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Dresdner neueste Nachrichten : 18.07.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192907184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19290718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19290718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-07
- Tag1929-07-18
- Monat1929-07
- Jahr1929
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 18.07.1929
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Dresdner Neueste Nachrichten erweise-»We- WMÆÆMMM Lug-Mie- inissisx ALTER-Ding MS Ist-Its l I m www-Hm Un 79 am hist MM z IDM zfat unabhängige Tage-sending in der Tschecho-Ølowalei monailich dKr u vostvezug sur Monat en ANNU Ihn - on Dampka fa- Buchstabman J Juli 2,2.5 K.-M. einschließlich 0,22 Tit-Oh postgebtihren (ohne Zu- Wkötrtz Heda-R - Für Cinfchaltung un bestimmten Tzzggeex is O d l d d i if stellungsgkbahds Meuzbsndisvdullgem Inland wöchentlich 1-10 KEPL- Mdgplilden rann eine Gen-öde nicht übernommen werden. m an es« un In ure. e ung THAerEillzclmmlmckloß.·M.,Gkssksksgmzlsnism. nedntiiotn Miso nnd Waptdtichckiløileun Dresden-P zerdinnndilr.e i zernrun iiir den Origvenedr Sammelnnntmer Addi, gilt den Feknvekredk1119e,20021,22981—27953 « Telear.: Ueneile Dresden - postskyenz Dresden 2060 Mchiverlqngte CinfendnrHTYLJückdorid weiden weder suec-gesandt noch aufbewahrt - Im Falle hsderer Gewalt Betriebsstörung oder Streit-J haben unsre Dezieber keinen Anspruch qui Nachliefernng oder Crstnttunq des entsprechenden Gnigeiii M. 165 Donnerstag-, 18. Juli 1929 MML Jahrg. Briand erklärt den Sinn seines Europaplanes Er soll eine Garantie für Frankreich fein - Die Antwort China-z an Moskau Die Aue-fahrt der ~Bremen« Eieriänze - Die sranzösische Kammer ist nun in die Aus ispkqche über das außenpolitische Programm des Kabinetts Poincarö eingetreten. Mit der Forderung des Ministerpräfidenten, das französisch merikanifche Schuldenabkommen endlich in seiner vorliegenden Form zu ratiiizieren, scheint man sich nun abgesunden zu haben. Es slackerten zwar noch immer wieder Wünsche auf, eine Schutzklaufel von Amerika zu ver langen. Aber das waren nur noch rhetorische Uehuugen. Man hat begriffen, daß hier nichts zu machen ist, und wird sich fügen. Sehr viel undurchsichtiger ist die Stellung der Regierung zu den Fragen der Kriegsliauidation in Europa. Pin quks hat es über das Herz gebracht, die Annahme des Zwang-Planes zu empfehlen. Die Linke war roh ge nug, die Jllusionen, durch die der Ministerpräfident »die Annahme schmackhafter machen wollte, zu zer stören. Sie stellte sest, daß keine Verbindung zwischen den Reparationen und den interalliierten Schulden zahluugen bestehe. Poincarå nimmt auch das hin. Er ist froh, zunächst überhaupt am Ruder zu bleiben. Man wird sehen, denkt er. Auf diesen Don sind auch die Erklärungen Vriands abgestimmt. Vor ihm hatte Låon Blum eine eindeutige Politik der Versöhnung gefordert. »Das Rheinland muß geräumt werden«, ruft er. Vriand versichert, Frankreich würde seine Zusage erfüllen, wenn Deutschland in die Kontroll-k-omsmi«fsion willigt und Garantien gibt. Was für Garantien? Auch Briand scheint da keine bestimmten Vorstellun gen zu haben. Ihm ist offenbar auch ungemütlich zu Mut. Er wagt eine eindeutige Politik der Kriegs liauidatiion nicht zu vertreten. Die srawzösische Oestfsents lichkeit ist noch nicht vorbereitet. Schließlich verweist eran seine-n angekündigten Plan der Vereinigten Staaten von Europa. Er soll die Garantien dafür schaffen, daß Europa ruhig bleibt, wenn Frankreich keine direkten Faustpfänder mehr besitzt. Das ist nicht gerade ein Bekenntnis zur Kraft des Vertrauens. Briand traut sich nicht,·dem französischen Volk zu sagen: Bisher verlangten wir stets reale Garantien. Das hat Europa nicht-zur Ruhe kommen lassen. Wir wollen unsre Politik sortab nicht aus Sicherunaen, sondern aus Verträge abstellen, die aus gegenseitigem Vertrauen wieder ausgebaut sind. Auch er führt einen Eiertanz aus. Die stanzösische Presse unter-schlägt aus offiziöse Anregung die Darlegungen ihres eigenen Auszenministers und bringt nur ein paar nichtsiagende Worte. Frankreich wartet ab. Frankreich hält sich alle Türen offen. Es wird aus der Konserenz versuchen, sich zu arrangieren. Daß es damit die Konserenz ge fährdet, macht ihm keine Sorge. Es will Zeit gewin nen, wo es Europa für Briands großen Plan gewin nen könnte. Dieser Eiertanz läßt sich mit glatte iaum aus-führen. China verhandiungsbereit Telogramm unsres Korrespondenten RR London-. 17. Juli Die chinefifche Antwort ani das rnfsiftbe Ultimatnm ist ganz entsprechend den Votanssagen ausgefallem Die Naniwa-Regierung bat den Rnisen viel Freundlichkeiten zn sagen, erklärt aber in aller Ruhe. daß die kommnnistifebe Propaganda, die von den Beamten nnd Angestellten der ost ckikuesischen Eisenbahn betrieben wurde. den mandfchns tiichen Behörden das Recht znm Eingreifen gegeben habe. Die chinesische Regierung stellt sieh also Mi den Standpunkt. daß der Vertrag non 1924 Durch die Rnssen gebrochen worden sei. da sich die Rnssen in diesem Uebereinkommen ansdrticklicb Vltpilichtetem keine kommuniftische Propaganda zn treiben. Die Antwort kündigt nn. dass der chine lilche Geschäftsträger sich demnächst. mit allen Vollmachten ausgestattet. n a eh M a s l a n begeben NEM- nm alle fchwebenden Fragen mit dem Sewieikpmmmqriat des Aus- Mtiigen zn besprechen. Ob die Chinefen mit dieser Haltung letzten Endes Erfolg haben werden, gilt hier als zweifelhaft. Nach enliliichen Berichten ist die allgemeine chinefifche Hat-« IW zu dem Konflikt mit Sowjetrnszland überaus apatbiich Weder die Regierung noch die Presse noch das breite Publikum glauben, daß Rußland es wage, Eine militärifche Demonstration in der Mandfchnrei U mErben. Typifch ift dafür, daß sich der Ausgen s M i it e e W a n g nicht einmal beeilt hat, aus TM- Hub Wo er seinen Sommernrlanb die-bringt« nach Nan king zurückzukehren Jn London glaubt man, daß die Chinesen qmttglicherweise allzu optimistisch sind, wenn man dabei auch eher an unregelmäßige Großgesechte als an einen größeren Krieg denkt. Die Mandschurei ist aller dings besser gerüstet als irgendeine andre chinesische Provinz. Die mandschurische Armee ist die beste in China. Sie ist 150 000 Mann stark und hat seit den Tagen desMarschalls Tschang Tsoslin einen für China ungewöhnlich hohen Standard von Disziplin und Gesechtstüchtigkeit. Viele Regi menter haben ganz moderne Ausrüstung. Beispiels weise besitzt diese Armee die einzigen vollwertigen Artillerieeinheiten, die in China zu finden sind. Sie hat alle notwendigen Geichütze bis zu den schwersten Haubitzen und Tanks Die Bestände des Arsenals von Mukden sind außerordentlich groß. Die mandschu rischen Behörden haben, wie es heißt, die Mobili sierung verschiedener Jahresklassen an geordnet. Aus der chinesischen Seite der Grenze wer den eilig Trupben zusammengezogen Aus der andern Seite hat Sowjetrußland verhältnismäßig bedeutende Truppenabteilungen in aller Eile an die Grenze ge schafft. Aus Tschita sind weitere Flugzeuge und an geblich auch Gaskolonnen nach Süden gebracht wor den. Aus der Menge der unkontrollierbaren G e r ü ch t e , die vom Grenzgebiet her verbreitet wer den« sei erwähnt, daß gestern bereits ein erstes Ge f e cht stattgefunden haben soll. Es heißt, daß 2000 russische Soldaten die Grenze überschritten haben, jedoch nach kurzen Plankeleien mit der chinesischen Vorbut zurückmarichiert sei-en. Moskau antworiei zunächst nicht Sonderdiendeex Qxtzödner Neuesten Nachrichten L- Moskau, 17. Juli. tDurch United Preß.) Wie United Preß ersiährt, ist die A n tov o rt der chine sischen Regierung auf das russische Ultimatum, die gestern when-d beim Außenksommissariat eingegangen ist« nur als vorläufig sbezeichnet worden. Eine desinitive Antwort auf die russische Note werde sofort nach Eingang des vollen Textes derselben in Nanking üsbersandt werden« Dieser Text läge jedoch zur Zeit noch nicht vor. Wie die United Preß an maßgeblicher Stelle erfährt, beabsichtigt das Außens kommissariat this zum Eintreffen der end gültigen Antwort dser chinesischen Re gierung XeineStellung zu dieser Erwidernng der Niantingregierung zu nehmen. Konsolidierung Rankings Von unserm Korrespondenten Schqnghah Ende Juni Zwei große Staatsbegräbnisse hat China in einem Jahre erlebt. Tschang Tso-lin und Sun Yatssen wurden im Laufe der letzten zwölf Monate feierlich zu Grabe getragen. Wenn man beide Begräbnisse gesehen hat, merkt man ungefähr, wie verschieden in dem heutigen China das Staats-ziere moniell ausgelcgt wird. Tschang Tso-lin wurde so beigesetzt, wie ein reicher, vornehmer Chinese alten Schlages sich heute beerdigen läßt, nur noch etwas kostspieliger und noch etwas vornehmer. Er war in seinem Privathause viele Wochen ausgebahrt, während Priester in den weiten Hallen des Yamen ihre Gongs schlugen und Kirchenlieder dazu sangen, buddhistische Priester, lamaistische und tauistische. Wenn christliche Pfarrer neben andersgläubigen Priestern zelebrieren würden, hätte man sie sicher auch noch dazu aufgefordert. Die Hallen von Tschang Tso-lins altem Yamen waren mit Pappsiguren aus geschmückt. Man sah Ritter, die fürchterliche Gri massen schnitten, die Kriegsgötter der alten Zeit, Frauen, die irgendwie an das Leben Tschang Iso lins erinnern sollten, Tiere. Reisstroh, alles in primi tiner Art ziemlich sorglos aus bemaltem Papierges macht, aber doch sicherlich von den Angehörigen mit schwerem Gelde aufgewogen In den Hösen und Hallen des großen Anwesens hatte sich, besonders in den letzten Tagen der mehrmonatigen Ausbahrunas zeit, ein regelrechter Jahrmarkt aufgetan. Wahr sager hatten sich niedergelassen und weissagten den Trauergästen auf Kosten der Hinterbliebenen Wer kam, wurde gastlich ausgenommen, und sämtliche Bettler der Stadt umlagerten das Haus acht Tage lang und wurden reich beköstigt. In dem Trauer zug wurde all der Krimskrams chinesischer Leichen begängnisse mitgetragen, nicht nur die kleinen Terra. kottesiguren und die aus Papier gemachten Geldstücke, sondern auch lebende Hammel und Schweine, die auf Bretter geschnallt in das Grab mit eingemauert wurden, damit der Tote ans der Reise ins Jenseits die nötigen Vorräte hätte· Der skostbare Sarg wurde zusammen mit all diesem Talmiprunk schließlich in einem schmucklosen, ausgemauerten Erdhügel bei gesetzt. Die eisernen Tore des Mauerwerks wurden geschlossen und mit Lehm bedeckt, und niemand fah dem einfachen Hügel mehr an, daß hier einer der Mächtigsten seiner Zeit ruhte. Bei der Beisetzung Sun Yat-sens war das alles ganz anders. Tie Chinesen haben emphatisch erklärt, daß sie bei der jahrelang vorbereiteten Staatszeremonie keinerlei Konzessioncn an moderne europäische Gebrauche machen würden, sondern daß sie aus die ganz alte chinesische Zeremonie zurückgehen wollten, die in einer Zeit gebräuchlich war, als es auch in China die abergläubischen Ge wohnheiten der Sitte von gestern und vorgestern noch nicht gegeben hat. Daß man an die europaischen Ge wohnheiten keine Konzessionen machen wollte, war immerhin ausfallend. Denn Sun Yat-sen war Christ, und es hätte nahegelegen, einen christlichen Geistlichen und es gibt deren ja auch unter den Chinescn an seinem Sarge sprechen zu lassen, besonders da die nächsten Angehörigen Sun Yat-sens, die an der Feier teilnahmen, sich auch zur christlichen Religion be kennen. Aber es ist ganz charakteristisch für chinesi sches Denken, daß dieser Vorschlag überhaupt nicht erwogen wurde. Man studierte in den Begräbnis aufzeichnungen der Murg-Kaiser und zerbrach sich über architektonische Probleme den Kopf, aber nicht über Fragen von Religion und Lebensanssassung. Die Chinesen sahen diese Beisetzuna Sun Yat-sens unter einem ganz andern Gesichtswinkel. Es war mehr eine Auserstehungsseier, ein nationales und politisches Ereignis- Denn es sind schon vier Jahre vergangen, seitdem Sun Yat-sen in Peking unter den Händen der ameri kanischen Aerzte gestorben ist. Und seitdem haben seine Nachfolger das Werk vollendet, von dem Sun Yat-sen immer nur geträumt hatte. Auch nach dem Siege der Nationalisten hat man ein Jahr aebrancht. bis alle Bearäbnisvorbereitungen vollendet waren. Man hat aus den Purpurbergen von Nanking ein würdiges Mausoleum errichtet, hat den Stil des schmucklosen Lehmhiigels durch einen Knauelbau er halten und vor diesem Kuppelbau eine Halle in bester moderner, chinesischer Architektur gesetzt, die durch ihre seltsame Strahlenbrechung während der Tages stunden das Innere der Grabkuppel in einem stan digen Halbdunkel hält. In dieses Grabmal, zu dem eine pomphaste Treppenanlage hinausführt. wurde der Sarg Snn Yat-sens von einem Trauergeleit von dreißigtausend Würdenträgern, darunter samtlichen fremden Diplomatem geleitet. Hier steht der Sarg Der franziiiifuu Auuunmiuuuu zur Räumung Telegramm unsres Korrespondenteu oh. Paris, 17. Juli Der gestrige Nachmittag brachte die mit Span nung erwarteten Erklärungen Briands vor der französischen Kammer. Zahlreiche Devutierte um drängten den Außenminister, als er mit leiser Stimme zu sprechen begann. Jm Eingang seiner Rede erklärte Briand, daß das Kabinett in allen Fragen der ans wärtigen Politik eine solidarische Haltung einnehme. »Wir sind entschlossen. die Genser Beschlüsse durch zuführen nnd alles zu tun, um einen Maximalersolg der bevorstehenden Konserenz zu erreichen. Wi r bab e u nn s in den Genser Beschlüssen dazu ve r - vslichtet, eine ofsizielle Verhandlung iiber die frtthere Räumung des linken Rheinufers einznleiten. Das wird an ch ge scheh en. Ich kann aber heute noch nicht genaue Mitteilungen tiber unsre Taktik machen. Viel hängt von dem Verlauf der Konferenz selbst ab, und erst während der kommenden Diskussionenwird sich das Ergebnis berausschäleu. Ich kann bloß sag-en. daß unsre Regierung entschlossen ist, das Friedenswerk praktisch durchzuführen Was di e sr ti he r e Rä u - mnng des Rheiulands betrifft, so ist sie zu erwarten. wenn Deutschland seinerseits die Feststellungs- und Schlichtungs kommission annimmt und genügende Garantien liefert.« Außenminister Briand wies hinsichtlich der Ab r ti st u n g s f r a g e darauf hin, daß die Einschränkung der Landrtistungen so gut wie gesichert sei, aber die Frage einer Herabsetzng der Seestreitkräste noch durch weitere Verhandlungen zwischen den inter essierten Seemächten erreicht werden müsse. »Wir werden den Akt«. sagte Briand dann später wieder zur Räumungsfragei »den man von uns verlangt, zur Durchstihrung bringen. Wir werden räumen. Ver gessen wir aber nicht, daß wir der Sache des Friedens einen schlechten Dienst erweisen würden. falls Deutsch land einige Zeit nach der Räumung den Betrug-Plan zerreißen sollte. Dagegen muß ein e Gara n t i e geschaffen werden. Diese Garantie wird sich nicht allein aus die direkt beteiligten Staaten zu be schränken haben, sondern wird sich auch aus ganz Europa erstrecken mlisseu. Ein eng e r Zus a m - menschluß aller eureväischen Staaten ist uotwendig.« Nachdem Briand den Verständi gungswillen Frankreichs noch einmal uachdriicklich hervorgeht-den hatte, verließ er unter dem Beifall der Mitte. eines Teils der Linken nnd fast der ganzen Rechten die Rednertribiinr. Morgen vormittag wird die Debatte fortgesetzt. Verlegenheii der Pariser Presse Telegramm unsres Korrespondenten ch. Paris, 17. Juli In der gesamten Pariser Morsgenpresse liest man heute eine zusammengestrichene und auf allgemeine Redensarten reduzierte Fassung der Darlegungen Briands. Dieser Text stammt von der offiziösen Nachrichtenstelle. In keinem einzigen Blatt, nicht einmal tsm sozialistischen ~Populaire«, dessen Leiter der Deputierte Låon Blum ist, wird eine halbwegs vollständige Wiedergabe der von dem französischen Außenminister asbgegebenen Kammererklärnng ver ö ffentlich t. Briand sprach etwas über eine halbe Stunde. Kaum zwanzig Zeilen davon haben in der Presse Eingang gesunden. Was der Außenminister über die Bildung eines Feststellungs- und Schlich tungsausschnsses sagte, fehlt vollständig in den Aus ztigen der Morgenpresse. Mehrmals rückte Briansd den Gedanken eines »gesicherten Friedens« sln den Vordergrund und erinnerte an das Gen-set Protokoll. Er wies aus den Artikel 8 des Völkersdundspaktes hin, in dem die Unantastbarkeit der territorialen Be stimninngen der Friedensverträge bekrästigt wird. Der Ausdruck »hinreichende Garantien-« als deutsche Gegenleistung siir die beschleunigte Gesamträusmung kehrte zweimal in seiner Rede wieder. Von allen diesen wichtigen Bemer kungen Briands findet sich in der Morgenprefse keine Silbe. Ob Absicht oder Folgeerscheinung der lähmen-den Hitze des gesungen Tages: wer weiß es? Jedenfalls gleiten die Lett artikler iisber diejenigen Fragen in der Rede Brianids hinweg, die nicht in der Zeitung stehen und fassen den Eindruck in dem sonderbaren Satz: ~Aristide Briand spielte gestern wieder mit alter Meisterschaft das Violoncello der Klarheit.« Ein-es läßt sich feststellen: Auf »die Frage- Löon Blunvs: ~Or-dnet dsie Regierung diie Rhein-land räumiung der Annahme des Yosung-P-lan-es oder der Mobsiilisiserung der sdieutischsen Obligationen unt-er?" ist Vrtansd ein-e klare Antwort schuldckg ge bli eben. Es sei noch erwähnt, sdaß der franizösfische Außensminiister auf »die ~un-vorsich«tigie Bemerkung« Dr. Streiemanins über den« Younsg-Pslan hinswies Ces handelt sich um die in Paris umsichtig wieder gegeben-en Erklärungen Dr. Stsre-fsemanns, die sich auf die mögslsichsft zeitliche Begrenzung- cdses Younsg-Planes bezog d. Re.d.). Die Zufriedenheit der Mit-tel parstesiesw msit Brisanids Asussfiüshvungew isst unver kennsbar. England will mündlich verhandeln Telegramm unsres Korrespondenten oh. Paris, 17. Juli. Die englische Regierung soll nach einer Information des »Echo de Paris-« auf die Abfendung einer schriftlichen Antwortnote nach Paris verzichtet haben. Die Verhandlungen über den Konkerenzort und das poli tische Programm sollen bis auf weixeres nur in mündlicher Form erfolgen. Der eng lische Botschafter. Sir William Tyrell, hat in diesem Sinne weitere Jnftruttionen erhalten«
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