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Dresdner Nachrichten : 10.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-02
- Tag1886-02-10
- Monat1886-02
- Jahr1886
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- Dresdner Nachrichten : 10.02.1886
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Sonäunxon u»cl, Lu»vül^ l c>ontIoin»n-0ij.-/>rron,vsr>Nv»v» Oemon kGunsn ln Ser Tiioi, ein>I kvin u»<I nn II» ' ' iK«> „ von L>x> kichkl» NN kr»no». ^.tk.8Iin«n, t'NInltre 18lr., k!eIl«Olit;u88ti.24.; W« v. ZMt« Mt«- v. MvAttzrUMchv, Juitr.'i^a uucl'i imsvärlg varäon prompt offectuirt. Nr. 41. 31. rihritt,. Lusla-t: 42,000 Erpt.! W.7VW ! Dresden. 188«. Mittwoch, 10. Februar. verantwortlich« Nedaltenr für VvlttischrT Dr. Emil Bieren in Dresden. Wiederholt ist an dieser Stelle ein warnendes Wort gegen die Betheiligung deS deutschen Kapitals an auswärtigen Anleihen ge sprochen worden. Inzwischen handelte eS sich bisher dabei nur um das Kapital von Privatleuten, und wenn man es hauptsächlich aus polkswirthschastlichcn Gründen als eine beklagenswcrthe Erscheinung bezeichnen muhte, daß unsere Kapitaleriibrigungen im Auslände loh nende» Ertrag suchten, so waren es schließlich doch nur Privat- mittel und nicht der Kredit des Reichs. Eine sehr bedenkliche Neuerung enthält aber der Gesetzentwurf, der das deutsche gleich verpflichten soll, die Bürgschaft für die Zinsen einer eghptischen Staatsanleihe zu Übernehmen. Sobald Egypten nicht im Stande ist, die wucherischen Zinsen einer seiner vielen Anleihen auszu- bringen, hat das deutsche Reich das Vergnügen, in seinen Beutel zu greisen. Ja. Wachen wir denn oder träumen wir blos? Nein, es ist wirklich an Dem. ES wird zur Rechtfertigung angeführt: Deutschland befindet sich hierbei in der gleichen Lage wie die ande ren Großmächte. Sie haben sämmtlich ein Protokoll unterzeichnet, wornach sie sich zur pünktlichen Zahlung von jährlich 9 Mill. Mark Zinsen der Rothschildanleihe verpflichten. Man fügt zur Einschläferung hinzu, daß voraussichtlich diese Bürgschaft Europas, daß Rothschild seine Wucherzinsen pünktlich erhalte, niemals effektiv werden würde, sondern „nur zur mehreren Sicherheit des Herrn Gläubigers" aut den, Papiere stehe; aber was dann, sobald dem bis auf's Blut geschundenen Fellachen Egyptens nichts mehr durch neue Steuern abznprcssen ist? Tann wird Rothschild seinen Schein hervorzicben und den Großmächten unter die Nase halten. Wir Deutsche haben dann, fluchend oder seufzend. Nichts zu thun, als jährlich so viel zur Erfüllung von 9 Mill. Mark Zinsen beizusteuern, als die armseligen Bauem EgyptenS nicht aufzubringen vermochten und als auf Deutschland nach Abzug der Beitrage der übrigen Groß machte kommt. Wie ist denn aber Deutschland, dazu gekommen, ein solches Schuld-Dokument zu unterschreiben? Der Abg. Windt Horst bezeichnet« die Unterzeichnung der Schuldverschreibung als „einen Akt der großen Politik, der dazu bestimmt sei, den Welt- triedcn, namentlich tm Oriente, aufrecht zu erhalten". Wie windig es mit dieser „großen Politik", besonders im Oriente. auSsieht, das haben die Ereignisse gelehrt, die seit der Unterzeichnung der Roth ichild-Anlcihe eingetreten stich und daß zur Stunde die Gefahren eines großen Orientkrieges noch nicht beseitigt sind. Es wird daher sehr nisthig sein, daß in der Ncichstagskommission, an welche die wun derliche Verpflichtung Deutschlands gegen Rothschild zur Prüfung ging, überzeugende Nachweise geliefert werden, warum Deutschland geuöthiat war, eine solche unerhörte Verbindlichkeit rinzugehen? Wir wisse» wohl aus den Zeiten der egyptiichen Wirren, als Glad- stone sich schmachvoll der Verpflichtung entziehen wollte, die Schäden deS empörenden Bombardements von Alexandrien zu vergüten, daß damals die Rede ging: ja. wenn Egypten nicht wieder Geld geborgt bekommt, erhalten die europäischen Kanfleute keinen Pfennig Ent schädigung für ihr von englischer Brutalitätzerstörtes Eigenthum. Es fragt sich aber sehr, ob England im Stande gewesen wäre, diesen einer civilisirtcu Nation unwürdige», allem Rechte in's Ge sicht schlagenden Standpunkt aus die Dauer aufrecht "zu erhalten. Es fehlt noch der Nachweis, daß, um dem bankerotten Egypten eine neue Anleihe, d. h. den Nothschilden die pünktliche Bezahlung der Wuchcrzinsen ihrer egyptischen Anleihen zu verschaffe», es kein anderes Mittel gab, als daß Gesammt-Europa feine Unter schriften unter einen demüthigenden Schuldschein der Rothschild« setzte. Bis nicht ein solcher Nachweis erbracht, meinen wir. ist dem betr. Rcichsgcsetze die Zustimmung zu versagen. Ja, selbst wenn hierüber Auiklärung geboten würde, ist vor dem Beschreiten deS Weges dringend zu warnen, die Finanzen des deutschen Reiches für internationale Geldspekulationen der Kapitalmächte zu engagiren. Daß cs ein sozialdemokratischer Abgeordneter, Herr Kayser, war. der im Reichstage aus diese Gefahren hinwies, kann uns nicht abhalten, unsere Ansicht unumwunden in gleichem Sinne auszusprechen. Herr Kayser. uniercs Wissens mosaischer Religion, der auch sonst einige recht kecke Aeußerungen that, verquickte damit seltsamerweise den Antisemitismus und warf die Frage aus: warum nicht die Antise miten sich gegen diese Spekulation der Rothschilde und Blcichröder auigclelmt hätte» ? Sein Staniinesgenosse Dr. Bamberger gab zu verlieben, das; allerdings das Schweigen des Reichstages zu der Nothfchildgeschichte dasVortheilhaiteste gewesen sei. Indessen, man braucht gar nicht die Frage der Betheilignng der deutschen Reichs- finanzcn an ausländischen Zwecken auf das antisemitische Gebiet zu spielen. Tenn heute e»gagirt ein semitisches, morgen ein christliches Bankhaus den deutschen Reichskredit, bald ist es Rothschild, bald Hanseinaun — die Sache laust aus Eines hinaus und von vorn herein ist dein Unterfangen entgegenzutreten. Es kann gar nicht »ehle». daß aus der Zin'e»bürgschast des deutsche., Reichs für auswär tige Börsenspekulationen ganz erhebliche politische Gefahre» erwachsen. Den Börsenmächtcii, den christliche» genau so wie den jüdischen, ist das ganz einerlei. Die Börse als Vertreterin der Kapitalmobilisi- rung fragt den Kukuk darnach, was iür politische Verwickelungen verlangt ganz einfach vom Staate, daß er für die mlSwärtigen Unternehmungen, in die sie sich ei'ugckassc» hat, anskomme», und um die üblen Folgen verfehlter Spekulationen zu überwinde», sogar Kriege führen soll. Das lehrreichste Beispiel dafür bietet Frankreich. Napoleon lll. wurde in den mexikanischen Krieg getrieben, um die Finanzspekulationen JcckerS in Mexico vor dem Zttlammeiikrache zu retten. Die ähnlichen Spekulationen französischer Geldmärkte m Tunis und neuerdings in Tonking sind in frischem Gedächtniß. Man kann auch an die Oviumkriege, die England mit China wegen der Spekulationen seiner Äörselunänner führen mußte, denken: auü der letzten Zeit ist der britische Feldzug nach Birma, der einen Krieg wir ün Laufe der schon davon die Rede, deutsch« Kapitalien in zwar unter dem Schutze unseres Gesandten. shiiia anruleaen un! seht die Sache schief. nun so werden die in ihren Erwartungen getäuschten Börsenspeku lanten die thatkrästige Unterstützung der Machtmittel des Reiches for dern und wir hören schon jetzt, wie man dann Flottciidenwnstrationen und dergleichen als „patriotische Nothwendigkcit zum Schutze deutscher Ehre und Interessen" schildern wird. Die eigentliche» Faiseurs haben längst die Milchschüsscl abgesahnt und wenn sie schreien, daß das Reich sie vor Verlusten schützen solle, haben sie längst ihr Schäf chen in's Trockene gebracht. Aber es ist von vornherein den Börsen mächten, gleichviel ob Bleichröder oder Hansemanii. die Möglichkeit zu nehmen, Deutschland in auswärtige Abenteuer zu stürzen. Außer der Sendung deutscher Kapitalien nach Egypten kam auch die Belheiligung deutscher Kapitalien an russischen Anleihen zur Sprache. Liebknecht nannte die Anlage deutschen Kapitals m rns- siichen Papieren eine Ausräubung Deutschlands. Er prophezeite einen Zusaniinenbrnch des russischen Staates und that überhaupt alles Mögliche, Rußland in den Augen des Auslandes herabzu- setzen. Die Nihilisten werden daran ihre Freude haben. Der Ver such Licbknecht's, Deutschland in eine» Krieg mit Rußland hmem- zuhetzen, hat allerdings keine Aussicht auf Erfolg, aber etwas Wahres liegt in der Ansicht Licbknecht's, daß die Aufnahme russi scher Anleihen in Deutschland mir um den Preis von Gegen leistungen zuzulassen sei. Wenn Rußland die Berliner Börse für neue Anleihen verschlossen findet, wird es sich bald hegnemen, die unsinnig hohen Eingaugszölle aus ein für die deutsche Industrie erträgliches Maß hernbznsetzcii. Wir müssen wegen Raiinunangels darauf verzichten, an die sonstigen Gesichtspunkte der Reiclrstagspcrhandlnngen einige Bemer kungen zu knüpfen. Nur eines Zwischenfalles sei gedacht. Der Abg. v. Kardorsf hatte sich dahin geäußert, daß, wenn der Reichs tag die Mittel zu einer kräftigen Reichspolitik veriveigere, Bismarck zu einem Staatsstreich gedrängt würde. Dem gegenüber protestirte Abg. Windthorsl mit allem Nachdruck, v. Kardorsf meinte: Alles, was ihm Wiiidthorst sonst noch vorgeworsen habe, sei „Blech". Selbstverständlich rügte der Präsident einen so ungezogenen Aus druck. Windthorsl erwartete, daß Kardorsf die Beleidigung zurück- nehmen würde — kaltlächclnd lehnte dieser es ab. Wir hoffen, daß die Rohheit des Tones nicht im NeiclMige einreißt. Bo» der großen Politik ist zu erwähnen, daß Rußland wieder einmal einen überraschenden Schachzug unternimmt. Während des ganzen serbisch-türkischen Krieges hat Rußland die Wiederher stellung deS Zustandes vor dem Staatsstreich bon Philippopel als eil, hochheiliges Dogma bezeichnet, n» dem nicht ^rüttelt werden dürfe. Jetzt, nachdem der Sultan »nd der Fürst von Bulgarien ein Uebereinkomme» abgeschlossen habe», findet Rußland ans einmal die bloße Personalunion beider Bulgarien für unzureichend und verlangt die darüber hlnausgehende Rcalunivn. Indem Rußland die vollständige Vereinigung beider Bulgarien vorschlägt, bringt Rußland den Fürsten Alexander in eine schiele Lage gegenüber der Bevölkerung, oie glauben gemacht werden soll, daß Alexander sich um persönlicher Interessen mit einem Finger begnügte, wo die ganze Hand zu haben war. Ob diese Diskreditiruna des Fürsten vor seinem Volke gelingt, steht dahin. Recht sek ' ^ '' sicht das neueste russische Manöver aber nie r dem Frieden dienend t aus. srenesteTelearammever..DreSdnerNachr." vom 9. Februar. Berlin. Der Reichstag setzte heute die dritte Bcrathuug deS Reichsha»shaltsetat fort. Beim Etat des RcichSamts des Inne ren wiederholte Abg. Linnens seine Beschwerde über die Behand lung der Auswanderer in den Hamburger Loaishäusern. Abg. Dr. Bamnbach begründete kurz die von ihm gestellte Resolution: Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, dem Reichstage eine Denk schrift über die Durch» ührung und Wirksamkeit des Krankcnversichc- rungsgesctzrs vorzulegen. Der Antrag wurde angenvnime». nachdem sich Staatssekretär von Bötticher bereit erklärt hatte, dem Ersuchen zu entspreche». — Schräder (freis.) wandte sich gegen die den Be- rufsgenvffenschasten zugebilligten Portoermäßigungen. Der Etat des Innern wurde sodann genehmigt. — Beim Militäretat be antragte jkrug v. Nidda die Bewilligung der in zweiter Lesung ge strichenen Zahlnieisteraehnltserhöhungen >m Gefammtbetrage von 30.950 Mark, wovon 2400 Mark a»f den sächsischen Erat entfallen. Der Antrag wurde nahezu einstimmig, angenommen. nachdem v. Hüne und Hänel die Zustimmung des Ckntriims und der Deutsch- Freisinnigen erklärt hotten, v. Saldern-Ahlimb und v. Wöllwarth bedauerten die Abstriche bei den Pferderationen. Ein Antrag wurde indetz nicht gestellt. Jni klebrigen wurde der Militäretat nach den Beschlüssen der zweiten Lesnng Etat des Reichsschatzamtes lag ein von Schalscha (Centn»»«, v. Kardorsf, Leuschner Mantenffel (konj.) gestellter Antrag vor, die Verbündeten Regier»» gen zu ersuchen, der Währimgsfrage eine erneute nnd eingehende Prüfung zu Theil werden zu lassen und dem Reichstag von dem Resultate derselben Mitthciliuig zu machen, v. Hüne und Leuschner begründete» den Antrag, indem sie den Aeußerungen des Ministers Scholz inl Abgeordnetenhaus« über die Währnngsstage cntgcgen- tratcn Eine Aenderung des jetzigen Währungsihstcms sei ein dringendes Bedürfniß und werde so lang gefordert werden, bis sie erreicht sei. Woermann (nat.-lib.) ist für die Beibehaltung der Goldwährung. Die Erklärung des Ministers Scholz habe große Befriedigung hcrvvraerufen. Staatsminister v. Burchardt erklärt, Thkil Antraa" ' ' habe den Anstand nie in solchem Maße verleugnet wie die freisinnige. Rickert meint, die natioiialliberale Presse komme in niederträchtiger Gesinnung der konservativen gleich. Nachdem die Debatte in diesem Tone noch längere Zeit gebauert, wurde die Vermchmng der Gen darmerie im Osten nenchiichtt. Berlin. Dem Abgeordnetenhaus!: ging ein Gesetzentwurf zu, welcher der Regierung 100 Millionen Mark zm Verfügung stellen soll, um zur Stärkung des deutschen Elementes in Westpreußen und Posen gegen die poloiiifireiibcn Bestrebungen durch Ansiedelung deutscher Bauem und Arbeiter, erstens Grundstücke käuflich zu er werben und zweitens, so weit erforderlich, diejenigen Kosten zu be streiten, die durch erstmalige Einrichtung und Regelung der Ge meinde-, Kirchen- und Schulverhältnisse, iicncr Stellen von mittleren oder kleinem Ilmfaiige oder gaiizer Landgemeinden entstellen. Bei Ueberlassung der einzelnen Stellen ist eine angemessene Schadlos haltung deS Staates vorznieben. P o^' e ii. Ter „Kruyer Posnanski" meldet: Gestern erhielt das hienge Metrovolitantäpitel em vom 2. ds. datirtes Schreiben des Papstes, in welchem Leo XIII. ausdrücklich kvnstatirt, Ledochvivski habe ans den bischöflichen Stuhl verzichtet. Er (der Papst) sei durch die Lage der Kirche genöthigt gewesen, selbst zur Ernennung.eines Nachfolgers zu berschreiten und habe den Probst Dinder dazu dc- sianirt. Er hoffe, das Kapitel werde den künftigen Erzbischof init Rath und That unterstützen. Die Berliner Börse war bei Beginn weniger fest als gestern, in der Spekulation reiervirt. bald befestigte sich jedoch die Haltung gleichmäßig auf alle» Gebieten vom Reuteimiartt aus gehend. Auf letztem» fanden lebhafte Umsätze zu höheren Eoursen statt. Im Vordergründe stm.oen Russen, auch Ungarn waren leb haft gefragt. Spekulative Banken letzten schwächer ein, befestigten sich aber bald, besonders entwickelte sich für Diskonto-Anthelle ein reges Interesse. Deutsche spekulative Babnen fest, österreichische mehrfach schwächer, besonders Franzosen, Mvntanwecthc still. Im Kassaverkebr üverwog durchweg Festigkeit. Industrien belebt, Sächs. Gnßstabl 1 Prozent höher, österreichische Prioritäten sehr fest. Prwatdiskont IV-i Prozent. Kr»»kfur« a. M., !>. Frbruar. (IredU Slaalöbadn Ml- ,. i!om- »or»n« —. «aliztkr 1IS>,. Ea»v>rr WM. «proc. Unnar. Soldresie 82M. s,t»hardt»hi> —. Dtscoulo 200,70. Dannstädlrr —. Fest. > Wien, S. Frbruar. Kredit 209,20. Staatsdad» 2042II. Lombnrdeu Ml,SO. Rordwift». 1S8M. Marknote» 01.92',,. Nnq. Kredit Mi,00. Abgcschwächt. Var«».», ffcbruar. Schlich. Iteote 81,70. NuleiOc >09.20. Italiener 97.82. Ltaatotah» b'28o„ Loiiidardcu 278 «. da. BriorilLle» —. Zvanier SO,OS. Ocft. Goldrentc —. kgYVlcr :!2K,00. Ottomanen 290,00. Behaupte«. Land»!«, S. gebruar, «orm. » Uhr lO Min. Konsuls 100->87Zer «nNeo S8. Italiener 97. Lombarden «and. Türken I2>„. 2vroc. knndtrte Amerikaner IW'«, tproc. Unaar. Goldrentr 80-,. Ocsierr. Waid- renic 90,00. Brenft. EonsalS 109-:,. EgOPter «2>> >,. Ottomnlibank 98'/,. Suez- Aciie» 8«. PiahdiScont 9" >,. — Siinimu»»:. stell. — Wetter: Nebel. BreSlan, 9. Februar, Nachm. tÄetreidemarktl. Spiritus P>. 100 Liter 100 Pro-, pr. Februar-Marz 00.20, »r. «pril-Mai 00,80. Pr. Mai-Jnni 08M. Raaaen »r. Fedr.-MSrz >27.00. pr. Sspril-Mai 102.0». Pr. Mai-J„»i 110.00. RtibSl loco pr. strbniar 20,00, pr. «Pril-Mai 20,00. Zink scst. SpeknlaiionS- markcn —. Wcttcr: Milde. Stettin, 9. Februar, Nachmittaas 1 Uhr. sSetrcidemarky. Weizen fest, laeo 100-100, pr. «Pril-Mai 100.00. pr. Mai-guni 107,00. Naagrn lest, lae» 120-100, pr. Februar-Marz 103,00. pr. «pril-Mai 102,00. Nlitbill nnberSndcrt, loco pr. strhrnar-Mnrz 20.00, pr. «pril-Mai 20,00. Spiritus kek, laeo 06,20, pr. stcbrnar-Miirz 37,30, pr. «Pril-Mai 08,70, pr. J»»i> Inl» 39,20. Petralem» lara «erftenert Usance 1>>, Proe. Tara 12,00. Varl« oLrodukrcnl. s. gebrnor. tSchltth.i Weizen per gebmar 21.90. Mai-iliioult 22.80. niliig. Spiritus per Februar 28.00. per Mai-Siug»sl 29.00. matt. Siliböl per Februar 08.20. per Mai-August 08.00. fest. «nifierdam «Produkten!, ».Februar. tSchiub.i Weizen per Mürz 202. per Mai —. Nvaaen per März IM. per Mai IN. H der erste des Antrags sei hinfällig, da die Negierung nie , . „ . Hg. aufgehört habe, die Frage nn Auge zu behalten. Berlin. Dos Abgeordnetenhaus setzte die B des Etats des Ministeriums des Innern fort. Im Etat > Vermehrung der Gendarmerie an der Ostgrenze gefordert, polnifchen Zuzug aus Rußland fern zu halten und dem S zu begegnen. Äbgg. Wehr und Jaeckel (freik.) traten für die M nliig ein. Letzterer gab ein Bild von den Grenzberhältni . den Schwierigkeiten, mit denen es die Behörden an der Ostgrenze — - zun die Koiifeision gehandhabl werden. — Abg. Dr. Wiiidthorst verlangt eine Statistik über die Ausweisungen, ans der namentlich die kon- sessivneUcn Verhältnisse klar hervorgehey, Er sei nicht dagegen, daß feinerer Zuzug ans Rußland verhindert werde, er könne aber nicht Offiziösen gegen die Parteipresse. Rickert beklagt sich und Weise wie die Reden des Reichskanzlers durch ie weitere Debatte dreht sich namentlich um die Haltung der —». -".v. , r.., .. ^ Hrt . die offiziöse Preise verbreitet worden seien, es sei dies init Ueberschriften ge schehen, welche die schwersten Verdächtigungen gegen die Parteien enthielten. Hiermit sei die tendenziöse Parteipolitik der Regierung er« wiesen. Minister v.Pnttkamer erklärte, er >e> nur für den Slaatsauzeiger verantwortlich. Die freisinnige Presse leiste in Bezug aus Mangel an Anstand das denkbar Stärkste, v. Eynnern: Die offiziöse Presse Lokales nnd Sächsisches. — Se. Maj. der König wird im Lause der nächsten Woche einen mehrtägigen Ansen Walt m Leipzig nehmen. — Se. Maj. der K önig begab sich gestern Vormittag zur Fasanenjagd nach Helfenberg. Die Rückkehr nach Dresden erfolgte um 5 Uhr. — Gestern Vormittag beehrte Ihre Maj. die Königin das hiesige Möbellaaer der Firma A. Türpe mit ihrem Besuch und ver weilte daselbst längere Zeit. — Tie pens. Oberstenerkontrolenre Sachße in Pirna und Zeh misch in Dresden erhielten das Ritterkreuz 2. Klasse vom Albrcchts- orden, der pens. Steuerreceptvr Küppler in Elsterberg, der pcnf. Stenerausseher Hclbia, Hauptamtsbezirk Frciberg, und der pcn>. Lo- kalschlachtstcuereuniehiner Storl in Riesa das Allgemeine Ehren zeichen verliehen. — Der Kreishmlptmann v. Koppe nfels, welcher infolge einer schweren Verletzung längere Zeit an Ausübung seines Amtes behindert war. hat nunmehr die unmittelbare Leitung der Geschäfte der Kgl. Krcisbanptmannschaft Dresden wieder übernommen. — Morgen, am 11. ds., sind cs 300-Jahre, daß einer der be deutendsten unter den sächsischen Fürsten. Kurfürst August — „Vater August", wie ihn der Vokksmund nannte — starb. Sein und seiner Gemahlin, bcr„Mutter Anna", musterhaftes Leben und Wirken ist den meisten Sachsen bekannt. Wer es doch noch nicht kennen sollte, der kan» den 300jährigen Todestag dadurch iür sich selbst bedeutend machen, daß er in einer Geschichte Sachsens die Kapitel über das edle Fürstciipnar nachlicst. — Der Königl. Fliigeiadjntant Major v. Schimpfs hat sich im allerhöchsten Aufträge zu den Bcisetzmigsseierlichkciten des Erb prinzen von Dessau nach Dessau begeben. — Der Hauptmanil und Jiltendmitnrrath Sachse vom Kgl. Krieg-Ministerium ist in dienstliche» Angelegenheiten nach Peru» gerefft. — Herr Haiiptmann v v » S ch u l z des Schützenreginients Nr. 108 ist zu de» RckrMe>worstelli»igcn bei dem Garde-Füsilier-Regi- ment nach Berlin kommaiidirt worden. — Landtag. Der vom Abg. Grahl in der gestrigen Sitzung der 2. Kammer erstattete Beucht der Rcchcnschaftsdcvutation über die Verwaltung und Vermehrung der kgl. Sammlnngcn in de» Jahren 1882 und 83 gab zu einer eigentlichen Debalte keine» Anlaß. Der Herr KMiisministcr Dr. v. Gerber dankte für die ein gebende Art, mit welcher der Bericht behandelt worden sei. »nd ging dann auf einzelne Bemerkungen des Berichtes ein. U. A. be tonte er. daß die Koiiservirungsardeiten fllr die Kupferstiche unbe dingt nothwcnpig leien »nd von durchaus vertrauenswürdigen Be amte» ausgeführt würden, sodaß kein Grund zu den im Bericht ausgesprochene,, Bedenken vorlieae. Für das historische Muieum sei bereits die Aufstellung eines Ratalvges angeordnet, doch würde bis zur Fertigstellung dcffclben noch geraume Zeit vergehen. Der im Bericht ausgesprochene Wunsch, die aulhropologiicd-ethiioaravhiscbe zsammlung mit einer Heizporrichtung zu versehen, werde feine Er füllung erst mit der Vornahme der große» Räumungsarbeiten im Zwinger finden. Die Entgegnungen des Herrn Referenten bleiben > '0
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