ten werden, bis zur letzten Woche vor dem Weihnachts feste, vom ersten Weihnachtsfeiertag einschli. blich des selben zurückgerechnet, mithin in diesem Jahre bis mit Mittwoch, den 18. December, abgehallen werden dür fen. Die Abhaltung von Concerten und theatralischen Vorstellungen ist dagegen auch in der letzten Woche vor dem Weihnachtsfeste gestattet. — Für die kgl. sächs. Staatssorsten wurde ein Kapitalwerth von 292 Millionen Mk. ermittelt. Legen wir denselben als Werthschätzung sür den Wald in allen deutschen Staaten zu Grunde, so erhalten mir die runde Summe von 24 Milliarden Mark, die den Kapitalwerth des deutschen Waldes darstellt. — Ein beredtes Zeugnib von dem Segen des Unfallversicherungsgesetzes giebt nachstehender Fall. Wie bei jedem Eisenbahnbau, so kam auch bei dem Bahnbau Ronneburg-Meuselwitz „allerlei Volks" zu sammen, um seine Dienste anzubieten. Unter anderen trat ein Fuhrknecht Födisch ein, der seit 15 Jahren Frau und Kinder verlaffen hatte, in der Welt herum gezogen mar, der Stromerei abgelegen und sich nie wieder um feine Familie bekümmert halte. Durch eigene Unvorsichtigkeit wurde er im Juli 1886 über fahren und starb infolge der Verletzungen mehrere Tage darauf. Ob und wo seine Frau, die wahrschein lich von ihm geschieden sei, und Kinder leben, wußte cr nicht. Nach nahezu 3 Jahren hört zufällig die hinterlassene Frau in weiter Ferne von dem Vorkomm- niß und da die Ehe nicht getrennt war, erhielt dieselbe für sich- und ihre Kinder ca. 1000 Mk. rückständige Rente vor wenigen Tagen von der Thüringischen Bau- gewerks-BerusSgenoffenschast ausgezahlt und wird ihr ferner jährlich 300 Mk. Rente gewährt werden. Die Unterhaltungs- und Erziehungspflicht, deren sich der umherstromernde Vater entzogen hatte, erfüllt nun in ausgiebigster Weise die Baugewerks-Berussgenossenschaft auf Grund de« Unfallversicherungsgesetzes. — Thalheim, 24. October. Nachdem der König!. Oberregierungsroth Herr Amtshauptmann Dr. Fischer aus Chemnitz am 22. ds. Mts. aus Veranlassung eines von den hiesigen Arbeitern gewählten Ausschusses in hierzu bestimmter Versammlung eine Verständigung zwischen hiesigen Fabrikanten und Fabrikarbeitern her beigeführt, haben die im Lause voriger Woche in den meisten hiesigen Fabriken veranstalteten Arbeitsein stellungen nunmehr ihr Ende erreicht. Die erzielten Lohnerhöhungen sind, soweit sie den Familien und dem Hause zugute kommen, den Empfängern von gan zem Herzen zu gönnen, doch ist im Hinblick aus die demoralisirenden Folgen der Arbeitseinstellungen von Herzen zu wünschen, daß unser Ort in Zukunft von denselben verschont bleiben möge. Insbesondere sei hierbei darauf hingewiesen, daß die Fabrikanten, ab gesehen von ihren augenblicklichen Schädigungen, wel chen sie infolge solcher Einstellungen ausgesetzt sind, in ihren dem allgemeinen Wohle dienenden freien Unternehmungen gehemmt und der erforderlichen Be- russfrcudigkeit beraubt werden. Hoffen und wünschen wir, daß, wenn im künftigen Frühjahre die immer wiederkehrende Geschästsflaue in unserer Strumpf branche hereinlritt, unsere Arbeiter von dem Rück schläge nicht um so fühlbarer betroffen werden. — Lug au, 24. October. Am 21. October früh gegen 7 Uhr ist der Privatmann Karl Ernst Klemm von hier in einem neben dem sogenannten Schützen- teich befindlichen Wassergraben todt aufgefunden worden. Nach ärztlichem Ausspruch des Dr. Sachse hier ist der selbe mehrere Stunden vor seiner Auffindung am Schlage verstorben und deshalb ein Verbrechen gänzlich ausge schloffen. Klemm hat in geordneten Verhältnissen gelebt und hinterläßt eine Frau und einen erwachsenen Sohn. — Chemnitz, 23. October. Durch Vermittlung des Amtshauptmanns Dr. Fischer ist der Streik der Strumpswaarenarbeiter in Thalheim beendet; eS sind 10 bis 15 Procent Lohnerhöhung gewährt worden. Dagegen machen sich in anderen Orlen der Umgegend Lohnbe wegungen in der Strumpfwaaren-Branche bemerkbar. — Stollberg, 23. October. Am 17. Octobcr sand die Ephoralversammlung der Geistlichen, Kirch schullehrer, Cantoren und Organisten hier im Gasthos „zum weißen Roß" statt. Die Versammlung wurde eingeleilet, durch eine Ansprache des Superintendenten Freyer: „Seid fleißig zu halten die Einigkeit im Geiste durch das Band des Friedens": 1. Wir freuen uns an dem, was wir haben; 2. Wir erinnern uns an das, was wir sollen. Den Hauptvortrag hielt Cantor Jähnig (Niederzwönitz) über das Thema: „Wie läßt es sich ermöglichen, bei wöchentlich ein stündigem Gesangsunterrichte den Kindern die Be kanntschaft einer über das vorgeschriebene Maß (35) hinausgehenden größeren Anzahl von Choralmelodien, einschließlich der liturgischen Gesänge, zu vermitteln?" Das Ergebniß des Vortrages und die Besprechung darüber schloß sich zusammen in die allgemein an genommenen Sätze: 1. Die Versammlung erkennt es als wünschenSwerth an, daß eine über 35 hinaus gehende Anzahl von Chorälen gelernt werde; 2. das Mehr unterliegt der Vereinbarung des Pfarrers mit dem Kirchschullehrer; 3. man spricht seine Anerkennung aus sür die Winke, die der Vortragende betreffs Erlernung und Einübung der Choräle gegeben; 4. alle Anwesenden verbinden sich, in dieser Angelegenheit das Möglichste zu thun. Nachdem noch ein Aufruf, sowie die Satzungen, betreffend den Kirchenverband der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Sachsen, bekannt gegeben und besprochen, die Angelegenheit selbst ober einem aus Geistlichen und Lehrern be stehenden Ausschuß übergeben worden war^ wurde die Versammlung mit Gebet und Gesang beschlossen. Der größte Theil der Anwesenden, darunter Amts hauptmann Oberregierungsrath Dr. Fischer und Bezirksschulinspector Schulrath Saupe, wohnte der Abends 8 Uhr stattfindenden Aufführung desHerrig'schen Luthersestspieles bei, das von Slollberger Bürgern ganz vortrefflich ausgeführt wurde. — Am Mittwoch Abend in der 7. Stunde brannte in Gablenz bei Stollberg die Richter'sche Guts- wirthschaft vollständig nieder. Die Entstehungsursache ist unbekannt. Lohnbewegungen in der Strumpfwaaren-Branche be merkbar. — Aus Limbach schreibt man dem „Fr. Anz." „Soeben kommt mir die heutige (Dienstags) Nummer Ihres Blattes in die Hände und finde, daß Ihr Corre- spondent bei seinem Berichte über die Streik-Ange legenheit und die Ruhestörungen in Chemnitz resp. Limbach von der Wahrheit etwas abgewichen ist. Ruhestörungen find in Limbach vergangene Woche allerdings vorgekommen, doch haben sich die betr. Tumultanteu aus das Gebiet der Fabrik Conradi und Friedemann, in welcher der Streik attsbrach, beschränkt und ist auch nicht eine einzige Fensterscheibe dabei eingeworsen worden, am allerwenigsten bei dem Herrn Bürgermeister von Limbach, mit welchem Schreiber dieses zufällig in einem Hause wohnt. Das nach hier zur Hilfe gerufene Milstär ist nicht in straßenbreilen geschloffenen Colonnen durch die Stadt marschirt, son dern hat sich hauptsächlich vor dem Gasthof zum Hirsch und vor der Fabrik der Firma Conradi und Friede mann ausgestellt, resp. die Straße, an der die betref fende Fabrik liegt, gesperrt." — Zwickau, 24. October. Das evangelisch-luthe rische Landesconsistorimn hat genehmigt, daß die zum Stadttheile Pöhlau gehörigen ansässigen, wie un ansässigen Bewohner, sowie die etwa später sich daselbst Ansässigmachenden mit Schluß dieses Jahres aus der Kirchengemeinde Reinsdorf, wohin dieselben von Alters her gehören, ausscheiden und am 1. Januar 1890 in die Kirchengemeinde zu St. Marien- und Katharinen hierselbst übertreten. Die letztgenannte Kirchengemeinde hat den ebengcdachten neuen Paro- chianen eine zehnjährige Befreiung von Kirchenanlagen hierselbst gemährt. — Morgen kommen die zur zehn wöchigen, wie sechswöchigen Uebung mit der Waffe bei dem hiesigen 9. Infanterieregiment eingezogenen Volksschullehrer und Lehramlscandidaten, zusammen 38 Mann zur Entlassung. — Stenn. Nächsten Sonntag, den 27. October hält die hiesige Schützengesellschaft ihr 7. KönigSschießen ab. Dem besten Schützen ist wie seither ein Geschenk zugedacht, welches nach einer uns gewordenen Mitlheilung ein ganz besonderes Interesse in Anspruch nehmen wird. — Aue, 22. October. In der Sonntagsnacht waren Diebe in das Flechtner'jche Geschäft eingestiegen; zum Glück halte der Besitzer am Abend die Kaffe mit sich genommen. Alle Schränke waren durchwühlt. — Schwarzenberg, 22. October. In Ober pfannenstiel befand sich bisher die Schulstube (für 150 Kinder in 3 Klaffen), die Amtswohnung des ver- heirathcten Pfarrers, sowie die des verheiratheten Leh rers in ein und demselben alten baufälligen Gebäude. Nachdem nunmehr das neuerbaute schöne Schulhaus geweiht und in Gebrauch genommen worden ist, haben diese Verhältnisse, die wohl im ganzen Lande eine Ausnahme bildeten, erfreulicher Weise ihr Ende ge funden. Noch bis in die 70er Jahre hinein war der Pfarrer von Oberpfannenstiel zugleich Kirchschullehrer des Ortes. Von 1828—1846 versorgten die Pfarrer den Schuldienst ganz allein, von da ab wurden sie von einem Hilfslehrer unterstützt, bis Anfangs der 70er Jahre ein ständiger Lehrer angestellt und von diesem der Schuldienst allein versehen wurde. Das bisherige Schulgebäude soll als Pfarrwohnung voll ständig erneuert werden.
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