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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187106101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- S. 2370-2371 fehlt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-06
- Tag1871-06-10
- Monat1871-06
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1871
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M. 88- .., S. 80'.,j lang 80/ urnau — > ell zu Ml Xllverkehrj.! Orst. t860rl Lombard»! nglo-Lust.- poleon-d'or! >rdwcstbah»I igung Epos ) *Gold- )N in Gold! 882 U2',, ndS 114'/,, Eriebah, 9'/», Petro» -ehl jettn * Golbagir, urs U2'/, r 8. JllM. t 77'/. >ioagr> ix» r Juni-Juli , pr. Herbst festigend. - pr. d. M.! li 17 Ihlr. lr. 6 Sgr., sgr., Hnbst per d. «. . pr. Hnbst j e. — Hchr ! G. che». der kanbei- ekangelijcheu Leipzig über ollmarkt.) Nachmittag- r geworden. -Wollen ist mangelhafte nd darunkn Hälfte der feine Wollen 'ien im offe- n war heute rgericht hat ie Deutschen iigkeiten da- zten wurden ochen. Dn deS Strrf- chwurgerichle chen Sieget- m Gerichlt- nißstrase und 8 oerurrheilt. ür Erzbistef seißeln haben : Dame stau en Notabili- >cn und lite- ber. Ebenso eine Depu- st einstimmig 'läfecleu des >urnal de St. stern erfolgte e'-t rdenS an chafier. Die /Kaiser mit ! Blatt fügt ie guten Be ten N'ußlaud gegenseitig» ine verein». dt Hamborg. ;rüotl V.M. >'f, e., Hotel zum :el Hauffe. M. bl. «-ß. St. Loudoil. slt«., und au« Jrxleba, «kurz, Ffick, irg. g. Sieb. !)»rk,H Hauff«, a. Snalsund, ebr « -Ick rg.H dt-lusfit. Werpe», Hotel « Ossendorf, aune» Ni- cg. - H-»sft Hrscheiut täglich früh 6'/, Uhr. LeboNtoi und Lrpedüla» Jobarmisgasie 4/5. tzreuirw. «edaneur Fr. HSlturr. Eprrchstunde d. Redaction ron n—>r Uhr »»ch»»lL-« voll .—b Uhr. »mdmr der für die nächst, pigmdr Nummer bestimmten Dlsrratr in den Wochentagen tt< 8 Uhr Nachmittags. WpMer.TagMM Anzeiger. Amtsblatt deS Kvnigl. Bezirksgerichts und des Raths dn Stadt Leipzig. Auflage VOOO. Adannkmcnlaprcl« Vierleljäbrlich 1 Tblr. 7'/, Ngr., incl. Bringerlohn I Thlr. l 0 Ngr. Inserate die Spaltzeile l'/.Ngr. Ueclamra unter d. Nedactionrüctch die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Otto Klemm, Universitätsstraße 22, Local-Comptoir Hainstraße 2t. W 181. Sonnabend den 10. Juni. 1871. Zur gtMignl Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 11. Juni nur Vormittags bis 1-9 Uhr geSsfilet. LxpSsNIß«» «Ie« V-ureblntt««. — Zur Nachricht. Die Einlösung der am 30. Juni resp. 1. Juli diese- Jahres fällig werdenden Coupons von Könial. Sachs. Staatspapteren — einschließlich der denselben gleich zu achtenden Sachs.-Schles. Staatsbahn-Aktien, Löba«-Ztttauer Cisenbahn-Actien und Albertsbahn-Prioritäts-Obligationen — sowie von Könial. Sachs. Landesculturrentenbank Scheine«, «gleichen der für denselben Termin auSgeloosten Capitalscheine von vorgenannten Staatsschulden- re. Gattungen nsrlgt bei Unterzeichneter Cafse bereits vom IS. dieses MonatS ab «Stil Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr. Leipzig, am 6. Juni 1871. Königliche Lotterie-DarlehnS -Caffe. Ludwig Müller Marschall. Lekanntmachung. Für den Neubau der Nicolaischule an der Königsstraße hier sollen die Schieser- »«ckerarbeiten im Submissionswege vergeben werden. Diejenigen, welche die Ausführung dieser Arbeiten zu übernehmen gesonnen sind, wollen die Blavtette rc., sowie die dazu gehörende Zeichnung auf unserem Bauamte gegen Hinterlegung einer Kaution von 3 Thalern abholen und ebendaselbst die Blankette, mit ihren Preisforderungen ver sehen, bi- zum 17. dieses Monats, Mittags 12 Uhr, wieder abgeben. Die Blankette sind zu versiegeln und mit der Aufschrift „Schieferveckerarbeit — Nicolaischulbau" zu bezeichnen. Leipzig, am 9. Juni 1871. DeS Naths Daudeputatton. Bekanntmachung. Vom nächsten Montag den 12. dies. Mvn. ab werden zur Vertilgung der Ratten in den städti schen Schleichen PhoSphorpräparate ausgestellt werden. Die Grundstücksbesitzer, namentlich die, deren Grundstücke Beisckleußen haben, werden hierdurch «szefvrdert, ein Gleiches zu thun. 'Nähere Auskunft wird in der Mcrstall-Expedition erlheUt. Leipzig, den 9. Juni 1871. - Der Rath oer Stadt Leipzig. I)r. E. Stephani. Schieißner. Bekanntmachung. Wir macken mit Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 15. Mai 1870 darauf aufmerksam, daß wir zur Bequemlichkeit de- sparenden Publicums drei Filial - Annahmestellen für Einlagen in die städtische Spare aste 1) bei Herrn E. Görtng. Marienapotheke, Lange Straße Nr. 33, 2) bei Herren Gebr. Spillner, Droguengesckäft, Windmühlenstraße 30, 3) bei Herrn Th. Schwarz, Lindenapotheke, Weststraße 'Nr. 17 a errichtet haben, woselbst jeden Werktag von früh 8 bis 'Nachmittags 3 Uhr statutenmäßige Spar einlagen von 10 Neugroschen bis 50Thaler niedergelegt, die Quittungsbücher aber gegen die erhaltenen Interims - Quittungen im 1. Filial von Dienstag Mittag 12 Uhr ab, im 2. Filial von Donnerstag Mittag 12 Uhr ab, im 3. Filial von Freitag Mittag 12' Uhr ab in Empfang genommen werden können Leipzig, 25. Mai 1871. Die Deputation sür Leihhaus und Sparkasse. Bekanntmachung. Für den Neubau der Nicolaischule an der Königsstraße hier sollen die Klempner arbetten im Submissionswege vergeben werden. Diejenigen, welche die Ausführung dieser Arbeiten zu übernehmen gesonnen sind, wollen die Blankette, Bedingungen rc., sowie die dazu gehörenden Zeichnungen auf unserem Bauamte gegen Hinterlegung einer Caution von 5 Thalern abholen und ebendaselbst die Blankette, mit ihren Preisforderungen versehen, biS zum 14. dieses MonatS Abends 6 Uhr wieder abgeben. Die Blankette sind zu versiegeln und mit der Aufschrift „Klempner- arbeil — Nicolaischulbau" zu bezeichnen. Leipzig, am 0. Juni 1871. Des Raths Daudeputation. Feldvcrpachtung. Die dem hiesigen Johannishospitale gehörigen, in Leipziger Stadtflur gelegenen Feldparzellen 'Nr. 2488 von 7 Acker 8 HjR. Flächeninhalt, am Dösener Wege beim Bayerischen Bahnhofe, Nr. 2501» von 4 Acker 51 C)R. Flächeninhalt, am s. g. Dreiweiden weae zwischen der Conncwitzer Chaussee und der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn, sollen einzeln Dienstag den 20. dieses MonatS Vormittags 11 Uhr an Rathsstelle auf die neun Jahre 1872 bis mit 1880 anderweit an die Meistbietenden verpachtet werden. Die Bersteigerurgs- und Verpachtunasbedingungrn, so wie der betreffende Situationsplan können ebendaselbst schon vor dem Termme «ngesehen werden. Leipzig, den 5. Juni 187 i. Der Rath der Stadt Leipzig. ^ I)r. E. Stephani. Cerutti. Eine Forderung der Gerechtigkeit. Der jüngste Krieg hat mehrfach unserem Cultus- minsterimn Veranlassung gegeben, osficiell eine religiöse Feier besonders wichtiger Tage anzuordnen. Hierbei ist aber stets in den bezüglichen Erlassen nur ans die christliche Kirche Rücksicht genommen wvrdm. Nie geschah Erwähnung der Gotteshäuser der JSraeliten. Diese schloffen sich natürlich stets von selbst der allgemeinen religiösen Feier an. ES halte aber für manche Bekenner der mosaischen Religion etwas Peinliche-, daß sie, die doch in Bekundung ihres Patriotismus ihren Mitbürgern christlicher Confession in keiner Beziehung nachge standen, die gleich ihnen ihre Söhne mit hinaus - geschickt in den Kampf und für das Vaterland hingegeben haben, als es galt, den Kampf durch eine religiöse Feier einzuleiten oder im Dank gegen Sott seine herrlichen Erfolge zu feiern, osficiell so ganz und gar übersehen wurden. ES ist das auch, denn nur indirect, neuerdings wieder geschehen, indem die bevorstehende kirchliche Dank- und Frie- deuSftier nach der Bekanntmachung mit den am Sonntag üblichen Gottesdiensten verbunden werden soll. ES ist nun bekannt, daß die JSraeliten ihren Üblichen Gottesdienst am Sonnabend haben; es iiürdr sich also, streng genommen, auf sie jene Anordnung gar nicht zu beziehen haben. DaS ist rar Ungerechtigkeit argen unsere Mitbürger mosaischer Religion, Auf diese gerade jetzt hinzuweisen fühlen tvir uns deshalb veranlaßt, weil die in derselben Beziehungauch in Preußen bisher bestehend gewesene Engherzigkeit eben jetzt beseitigt worden ist. Auf eine bezügliche an den Fürsten Bismarck gerichtete Petition hatte derselbe den Petenten nämuch aus drücklich zugesagt, daß künftighin bei allen derartigen Gelegenheiten auf die mosaische Religion die ge bührende Rücksicht genommen werden soll. Und so finden wir denn auch bereits in dem preußischen Erlaß für die bevorstehende kirchliche FriedenSfeier die Anordnung ausdrücklich erstreckt auf alle Kirchen und Gotteshäuser des Landes. — Wir hoffen, daß künftighin eine gleiche Rücksicht auch in Sachsen genommen werde. WaS unS betrifft, so sind wir »war gar nicht der Ansicht^ daß eS durchaus wün- schenSwenh sei, in allen Dmaeu von oben herab regiert zu werden, und daß deshalb die jüdischen Gemeinden wegen ihrer gemeindlichen Selbststän digkeit und Unabhängigkeit vom Staate nur zu Glückwünschen sind. Aoer, wenn bei Gelegenheiten, wie den angeführten, der Staat die Initiative ergreift, alle Staatsbürger zu einer gemeinschaft- li«n Feier von nationaler Bedeutung aufzusor- dmi, um dadurch eine wirklich allgemeine Fein überhaupt zu ermöglichen, so sollte auch die F»r«, in «Ucker diese Aufforderung geschieht, derart sein, daß nicht em Theil der Gesammtheit gtnisienuaßrn als ausgeschlossen erscheint. 6. Neues Theater. Leipzig, 8. Juni. Das historische Schauspiel Philippine Welser von Oscar von Redwitz besteht aus einer Mischung jener süßen, frömmeln den Elemente, wie sie die Amaranth" dieses Dichters enthielt, mit einigen kräftigeren geistigen Bestanbtheilen, wie wir sie in den neuesten Werken von Redwib finden, besonders in dem „Lied vom neuen deutschen Reiche", das in mehr als 500 Sonetten die jüngsten großen Ereignisse verherr licht und dem Dichter anerkennende Schreiben vom Kaiser Wilhelm, BiSmarck und Moltke verschaffte. Der Stoff der „Philippine Welser" ist der zum Schauspiel abgeschwächte Tregödienstoff der „Agnes Bernauer". Philippine, glücklicher als AgneS, macht keine Bekanntschaft mit den Fluthen der Donau, sondern «weicht das harte Herz deS Kaiser-, daß er «r unebenbürtigen Ehe deS Sohne- seine Zustimmung giebt. Die ersten Acte des Stückes sind etwa- sün und zergehen im Munde wie Lebkuchenwaare. Dafür entschädigen die Sce- nen zwischen dem römischen König und dem Bürger Welser im dritten, zwischen vem Kaiser und Philippine im vierten Act ; denn die erstere hat dramatische Energie und die letzte zeigt in ihrer ganzen Durchführung und Steigerung unleugbare Gewandtheit. Fräul. Köhler spielte die Titelrolle als Gast mit günstigem Erfolg. Gleichwohl können wir die Wahl derselben nicht billigen. Wie uns ge sagt wird, soll Fräul. Köhler mit Fräul. Bland zusammen unsere im September abgehende Fräul. Link ersetzen. Die Rolle der „Phiuppine Welser" ist nun eine Rolle, die für Fräul. Bland wie geschaffen ist — wir durften daher erwarten. Fräul. Köhler in einer mehr hochtragischen Aufgabe zu sehen, wie sic Fräul. Link vorzugsweise auf ihrem Repertoire hat, und wollen auch bis dahin unser Endurtheil über den Gast aufschieben. Fräul. Köhler scheint in ihrem Organ, das sich für sentimentale Rollen nicht ganz eignet, indem eS einzelne Ausbrüche zarter Empfindung zu voll wuchtig herausstößt, allerdings sür den Ausdruck einer energischen Leidenschaft oas geeignete Mittel zu besitzen ; sie zeigte in ihrem Spiel Temperament, m ihren Bewegunaen Gewandtheit und brachte namentlich den Schluß de- vierten ActeS, in welchen eine energische Erhebung der Heldin fällt, und die Scene mtt dem Kaiser im letzten Act zu voller Geltung. In den ersten Acten flötete sie etwa- zu sehr und traf durchaus nicht den naiven, herzigen, minniglich-süßen, Redwitz'schen Grundton der Rolle. Doch dafür haben wir eben Fräul. Bland und wollen Fräul Köhler vor Allem in einer leidenschaftlichen Partie sehen, um ihre tragische Schwungkraft zu ermessen. AlS „Erzherzog Ferdinand Steinar bedeutend besser zu des „Romeo". Er führte die Partie mit männ licher Haltung und warmer Empfindung durch. Seinem Bortrag wünschen wir noch größere Cor- rectheit. Der Darsteller verschleiert oft die logische Klarheit der Satzbildung, indem er über die tren nenden Puncte und sonstigen Scheidczeicken hin wegjagt ; auch ist seine Aussprache nicht vollkommen rein. So hörten wir gestern deutlich: die Liebe, welche nicht „beregnet", statt nicht „berechnet". Auch der „Iran, Welser" des Herrn Hänseler war gelungener, als neulich sein „Vater Struen- see"; er zeigte namentlich in der Scene mit dem Kaiser echten Büraerstolz. 'Nur im vierten Aci war er in seinem Zorn zu gemäßigt; man begriff nicht, warum alle Anwesenden ihn zu beruhigen suchten. „König Ferdinand" des Herrn Stürmer war eine tüchtige Leistung voll Würde; der Dar steller brachte den inneren Kampf im letzten Act sehr gut zum Ausdruck. Die Rolle deS Grafen „Franz von Thurn", die Rolle eines edlen, auf opfernden Freundes, fand in Herrn Trotz den geeigneten Darsteller. Ein gutes Genrebild, nur mit zu starker Localfärbung, gab Herr Weiß als „böhmischer Bauer". Herr Link führte die kleine Episode deS „HanS Over stolz", eines Pfefferkuchen- mannes der Redwitz'schen Muse, possirlich durch, ohne in die Posse zu verfallen. „Vater Overstolz' war in den Händen deS Herrn Grans gut auf gehoben. Fräulein Birnbaum gab das ver mittelnde Princip, die „Catharina von Loxan", mit Wärme und Lebendigkeit. Dre „Anna Welser" ist eigentlich eine tragische Mutter.; Frau Bach mann besitzt für diese Aufgabe nicht die ergrei fenden und rührenden Accente, blon omni» pos- 8UMU8 0MNL8. Rudolf Gottschall. Aus Stadt und Land. A Leipzig, 9. Juni. DaS am Sonntag über acht Tage stattfindende Friedensfest, welches hoffentlich im ganzen Deutschen Reiche gemeinsam gefeiert werden wird, bildet so recht eigentlich den Schlußstein der denkwürdigen Zeit des steutsch- französischen Krieges. Ist die Feier auch zunächst und officlell nur eine kirchliche, so wird doch zener Tag, angemessen seiner hohen Bedeutung, von selbst den Charakter eines allgemeinen, über die kirchliche Feier hinausgehrnden Friedens- und Freudenfestes annehmen. Zur Erhöhung der Fest stimmung wird eS sich daher empfehlen, daß an lenem Tage alle unsere öffentlichen und privaten Gebäude ihren schönen Fest schmuck anlegen, d. h. allgemein geflagg wird. Wir geben bei Zeiten diesen Vorschlag ge fälliger Beuriheilung und eventueller Berücksich tiguna anheim. * Leipzig, 9. Juni. Von mehreren Seiten werden wir um Veröffentlichung folgenden Vor sagte uns Herr ! schlag« angegangen: Zu dem bevorstehenden Ein - als in der Rolle >zug der Truppen in Berlin wird Leipzig, nach Allem, was man hört, ein zahlreiches Contingent von Gästen stellen. Cs würde sich vielleicht em pfehlen, wenn die Leipziger Gäste sich in der Reichshauptstadt in einem noch näher zu bestim menden Etablissement für eine bestimmte Stunde ein Rendez vouü geben, um die großartige Feier in «'ni-poro würdig zu begehen. (Der Vorschlag ist so übel nicht, läßt aber die realen Verhältnisse, wie sie sich am Cinzugstage in Berlin gestalten werden und die einer programmmäßigen Verei nigung einer größeren Zahl von Menschen an einem vorausbestimmten Orte große Schwierig keiten in den Weg stellen dürften, außer Acht.) tz Leipzig, 9. Juni. ES verlautet, daß die Berlin-Anhatter Eisenbahn für den zu nächstem Freitag bevorstehenden Einzug der Truppen n Berlin zwei Extrazüge abgehen lassen werde, für welche Tagesbillets zu den üblichen Preisen mit dreitägiger Gültigkeit ausqegeben werden sollen. Der eine Zug soll Donnerstag Abend, der andere Freitag früh abgeben. Hiermit wäre, wenn sich dieses bestätigen sollte, den verschiedenen Wünschen Rechnung getragen. Denn Manche wollen schon Donnerstag reisen, um Freitag früh bet Zeiten in Berlin auf den Beinen zu sein, Andere dagegen glauben mit dem Zuge Freitag früh, wenn der selbe nur genügend zeitig von hier abgehl, noch vollkommen ihren Zweck zu erreichen, wahrend sie auf diese Weise doch ein für diese Tage so kostbares Nachtquartier ersparen. — Hoffentlich wird die Dauer der Gültigkeit der TageSbilletS auf drei Tage, also bis mit Sonntag ausgedehnt. ** Leipzig, 9. Juni. Im Anfang des vorigen Monats gaben wir im Leipziger Tageblatt, unter Zugrundelegung eineS Felvpostbriefes, wie das vielfach auch schon in anderen Blättern ge schehen, den Klagen unserer in Frankreich stehen den Soldaten über die zum Theil schlechte Be handlung derselben Seitens mancher Ofsiciere Ausdruck und sprachen am Schluffe unser Ver trauen zu den militairischen Oberbehörden aus, daß sie auf Abstellung etwa vorkommender Uebcr- griffe bedacbt sein werden. Unser Vertrauen ist belohnt worden. Das königl. KriegSmiuisterium hat in dem genannten Artckel eine Beleidigung des sächsischen Officierstandes erblickt und deshalb durch den StaaiSanwalt gegen den Verfasser des Artikel« Strafantrag stellen lasten. Wir enthalten uns natürlich vorläufig jeder Bemerkung über die eingeleitete Untersuchung, da ja auch unsere Leser, weiche deS Artikels sich vielleicht erinnern, selbst urtheilen können, ob wir unS schuldbewußt zu fühlen Grund baben, oder nicht. Ueber das Re sultat wird s. Z weiter zu berichten sein. — Privatpäckereien für daS lV. Armee- Corps müssen bis auf Weiteres von der Post- bcsörd.rung ausgeschlossen werden. Es ist demnach gegenwärtig die Ablenkung von Privatpäckereien nur für nachbezerchnete Truppenkörper gestattet: für daS I, II., X. und XV. Armee-CorpS, für
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