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Dresdner Nachrichten : 21.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188407211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-21
- Monat1884-07
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.07.1884
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NT frs»r»li ^att?S000T Sr. Mai. dem King vor den,Palais eine Huldigung dargebrncht. — Bei den« unten erwähnten Unglück während ^Festzugs und zwei M de» en- .. j . ichen josort getvdtet und 17 mehr oder mmder schwer ver letzt ivordcn. B a r i S. In Toulon starben von gestern Albend bis beute Vocmcktag 31. in Mlirseitie 32 Pcistmen an der Eholcra. c' n d o n. Ans dem bci!'- schei>Damvie»'„SaintDnstan" Tageblatt für Politik, Uilliisjallilttsi, f-esäiiislsm'rlrcljr. Ztörstnöcrill)!. Kcmdciilillc. m»3. d. vonBomba» in Mw jeille angekviimnn und am st Dem Marseille nach Liverpov! >abgescgeltz sind am 1l. reih. V5. zwei Seeleute an derEbw lera verilarben. Das Schiss winde in O.naraiilame gestellt. W ashi » gto u. Von der Umonsregiening nnirden die strengsikn '.'.>>»> regeln gegen die Eholcra beilljir >nn. nie' giermigsill ost i.'den an der itiisle einen Eordvn, um das Lcinden der am emdenLän- dern kommenden schiste, welche nicht mit reinem Patent ver sehen sind, in vcU wen. O«,I IIB,»«»«>, ^ u. s, vlNsiüglilt kvino tV6!il!l.in<!lliilK mit il!t<I^ut8e!lei!ts6d8t3!re!!. </Iu»u»p»kn«p «Ivi Illluvvr. <ll HV« i ^-u'Iansik'. 5 4! 5 »rirlsnsip. 5 uncl l^ontlcus. "» "» ii«a8iZ, u»li Utu-lious. 4VÜ8<4l«-^U88tnUuili'8-li08<!»iUt, N Comn!6tttz ül'lMt- II. kimlm-MrMtliMM. ß, Xnr N<IR I »ll»rilt»t. iriUtx„»Ä I'r«,1i>>v. n S «In rllii srss Irv^lv sflttrltv vun liiiuiz;?. Ot Okitcn, »ir» <Ht «»rzkOtttUu,. E«KLNöit« ZH,'rK,iMäSM8«*»k Mä iwKarmrtvL 9?)'. 2^3. 29. Zülirgüiig. Anslngr: 40.01)0 Srpl. ill üllen D'mlliM Illli) dt!l neWiedciijlell ^üsiliilliillstcis. MMMSA iA KarmrtM ö. 6. Uv88kx li! Ö1U El.ÜÜIL^^ Dresden. 1884. Mvtttilg, 2L. Jllli. Aussichten für den 21. Juli: Schwacher Norvwellwind, ziemlich triibe, etwas Nieoer-chläge, Temveratnr wenig verändert. Dresden. 21. Juli. — Sc. Ma>. der 5! dnig enivsing gestern daS Coinilee der Leinziger Garlenbau-Geiellschast; die Bejichiigung des Fest- znges ersolgtc vom Balten des Palais. Um -t Ubr sand Taicl rn! 10 Couverts slatt. Unter den Eilige'.'denen belande» sich die Ge-! »ere.le vü» Plonll'ö und von Tlcknrichkn. Ui» 6 Ubr lam Sc.Maj.! der König aul de» Fesiplatz'. die Ansprache» eriolgle» durch die Bllilgeinwiiter TröndUn und tLrbarbi-Mniich.il. Ter König veiuckte den Gabciilciiipcl, Sedlmancr und die Feitlialle unter eiiie», mibe-1 icnreil'lichem Enlhutiasmus der iibrr 80,Olm Personen zählende»! Menge. Der König verlieh m» 7 Ulir den Fesiplatz und l>egal> lieh zur Fcslvorslellung ins Theater, wo der Trompeter von - äekiiige» gegedrii warb. ^ ^ — Während der Abwesenheit «r. kömgl. Hoheit des Prinzen Georg ist Geiierallieutenant v. S e n s s 1 mit der Kommandotührung des c. s. Armcekorps bebaut worden. , ^ ! — Die G en cke- W a g n er'sehe» Extrazügc sind in L-aiz- bürg und Lindau wohlbchallen eingelrosjcn. (Ls ist vorzügliches > Neiicivcltcr. ^ — 2!ach gestriger Mitlheilnng dcS .sdc'rrn NrchtSanivalt Fasoldt! ist diesem als Anwalt dcS üerr» Diicclor Steiner am lö b. Dt. von der Kgl. Polizeioireclion der Bescheid zugcgange», dah Herrn Steiner die Konzession zur DirerlionSsühruiig des hiesige» Resi- denz «Theaters ertheilt worben ist. — Der 2. halbjährige Termin der Grundsteuer ist spätestens dis ll. August d. I. zu entrichten. — Ter Berkehr in Passagier-Gepäck ist jcht so dc- dcntend gestiegen wie noch nie und sind z. B. i» der Eilgut-Eppc- dition des Leipzig-TreSdner BahniwscS am 19. Juli (Sonnabend) 987 Stück Passugiergepäck zuin Abgänge gelangt und 921 Stück dergl. eingegangen. -Die von Herrn Adolph Müller,'Architekt für landwirchichast- lichcS Bauwesen, iür die internationale 2lnsstellii»g in Amsterdam ange'erliglen l a n d w i rt h s ch a s tl i ch e n P, odellc und Zeich- naiigen bestehen ans dem Modell eines sächsischen Bitteranies, ver bünden mit Brennerei und Lehnneierei und einem Modelt eines Geiliilshofes für 120 Pferde. Die Modelle und 10 Blatt (ieich- mniaen sind wunderbar sein auLgestihrt und brinacn lroh des kleine» MajntabeS 1 : '2oo alieDeialllirunacn, als auch hie Heiz- und Ben- >ilalions-2l»lagen vollständig zur Geltung. Das dritte Modell eines .coihslallcs für 52 Kühe im Ochahslgbe t i 25 und zwar als Detail mm Rittergut gehörig, ist voll mit Buch beseht und enthält vier Abtheilungen nirt je 13 Stück Kühen. Lehtere werden durch den sog. Fultcrgang getrennt, welcher sogar eine Fnttcrbah» mit zwei bewegliche» Lowries enthält. Auch sind in demielbcn eine unterir dische Lnflzusührung ldeiin >...ch wissenschaftlicher Annahme ver braucht eine Kuh 100 Kbkm. frische Lnsl pro Stunde), wie auch die uälhige Abführung der schlechten Lust durch 0 Abzugsrohre^ welche durch das D >.h itt's yreie sühien, angebracht. Ter ganze >LtaU ist ans Eisentraaern geivblbt. welche aus eisernen Säulen ruhen. In den oberen Raumen befindet sich ein Reservoir, welches mit Hei lungen nach dem Stalle führend verbunden ist, um das Bich von oben tränken zu kämien. Außerdem enthält das obere Stockwerk o.ch vier Wrhnränme für Lehrmädchen und entgegengelehl de» 7chlassu»I. Waschrauiil und Arbeitsstube für die Mägde. Das ganze Modell isr in seine» ii-nerc» Dbcilen, je nach Steltnug desi>1hcn. iunch Umklappen der Außenwände vollständig zu bssne» und zu! atu-r.he» Herrn Müller ist sedensalls der beste Grsolg scincr lange»! und hin gebenden Arbeit zu wünschen. — Eine ganz originelle Erholungsreise machte dieser Tage em hiesiger, woblbekannker Rechtsanwalt. Derselbe j d >> mit besonderer Beincrklichkcit alle 21iiilcille.l zu e-ner girieren Reise, Ueß mehreie Koner packen, kausle sich alle Notlügen Reisc- reanisilen, als: Alpenitock, Tounsienichiii», Reiie! ilt und Blühe. Reijcdecke rc. rc.; ließ friih ^Margens einen Wage» a» seiner Woh- n„'o., vorsabrcn, die Koster rc. daraus packen und reiste in aller Fori» ab, rop Jleondcii, Hausgenossen nno Tienerschasl Abschied nehmend uno ocn Kutscher laut austmdernd nach dem Bahnbos so und so zil sa'.acn. 2!ns den, Wcge dahi» gab der jvaiale Herr dem Kutscher Lrere. nicht nach dem Bahnhof, sondern in eines unicicr beste» M,teIS a„ der Eibe zu sabren, vcriangte daselbst als aiigekommener llleichiiper ein schön gelegenes Zimmer mit Aussicht nach der Elle und a'wrliertc sich mit lammt seinem Gepäck ans unbestimmte Zeit ein. Der in der Praxis vieideichäsligte Herr glaubte sich bieidmch zu seiner notinvcndtgcn Erliolung allen Geschälten und Anliegen ans einig-' Zeit entzogen zu blwen, machte eö stck in seinem Stuar- lieie recht bebaglich 'und bcauem und schaute den nächsten Tag ein Ligarrchen schaianch.iw stillvergnügt zum seniler hinaus. Da über raschte ihn mit einem Plate von unten heraus die Slimmc eines lieben Bekannten: „I, mein »oieinter Herr ReclsiSanwalt I., was machen Sie denn hier, ich denke Sic sind verreist?" — und a»S war cS nun mit der R lic und dem Inkognito; der liebe Freund tl,eilte seine Entdeckung nntnrtich allen anderen Bekannten und Frennoe!'. mit und — der Zivc.k der ErholniigSreisc nach Hotel ?). ivrr insolgc der zahlreich sich cinstcllrndcn Besuche verfehlt, so dass dem Herrn .D wobt nichts weiter übrig bleiben wird, als nun di- Uiibcaiienilichkcit einer wirtlichen Reise durchzumachen um Ruhe zu »»den. — Gegenüber der Beschwerde über die Anordnung der Be- höiden, die Beseitigung der mit derBlutlauS behafteten Bäume, wird noS von sachkundiger Seite n.iigellieilt: daß eö >ahreia»g vergeblich beim Rath angestrebl wurde, allgemein dnrchsuln.bare Maßregeln gegen bas immer mehr Ucherhaiidnehmen ocr Blntlänse avziivrdne».' Jahrelang haben viele Garteiibesihcr und Baum- sreunde gewistenbaft mit viele» Kosten Alles gclhan, >»» sich ilne Bäume zu erhalten. 21 der Biele, sehr Biele gehen den Kamps als nutzlos ans — besonders deswegen, weil in vielen Gärten ab solut nichts Lctlian wird, m» dem Ungeziefer vorziibcngen und weil manche Stadtviertel geradezu sein geeignet scheine», dem Insekt Vorschub zu leiste». Die Maßregel dcS Ziadtratbcs ist einfach so anizusassen: Jene Gartenbcnber, welche, gleichwie ibre Porbcsihcr nicht einmal oie Reinigung ihrer Bäume vorgenommcn habe», nunmehr anzuhalten, ilne ganz verseuchten Bäume erstens zu reinigen in Rücksicht aus die Nachbar», zweitens aber, wenn sie die Kosicn scheuen und die Nuhloligkcit eines täglichen Reinigens fürchte», ihnen entgegen zu kommen und die Bäume, an denen ihr Herz nicht hängt, zu entfernen, daS Hol; schnell abzusahrcn und mitsammt dem Ungeziefer zu verbrennen. Die Baumliebliabcr aber werden dadurch von den Brutherden der Blutläuse befreit. Wer scinen Baum lieb hat, der reinigt llm auch. Wer seinen Baum nicht allzusehr lieb hat, der giebt ihn gern aus, wenn er ihm viei Mübc, Sorge und Aerger macht. Niemand kann gezwungen werden, seine Bäume abzusagcn: es wird ihm nur ansgegedcn, im allgemeinen Interesse sie zu reinigen. ^/M^nvandcrung fand in Leipzig während der w des 1 III. Deutschen Vunbeüsclnesicns, nanient ich in den unden statt. D>e Wagen der Pferdebahn waren stets iinn Vorwoche Abendstunden Cr rücken voll, gingen ohne jede Pnuw vom AugusinSplatc zum Fei'Iplnh und wieder zurück, außerdem aber zogen große Schämen seslsiober FoiniUcn hinaus, um die.Herrlichkeit der buntcn Fest halten zu beschauen und vom Fesllncre möglichst viel noch vor Beginn der Feier z» veililgen. Fortwährend spielten dir »»pro- visirte» Kapellen lustige Märsche und Tänze ansi die Schrille de> maßhnlteoden Felllellnerinnen, glücklich in der Aussicht ans reiche Triickgcllder, beflügelnd. Tic linke Ecke dcS FeslplaheS wird erst aeslcrn brietst worden sein Dort ist eine Art Prater oder D>csdner Vogelwiese. Älinil dlucheinander siehe» di» Wünlel-, Eondilor-, Wastelbuden, Schncllplwlogrnvlstc, Schießhallen sür llüchlichühcii, Kasparlelheater, EnrousiciS, Schaukeln, Tabalshliden re. :c 9!cch sianden die wilde>iiporipri»gcnde» Lchinnuel mit dem sinnen Blick und die kurzbeinigen Braune» der Earonstelv still und hölzern feit, der juiigenNcilcr »»dNeitennm'n barnnid. An emerSckionfRmaic'äoe war zu leien: „DScar Meier'S Nordciitochebunpe-i-Schaiikel Selbcst 5!ebaut Und Gebrüll", aber a»l die Erlliagravlne kommt es ja nick» an, wenn nur die Schaukeli^gnt sind. Bei Sedimam.' a>vP es immer bocki her: ganze Ladungen Fäst'er ivurden in wenigen Stunde» geleert, während auch die hämischen Wurmst i» -nöscken Mengen vertilgt wurden. Nebenan winkten die bewegliche» Flügel des Bacchuc- sasics von Henninger, dcsien Sion Anhänger genug iand. Die slot'e Jugend iricb eS mehr zu dem Riebeck-Zclle, wo die jlingcn, aber altdeutschen Bieiniädci unermiidlich kiedenzten, mit Liebe-',- blicke» um so freigebiger, je freigebiger die Triickgeiecr einsamen. Die ursprünglich lur en Röcke waren durch eine Spibrngarniliii veitämzcrt. wahrscheinlich ans docrntc» Rücksichten- Umählige Fc,l- onlelS genosten die Vorfreuden des Festes, ganz mipnrb null von einem Triiilielte zum andere» himvaiifend, bis sie aller Fcstblere überdrüssig in einen Pserdebatinwage» taumelten. Schreiend, stn- geno^estend und jiibilirend zogen die Schämen bis Oes >n die Nacht der Stadt wieder zu, wo noch die helleillenchlcten Straßen entlang die Menge, die im Schweiße des Angesichts arbeitenden Dekoiatcurc betrachtend, Fcststimiming entwickelte. Jedenfalls bat der Ernst der Beiten nirgends im festlichen Leipzig sich bemerli-cb nemackst, >m Gegenllieii man ainüsirte sich, als wäre die goldene Zeit berein- gebrr-chen und als gäbe es weder Sorgen ,'ocb Ctioiera Besürcb- tungen. Möge der weitere Verlaus des großartigen Volksfestes von gleicher Heiterkeit und auch von heiterem zsiminel begünstig! werden ! Leipzig. Mit säst militärischer Pünlilichkeit lebte sich um 1l Ubr der imposante Fe st zog des 8. Deutschen KnadeSsclstcßeils vom Alten Theater über die Promenade nach dem Neuen Tbce.ter bin in Bewegung. Voran ritt i» untl'llnl.iertichem Samniestosiüm der Stadtbcrcstd l.Hr. l)". Stägeiiiann). I» de' I. Gruppe (den.sche Siaaten) riet der hobestLvdile Iliiblick der „Saxonia" <FrI. S»l- bach) »ns weißen. Schimiael d-.S EnCück-'ii des Pub'ikn,uS hervor. De» Mittelvunki de, solgenden Ginpvc bildete die Knlastalü-ituc eines goldene» Cenlanre», die von Kuappen gelragen winde, und hieran schlosse» sich eine Sckoar Fakn-'nsck"vci>ke-, Scbeil euttäaec, das Sternbild der Scbüven, Teil und icin Knaöc ». 2l. m. In der 5. Gruvpo wurde der Gadenj-ort (Clire: gesck>enr), der ans kost baren Trinthörnern und Prunkgetäßc» befielst, gelinge». Einen frischen Almnlnst allnnenden 2iiilstick bol die Tirolerkapelle ans Me,c>» in Nativnullosinmen Jcht lam die interessante Jagd- iiruppe, in deren Arrangement Hr. K. säckg. Hosichanioieler i» spo Grube den Leipziger» einen leisten Beweis seines RegisselirlaleiitS gegeben hat. 36 Milaliedcr des RcitvercinS hatten sich „IS nstttcl- nlterlicli. Ritter und Edle zu Vierde eingclund.'n, die von ihren Knappen gefolgt wurden In ihrer Milte liilir ein mit Stieren bewaon'er Bentcwagen, welchen eine Meiste von ciica 25 Hunden niiischioärmte. Die 8. Gruppe bildeten die l mirischcn Scküben, deien liölsticlicS Hütcschwcnlen und Juchzer bei der Menge ein lcb- Iiastes Echo fanden. Hieraus folgt der rwn 0 Pferden bespannte Festwagen der Germania, aus welchem Fr!. Wilhelm majestätisch tluont. Der Wage» selbst ist fast nur »nt Goib geschmückt und mit kostbaren Terwic en behängen. Zn den Füßen der Germania siven die frühere» 7 Festitädtcr > Dam n^ vom Stadiiheater). Hieran schließt sich der lange Zug preuß-scher Schüßen, die ans alten Gegenden des nördlichen Vaterlandes wohl am zahlreichsten er schienen sind. Al er schon wieder naht ein glanzvollei Prunkwagen. Es ist der der „bipsia" (Fri Starke von iner): eine Gallione als Sinnbild des WeltäavoclS, Lipsia von Kunst und Wissenschaft, Handel und Gewerbe »mg Ri. In der folgenden Kruppe sind die Schüben anS dem Königreiche Lachsen vereint. Einen entzücken den, stürmischen Beifall erir-eckevdcn Anblick bot die Gruppe der „Flora", ebenfalls ans hohem Fcsiwogen. von denen vorderem Tbcil ein guter Genius liebliche Kinder der Göttin dem Pillstiknm spendete. Wiederum zog ein langer Zug Schüben, diesmal aus den Reicbs- lnndcn, Thüringen. Waidcck vnd Würtcmlerg, licran. In der 15. Gruppe kamen sodann die Ehrengäste, die Lbcrbürgermeislkr von München und Leipzig, die Vorsitzenden des GcsamintaiiSichunes und das Bundeshanner, drsien Uebergnbe in einem scierlicben 2lctus vor sich ging. Oberbürgermeister Erda cd l aus Nlünchcn hielt eine 'Ansprache, in welcher er die na'ionale Bedeutung der dentschcn BundeSschießen betonte. Oberbürgermeister Georgi hieß die Schützen im stkniiien der Stadt Leipzig herzlich willkommen. Hierauf setzte sich der Zug wieder ln Bcwcgnng und gelangte Haid 3 Hin aus dem Festplatte an. Leider hat sich während des FestzugeS ein nicht unerhebliches Unglück znactiaacn. In kaum hrgreillicher Weise wa ren die Gerüste dcS im Ben besindiichcn BörsenaebändcS vom Publi kum alS Ziisch-meilribüne benutzt worden. Durch Ueberlastung brachen einige Bieter durch und circa ll) Personen stürzten aus der Höbe einer Etage he.ab. Ei» Mann erlitt hierbei einen Beiii- bnich, ein anderer innerliche Veiletzunaen: beide wurden mittelst Siechkörben »ach dem Spital gebracht. Die anderen Personen sind mit leichte» Verletzunge» davonackvimncn. — Beim 'Baden im sag. Bleichteichc ans Obcroderwitzcr Flur ertrank am 17. AbcndS der in der Fabrik von Krentziger und Hcnke angestciltc Komptoirist Ernst Williclm Henke, einziger Sohn des Hausbesitzers und Knlkhäiidlcrs .Henke in EberSbacb. Der Ver unglückte war ein beite,er und zuverlässiger Mann, der tags »ach dem Uiialückc seinen 18 Gednitslag feiern wollte. — In Zkchicrcn ertrank am 18. d. beim Baden im Elb- dammwasser der 11 jährige Cct»ilkiiabe Emil Richter. — Die Haiidarhcitcrin Sonntag in Chemnitz, welche kürz lich durch einen lierahsallenden Mauerziegel ichwei verletzt ivuide, ist im dortigen Kianlenhause wegen vorliegender Sck>üdcizerspiitler- iing dreponirt worden und hat diese schwere Operativ» glücklich übe,standen. Der Schwicgeliohn der Vorletzten, durch destc» Iln- vorsichtiakeit der Un'nll herbeigesührt ivnrde, befindet sich »och i» Hast. - Mit Schluß dieses Semesters verläßt Pros. Dr. Brua - mann die Leipziger Universität, um eine», Ruse »ach Strah lung Folge zu leisten. Die Studentemchasst beabsichtigt deshalb dem Scheidenden ani 2t. d. M. in der Europäischen Börsenhallc einen AbschiedSkommerS darzubringen. — Der Rath zu Lcivzig hat in Anbetracht des bemerkbar ge wordenen gefährlichen K gelsliigs bcschlosic», während der Schieß- stundcn dcu Schlcußiger Weg vou der sog. Knüppclbrückc bis jiir sowie den Plouienadenweg im 'Wcgelrenznng im Noiiiienliolze. llionnenholz-.' unv das zwischen diesen beaunnten Wege» üegeiide Terrain, also auch die Schrein» gärten der-Südvoriladt. sür jegliche» Verkehr zu sperren, um jedem Unfall nach Möglichkeit voi zut eugcn. -- Durch Blitzschlag nnuden am 18. d. M. in Laute'hps-.n daS Wohnhaus des Oekoiiomen .Osnller und in Bärcuivalde das WolnihanS des TiichtermeiUers Riedel ci»geäichc>t. — In S ch n e e l> e r g wirb morgen Dienstag das herkömmliche Bergfest mit großarngcm Bergauszng und Gotiesbienst in der Woilgüngslirckie gefeiert. — Eine traurige Art von Submission, wie man sie hentzrckogc nicht tür möglich halten kann, vollzog sich der „Volls- Zeitnng" zufolge kürzlich in einem prentzücken Dorse. Tie l elr. 2icfanvtn>achnvg Hesagl2i:!ev uns lautet wörtlich so: . Am 19. Juli dieses Jahies Nack.m. 7 Uhr gebt im hiesigen Scknllzcuamie e n Termin an. in melchem die elst niloie Eisbeib Krcutzle zur Erziehung, Pflege und Klechauig nn oen Psindetisordeincen abgegeben weiden >o!l. Hieraus resieclirende Per>ane» werden hieunir eingeladen. Der Zuschlag t'leibt dem Gemeiiidevontaiide vorbelmlten. stkeu- Lievegöricke, dr» 0. Juli 1881. Sei Genirin'oevolilaild." Leider komn en derartige Älihmiisioncii in ländlichen Be-.iiken nickst leiten voi. '.«ewUEkt. Juli. Mcljl 3.-15. Nullicr Wiiktciit'ck'cn ' Slflkrm'l vr. ki>p!clndcr u.vv'«. Mcns «Neiv» . ir D"U uviuukcU, ?zrcicl.l 5. Glbliöstc in Dresden, 20. Juli: Mittags 106 Cent, unter 0. nom 20. Juli. L<niv»nctcr niiN: Lrknr Eioiolt. 2r?oNnr,n:e 19 Mltt. 12 Mir): 762 Mm., 2 ncslicsrcn. L1kernlomctivt!l"»'l» nach 9ica„,r,,lr: rcn'.prralur 22 " 2i'ä»mc. nirdrinikc U v LLarmv, 1wl1,ste 22^ '^annc. Wind: Nord-Wrst. Kickr», bcdcckl. Baden bei Wien, am 18. Juli. — Modeithriek. Liebste Heuuance! Jnli-.stöniallmui und Inlirevolntivn: Juli Prallst und Juli-Hitze! Das sind W ue, die jeder Französin Kvviiclnnerz verursachen. Und doch wümchle ich, daß der ehemalige Oluiulstis, der zu Einen des in diesem Mvmit gehorenen Jnliu-' Cäsar seinen jetzigen Namen emvung. tzis zum Hcrdst währte. Wi>? blühi, glüht und duslet unter stinem Hauche die Erde! Ich weiß wadrhailig inest, ov ich den Julitag vder die 'Nacht vvrzicbea sott. Er tritt in strahlendemSonnenkieide nie ein mächtiger Zauberei daher, sie ist in ihrem silbernen Gewände, um das die Ellen zarte Nebebchtzicr webe», einem keuschen Weibe ver gleichbar, vo. dem man luedeisuiecn und beten meiste: ..lehre mich lehcn und Uehen!" Ah gute Hernianee, es giebt eme Sprache, die wir erst dann vcisleheii, wenn kein Mensch zu uns spricht. Im Gemüht der Städte, in den Zirkeln der großen Welt vernimmt sie höchstens der Vv» Gott begnadete Dichter; am dem Lande aber -'.>'hörl sic Jedem, der ihr ein offenes Ohr und Herz ciitgegenbringt. Unsere eigentliche Multerst'rachc ist und bleibt die laute und stille Offenbarung der Nmiir. Sic läßt uns nicht mechanisch lnichstabircn, nichi in die Fnjstapstn d- r Gewohnheit treten, sondern selbstständig empfinde» und Einpinndenes wiedergcben. Gestern saß ich lange in meinem Garten und betrachtete eine Blumengrnppe. Neben der üppigen Eeiilisistic glänzte eine schlanle weiße Lilie, leuchtete die Pupnmelic. Da kam ein Schmetteilmg mil duntlcii Sainmetstiigelii ui'd küßte die Liste. Es kam nur pvr, als ob sic crzitlcrle; ein ! Thustilropien sic! zur Erde, eine Blnmcnihrüiie, in der sich lachend Lichtstrahlen ststegcllcn. Der Falter aber slvg bvn Blüthc zu Bstilhe von Blatt zu Blatt. „Sv schwebt die Seele," dachte ich. „von j einem Gedanken znm anoeni und ist doch nur bciicidcnswerlb, ivemi j sie bei dem un'chnldigsicn und rcinsten beginnt." — Das Aeußcrc - des Menschen läßt, dafem es nicht durch Arnmth oder Krankheit i beeins.ußt wud, mibedmgt ans das Innere schließen. Tu wirst i z. P. niemals Harmonie und Noblesse der Gesiiiiunnzen bei einer I Dame sindeii, deren Kleidung nachlässig, nnv-issend. besteckt und zer- j rissen zur Sedan gelingen wird. Dies zu vermeiden, selbst bei ganz ! bescheidenen Einkimilen zu vermeiden, gestalten jetzt die sv überaus billigen und dabei doch geschmackvollen Soiniilcrgewcbe Ich kenne elegante Frauen, die seil Beginn der wärmeren Tage nicht einen seidenen Fade» getragen haben. Nichts wie grvb'ädiges graucS Leinen mit ebensolchen Spitze» oder bumen Bordüren, dunkelblau oder braune Sieistennc, roiher Calin mit schwarz und weißen Stickereien und schließlich weiß wie farbiger Pigue wurden »erarbeitet. DaS „Wie" blieb und bleibt immer die Hanpliachc. Zn weißen Kleidern sanden besonders gelb und blau ansgebvgtc große Volants 'Beifall. MolmbstiiiicubviignelS mit starkem Garn ans schwarze Satimnedaillons gestickt, sah ich an roch wie blauen Nöcken gnir- landenarstg verwerlhct. DaS originellste Kostüm. was man sich denken kann, zeigte unlängst eine Komtesse Z. Ans schwarzem Satin- jnpon waren abwechselnd gelb, schwarz, roch und blaue PstssceS ans- geietzt: Paniers wie Toiminrenbc.lm sormirten schlvarze Pusien mit Spitzc»o»isätzeu. Tie Eorsage, sthr kvlelk, daS heißt: lnrzgeichweist gehalten, glich einer Moiaik. Psil bielcr Geichinlichleit reihten sich ssteselbcn Falten, welche der Rock austmeS, iviiricstönnig aneinander. Schwarze halblangc Spitzenärmel und ei» ichwarzcs Spitzenjabol pvllcndetcii den 2Inz>ig. Ob ihn Jemand nachalmien kann, der nicht graziös wie die Komlesse ausznlrelen permag, wniß ich nicht. Vor läufig versuchte Susanne cine Znsammeiistellung weniger amsallender Evnlenrcn. stNcincr Meinung nach sicht das soeben gebrachte Garlcn- kleid anS braunem Batist (mit grünen Tupfen) nur deshalb sehr vortheilhakt ans, weil der etwas düstere Fond durch orangegelbe ZwncheiibolantS belebt wird. 2Inch der große flache Sonnenschirm ist gelb doubstrt und unter dem grünen Slrvbbiil, den ei» Kranz bo» IohanmSbeerzweigen imnangt. blickt ebenialls ein gelber Streiken Herbor. Brünette vder schwarzäugige Damen sollten sich diesen AnSPiitz nicht entgehen lasten, cs wirkt äußerst effektvoll. DaS Iliibcauemste bei einem Garienanzug sind die doppelten Handschiche, ohne oie leine Dame von Distinktion erscheinen darf. Unter dem Zwirichandschnh muß ei» knappanlicgendes Dnplicat aus seinem dänischen Lever zu finden sein. Tie Hand wird durch dasselbe vor der Hitze :c. geschützt und behalt eine schmale Ferm. Tn fragst, weshalb man sich nicht mit dem Lederhandschuh allein begnüge? Ja, mein Kind, für den Garten ist er in dieier Saiion »nmvdem; »mistte» des Sommers ioll Altes leicht und lustig scheinen, selbst wenn es nicht sv ist. Der Zwang pciliert de» imheguemen Bei- gcichmack. wenn^D» erwägst, daß wolllgcpsteate Hände nn» einmal zur weiblichen Schönheit gehören. Jedwede Vernachlässigung rächt sich bitter. Die gnle Frau v. F'.. eine vorzügliche, nur etwas alt- znpraktnche Hanssran blieb neulich nicht zvin Diner, well sie ihre, nnler den Inmniwotlenen Handichnlien ansgednuienen Hände nicht präientiren konnte. Zngcslandcn I,at sie mir Viele Unache zwar nicht, aber ich erriech sie ans de» ersten Bick. Eine Fraii sicht iwch schärier alS die Polizei. Das kleine Sonnlagsdiner, was ich vor achl Tagen arrangiren ließ, war recht ainn'ant; ich batte meine Nachharichait, ivohlberstanden die »lännlnhe, geladen. 2'R'lnichei'llich sindest Du daS nach deutscher Austastung nicht «'"Mino il timt ? 2lh gute Her- mance. verkenne meme Tugend nicht; zu derattiaer Ertravaganz berechtigt mich nur die augenblickliche Anweienheit inciner Tante, einer Dame von reichlich 60 Jahren. Ihr s.ll'e'.graues Haupt pro- Kachl-LelegraM» a« Kopfe
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