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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187804218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: S. 2084 statt S. 2082
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-04
- Tag1878-04-21
- Monat1878-04
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1878
- Autor
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0-50 1 älbern, sttage den >r m die Schlacht- i. Weyen und auf 320 Br» 320 Br., k.. slöo'/, 147'/. »d. »öl matt. Spirr- 43, pr. )00 Liter 1000 Sack. ,bi1e loco Gd., vr. Bedeckter 33 Faß rd white, le. Umsatz Schmal,. (Schb'f- Nai 10.45, c. Auguit- rizen loco Sb., 10.85 6.60 Br. 7.35 Br. - (Schluß- lebend. — :roleum ype werp. pr. Mai september- anaeboten Grichrtal früh v',, läßlich Uhr. »rtnkü»« «d roPedVt,, I»h«nm»gasse »«. L,>>B»»1r, da «odalto,: AvroMtag« Id-l, Uhr. Nachmittags 4—6 Uhr. der s«r dte nächst. Nummer defttmmtra «« «oche»MGe« bis Nachmittag«. « Saan- srähdts'/^UPr. I Za dra NUÄ«, flr I^ Lmmtzau: Ivtt» Me««. Untversttättstr. rr. I N«ts Llsche, Latharmeustr. 1«, p. «r dN '/^ »hr. Tagrblalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichtc, Haudclr- nnd Gcschästsvcrkchr. S«fl«8e 1L,»gch. rv»»MMk,tatt«o vtenelj.^SN.. mcl. Bnngkttot,» b Mr, dnrch die Post dezogen s Mt. Jco« einzelne Nummer U Pf. Belegexemplar io Pf. Prdshreu für Extrabeilagen ohue Pastdefürdmulg 3« Mt. mit Post befördern ng 4b Mt Znsrralc baesp Petitzeile sv Pf. Größere Schriften laut nuferem PrnSverzeichniH. — TadellarilLr > Satz nach h-herrm Tarif, «tttamr, »ater de» Lkdaetlamstrta di« Spaltkeil« 4v Pf. Inserat« find stets an d. texedttta, zu senden. — Rabatt wird nickt gegeben. Zahlung pr»«» umarm-«lo oder durch Postvorfckng. 111. Sonntag den 21. April 1878. 72. Jahrgang. S»r Keter des «elmrtStage« Er. IN«festst de« Könt,» »»> Snchsen wird ^ . Dtensta«. de« 28. April d. I, «M«»s 1'/, U»r Kestmatzl ,m hlefiaen Schützentzause ftattfinden. ^ welche sich betheiligen wollen, werden gebeten, die Tafelkarten i» 3 ^l bei Herrn Friedrich Georg Keyßelitz, in Firma Earl Heinrich Mentz L Co., Reichsstraße Nr. 20/31, oder im Schützenhausr Herrn Hoffmann, bei Elfterem bi« »um 20. diese« Monat«, Nachmittag- 4 Uhr, m Empfang zu nehmen. Leipzig, den 10. «pril 1878. Der «ath der Etatzt Leipzig. vr. Georgi. Mefferfchmidt. crcht von aeter: 28, »d windig, aarkt war ,e und die eblicb. — im Wertbe e laufende aaen zur > aeschäfts- Preise so ur schwach ser zu ver las mehr, altung der twas mehr Geringes b Llualit! r 9ahn bez., Mai Junc /, -X de,.. . 7000 Ctr. rach Qua- ab Baku «zahlt, do. April-Mm i 145 bis '/, bez.. bez. Gek. - Qualität b Qualität — 138 .x. )-137 ^c. 1—138 ^l, Bahn bez.. Ptai-Juni Gek. 2000 4 na» 140 ab Xl. Futter« ert. d 1: 37.50 do. o ilo Brutto il 10.80 Mai-Juni lO b«».. September- r. Kündi- co 67.5 ^X »ai 67 September- indigungS- 4 :o 83.6 >l, : - October zungSpreiS iß 51.3 -zahlt, mit lai bl bis -51.4 bis '»—52.3 1 bez.. bez. Gek Eltze aoo Ctr. : de« Nord' hier einge rtlantischen am 3. hier ange- „Erin" ist golivia" ist offen: in l): „Onta> rpool. ZU gksälllgkN VelllhtllNg. Unsere Expeditton ist morgen Montag den 22. April nur Vormittags bis '«9 Uhr Eröffnet. Bekanntmachung. In Folge der zum Finanzgesetze vom 13. December vorigen Jahre« erlassenen AusführungS-Berordnung i demselben Tage ist der diesjährige erste Termin der Gewerbe- und Perfonalsteuer a« 5. April a. o. nach Höhe von Vier Zehntthetlen eines ganzen Jahresbetrages fällig nd werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeträge für diesen Termin nebst städtischen Abgaben, welche letztere 1) 8» -4 auf je 1 volle Mark de- ganzen StaatSfteuer-NnsatzeS bei den Bürgern und allen sonst mit mindestens 3 vollen Mark Staatssteuer und darüber veranlagten Personen, sowie ») 40 aus je 1 volle Mark des ganzen Etaatssteuer.NnsayeS bei den unter 1) nicht mit begriffenen sogen. Schutzverwandlen betragen, ftuuen 14 Tagen an die Etatzt-Steuer-Einnahme allhier — Ritterstraße 15, Georgenhalle, 1 Treppe echt« — pünktlich abzuführen, da später di« gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintreten müssen. Hierbei sind die von der Handels- und Gewcrbekammer sowie von den vereinigten Sirchenvor- tintze« ausgeschriebenen Steuerzuschläge, Erstere nach Höhe von 2 -4. beziehentlich 1 H, Letztere «ach »Atze »o« 8 -4 auf je 1 volle Mark des ganzen JahresbetragS von den diesen Abgaben verfallenden Steuer pflichtigen mit zu entrichten. Leipzig, den 6. April 1876. Ter «ath der Stadt Leipzig. vr. Georgi.Taube. Bekanntmachung. Für die Droschken - Toursahrten nach Möckern einschließlich der Caserue daselbst (Fahrtaxe lll. de« legmativs und Tarifs für da« Droschkenwesen in Leipzig, vom 2V. September 1874) haben wir folgende »«ränderte Taxe festgesetzt: I,P-rfo»e»,atzk. US Pf. 15» Pf 17b Pf. j 2»» Pf. Diese Laxe tritt mit dem 20. April dieses Jahre« in Geltung. Leipzig, am 15. April 1878. Der «ath nutz das Poltzei-Amt der Etatzt Leipzig. vr. Tröndlin. vr. Rüder. Wangemann. Bekanntmachung. Die nicht genannt sein wollende Schwester eines verstorbenen hiesigen Lehrer- hat uns durch den Rector der Thomasschule 300 übergeben lassen zur Begründung einer Stiftung für den „Domestikus" ans dem Alumnate genannter Schule, um dadurch ihre Dankbarkeit für die ihrem Bruder als Alumnus der Thomas schule erwiesenen Wohlthaten zu betbätiaen. Nachdem wir die Annahme dieser Stiftung und die Ucbernahme der Verwaltung derselben beschlossen »oben, bringen wir dies mit dem aufrichtigsten Danke gegen die Stifterin für ihren bewiesenen Edelsinn hiermit zur öffentlichen Kenntniß. Leipzig, am 17. April 1878. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Willisch, Refdr Bekanntmachung. Der Zugang zum Georaenhause vom Ranstädter Steinwege ab durch den sogen. HoSpitalgang wird »egen Ueoerwölbung des Elstermühlgrabens und Herstellung der Jacobsstraße vom Dienstag den 33. d. M. m gesperrt. Leipzig, am 18. Apnl 1878. Der «ath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung. 1. Der »fßetelle Anfang der diesjährigen Ostermeffe fällt auf den 6. Mat und eS endigt dieselbe mit dem 25. Mat. 3. Während dieser drei Wochen können alle in- und auSlänPtsche« Handelsleute, Fabrikanten und Gewerbetreibende ihre Maaren hier öffentlich feil bieten. Doch kann der Großhandel in der bisher üblichen Weise bereits in der zum Auspacken bestimmten Vorwoche, vom 39. April an betrieben werden. 3. DaS ««Spacken der Maaren ist den Inhabern der Meßlocalien in den Häusern ebenso wie den in Buden und auf Ständen feilhaltenden Verkäufern in der Woche vor der Uöttcherwoche gestattet. Zum Etnpacken ist das Offenhalten der Meßlocale in de« Häuser« auch in der Woche nach der Zahlwoche gestattet. 4. Jede frühere Eröffnung, sowie jedes längere Offenhalten eine- solchen BerkaufslocaleS wird, außer der sofortigen Schließung desselben, jedeSmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung, mit einer Geldstrafe bis zu 75 geahndet werden. 5. Personen, welche mit dem in 8- der deutschen Gewerbeordnung vorgeschriebenen Legitimations scheine nicht versehen sind, dürfen bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 150 oder entsprechender Haftstrafe den Haustrhandel während der Messe nur nach eingeholter Erlaubniß deS Polizeiamtes und auch mit dieser nur m den eigentlichen drei Meßwochen betreiben. 6. Auswärtigen Spediteuren ist von der haupttollamtlichen Lösung deS WaarenverschluffeS an bi« mit Ende der Woche nach der Zahlwoche das Speditionsgeschäft hier gestattet. Leipzig, den 19. Februar 1878. Der «ath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Bekanntmachung. Die am 7. vor Man. versteigerten beiden Bauplätze an der Auen- und Fregeftraste find den Höchftdietentze« zugeschlagen worden und daher die übrigen Bieter in Gemäßheit der Versteigerungs Bedingungen ihrer Gebote, wie hiermit geschieht, zu entlasten. Leipzig, den 18. April 1876. Der «ath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Cerutti. Bekännttnachüng. Wegen vorrunehmender Scbleußenbauten auf dem zwischen der Arndt- und Molktkeftraße gelegenen Tratte der Kochstraße wird dieser Straßentract von jetzt ab bis auf Weiteres für den Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 18. April 1878. Der «ath der Stadt Leipzig. vr. Georgs. Wangemann. Bermikthung einer Abtheilungder Fleischhalleam Hospitalplatze. Die durch Kündigung seitens des Seitherigen Abmiethers am 15. Juni tz. I. miethfrei werdende Ab- ttzetlnng «r. 8 der Fleischhalle a« Hoopiralvlatze soll van da ab gegen einmvnatliche Kündigung Dienstag, den S«. ds. Mon. vormittags 11 Uhr» an RathSftelle im Wege der öffentlichen Versteigerung anderweit vermtethet werden. Die Versteigerungs- und Vermiethungsbedingungen können ebendaselbst schon vor dem VersteigerungS- termine eingesehen werden. Leipzig, den 13. April 1878. Der «ath der Stadt Leipzig, ^ vr. Georgi. Cerutti. Israelitische Religionsschule. Die Anmeldung neuer Schüler und Schülerinnen geschieht Sonntag 21. und Montag 22, von 9 bis 11 Nhr Vormittags rm Expeditionszimmer des SvnaaogengebäudeS, Centralstraße 15. Spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt «erden. üanilelsletirruiZtalt. vie Xusaakmeprütung 6er bereits «n<remeI6eten o6er nveb »nrumeläenäen beküler beginnt io 6cr Tvbrllnga-XbtaaUllvg: Alttnoeti 6«n 24. Xprll trüb 7 llkr, in 6er d8il«r«n XbHivllungr 0vnuvr«1ag «ion 25. Xpril ftük 8 vkr. vie ru Vräsen6en ksken eick kierru pünetiiek, mit 8ckreibse6er, un6 im l alle »ie ikre 8<ffmlreogni«!«e »oek nickt einxereiekt baben, mit 8ekulreugni«8en verseken, einrulin6en. Xm 25. Xpetl krilb 8 Udr »»er6en 6ie für 6en einjährigen Lurau» »ngemeI6elen 8cknler emgeviesen. t)arl A'oltrum, virector. Hierdurch werden die Eltern derjenigen Kinder, welche Ostern 1880 confirmirt werden sollen, aufge fordert, dieselben in den zwei folgenden Wochen zum Vorbereitungsunterricht anzumelden, und zwar die Knaben bei Herrn Pastor vr. Howard, die Mädchen bei Herrn Pastor v. Dreydorff. Das evang.-reform. Pfarramt zu Leipzig. Leipzig, 2». «pril. Die Osterglocken klingen durch die Lande, und v,e die Natur ihre eisigen Fesseln abgeschüttelt und in frisch grünende« Festkleid angelegt hat, so regt ich auch m den Menschen ein freudiger Werde gang ; die Hoffnung treibt junge Keime und neue« keben erblüht in den Gemüthern. DaS freundliche Wunder, welches die wiedererwachte Natur ring« cmher auSbreitet, ist den Menschen ein Sinnbild, ine ermunternde Bürgschaft für die Besserung und Erfrischung, für die Wiederbelebung und Verjün- ung, deren sie selbst bedürfen. Ja, „der Mensch nrd alt und wird wieder jung, und immer hofft r auf Besserung." Und gerade daS Osterfest ist o recht ein Fest der Hoffnung. Lasten wir also eute die ernsten Sorgen, die bangen Zweifel, die »nS sonst beschleichen mögen, wenn wir die Weltlage «trachten, hinter un« und öffnen wir die Pforten veit, damit die Hoffnung leuchtend und wärmend ereinstrahle, die Hoffnung auf „bessere Zeiten." Wir ad« auch Grund zur Hoffnung. Denn gerade etzt, als ob die Politik ein menschliches Rühr« khlte und un- eine rechte Osterfreude bereit« vvllte, tritt die Gefahr eine- neuen großen Kriege- oieder zurück. Die neutralen Mächte sind ernst wd kräftig bemüht, die Ehren- und Machtfraaen, vegen der« Rußland mit England und Oester reich in Streit liegt, auf die Bahn friedlicher Ber« ländignng zu schieden, nnd die streitend« Parteien ier« «nd sträuben sich wohl, aber sie widerfetz« ich nicht hartnäckig diefem Bemüh«. Deutschland leht i« Vordergrund« der Frieden-Vermittelung; üxr auch Frankreich hat ein starke- Jutereffe an Geling«; denn e- steht bereit- dicht vor wunderschön« Monat Mai", in welchem e- seine Weltausstellung zu eröffnen und Gäste au- aller Herren Ländern m seiner Hauptstadt zu be grüßen hofft. Und so kann e« vielleicht kommen, daß im nächsten Monat die Vertreter der Mächte in unserer deutschen Kaiserstadt zusammentreten, um die Herstellung eine- dauernd« Frieden- zu berathen, während gleichzeitig die Industrien, die Künste de- Frieden- in der französischen Haupt stadt ihr Stelldichein abhalten. Im Innern Deutschland- sieht eS zwar nicht scbr österlich aus. Da ist noch Alles m dunklem Ring« begriff«, und die Klärung scheint noch weit. Dennoch wollen wir auch hier festhalt« an der Hoffnung auf Besserung und dabei bedenk«, daß wir selbst sehr viel dazu beitragen können. Auf den Gang der großen Politik, deren Räder werk ein so unendlich gegliedertes ist, haben wir wenig Einfluß« die Gestaltung unserer inner« Verhältnisse aber ist in unsere Hände gegeben, und mehr als anderSwo gilt hier da- Wort: „Laßt unS bester werd«, gleich wird'- bester sein!" Feie« wir in dieser Stimmung und Gesinnung da- Osterfest, so wird diese- un« nicht nur zu einem Feste der Erbauung und Erholung, sondern zu einem Feste innerer Kräftigung und Neubelebung, zu einem wahrhaften Ostern werden. Solch ern fröhliches Osterfest wünschen wir allen unser« Freund« nah und fern! Ta-e-geschichMche Ueberjicht. Letpzt«, 30. April. Ueber da- wirthschaftliche Programm der Regierung schreibt die „N.-L. C": Bier Wochen sind ins Land gegangen, seiden, sich in Preußm der Ministerwechsel vollzogen hat. Es fehlte nicht an Stimmen, die denselben, wie wenig sie auch sonst mit ihm einverstanden sein mochten, doch als daS Ende der bis dahin herrschend« Un klarheit begrüßten. Heute sieht man sich gänzlich enttäuscht. Klagte man früher über unerträgliche Ungewißheit, so befinden wir unS jetzt im Zustande vollendeter Eonfusion. Die Organe, welche man als die Vertreter de-Regierung-standpunctes ansieht, werfen den Nationalliveralen vor, die Regierung in ihrem wirthschaftlichenProarammnicht unterstütz« zu wollen. Welche-aber ist denn da- wirth- schastliche Programm der Regierung? Nehmen wir z. B. die Zollpolitik. Allerdings, die Einen erhoffen, die Anderen befürchten eine schutzzöllnerische Reaktion. Aber auf welche Anhaltepuncte hin ? Herr Camphaus« ist zurückgetretm, indeß, obschon seine freihändlerische Gesinnung außer Zweifel war, erklärte Fürst BiSmarck noch am 23. Februar d. I., daß der Moment, wo möglicher Weise seine und Camphausen'S Wege sich trennen könnt«, nicht vorliege, ja daß er diese Wege noch weiter zusammenführen zu sehen hoffe, als er vor Jahren habe vorauSsehen können. Geht daraus die Ab sicht eine- grundsätzlichen Bruche- mit der bis herig« Zollpolitik hervor? Und bat Fürst Bi-- marck sonst etwa jemal- diese Absicht in amtlicher Weise kundgegeben ? Inzwischen aber eignet sich die „Provinzial-Eorrespondenz" die Schlagwörter und Kernsprüche der ausgesprochensten Schutz zöllner an. wird der Regierung der Plan einer Wiedereinführung der Eisenzölle in Verbindung mit der Errichtung von Getreidczvllen unter geschoben, wird von dm Osficivs« die Mime angenommen, al- Hab« die Regierung die sicheren Heilmittel für alle Leiden der Industrie in der Tasche und werde nur von den bös« National- liberalen verhindert, sie anzuwenden. Nun woh/ sagen wir, glaubt die Regierung diese Mittel wirklich in Besitz zu haben, dann endlich einmal heraus damit! Wer hält denn im Ernst die nationalliberale Partei, also grade diejenige Partei, in welcher die Interessen deS Gewerbefleißes vielleicht mehr alS in iraeri > einer andern vertretm sind, für so verrannt, daß sic concrete Vorschläge, leidend« Gewerbezweigen zu hel fen, rundweg zurückweisen sollte? Wo aber sind diese Vorschläge? Außer der RetorsionSmaßregrl gttfeu die französisch« nognit« - X - cLutlon — eine Maß regel, die an sich, nach dem eigenen Geständniß der Betheiligt«, für die Eisenindustrie nur von uv- wesentlicher Bedeutung gewesen sein würde — ist nicht- Derartige- bekannt geworden. Wir sehen lediglich ein paar schablonenhafte Phrasen der „Provinzialcorrespondenz." Ist das ein Programm ? — Andererseits die Steuerpolitik. Tag für Tag variiren die ..Freiwilliggouvernementalen" in allen Tonart« die Anklage, daß die Nationalliberalen sich dem Steuerreformplane de- Fürst« Bismarck widersetz«. Woaberist denn dieserSleuer- reformplan? Wir Hab« zu Anfangs der dies malig« Reich-tag-session ein paar Steuervor lagen gesehen, welche zunächst nur den Zweck hatt«, ein währmd der Budgetberalhung fast ganz verschwundene- Deficit zu decken; den Ansprucb, die.Grundlage einer Steuerreform zu sein, mach ten sie selbst nicht. Außerdem Hab« wir aus dem Mund« de- Reichskanzler- eine Lobpreisung dcs Tabaksmonopols gehört. Aber die bloße Verkün digung dieses „Ideals" ist doch nicht gleichbedeutend mrt einem wohldurchdachten Plane, wie in Zukunft die gesammte Steuerlast in Reich, Staat und G« mein»« gerechter beziehungsweise zweckmäßiger z»
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