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Dresdner Nachrichten : 19.09.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191009193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19100919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-09
- Tag1910-09-19
- Monat1910-09
- Jahr1910
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.09.1910
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54. Jahrgang. 259. vkju,««ttüdr »>«r„li«tzrl tür Vn«- d«« «»t l»,»q ,«>- mali,«rZuu»»un,t»n S«n„. un. «»nla,«» «ur »mm»u «,««Mk., durch »u»»ürli,»<»m» mijl»»««« S.Ü> Mk. «ei »mmaligkr Zu» »tllun« durch di« Post »lIi.t»In-«»-ll«l1,«»>,. kl« drn »!»I«rn o«» Ire«d«n u. lim,«dun, «m tu«« >»rd«r zu. -,l,«lli«u ild,ud-«lu«- ,»d«nrrdult«ndieuu,- wurime» ve>i«d«r mit drr »or««n. «u»«»b» lul-mmr» ,u,«st«Lt. >l»chdru1nurmlld«ul» lchrr Qu«I»n»n«»d« Siuchr.'l ,u. ltlsi«. — Ilm>«rIan,I- xiaiuijlndie werden nicht aufbewahrl. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden, gemsprecher: 11 . LOS« . SSVI. Montag, 49. September 1919. Druck und Verlag von Liepsch öc Reichardt in Dresden. 8 ei a «I lL« L U m LU ll >E' "MW I lMdrQssctiiQea I Lvi'MLnis-fskl'i'älioi' I tksuptnieckerlsxe: kl , nslie Uwj-er SIcssse. I Anzeigen-lsrtf »nnahmr »on Attkun- diguiigen vi« nach«. 2 uhr. Sanntog« nur Wlone'isuaße 88 van N bl» ' ,1 Uhr S»e elnjpallige «runbieile fco. b Lilbrn» Lü Ps, Familie« )iach»»chtrn aus Trksde« 20 Pi : <!»«!cha,i4 Anlkigr-l auj de» Prlvatjeite ^eile UO Pf.. b,e zweljpattlge .'jeilea.rert1eite60i!s. Tonu u.steieria,ea^ die emjpalnge Grund- zeile 20Ps.,aus«rioa^ jene »VPi, Fainilten- htiichrichten a. 7 resbe» dleGtund»e»le2LPs.— 2ilitzwarlige '.'luslrage nur gegen Lcrausbi. »nhlung. — 7>ede4 Le. Icgblatt kostet 10 Pi. Hauptgeschäftsstelle: Marirnstrastr '.l^ Ist. »Z. O. Xönixl. Säcbr. Ilolliekeiunl SMWt ii»! «eclisiiillei' W tiiisIieiüti'iiSl! IS. lerllxt und bilt xrollcs luxer uller >rten SiucbbLndoc. l.«lddind»n, ckirurxidLli» und bvxl,nl»cbs (Zummiursren sovir- »Smtl. Srliksl eur Xc»nk,np«l,,» etc. elc. Selbst xexrundet IS7V. s. zl. dlüllocs Ssgoi-vcsciisn ISoLoirLsr» Vit l!«lli Ili'iiclikiilümt ll«r llMin»!«'!. Illustr. Preisliste frei. S. ^ X. s. «oll. !! - p-LL-e SN. 32 34. M. »M beste däsrke, von Kinclem xern xencunuieu silascke 2,20 Illc., 1,75 ^lk.. 1.- INK.. 0.5N iUK. l.umiere-^utoc>isomp>sNvn tul«l. tüii/.el-I »lei nelit DMT' ntt». IMG ktvusstv Emulsionen tll. Ncln. »iillitsti'iiil. , VaU8tr. 25. mit ^usatr von X.ilk, XriH untl blalron bz-pophospstil Ulasclie 2 dkarlc. Vecsanci »gelt auswänis. liöiiigl. üllsspoilieltt! I»I»r>iI»I2> - S», <j^«rK«»tor. erNge <Lefev. Mutmaßliche Witterung: kühler, trocken. Auch die H a l l t g c n - I n s e l n in der Nordsee sollen mit Befestigungen versehen werden. Eine »rohere Anzahl türkischer Offiziere wird demnächst in das deutsche Heer zur aktiven Dienstleistung cingcslellt. Dickentmann erwarb sich bet dem gestrigen Rad- rciinen im Lportpark Steglitz den Titel eines Ober- M c i st c r i ch a s t s s a h r e r s der Welt. Ter russische Botschafter in Paris N e l i ö o m ist gc- s> orbc n. Neuerte vrahtmelüungen vom 18 Sevteniber Rüstungen in der Nordsee. Perl in. >Priv..Tel.> Die deutsche Negierung seht die K r i e g s s ch n tz b e f e si i g ii n g e n a n d er 'Nord - see ungehindert fort. Nunmehr sollen auch die Halligen- Inseln mit Befestigungen versehen meide». Iür die er- serdcilichen Borarbciten und Bcrmessnngen fordert der nächste deutsche Rctchsctat die ersten Noten. Paris. tPriv.-Tel.i Der Ministcrrat Pcschlos, eine ansicror-eiitliche .strcditsordcrnng von 22N Millionen Franken zur V e r st ä r l n n g der N o r d s e e f l o t t c. Liibcruc Hochzeit des Badischen iHrosrherzogspaarcs. Karlsruhe. Tic I e st l i ch t e it c n aus Aniah der silbernen -Hochzeit des Badischen Hlrohhcrzogspaarcs baben ihren Anfang genommen. In Gegenwart des blrohhcrzogS wurde gestern eine elektrotechnische Aus heilung eröffnet. -Heute hielten die Nnder- und Lchwimm- vereine festliche Veranstaltungen ab. Türkische Offiziere in Deutschland. Berlin. lPriv.-Tel.) Ter türkische Generalstab bat dem KriegSmtnistcr aus amtlichem diplomatischen Vcgc und auf Grund vorausgegangcncr Verhandlungen >lir den 1. November das Eintreffen von 23 höheren tür kischen Offizieren in Deutschland angczeigt. Nach achtmonatlichem Studium der deutschen Sprache wer den die türkischen Offiziere in das deutsche Heer zur akti ven Dienstleistung eingestellt, und zwar auf drei Jahre. Mit nächstem Krühiahr werden weitere M türkische Offi ziere in das preuhische Heer zur Dienstleistung eintreten. Wieder ein deutscher Spion? Moskau. Vor einigen Tagen wurde in der Um gebung von Moskau ein junger Mann, der die Manöver der Truppen aufmerksam verfolgt hatte, unter dem Ver dacht der Spionage verhaftet. Er legitimierte sich als der preuhische Leutnant -H e i n z e. Weiterhin wurde ein prenhischer Oberleutnant W enzel, der Heinze i« dessen Wohnung besuchen wollte, sestgenommen. Beide stellen entschieden in Abrede, Spionage getrieben zu haben. Botschafter Nclidow s. Paris. Der russische Botschafter in Paris Neli - dow ist g e st o r b e ». Paris. Aus Anlas, des Todes des Botschafters Nclidow sandte Präsident Iallwres an den Kaiser von Niihland eine B c i l e i d s d e p e s ch r. Kaiser 'Nikolaus erklärte in seiner Antwort, Nelidoiv habe gewissenhaft daran gearbeitet, die Bande zwischen Frankreich und Ruh- land enger zu knüpfen. Frankreich. Paris. Die Manöver in der Picardie wurden heute beendet. Der Kricgsminister gab zu Ehren der ausländi schen Offiziere ein Frühstück, bei dem herzliche Trinl il'iüche gewechselt wurden. Paris. Offiziös wird gemeldet, im -Hinblick ans die Absicht der Ncvolnttonäre, den bevorstehenden 'Abmarsch der Nekriiteiikonttngente auch diesmal zn antimil > - taristischen Strahenkiliidgebungen und Auf» icizungen zu benutze», hat die Negierung energische Gegen- mahregcln beschlossen. Die Polizei wird im Einver nehmen mit den Militärbehörden jeden Versuch zu der artigen Kundgebungen rücksichtslos verhindern. Berlin. iPriv.-Tel.i Der neue Staatssekretär des llolontalamtes v. Lindcguist hat sich, gutem Ver nehmen zufolge, entschlossen, mit Beginn des kommenden Jahres eine Inspektionsreise in die deutschen Kolonien zu unternehmen. Die Nachprüfung der von Tcrnburg mit de» Kolonialgcscllschaftc» abgeschlossenen zahlreichen Verträge hat bereits im Kvlvnialamt be gonnen. -Homburg v. d. -H. Der Kaiser von N » hland iras heute vormittag mit dreien seiner Töchter hier ei», wohnte dem Gottesdienste in der russischen Kirche bei und kehrte alsdann wieder »ach Friedberg zurück. München. Bei dem heutige» Internationalen Trab re iten, das aus Anlah des Iubilänms-Oktobcr- scstes aus der Theresicnwiesc stattfand, ereignete sich ein schwerer Unfall. Infolge Reihens des Sattelzeuges rannte eins der Pferde durchs Ziel, durchbrach die Schutz mannökette, stürmte durch die dichte Menschenmenge und warf einen mit zwölf Personen besetzten Tisch um; acht Personen wurden teils schwer, teils leicht verletzt. Wiener-Neustadt. Kaiser Franz Ioscvb wohnte heute in Gegenwart mehrerer Erzhcrzüae, des Kriegs, des Marine- und einiger anderer Minister der hier stattftndendcn Flugkonkurrenz bei und besichtigte die teilnehmenden inländischen und ausländischen 'Apparate. Auch der Milftärballon „Parscval" war zur Huldigung des Monarchen erschienen. Der Kaiier verfolgte die Flüge mit grohem Interesse und kehrte nach zweistündigem Ans enthalt nach Wien zurück. Paris. 'Ans Bona l'Algerien» wird gemeldet, der bei einem Bcrgwerksiinternclimen angestcllte Landwehr inajor Pontrel wurde von Arabern erschossen und einer Geldkasse beraubt, in der sich eine zur Zahlung von Löhnen bestimmte Summe von l2llM Franken befand. Paris. -Heute morgen fuhr der Ervrehzug Dicppc—Paris aus dem St. Lazare-Westbalmlivs so hestig gegen einen Prellbock, das, 28 Neiseude, darunter 16 Engländer, verwundet wurden. Nom. In den letzten 2f Stunden sind in Apulien an Ebvlcra sechs Personen erkrankt und fünf gestorben. Lissabon. Der König hat durch ein Dekret sechszehn Pairs ernannt, die sämtlich Parteigänger des gegenwärtigen Ministeriums sind. Ferner hat der König eine Amnestie für Prehvergchen erlassen. S k a » ö r iSchwedcni. In der Nacht vom Freitag znm Lonnadend itieh bei Fehmarn der finnische Schoner „Venia" auf der Fahrt von Kiel nach Nanno mit dem Schoner „Paul und Emma", der von Stettin mit einer Noggenladnna ans der Fahrt nach Kiel war. zusammen. Das deutsche Schiss saut, die ganze Besatzung von vier Mann wurde vom „Bcnio" aerettet und heute morgen vom Lolsendampser „Skanör" übernommen und hier ge landet. Ncwnork. iPriv.-Tel.i Bürgermeister Gan- nor wurde von den Acrzten als völlig geheilt er klärt. Ter Bürgermeister tritt am 25. d. M. seine 'Amts geschäfte wieder an. Seine Wahl zum Gouverneur von Ncwnork ist gesichert. In demokratischen Kreisen äuhert man sich sehr befriedigt und ist auch überzeugt, das, Gannor in den Nooseveltschen Pcrsoncnkultus die erste Bresche legen wird. Actieu-Malzsabrik LSba», Lbba« i. S. Ter Aussichtsrat lüilügt der am 8. Oktober stattsindendcn Hauptversammlung pro IM.lo 8 A T i v i t> c n i> c l? vor. verilicber u»a Zäcbftrcber. — Se. Majestät der König besuchte gestern vormittag den Gottesdienst in der Schlohkavelle zu Pillnitz. Mittags fand bei Sr. Majestät Famitientafel statt. — Geschenk der Stadt Planen für den Festsaal des neue» Rathauses. Die Stadt Plauen hat gleich den Städten Chemnitz und Zwickau als Beitrag zn dem Tafclschmnct des Festsaales einen silbernen A rmlcuchter gestiftet. — Eine Protest-Versammlung gegen die Wcrtznivacho- stcncr wurde, wie bereits kurz i» einem Teile der Auf lage des Sonntagsblattes berichtet, am Sonnabend in später 'Abendstunde vom Allgemeinen -HauS- b c s i tz e r - B e r e i n zn Dresden in Meinholds Sälen veranstaltet. Der erste Vercinsvorsitzende Stadtrat Schü m ichcn erössnetc die überaus gut besuchte Ver sammlung. Der Kampf gegen die Wertznwachssteuer liege nicht nur im Interesse der -Hausbesitzer, sondern auch i» dem der Mieter. Der Verein werde im Oktober eine H a n s b c s i tz c r v a >l k gründen, mit der sich die nächste -Hauptversammlung eingehend beschäftige» würde. 'Auch die Einrichtung einer -Haftpflichtversicherung und einer Mietsvcrlnstversichcrnng sei geplant. Der Red ner forderte die dem Verein noch Fernstehenden zum Bei tritt ans: die -Hausbesitzer wollten feine Sonderrechte, aber auch keine Sondcrsteiier. Der Verein habe stets, frei von jeder Parteirichtniig, seine Interessen verfolgt. Da nach begann Obcramtsrichter Dr. B r a n d i s aus Braun- schwcig sein Referat über die geplante Netchsivertzuivachs- steucr. 'Nach einem Rückblicke ans die Entstehung der Vor lage ventilierte der Redner sein Thema nach drei Gesichts punkten: „Was svll besteuert werden'?" — „Wie hoch svll besteuert werden?" und „Von wem und wie svll die Steuer bezahlt werden?" Der Redner bekämpfte die Vor lage als ein Klassengesetz. Die neue Steuer wolle nicht nur den Wertzuwachs, sonder» überhaupt de» Gewinn des Besitzers treffen. Sie sei eine Besteuerung der Speku lation in Grundstücken. Die Steuer müsse eigentlich Be steuerung des zufällig durch günstigen 'Verkauf oder ander weit erzielten Gewinnes laute». Als der Redner kurz die -Höhe der Steuer gestreift hatte, wurde sei» allerdings sehr monoton gehaltener, allzu sachlicher Vortrag einige Male durch Unruhe der Versammlung und Lchlnfirnsc »nter- brochen. Unbeirrt aber ging der Redner zur Schilde rung der mutmastliche» Wirkung der Steuer über. Diese werde etwa 2N Millionen Mchrcrtrag dem Reiche ein- bringcn. Das Gesetz werde für die meisten -HanSbesitzri in den Städten eine starte Belastung bringen. Dir Hausbesitzer müssten sich, falls das Gesetz zustande tämc, als Stiefkinder der Regierung fühlen. Es müsse sehr befremde», wenn der Hausbesitzer den durch die Mühe des Besitzers erworbenen Gewinn als eigentlich ihm nicht zu- stchcnd betrachten müsse. Es sei nicht vornehm vom reichen Fistes, das, er vom Gewinn einen Teil bean spruche, den Verlust aber den Hausbesitzer allein trogen lassen wolle. Diese Handlungsweise in lhesctzcssorm fest zulegen, sei eine grostc Härte. Die Wcrlzuivachsstcucr würde den Kauf und Verkauf von Grundstücken er schweren und eine Verminderung der Zahl der Häuser und eine Erhöhung des Mietsbctragrs zur Folge haben. Die Mieter sollten daher im eigenen Interesse ebenfalls Front machen gegen die geplante Steuer. Denn den Hausbesitzern mache cs kein Vergnügen, die Mieten z» steigern. Dieser isesetzciitwnrf der Ncichswrrtziiwachs stener sei ans der sozialistischen Zeitsirömung heraus ge boren: er beruhe auf den irrigen Ideen der Boden refvrmer, die sich ans den Normen deS amerikanischen Schriftstellers -Henri, George nnsbane»- Zum Schluß seiner Ausführungen schlug der Redner die Annahme fol gender Resolution vor: „Die am l7. Leptcmbcr lvlll in Meinholds Sälen zahlreich vcriammcllen Dresdner Hansvesivcr protestieren gegen den von der Neichsrcgicrnng dem Reichstage vorgelcgtcn Vnlivurs eines ReichsiveitznivachSstenergesepes, weil einmal das Gesetz ans dem kttlliirwiürigcn. sozialistiichc» Grundgcdaiiken der Verwerflichkeit des votten Privateigentums an Grnnd und Boden auigebaut und daher gccignei ist. die anmähiichc Beseitigung des Privaleigcntums a» Grund und Bode» cinzulcitcn, weil das Gesetz ferner eine un gerechte einseitige Boransbelasiung der ohnehin stark belasteten Hausbesitzer darsteilt und weil es überdies die Neigung zum Er werbe eines eigene» Hauses vermindern und die Miete erhöhen, mithin das Nvhuweicn verschlechtern würde." Weiter sprachen noch Stadtverordneter Paul lg aus Franlftirt a. O. und Rechtsanwalt -Hans Kohl mann- Dresden, die sich in gleichem Sinne über die Rcichswcrt- zlikvachssteuer äustcrtcn wie die vorgeschlagcnc Resolution, die mit Begeisterung angenommen wurde. Rechtsanwalt Kohlmann, der Vortämpscr der -Hansbcsitzervartei im Ltadtverordncteii-Kollcgium, wies ans die Notwendigkeit hi», auch gegen die Gemeinde Wertznwachssteuer der Stadt Dresden zu protestiere», für die im Stadtverord- nctcnkollegiuin und im Stadtrat neuerdings eine knappe Majorität vorhanden sei. Dieser Gesetzentwurf werde zur Folge haben, daß sich die .Hausbesitzer endlich einig zu- samMcnschlösscii. Der Redner forderte zn reicher Beteili gung a» der Protcstversammlung aller deutschen Haus besitze,- in Berlin im Zirkus Busch im Oktober d. I. auf. Der Dresdner Hausbesitzcrverein werde einen Extrazug nach Berlin abgchcn lassen. Rechtsanwalt Kohlmann schlug am Schlüsse seiner Ansprache einen Zusatz zur Re solution vor. der sich gegen die Gcmcinde-Wertzumachs- sieuer der Stadt Dresden richtete. Auch dieser Zusatz fand einstimmige Annahme. In mitternächtlicher Stunde erst ging die Versammlung auseinander. — Der IN. Tag des Dresdner Pferderennens ver dient mit goldenen Letter» in die -Historie des Renn-Vcr- eins eingetragen zn werden. Ein prächtiger Son nentag war's, warm und windstill und von einer herbst lichen Klarheit, das, einem das -Herz im Leibe lachte beim Anblick der villcnbesäten -Hölicnzüge jenseits des Stroms. Auch die Gipfel der Sächsischen Schweiz schauten wieder cinmal hernieder ins Elbtal. Eine reiche Zahl von Zu schauern und Wettliistigcn hatte sich cingefunden, und doch hätte man angesichts des wunderbar begünstigten Tages noch größere Beteiligung erwartet. Kann sein, daß die Witterung viele zn einem letzten Sommcraiisflng verlockt hatte: dann aber war es das Manöver, das die treuesten Besucher vvn unserer Rennbahn sernhielt. Gestern trat es einmal deutlich in die Erscheinung, das, bnnteS Tuch lind Reinispvrt zwei Begriffe sind, die zilsnmmengehören. Fehlen unsere Ossiziere, so fehlt dem Renntag — und wenn es auch der schönste wäre - Leben und Stimmung. Zwei Marinesähnriche und drei Kadetten vertraten gestern die deutsche Wehrmacht ans Leidnitzer Flur: denn die beiden Rostärzte und den Pvlizeileiitnnnt kann man wohl nicht gut zur aktiven Truppe rechnen. Von den Herren reitern in Uniform hatten die bekannten Reungrösten Karabinier-Major v. Wuthenau und die Ulanenleutnants Stresemann und Mieze dem Scidnitzer Platz die Treue gehalten. Sic waren ans dem Manöver hcrbcigeeilt, Leutnant Stresemann nicht sieghaft wie sonst, aber Major v. Wuthenau und Leutnant Mieze in Form, Heist um den Preis von Dresden im Rehcfelder Flachreuncu kämpfend, der unter dem Jubel der Zuschauer dem älteren von beiden, dem Veteran aus der Dresdner Bah», zusicl. Welche Lnmpathic der Vornaer schwere Reiter dem Seid nitzer Plan enigegenbringt, ging daraus hervor, datz er für gestern allein zehn Pferde aus seinem Stall genannt hatte. Was der Tag an Sport bot, stand der Schön heit des Wetters nicht nach: Starte Felder in jedem Rennen, sloller Start, scharfe Pace, überraschende Siege und rein einziger Sturz. Der Totalisator vermied Bluffs, zahlte aber den Glücklichen doch so viel, dnst sic eine Auto fahrt z» gutem Renndiner in in,seren Weinrestaurants riskieren tonnten. Die Voraussage» aller Sportzeitungen trafen fast bei allen Rennen so rin, wie die Prognosen der Metevrvlvgeii i» dem Sommer, der diese Woche zn Ende gellt. Um so mehr freuten sich die, die sich auf ihren eigenen „Pserdeverstand" verlassen hatte». Seitdem io manches Ticket ans de» Billettnscheii von liebevoller Hand herausgezogen morde» ist, sieht man aus uuscrrm Renu- platz auch mehr Gcndarme. Die Kriminale« machen aber natürlich bessere Geschäfte: gestern tonnte» sic gleich drei Herren zu einer Gratissahrt durch den Groste» Garten »ach der Lchiestgassc cinladen. Wollte man diesen Nrun- bcricht ohne eine Erwähnung der neue» Herbst toG
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