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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.04.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050415018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905041501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050415
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905041501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-04
- Tag1905-04-15
- Monat1905-04
- Jahr1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.04.1905
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Lruvdlviäviiäen «>mull»blt Spin« rorrN^Iiok pasaonäsu unä sioboro Hilf« divtenci«» ti-cn- ä»U"n sixensr devSkrisator Kon struktion : Lsnäiffist unä OrtkopLci M.ll.^6llä8vdued ssn.. üvantax» ««iitlnvt roo 11—12 vbr. 1 Lyjckgul. Zum ^Schutze der persönlichen Freiheit. Arbeitszeit der Fabrikarbeiterinnen, Land- Mutmahl. Witt.: Wärmer,! I ^ » »»1»^ VDItlln. wirtschgsll. Kreisverei», Unanbringl. Brlcfsendnngen. Marokko, Riffs.-japan. Krieg. nebelig, sonst heiter. ! »»l», I A. V»p» »» 1»«"»)» Znm Schutze der persönlichen Freiheit. Ein Nachwort »um Lemgo er Prozeß. Der kürzlich vor dem Schwurgerichte in Detmold .drei Wochen hindurch verhandelte Skandalprozeh bot ein so ab» stohendeS Bild, dah es wenig verlockend erscheint, länger als unbedingt notwendig dabei zu verweilen. Aber ein dunkler Punkt auS diesem unerquicklichen Gemälde verdient doch eine eingehendere Beachtung wegen des allgemeinen Interesses: das ist die Rolle, welche der hartgeprüfte Ehemann der Ange klagten und Verurteilten, Paul Kracht, in diesem Drama ge spielt hat. Er war in jeder Beziehung die am härteste» be troffene Persönlichkeit in dem ganzen unerquicklichen Handel, und dabei ist er vollkommen gerechtfertigt und von jedem Ver- dachte gereinigt aus der Verhandlung hcrvorgegangen. Das war gewih eine Genugtuung kür den schwerbetroffenen Mann, der so lange unter der furchtbaren Wucht des schweren Ver dachtes »u leiden hatte, gemeine und ehrlose Handlungen be gangen, wider besseres Wissen Schuldlose bezichtigt und einen wissentlichen Meineid geleistet zu haben. Aber diese Genug- tuung reicht nicket hin, ihm die Jahre, welche er schuldlos im Kerker zubringen muhte, und die schweren geschäftlichen Nach teile, die chm daraus entstanden, zu ersehen, sowie die Qualen des GemuteS, welche ihm seine schuldlose Verhaftung bereiteten, auSzulöschen. Wenn man die verdächtigen Indizien, welche gegen Kracht Vorlagen und zu seiner Verhaftung führten, in Rücksicht zieht und sein ganzes Verhalten bei der Suche nach dem Anonymus richtig würdigt, so wird es schwer begreiflich, wie er als au», reichend belastet erscheinen konnte, um in Untersuchungshaft abgeführt und so lange behalten zu werden. Gewih war eS richtig, dah nach den änderst gravierenden Funden der Lösch- blattfehen, auf denen sich ganze Stellen aus den anonymen Vliesen abgelöscht Nachweisen liehen, in unzweifelhafter Weise auf das Kwchtsche Haus als den Tatort des gemeinen Treiben» des anonymen BriefschrciberS hingewiesen wurde. Aber muhte darum Kracht selbst notwendig der Schreiber sein? Konnte nicht von vornherein auch auf di« Ehefrau, welche in dem Jim- mer, wo sich die belastenden Löschblotteil« fanden, ihre Korre spondenzen zu erledigen pflegte, Verdacht fallen? Wenn man nur einigermahen psychologische Momente mitsprechen lieh, so muhte sofort die nach dem gefällten Urteile richtige Spur erkannt werden. Der ganze Inhalt der anonymen Schreiben bestand au» ekelhaftem Klatsch und Tratsch, wie ihn nur milbige Personen auszuhecken pflegen, deren ganzes Sinnen und Trach ten sich in äußerlichem Tand, in gesellschaftlichen Rankünen und niedrigen Bosheiten erschöpft, aber kaum jemals ein Mann, der seiner ernsten Berufsarbeit nachgeht und wahrlich an anderes denkt, als an nichtige Eifersüchteleien, Halsketten, Toilettenfragen und dergleichen mehr dem weiblichen Sinne naheliegende Klein lichkeiten. Dazu kam, dah Krocht ein gutmütiger Mensch war. «ine gesellschaftlich ausgezeichnete Position einnahm, so dah er wahrlich keine Ursache hatte, kleinlichen gesellschaftlichen Eifersüchteleien, wie sie in den Briefen zum Ausdrucke kommen, sich hinzugeben. Und dennoch glaubte man in ihm den Schul- digen erwischt zu haben! Auch sein Benehmen bei der Haussuchung, seine besonnene Ruhe, sowie fein arglose» Bestreben, den Beamten in jeder Weise behilflich zu sein, der Eifer, mit dem er den Papier- korb, in welchem die gravierenden Papierreste gefunden wurden, hervorzog und auSlchüttcte, obwohl derselbe mit einer Decke über deckt war und wahrscheinlich von den Beamten übersehen worden wäre, waren mit einem schuldbeladenen Gewissen gar nicht vereinbar. Dennoch haftete der Verdacht ganz allein an ihm. und an dem aufgeregten Wesen seiner Frau nahm damals niemand den ge ringsten Anstoß, selbst dem Lberlandesgericht in Eelle war dieses jetzt al» so gravierend geltend gemachte Gebaren nicht als auffällig erschienen. Nun muß man ferner berücksichtigen, daß in dem Hause sicher auch da» Comptoirpersonal, welches Löschblätter der Firma benützte, Zutritt haben konnte, sowie andere Personen. Man braucht gar nicht im Wölkenkuckucksheim zn Hanse zu sein, wie der eine Ver treter der Nebenkläger meinte, um die Möglichkeit zu erwägen, daß eine Persönlichkeit im Zimmer gewesen sein konnte, welche zerrissene Löschblatteile mit verdächtigen Abdrücken in der Tasche trug und sich dieses gravierenden Tascheninhaltes in einem unbe wachten Augenblicke beim Anblick des Papierkorbe» auf bequeme Art zu entledigen suchte. Alle solche Möglichkeiten konnten in Rücksicht gezogen werden angesichts de» Umstande», daß e» sich um einen Verdacht ungeheuerlicher Art gegen einen völlig unbe scholtenen, angesehenen Bürger handelte. Aber nicht» schützt« »rächt vor der Ueberzrugung der Anklagebehörde, daß er allein in Betracht kommen könne und seine Schuld so wahrscheinlich sei. daß er alsbald in Hast genommen werden müßte, weder der In halt der Briefe, die völlig sinnlo» gewesen wären, wenn sie der Beschuldigte in der Form an sich selbst gerichtet hätte, noch die sonstigen naheliegenden psychologischen Unbegreiflichkeiten. Auch a>» er in Hast saß und trotzdem neue anonyme Briest erschienen, «schtUterte da» nicht im geringsten die Ueberzrugung von Kracht» , Schuld. Man nahm eher zu der abenteuerlichen Konstruktion seine Zuflucht, er müsse die neuen Briefe aus dem Gefängnisse lanciert haben, als daß man die Möglichkeit zugeben wollte, vielleicht doch auf falscher Spur zu sein. Nun sagte auch noch der Schreibsachvcrständige Langenbruch. Kracht sei der Briefschreiber und kein anderer. Somit blieb Kracht ein und ein viertel Jahr in Haft. Wer weiß, ob er nicht auch schließlich noch verurteilt worden wäre, wenn nicht durch Zufall von einem Privatmann ans FranKracht hingcwiesen worden wäre, den», nachdem er einmal der Täter sein sollte, wurde jede Kleinigkeit als gravierendes Moment herangezogen, jede hannlose Aeußerung ihm als Symptom des Schuldbewußtseins ausgelegt. , Zweifellos hätte sich bei hinreichender Berücksichtigung nicht nur der rein juristische», sondern auch der psychologischen Momente ergeben müssen, daß die Belastung für Kracht nicht eine so un zweideutige war, daß seine Verhaftung geboten erschien. Ein Fluchtverdacht konnte doch wohl kaum angenommen werden, die Befürchtung, daß er weitere gravierende Tatsachen hätte bei Seite schaffen können, war nach den wiederholten Haussuchungen völlig i hinfällig und die Möglichkeit, dah er Zcugenbceinflnssnngcn hätte versuchen können, weil er vermögend war, ist doch zu absurd. Wäre die nämlich angenommen, dann Hütte überhaupt die ganze Verwandtschaft festgesetzt werden müssen. Der offenbare schwere Fehlgriff, den die Anklagebehörde in diesem Falle beging, indem sie einen Mann als unzwcifel- haften Täter bezeichnete, gegen den in der Verhandlung jede Svur des Verdachtes in nichts zerrann, ist wohl geeignet, aufs neue daran zu gemahnen, wie sorgsam und bedächtig die Be hörde Vorgehen soll, ehe sie das hohe Gut der persönlichen Frei heit eines fest ansässigen, sich tadellosen Rufes erfreuenden und völlig unbescholtenen Bürgers antastet. Die Liede zur persön lichen Freiheit ist gerade bei allen germanischen Völkern stets eine besonders ausgeprägte und eine unausrottbare gewesen und geblieben. Diese Liebe zur persönlichen Frei- heit war von jeher «inS der köstlichsten und eigen tümlickchen Besitztümer unseres Volkes und hat, wie Treitschke einmal in seinen historisch-politischen Auffähen treffend hervorhebt, unser Volk immer noch auch i» den Zeiten tiefster politischer Schmach vor der Verachtung der Fremden bewahrt. Und darin unterscheiden sich die germanischen Völker vorteilhaft von den romanischen, daß ihnen daS Wesen der Freiheit mehr gilt als der äußere Schein, der dem aufs äußerliche gerichteten Romanen alles ist und so leicht Freiheit und Zügellosigkeit verwechseln läßt. Deshalb haben gerade die konservativen Elemente der Bevölkerung olle Veranlassung, die wahre, dem germanischen Wesen eigene Freiheit gegenüber einer meist falsch verstandenen Scheimsveiheit zu hüten, welche radikale Schreier, die keine Selbstzucht zu üben verstehen, anstreben. Nun ist ja auch die persönliche Freiheit des Staatsbürgers im Rechtsstaate, so hoch sie immer bewertet werden muß, kein absolutes Recht, sondern sie findet ihre Schranken in den Lebensbedingungen des Staates. Es wäre kein geordnetes Rechtsleben denkbar, wenn man die persönlich« Freiheit in zu weitem Sinne auslegen wollte. Wenn es die verletzte Rechts ordnung verlangt, kann auch nicht vor der persönlichen Frei heit des einzelnen Halt gemacht werden. Aber nur in dringend sten Fällen, nach sorgsamster Prüfung aller in Betracht kom menden Momente sollte die Freiheit eines noch nicht überfübrten Verdächtigen angctaltet werden. Kants Satz, dah kein Mensch bloß als Mittel benutzt werden darf, soll auch in rechtlichen Fragen seine Geltung haben. Die Anklagebehörde muß sich stets bewußt bleiben, dah cs nicht ihre Aufgabe ist, einen Sündenbock zu finden und nun mit allen Mitteln auf besten Verurteilung hinzuwirken, sondern dah sie lediglich zum Schuhe der Rechtsordnung berufen ist und also eventuell auch dem zu unrecht Beschuldigten zu seinem Rechte verhelfen muh. Sie kämpft zunächst weniger gegen das Individuum als für dos ver- letzte Recht. Darum muh sie nicht minder gewissenhaft belastende und den Glauben an die Schuld erschütternde Momente gegen einander abwägen wie der Richter, denn es ist nicht minder ein Schaden für die Rechtspflege, wenn ein Mensch unschuldig aus lange Zeit in Untersuchung sitzt, als wenn er zu unrecht eine Strafe abbüht. Der juristische Unterschied zwischen Unter- suchnngs- und Strafhaft darf nicht zu sehr in Betracht gezogen werden, denn faktisch ist er in feinen Wirkungen zunächst weniger belangreich als später in seinen Folgen für die gesell schaftliche und soziale Stellung des Betroffenen. Mit schärferen gesetzlichen Schuhmahregeln gegen eine Ver haftung würde nicht viel auSzurichten sein, weil man darin sehr vorsichtig sein muh, um nicht die zur Sühne begangener Delikt« berufenen Organe in ihrer Tätigkeit zu sehr »u beengen ober zu lähmen. Es muh daher ein weiterer Spielraum gelaffen und alle- von der Besonnenheit, dem Taste, der Klugheit und Gewissenhaftigkeit der Anstagebehörde erwartet werden. Neueste Drahtmeldungen vom 14. April. Zur Kaiserrcise. Taormina. Da» Torpedoboot »Sleipner", mit de« Kaiser an Bord, ist 11 Uhr vormittag» in Giardtni «in getroffen. Ter Kaiser ging sofort an Land und wurde an der Landungsbrücke von der Kasterin. den Prinzen Eitel Fried rich und Oskar, sowie den Spitzen der Behörden empfangen. Die kaiserliche Familie begab sich darauf, aus dem ganzen Wege von der Menge lebhaft begrüßt, nach Taormina, wo der Maire und die Beigeordneten dem Kaiser beim Eingänge zur Stadt den Willkommensgruh der Bürgerschaft entboten. Teiitsch-Südtvestafrika. Berlin. Nach Meldungen des Generalleutnants von Trotha aus Knb erhielt Hauptmann Manger von der Abtei' lung Meister in Haruchas durch einen Buschmann die Nachricht, dah Hendrik Witboi an einer Vley, zwischen dem Eie- fantenflusse und dem Nossob, anscheinend südlich Kowii'c-Kolk, sitze. Hauvtmann Manger trat sofort mit 279 Gewehren und zwei Geschützen den Vormarsch an und griff am 7. Avril die Nach hut Hendrik Witbois östlich jener Vley an. Dem Feinde wnrocn erhebliche Verluste beigebracht: diesseits sind ein Offizier und drei Reiter gefallen und drei Reiter verwundet. Ter Vorstoß hatte über zahlreiche Dünen 90 Kilometer weit in wasserlo e Gegenden hinein geführt und muhte schließlich eingestellt werden, da Reiter und Zugtiere wegen gänzlichen Wassermangels er schöpft waren. Von Anob enlgegenaefahrenes Wasser crmög lichte der Abteilung die Rückkehr. Major v. Estorfs gelangie am 8. April bis 45 Kilom. südöstlich Kowise-Kolk an den Nossob,- ohne den Gegner zu erreichen. Auch der Kleine Nossob wurde vom Feinde frei gefunden. Oberleutnant Vöttlin mit einer Abteilung Bastards und «inem Zuge der dritten Etappcnkom pagnie griff am 6. Avril die unter dem Hottentotten Gorub und dem Feldkornett Elias vereinigten Hottcntottenbanden am oberen Tsnb-River an. Nach vierstündigem Gefecht wurden die Werft des Feindes und der größte Teil seines Viehes ge nommen. 14 Hottentotten sind gefallen, 70 aetangen. Zahl reiches Vieh, sowie Gewehre wurden erbeutet. Mit der weiteren Säuberung Nordbethaniens ist die Abteilung Zwehl, die sich am 8. April mit der zweiten Ersatzkompagnie am Hndnp, südöstlich von Aub, vereinigt hat, beauftragt worden. Genickstarre. Stargard sPommern). (Priv.-Tel.) Beim hiesigen Grenadier-Regiment Gneisenau Nr. 9 sind mehrere Soldaten an Genickstarre erkrankt. Ein Fall ist tödlich verlause», die übri gen Kranken befinde» sich auf dem Wege der Besserung. Dortmund. In dem Nachbarorte Affeln sind zwei Erkran kungen an Genickstarre vorgckommen. Das Kind eines Berg mannes ist bereits gestorben. Russisch-javanischer Krieg. Petersburg. (Priv.-Tcl.) Der Marincminister Admiral Avellane erklärte heute nachmittag, er habe vom Adniiral Roshest- wcnskn keinerlei Nachricht erhalten. Er halte es für unmög lich, bah der gerüchtweise gemeldete Serkämpf stattgefnn- den babe. Petersburg. Die ans Newyork stammende telegraphi- sche Meldung, dah das H osp i ta l sch i f s „Orel", mit einer großen Anzahl Verwundeter an Bord, in Saigon cingetroffcn sei, erweist sich nach vom Generalstabe der Marine einge- zogcncn Erkundigungen als ungenau. Der „Orel" ist allerdings in Saigon anackommen, jedoch ohne Verwundete. H aag. Weder von der holländisch-indischen Negierung noch bei der inpanischen Gesandtschaft ist irgend eine Nachricht ein- gelaufen über eine Seeschlacht bei den Nnamba-Jnseln. Nach amtlich früh eingegangcnen Nachrichten hat man die Er wartung, dah die russische Flotte bald gänzlich die indischen Ge wässer verlassen werde. Petersburg. Ein Telegramm des Generals Line- witsch an den Kaffer mffdet: Unsere Reiterei ging am 9. ds. bis zum Dorfe Matschentai vor. Patrouillen baben die Eiscn- babntelegravhen bei Tschahufu und auf der Straße zwischen Kaijnan und Tschantusu am 10. Avril zerstört. London. sPriv.-Tel.) Die Tokioer Regierung hnt, wie hierher gelangte amtliche Berichte melden, gestern über Makung auf der PeScadores - Insel Ponghu den Äelaaeningsznstand ver hängt. Gleichzeitig wurden in Makung ein Marinegericht und ein Gefängnis errichtet. — Nach den letzten Meldungen wird hier nicht mehr bezweifelt, daß sämtliche Schlachtschiffe sich bei dem russischen Geschwader befinden. Man hält es für ans gemacht. daß Rvshestwensky sich auf der großen HandelSrmste nach dem Norden befindet und nicht daran denkt, Saigon anzn- laiffen. Eine amerikanische Meldung von dem Eintreffen von Roshcstwenskvs Howitalschisf „Orel" ui Saigon wird hier nicht geglaubt. Es wird angenommen, daß die Russen gegenwärtig östlich von Hongkong dampfen und morgen früh nach hiesiger Zeit die Fischerinscln erreichen werden, in deren Nähe das japanische Geschwader vermutet wird. Für morgen abend oder sür Sonntag rechnet man auf eine EntschcwnngSichlacht. P a r i s. sPriv.-Tel.) Den letzten Nachrichten zmolge Will die dänische Gesellschaft die Flottmgchung des Panzers „Sully" aufgeben, weil sie mit der Hebung der russischen Schiffe vor Port Arthur zu viel zu tun hat. Ter französische Admiral hat mit einer holländischen Gesellschaft einen neml, Vertrag geschlossen, und man hofft nun doch, das Schiss, retten zu können. Petersburg. sPriv.-Tel.) Angeblich werden angenblick- lich m Kiel für Rechnung der russischen Regierung 10 Tor pedoboote gebaut, die im Mai zu liefern sind. Stockholm. Der russische Minister des Auswärtigen. Gras Lamsdorfl, bat der schwedisch - norwegischen Gesandt schaft in Petersburg namens der russischen Regierung sein leb haftes Bedauern ausgesprochen über die Beschießung des schwedischen Dampfers „Aldebaran" durch da» Ms,sch- baltische Geschwader. Zur Lage st» Rustland. Petersburg. sPriv.-Tel.) In Kalisch brachte «kn unbekannter vor einem Schullokal eine Bomb cffzur Explosion. Durch die Erschütterung wurde nur geringer Materialschaden angerichtet. Personen sind nicht verletzt worden. Pari». (Pnv.-Tel.) Der Korrespondent eine- diesigen Blattes will erfahren haben, daß die Petersburger Polizei unter der blauen Brücke vor dem Marienpalast eine wasserdichte Kiste ausqesttndrn habe, in der Dynamitdomben enthalten waren. Allem Anschein« nach seien diese zur Aussüynmg «tue» Attentat« '-z t- s- s § s ev
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