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Dresdner neueste Nachrichten : 27.11.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191311273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19131127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19131127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-11
- Tag1913-11-27
- Monat1913-11
- Jahr1913
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 27.11.1913
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g g Donnerstag, t27. November 1913. . V efte achrtkhten W IDresdner Neu N cqung « Ullllllllå W Mit liqlqk Tllllkszllllllll nasse k-».....---H 11..-. us chss Ost MEqu auswan- ss ri» »i- dai Ists-so eo VI sakaesias 40 Pf. Die smetwmlttsidee Neklameeeile Mo Mk» » pkqgookichtift 2 Mk« Bei Wie egoluu en und Jahress IMM Nah-m nach takes. Eli-finde übt So Pf. Anat en F» »Hu-eins werden nat quen otausbesablunq aufse owm Zin- dqs Erscheinen an bestimmten Tagen und sm» wik nicht antun-lett Televkonllche Auf abe und ---.»-i,-«ss—s».-:g Eggsggakgsk.-«-gs.ts."ss 25gssssssssw « m Im M · sec·c.sk.»»-Z3»23.2«3-2«M3M23«31 -««3333«·3 M « NWMMMN Mwwmsp « Fernsprechen Reduktion Nr. 18 897, Expedition Nr. 18 688, Verlag Nr, 13 528. Telegx.-Adk Jenas-reli 011 Dresduer Bestellbeslrk mouqtllch Co Il» stertelisbkllls bw MI. lrel baut. durch untre welteren Inland-stelle mpnatllth 70 Ul» vierteljährllch 2,10 Mk. frei caus. Mlt der wochekitltchen Beilage .Jllnltrierte Neuelte« oder »Drechsl- Flleqeude Blätter« le ls Pl. monatltch mehr. Poftbczng m Deutschland und den deutschen statemen lusq. A nut ,Jllustr.Neuc-ste' monarL 90 Pl» vierteljähri.2.7o Mk. , B ohne Jlluftr. Beilage · 75 . « · M - . It Demnach-Ungarn susg. A mit-Illustr. Angene- monatL 1.70Kk. vierteliäbrLdJc Kr. lass-B ohneJllujLr. Beilage . 158 . « - (.67 · Neuefte Dresden, Nach dem Auslande m Memb. wöchentlich l Mk. Einz. Numm. 10 M. sftuW Welchen-sey Mkmhaassesz Bedenkt-b MI- Größte Verbermg in Sachsen. Neptun E Innern-lau lcvbeblcttung» Diese Nummer umfaßt 20 Seiten-. Roma Seiten HÅYMLSZIFZSLIIYU gzkztsitfzöitmåa Jestestrtlk r . a ck Zggzähtes Seite U. an mq und den Parteien angenommen wird, so wird dadurch die öffentliche Meinung, die bisher zwiichen den gegneri-, schen Stimmen ziemlich willkürlich hin- und herge fchiittelt wird, die rechte Orientierung erhalten und damit ein scharfer Druck auf die Unver iöhniichen zur Nachgiebigkeit entstehen. Allmiihlich wird dann der Segen friedlicher Einigung dnrch die Gewöhnung daran und die damit lierbeinefiihrte Erziehung zn einer verfeinerten und iriedlichercn fo zialen Gesinnung sich in immer besseren Erfolgen offenbaren können. Dann wird anch, wenn die Ar ’beitervereinigmmen als rechtliche Ptochipakteieti nnd als Viirgen friedlicher Verständigung, nicht als sisampfparteien austreten, das allgemeine Vertrauen in ihre Existenzberechtignnn wacher nnd die Zeit gekommen sein, wo man ihnen in weitestem Utnfange mit öffentlichen Miit-ein fiir ihre Arbeitslosen füriorae zu Hilfe kommen kann. Es wird dad dann anch nm so eher möglich fein, je mehr die Ver minderung der Streitiosien sie in den Stand seist, anstatt der Etrcikkassen ihre Wohlfahrtseinrichinnaen fiir ihre Mitglied-er auszubauen. So kann man denn nur wünschen, daf; dies-e Anregungen der Gesellschaft siir soziale Reform dieonral nicht ungehört verhallen, sondern lsei den gesetzgebenden Kiirperschafien An kiana finden werden. bestimmen hätte. Die französische Verfiimmung iiber die deutsche Milttärinission findet auch in den Mitteilungen über den Stand der deutsch-französischen Verhandlungen ihren Ausdruck. Die ersten Besprechungen, die zwischen den deutschen nnd französischen Bauwer iretern erfolgt sind, waren ziemlich günstig, und es zeigte sieh, wie man hier versichert, aus französischer Seite ein sehr entgegentonnnendcr Geist. Es ge lang aber den Fachleuten n i cht, die seh w e be n - den Fragen zu erledigen nnd den Tiplo maten das Feld sreizugebein denn die deutschen Vertreter schranbteu in den letzten zwei Sitzungen ihre Ansprüche so hoch, das; non den französischen Eisenbahnkoii.3esiioiiell ist«-c bedeutendes- Ztiuk abge schnitten wird in bezug aus die Lange der Strecke sowie die Vitrgskhasien und Zollgebiihrein Man erklärt, dass die deutsche Regierung hier die Hand im Spiele habe und in letzter Stunde neuerdings der Verständigung ein Hindernis in den Weg stellte. Infolgedessen hat sich der französische Votseliafier in Berlin neuern an ilnterftaatssefre tiir Zimmermann gewendet Nach hier einlanfens den Iliarinicineu scheint aber dass Gespräch lZwischen den beiden Tiplomaten kein zufriedeusteliendes Ergebnis I U. ,- Ost. ig. GIW klck U. Sänger« Sängcktm »W. twikten u· w· Vet« k. Skkinfkk»l»2« l» R Die sozialpolitische Zukunftsstaat mitner F ei. qugnuut W skakao Gunst-um« I empf. s. die gvorstände zu en u. größter lagöljaus Fr« Msgasse U« « Wenn die deutsche Unternehmers-hast sich ietzt im Maus gegen etwaige neue sozialpolitische geil-staunen sträubt so ist das verständlich an gesichts der großen Mehrausgabeln dise Nieiehsvers fich«-xmgsorsdnung und Angesielltenversicherung ihnen I»Mein haben. Die dem Reichstag vorliegenden sozialpolitischen Angestelltengseteye liber Sonntags kuhe, Konkurrenzklausel und Erfinder-recht werden ihne» aber gar keine allgemeinen peluniären Mehrausgoben bringen. Die erweiterte Sonntags kuhe wird dise Mnsdschast schwerlich veranlassen, des lmlls weniger eingttkausem sondern nur dise bevor zugten Elnknufözeiten etwas zu verschieben Die l leiden ander-n Gesetze legen aber deu Unternehmern W in einzeln-en Fällen Geldausswendungen auf als. Magst für besondere Vorteile oder die Vermeidung irgendwelcher Schädigung wahr-end ed siir dieJ Angestellten bei allsen drei Gesetzen überhaupt mehr aus die ideellse Seite ankommt, als aus die darmtsl nutzbar zu machenden petuniären Ansprüche Jedenfalls zeigen diese Gesetzentwiirfe für die Angestellten, auch in bezug aus die Arbeiter gesedgcbung an, tn welcher Richtung sie meiterzuschreiten haben wird, daß sie sehr wohl auch in nächster Zeit einen Ausbau erfordern dann, ohne daß auf die neuen Unternehmerbasten weitere pciuniiire Aufwendungen von erheblicher Tragweite gehäuft zu werden brauchen. Nur in ein-ern Punkte wird hier die Reichsdersitherungsordnung auch noch j» ihren nun einmal unserläßdichen Nebenkonseauens zen unbedingt erhöhte Kosten verursachen, die aller dings die Arbeiter noeh starker wessen, in ihrem Gesamt-ume aber nicht sehr ins Gewicht sallen werdet-, nämlich eine Erhöhung der Krankenkassen pkitkckge, eine angemessene Erhöhung der vielfach unzulängllchen Aetztehonorare als natüera Gr tednid einer schiedlichenVetständigung. Als letzte Gri« weiternng der Vetsicherungeordemng kttmse dann die Herabsetzung der Altersversicherungng von 70 glitt Jahre in Betracht, die in den Verhandlungen lttl nicht durchgeseht wurde, aber zweifellos erreicht werden muß. Der dasiir nötige Reichtzuschuß wird aus 14 Million-en geschätzt eine Ziffer, die zeigt, daß dies-e Msehrlbelastung gleichfalls keinen zu großen Untsiang haben würde, zumal die ser Versicherung-mit das Kapitalbeckungssvertahren zugrunde gelegt ist. also bei dem wachsenden Ver vidgen der Versicherungbanstsalten und der nsaeh einigen Jahrzehnten fast glseichhleibenden Zahl der zu Versorgenden sitr später einmal an sich mit finlenden Beiträgen gerechnet werden kann. Ein sozialpolitisches Gebiet andrer Art aber, das nach einig-en schwachen Ansätzen brach gelegen Ini. wird, wenn damit das Versicherungstvessen aus lange hinaus zu einem Abschluß gelangt ist, in An drlff genommen werden mitsssen, von dem sitr Arbeiter wie sitt Unternehmer wert volle Früchte zu erwarten sind. Es ist ein Ver dicnstdekGesellslhast für-soziale Reform, ——— Lucca und Pistoja. Von Karl Busen sah-visit Florenz. iin November-. · Es verdroß mich, nun doch mit der Bahn in einein Rutich von einer großen Stadt zur andern lU müssen, und so schloß ich das Uebereintommen mit imti und dem Regenwetter, außer in Neroi und in Rapan auch noch in Pisa, Lucca und Pistoja kurzen Aufenthalt zu machen, ebe ich golonenz erreichte. Alle dlese Städte babe ich früber s n besucht, Pisa, das schr bequem liegt, um die lange Fahrt von Genua W Rom zu unterbrechen, schon nier- oder fünfmal. 111 Lucca und in Pistoja bin ich vor zwanzig Jahren einmal gewesen, und inti einigem mußte ich be- Mfkketh wie wenig in meinem Gedächtnis haften ge blieben war. Von Lucca wußte ich im Grunde nichts Mr, ald daß man da auf den in schöne Anlagen; vitwandelten Wällen rund um die Stadt spazieren ! kann und dabei sowohl in die Gassen nnd Hinterbdse Als Auch auf die Felder und Gärten der untgebenden i Ebene und auf die in geringer Entfernung Miteigen ien anmutigen Hügel schöne Ein« und Ausblicke bat. . Diesen Spaziergang babe ich denn auch ietzt wiederhole obgleich due abscheuliche Regenwetter mich immer noch nicht freigeben wollte. Aber man müßte In Mensch fein von der Genititdart des Onkeld Tobo VMUM jenes lnensionierten Soldaten, der die Plane aller Zeitungen besaß und ihre Belagerung-en Ell miniature nachmachte, um einein solchen Rund- AW NO Sande Witwe zu entnehmen. Als Laie kann YOU sich nur an den schönen Aussichten und an den »Nimm freuen, die ausnahmsweise hier wachsen hüpfen wie ibre Natur sie treibt. Sonst nämlich haben die Jtaliener ein unbeiniliches Vergnügen a7llll-ckft·e»armen Baume zu tappen, m verstümmeln MiU stopfen. Daß sie das mit den Weiden, Van- Fisltn Manlbeerbäumen und Ahornen tun, welche den Helenen-einem zur Siiive dienen. iii selbstverständ aåki weil dem Gedeiben der Weiterebem auf die es b ein ankommt, förderlich, oder auch zur Gewinnung lett Mauibeeebtiiieek der der weidet-s und Pappel- Huen dienlich Aber dass sie sum Beispiel die herr vchstsv Platanen und Ulinen in der grausamsten Art » ofkschnswem will mir nicht in den Sinn, obschon ich z tmeiukische aanz gut verstehe. Im französischen wie - m ialiensschen Gegten ist der Baum nnr ein archi- l · vnisched Glied, elebeg sich den genau sestaelegten i 111-111 Linien unt rordnen muß. So macht tnan « US Mauern- Tlixmn Wände gerade, als ob man ! W kaacmveine er Quabitin . Mk· 1.10 - · 1.25 - - LA — . 1.50 fl. inkL Glas-» BlLNatisJ iepkmåisiH rna«, II Wut-m raste 5. ; -3450. 13901 M II izert .- )ot-« :- . II Jancles » Czim 111111111 IIIIIIII lIIIIIsI sing Ler- und id Umg. Blicks mplatz 2. 13 TIE. Itaae sowie ztauetriem YUIM Wu? I. IU der« Hauptw beut-nunng gl. Kotigen ikapellr. kg und Nach wenstaq Un m. MS Uhr auf ihrer jüngsten Tagung dies-ed neue sozialpoli tische Programm norgezeichnset zu haben· Diese Ge sellschaft ist es sa tn Verbindung mit dem Seh-mol lserschen Verein site Sozialpolitik gewesen, dise sich als Babnbrecherin auf diesem Gebt-et als das soziale Gewissen der wirtschaftlich unabhängig-en, unpartei lichen Gebildeten erwiesen hat. Ihre Erfolge, namentlich in bezug ans den gesetzlichen Arbeiter schutz, haben gezeigt, wie nnbegrsiindet der Vorwurf der Gegner war, sie verstunden sich nur aus theore tische Schönrederei, und ihre letzte Versammlung hat besonders erwiesen, daß sie es nicht bloß darauf ab gesehen haben, die Taschen der Unternehmer ihren programsntatischen Forderungen dienstbar zu machen. Beiden sozial-en Parteien sollen vielmehr iu gleicher Weis-e die von ihnen aufgestellten Ziele dienen. Bei einem Einblick in die soeben herausgekom niene Nr. ll des »Neichdarbeitsblattes« ersehen wir, daß im dritten Vierteljahr 1913 durch St r e i ls und Angst-errungen nicht weniger als 138000 Ar beitskräfte zeitweise lahmgelegt wurden. Nun könnte tnan ia sagen, daß diese Lahinlegung fiir die wirt schaftlichen Krisen eine Art Fallsehirtn darstellt, inso fern sie die Ueberproduktion verlangsamt Aber neben den materiellen Verlusten fiir beide Teile wurden durch diese Arbeitskäuipse die sozialen Gegensätze bei den Parteien immer wieder stharf zum Bewußtsein gebracht. Die nun einmal dabei kaum zu vermeidende Wahllosigkeit der Kampsmittel auf beiden Seiten läitt nach gesetzgeberischen Maßnahmen rufen, deren ein seitige Formulierung oder befürchtete Parteilichteit den Riß nur noch zu vergrößeru vermögen. Darum erscheint es viel wichtiger als reitreslive Vorschläge nnd als die sozialpolitische Forderung des Tages, das Uebel an der Wurzel zu fassen, die sozialen Arbeitskonflilte ans ein nie ganz aus schaltbares Minimum herabzudrücken durch Mittel zur Einigung Bei den Männern der sozialen Re form, die Unternehmer und Vertreter der verschie denen, untereinander selbst verfeindeten Gewerk schasten beherbergen durften, hat man gewissenhaft und gründlich diese Mittel erörtert. Man hat ver langt, daß die Tarisverträge durch gesetzliche Förde rang und Sicherstellung endlich zu einer normalen Wirtschaftseinrichtung gemacht werden sollen, und vor allem, daß das gewerbliche Einigunggwesen ausge baut werde. Bei der bereits erwähnten Statistik des »Reicbzarbeitdblatteb« finden wir, daß von den inz gesamt Ziff-Streits undden 84 Aussperrnngem die im dritten Vierteljahr 1918 beendet wurden, 256 bzw. 28 einen teilweisen Erfolg hatten, daß also im harten Kampf schließlich doch sehr häufig ein Mittelweg ge funden wurde. Der Kampf selbst hat aber durch sseinse hohen Krisegdkostem wie gleichfalls statistissch festgestellt ist, dste erzielten Erfolge der Arbei ter fitr eine nicht unsbetviichtliebe Zeit von vorn herein aufgezehrt. Warum soll der Mitvelweg nicht durchweg durch die unparteiischen Jnstanzen der Gewetbcgcrichte, ans die als Höchstinstanz und bei Streits größeren Umfanges nach den Vorschlägen des Frhm v. Berlepsch ein Reichseinigungsamt sich aufhalten soll, also auf fried liche Weise betreten werden, während dies bisher nur in einzelnen seltenen Fällen geschieht? Selbst wenn» nach gesetzlicher Einführung des Verhandlungs zwangeö der Einigungsvcrsnch und auch der nicht obligatoriiche Schiedsspruth zunächst nicht immer von —- sie mit Balken oder Steinen aufgerichtet hätte. Wo ed sich um eine Parkaniage handelt, welche weiter nichts ist und iein ioll ais die Fortsetzung eines Ge ,bäudes, kann man sich damit schließlich abfinden, ob gleich mir persönlich derartige Anlagen etwas zu wider iind unsd mir eine einzige frei unsd unbehin dert gsewachsene Linde, Buche oder Eiche iympathticher ist als ein ganzer Park voll solcher Pflanzen architethr. « , s - In Jtalien aber hat man sich so an das Verirrun meln und Beichneiden der Bäume gewöhnt, daß man ed auch da anwendet, wo es iich gar nicht um Archi tektur handelt. In Mailand ist eine Allee von ge waltigen Platanen, deren Stämme zwischen einem und zwei Meter Durchmesser haben. Die Straßen bahn fährt an diesen Bäumen hin, und aus den Fen stern beobachtet man staunend die kolossalen Stämme Man freut sieh im voraus auf den Anblick der mäch tigen Bäume, deren ieder mit weitansladenden Aeiten und sum Himmel itrebenden Winseln eine ganze Stadt fein muß, bewohnt von zahllosen Vögeln. Wie grimmig ist die Enitäuichung, wenn man von dem Wagen absteigt und nun an den Stätmnen hinauiichauii Der Stamm iit weiter nich-is als ein ungeiiiger Klotz, der in halber nattirlicher Höhe» grausam abaeiägt iit und dessen Aeite man mit der gleichen Gefühllosigkeit abgeschnitten hat, alio daß er weiter nichts als einen Strauß von höchstens arm dicken Zweigen treibt. Dabei haben die Bäume keinen andern Zweck, ald dem zwischen ihnen hin führenden Wege Schatten zu spenden, und das könnten iie doch mindestens ebensogut, wenn man sie nach Gefallen in die Höhe vund nach den Seiten wachsen ließe. Beim Durcknvandern der Gaiien von Lucca kam mir doch die Erinnerung an manches hier Ge sebene zurück: in einer Kirche erkannte ich einen ichdnen marmornen San Sebastian wieder, und auch das Grabmal ein-es Bischofs, ein von nackten kleinen Buben mit Kränzen umgiebener Sarkovhaa, meldete sich als alter Bekannter. Aber im großen nnd aanzen Zwar doch herzlich wenig im Gedächtnis zurückgeblie ben, ohne Zweifel, weil man Italien wie iedes andre Land nicht in vier Monaten besuchen, iondern mehr als ebensoviel Jahre daran verwenden foll. Das aber lieie darauf hinaus, daß ein ieder iein eigenes Vaterland - nnd auch das nur oberilächlich kennen kann, er müßte denn mehr ais hundert Jahre alt werden und sonst nich«s zu tun haben. » Die Jtaliener neigen, tvie alle ·Romanen, lehr dazu- der äußeren Form mehr Wert beizu- Mißtlijnae von Seine nun Themse. Tie ansäuglich beinahe enthnsiaftisch zustimmen deu Bemerkungen über die deutsch-französischen Ver handlungen wegen Kleinasiens find in der Pariser Presse plötzlich verstummt, nnd statt dessen werden ihre Aussichten iu einem recht ungünstigen Lichte dar gestellt Es spricht daraus zweifellos die uervöse Eifersucht aus die günstige Stellung, die der deutsche Einfluß arn Goldenen Horn behauptet hat, und der Aerger, daß alle Versuche, Deutschland dort unli tiirisch berabznsesem keinen Erfolg gehabt haben. Wir erhalten olgende eigene Trahtnachrichten unsrer Korrespondentem s v Paris, 26. November. (Priv.-Tel. der; Dreödner Neuesten Nachrichten·) Der Widerspruch gegen die Machtbesugnisse der deutschen Militiirs mission in der Türkei wird immer lauter. Man unterschiebt der deutschen Regierung eine Reihe sehr merkwiirdtger Absichten, so u. a» die- deutsche Regierung beabsichtige, die ganze tiirkische Wehr niacht unter ihren Einfluß zu bringen, nicht nur in bezug aus die Rekrutierung, sondern auch auf die Ernennung der Offiziere des Generalstach. Infolgedessen könnte die deutsche Regierung am Ende iiber die Sicherheit Konstanti nopels verfügen. Ferner wolle man ge wissen Vorrechten der Großmächte Abbruch iun und aus Konstantiuopel eine Zone vor herrschendeu deutschen Einflusses machen. Schließlich beabsichtige mau, iu der Frage der Schließung der Tardauellen ein entscheidendes Wort zu sprechen. Aus allen diesen Gründen warnt man die Pforte vor der Ernennung eines deutschenGenerals für ein in Konstantinopel garni sonicrendes Armeekorpsx besonders weist man dar aus hin, welche Gefahren daraus entstehen könnten, wenn ein srenidliindischer Oberbesehlsbaber in einein kritischen Augenblick über die Truppeu zu ) legen als dem inneren Kern. Das fiel mir in .· Lucca und in Pistoja ein, wie es einem auch in - Bologna und in Florenz, in Perugia und Siena ein s fallen kann. Jn allen diesen Stäsdten gibt es Kirchen, : deren Baukern fertig geworden, während die Um kleidung unvollendet geblieben ist« Man baute mit ordinarem Backsteim verkleidete sodann aber die ganze Außens und Jnnenfeiste mit Marmor, der wo möglich in der Farbe abwechseln und so durch seine weiße, schwarze, rote. grüne Mosaik ein möglichft reiches Bild geben mußte. Auf einen solchen Schwindel haben sich unsre Vorfahren ins Norden» niemals eingelassen. Jn ihren romanischen undi gotischen Bauten ist alles solid und gründlich; derselbe Stein« der die Mauern bildet und den Bau trägt. muß auch den Schmuck liefern, und in der guten alten Zeit werden die Rundfiguren und die halb-- ethabenen Ornamenien direkt aus den Bausteinen herausgemveißelt Gab es keinen natürliche-n Stein, so machte man das ganze Werk aus Backstcin und verstand es, wit tausend Bauten besonders in Nord ostdeutschland beweisen, auch diesem Material schöne Schtnuckformen abzugeioinnen Gemeineö Material mit einer dünnen Schale edleren Stoffes zu be decken und so den Beschauer zu täuschen, haben wir erst viel später gelernt, als es Mode wurde, Möbel aus Fichten- oder Buchenholz mit dünnen Plättchen überseeischer Hölzer zu verkleben. In Italien aber wurden solche Künste beim Kirchenbau schon vor der Renaissance geübt« und eine ganze Anzahl Kirchen stehen als toarnende Beispiele da. bei denen die Marmorbekleiduna nur bis zu einem geringen Maße vrllensdet oder überhaupt aar nichts-( Flngrisf ge nommen wurde, so daß die rohen ackiteinmauern ihre häßliche Blöße zeigen. Der Schwindel mit der Marmorhiille führte dann gleich noch zu anderm Schwindel. So gut man einer gewöhnlichen Backsieinmauer durch Marmorvertleis dung ein kostbares Aussehen geben konnte, so gut liest sich eine solche Marmorsasiadc auch - vor gar nichts hinstellen. Man baute einfach eine riesige Stirnseite aus mehrfarbigem Marmor mit schönem Slulpturenschmuck, und dahinter steht dann ein be scheidenes Kirchlein, knapp so breit und nicht halb so hoch wie die Fassadr. Solcher Schwindelkirchen gibt es in Lueea und Pistoja mehrere. Die Leute aben immer großartig angefangen unsd zunächst ein nsal die aewaltiae Fassade gebaut, und wenn nach- : male das Geld nicht mehr reichte, haben fie sich mit Itzt tdahintee oerstecktenkarmseligen Kirchlein bei i g. . . . gehabt zn halten jin der iiiefiaen amtlichen Presse wird oerficheri, dasz Frankreich, ebenso wie Eng land, sein« interessiert daran ist, die Liauidieruna der finanziellen Fragen in Kleinaficn rasch durch zuführen. Man niöae also versichert fein, daß in Frankreich nirlit dao gerinaite feind felige Gefühl vorhanden fei. Man wiinfcht jedoch, daß den französischen wirtschaftlichen und moralischen Interessen ini Orient volle Rechnung getragen werde nnd gibt schließlich der Hoffnung Ausdruck, daß das deiitsch-frattzöfifche Abkommen bis zum lö. Dezember vollzogen fein werde. Protefte bei der Pforte. V Konstantin-weh 26. November. (Prtv.- Te l. der Tresdner Neuesten Nachrichten.) Meh rere Großmächte haben die Pforte darauf aufmerk sam gemacht, daß die Ernennung des deutschen Generalö Sanders zum Befehlshaber eines Armee kornö in Konstantin-nnd Unannehmlichs seiten schaffen könnte, da Fionstantinopel der Sitz der auswärtigen Botschaft-en sei. Man möge siir den deutschen General lieber das Armeekorps in Adriauopel bestimmen. Von deutscher osfiziöser Seite werden indes die französischen Behauptunan entschieden bestritten, daß der russisrhe Ministerpriisident in Berlin sogar beim Kaiser gegen die Unterbrinmcng der deutschen Mis sion in Konstantinopel und die Konimandogewalt ihres Leiters protestiert habe. Immerhin wird zuge geben, daf; er die Tilmseleaenheit zur Sprache gebracht hatte, nnd dasz die Erörterung darüber noch nicht ab geschlossen sei, sowie dass auch Adriauopel als Stand ort in Betracht kommen könne; indes spräche die tech nische Zweckmäßigkeit fiir KonstantiuopeL Der Optimismus des Neichskanzlers. Ueber die gestrige Sitzung des B n n d e s r tits nusfchufscsfiir aus«-artigeAngelean heitcn erfährt die »T. R.«. dass der Reichskanzler in feinem Vortrage über dic auswaner Laac alle aktuellen Fragen der auswärtigen Politik berührte I-’———-—————f - l Das einzige, was oon Pistoja in meinem Kopfe i hängen geblieben war, hat mich auch diesmal am - meisten interessiert: der Fries and farbiger Maiolila , am Spital Ich glaube, unsre Bildhauer sind mit ihren einfarbigen Steinarbeiien ganz auf dem Holz wege, am meisten aber, wo es sich um halb erhabene Stulpturen handelt. Schließlich ist doch die Haupt sache, daß solche plastiskhe Bilder gesehen werden, und nun stellen Sie sich einmal vor ein Gebäude, dessen Giebelfeld mit einfarbigen Marmor- oder Sand-Kein figuren ausgefüllt ist oder an dem sich, zehn oder zwanzig Meter über Ihrem Standpunkt, ein ebenfolcher Fries herumzieht Selbst mit einem Fernrohr kann man gewöhnlich nicht erkennen, was da oben eigentlich vorgehn und zum Schmucle des Baues gereicht solcher Zier-at nur in sehr beschränk tem Mist-. Wie erfreulich wirlt dagegen diese far btge s aiolika! Wie klar unsd deutlich treten uns die oon ihr erzählten Geichichten entgegen! Natür lich kommt es auch auf den Mann an, nnd nicht jeder Stümper wird gleich eine schöne Arbeit schaffen, nur weil er das rechte Material benutzt; aber wo die Anlagen der Künstler gleich sind, wird der eine mit der farbigen Majolika eine weit besser ihrem Zwecke entsprechende Arbeit liefern als der den einsarbigen Stein benutzende Bildhauer. Uebrigens ist das eine nralte Geschichte: überall, wo es eine echte Volks ktsnst gab und gibt, oon Asfyrien, Aegnpten und Griechenland bis zu den Herrgottschnitzern von Tirol, hat die Farbe helfen müssen, der Form mehr :Leben zu geben« nnd die edelsten griechischen Sinkt tnren waren, wic. der Fries am Parthenon, grbig wenn ihre Bestimmung im Schmucke eines aues lag. e»Daß übrigens der Künstler dabei eine Hauptsache ist, kann man am Grand Palais in Paris sehen, dessen an der Avenue d’Antin gelegene Fasfade einen solchen Fries aus farbiger Faoence aufzuweifen hat. Er wirkt gar nicht gut, weil sein Schöpfer es war. glaube ich, der damals schon über 70 Jahre alte Atadetnicprofesfor Joseph Blaue - sieh zu einer solchen Aufgabe schlecht eignete. Der rechte Mann hätte mit diesen Mitteln hier sicherlich etwas Aus gezeichneies geschaffen - wobei ich zur Entlastung Blancg noch bemerke, daß auch die Architektur dieser Fassade der Aufgabe des plastifchen Maler-s sehr wenig entgegenkam. Zusn Schluß noch eine erfreuliche Nachricht: Ich glaube das Geheimnis entdeckt zu haben, wie matt in Italien mit der Eisenbahn fahren und Plan im singe finden, kanni« »Bielleichi belächelte Sie meine Entdeckunm damit aber bekunden Sie nur« daß Sie
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