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Dresdner Nachrichten : 15.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189608157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-08
- Tag1896-08-15
- Monat1896-08
- Jahr1896
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- Dresdner Nachrichten : 15.08.1896
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AuS der allmählich in Fluß gerathenen Diskussion der neuen Handwerkervorlage in Wort und Schrift Heden sich als die haupt sächlichste» Punkte, an denen die Kritik bisher de» Hebel eingesetzt hat, folgende drei hervor: 1. die Bestimnmngeu über die Mitglieder zahl und räumliche Ausdehnung der Jnnungsbezirke: 2. der Mangel gesetzlicher Unterscheidungsmerkmale zwischen Fabrik- und hand- werksmäßlgein Betriebe: I. die Beweglichkeit der Skala für die innungSPslichtigen Gewerke. Solange die gesetzgeberischen Porarbeitcn zu der Handwcrks- organisation im Gange sind, hat die Hauptschwierigkeit in der sachgemäßen Beantwortung der Frage gelegen, über welchen Bezirk und welche Mitgliederzahl hin die einzelnen Innungen zu bilden seien mit Rücksicht auf die Thatsache. daß häufig keine genügende Anzahl von Genossen desselben Gewerbes vorhanden ist, um eine Innung zu Stande zu bringen. Die im Borjahr von der preußischen Negierung Vvrgeiwmmenen Erhebungen nach dieser Richtnng haben ergeben, daß selbst dann, wenn man die Mindestzahl für die Be gründung einer Innung von Fachgenossen auf nur 20 Meister mit Hilfspersonal seslsetzt und den Jnnnngsbczirk ans einen unver- hältnißmäßig großen Raum anSdehnt, nur ein Fünftel der ge lammten Meister in die Organisation cinbezogen werde» könnte. Diese Unebenheit sucht die Vorlage dadurch zu applaniren, daß die einzelne Innung grundsätzlich so verlegt werden soll, daß kein Mit glied durch die Entfernung seines Wohnortes vom Sitz der Inn ung behindert wird, am Genossenschaftslebcn theil zu nehmen und die Inniiiigscinrichtnngcn zu benützen. Im Zusammenhänge damit wird ferner vorgesehen, daß im Bedarfsfälle die Innung nicht gesondert für jedes einzelne Handwerk, sondern für mehrere miteinander verwandte Gewerke zu errichten ist. Die Bestimmung betreffs der Entfernung des Wohnortes vom Sitz der Innung ist aber mit einem einschränkenden „in der Regel" versehen und daraus wird vielfach der Schluß gezogen, daß die Regierung glaube, sie werde mehrfach in die Lage kommen, auch räumlich ausgedehn tere Jnnungsbezirke schaffen zu müssen, bei denen die gedachte Voraussetzung nicht zutrifft. Gegen die zu großen Jnnungsbezirke aber wird mit Recht eingewendet, daß dabei nur ein Theil der Mitglieder von den gemeinsamen Einrichtungen Nutzen hat, wäh rend die übrigen zwar zu den Kosten beitrage» müßten, aber nicht die gleichen Vortheile hätten. Auch wird durch die Bildung größe rer Jnnungsbezirke die richtige Aufgabe der Ueberwachung der Lehrlingsausbildung gefährdet. Es erscheint daher berechtigt, wenn mit Bezug auf diesen Theil der Vorlage gesagt wird, die Wirkung des Gesetzes werde wesentlich von der Praktischen Durchführung der Organisation abhängen. Der zweite Einwand betrifft das Fehlen einer festen Begriffs bestimmung zur Unterscheidung handwerksmäßiger und fabrikmäßi ger Betriebe liene sollen verpflichtet, diese berechtigt sein, der Innung beizntreten). Die Begründung will zwar von einem Mangel in dieser Beziehung nichts wissen, indem sie erklärt, Streitfälle der bezeichncten Art kämen in der Präzis nur sehr selten vor. Nach der Art zu urtheilen aber, wie die Offenhaltirng der gesetzlichen Grenze zwischen Fabrik und Hand werk gerade die praktischen Kreise beunruhigt, scheint der Stand punkt der Motive doch nicht ganz zureichend substantiirt zu sein. Es soll Alles von der „verständigen Beurtheilung der berufenen Behörden" abhängen. Das ist ein schlechter Trost; denn da aus der wandelbaren Anschauung der Verwaltungsbehörden eine feste Richtschnur nicht gewonnen werden kann, so werden in allen nur irgend anfechtbaren Fällen der Zutheilung zu einer Innung die Betroffenen«« ans jede gesetzlich mögliche Weise dahin streben, sich dem Jnnungszwange zu entziehen, ans dem einfachen Grunde, well die erhebliche Menge von Lasten und Pflichten, die mit der Organisation verknüpft ist. dem Einzelnen möglichst die Freiheit von dem Zwange wünschenswerth erscheinen lassen wird. Auf der anderen Seite kann man cs den Innungen nicht verdenken, wenn sie möglichst viele zahlungsfähige Betriebe sich cinzugliedern suchen und deshalb bei der Bestimmung darüber, was fabrik- und was handwerksmäßiger Betrieb ist. aus den zahlreichen vorhandenen De finitionen sich diejenige heranssuchcn, die ihnen am günstigsten liegt. Die einen wollen den handwerksmäßigen Betrieb ans das rein formelle Merkmal der Zahl der beschäftigten Hilfskräfte beschränken. Ans diesem Wege kommt man aber zu der größten Willkürlichkeit. Andere machen die Unterscheidung abhängig von dem Umstand, ob der Gewelbtreiber.de den Rohstoff von dem Kunden geliefert bekommt und ihn blos selbst verarbeitet — dann ist er Handwerker — oder ob er den Rohstoff zugleich selbst anschasst — dann ist er Fabrikant. Eine dritte Ansicht legt den Nachdruck auf die Pro duktionsweise. Darnach sollen Gewerbe, bei denen die Handarbeit den wesentlichsten Theil der Erzengungsart bildet, unter allen Um ständen zu den handwerksmäßigen gerechnet werden, während die jenigen Gewerbe, die hauptsächlich mit Maschinen arbeite», auch dann sabriksmäßigc Betriebe sind, wenn sie mit weit weniger Hilfskräften arbeiten als jene. So dürfte eS denn voraussichtlich zu zahlreichen Prozessen kommen, die gegen die Innungen von solchen Mitgliedern geführt werden, die von der Zwangsverpflicht ung unberechtigter Weise ersaßt zu sein glauben. Zu den Zelten der alten ZwangSlunungcn war eS umgekehrt. Damals lag den Mitgliedern der Zunft gerade daran, unter sich zu bleiben und eine üdeunübige Erweiterung ihres Kreises zu verhin dern. Infolgedessen sahen die Magistrate sich öfters genöthigt, Prozesse gegen die Innungen zu Gunsten solcher Gewerbetreiben der anzustreüge», denen trotz unzweifelhaft vorhandener Qualifika tion die Ausnahme in den Jnnungsverband verweigert worden war. In diesem Unterschiede zwischen einst und jetzt liegt mit Ent schiedenheit ein Moment, das gegenüber der Zwangsorganiiation des Handwerks, wie sie in der neuen Vorloge geplant ist. zu denken giebt. Zum mindesten verdient die Aeußerung des baliri schen Ministers v. Landmann, eines hervorragenden Fachmannes ans dem Gebiete unserer gewerblichen Gesetzgebung, Beachtung, daß die Annahme die Anwendung des Begriffes Fabrik werde in der Präzis keine ernstlichen Zweifel erregen, eine optimistische Auffassung sei. Des Weiteren stößt man sich vielfach an der Bestimmung, daß die Zahl der innungspslichtigen Gewerke von Amtswcgen erweitert oder beschränkt iverden kann. Man will sich dabei erinnern, daß verschiedene süddeutsche Regierungen der Zwangsinnung abgeneigt seien und fürchtet aus dieser Zwiespältigkeit den Eintritt einer Scheidung zwischen Süden und Norden, die Schaffung einer ,ge- Werbepolitischen Viainlinie", insofern Süddentschland allmählich von der Zwangsorganisation immer Weiler abrücken, Norddeutschlnnd dagegen mit der Zeit auch noch den Befähigungsnachweis zur Wirklichkeil machen werde Es mag sein, daß eine so weitgehende Besorgnis; übertrieben ist. Immerhin würde es sich aber doch wohl empfehlen, eine Erweiterung oder Beschränkung des Kreiies der innungspslichtigen Gewerke nur kraft Gesetzes vorznnehmen und zwar für das gesammte Reichsgebiet. Es ist nicht zn verkennen, daß die gegen die Vorlage geltend gemachten Bedenke» erheblich genug sind, nm ihre Ausnahme in den hauptsächlich betheiligten Kreisen einigermaßen nachtheilig z» beeinflussen. Den Handwerkern will insbesondere die gar zn sehr in den Vordergrund geschobene Staatsaufsicht nicht gefallen, von der man wohl nicht mit Unrecht befürchtet, daß sie dem Geist der freiwilligen Hingebung an die große Ausgabe der Wiederbeleb ung des Handwerks, ohne den die gesetzliche Zwangsorganisation ein Gefäß ohne Inhalt wäre, nicht forderlich sein werde. Von Handwerkewerbänden haben sich bis jetzt zu der Vorlage geäußert: der in Berlin abgchaltene Jnnungstag der deutschen Stellmacher und Wagner und der deutsche Tischlertag in Potsdam. In Berlin führte Herr Obermeister Beutel aus, der Entwurf weiche insofern von den Wünschen der Handwerker ab, als er nicht den Befähig ungsnachweis vorlehe. Alles in die Innungen aufnehmen zu müssen, könne den Handwerkern auch nicht erwünscht sein. Herr Beutel sprach die Hoffnung aus. daß den Wünschen der Hand werker noch in Abänderungsvorschlägen Rechnung getragen und daß man schließlich auch zu dem Befähigungsnachweis gelangen werde. In Potsdam vertrat Herr Generalsekretär Dr. Schulz- Berlin den Standpunkt, daß Lehrlinge nur Derjenige halten dürfe, der unbedingt den Meistertitel führe. Er sei gegen eine Vertreter versammlung. auch wenn eine Innung mehrere hundert bis tausend Mitglieder zähle: Gesellenausschüsse brauche man bei den Hand werkskammern nicht, die Kosten könne man sparen. An Kosten sei überhaupt eine Mehrbelastung der Handwerker vorhanden, er wolle aber hoffen, daß das Gesetz der Kosten Werth sei. Sämmtlichc ans Handwerkcrkreiscn hervorgehcnde Abänderungsvorschläge dürften jedenfalls in einer gemeinsamen Resolution vereinigt und so dem Reichstage unterbreitet werden. Inzwischen scheinen die Hand werker ihre Stellungnahme im Allgemeinen dahin zu bestimmen, daß der Entwurf trotz mancher Mängel doch auch viele Vorzüge besitze und daß man deshalb einstweilen sür ihn eintreten müsse. Aernschreib- und Fernsprech-Berichte vom 14. August. Berlin. Nach Kopenhagener Meldungen reist das russische Kaiserpaar von Breslau über Kiel nach Kopenhagen und begiebt sich nach längerem Aufenthalte in Fredensbora nach Balmoral. — Gegenüber der Mittheilung, daß der französische Marineattachee in Berlin, Schiffsleutnant Buchard, während seiner nenlichen An wesenheit in Kiel vom Kaffer Wilbelm nicht sehr freundlich aus genommen sei. erklärt der Genannte durch Pariser Blätter, daß der Kaiser ihn fast eine halbe Stunde auf der „Hohenzollern" behalten habe und überaus liebenswürdig gewesen sei. — Generalkonsul William Schönlank erhielt vom Professor Nordenikjöld über die Andree'sche Expedition folgendes Telegramm: „Grüße. Keine neuen Nachrichten. Möglich, aber kaum wahrscheinlich, daß Ottawa-Nachricht wahr ist." — Herr v. Puttkamer, der Gouverneur von Kamerun, hat sich der ihm Vorgesetzten Behörde gegenüber zu den Anschuldigungen geäußert, die gegen ihn in der Presse er hoben worden sind. Herr v. Puttkamer bestreitet auf das Ent schiedenste. nach irgend welcher Richtung hin seine amtlichen Pflichten verletzt zu haben. Was die absiirde Beschuldigung be trifft, er habe sich widerrechtlicher Weise Herrn v. Stetten gehörige Gegenstände, Bücher und einen Kompaß angecianet, so führt er sie auf Verhältnisse zurück, die für ihn nichts Belastendes haben. Herr v. Puttkamer sagt, daß er. als Herr v. Stetten sich auf einer Expedition im Innern befand, zufällig ein Zimmer der Stetten- ichcn Wohnung betreten habe, das in unanfgeräumtem Zustande zurückgelassen worden war. Da habe er ein paar Bücher gefunden, die er an sich genommen habe, um sie zu lesen. Den Kompaß habe er in dem Glauben, daß er Eigenthum der Regierung sei, mitgenommen und auf sein Schreibpult gestellt. Nie sei es ihm in den Sinn gekommen, die Zurückerstattung dieser Sachen zu verweigern. — Herr v. Stetten hat noch nichts von sich hören lassen. Es ist an ihn von zuständiger Seite die Aufforderung er gangen, sich zu erklären. Diese Aufforderung war nach München adressirt. mittlerweile hat Herr v. Stetten aber eine Reise nach Ungarn angetreten. — Der Komponist Engelbert Humperdinck ist um Professor ernannt worden. — Der Bundesrath hat das Aus eiden des FleischereigrwerbeS aus der Nahrungsmittel-Industrie- Somiavciiv, 15. August. Berussgenossenschast genehmigt und das Jleijchereigewerbe bildet vom 1. Januar 1807 ab eine besondere Fleischerci-BerusSgenosfen schaff. — Die Gesellschaft zur Förderung der evangelffchcn Mission unter den veiden erläßt einen Ausruf um Liebesgaben zur Ab wendung der Hungersnoth ans den Berliner Mifsionsstativnen in Afrika. Die Dürre und die Heuschreckenplage haben im Gebiete der Mission große Verheerungen angerichtet. — Infolge unglück licher Liebe stürzte sich hier die 18jährige Gertrud JanlowSkp an dern dritten Stockwerke aus die Straße. Ihr Zustand ist bedenk lich. — Ans gleicher Ursache hat sich ein Berliner Schutzmann ans der Nordbahn vor die Maschine geworfen und sich zermalmen lassen. — Das Einigungsamt des Gewerbeschiedsgerichts ver handelte heute über den Streik in der Herren- und Damen-Kvnsektion. Nach kurzer Berathung erklärte der Vorsitzende die Bestimmungen des Vergleichs vom 19. Februar außer Kraft und verkündete die angemessene Regelung der strikten Lohnvcrhältnissc zn einem Mindesttaris. Das Amt erkennt an, daß in der Konscktionsbraiichc Mißständc bestehen und daß manchmal der Lohn allerdings unter das Niveau gesunken sei, welches den Arbeitern rin menschen würdiges Dasein ermögliche, andererseits ober müßten diese Löhne auch als angemessen und auskömmlich bezeichnet werden. Der verlesene Lohntaris snnd bei den Anwesenden nur getheilte Billigung, namentlich waren die Rockschneider unzufrieden. Friedrichs ruh. Graf Waldersee ist gestern Nachmittag zum Besuch des Fürsten Bismarck hier eingctrosfen und wurde von diesem am Bahnhöfe empfangen. Rendsburg. Bis halb tz Uhr Nachmittags hatte die ganze Uebungsflotle Rendsburg pafsirt. Holtenau. Kurz nach der heute Vormittag halb 12 Uhr erfolgten Dnichschlensnng zweier weiterer Dampser passirte die Schien ie in entgegengesetzter Richtung das auf der Schichauwerst in Elbing neu erbaute österreichische Torpedoboot „Nattre" auf der Fahrt nach Pola. Wien. Unmittelbar »ach der Abreise des Kaiser Franz Joses von Sinnha Ende September wird der König von Serbien einen Besuch bei dem mmänischen Königspaarc machen. Der Besuch wird auch in Zusammenhang gebracht mit einem HeirathS- Projekt zwischen dem Könige Alexander und der Tochter einer reichen rumänischen Bojarenfamilie. Innsbruck. Brizlegg ist durch die Alpacher Ache, die gestern ausgetreten ist, bedroht Hundert Landesschützcn wurden zur Hilfeleistung dorthin gesandt. Pari s. In dem heute im Elplee stattgehabten Ministerrath theilte der Minister des Auswärtigen mit, die russische Botschaft habe ihn amtlich davon in Kenntniß gesetzt, daß der Kaiser von Rußland die Einladung des Präsidenten Faure annehme und An fang Oktober nach Paris kommen werde. Ter Kaiser und die, Kaiserin würden, von England kommend, in Cherbourg landen.' Ta der Besuch einen offiziellen Charakter haben wird, behält sich die Regierung vor, alle erforderlichen Maßregeln zn ergreifen, um die zn Ehren des Kaisers und der Kaiserin zn veranstaltenden Fest-! lichkeilen festzustellen. Ter Minister des Auswärtigen hatte ferner > mit den übrigen Ministern Unterredungen bezüglich der Besprecht nngen zwischen den Mächten in der kretischen Angelegenheit und über das Ergebniß seiner Unterredungen mit Li Hung Tschang. Er theilte im weiteren Verlaufe dem Ministerrath mit. daß die Vereinigte» Staaten offiziell von der Annexion Madagaskars durch Jrankrerch Akt genommen hätten. Endlich setzte er den Ministcr- rath über den Stand der Verhandlungen bezüglich der Verträge von Tunesien und den anderen Mächten in Kenntniß. Bern. Dem deutschen Käisermanöver werden im Aufträge der Regierung der Obccbrigadiec Heller-Luzern und der Oberst leutnant der Infanterie Bertichinger-Aargau beiwohnen. Ostende. Die Peter Panlskirche steht seit heute Mittag i» Flammen. Das Jener ist durch Bleiarbeitcc, welche an dem Dach arbeiteten, verursacht worden. Das Feuer hat die Häuser der Nachbarschaft ergriffen. London.' Eine Konstnntinopler Depesche besagt, in amt lichen Kreisen werde zuversichtlich behauptet, die Krctafragc werde binnen Wochenfrist gelöst sein. Großbritannien habe die lieber zeugung gewonnen, der Sultan wünsche wirklich eine schleunigst friedliche Lösung herbeiznführen, infolgedessen die diplomatischen Schwierigkeiten ans dem Wege geräumt seien Parlaments-Untcr- sekretär Eurzon erklärte, die Anteeedentien des Nachfolgers Abdullah Pascha im Oberbefehl auf Kreta seien derart, daß er seine Er nennung nicht den Mächten empfehle. Der britische Konsul in Kreta habe berichtet, Abdullah Pascha habe vollkommen ehrenhast und billig beiden Parteien gegenüber gehandelt. Der Schluß des Parlaments erfolgt heute Abend. London. Unterhaus. Der erste Lord des Schatzes, Balsvnr. erklärte, daß die neuesten Vorschläge dcS amerikanischen Staats sekretärs des Aeußeren. betreffend die venezuelanische Grcnzfrage, von der Regierung noch erwogen würden und daß sie dieselbe für einen Weg zur billigen Lösung der Frage erachte, der alle Hoffnungen gewähre, daß die schwebenden Unterhandlungen zn einer baldigen befriedigenden Lösung führen werden. — Ans Bomba» wird telc- graphirt, da^ Ueberichwemmungen im Gebiete des Flusses Kistna sehr großen Schaden angerichtet haben. T-nifcndc von Menschen sind obdachlos, 200 Personen sind infolge Umschlagens eines Fahr zeuges in der Nähe von Satara ertrunken. — Die „Times" erfährt aus Brüssel von glaubhafter Seite. König Leopold werde den Fall Lothaire nicht liegen lassen, ohne zuvor in feiner Eigenschaft als Souverän des Kongostaates ein Zeichen feiner Mißbilligung zu geben. — Nach einer Meldung aus Konstantinopcl gab Sir Edgar Vincent dem Finanzminisler. dem Großvezir und dem Sultan die Erklärung ab. daß eine Abstellung der finanziellen Schwierig keiten durch eine Kreditoperation gänzlich unmöglich sei. bevor nicht die innere politische Lage eine normale geworden sei. Stockholm. Einem Privattelegramm ans Christiania an das hiesige Blatt „Unser Land" meldet: Als Nansen und Leutnant Johansen den „Fram" verließen, in der Voraussicht, nicht zurück- zukehren. trieb der ..Franc" im Eise steckend, nach Westen. Jackson's Expedition ist nicht weiter nördlich vorgedrnngen als bis zum Ueberwinternngsort Nansen's anf Franz IoscfS-Land. Der zur Zeit in Vardö weilende Professor Mohn hat die wissenschaftliche Ausbeute der Nanscn'schcn Beobachtungen als großartige be zeichnet : es seien mehrere bisher unbekannte Inseln anf der Karte festgelegt worden. Newport. Aus Brunswik (Georgia) wird telcgraphirt: Dem Schleppdampfer „Dauntles" ist es gelungen, vom Flusse Satilla aus nach Euba m <see zu geben. Der Dampfer hatte i00 Flibustier, 2 Washliig-Kanonen. 2 .Hotchkiß-Kanvncn. etwa 1000 Granaten, 1 Millionen Patronen und andere Munition und 500 Gewehre an Bord. aausZia n uspasscz g LS! U -I Z8.I.8 »LZ ^«1* asmisÄs? qsupsuz
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