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Dresdner Nachrichten : 01.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188503017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1885
- Monat1885-03
- Tag1885-03-01
- Monat1885-03
- Jahr1885
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- Dresdner Nachrichten : 01.03.1885
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Leegsr, empüsdlt 86M0 viocksrlrolt prüinllrtvi» OI»ni»»p«ßs»vr, in Qualität f-utou üsnxösigeden ölai-Ilvn stlaiul), HU 2 Nr. HO. 30. Zahrgims. Allslage: 40.000 Lrpl. Ij»68ll6N-^U8tLt!t, kltt6r8tlÄ.M 1t 4 !M. äie klasolio. Dle^ellieu kreise io cksn ^iecksllagsn. Aussichlcn für den I. März: Mäßiger Westwind, meist trübe, nachher Niederschläge, Temperatur wenig verändert Dresden, 1880. SvIIlttag, L. MSkZ. verantw-ttltcher Nedatteur sllr Ptzlttisthks vr. «kmil viere» i» Lrelden Während auf der Westasrikanischen Konferenz die gesammte Diplomatie Europas, unterstützt von Vertretern der Vereinigten Staaten Nordamerikas, die Grundzüge eines Völkerrechtes behuss Vermeidung künftiger Kriege festsetzte, erlebt die Welt gleichzeitig ganz wundersame Absonderlichkeiten in der Handhabung des gegenwärtig giltigen Völkerrechtes. Man hat zwar in den letzten Jahrzehnten Ileberraschnngen darin erlebt, die Niemand vorher für möglich gehalten hätte. So hat Rußland, alö Serbien 187V sich gegen die Türkei erhob, ganz offen Offiziere, Soldaten und Kriegsmaterial aller Art den Serben geliefert, obwohl cs mit der Türkei damals im tiefsten Frieden lebte. Gegenwärtig anncctirt Italien am Rothen Meere unzweifelhaft türkisches Gebiet und schcert sich den Henker um die Proteste des Sultanö. Frankreich und (sliina sind seit Jahr und Tag in einem wirklichen Kriege mit einander begriffen, ohne daß derselbe förmlich erklärt wäre. Die Streitenden liefern sich Landschlachten und Seegefechte, zerstören Flotten und bombardiren Küstcnstädte — aber ei» offizieller Krieg ist das beileibe nicht! Diele Hunderte von Franzosen und Chinesen sind bereits gefallen, aber die beiderseitigen Gesandten habe» ihre Paffe noch nicht zugeschickt bekommen. Der französische Gesandte Patenötre z. B. lebt und fungirt ruhig in Peking weiter und nur das Einziehen seiner Flagge auf seiner Amtswohnung besagt, daß irgend Etwas in den beiderseitigen Beziehungen nicht in Ordnung ist. Das Wunderbarste aber ist jetzt eingetreten. England, das die Chinesen heimlich gegen die Franzosen unterstützt, setzte die sogen. I'oreigu onlistoment sei in Geltung, indem cö erklärte: China befindet sich mit Frankreich faktisch im Kriege, in Folge dessen dürfen französische KriegSichisse auö englischen Häfen nicht mehr Koblen cinnehmen, als sie zur Fahrt nach dem nächsten französischen Hasen bedürfen — denn Kohle ist Kricgö-Contrebande. Daraus antwortete Frankreich, daS natürlich nicht Lust hatte, blos die Nachtbeile einer kriegführenden Macht zu tragen, sondem auch die Portheile einer solchen beanspruchte, indem eS das Recht der Untersuchung neutraler Schisse und der Wegnahme von KriegScontrebande in Anspruch na>»». Frankreich zeigte damit den übrig »Mächten an» daß es sich jetzt als im Kriege mit China befindlich betrachte. Aber den Chinesen, dir doch daran am meisten rnteresstrt find, erstattete Frankreich eine dergleichen An» zeige keineswegs. D»I ist «in förmliche» Monstrum «in«» Völker« rechtlichen Auslandes. Den Engländern aber bekommt ihre Partei nahme für China auch nicht sonderlich. Frankreich erklärt nämlich jetzt — Reis für Kricgscontrebande. RciS hat für China bekannt lich eine enorme Bedeutung als Lebensmittel- Schneidet Frankreich den Chinesen die Zufuhr von RciS ab, so lähmt e- ihre Wider standskraft. Die* Hauptstadt Peking steht damit der Gefahr einer Au-chungerung gegenüber ; denn da der große Kanal i», Jnnern Chi nas verfallen ist, muß China für seine Verproviantirung mit Reis den Seeweg benutze». Diese ReiSzufuhren besorgten hauptsächlich die Engländer. Schneidet eine französische Flotte die englischen ReiSzufuhren ab. so schädigt daS di« englischen Handelsinteressen febr emvfindlich. Aber warum sollen die Franzosen daraus Rück sicht nehmen? Die Engländer schmälern ihnen die Versorgung ihrer Kriegsschiffe mit Kohlen, — nun. so verhindern die Franzosen die Engländer in der Verproviantirung Chinas mit Reis. ReiS gegen Rodle! Was KriegScontrebande ist, darüber fehlt eS an klaren Be stimmungen; »um Krieglübren kann man eben Alles und Jedes be nutzen un» r« wird stets im Einzelfalle irgend ein Artikel einer kriegführenden Macht als KriegScontrebande erscheinen. Die. Eng länder aber sollten kein still sein. Ihr Metier. auS den Kriegen Anderer krämerhafte Vortheile zu fischen, ist allgemein verurtbcilt. Ausfällig ist nur der Hocvmuth Albions, der tiotz der Bedrängniß aus allen Erdthcilen immer wieder sich neue Feinde erweckt. Die Verhandlungen des britischen Parlament- über di« in beiden Häusern gegen Gladstone beantragten Mißtrauensvoten schleppen sich trübe und langweilig weiter Abgesehen von seinen persönlichen Anhängern ist eigentlich daS ganze Parlament wider ihn. Die Konservativen, die Whigs der alten Schule, und die imperialistischen Radikalen werten ihm Energielosigkeit vor und »erlangen von ihm, daß er nicht bloS Gordon räche und den Mahdi zermalme, sondern daß er auch für eine dauernde Organisation de» Sudan sorge. Die radikalen Friedensfreunde dagegen zechen ilm unnöthiger Kampflust und wollm, wie ». B. Morley im Unterhaus, daß er Verhandlungen mit dem Mahdi anknüpse, der setoch vo» Jedermann, der mit ihm verhandelt, zunächst verlangt, daß er Mnlmmedaner werde. Alle werfen ihm vor, daß seine Politik unklar, widerspruchsvoll und ziellos sei. „Pall Mall Gazette" nennt ihn rin todtes Holzdild am Bordcrtdeil des Staats- schineS, daS zwar Augen habe, aber mit denselben nicht zu lebe:: vermöge. Dieses Blatt, welches ihm so lang» zur Seite gestanden, nennt seine letzten Reden im Unterbaute eine Schmack und wundert sich nur, daß er sich nicht den Dank der Nation votirt habe. Aber schwerer noch als die sudanesisch-eayptischc Sorge lastet aus den Engländern der Vormarsch der Russen nach Ostindien. ES liegt einzig in der Hand Rußlands, England einen K reg auizrmötlugcn. Die russische KriegSpartei fordert mit Energie die Besitzergreifung von Herat; Zeit und Umstände seien günstta einen großen Schlag zu führen, England sei aus der ganze» Well ln soviel Händel ver wickelt, daß eS sich Alles gefallen lassen müsse. Rußland hat in aller Stille ein Heer von 80,000 Mann in Tnelestan zusammen« gezogen und seine Vorposten bis 10 Mette» w- > von Herat vor geschoben, ja, nach neuesten Meldungen, dmüler hinaus und hat damit die Hauptstadt Afghanistans bereit? umgangen. Der Emir von Afghanistan spielt dabei eine sehr zweideutige Rolle. Er hat trüber in dem russischen Heere gedient, in welchem er noch setzt den Rang eines Obersten einnimmt; gleichwohl bat er sich 1888 mit England verbündet, sodoß England verpflichtet ist, ihn und Afghanistan gegen die Russen zu schützen Augenblicklich hat sich der Emir »ach Lalcutta zum Vicekönig Ostindiens begeben, nian Spiel treibe und die Russen in sein Reich locke. England besitzt kaum die Fähigkeit, dem Emir beizuüebcn, wenn dieser ernstlich die Hilfe Englands anriese. Denn Gladstone hat Alles chethan. um die Norbgrcnze Ostindiens gegen den russischen Ansturm vertheidigungSlos zu machen. Der viel weitsichtigere BcaconSfield hatte eine Grcnzbesatzung von 10,000 Mann an der afghanische» Grenze; so wie Gladstone anü Ruder kam, rcducirtc er sie aus 2000. Beaconsfielv baute Fortifikationen und strategische Eisenbahnen, Gladstone ließ crstere verfallen und ritz die halb gebaute Eisenbahn durch das Pisckintbai wieder aus. Das ganze dazu ver wendete Baumaterial, dessen Transport aus Indien '/r Will. Psd. gekostet halte, wurde von Gladstone mit gleich großen Kosten nach Indien zurückgeschafft und hat jetzt, nachdem inzwischen Gladstone daS Bornirte seiner Politik eingesehen. zum dritten Male die Reise »ach Afghanistan angetrctcn. Die Eisenbahn Hütte längst fertig sein können; ihr Mangel verzögert setzt den Transport englischer Truppen aus Indien aus Monate. Als Gladstone 1878 unsiimigcr- weise Afghanistan räumte, geschah dies angeblich, um Rußland nickt länger zu provociren. Jener Unverstand trug, wie die „Bohemia" erinnert, damals dem Minister Gladstone einen Strom salbungs voller Lobreden ein. Rußland lachte natürlich einen so kindischen Minister aus und statt durch solches Vertrauen Englands gerührt zu sein, drang es in aller Stille unausgesetzt nach Indien vor. Obwohl eS Herat, den Schlüssel zum ostindüchen Reiche, umzingelt, führt es England mit lächerlichen Phrasen an der Nase herum. Es bängt jetzt einzig von dem russischen Reichskanzler. Herrn v. Giers, ab, wieweit dieser im Stande ist, das Drängen der Kricgsvartei zu zügeln, Afghanistan dem russischen Reiche ein zuverleiben. Gelingt es der KriegSpmtei, de» friedliebende» Mini ster beim Zaren mattzusetzen, so stehen wir, wie man dem „Reichs horen" aus Petersburg meldet, am Vorabende einer europäischen Konflagrarion. Besetzt Rußland Herat, so kann England, Dank der blöden Kurzsichtigkeit der Gladslonc'ickcn Politik, es nicht einen Tag daran hindern. Das Bedenklichste dabei ist, daß dieser Fall cintreten kann ohne Wissen, sa gegen den Willen der Petersburger Regierung, die von der Militärpartei vor ein tait »ccompli gestellt wurde. Dann müßte England notbgcdrungen die Truppen aus dem Sudan zurückzichcn und das Niiianv dem Mahdi preiSacben. Es ist zu befürchten, daß eine solche militärische Ent wickelung in Egnpten für ganz Nordasrika eine beoenkliche islami tische Gährung zur Folge baben würde. Der mohammedanische Fanatismus empfinge damit neue Nahrung, und eine in ihren Folge» unberechenbare Explosion in Nordasrika und in Indien wäre sehr zu befürchten. England könnte zu einem solchen asiatischen Zwischenakt, der seine indische Position ernstlich gefährden würde, ninimeimchr schweigen. Es müßte sich dann ausraffen, um den Titaiienkamps, den es in Asien nicht umgehen kann, Mszunehmc». Renelte Telezramme ver „Dresvner Nachr." vom 28. Febr. Berlin. Abgeordnetenhaus. Der Etat Elementar- chulwesen wurde nach langer Debatte genehmiat. Abg. Laifm ührte Beschwerde über das Zurückdrängen der dänischen Untern ents präche. v. d. Recke und Wüsten beschwerten sich über die Belastung der Gemeinden, Wiudtlwrst über Entchristlichmig der Schule durch Beseitigung der geistlichen Schuliuipektivir. Minister Goßler pro- testirt gegen die angebliche Entchristlichung der Schule. Tie geist liche Lvkalschulinspcktion sei noch in großem Umfange vorbanden. Die Verhältnisse der vo» Wächter befürchteten Halbtagsschulen «eien beispielsweise im Regierungsbezirk Minden, wo ein Lehrer oft mehr wie 800 Kinder zu unterrichten habe, sehr schwierig, v. Schorlemer vertbcidigt Windthiirst's Behnilptiuig und erklärte, die Kinder lernten hier übel-flüssiges Zeug, das Notywcndigc aber sei schlechter als ' . ... . ----- den ms- iwfse, daß >886 das Jubiläum der Kunstausstellnng im Gebäude der ehemaligen Hygieneausstellung stottfmdrn könne. Das Kapitel wird angenommen. Die Weiterberathung des Äultusetat findet Montag statt. Berlin. Äm heutigen Leichenbegängnis; des Gesandten von Nostitz-Wallwitz nahm eine Deputation des Bundesrathcs unter Fnhruna des Staatsministers v. Bötticher theil. Die Einsegnung der Leiche war am Tonnrcho^ im Todtensoale deS Krankenhauses zu Erlangen durch den UnivemtätSprediger Dr. v. Zeschwitz erfolgt. Berlin. Das Herrenhaus nahm das Communalnothsteuer- gesesz an. Berlin. Der „Germania" wird auS Rom gemeldet, daß die Verhandlungen Preußensinnt dem Vatikan wicdeiiansgenoimnen seien. Paris. Tic gesammte radikale Presse behauptet, die Aus weisung der deutschen Sozialisten sei auf Ersuchen der deutschen Regierung erfolgt, eine Behauptung, die natürlich icdcr Begründung entbehrt. — Die Regierung fordert die algerischen Araber zur» frei willigen Eintritt in die eingeborenen Regimenter für die Dauer des Tonkinakricges gegen ansehnliche Prämien auf. — Die Türken haben ans Candia 8000 Mann stehen, welche im Nothfalle nach Tripolis geschickt werden können. P " hat, eme Interpellation bezüglich auf dem Opernplatze zu beantworten. Brüssel. Die „Nordd. Allg. Ztg." veröffentlicht ehren an scheinend von bestnntcrrichtctcr Sette stammenden Artikel, worin die verschiedenen Pbastn in den Verhandlungen zwischen Rußland und England bc.iens der G.-enzbenchtigung in Asghannti.n k- .rgelegt werden. Der Artikel schlicht: Rußland beabsichtige die dein!,enden Abmachungen bezüglich Aighanislans unter der Bedingung zu re- spcktircn, daß auch der andere Theil dieselben resveNiie. London. AuS Konslantinapel wird gemeldet, daß. nach verläßlichen Mittheilungen, die Russen in Aiglianistan einriicken werden sobald TliauwAter cingctrctcn und der Schnee geschmolzen sein wird. Lo » do n. Das Oberhaus »ahn, daS non Salisbury bean tragte TadelSvotum mit >80 gegen 68 Stimmen an. — Unter haus. Norlhcolc'S TadeiSvolunr wurde mit 802 gegen 288 Stim me» (also n.'.r 14 Stimmen Meinl eit) al gelehnt Mi. der Minorität stimmten 39 Parmelliten und mehrere Liberal«, damnter Goschen und Förster. — Die «DailyNewS" glauben, ei» g l >- Majorität tür die Regierung werd" dieselbe wahrscheinlich zum Rücktritt ver anlassen. Der sseulige K»b'''etSrakh weide sich nick derEntlassungs- fragc beschäftigen. Die Lo, dlättcr glauben, der Rücktritt des Ministeriums sei unvcrmciaiicb. Die ..TimcS" sagen, cs frage sich, ov daS Ministerium etwas überleben söirne, nur» unter den gegen wärtigen Verhältnissen als ine ernste Niederlage betrachtet werden müsse. London. Unterbau s. Nach Ablehnung deS Tadclsvotnms Northeote'ö schlug Hann»"» hrerai. ein Amendement vor, in welchen erklärt wird, die M gieemig bade in Bettes» Egyptens und Vertrauen des Parlaments und des Landes gerechtfertigt hatte. Dieses Aincndement wurde mit 209 gegen 277 Stimmen abgelehnt. London. Gladstone hat seine Demission eingereicht. Man spricht von einem Emlitiens Ministerium aus Wighs und Tvrries. Die Berliner Börse verlief ungemein still, mit wenig veränderten Kourscn. Die heute Abend zu erwartende Finanz- Publikation der österreichischen Kreditanstalt legte Reserve auf. Gegen Schluß tauchten plötzlich günstige Tivideiidengenichte für die leiten den Banken am. welche eine Besserung zur Holge hatten. Speku lative Banken schlossen dementsprechend höher. Einzelne deutsche Bahnen sehr fest, besonders Mecklenburger und Mainzer, während Ostpreußen znnickgiiigcn. Oestcrreichnche Bahnen vernachlässigt, Elbthalbalm höher. Spekulative Bahnen gut behauptet, fremde Renten fest, Russe» besser. Im Kassaverkehrc waren Bahnen nieist höher-, Banken ruhig, fest. Bergwerke gut behauptet, Industrien ziemlich belebt. Bauwerke und Cementsabrikcn bevorzugt, deutsche Fonds still. Preußische Consols nachlassend. Von österreichischen Prioritäten mährisch-schlesische und französische 4proz. bevorzugt. Aranttur« «. M.. es. gkbrukir. llredl, 2S0>/,. Slaar»«,tzn —. Uombdrdt« Ni«/,. «Oer Lool« —. Lksierr. Elldrrrknte —, Paplerrente —. GLltjtcr 22». 0«slklr. «olditiue —. 4°/» Ung. »oldrtnre 81,43. 21« ltkiisrn —. SV« Rultrn —. 8. vrtenkanlcthe —. üttuksie Unzor. voltanl. —. s. OrtentanUtlie —. Un,«. Vnvlerr. —. Disconto AM,. E,»»t«»7,»3. «oUb.-B.-. Türkin 17,42. Fes,. »Ii«, 28. Jcbrnar. LrcdU 308,10. LlaatSdalm 307,10. Lombarden 141,70. Nordwellb. 170,00. Marliieien 80,OL. Un,. üicd» 310,30. Neicrvtrr. Kar««, 28 gcbrnnr. Echtub. Steiltr 81,07. Anleihe 100,07. Italiener 87,00. Staalibahn 032,co. Lombarden 307.00. d». Prioritäten —. Siebter 342,00, Leit. Goldrente —. Ronnier St'/,, Litoinane» OlO.no. gcst. London. 28. gcOrnar. Sonn, u Uhr 10 Min. ÜonsolS S8>/». 1873er Rnffe, SS. Italic»« 80'/,. Lomdardrn 72'/,. Türken 77-/,. 4°/, fimd. Rmcrtk. 125-/,. 4"0> Ungar. Siotdrrntk 7!»'/,. Orttcrr. gtoldrrnte 88. preußische konsols l03>/„ Sgypter 07' ,.. Lttomaniiank 11'/,,. Snrj-Actirn 88'/,. — Stimmung: Behaut».-«.— Wetter: Regnerisch. Ktetttn, 28. Februar. Nachm. 7 Uhr. (iSetreldemarlt.s Welzen unverändert, Z loco 704—764, t»r. Avril-Mat 700,00, Pr. Mai-Fnnt 108,00. Roggen matt, , 7oc« 700-13». »r. «Pril-Mat 744,00, »r. Mai-Jnni 744,50. Rüdöl still. - 700 Kg. Vr. Fevniar —. Pr. «»rtl-Mal bO.OO. Spiritu« geschäsislo», lvc» 41,80, s April-Mai 40,30, Pr. Junt-Jnli 44,50. Petroleum loco 8.30. : «««lau, 28. Februar, Nachm, icttrlrkidrmarkt.s Spirit«» Pr. 7R> Liter 7» , Pr»r. vr. Avril-Ma, 43,00, »r. Juni-Juli 44,00, vr. Juli-Auguft 15,00. Weizen i »r. Februar 102.00. Roggen vr. April-Mai 740,50. vr. Mai-Juni 745,50, vr. , Junt.Juli 740,50. RUdol «r. Febr. 52.00, vr. Svril-Mai 51, »r. Mat-Junt 57,50. Zink ruhig. — Drurr: Schön. Lokales und LiichsischeS. — Geh. Rath v. Tschirschky-Bögendorf, General direktor der Stnutseisenbahnen erhielt das kais. österreichische Grob kreuz des Franz-Joiet-Ordens. — Dem hiesigen Fischhändler Heinrich Wanke zu Dresden wurde da-, Prädikat „Kgl. Hof-Fischhändler" verliehen. — Gestern Vonnittag 11 Uhr fand die feierliche Beerdigung des verstorbenen Knininalrath Weller aus dem Trmitatiskirchhofe statt. Nachdem Herr Archidiakonus Nicolai in der Parentatwns- lialle di« Emsegnmiff dr-r Leiche vorgnwmmen hatte, wobei er die Epistel Pauli an die Rönier 14, Vers 7—10 zu Grunde legte und die Verdienste des geschiedenen vortrefflichen Beamten schilderte, ward der Sara nach dem blumeirgeschmückten Grabe übergeirihrt. Zahlreiche Leidtragende hatten sich von nah und fern zu der er hebenden Trauerferer eingesunden. Vom kal. Ministerium des Jn nern war Herr Geh. Regierungsrath Berndl, von der kgl. Kreis- hauptmannicbast Herr RegierunaSrath Dr. Stübel. von der kgl. Po lizeidirektion Herr Polizeipräsident Schwans mit mehreren Mit gliedern vertreten; während die gelammten dienstfreien Mannschaften der Exekutivpolizei und Burcaudecimten dieser Behörde anwesend waren, wurde eine Vertretung der städtischen Wohliahrtspolizei ver mißt. Da der Verstorbene der Loge zu Jena angehört hatte, war eine Deputation derselben erschienen. Auch von Leipzig war alS Deputirter Herr Kriminalrath Hohlfeld, sowie mehrere Deputationen rwesc v »- „Thuringia" in vollem Wichs voran, wurden dem Kondukt vorausaettagen. we Herr l Wenn der Adel hat ihn aber im Verdacht, daß er mit Rußland ein abgekartetes des Sudans cs nicht verstanden, eine Politik ru EM'ickcliv die das ritt der ene gc- " Mid Zwei mächtige Fächerpalmen Am Grabe sprach im Namen der zurückgebliebenen Freunde Herr Pros. Dr. Voigt aus Leipzig. Möge dem verdienstvollen Entschlafenen, der sich allgemeiner Achtung und Beliebtheit zu erfreuen hatte, die Erde leicht sein! — Seitens eines adelige» Abonnenten unseres BlatteS geht uns betreffs unserer nculicken Bemerkungen über Aberkennung des Adels bei adeligen Verbrechern eine längere Zuichrist zu. aus welcher wir, getreu dem Grundsätze: -Vackiotur et altora zrars! folgende Hauptstellen entnehmen. Wenn der Berliner Ndclstag es als wülsschenswerth bezeichnet, daß künftig bei gemeinen, entehrenden Verbrechen der Adel aberkannt werden solle, so liegt darin ebenso wenig eine Beleidigung des BingcrslandcS, wie in der Erhebung in den Adclsstaich eine Geringschätzung des Büraerstandcs. Zunächst ist der Adelsstand nicht der Gegensatz von Bürgcrstand und steht und stellt sich nicht Höher oder niedriger wie dieser. " ' " "" " heute Jemandem aberkannt w-rd, so gehört der Ra sowenig direkt in den Bürg stände unter „Enthebung i mehr nicht auf gleicher Stufe mit denen steht, die übcrbailpt nie mals gedient hoben, srxo ebenfalls nicht „Offiziere" sind! Der Civil- stand wird sich aber niemals beleidigt fühlen, wenn eine Militär- Person wegen gemeiner- Vergehen ausdcmMilitärstandc ausgcstoßen wird. Orden und Ehrenzeichen werden ja auch und mit vollem Rechte, aberkannt; ick besitze keinen Orden, verwahre mich doch aber allen Enrstes, ein Mitbrudcr aller Derer zu sein, denen die Orden und Ehrenzeichen genommen wurden; kein vernünftiger Mensch wird mich dieses meines Mangels halber ans gleiche Stufe mit denen stellen, welchen die Ehrenzeichen abnenommen wurden. Ist die „Ab erkennung des Adels" schon keine Beleidigung für den Brirgersiand, so ist's die „Erhebung" erst recht nicht! Als Belohnung für hervor ragende Verdienste muß auch die „Erhebung" bleiben. Sie lst wie die Ordensverleibring keine Beleidigung snr Diejenigen, denen sie nicht zu Theil wird. Wäre diese eS und wäre die Stcindcscrhöhung eine solche, so müßte cs auch eine Beleidigung sür sciinnttliche „Frei- hcrrn" GermanienS -----c- c,:.. — ^ - „Grafen" erhoben der Grafen gewesen Fürsten erhob. — Der Brzirksverein der Wilsdruffer Vorstadt und Friednchstadt wird nächsten Dienstag Abend eine Mitgliedcrversamm- lung im Tivoli al'halten. Hauptgegcnstand ist ein von Herrn vr. Blocbwitz zugesagter Vortrag: „Ucber den Lündcrbcsitz der Wettiner." e, nämlich England, Nutzianv uno Cer.... sicht. Derselbe dürste gegen Mitte März ersolge«.
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