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Dresdner neueste Nachrichten : 30.04.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193004303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19300430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19300430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-04
- Tag1930-04-30
- Monat1930-04
- Jahr1930
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 30.04.1930
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Dresimer Neuefte Nachrichten RIJV tw- suseiqeumisp ot- « is- Ms sit-i w op« Iw. Bezug-preise: s« M- ÆUW Wg 2 25 Rin. - MWMMo M M .. ---—-—.-.· Boten ins Haus monqtll , « AM- ss MWI w v Is- ssitt w 2 Ihm-Us- UUOVMUÆO TCIGHZMUC M« HLMMEWMMÆKkkixskdpzåth äs. HEFT-Z WORK Emsksasfxflw «3.Waåviqss Yemlsugkgevqhkx Mzoquoseuazuugm Jan-ad waschen-Zis- 1.10 Its-R - plöien kann eine Gunst-fussh- llbikummmlcauvukditr mit Oandelss und Industrie-Zeitung EIN-Rein lanmmcnoUE ØkgsispstensM IMMMMWMW:W erst-Ihn .1 W: W komme-unum- 24001 micmverteskmotmzxvpskeloszsToten-Uenestepkedmspvflscheckwttsdmw WkMWb Avstsldtmstu Ihm Wori- Urdm pedes äüswqwmxoch.sufdwqpktmlme Falls helpka Wi- Miit-Mig- Clniki haben mitk- Bezlchek keinen Anspruch auf Rachlieferung oder Erst-stunk m entsprede Guts-Its K Ak. 100 sc Glis « k;ss«««"«"7s"4«’ .l .l « · sum GEIST 238 k. 2.90. Wa- ht. FMI utimZOOcmdk 28 . Musleh qlp « «« Mittwoch, so. April 1930 sö. Jahrgang ists-Music . IN cui-seit Quid-atmet- » Ists til-un Obst-- ils Ists-111- Ihslss - 111-Its wolle Felsuron lo- Islcht schmale-holst n Gesamtelnquk Deshalb sorgen sls s this Hast Immer Idulieri lsF kqsim til-« A« Ins sm- äåissu « "«««2-.«"M M« Ziehdisifaoli aufgewas - so »ev. siUsls Ils sss la tatst-Ists ;... .... -17-1 scho d ds- Esst —- tolang verwandt-ists Islssfszllsdpwt ti »m-« so fu«-los th empfohlen-'s ad für Its-two- Ema-l M M II W .. .. . lIIJOI 1) . . . Is. Ast se . « . , 11. sk- ps elio schritt-: »Wie site Haus«-Haus« Halse-plat- ( kthel Its-Ists -i tells Wiss M I. II m Laden Es .8 · - . Bkäle MARTHEqu Ichet Positur-Russ -—.l- tus- It, sinds Idie Sie k sie sichästsss taxer ist« yteletx set die tfevs die: sten« sie eanåxh tosen- Sie Jden utpm FULL Näh-K Wesiarps Kriegserklärung an Hugonberg Sondersiszuug der deuifchnasioualen »Ja-Enger« am Donnerstag - Versteck-e französifche Drohungen gegen Oesietreich Gegen den Gewissenszwang I -B. Berlin, 29. April. sEigener Drahthericht) Gras Westarp hat die Fraktionömehrheit, die sich hei der Abstimmung über die Agrars und Finanzvors lagen im positiven Sinne entschied, aus Donnerstag nach Berlin zu einer Sitzung eingeladen. Schon diese Tatsache deutet daraus hin, daß Graf Westarp und seine Anhänger nicht sheahsichtigen, das Diktat des Parteivorstands widerspruchslos hinzunehmen Die »Deutsche Tageszeitung« brachte gestern eine Zuschrist von unterrichteter Seite, die geradezu einer . Kriegsetklsirnng der »la-Sager« au Hunendera gleichkommt Die öffentliche Zurechtweisung,·die"der Vorstand in seinem Beschluß der Fraktionömehrheit ertelk swird als eine Provokation nicht nur der. raktionsmehrheit, sondern auch der Land-« wirtschaft und ihrer berufenen Organe energisch »Duriickgewiesen. Die andre, noch wichtigere Bean standungrichtet sich gegen den Schlußabsatz der Ent schließung, der dem Partei-s und dem doch von dem Vertrauen der Fraktionsmehrheitahhängigen Itali tivnsvorsitzenden ein Entscheidungsrecht gegen die Fraltionsmehrheit einrltumt Im Entwurf soll noch folgender Zusatz vorgesehen gewesen sein: »Ehe Zuwiderhandlung gegen diese Richtlinien würde nach Lage der Dinge das Ansehen der Partei schädigen-C d. h. also nach der Partetsatzung den Ol u.s-s chl u ß zur - Folge haben. Diese Bemerkung ist, wie man ietzt erfährt, aus Anregung Hugenhergs gestrichen worden, nachdem er mit Zustimmung einer großen Mehrheit z des Parteivorstands festgestellt hatte, daß sie »Selbst verständliches« enthalte und man ~Selbstverständl iches« nicht aussprechen solle. Hugenderg hat sich also durch den Parteivorstand ein Druckmittel an die Hand gehen lassen, das er bei passender Gelegenheit gegen die Fraktionsmehrheit anwenden will, um sie an der Kandare zu halten. » Gegen diese Methode des Gewissenszwaugs wird fu«-der Zuschxickck zur offenen Reibellton auf gerufen: »Der Parieivovstansd ist in seiner großen Mehrheit ieit Dr. Hugensbergg Wahl aus Grund der ausi seinen Vorschlag tin-geprüft angenommenen Lisie völlig einseitig zusammengesetzt Zwischen ihm und der Wählerschasst klassst ein Abgrund Wir haben das feste Vertrauen zur Reichstagssraktion, daß sie sich wederibreschwersbecdrohten verfassungs mäßig-en Rechte, noch das Gesetz ihres verant wortungssbewußiein politischen Handelns aus der Hand nehmen läßt« Die-se ziemlich tin-verhüllte Drohung mit sdesm Austritt scheint aui dem Huge·nberg-Fliigel doch eine starke Beunruhigung ausgelöst zu haben. Die Herrn Hugenbesrg ergebesnen Blätter klagen Stein und Bein über das ~unehr«l-iche Spiel der Jndiöskretionen« und den grsdblichen »Vertrauens- Muth-C der durch den-« anonymesn Artikel begangen worden fei. Wie ider Sozialsdemokraiiiche Pressediensst nachträglich zu berichten weiß, ioll bereits in der Sitzung der ~Posit-ive.ni«, die unmittelbar ans die Ver bansdstagung am Freitag erfolgte, Uebereinstimmung das-stock qeihcxikscht has-en sah der Bruch mit der· hngönsörwisw miser midiar lei uns deshalb au- iestru Most er folgen msiar. .Meinungöoerfchiesdenheitien hätten lediglich darüber bestanden, wie der Bruch vollzogen werden soll und ob die Frakiionsmehrheit künftig asls feldstftändige Frakiion unter neuem Namen austreten oder schon ietzt eine Verständigung mit der volksskonfervaiiven Gruppe um Treviranus suchen solle. Treffen diese Angabe-n zn nach der Veröffentlichung in der »De-utsche-n Tageszeitunck und dem ksleinlauien Kom mentar der Hugenbergsßläiter gewinnen sie an Wahrscheinlichkeit —, so würde die Frakiionsmeshrheit in ihrer Sitzung am Donnersiag abend sich nur noch über die Einzelheiten ihres Vorgehens zu entscheiden haben- Versuche, diesem Auslösungzprozeß Halt zu gebieten vor allem über die Fusionsbestrebungen zwischen Demokraten und Deutscher Volkspartei, wurde schon gesternandieser Stelle ausführlich gesprochen- Olber auch eine solche Fusion dürste, wenn sie zustande kommt,-den Auslösungöprozeß noch n i cht been d e n. Wahrscheinlich würde gerade die Fusion gewisse Kreise aus dem rechten Flügel der Deutschen Volkspartei zu den Volkskonservativen hin über-ziehen, andre Kreise aus dem linken Flügel der Demokraten zu einer eigenen Parteibilduna veran lassen. Die Absplitterung aus der Linkenwird - auch damit musz man sich vertraut machen i- um so größer sein, se Tweiter die .Grenzen,der.neuen bürgerlichen Mittelpurtei nach rechte gesogenwerden Der erste Schritt ist Lsa inder dieser Tage gegründeten-»So zialsßeuublikanischen Vereinigung« be reits getan worden. Unter den Führern einer solchen neuen Linksgrmme würden wahrscheinlich die Reichs tagsabgeordneten- «L emm e r und « Erkele n z sein, worauö,hervorgeht, daß die ietzt im Gange befindliche politische Umgrupnierung der Mitte hauptsächlich vom Standpunkt »der Interessenten, dad- heißt- der Arbeitgeber aus der einen, der Arbeitnehmer aus der andern Seite» sich vollzieht. Staii einer Barte ientonzentration, wie iie manche erhoffen, könnte also leicht· zu nächst die» Zahl der Parteien eher » noch wachf e n. Eine solche Entwicklung ist« auch wahr scheinlich, denn ein historischer Prozeß wie die Unt wandlnng der aitesn Parteien vollzieht sich nicht« in eine-r Nacht, nicht in einigen Borstandssihnnaem »Wir stehen erst a-nt.Begiknn des großen Auflösung-Bot ozessed und wer-den, wenn« nicht alle Zeichen trügen, durch eine Periode hin-durchgehen, in der wir überhaupt keine feitgeiiiqien Parteien irn Sinne des letzten Jahrzehnts haben- iondern le d i g - lich mehr oder wenige r·loie verbundene, teilweise unt ·p,rotninente. Führer aefchcrte teilweise von verschiedenen Jnteressentennertretunqen vqelenstte p.nlitii.ch e- Orup r e n inte. in- -der· französischen Kot-mich -- Iher durch diesen Insldisungss Irr eh iniiihn wir hindurch, wie groß feine » steif auch sein missen-. « Dennein allzu rasches« nnss vertriihtes Erstarren der eben erii in Bewegung geratenen Fronten wttrde nn- hinsnen wenigen Jahren nur vor die gleichen Probleme stellen, vor denen wirheniesfphexn , . . Th. sei-. ; Auflösungsprozeß ’ Die Auslösung der alten Partei gebilde nimmt ein immer rascheres- Tempo an. Die politische Rechte, die Hugenberg während des Volksbegehrens zu einem großen Block zusammengefchweißt hatte, beginnt sich in eine Reihe kleinerer Gruppen aufzulösen. Auf ihrem äußersten Flügel stehen die Na"t·io-nalsozial-isten. Auch sie find innerlich nicht mehr ganz geschlossen. Ein Blick in ihre Presse zeigt deutlich zum mindesten zwei einander entgegenstehende Richtungen, die etwa durch die Namen Strasser und Gdbbels auf der einen und Bitte r undFrtck auf der andern Seite gekennzeichnet werden lönuemsn sie schließt sichs die HugenbergsGruup"e, deren- Bedeutung in der Beherrschung deg deutschnationalen Parteiapparates ,und der Verfügungsgewalt til-er die deutschnationalen Parteifinanzen besteht. Dann folgt die Gruppe u m Schiele (Agrarter)» und zGrak Weltarp Mlte Konservative)- die im Begriffe steht, den Trennungs ftrich zwischen sich und Hugenderg zu ziehe-n fDann kommen die kleineren neuen Parteigebilde qui-Rande der ehemaligen großen Rechten, die häuerliche christlichsNastionale Vereinigung, die c h rist lich-Soz i a le n und schließlich die Volk-konservativen rings kum Treoiranud und LindeinersWildam « « Diese Volks-konservativen, dte eine Reihe nam- Hasfter selbständiger Persönlichketteu von Rang aus der. politischen Rechten umfassen-Und zunächst noch Offiztete ohne Soldaten, aber sie üben doch sur Zeit eines außerordentlich starke Anziehungsskrafi aus und Mit bemüht, eine Aufnahmestellunq vorzubereiten, uuf der einen Seite für die von Hugenbetguus der alten Partei berausgcdräugten beutfchuationaceu »Ja tagen-C aufde- andern Seite tue gewisses-NO sdte tu den« qrvgän Gärung-owns »in-ei zu werben be ginnen-»in-, Im sich dtse pol;ivt.i.f«ch«e(Mttte zur Zeit befindeW-.s « . ! Auääitx set Witze finid tsne Fgmbtåxqstimbånzkn mutet ·rer’eworen,ao ’a, the-I stenz versank-l- poliuissz ausschlag sehstishvxzsattvr bedroht- st, da mu tu den Wandern-Kreisen der Mitte die Gefahr, inseine ähn liche Position su kommen wie ver englische Ave-aris mus, allzu spät-erkannt hat«-and per weiten Erkenntnis bisher noch Einerlei Taten- fasse-flieh Ueber die Rings tun Kapan Eutiüufchie Kußtandfchwäkmek Die Rolle der Einst-muten Seit den »Neiigionö·gesprächen", die im März von Minister Eurtius mit dem Soswjetboischafter Krestinski und, ungefähr um dieselbe Frist, vom deutschen Bot schafter in Moskau, Herrn v. Dirk·sen, mit Litwinow über die sogenannten deut-sch-russischeu Be zie h u ng en geführt wurden, ist es merkwürdig still geworden von diesen Dingen. Man hatte uns gesagt, es würde, so etwa im Mai, in Berlin oder in Moskau eine Konserenz zusammentreten, um zum soundsovielten Male sich um eine authentische Aus legung des »Freundschastsivertrags« von Rapallo zu bemühen. Nun steht der Mai vor der Tür, aber der Konserenzplan scheint in die Versenkung gefallen zu sein« Die Wahrheit ist wohl, daß man in Moskau eine solche Aussprache kaum noch wünscht. Man hätte - die Leitartikel der Sowieipresse, wenn man zwischen den Zeilen zu lesen verstand, redeten iu der Beziehung eine durchaus deutliche Sprache ein allgemein gebaltenes »Bekenntnis zu Rapallo" nicht ungern gesehen. Das-wäre ein neuer Freibrief ge wesen für alle möglichen unterirdischen Sowietunter [ nehmungen in Deutschland- Jn Russland selber hätte , sich um deswillen doch nichts zu andern brauchen. ; Nun gedachten diese nedantischeu Deutschen aber z Rechte; Pflichten, Zuständigkeiten sorgfältig abzu gresnzen und in Paragraphen zu zwangen. Daran fand man in Moskau keinen Spaß. Nicht etwa, weil man die Festlegungen fürchtete. Nur zu ihrem tund unserm) Unglück in die Diplomatie geratene Nur- J u riste n können sich eiubilden, durch Verträge den Bolschewismus irgendwie zu binden, sozusagen dem Dämon Handschellen anzulegen. Aber wozu überhaupt Zeit und List an diese ~niemetzkija glupostii«, die ewigen deutschen Torheiten, verschwenden, wenn für den Bolschewismus und dessen unverrückbares Endzieh die Weltrevolution, dabei doch nichts herauskami Da war es doch schon ungleich gescheiter, man richtete zunächst die Maifeiern aus-, trieb Rotfrontbund, Junge Garde und wie alle diese Organisationen heißen, die in Preußen verboten sind und unter den Augen von Jnnenministerium und Polizei dennoch wachsen und gedeihen, abermals aus Schanzen und Barrikaden Hernach, will sagen, bis zum nächsten Sturmtag, hals man sich dann wie bis- « ber. Man überschwemmte Deutschland von Nord nach I Stid und Ost nach West mit einem wimmelnden i Haufen von Spionen und politischen A g e n t en und erklärte alle diese entschlossenen Leute zum exterritorialen diplomatischen Personal, unerläßlich sur die Aufgaben der Bot schaft und der unterschiedlichen Handelsvertretungem sWaz in einem tieferen Sinn sa wohl auch zutreffen dürftezs Im übrigen aber mochte man fortfahren, den in Russland arbeitenden deutschen Konzessionen den Hals vollends zuzuschniiren. Ihnen beispielsweise nicht zu erlauben, auf rnssischem Boden erzielte Ge winne in die Heimat abzustihren. Indes man es als ganz selbstverständlich empfand, daß den russischen Handeldoertretungen niemand bei und in die Bücher oder gar unter den Ladentisch guckte. Auch dann bliebe —.so kalkulierte man vermutlich in Moskau im schlimmsten Fall immernoch die Möglichkeit einer Berufung auf Ray-illa »M- "du noch Leutnant warst bei den Husarem denkst du noch daran zurückl-« Von Richard Bahr- I « O Tsuichek Aiqkiff qui Koth-m- tifche Klarheit widerstrebten. Aber-des Reichsptäsidentwurdeüberrannt. - Seither sind, fast auf den Kalendertag, zehn Jahre verstrichen. Was ist von den Träumen, den Ver heißungen, den Lnitschlössern geblieben? Ausgen politifch hat der Freundschaitsvertmg von der Rinier-I diLevante uns nichts genutzt. Jnnenvolitisch hat et nach-i weidlich uns g escha d e t. Sonndso oft uns gehindert« mit fester Hand ins Wespenneft zu greifen unid ohne Ansehen der Person zuznpacken, wenn in den Dele gationen der Kontintern ganz offenkntidig finstere An schläge ans diesen Staat und seine Ordnung vor bereitet wurden. Es sind auch keine Milliarden aus der Sonstetunivn narli Deutschland geflossen. Nur neue Verluste. zn den früheren, kamen hinzu. Aus der REP» der neuen ökonomischen Politik, in deren Zeichen in schier bacchantischer Lust wir uns einst in den ruisischen Strudel gestürzt hatten, ist ein richtiger New geworden. Die Sowie-is treiben mit uns Schindluder-, der Emigration wurden wir un verständlich, wenn nicht verhaßt. Das ist, schlicht und knapp, die Bilanz dieser zehn Jahre. Man soll aus dieEmigrationsvseisen, hatman uns neu-lich an irgendeiner osiiziösen Stelle gesagt. Was von der ausgebriütet würde,,iei doch nkur Stunsk nnd Lüge. Mir scheint: man wir-d da unter scheiden m tiisen. Ich habe rnssische Emiaranten in Koiisstantiiio,sei kennen gelernt, in Sosia, in Bel gtad, in Paris und Nizza. Und, versteht sich, auch in » Berlin· Sie waren untereinander verschieden, wie - die Mensch-en es ia auch sonst sind. Den einen und andern, ans herkömmlsicher Bahn Geschleuderte-n, hatte dies Fliichtlingsleben ans dem nach nnd nach leer ge wordenen Koffer, das ewige Nichitwissen um das Morgen-. zsermürht und verdorben. Die Mehr zahl waren doch wohl redliche Leute. Ehrlich bemüht, dein Kampf ums Dasein von neuem aufzunehmen und unter fremden, ihnen ungünstigen Bedingungen ihn auch zu bestehen. Für ihre Gast oölker, kein Zweifel, nicht immer eine angenehme Zu giahe Als solche wer-den sie nicht einmal mehr im Bereich der ilawischen Rechtglåubigkeit, etwa in Süd slawicn oder Bulgarien, empfunden. Unsd sicher, daß aus dieser russischen Emigration keine Bereicherung deutschen Wesens erwachsen wir-d, wie einst, da die märskischen Lan-de der hugenottischen Zuwansderung sich öffneten Doch in jedem Fall: arme Ver trieshe ne. Sie hängen immer noch mit der ganzen schwärmerischen Sehnsucht der russischen Seele an ihrer weitriiumsigen Heimat. Sie sind sehr ungern. nur mit blutendem Heckzem von ihr« geschieden und kehrten lieber heute als morgens zurück. Wofern man sie nur in Ruthe und Frieden dort leben ließe. Ob einmal der Tag kommt, der die Emigration nach Rußland zuriicksührtx wer will es sagen? Immer hin würde nicht Sentimeutalität, doch nüchtern wägende Klugheit empfehlen, nicht ausschließlich aus eine Karte zu setzen. Man kann das Bei spielslmerikaözeigtes—mitSowietrnßlanl-« Handel treiben, ohne-gleich trete et coehoa anspielen. Vor ein paar Tagen erhielt ich von einem Bekannten and der Emigration einen Brief, der mich-beschwor, sür eine Umkehr in der landesüblichen Beurteilung und Behandlung russisckjer Dinge mich doch auch ein« Jus-Sen. Darin wurde deutscher Politik und Wirt schaft ein langes Sünsdenregister vorgehalten. Dann hieß es lich übersehe wörtlich) zum Schluß: Alles dies ist im Herzen des russiichen Volkes den Deutschen aus die Passivseite geschrieben: Jraendwann nämlich wes-den« der Antze die Tränender Maus Sorgen be re en. - « . « - sUm keins Mißverständnis aufkommen ztp lasset-: Der Brief.ftammt von keinem ehemalige Zweig gardsisteM und keinem Angehörigen oder Brotektor der ~Schwarzcn Hundert«. Ihn hatte esin russifcher Jude geschrieben. - sx innige-eng go. cpxir I - Kokfanttz der qtnSonntag hier inseqleitung eines Sejmabqeordnetennn einer Wahlvetsantmlnng teilnehmen wollte wurde vor dem Wohlwqu von Anhängern der MoraltiqbenSanierunM befsiwkt und be tobt Efner non gnen stürzte sich an Koe fanty mit einem Messer. ie Polizsi verhinderte-fe doch Tätllchteiten Weis-end den ablversammlung kenn es zu schweren walten, dle von den Un hånqern der Sanacvqpernrsacht wurden. st- Gibt es iiberbanpt noch ernsthaiie Leute in- Deutschland, die an Rai-alle glaub e n ? Der Vertrag« non Rapallo, in einer der dunkelften Stunden deutscher Geschichte geschlossen, war bei Licht besehen das Werk eines kleinen Kreises von Großbiirqern nnd dochtapitalistem Dente dars man irron til-er diese Dinge sprechen, ohne be fürchten zn müssen, gleich non der Mente nieder gerissen und niedergetranwelt zu werden. Der mächtiqste, rührigste Werber siir den Pakt war der verstorbene Felix Deutsch. Neben ihm standen, mit ähnlichen Dossnunaem andrer Inzwischen gleichsalls Verstorbene, wie Hugo Stinnes, doch sauch der oder jener, der noch bente im Licht atmet. Sie alle träumten non Milliardenaiisträgen,, non Konzessionen nnd der Erobernng des sruisischen Markus. Statt der ver lorenen Kolonien ein neues, unermeßlichez stolonials reich nur«-unsern Toren - das war so ungesäbr die Vorstellung, mit der Lenin winkte und aus dessen Blnss sie hereinsieien Walter Rathenan, Zeit seines Lebend mehr lesthet denn Politiker, ein hoch gestimmter, aeistreicher Essai-ist, war in Wahrheit der Gescholtene Friedrich Ebertd gesunder Menschenverstand nnd nüchterne noli- fastek Igsse Mk HEXE- I los
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