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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185305088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-05
- Tag1853-05-08
- Monat1853-05
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.05.1853
- Autor
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Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 128. Sonntag den 8. Mai 1853 Bekanntmachung. Auf die den Lv. Mai a. o. Nachmittags 4 Uhr im Revisions-Bureau Nr. I Hierselbst statrfindende Versteigerung von Brasi wird hiermit wiederholt aufmerksam gemacht. Brasiltabak Leipzig, den 6. Mai 1853. Lübau-Littauer Eisenbahn. Unsere Mittheilungen über den Stand deS Reichenberg-Aittauer Eisenbahnunternehmens in Nr. 119 d. Bl. haben in Nr. 123 des selben Widerspruch gefunden. Leider ist derselbe zu wenig begründet, als daß wir ihn alS richtig anerkennen könnten, denn er stützt sich nur auf Gerüchte und eine kurze, keineswegs officielle Notiz im Dresdner Journal. Wir sagen leider; denn herzlich hätten wir unS gefreut, hätten wir auS ihm die Ueberzeugung gewinnen können, daß daS fragliche Untemehmen wirklich so günstig steht, wie Herr Opponent meint. Wir geben gern zu, daß Alles so kommen könne, wie er sägt, behaupten aber, daß eS keineswegs so kommen muß, und verweisen deshalb das Geschäft mit Löbau-Aittauer Actien zur Aeit noch vollkommen in'S Gebiet der Spekulation, bei der wir für jetzt die Wahrscheinlichkeit deS Gewinnes noch für geringer, als die deS Verlustes halten. Wie wir schon erklärt zu haben glauben, sind unsere Mit theilungen dem Briefe eines Mitgliedes deS Reichenberg-Aittauer Eisenbahncomitv'S entnommen, rühren also keineswegs auS dem feindlichen Lager her. Wäre das, waS unserm geehrten Herrn Gegner nach in Sachsen für das Gelingen deS Unternehmens bereits geschehen sein soll, wirklich so geschehen, daß es ein günstiges Resultat verbürgte, so müßte eS doch gewiß vor Allen diesem Reichenberger Comite bekannt sein, und nimmermehr würde dann ein Mitglied desselben noch die Befürchtung aussprechen, daß die Anhänger des Reichenbera-Görlitz er Projekt- den Sieg davon tragen könnten. WaS die Zugeständnisse Oesterreichs betrifft, so cursirte allerdings auch in Reichenberg daS Gerücht, die jenseitige Regierung habe den Zeitpunkt des Heimfalls der Bahn um 15 Jahre hinausgerückt, unser Gewährsmann erklärt aber ausdrücklich, etwas Amtliches sei darüber nicht bekannt, und jedenfalls bleibt's beim unentgelt lichen Heimfall. Daß 4X Zinsen garantirt sind, haben wir schon angeführt. Wie wenig günstig die ganze Angelegenheit zur Zeit noch steht, beweist am besten, daß man eine Deputation on Sr. königl. Hoheit Prinz Albert vor Hochdessen jüngster Reise nach Wim — also ganz vor Kurzem — entsendet hat, um Hochdessen Fürsprache bei Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich zur Er langung günstigerer Bedingungen zu erbitten. Unmöglich könnm also die bisher gestellten sehr annehmlich gewesen sein. Nimmer darf man der Phantasie in einer finanziellen Frage, wie die vorliegende, einen so weiten Flug gestatten, wie der Herr Opponent der seinigen, der bereits die Verlängerung der Aittau- Reichenberger Bah« nach Süden veranschlagt, während e- noch zweifelhaft ist, ob es überhaupt je eine Aittau-Reichenberger Bahn geben wird! ^ Königliches Hauptsteueramt. F. Leipnitz. Krippendorff. Entgegnung, die Nachtigallen betreffend. In Nr. 124 diese- Blattes vom 4. Mai a. e. hat man unter dem Artikel „Nachtigallen" neuerdings die Besteuerung der Sing- und Jnsectenvögel wieder angelegentlich empfohlen, und ist somit auf ein Thema zurückgekommen, welches schon im vorigen Jahre zu mehrfachen Besprechungen Anlaß gegeben hat. Um nun etwai gen Mißverständnissen und dem Scheine vorzubeugen, alS ob der heiße Wunsch nach einer aufzuerlegenden Steuer ganz Leipzig be seele, möge der betreffende Aufsatz in Folgendem seine Beantwor tung finden. Gewiß wird ein Jeder, welcher noch einen gesunden Ginn für Natur und deren Schönheiten in sich trägt, mit dem geehrten Ein sender von Herzen wünschen, im Freien von den geflügelten Chören der Lüfte begrüßt zu werden! Allein dessen ungeachtet darf der Naturfreund in der Liebe zu diesen Thierchen — und vielleicht auch zu sich selbst — nicht so weit gehen, daß er für diejenigen seiner Mitbürger oder „die Leute," welche ihres Broterwerbe- halber nicht Aeit haben, bei stillen Sommerabenden im Rosenthale den flöten den Tönen der Nachtigallen zu lauschen oder bei Hellem Tage fern von dem Treiben der Stadt in dem stillen, heiligen Tempel der Natur den Liedern ohne Worte nachzusinnen, eine Steuer erfleht, die ihnen geradezu ihre einzige Freude bei dem sonst so arbeit-vollen Leben verbittern würde. Glaubt denn der geehrte Einsender wirk lich, daß diese Leute nur „vorgeben," an ihrem Singvögelchen, daS sie sich halten, Vergnügen zu finden? Aum Scheine giebt doch wahrlich der arme Professionist, denn vorzüglich diesen würde die Steuer schmerzlich treffen, auch selbst nicht den Groschen auS! Die liebevolle Bemerkung: „sie seien nicht im Stande, sich weiter zu erheben," hat allerdings etwas Wahre- in sich. Denn diese Leute haben eben nicht die Mittel, unsere herrlichen Gewand- hausconcerte zu besuchen, fremde Künstler zu bewundern oder im Theater Nahrung für ihren Geist zu erholen, sondem müssen sich damit begnügen, ihre Arbeit sich durch ihren kleinen Sänger ver süßen zu lassen. Sind wir nicht sonst so große Egoisten, daß wir unS einbilden, Alle-, was wir erblicken, ja selbst da« Weltall sei der Menschen wegen da? Kann man eS deshalb für ein steuer- sträfliche- Vergehen ansehen, wenn der Eine oder der Andere unserer Mitbürger ein Theilchen diese- großen Ganzen für sich in Anspruch nimmt, ohne dadurch daS Recht eines Dritten zu schmälern? Der gleichen Reflexionen der Billigkeit, welche gegen die beantragte Besteuerung der Singvögel sprechen, werden allerdings sehr oft „Schwatzhaftigkeit der Sentimentalität" genannt, allein dieser zarte Name dürfte wohl blos von solchen Leuten herrühren, denen man zurufen könnte: Schlimm genug, daß ihr euch nicht zu dm Ge fühlen der ärmem Elasten zu erheben im Stande seid! UebrigenS haben unsere Behörden schon Schritte gethan, um einer bedenklichen Entvölkerung der Wälder vorzubeugen. Die vor-
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