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Dresdner neueste Nachrichten : 23.04.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192004233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19200423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19200423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-04
- Tag1920-04-23
- Monat1920-04
- Jahr1920
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 23.04.1920
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Noch immer treiben diese im Gebiet Norddeutschland verteilten Abteilungen unteir ihren alten Kouimandeuren ein Spiel, das mit Sorge betrachtet werden musi. Es scheint fast unmög lich zu sein, diese fliegenden Kolonnen aufzulösen Wie Unter einem aeheimen Einverständnis trotzen sie allen Befehlen der Regierung, die Waffen abzugeben und Arbeit in der Industrie und Landivirischast zu sucheini Man ist bei Betrachtung dieser Zustände nur zu sehr versucht, Zusammenhänge anzunehmen zwischen dem» tsvtziuen Verhalten dieser Trupven und der Verfügung des General-B v« Seeckt, daß Beschwerden über Mklitärifche Vorgänge von den untergeord neten Dienststellen an ihn anstatt an den Reichswehr-’ niinister weiterzugeben sind. Auch dikßeurlaubungi dez Maiorg v. Gilsa, des früheren Adiutanien deöi chemuligen Reichswehrministers Rost-e- scheint daraufi hinzuweisen, daß Minister Gefiler aewisse vorhansi dene Widerstanözentren beseitigen will, um dadurch in det Reichswehr geordnete und reinliche Befehlsver-. hältnisse zu schaffen. Wie notwendig eine Reform in der Seereise-Haa- UIWWU ist. geht besonders daraus deutlich Hex-um« M Ue Lage in Pommern, einer Melidung des Sonderberichterfisatters der »D. A. Z·« zukoxw durchaus nicht so harmloö ist, wie dise militäriskhen Berichte sie schildern Der Vertreter der »D. A. 8.« besichtett »Man habe rieth erfahren daß die Marinebrigade auif dem hannoverschen Trup penübunabpbatz Minister sich völlig alg Herr der Lage fühle nnd keinerlei Anstalten treffe. iim die anbefoblene Waffenabaabe auch tatsächlich durchzufüh ren-« Miau hört auch immer wieder davon, dafz Offisie re verschiedentlich nach Pvmniern geschickt wurden, tun die Gerüchte von Aufftavelung vonH Waffen und Mitteilungen über Umidriiebe von milH tätlicher Defperaidog auf ihve Richtigkeit hin zu unter-; suchen und daß fie nach alng erfolgter Prüfung ers-: klirrten, die Verhältnisse seien durchaus normal. Daß diese Berichte nicht vollkommen mit« der Wahrheit in Einklang stehen, geht darauz hervor das jener Berichterftatter lediglich eine leih ein abgahe der Waffen durch die potmnernhen Bal titnnisVerbände feststellte Tatsächlich find die Waffen nachts wieder ans den Depvtg e olt worden. a bslls besondere Domäne der Baltikumiruppeu muß die beseitigte Insel Däusholm bei Stralfimd betrachtet werden- Wie ab scheint, ist die Regierung nicht in der Lage, diese reaktionäre Schrittnvacheriruppe aus dem politischen Leben zu entfernen. Denn wer wohte leugnen daß die Baltikimver ihrer ganzen- Vergangen heit nach ausgesprochen regiernnggfetnidliche Tenden zen verfolgen? Auf Dänholnn das vom Festnmd für Zwil- nnd Regierungsbeamte abgesperrt wurde nnd auf dem Truvpentibuuaöplatz Krerow werden andauernd Miste-re Unterossfiziieve und Mannschaften nesn eingekleidet nnd neubewaffnet Man muß da einige Fragen stellen: Sind der Regierung diese Tat-fachen bebannt? Hat sie sich da-» von Ebers-euch daß dies-e Tuippenabtetlnngen dasi Rückgrat einer autonomen Pilitän ariftokratie bibden, die sich bereit halt, um zu gegebener Zeit dein Volkswillen wieder Gewalt an zutimk Weiß sie davon, daß diefse Trappen lediglich felibstifche Interessen verfolgen, die nicht die Inter-- essen der Revnblist sind? Wer besoldet, ver pflegt nnd bewaffnet fie? Das deutsche Vohk hat sein Anrecht ldarauf, zu erfahren, »was die Regierung beabsichtigt, unt diesem gefashrlichen Treiben ein Ensdie zu bereite-n. Unsre politische Lage gestattet uns ebensowenig eine gewerbfkhaftliche wie ein-e militärisiche Nebenregiermig Deshadbkwird die Regierung doch wohl noch vor den Wahlen, die auf einige Defperados eine besondere Antziehungskrait ausüben könnte, jedes Machtmittel anwenden, mn dise für den inneren und äußeren Frieden Deutschlands schädlichen Unitriebe der Baliitmner ein für allemal zu unter-binden Hoffentlich führt die unter Leistung des Reichswehrsntisnifterb Geßler im Zuge befindliche ttmorgansisation des Reichswehrminiis stertums nun zu einem Ziele. Die Räumung des Ruyrgebkets HA« Paris, 22. April. (Eig. Drahtbericht.) Die »Mitt. Zig.« melden Der Sonderberichterstattet des »Juttansiqeaut« in Sau chw drahth man sei darin einig. Deutlchland eine F ritt von d rei M o uaten zur Räumung des Ruhrqcbietes zu gewähren. man werde aber eine starke Verminde tu ug der dortigen Empoer die sofort vorgenommen werden soll, verlangen. « Die Alliierten -im Nuhrgebiet ! « Metell-, 22. April. Die Ententekoanmissiom die das Ruhegebiet besucht unsd sich von den Zuständen dort überzeugt hat, erklärt in ihrem ersten Bericht, daß die deutschen Truppen das Gebiet noch nicht geräumt hätten. Es hätten wohl lediglich Trup pcnverschiebungen stattgefunden. Die Kommission habe im übrigen besonders festzustellen versucht, wo sich Idic großen Kriegsmateriglbåfltcinde be sänsden, doch wurden nirgends große engen der artigen Materials gesunden. Die Kommission emp fiehlt. daß die unmittelbare Auslieferung des Mate- Bäläesbei der deutschen Regierung dringend gefordert v . O- Geni. N. April. Gig. Drahtberiebti Das Pariser JournuW meidet aus San Remor Die Allis letten entsank-ten eine neue Kontrolle-unwis lion nach Deutschland sum Zwecke der wirtiMlicbeu Unabhängige Tageszeitung mit Handels- und Industrie-Zeitung Redattipn und Hauptgefchäftsstelle Ferdimmdstmßo 4 Fetnsprechert WILL-. Mass, IZUSL »Hm Vostfchckfkocxktg Leipzig Nr. 20511 Zeugnka Reueste Dresden Sicherstellung dn alllierteu Ansprüche aus die Erträg nisse der deutschen Kohlengebietr. Fkuazdsimzsk W in Sgn Nemo i Vollständige Cnlswasfunng Deutschlands ; Q- Gen s, 22. April. sEigeucr T-«"ahtbcrichi.s HEcho de Paris-, »An-usw« nnd »Jontual de-) Oel-nis- Jbringen gleichlaniende Meldnngcu ank- San Elle-no, die von einem Sieg der französischen Flusses lUUA in der Ausleguan des Friedensocritages mit Deutschland sprechen »Temp-I-« schreib-: Mit geringen Abschwschnngcn hat sich Mi l lcran ds Sicllnntp nahmc d u r ch gesetzt, wofür Frankreich michs-ge Z u qestiindnisse in der Orienisrage an England machir. OO Rolicrd nm, 22. April. sEixL Drnhtberichu Eine »Times«-Depcsche meldet ans Sau Nenn-: Die Konscrenz hat dic Vorschläge angenommen, die die vollständige Enlwassnung Deutschlands betreffen. Die Annahme ctsolntc nach einem siinsstiim digen Referat der Delegierten der Berliner Entwic kommission einstimmig, nachdem zwei englische Zusag auttägc dcm ·6;cscinktaiiirngx einen-fügt worden waren. O- Zijrich, 22. April. (Eigcner Drahtberichtj Die Aaentms Stcfani meldet: Die Verhandlunqu der Alliicrtcn bewegen sich auf der Grundlage eines Ko m promilics. Ein Ver-zieht aus wichtige Vertrags rcchee gegen Deutsclpkand konnte von den Alliictten nicht ausgesprochen werde-zu Drohung mit wirtschaftlichen Maßnahmen ps- Sau Nemo, 22. April. iEiaener Draht dericht.i Wie in hiesian dinlomatisslien Kreisen ver lantet. kann bestimmt angenommen werden. dass der Oberste Rat in der Anaeleaenheit der Entwasstmna an Deutschland eine Note richten wird, die wirtschastliche Drohungen enthalten wird. falls Deutschland sich meiner-i sollte. die Bedingnisan des Friedensvertraaezi zn eriiillete Der stanziiiiielte Plan einer dauernden Rest-sinnst des Rtisiraediets wird überhaupt nicht erörtert werden. Enaland ntcd Italien stehen zu diesem Plan ditrthwea ablehnend nnd halten eine solche Maßnabme sitt undurchführbar Die Koblenliesernna an Frankreich soll dadurch gesichert werden. dass Deutschland wirtschaftliche Hils e gewahrt wird. Heute werden die alliierteu Ministerpeäsidenten til-er die non Deutschland ge wiinsilite dreimonatiae Betlitnaeruna des Abtemmena beraten. Wie ans französischer Quelle verlaatet. sind Nitti und Lloyd Georae nicht abgeneigt die Verlänaernna im gewähren. Echo de Paris« warnt Millerand. dies zum-lassen. In den Meldnnaen der Pariser Presse tritt immer deutlicher die. Besoranid zutage, dass Millerand von seinen Pre mierkolleaen in Sau Remo überrascht wird und dasz es trot- der französischen Vemiibnnaen doch an einer militiirischen Milderung des Versailler Vettraas kom men wird. » » Drei deutsche Roten « Berlin, 22. ApriL Aus Sau Remo wird ge meldet. daß die deutsche Abordmma der Friedensko a lerenz drei Notcn überreiche habe-: l. die Antwort der deutschen Reaieæunq auf das Ver-langem die Cin w o h n e r w e br e n attfznlöfem 2. die Ast-Kunst über die Höhe der Trupvenzabl in der nentralcn Z o n c, die Regkeruna bittet darin die Ente-ne. künftig hin nicht mehr die Anzahl der Votum-me sondern die genaue Zahl der Turm-en zu bestimmen. Sie bittei auch darum, daß die Artillerie zahlreiche-r als bis ietzt festgesetzt werde nnd SI. fordert die deutsche Regierungs, daß die Reichswa ans dns Doppelte des zu gesagten Bestandes-. also auf 200 000 Mann, qebrarfsx werde. Sie ersucht ferner den Großen Generalstalx die Lufttchiffahrts- nnd Eisenbalmkomvaanien verarößern zu dixrfem « Keine Räuntuiig""der MainkStädig o- Ge nf, B. April. tEia. Drahibcricht.) Im französischen Kammera n s i ch u b teilte ein Regie runasvertreier mit. daß die Befaimng Frau kfu t i s am Mein 14 000, die Betatmua Bau an g 2000 nnd die- Befatzung Darmltad t s 35 Mo Mann betrage. Vor bereitungen für eine Zurückziehsma der Truppen seien weder eingeleitet noch in Iscssichck neuem-new Verkehrserlekchterähgen im Maingau Das Wulst-Bauern meldet: Der kommandierenbe General der Rheinatmee hat versinkt daß es zum Verkehr zwischen den neubeiebten besit icheu Gebieten und dem unbesetzten Deutschland, ebenso wie umgekehrt, zur Einreise vom unvefeiztcn in das befetzte Gebiet keines mili tärischen Vifums mehr bedarf. Die für die Er teixunq eines Visums von den Verkehrsabteilunaen in Datmftadt und Offenbach vereinncrbmten Summen find den Stadtvcrwnltinnncn dieser Städte zu wohltätigen Zwecken nuszæchändiaew « Die cYsüsscldorfer Rheinbrücke ·- Diisseldori, 22. April. In der Stnsdtverordnetew verfammlunq teilte ein Stadwerordneter von der Deutschen Volkspartei mit, daß in diesen Tagen von belqischen anpen Sprenqkammern in den mittleren Pfeiler der Rbeinbrücke ne trieben würden, anscheinend mit der Absicht. itn Falle einer Gefahr die Brücke In sprengen. Der O b e r b ü rg e r m e i fte r entaecmetr. daß die städtiiche Vetwaltnwn bereits an den Reichgminifter für Aus wiirtige Angelegenheiten das Ersuchen gerichtet habe, sog-Ei Vorsteilnngen gegen die Maßnahmen zu ev en. ! Die eine-suche Türkei kak Grieche-stand Der Sowdevberichterätzatter des »Imransiaeaut« be richtet aus Sau Remu. ewige los bade, von Gna lcmd und Italien unterstützt ei der Anftetluwa der Türkei einen großen Teil erhalten. Griechenland werde die gesamte euwpäif e Tät-sei mit Ausnahme der Batmmeile von Kosmtttnooel Ursein-M staunend-ex Oel freier Zustelluns ins Hans durch Boten souatllch M. MS vierteliübrlich M.11.76. Posthaus in Deutsålasds Monthich M. MI, viertelisbrilch M. 11,16. ohne Antwort-Ahn Posthaus im Ausland laut Eintraanuq tu des koaltctuk Neu-band mwmmea tm Jnlande wschentllch M. MIC. nach dem Auslande wöchentlich M. 4,-. Preis für die Etuaelmumner so Pf. Kabinettskrife in Sachsen Ministexpräsideui Dr. Grad-« net wird im Laufe des Donncksmq dem Präsidenten dct Volkökammct ein Schreiben zugehen lassen, worin er seinen Rücktritt erklärt. Wahr scheinlich wird der Rücktritt des Musik«-präst dcmen Gegenstand der am heutigen Nachmittag ftattsiudeuden Volkskammewetbqndlusgen sein. « Wie wir von sozialdemokratischer Seite erfuhr-tm wtrd der Ministerpriisident in dem erwähnten Schrei ben darauf himoeisen, daß er bereits vor vier Wochen in der sozialdemokratischen Volkstaiinmew sinktion Jeine Absicht asngekiinidiat bat, zuriiclzntreten Den Anstoß siir die damaligen Rückirttsalisirikten hat« wie die »Dresdncr Vollszcitung« erfährt. die Tatsache amelsety das; sich Ortgqrupven der sozialdemokratischen Partei in Entschließuwnen mehr oder weniger scharf gegen die Regierung gewandt heben Inzwischen hiai sich nach derselben Quelle - die Zahl der sozial demokratischen Vereininnimscn die sich in solsster Weise geäußert und selbst den Rücktritt des Ministcrvräsks deuten uwd der Minister acsordert haben, wesentlichs vermeier Diese Kreise haben die Ansicht, daß durchs persönliches schärfereg Einareisen der Minister eine wesentliche Besser-um der schwierknen Verhältnisse-, be-! sonder-z mich eine Milderuna der Notlage hätte ber beiqessilth werden können. Die Minister aber herlten diese Meinunq flik völlia irr-a nnd sind der Ueber zeimnnn, dass eine A n f k l ä r n n a durch den Minister nräsidentcn selbst eine andre, richtiger-e Erkenntnis iiber die mtsticitilichen Ursachen der bestehenden Umn lännlicbkeiten erreicht und so die Zwiespältiasteith zwischen den sozialdemokmtischen Parteiannebörinen und den Ministern in den politischen Mssortg beseitigt haben könnte· Da aber weder die Amtsbürden noch der G e s n n d h e i t g z n lt a nd- den Ministeran sidenten ein-e solche umfassen-de Auslliirmmstsitiakeit emiiqlichem sncht er die Lösuna des zwischen den An sichten seiner Parteinenosien imd der Neaierunnöpom tikfäfstebenden Konflikiz durch seksnen Rücktritt herbei- Zn )ken. , Nach den Bestimmungen des §l4 des vorläufigen sächsischen Staatssgrundgesctzeg hat der Rücktritt des Ministetpriisidemen au to matisch den N ü et triit des geiamten Kasbinetts sur Folge Der künstsige Miniitcrpriisrdem dann also das Kabinett völlig neu zusammensetzen, nnd zwar im Exnvernehmen mit den maßgebenden Fraktionen der Volkdkaimnen Das gegenwärtige Kabinett wird, wie wir erfahren, bis zur Neubildnng der Regierung die Amtögeichäste weiterführen. Von wohi unterrichteter demokratischer Seite wird uns über die Gründe des Rücktritts mitgeteilt, daß die Mehnheitsssozialtstcn ossewbar aus wahltattis schen Gründen glaubten, gewisse Personen fallen lassen zu müssen, die als Minister in der Frage der Demokratisierimg der Verwaltung angeblich nicht schnell unsd energisch genug vorgegangen sind. Diese Gründe mögen parteipolitisch gesehn-n einiges sür sich haben, staatspolitisch jedoch erscheinen sie höchst unzureichcnd Es kann unsrer Meinung nach in etnem demokratischen Staate unmöglich angehen, daß irgendwelchen Stimmungdmomenten in der Be völkerung ohne weiteres Rechnung getragen wird. ganz ghne Rücksicht ans die staatspolitiscan Folgen« zumal wenm die Verstiammrng in einem mehr oder weniger großen Teil der Bevölkerung nur daraus zu rückzuführen ist, daß die Maßnahmen der Regierung nicht immer richtig und in gemeint-erstand licher For-m interpretiert werden. Gerade in der gegenwärtigen Zeit, die eine Festigung der iennerk politischen Lage als außerordentlich wichtig erscheinen läßt, ist es darum sehr zu beklagen, dasz zu einer Umbildung des Kabinettg ngchritten werden muß. Soll denn ein-e Regierung, die bei ihrer Berufung von der Mehrheit des ganzen Volkes getragen wurde, nichts weiter zu tun haben, als fortgesetzt nach dem Beifall der Menge zuschiclcnP Besitzt eine Regierung dann noch die nötige Aktionsfähigidein gerade die Aktionsfähigketn die ja von ihren Kristikcrn so sehr vermißt wir-d, wenn sie immer nnd immer wieder ans Meinungen und Stimmung-en Rücksicht nehmen muß? Jedenfalls: die ganze Art nnd die für den Maßen stehsenden mindestens auffällig-e Piötzlichkeictsp mit der dic Regierungskrisis inSachsen, die seit dem Kapp-Putsch immer drohte, ietzt wirklich eingetreten ist, zeigt, dasz eine Konsolidierung der Verhältnisse nicht möglich ist unter einem fortwährenden Druck, sei ed von rechts-, sei es von links. Das Streben einer Regierung, der allgemeines Vertrauen entgegen-gebracht werden soll, muß ganz ossensdar das sein, Staatdpoiitik zu treiben und nicht Parteipolitisk. Leider ist in diesem Punkt von der gegenwärtigen Regierung manches versehen worden« In der ~Dresdner BU!Wa«, dein Parteiorgan der Mebcheitzioztalistem gibt der frühere Finanzminister Nitzsche seiner Ansicht dahin Ausdruck, daß man die gegebenen Möalichkeiten iiderichätzt, wenn man von den leitenden Ministern mehr erwartet als seither aus den verschiedenen Gebieten aelcistet worden ist. Die Ursachen der· Mängel und der Notlage liean nach ihm in den nniasabar schwierigen Verhältnissen, unter denen die Sozialdemokraten die Führung der Regierungggeschäste inbernetimen mußten. Wesentlirh anders, heißt es in diesen Ausführungen schließlich, hatten auch Minister, die eine ganz besondere nnd größere Tatkraft entwickelt hatten» die Zustände night gestalten-können Die Folgen der Regiierunnskriie können natür lich ztrr Stunde nicht völlig übers-eben wenden. Be dauerlich bleibt m jedem Falle, daß gerade ietzt sich eine Umbilsdimg vollzieht, wo eine Konsolidierung der z Verhäbtnissse so dringend notwendig ist. Es wird von manchen Seiten behauptet, die Mehrheitsiozialiften hätten die Absicht gehabt, zu ihrer, bekanntlich dieser Tage in Meißen zufammeniretenden Landegkonfserenz sich freie Hand zu schaffen, für die Möglichkeit eines Zwiamntengehens mit der U. S. P. Dem ist aber, wie nnd versichert wird, nicht so. Nach mviern Informatio .n«en ist die Koaiition mit den Demokraten keineswegs in Frage gestellt. Die Demokra-. ten in der Regierung und in der Partei stehen, wie wie hören, auf dem Standpunkt daß ein Wiedereintritt der Demokraten in die Regierung davon abhängt, wen die Sozialdemokraten als Ministerfväiidenten vorfckääaw werdet-. nnd ob dieic Mdnlcdkeit den Demo ten hinreicgende Gewähr gibt, daß die Staatsautorität ans rechter alten wird, un vor allem. ob die neuen sozia liitischen Minister gewillt sind, dise demokrati iche Linie einzuhalten und das zwischen den beiden Par icicn uereinharge Programm fortzuführen Die Personenfrage ist bei Laae der Dinge selbstverständlich noch völlig nngeklärt. Die »Die-Wart Boltszeitung«« teilt mit, daß bestimmte Ent schließunqu noch nicht gefaßt sind. Sie bezeichnet es jedoch als sicher, daß die Regierung nach wie vor aus inzinldeniolratiscl)en und demokratischen Vertretern m der bisherian Anzahl zusammengesetzt sein wird und das; die Mehrzahl der jetzigen Minister der Regierung auch n a eh l) e r N e u b i ld u nq mmehiireu wird. Nur der Minister des Innern, illilia. wird sit-herein Vernehmen nach auss- mmefähr deusellseu Gründen wie der Ministerpriisideni dessen Beispiel solqen. Aber auch er wird bis zur Neubildung im Amte bleiben. sp Die sächsische Sozialdemokratie am Scheidewege Von Dr. Menkosxjiqlzgtsh Mitglied der Sächsischeu Volkskatitmer Die latente Regierungzkrise ist trnn eine offene cis worden. Schon seit längerer Zeit kriselte es in »der soxirildenwkrntisihen Partei Sachsens. Zwei Fliigel rongen miteinander mn die Herrschaft: ein gemäszigtei«, vertreten durch Männer wie Fi·iiszdorf, Sindermanii und die im Amt befindlichen Minister. Es sind Leute mit reicher politischer Bildung. Sie haben sich durch praktische Erfahrungen belehren lassen, baß die Ver hältnisse ber Wirklichkeit nicht so einfach find, wie sie der Parteirebner in einer Versammlung gntgläulrigeu Ziphörern darstellt, und daß von der Aufstellung eines Programms bis zu seiner Ausführung ein weiter ·Weg ist. Ihnen gegenüber steht eine Zweite Richtung Ihr Hauptredner in der sächsischen Vol stammt-r ist der Ehemniher Abgeordnete Fell-Esch. Ihmbexcheint jede fiusmninengehen mit den Bürgerlichen eulliih Die Not maxzses erforderlich machen aber im Grunde bleibt es ein errat an der Sache her Arbeiterschaft Der von Fellifch gefiihrte Flügel beklagt es, daß ein Riß in der Arbeiterschaft entstanden ist, und ihr Streben geht dahin, wieder eine gemeinsame Front her Arbei terschaft herzustellen Sie gab eveit, bgstir mancherlei Konzeffionen u aiaizkn n mancher irr-sieht nähern sie sieh dem reizten F gelber Unabhängigtvp d. H- pein ten gen Flügel, der wohl eine Ratebiktamr erreichen will, aber auf Grund der normalen Entwicklung der Verhältnisse uttd nicht auf gewaltsamem Wege. Etwas zweifelhaft bleibt das Verhältnis smn linken Flügel der ringt-hängigen der seinerseits wieder mit den Kom nmniften liebäugelt Gegen sie ist die Trennung-Mute etwas schärfer gezogen, aber selbst mit ihnen glaubt man zu einer inignng kommen gai Dienen wenig stens Hat der Abgeordnete Feaiich eacziich tu einer öffentlichen Versammlung erklärt, daß eine Vereini »gung der drei Richtungen Fu einer geschlossenen Ar beiterpariei das Ziel fein müsse. Vorm Anfang der stammerte-am ais Wen sich die beiden Flügel innerhalb der Funktion Bei vielen Gelegenheiten trat dies zuwe. Bis ietzt war es dem acinäßigten Flügel noch immer gelungen- sich zu behaupten, selbst in den Tagen des KawsPutscheg war das der Fall. Sie bebenteien für bsie Regierung wie für den rechten Flügel der sozialdemotratischen artei die bisher schwerste Belastung. Es gab Augenblicke in diesen Tagen, wo dieser rechte Flügel arti Unter-liegen schient und hie Regierung entschlossen was-, zurück zn e en. Die Forderungen die m Anlaß de- Kapp- Pntsches von den Gewerkschasten nnd der Arbeiterschaft erhoben wurden, nnd die in den bekannten els Punkten aipsel«ten, brachten dem linken Flügel außerordentliche Verstärkung Ueberall aewann er an Boden. An der Bildung der Aktionsansschiisse war er stark beteiligt. Die in den letzten Taaen verbreiteten Gerilchte von neuen zu erwartenden Putschen verschnitten iibm immer mehr Mitliiufer. In dem Maße- wie er sich verstärkte crhob er immer lauter seine alten Forderunaen. Die acaenwärtiaen im Amt befindlichen Minister betrachtete man mit dem aröfzten Mißtranen. Sie galten als »verbüraerlicht«, sie waren den Radikalen nicht mehr die klassensbewnßten Vertreter der Arbeiterschaft Wie weit der Radikaligmug der Mehrheitsiozials demokratie an Boden aewonnen hatte nnd wie weit die Annäbernna an die Unabhänaiaen schon aedieben war, bewiesen dem Knndiaen klar zwei Tatsachen: einmal die in Meinen stattacfnndenen Besprechungen zwischen Vertretern der S. P. D. nnd der U. S. P nnd die im Anschluß daran herasngaeaebene Mitteilnna für die Presse, zum andern, die am vevaanaenen Sonnabend in Dresden statiiaebabte Kreisdeleaierienversanmtlnna des ti. Kreises nnd die im Anschluß daran vorgenommen-e Aufstellung der Kandidaten zum Reichstag und zur Volkskammer. Lauter nene Namen tanckden in beiden Listen auf. Die alten Vorkiimvier sind kränkt-lich bei seite aeschoben Ministewrtisfdent Dr. Gradnaner. der an erster Stelle sieben sollte. beaeanet in der Reich-Z -taasliste an achtet Stelle. Dentlicber kann dag Miti irauen, das man aeaen seine Person dat, san-m zum Ausdruck kommen. Daß er mit nnlenabarem Geschick Sachsen durch schwierige Zeiten bindurW, diese Anerkennnna wurde ilnn versaat. Er ist aentitiat worden. sein Amt als Ministervräsident niedewnleaem B isttdas Opfer, das man den ansnereaten Massen t Ug . Dwrcs diese Entwicklmig des W , wird die Dsemokratische Partei Sachsen-D -uor fotaensebwere Entscheidungen gestellt. Soll sie sich weiter an »der Remernng beteiliaenr In der Srzialdemokratischen Fraltion ist lein Teil der Mitglieder dafür, ein rein svaialistksches Ministe rium aufzustellen. ein andrer. weiter mit den Demokraten anlammenznachen Ein rein sozialistischeg Kabinett kann mit Hilfe der Unabhänaiaeu oder nur ans Mitgliedern der eiaenen Partei aebildet werden. Die Unabbanaiaen leimen es liederlich ab, in dag Kabinett einzutreten Als llnae Taktiker ziehen sie ed vor, das vielleicht erst nach den Wahlen zu tun. Geichähe es ietzt, so beraubte man sich eines dankbaren Aaitationsmittelg acan die Schein sozialiitenC Ein Kabinett, nur ans Mitgliedern der Sozialdemokratiicben Partei bestehend steht arti einer viel an wenia breiten Grundlage Stimmen einmal dmä Zu iall Unabhängige nnd büraerliche Parteien zusammen. « käme es- zu Fall- M politkiche W with-. -
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