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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185602208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-02
- Tag1856-02-20
- Monat1856-02
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1856
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Anzeiger. 51. Mitlwock den 20. Februar. 1856. Bekanntmachung. Alle Diejenigen, welche aus daö Iahe 1856 die iu uilserer Dckaummachung vom 20. December v. 3. ausgeschriebene Hundesteuer noch nicht bezahlt haben, werden hierdurch ausgesordert, nunmehr ungesäumt und spätestens bis zum L8. Februar d. I. diese Steuerreste abzuführen, widrigenfalls wir nach Ablauf dieses Termins die unversteuert gebliebenen Hunde durch den Caviller werden abholrn und tödten lassen. Leipzig, am t3. Februar 1856. Der Nkath der Stadt Leipzig. Koch. G. Mechler. Me Associationen Frankreichs und Englands. (Fertsktzulig auS Nr. 48 d. Bl ) Wie sich der L^ser aus dem Schluß des ersten Artikels erinnern wird, hat man zu Paris die Beschaffung verbesserter kleiner Woh nungen bis fetzt nur in einem großen gemeinschaftlichen Wohnge bäude durchgesthrt, da die aus einzelnen Häuschen bestehende in dm rue äy Avuähf begonnene eitö onvriöre zur Benutzung noch nicht gelamt ist. und es wird daher von Interesse sein, zu er fahren, daß auch dissaS System fich bewährt hat. Auf chm be ruht nämlich die MühlhLuier Colonie. Sie verdankt ihr Bestehen einer Aktiengesellschaft, welche im Jahre 1851 zusammentrat, als die französische Regierung dazu aufforderte, für die Verbesserung der Arbeiterwohnungen besorgt zu sein und hierzu eine bedeutende Summe behufs unverzinslicher Darlehen aussetzte. Die Gesellschaft gab zwar nur 600 Aktien zu je 500 Fr. aus, allein außer den hiermit erlangten 300000 Fr. nahm sie noch ein Darlehn gleicher Höhe auf und erwirkte sich bei der Regierung dieselbe Summe als unverzinsliche Unterstützung. Mit dem sonach auf 900000 Fr. erhöheten Capital hat die Aktiengesellschaft bis jetzt 200 Häuser erbaut und noch 100 sind beabsichtigt. Diese sollen 3 Haupt straßen und 6 Nebenstraßen, so wie verschiedene offene Plätze bilden; die Häuser sind verschiedener Größe, doch je für eine Fa milie und mit Garten verfthen; es enthalten die kleinsten 1 Stube, 1 Alkoven, so wie die Kucke als Vorplatz im Erdgeschoß und 1 Stube, 1 Kammer, 1 Speisekammer nebst Bodenraum im Dach geschoß, die größeren aber 1 große Stube und einen Alkoven oder 2 große Stuben im Erdgeschoß, so wie 3 Stuben, Boden und Küche im Dache, desgleichen einen Keller. Sämmtliche Häuser können als Eigenthum erworben oder zur Miethe bewohnt werden, und richtet sich Kaufpreis wie Miethe je nach der Größe der Häuser und jenachdem sie ganz ssolirt stehen oder mir andern unter einem Dach verbunden sind. Der Kaufpreis, der 1850—3000 Fr. be tragt, ist mit 3—400 Fr. baarer Anzahlung, mit i/z durch Ueber nähme einer Hypothek für den ereäit koueier, welche durch Ver zinsung zu 5»/r X binnen 3V Jahren getilgt ist, und mit MonatS zahlungrn von 20—30 Kr. zu entrichten, selbstverstanden ist aber jeder Käufer auch vor vollständiger Bezahlung des Kaufpreises vom Miechzins befreit, auch ist er in seiner Verfügung über das Eigen thum nur soweit beschränkt, daß die Aktiengesellschaft bei dem Ver kauf gegen den eintretenden Käufer ein Widerspruchsrecht auSüben kan». Die Miethe wird nach 7> des auf das ermiethete Haus verwendeten Baucapitals berechnet und beträgt 14—17 Fr. monat lich, kann jedoch bei pünktlicher Zahlung in 20 Jahren nicht ge steigert werden. Nach erfolgtem Ausbau der beabsichtigten Zahl von 300 Wohn Häusern sOtleP Waschhaus, Badehaus, Bäckerei, Schlachthaus, Materialwaarendepot, Kofthaus, Kleinkinderbewahranstalt, Leih bibliothek, Lese- und Gesellschaftslocal errichtet werden, deren Be nutzung den Bewohnern der Colonie (Eigenthümer wie Miether) gegen billige Vergütung gestattet wird. Gewiß wird man nun sagen, der Miechzins von 150—210 Fr. erscheine nlcht billig, auch seien hierfür gewiß schon Wohnungen zu erlangm, und in der Thar har Huber bestätigt, daß dieser Zins sich von dem sonst üdticheu der Höhe nach nur wenig unter scheide; allein andrerseits hat er gefunden, daß die Häuser der Co- lonie ihrer innern Einrichtung nach viel bessere Wohnung-räume gewähren, als die bisher von Arbeitern für gleichen ZinS benutzten Wohnungen, ja er rühmt, daß an den Bewohnern der Colonie der vorteilhafte Einfluß ihrer jetzigen Lage bereits deutlich sich zeige. Berücksichtigt man, wie vielfach in Deutschland die theilweise Verkümmerung der Arbeiter hauptsächlich ihren elenden Wohnungen, welche des Lichts und der reinen Luft entbehren, dagegen durch Feuchtigkeit die Gesundheit untergraben, zuzuschreiben, ferner wie groß die Verschwendung an Heizung noch ist, welche einen Theits durch höchst unzweckmäßige Oefen, andern Theils dadurch verur sacht wird, daß fast jede Arbeiterfamilie für sich allein m wafthen genöthigt ist, wie wenig in den untern Classen für Reinlichkeit des Körpers gesorgt wird, weil die Badeanstalten viel zu theuer sind, als daß sie allgemein benutzt werden könnten, wie endlich ein großen Theil der untern Classen trotz BolkSbibliotheken und ähn licher Anstalten der Bildung unzugänglich bleibt, weil ihm bei der Unbehaglichkeit seiner Wohnungen die Gelegenheit und Veranlassung fehlt, durch das Lesen guter Schriften sich fortzubilden, so wird man diese Bestrebungen Frankreichs, für gute Wohnungen der Arbeiterklasse zu sorgen, nur hoch schätzen können, und zu bedauern ist es, daß in Deutschland so wenig dafür geschieht, indem die Baugesellschaften für Beschaffung kleinerer guter Wohnungen wirk lich so vereinzelt dastehen, daß sie kaum in die Wagschale fallen können. Verlassen wir für jetzt Frankreich und gehen zu England über. Hier blühen Associationen, welche für den ersten Blick distributive zu sein scheinen, in ziemlicher Anzahl, und einzelne derselben haben eine sehr bedeutende Ausdehnung gewonnen, wenn schon nach mannichfachen Schicksalen; allein genau bettachtet gehören diese Gesellschaften ihrer Mehrzahl nach nicht zu den distributiven, sind namentlich, wenn sie auch jetzt sich denselben nähern, nicht dafür gegründet. England (ohne Irland) zählte nämlich 190 eooperL- live 6lor68, d. i. für den Verkauf der aewöhnlichen Lebensbedürf nisse berechnete Läden, welche von einer Association gegründet sind; allein es ist hierbei ursprünglich nicht beabsichtigt worden, dm Mit gliedern der Association bei Beschaffung ihrer Bedürfnisse eine Er leichterung zu gewähren, sondern es haben die Mitglieder vielmehr eine Dividende für ihr eingelegtes Geld im Auge gehabt, und in
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