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Dresdner Nachrichten : 14.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189711147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18971114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18971114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-11
- Tag1897-11-14
- Monat1897-11
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.11.1897
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Nr. »15. — Sonnabend, de« 1». Vodernder 18«? Ramm. Lonnig» »ur «v U-'/a ULr Mittass. Rnzeta-ntartk. !>I>r Samiliennactirlvie,, >c,X «>. - «i,i»wtirii,e Nuftröie mr aea« vorauedezaliluna. ikablällkrwerd.m ivPi. beschnei. LS. Jahrgang. kkotozrnxllsod» kppSI'SlL I» roiodat« Lumngg dal Lmil ^Vllnsekv! lla^Ilrntn. KO (L-Il» v»v»nei>E-, XLh» USov-SoiiEwtr».-«). kadrlk: »pli-n d», OraoLaa. i , pliiiü»»- ! i I^lprl«, vorlm kaNa.lt., s Smi»uI>»«I» i. k. Iluailvilcli!r aaoU »u»»iM« i-vm « kkx. i» llriskmardaa. 4Ki»>4^A8l8K Nk1«iIM«k!S,k,,,«»«,N«'N»7« ria»-^»t-w. e.»^z llukUstsiAllt. Üsgr.äSLS, a.^,kWb«<Iei>a«8tnkIi,« VloSewruw's Vsrüslvlvöllaolr 'E' nrlt rai-d«, Udsr liaakt trvelinaaä. »iviit dladaail. Tlktaät: siai-Isnste.lv, Nmallsaste. 18. 7i»io>r»use»1e.40. K«u»t.: sisiaeloii»te.i8t»ätüürllt,s. »» IriV»ILÄSIL«I«I»LL" Vrvvrlvn, kvemtr»«»« 5, I. II»». > I. 1»»«»e»»-i:»p»Uill«» Nie »II» 2»iN>»»»». g >l. »III»t-V»rI,,»5 für <i>» vr»»<Ia», ?k»»t»r. III. lüselif.ii-lloair«!!» uni« 8»r»»ti». IV. IloU.kli»» «Irr Sied». I^oI«,I»tt»rI». 2'»0L^LLL'0L. Lleünnts von sikvutieltou in Winter-?»!«^. ^ nx»A- n. llossnstokksn, bssts äsutscds u. one>i«cks kabrißst«, emploklsll ru I»1INn»loi» r»ret,«i» VrlvUr. TSrvltt L 8»U», <s«i»»«pl««, a. pari. IM6 I. kt. VstsellliLasstt'assv 34. L«. HVvIellA. V«i8v»Iisn88ti'L88e 34. xxanuiklvi' I>r»mviil»iitv. LsgolmtiLLiAö, xorsölllioks LiakLuke unä LlocisstlläisQ ia Lerlia, I^nrisi. Ar. 316. Kpießel: Letzte ReichStagslagnng. Sosnachrlchten. Aus dem Etat. Kindesmord, Gerichts- Verhandlungen. .Don Juan." >N,NNL»?LS!Iomttiig. 14. N-vemIi« 1897. V.NIULk«. Am 80. November tritt der Reichstag zusammen, um in seiner gegenwärtigen Zusummenietzung sein unrühmliches Dasein zu be enden In seinem letzten Lebensabschnitte, unmittelbar vor den Sieuwadlen. wird si.v die jetzige Volksvertretung, die sich, nach d«S Kaisers Urtheil im vollsten Gegensatz zu den Gefühlen aller deutschen Füllten und Völker, geweigert bat, den Begründer des Reime- und größten Deutschen unsere- Jahrhunderts zu ieinem 80. GebuttStaa zu beglückwünschen» noch einmal in dem ganzen Glanze ihrer Inferiorität und des Mangels nationalen Gemein- sinns zeigen. Nicht der Gedanke, wie die TageSiragen sachlich und zur Förderung der allgemeinen vaterländiichen Interessen zu lösen sind, wird die Berathungen de- Reichsparlaments beherrschen, sondern die Spekulation auf die rohen Instinkte der Wählermassen, die bei den ReichslagSwahlen den Ausschlag geben, die Er wägung. mit welcher Taktik die Parteien und deren Führer die besten Geichäste bei den Neuwahlen machen können, wird für die Haltung der antinationalen MehrheitSvarteien im Reichstage maß- gebend sein. Schon di« Wahlvorbereitungen drangen im Lande lassen deutlich erkennen, dag in der Zeit bis zum Wahltage unser öfsenllicheS Leben durch den brutalsten Fraktionsegoismus und den rücksichtslosen Ehrgeiz der um die Mandate buhlenden und schachernden Berussparlamentarier terrorisrrt werden wird. Der oberste Leitstern, dag des Vaterlandes Wohl über den Partei- Interessen stehen solle, ist erloschen. Ultramoatan«, Sozialdemo kraten und Freisinnige und mit ihnen die im demokrattlchen Fahr wasser segelnden kleineren Gruppen der National-Sozialen, der Christlich-Sozialen und der Reformer wetteifern, z. Th. in Icham- loier Verleugnung ihres Programms, mit einander, si u für die Wahlkämpfe die wechselseitige Waffenbrüderschaft zu sichern, uni die nationale» Parteien zu Boden zu werfen. Die sich sonst brüsten, bah sie die erkorenen Stützen von Thron und Altar sind, dir samt vorgeben, daß ihnen di« Erhaltung der bestehenden Ord nung und die Wahrung unserer nationalen Ercungenlchasten am Herzen liegt, stehen jetzt in Reih und Glied mit den Umstürzlern, vermöge des gleichen Wahlrechts die wahren Freunde von Vater land und Monarchie von der Mitwirkung an der Reichrpolitik auszuschlteßen. Sie Huben ja das Gefühl dafür verloren, daß sie sich als Bundesgenossen der ReoolutioaSpartei das Schandmal VaterlandSlmer Gesinnung auidrücken. Unter dem Einfluß der Wahlbewegung wird sich dl« letzte Tagung deS gegenwärtigen Reich-lagS öder und unfruchtbarer denn je gestalten. Die Verhandlungen iai Parlamente und die Wahlagitationen werden in inuige Wechseloeztehungen treten. Die meisten Reden der ReichStagSabgeordnele« werde» zum Fenster deS Laufes hinanSgebalten werben und deshalb vollständig auf das Niveau der Wahlreden hinabsinken, die nur daraut au-gehei., die Wähler zu ködern und zu verführen. Unter der Führung des Triumvirats Liebec-Richier-Singer, daS die uneingeichlänkte Herr schaft im Reichstage behausten will, werden der DtletlantiSmuS der heutigen parlamentarischen Bureaukrati«, unter deren Thrannet jedes sich eiaigelmaßen über das Mittelmaß erhebende schöpferische Talent nntelbrückt werden muß, unddaSdernssmäßigeDemugogen- tdum die parlamentarischen Geschäfte so zu erledigen wissen, daß lediglich die fraktionellen und die persönlichen Bedürfnisse befriedigt werden. Daß Wandel geschaffen und das ganze politische Leben neudeiedt werbe» ist um io weniger zu erwarten, als wir noch immer einer programmatisch festen und klaren ReichSpoiitik im nationalen BiSmarckschen Sinne entbehren. Nur eine solche wäre im Stande, den Niedergang des ReichSparlamentariSmu» ouszuholtcn und durch eine starke Initiative von großer vater ländischer Bedeutung und durch Impulse von nationaler Trag weite em Gegengewicht gegen den Fortichritt der demokralisireuden Strömung zu bieten. Bei der Fortdauer der Landlangerpolilik und de« Zickzackkurses kann der Zug nach links nicht gehemmt werde«: schon der beständige Wechsel der an das Ruder demsenrn Männer «schwelt eine Reichspolltik von der BiSmaick schen Energie und Steiigkeit. besonders «eil gerade diejenigen Männer immer wieder am schnellsten von der Bildfläche verschwinden müssen, dir Willensstärke und Selbstständigkeit besitzen, um das Reichsschiff mit sicherer Hand durch die Untiefen und Brandungen zu lenken. Die führende Partei im Reichstage hat dereirs die Parole sür die letzte Tagung auLgejeden. Dr. Lieb« hat erklärt, die un. velsebrte Erkaltung des CenemmS in ieinem gegenwärtigen Be- stände sei wichtiger, als die Zusammensassung der Kräfte nach d« Idee de» Henn von Miguel. Hiermit hat «e wiederholt, was er bei Beginn da jetzige» Reichs-Geietzgebungsperiode gesagt hat. daß nämlich die Mallung der Centrurnspartei wichtiger sei ol der Bestand de» Deutschen Reichs. Da« war das ultramontane Lotnngswort gegenüber der Caprtot'lchen Mililärvoriagr: angesichts ^ r neuen Marmeioroaungen wird dieselbe Parole als oberste - - HE. iiichtscknur für dte Cenlrumspviitik aufgesi ist zugleich «Lmitng waget«-«,, wäden. Pel der'Pätretung.d« Maeine. mR-anan?msem/nati?n?len^nch»stkam>g »M, vorAere^ daS ' »bchudrta-«. daß siee««tt einem turdengsamenWUl« «rache« will. An die Stelle da nationalen PE .— statische Kartell die Fraktion-Politik setzen. Trägt da- Triumvirat Lieder-Richter-Singer in der bevorstehenden Reich-lag-tagung den Sieg davon, so ist zugleich der Ausgang der neuen Reichstags. Wahlen desiigrlt. Gelingt eS der RcichSreginung nicht, schon ln den bevorstehenden RetchStagSoerhandlungen die Voraussetzungen für die Politik der Sammlung all« »ationalgesinnten staatS- «haltende« lliräkte zu schaffen, so Wird sie über S Jahr einem Reichstag argenüberstehen, dessen Widerstand zu drecken oha« «aste Konflikte und obne außerordentllche Mittel si« nicht im Stande sein wirb Da- mögen sich di« regierenden Männer vor Augen halten, bevor sie in die Reichsragsveibandlungrn eintrrten. Unt« de« Vorlagen, die den Reichstag, beschäftigen ««dq,. wären itnr die Marinesordnunaen geeignet, eine starke Aktion zur Wlederdeievung des Lismarcklchen Kartells etnrulettai und der Wahlkampagne kräftige Impulse in dn Richtung ein« »ieibewußten nationalen staalSerhallendea Politik zu geben, die die Strömung h link« vrechen könnte. So verhänanißvolle Fehl«, wie sie v« Ümsturzgesrtzentwürsen im Reichstage und in dem pre«. Aogrordnetenbause begangen worben sind, dürfe« nicht beaartgrn werden, wenn wir nicht ein« Zukunst entgegen» jenen trostlosen VeisimGmn» rechtfertigt, wie « Itchem Maße in den Kreffyt.Zlg» «a-iNen hat. ^ ^ «nd national« zu thun haben, der nicht mit sich feilschen und handeln läßt, son dern der darauf gerichtet ist, unter allen Umständen und allen Wider ständen und Hindernissen zum Trotz das vurchzuietzen. waS im nationalen Interesse für unbedingt notbwendig erkannt worden ist. Forderungen sür die Verstärkung unserer n ittonaien Wehrkraft eignen sich nicht als Handelsgeschäft. Bei den Monnesorderungen muß jedes Paktieen, jedes Zugesländniß, durch das man etwa die Zustimmung brr ttitramonlanen erkaufen könnte, vollständig aus geschlossen sein. Dte geringste Spur von Schwanken oder Nuch- aiebigkeil würde nur dahin führen, den mächtigen Rückhalt Im Volke, ans den die Regierung im äußersten Falle mit Sicherheit rechnen kann, zu schwächen. Die nationalen Kräfte in unserem Baterlandc sind auch heute immer noch stark genug, um unter der richtigen Führung die inneren Feinde des Reiches zu bändige«. Fürst Bismarck H it an dieie Kräfte niemals vergeblich appellirt. Fenritdrerd- uuv Herumrelv-Vertchte vom 13. November. * Berlin. Die »Berliner Correspondenz- «fährt, dem Preisausschreiben für den Entwurf zu einer Hochzeilsmcdaille liege die Absicht zu Grunde, die einheiinisihe Mednilleurkuiist zu fördern und di« Aufmerksamkeit der Künstler sowie dte Thest- nahme deS Publikums diesem Kunstzweige zuzuwenden, der früher in Deutichlaud mehr als letzt gepflegt und beliebt war. De, Kultusminister beabsichtige, für einen oder mevrere preisgekrönte Enlwürie Prägestempel Herstellen zu lassen und dadurch Privat leuten Gelegenheit zu geben, nach Vereinbarung mit dem Künstler Exemplare der Medaille oder Plakette zu mäßigen Preisen zu erwerben und mit jedesmal besonders einzugravirendec Jnlchrftt bei Hochzeiten als Geschenk für Eheleute oder als Erinnerungs gabe >ür deren Angehörige zu verwenden. An eine amtliche Ver leihung der Medaille ist dabei selbstverständlich gar nicht gedacht worden. "Hamburg. Cav. Ermete Zacconi's erstes Auftreten im hirsigen Tdaliotheatrr wurde durch dir gewaltigen Beifallsstürme des ausoelkausten Hauses, die zahlreichen Hervorruie und die tief ernste Theiinahme des gewählten PablikumS zum Ereigniß der diesjährigen Spielzeit gestempelt. Die Daistellnng seines Moreiti und Pietro Caruio zeugte von sein« unbestiiltenen Meisterschaft modern« Bühnrnkunst. " Bndapest. Dn Katholikenkongreß wählte den Grasen Julius Siapart, zum welflichen Präsidenten. Bei der Wahl des Ausschusses zur Ausarbeitung des Entwurfes betiessend dir Organisation der katholischen Autonomie erlitt dte Voiksparlei unter Führung dn Giaien Ferdinand Zichh und Esterhazy cinr vollständige Niederlage. An der Svive der siegreichen gemätzigten Partei stehe» die Grafen Avponyi und Szaparv. "Rom. Der Ministerpräsident Rudini besuchte heute Mch- mittag den Staat-minist« v. Bülow. Berlin. Die Kreuzerdivision in Ostasien hat, wie ossiriöS bestätigt wird. Befehl erhalten, die Schaniung Küste in der Nähe des Ortes, an dem die Ermordung Deul'cher sich ereignete, an- zulausea und eine sofortige Genugthuuna vurchzuietzen. — Der .ReichSanzetger" veröffentlicht ärmlich dre Abberufung des bis herigen deutschen Gesandten in Lissabon, v. Deremhall, behnis anderweitig« dienstlich« Verwendung. — Der Mimst« für öffenb iiwe Arbeiten hat, ein« Vorstellung der brandenburgischen Land- wtrthschastskammer entsprechend, du Oderpräsidrnten ermächtigt, dte Zeit, innerhalb deren die zur vorübergehenden Beschäftigung zugelassenen ausländischen Arbeit« im Inland sich aushuiteu dürfen, in Fällen dringend wirthschaftlichen Bedürfnisses über den lS. November hinaus um eine angemessene Frist zu verlängern. In Ostpreußen roll der Oberpräsioem rogar den Aufenthalt den ganzen Wim« Über gestaltet Huben, während die fremäen Arbeit« aus den Industriegebieten, in denen sie beschäftigt sind, aus' gewiesen werden. — Staatsminister v. tzosmann ist anläßlich seines 70. Geburtstags zum Ehrenmitglied der Deurschen Kolonial- geselllchast ernannt worden. — Ter Reichskanzler empfing aestern den Beruch des russischen Botschafters Grafen von der Osten- Sacken und beute den des zum türkischen Voischafi« designirten Generaiadiutanken deS SnltanS, Tewfik Pascha. — Das von fronzösichen Blättern verbreitete Gerücht, die deutsche Regierung hätte dre Abberufung deS türkiichen Botschafters Gvairb gewünscht, wird offiziös als vollständig unbegründet erklärt. — Ein Londoner Blatt läßt sich me-den, Staatssekretär v, Büiow habe sich in seiner Audienz beim Papste von der Sympathie des VarikanS sür den Zweibuad und von dessen Feindseligkeit gegen den Dreibund überzeugt und Namens deS KarserS erklärt, wenn bei Vatikan dabei beharre, dem Dreibund zu oppoatren, und den Bund Frankreichs mit Ruß land zu begünstigen, würbe die deutsche Regierung Repressalien gegen die Kaiholiken «greisen. Thatsächltch Katt« es sich nur um «inen Abschiedsbesuch de- StaaSsckreiäkS v. Bülow beim Papste gehandelt. D« Träger besonder« diplomatisch« Aufträge beim Papste wäre übrigens d« preußische Gesandte Otto v. Bülow und nicht d« frühere Botschafter beim Onirinal. — Die New-Aork« .World" dringt folgende sensationelle Meldung: Deutichland und dir Türket haben eine Mlitärkonvention adaerchioffen, wonach dte Türkei endgiltia dem Dreibund deftrttt. Deutichland verpflichte sich, d« Türkei hinreichende Waffen sür tz«r und Flotte zu liefern. Die Türkei verspreche, gegen Rußland zu marktrrn, fall» dieses daS europäische Konzert störe. Die .Bass. Zrg." bemerkt: Die Meldung trägt den Stempel kühn« Erstndnna lo deutlich aus der Stirn, daß sie wiedergeben auch schon sie abrhun heißt. Mit einem Leichnam, sei er auch durch einige billige Waffcnnioige vorübergehend galvaaisirt, verbind« eine Großmacht sich nicht. .Berlin. Der dirsiae Buchhändler Wilhelm Fritsch wurde gestern in einem East scstgenommen und in da» Untersuchung«» anängniß «in.ielieserl. Es «eroen ihm schwere Körperverletzungen, «erbrechen wivrr die Sittlichkeit, Einführung minderiährtger Personen, sowie theit- versuchter, theils vollendet« Betrug zur Last gelegt. Sämnstliche Strafrhatrn soll « aearn sein« wetvftchen Angestellten begangen habe» Bei sein« Festnahme wurden SS goldene Damrnrtnae bei ihm gesunden. Berlin. Der Präsident der Republik Haiti veröffentlicht in ftinnn Regierungsblatt Schriftstücke über den diplomatischen Konflikt mit Deutschland, welche, indem sie die »hatlächl anlaffung und die Boraeschichte desselben gänzlich im Dunkeln lassen, den " ^ " """ . - sühre« suchen, »aß der deutkch, Geschäft«» träger Gras Schwerin sich eine« Bernoße« gegen dfte in««» nattonalrn Gebräuche d«r Diplomatie ich'ildig gemacht habt. Graf Schmerin bah« sich »nvermmhet im Nationaivalast ringelunven, obne vorher «ine Audienz durch den vmrei« da» Präsidenten ob« auch aur im direkten Privative« nachgeincht za baden nnv « habe dem Präsidenten gegenüber wegen der Bemrtheilüng des Herrn Lüders ein Ultimatum gestellt. Lüders sei »war bei der deutschen Gesandtschaft eingeschrieben, nach dem Wortlaut und nach dem Geiste der Gesetze Haitis müßte er aber als Haitianer angeftiien weiden, weil er von einer Haitianerin geboren sei. Der Piäsidenl habe dem Grasen Schwerin bemerkt, daß er sich au den StaatS'ekreiär des Aeußern wenden tollie, bet dem er ausschließlich beglaubigt sei. Auf Beichiuß des Racher der Stoatsiekrettile habe sich nun d« Staaissekretär des Aeußerea an den Grafen Schwerin mit einem Schreiben gewendet, in der» er sich als natürlicher Ver mittler zur Verfügung stellte, wenn Gras Schwerin den Wunsch haben sollte, um Privaiaudienz bei dem Präsidenten nachzusuchen. Zugleich erllätie er sin immer bereit, unp rteiii-h und kaltblütig die Mitthellunge» entgegenzunehmen, die ihm Graf Schwerin ve» treffs des Herrn Lüders machen könnte. Gras Schwerin hat sich daraus beich-änkt. dm Empfang dieieS Schreibens zu bestätigen. Darauf empfing die haitianisch^ Regierung eine definitive Weiger ung des Grafen Schwerin, mit dem Departement des Auswärtigen in Verbindung zu treten. Die haitianische Regierung könne gegen vuie Haltung nur pcotestlrm. Schließlich wird der Beschluß de« Präsidenten, welch« dem Kau'mann Lüders völlige und ganze Begnadigung zubilligt, mitgelheiit und in ein« weiteren Noty eine Mahnung an die Zeitungen gerichtet, sich aller Provokationen zu enthalten. — Dir .Post" erhält von einem aus Haiti aarälsigen Freuuüe, der die dortigen Verhältnisse seit Jahren kennt. Einz.l- Helten über die Vorgänge, welche mit der Darstellung der haitia nischen isiegierung vielfach in Widerspruch stehen Er schreibt uni« dem 2^. Oktober: Vor bi« Wochen etwa ereignete es sich, daß ein gewisser Lüders. der Sohn eines der ersten Hamburg« Häuter, hier am Platze iein Hausrecht gegen einige ganz unvrr- ichämte Polizisten geltend machte, die tn einen Stall gedrungen waren, um >eincn Kutscher zu verhaften. Die Polizisten hier sind das insamste Lumpenpack, stehlen und betteln, und sind absolut nicht als irgend eine Niiständige Exekutivgewalt zu betrachren. Ferner ist das einzige Rrchr, das uns Weißen hier eingeränmt ist. unser Hausrecht, v. h. kein Haitianer darf ohne besonderen Befehl des Staatsanwalts das Haus eines Weißen betreten. Auftakt daß man aui die Beschwerde des Herrn Luders hin die Polizisten be strafte. steckte man Lüoers einiach, ohne U-theii. in's Gesängniß und strengte «st damach eine Anklage gegen ihn an aus Reoaltr und Mißhandlung von Beamten, welche sich in Ausübung ihr« Amtspflicht befanden. Da wurden Richter bestochen. Meinest»« geschworen, und das Ende vom Liede war, daß Luders zu 1 Jahr Geiäagniß und 200 Dollars Strafe oerurtveilt wurde. Alle Schritte deS hiesigen deutschen Geschäftsträgers G aten Schwerin blieben «soiglos, ja man lachte und hielt sich öffentlich über leine Ohnmacht am. Da bui Gras Schwerin Ende der vergangenen Woche telegraphisch das Auswärtige Ami um Jnitrukiioa. Dies« traf am 17. Ok ober ein und ließ nun die Wogen der Begeister ung für unsere deursche Sache hi« draußen hochaehen. Die Ant wort des Auswärtigen Amtes laurete nämlich: Sofortige Freilass ung, vollständiger Schadenersatz und Bestrafung der Richter und Voiizisten. Gras Schwerin that die nöthigen Schritte, aber sowohl d« Präsident wie das Ministerium verweigerte», dem llttimatum Deutschlands nachzuqeben. Die Folge davon war die Abbrechung der diplomatischen Beziehungen, und dte deutiche Kolonie hier, dü an 70 Köpfe stark ist, wurde unter am«ikanischm Schutz gestellt- Der amenlanische Mlnlsteiresident Pawel hat denn auch seine üb» Berlin-Washington erhaltene Ordre echt amerikanisch schnell durch- gesührt. Er ging geilem zum Präsidenten und sagte: .Mein Herr! Herr LüderS ist mein Freund, ich will ihn in Freiheit leyen!" Der Präsident verweigerie es mit dem Vorgehen, daß « ohne Senat und Ministerium nichts machen könne: woraus Ministerresident Pawel erwiderte, daß dann tn zwei Tagen amerikaaiche Kriegs schiffe in den Haken von Port-au-Prince einlauiea wücdea. Las wickle. Soiort wurde der Senat zusammenderuien und zw«» Standen wäter befand sich He« LüderS in Freiheit- Es ist gar nicht obzusehen, falls man es bis zum Aeußerftea getrieben hätte, welchen Dingen wir Deutschen hier anSgesetzl gewesen wären, denn der Haß ist in'S Riesenhafte gestiegen, eine Metzelei wäre unaus bleiblich gewesen. Bis an die Zähne bewaffnet wagten wir uns nur aus unseren Häusern. Uuierm 25. Oktober schreibt Der selbe: .Man fängt hi« bereits an, in unsere Häuser zu schießen, natürlich NachtS, wo eine Verfolgung unmöglich ist. Grat Schwerin bat derartige Schmäh- und Drodbriefc bekommen, daß d«en Inhalt sich gar nicht wiedergeben läßt. Wollte Gort, daß bald Kriegsschiffe eintrrften. denn wir sind hier Allem auSgeietzt." Al een barg. Der Landtag ist auf den 25. November ein- berufen. Dormftadt. Der Grokhenoa konnte wegen des Zusammen stoßes zwei« Eikenbahnzüg« bet B>oltS «ft gegen Mitternacht von einem nnlrmoimnenen Jagdausflug nach hier zurückkehren. — D« Prinz und die Prinzessin Heinrich von Preußen reisen morgen nach Kiel ab. Kiel. Hofntth Pollinl hat an de» hiesigen Magistrat ek» Schreiben gerichtet wegen Uekeelassnng eines Platzes zum Bau eines Stadithratn- aus eigenen Mitteln. Köln. Di« Beickehesvrrhältnisse im ganzen industriellen Weste» gestalten sich «il jedem Tage schwieriger und dürsten für den Bergbau und die Industrie in der allernächsten Zeit bereits verhLngnißvoll werden. D« Rhein fällt derart, daß die Seeschiffe nicht mehr bis Köln fahren können. Die grachnchifftahct nach dem Mittel- und Oberrbein ist »ehr beschwerlich. Der Wasierstand de» Köln« Pegel- beträgt 1 Mer«, während der Rormalwasser« stand »jv Met« beträgt. Dazu kommt der stetig steigende Wagenmanget im Eisenbahnverkehr. Am Donner-tag konnten von de» von den Zechen »«langten Wagen 306l nicht gestellt werden. Dören. Der kn den letzten Tagen verstorbene Rentner Erich Schleicher vermachte 800.000 Mt. zu wohitpätiaen Zwecken, darnnt« 100,000 Mk. für die Boveischwingh sche Anstalt, t00,000 Mk. tüe die Dürer Generalschule und 25,000 Mk. dem Rheinische» Blindenvnei«. Kart«rnhe. Der Landtag im Großhkrzogthum Baden ist ans de« 28. November rinbrrufen worden. Zum Präsidenten der äen Kammer Ist «ein, Karl von Buden «nannt. — lieber de» isenbadnnafall vet Bibll« wird amtlich gemeldet: Am tS. d. M. bend» 8 Lhr ist tn der Giotto« Biblis infolge verfrüht« Rück Meldung «ln von Groß-Rodedei« kommend« Perionenzug ani «inen noch nicht ganz tn dt« Gtatton «ingefahrenen Gü erzug ans- gefahren. D« Heft« d«S Personen»» ,«« wurde'sch««, zwei and«, Pm-onen leicht vntetzi. Der Tender de« Derionenzugiä «rd »t« Sagen de« Güteuugr« wurden beschädigt. A schafrenbnra. In «ine« Prozeß gegen den Fabrik«», tr« Kram«, tn dessen Fabrik seinerzeit eine Explosion xa Lad
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