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Dresdner Nachrichten : 08.11.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186311085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18631108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18631108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-11
- Tag1863-11-08
- Monat1863-11
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.11.1863
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»teMtthrt. rs.Wß» »ei «umtgeldlicher «efenma vr« Gau«. Lurch die K. Post v»M« fthrNch » Rgr- Ltn,»l»t Aum- «rdt« bi« Abends 0, Eomu. »t« Mtttng« 1» Uhr aagtio». m«n tu der Erplditiou r ««rrienstraße II. ageökatt für UnterhMng M Geschäftsverkehr. Mitredakteur: Thesdor Drodisch. ^ ALS Sonntag, den 8. November 1863. Anzeigen i. dies. Blatt», da« z«rZ»it t« 8000 Ernupl erlckeint. finden eine erfnlareick» Berdreitun,. Dresden, den 8. November. — Se. Majestät der König hat von den durch die Erste Kammer vorgeschlagenen Candidaten den Oberbürgermeister Pfo tenhauer aus Dresden zum Vicepräsidenten dieser Kammer er nannt. — Gestern Mittag hat sich die Erste Kammer constitu irt und die Herren Amtshauptmann v. Egidy auf Naunhof und Bürgermeister Wimmer aus Schneeberg wieder zu ihren Sekretären gewählt. — Die feierliche Eröffnung des Landtags findet morgen Montag Mittags 12 Uhr im königlichen Schlosse statt; bei dem derselben H9 Uhr in der evangelischen Hofkirche vor ausgehenden Gottesdienste wird Herr Oberhofprediger Or. Lieb- ner die Predigt Hallen. (Dr. I.) — Se. Majestät der König hat dem Commandanten der Festung Königstein, Generalleutnant von Treitschke, bei Gelegenheit seines fünfzigjährigen Dienstjubiläums das Com- thurkreuz 1. Claffe des Albrechtordens verliehen. — Ihre Majestät die Königin Marie hat gestern Aller- höchstihre Weinbergsvilla bei Wachwitz, Ihre Königlichen Hohei ten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin Höchstihre Villa bei Strehlen verlassen und die Königlichen Palais auf der Augustusstraße und am Taschenberge bezogen. — Wegen der Montag, den 9. d. M, Mittags 12 Uhr stattfindenden feierlichen Eröffnung des Landtages in den Pa radesälen des k. Schlosses ist für die Zeit von Mittag 12—1 Uhr gedachten Tages jeder geräuschvolle Verkehr unter Herr Fenstern gedachter Säle, und insbesondere das Wagenfahren zwischen dem k. Schlöffe und der k. kathol. Hofkirche und der k. Hauptwache verboten. — Die von Herrn Hofrath Gräffe im Hotel de Pologne begonnenen Vorlesungen über Mythologie erfreuen sich der größ ten Aufmerksamkeit und Theilnahme der Zuhörer. Am ersten Abend, wo Se. K H. der Prinz Georg zugegen war, bemerkte der Vorleser: daß Alles in der Welt der Mode unterworfen sei, also auch gewisse literarische Geschmacksrichtungen und Stu dien, wie z. B die Passion für antike Mythologie mit dem 15. Jahrhundert begonnen, mit dem 16 allgemeiner geworden, na mentlich an den Höfen, und besonders seit dem Beginne der ersten französischen Revolution seinen Kulminationspunkt erreicht habe, weil die Anlegung des antiken CostümS von Seiten der französischen Damen einen besonderen Stützpunkt geboten. Auf dieser Höhe habe sie sich durch die Bestrebungen einzelner Ge lehrten, wie Wieland, Völliger und Hirt, erhalten. Dann aber sei dies Studium gesunken, welches für das Verständniß der Dichter und Künstler sich doch so nothwendig erweise. Herr Hofrath Gräffe ging sodann in der Einleitung zur Mythologie selbst auf den Begriff der Mythe und Mythologie ein, nahm die Entstehung der ersten religiösen Idee als gleichzeitig mit der der Staaten überhaupt an und zeigte, daß Herodot Unrecht habe, Venn er den griechischen Götterglauben aus Aegypten herleiten wollender allein auf griechischem Boden entstanden und ächt hellmischen Charakter habe. — Di« zweite Bor- lesung, welcher unter ander« II. KK. HH. Prinz Glorg nebst Gemahlin beiwohnten, beschäftigte sich zuerst mit kurzer Ueber sicht der Geschichte der mythologischen Forschung im Allgemei» neu und gab dann eine Exposition der verschiedenen bisher auf gestellten Systeme, namentlich der von Crruzer, Voß, G. Her mann und O. Müller, sowie eine Ueberficht der vorzüglichsten Hülfsmittel zum Selbststudium der Mythologie. Dann wurde zur Theologie des Homer und der nachhomerischen Griechen bis auf Alexander übergegangrn und gezeigt, wie voller Wider sprüche das ganze religiöse System der Griechen war und wie cs zuging, daß der religiöse Glaube derselben an ihre Götter selbst den Keim des Unterganges in sich trug und wie wenig göttlich seine Götter selbst waren. — So dürften sich denn diese Vorlesungen als allgemeines Bildungsmittel erweisen und wenn wir noch einen Wunsch laut werden taffen, so ist es der: fortan weniger das Laufen und Sprechen im Korridor und oben hinter einigen Logen zu vernehmen, wie dich oft störend in dm elfteren Vorlesungen bemerkt wurde. — Concert Verwichenen Freitag hielt Herr Hans v. Bülow. k. preuß. Hofpianist, im Hotel de Saxe die erste seiner angekündigten 3 Abende für ältere und neuere Claviermufik. Das Programm enthielt nichts anderes als Clavierstücke, keine menschliche Stimme war zum Bundesgenossen herbeigerufen worden. Ein gewagtes Unternehmen! Und doch kann man über Monotonie des Concerts sich nicht beklagen. Woran liegt das anders, als an der besondern Art und Weise des Vortrags? Herr v. Bülow ist aber auch vollkommen Herr über sein In strument, während das Technische desselben für ihn ein über wundenes Ding ist, weiß er mit richtiger Empfindung und mit großem Geschmacke Zartes und Gewaltiges in ächt künstlerischen Gegensätzen auSzuprägen. Die Sicherheit, Leichtigkeit, Diskre tion und Anmuth seines Spieles ist so groß, daß der Zuhörer darüber die^ Monotonie vergißt, die das Instrument sonst hat. Herr v. Bülow spielte verschiedene Claviersachen von S. Bach, Hummel, Schubert, Chopin und Lißt. Unter seinen geschickten Händen nimmt sogar unbedeutendes Cadenzengeklingel eine wirklich reizende Gestalt an und schmeckt nach etwas. D«S kann aber auch nur ein Spieler, wie Herr v. Bülow. Der selbe ist unbedingt in die Reihe der hervorragendsten Pia nisten (oder Fortisten oder Pianofortisten oder was der Pots damer Sprachverein vielleicht vorschlägt) zu setzen, die unsere Gegenwart hat. Das nächste Concert wird wohl noch viel mehr besucht sein, als dieses. Armin Früh. — Die Arbeiten für das Wormser Luther-Denkmal, mit welchen bekanntlich nach Rietschel's Tode die beiden hiesigen Künstler G. Kietz und A. Donndorf betraut worden sind, schrei ten rüstig und in erwünschter Weise vorwärts; abermals find zwei Statuen, die von Friedrich dem Weisen und Philipp von Hessen, jim Modell vollendet. Beide in jeder Beziehung vor zügliche Arbeiten sind von Sonntag den 8. November bis Donnerstag den 13. November im akademischen Bildhauer-Ate lier auf der Ammonstraße öffentlich ausgestellt. , — Die Polizeilichen Nachrichten, die im Laufe des gestrigen
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