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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 07.08.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190608075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19060807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19060807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1906
- Monat1906-08
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Erscheint Dienstag, Donnerstag nnd Sonnabend und wird am Abend vorher auSgcgeben und versendet. Vierteljahr-Preis l Mark 20 Pfennige ausschlicßlich Boten- und Postgebühren. Bestellungen werden in unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. «lhenlilitt Inserate werden mit 10 Pfennigen ftii die --gespaltene KorpuSzeile berechnet und bi« mittag» >2 Uhr de- dem Tage de» Erscheinen» vorhergehenden Tage» angenommen. Für Nachweis und Offerten-Annahme 10 Pfennige Extragebühr. Fernsprech »Anschluß Nr. 12. für Zschopau MW und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. ^ 92. Dienstag, den 7. August 1906. 74. Jahrgang. Bekanntmachung Verkauf von Reichsstempelwertzeichen betreffend. Im Anschlüsse an die Bekanntmachung des Königlichen Finanzministeriums, die Ausführung des Reichsstempelgesetzcs vom 3. Juni 1908 betreffend, vom 20. Juli lfd. Js. wird bekannt gemacht, daß mit dem Verkaufe von Vordrucken zu Schlußnoten, mit der Abstempelung von Privatvordrucken zu Schlußnoten und von Vertragsurkundcn über rcichsstcmpelpflichtige Anschaffungsgeschäfte (H 18 des Gesetzes) sowie mit dem Verkaufe von Schlußnoten-, Frachturkundcn- und Personcnfahrkartenstcmpelmarken und mit dem Umtausche unbeschädigter, amtlich gestempelter Vordrucke zu Schlußnoten und un beschädigter Reichsstempclmarken (Z 129 der Ausführungsbestimmungcn des Bundes Aus Sachsen. rats) neben den i» Ziffer 2 der bczeichnetc» Bekanntmachung angeführten Hanptzoll- ümtcrn mit Wirkung vom 1. Juli lfd Js. ab beauftragt worden sind: die Steuerämter Crimmitschau, Döbeln, Frankcnberg, Glauchau, Kamenz, Limbach, Löbau, Meerane, Mittwcida, Reichenbach, Riesa uno Wurzen, die Ncbenzollämter I Klingcntal und Schöna, die Untcrsteuerämtcr Aue, Burgstädt, Oelsnitz i. V., Schneebcrg, Werdau und Wollenstem, sowie das Nebenzollamt II Unterwicsenthal. Dresden, am 2. August 1906. Königliche Zoll- und Ttenerdirektion. Zschopau, den 7. August 1906. Der Neudruck des Berichte» über da» Heimotsest ist erschienen und für 20 Psg. in der Expedition d. Bl. zu haben. — Nachdem schon am Freitag Nachmittag in der sechsten Stunde ein heftige» Gewitter mit starkem Regenguß, bet welchem der Blitz ohne besonderen Schaden anzurtchlen in die Ableitung de» Schornstein» der Wirkwarenfabrik einschlug, unsere Stadt und deren Umgebung berührt hatte und die drückende Schwüle «in wenig gemildert worden war, zogen in der zehnten Abend stunde unter gewaltigen elektrischen Entladungen, die ein gran diose» Schauspiel boten, von ollen Seilen drohend« Wetter gegen die Stadt heran. Di« Menschenmenge, welche de» Feuer werk« wegen den Schützensestplotz bevölkerte, halte Gelegenheit einen Vergleich zu ziehen zwischen dem künstlichen Feuerwerk und den überwältigenden Erscheinungen, die da» wunderbar schöne Naturschauspiel dem Auge darbot. Ununterbrochen zuckten Blitze aus und zauberten Lichtisfekle hervor, die keine «ensch- liehe Kunst, kein Feuerwerker in gleicher packender Schönheit und Erhabenheit darzustellen vermag. Al» dann aber ein starker Sturm «insetzte und da» Donnerrollen in den Lüsten drohender wurde und sogar einige Minuten lang Schloßen herabprasselten, da mag so manchem ängstlichen Gemüt« bange geworden sein. — Aber nicht lange währt« e», dann trat nach und nach Ruhe ein, die ausgeregten Naturgewalten beruhigten sich und in der Ferne nur blitzte «» noch veretnzelt aus, und auch der Donner verstummt«. — In unserer Stadt hat, wie man hört, da» Unwetter glücklicherweise keine nennen-werten Schäden verursacht. Aus dem Schützensestplotze aber soll da» Gedränge unheimlich gewesen sein und manche Toilette mag Schaden gelitten haben, — — aber da» läßt sich reparieren. — Vom Zschopouer Schützensestplotze. Da» am Freitag Abend stattgesundene Feuerwerk, welche» von dem Liese- ranten Herrn Kochert geleitet und von dem Oberjäger Her mann Partzsch abgebrannt wurde, hatte ein« nach tausenden zählende Zuschouermenge herdeigezogen und übertras »n Reich haltigkeit und Schönheit alle bi» jetzt dagewesenen Feuerwerke. Leider brach kurz daraus ein schwere» Gewitter lo», wodurch den Geschäften aus dem Feftplatze ein großer Schoden erwuch». Der Kammer» am Sonnabend Abend, an welchem auch da» Kommando der Freiwilligen Feuerwehr teilnohm, verlies glänzend. Nach einem aus Sk. Majestät den König Friedrich August aulgebrachten Hoch wurde salzende» Telegramm noch Sei»-Alegg abgesandt: .Die alleruntertänigst Unterzeichnete brachte gelegentlich ihre» Kommerse» beim J°hre»sest ein begeisterte» Hoch aus Ew. Majestät au» und gelobte unwandelbare Treue dem König und dem ganzen Königlichen Hause. In allerunter tänigster Ehrerbietung die Priv. Schützengtldr Zschopau. Ltebmann, Major." Hieraus traf am Sonntag folgende Antwort ein: .Sei»-Altgg, 5. August 1906. Se. Majestät der König lasten der priv. Schützengilde Zschopau sür Ihren treuen Huldtgung»gruß besten» danken. I. A: A. von Wilucki, Flügeladjutant." Am Sonntag nach dem Schiihenau»zug hatte sich wieder «in zahlreiche» Publikum eingesunden. Die Würde de» Vogel- könig» errang sich durch einen wohlgeztelten Schuß Herr Kaufmann Lurt Hentschel. — Bei der hiesigen Sparkasse erfolgten im Monat Juli d. I. 680 Einlagen im Betrage von 57997 Mk. OS Ps. und 252 Rückzahlungen Im Betrage von 40999 Mk. 48 Ps. Die Gesamteinnahme betrug 675 0S2 Mk. 18 Ps., die Se- samtauSgabe 658240 Mk. 85 Ps., der bare Kast-nbestand 2l79l Mk. 88 Ps. — Der im Jahre 1875 gegründete Sächsische Militär- Lebentversicherungrderein zu Dre»den tritt soeben mit seinem 30. R«ch«nschasl»bertcht vor die Oeffentltchkeit. Die im verflossenen Geschäst»jahr erzielten Erfolge find al» durchau»- ersreuliche zu bezeichnen. Der Berstcherung»bestond erhöhte sich aus 59965 Policen über 14808545 Mk. 50 Psg. Ver- sicherungSsumme. Die Einnahmen betrugen ivSgesamt 706054 Mk. 73 Psg, die Aukgaben 395434 Mk. 77 Psg. Von dem erzielten Ueberschusse an 310619 Mk. 96 Psg wurden 288 289 Mk. 52 Psg. zur Erfüllung der Prämten- reserve benutzt, die damit eine Höhe von 3236028 Mk. 43 Psg. erreicht hat. Ferner wurden 22 000 Mark dem außerordent lichen Reservesond» zugesührt und 330 Mk. 40 Psg. aus neue Rechnung vorgetrogen. Do» von jeder Belastung srele Vermögen de» Verein» betrug am Schluffe de» Bericht»jahre» 3463618 Mk. 60 Psg. und wird in der vorsichtigsten Weise verwaltet. Di« Stcherheit»gew»hr ist bei dem Vereine somit eine vollständige und ebenso gewisse, wie bei jeder anderen namhaften deutschen Gesellschaft. Welche Fülle von Segen der Verein spendet, ist darau» zu ersehen, daß derselbe im Berichtsjahr sür Tode»- sälle sälltg gewordene Versicherungen rc 274803 Mk. 9 Psg, seit seinem Bestehen ober 2045000 Mk. an seine Mitglieder bez. deren Hinterbliebene zur Autzahlung gebracht hat. E» ist die» eine Leistung, aus die der Verein mit freudigem Stolze blicken kann; den« wie manche Sorge mag mit diesen Zahlungen gehoben, wie manche Träne getrocknet worden sein l Der Verein, der am Ansange diese» Jahre» eine bi» zu 27 Proz ansteigende Dividende gewährte, kann jedermann wärmsten» empfohlen werden und verweisen wir nur noch aus da» in der heutigen Nummer diese» Blatte» enthaltene Inserat. — Herr Realschuloberlehrer P. Groß au» Chemnitz hatte am 2. August in Gemeinschaft mit seiner Frau den See- kosel (2810 Meter) am Pragser Wtldsee bestiegen. Während einer Raft aus dem Rückwege klagte er über ein leichte» Un- behagen, und wenige Minuten später hatte ein Herzschlag dem Leben de» natursrohen Alpenwanderer» ein -llzusrühe» Ziel gesetzt. Auch die Bemühungen eine» mitanwesenden Arzte» blieben ersolglo». In ihm verliert dl« Chemnitzer Realschule einen überaus tüchtigen und beliebten Lehrer, die Sektion de» deutschen und österreichischen Alpenverein» eine» ihrer eifrigsten Mitglieder. — Da» .Chemnitzer Tageblatt" schreibt: Ein Hagelwetter von ziemlich beträchtlicher Energie bedrohte am Freitag Abend kurz vor 6 Uhr unsere Stadt. Unter Donner und Blitz prasselten Eltstücke bi» zum Umlang großer Kirschen hernieder. Zum Glück währte der Hagelsall nur etwa 3 Minuten, und da er nicht von Sturm begleitet war, ist erfreulicherweise kein wesentlicher Schaden ungerichtet worden. Nur die sommer müden Blätter der Bäume fielen ihm zum Opfer. Da» Hagelwetter löste sich in «Inen kräftigen Regenschauer aus, der leider nur von ganz kurzer Dauer war. sodaß man in der Stadt nach dem Gewitter von einer Abkühlung der sommer lichen Schwüle, die nun schon so lange aus un» lastet, kaum etwa» verspürte. Rur in den Anlagen war eine gewiste Frische bemerkbar, die di« abendliLen Spaziergänger recht an genehm empfanden. — In der Nacht gegen 10 Uhr zogen von neuem Gewitter über die Stadt heraus, die ebenlall» mit einem etwa 5 Minuten dauernden Schloßenschlag einleiteten, dann aber mit länger anhaltendem prasselnden Regenstrom dle Straßen überfluteten. — Der mit dem am Freitag Abend In der 10. Stunde ausgetretenen Gewitter verbundene Hagel hat namentlich im Stadtteil Altchemnitz beträchtlichen Schaden ungerichtet Durch die Schloßen in der Größe eine» Taubeneie» find an den Bäumen Aeste, Aepsrl, Birnen rc. abgeschlagen worden. Ebenso ist auch da» aus den Feldern anstehende Getreide stark be schädigt und zum großen Teil ntedergeschlagi» worden. Ferner find etwa 600 Fensterscheiben der Wohnungen und Dach kammern zertrümmert worden. — In Falkenau bet Flöha wurde der Grundstein gelegt zu einer Turnhalle nebst Kegelbahn. Dies« Halle, sür Schule, Feuerwehr und Turnverein bestimmt, läßt di« Vaumwoll- spinneret Georg Ltebermann au» eigenen Mitteln erbauen. Die Kosten dürsten 25000 Mark betragen. — Ueber da» Waldgebiet bei Crottendorf im Erzgeb. Ist ein Wolkenbruch niedergegangen. Infolgedessen stieg der Wasserstand der durch den Ort fließenden Zschopau in wenige» Minuten ganz bedeutend. Da» lehmsarbene Master sührte allerhand Gerümpel mit sich. — Für die Beschleusung der Stadt Marienberg, die sich au» hygienischen und ästhetischen Gründe» nicht länger hinauSschieben läßt, ist Ingenieur Löffler in Fretberg mit der Ausarbeitung eine» Projekte» betraut worden. Diese» bedars jedoch der Nachprüfung und Ergänzung. Die dortige Stadt verwaltung hat sich de»halb mit dem Bautnspeklor a. D. Ferch land in Leipzig, der tnsolge seiner srüheren amtliche Tätigkeit im Erzgebirge mit den dortigen Verhältnissen sehr vertraut ist, in Verbindung gesetzt. Dieser soll beauftragt werden, da» Löfflersche Beschleusung»p,oj«kt zu überprüfen und zu ergänzen und einen Bebauung»plan sür diese Stadt anzusertigen, der sich ebensall» al» eine unabwelkbare Notwendigkeit für di« zweckentsprechende bauliche Fortentwicklung unsere» Gemeinwesen» hrrauSgestellt hat. Dt« städtischen Kollegien haben sür dies« Arbeiten ein Berechnung»gcld von 6000 Mk. bewilligt. Die Beschleusung der Stadt ist ohne der vorher schwer zu berechnen den Felsenarbetten aus 130000 Mk. veranschlagt. — Ein tödlich verlaufener Unglück»sall ereignet« sich in Freibera in der Eisengießerei und Maschinenfabrik vo» Paschke L Co, dem der Arbeiter M. B. Berger au» Konrad»- dors zum Opser fiel. Al» mittel» «tue» Krahne» ein« schwere Walze in die Höhe gehoben werden sollte, riß ein Ring, so daß die Walze herobstürzt« und die Bohlenunterlage durch schlug. Hierbei traf ein Stück den Berger gegen den Unter leib und lötete ihn aus der Stelle. — Bei einem am Freitag Abend sich über unser Erz gebirge entladenden sehr schweren Gewitter tras «in Blitzstrahl da» Albin Melzersche Bauerngut in Wiesa bet Annaberg. Da» au» Wohnhau», Stallung, Schuppen und Scheune be stehende Anwesen ist samt reichen Erntevorräten bi« aus die Umfassungsmauern ntedergebrannt. Nur mit Mühe konnte da» Vieh gerettet werden. Durch die zahllosen Blitzschläge find auch mehrere mit der Annaberg-Buchholzer Fernsprechzentrale verbundene Telephononschlüffe zerstört worden. — Ertrunken ist Freitag nachmittag in dem In der Nähe de» Bahnhose» Schönseld i. Erzgeb. gelegenen sogenannte» Herrenteich der noch ledig« Schneidergeselle Wachtmuth au» Dörsel. Derselbe stand in Annaberg in Arbeit und fuhr in der vierten Nachmittagsstunde mittel» gweirade» nach seinem Heimairorte. Hier wollte er mit zwei Kollegen in genannte« Teiche baden. Er sprang in erhitztem Zustande in» Wasser. Jnsolge eine» ihn betroffenen Schlagansalle» ging er unter und ertrank vor den Augen der Mttbadenden. — Wo» dem sächsischen Staat der einzelne Schüler kostet ist aus Grund eine» von der Regierung erstatteten Rechenschaft»« berichte» über die Zuschüsse de» Staate» bet allen Lehranstalten, die staatlich find oder vom Staate unterstützt werden, sestgestellt worden. E» kostet hiernach dem Staat pro Jahr jeder Be sucher der Universität Leipzig 507 Mk., der technischen Hoch schule Dresden 426 Mk., der tierärztlichen Hochschule mit Lehrschmtede und Husbeschlogrschul« Dre»den 353 Mk, jeder Besucher der Bergakademie Fretberg 217 Mk, der Forstakadem!« Tharandt 1159 Mk., der technischen Lehranstalt Chemnitz 3l6 Mk., jeder Schüler der Lande»schulen Grimma und Meißen 474 Mk, der Gymnasien, Realgymnasien 380 Mk, der Lehrer und Lehrerlnnen-Seminare 510 Mk., der Kunstakademie und Kunstgewerbeschule Leipzig, Kunstgewerbeschule mit Vorschule Dresden, Kunstschule Plauen t. B. 430 Mk, der Baugewerken schulen Dre»den, Leipzig, Plauen, Zittau und der Ttesbauschule Zittau 231 Mk., jeder Schüler unv jede Schülerin der Volks schulen einschließlich Fortbildung»schulen nur 13 Mk. — Konsesfionelle Statistik. Nach der soeben veröffent lichten Statistik im Königreiche Sachsen überwogen auch im
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