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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188703217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-03
- Tag1887-03-21
- Monat1887-03
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1887
- Autor
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Erschsi«t täglich früh S'/, Uhr. »Müll» »KV -rPe-itt,» IvhanarStzuste 8. ZPrechstundtt» der Veß«U«: Vovnittngs i0—12 Uhr. Nachmittag» k-ö Uhr. M -»LKM «Ast-«» >L Wr^tzi, w-chßsoWe»»« «Go«>- »»DFesttsstensrütz »t«'/,»U»r. 3» de« äiLäe, für A»««tz«e: vtto ««^».^U^wrstthGstiwßr t. «athatOwnsid. 8 part.u^'»ö«ig«platz 7, M» sitt'/.» Uhr. WpMr.TWMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschiihte, Handels- M Geschäftsverkehr. Auflage I0»7»0. irmentsorris ^80. Montag dm 21. März 1887. Aboonementsprri» viertelz. 4V» Ml tuet. Brinarrlohn ü Mt., durch die Post bezogen K MI. Jede eiozelne -tummer 90 Ps. Belegeremplar 10 Hs. Gebührca für Eztrabeil«aen lyt rageblait-Format geliUzr) »h»r Poslbesürderung « Ä! «tt Poftdesördernng 70 Mk. Inserate bgespaltene Pctitzeile 20 Pf. Gr0herr Schriften laut «ns. PrriSverzeichuiß. tadrila rischer ». Ziffernso» »ach höhrr« Taris. Uerimne» «trr hem Nedactionsstrich die 4gesp«lt. geile bOPs., v,r deaFamiliennachrtchte» dir «gespaltene geile 40 Ps. tznserale sind keil an die Erprsitlon g« senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung peaanunwrimdn oder durch " Nachnahme. 81. Jahrgang. Bestellungen auf da« ,wett« Quartal 1887 de» Leipziger Tageblattes (Aufiag- LS,7Sv) »voll« «m «-glichst bald an die Unterzeichnete Expedition. JohanneSgasie Nr. 6. gelangen lassen. Außerdem Mucken von sämmtlichen hiesigen Aeltungsfpediteuren Bestellungen auf da- Tageblatt angenommen und von denselben für eigene Rechnung ausgeführt. Auswärtige Abonnenten wollen sich an da« ihnen zunächst gelegene Postamt wenden. Der Abounementspreis beträgt vrv Quartal L Mark »O ^Pfennige, inclusive Bringerlohn S Mark, durch die Aoft bezogen 0 Mark. Für eine Extrabeilage sind ohne Postbeförderung 60 Mark, mit Postbeförderung incl. Post gebühren 70 Mark Brilegegebühren unter Vorausbezahlung zu vergüten. Ein Hinweis auf die Extra-Beilage erfolgt im redaktionellen Theile gratis und umfaßt 6 Zeilen. Wird derselbe von größerem Umfange gewünscht, sind für die weiteren Zeilen die gewöhnlichen Insertionsgebühren zu vergüte«. Prei» der JnsertionSgebühren für die 6 gespaltene Pctitzeile 2V Pfennige; für Reclamen aus Petitschrift unter dem RedactionSstnch die 4 gespaltene Zeile 50 Pfennige, vor den Fomiliennachrichtru die 6 gespaltene Zeile 40 Pfennige. Größere Schriften werden, gering abweichend von dieser Norm, nach unscrm Preisverzeichnis tabellarischer und Ziffer-Satz dagegen nach höherem Tarif berechnet. Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pruemimerstiäo oder durch Postnachnahme. AU. Inserats müssen an die Expedition (nicht Redaktion) adresstrt werden WM* Das Tageblatt wird früh 6V, Uhr ansgegeben und enthält die bis zum vorhergehenden Abend eingelaufenen politischen und Vörsen-Nachrichteu in telegraphischen Original-Depeschen. Es gtebt ein anschauliches Bild von allem Wissenswerthen auf den verschiedenen Gebieten des öffentlichen Lebens und behandelt die TogeSfragen der inneren und äußeren Politik in populären Artikeln mit größter Ausführlichkeit. Da- Tageblatt berichtet über die localen und sächsischen Angelegenheiten in eingehender Weise und referirt über Theater. Musik. Literatur. Kunst und Wissenschaft. Die Verhandlungen de- Reichstage- und de- sächsischen Landtage-erscheinen bereit- am Morgen nach der Sitzung kn ausführlichen Öriginalberichten. Mit seiner „BolkSwirthschastlichen Beilage" bildet es zugleich das größte Handels- und Börsen blatt Sachsens. Es bringt namentlich auch sämmtliche wichtige deutsche und überseeische Handels berichte. Außerdem erscheinen im Leipziger Tageblatt die vollständigen Gewinnlisten aller Classen der Königlich Sächsischen LandeS-Lotterie und die Nummer-Verzeichnisse der ansgeloosten Königlich Sächsischen StaatSschuldscheine, sowie die Nummern von Serien und Hauptgewinnen der verschiedenen Prämienloose. Leipzig, im Marz 1687. Zur gefälligen Beachtung. Morgen Dien-tag, den 22. März, wird aus Anlaß der Feier des Geburtstage- Gr. Majestät de- Deutschen Kaisers unsere Expedition von LO Uhr ab geschloffen bleiben. Lxpvältlov Äes l^lpüixer V»xedl»tte8. Amtlicher Theil. Die Arled-osS-Expodition unv Lasse ist «argen, den 22. d«. MlS., nur Vormittag« von 8 tu» S Uhr geöffnet. Leipzig, de» 21. März 1887. Der Nath der Stadt Leipzig. I)r. Tröndiin. He»ischel. Zur reier Von Baisers Getnrtstag. An die Handel- und Gewerbetreibenden unsere« Bezirks richten vir hierdurch die Bitte, ihren Angestellten und Arbeitern die Theil- »ahme «u der vatrrlSndiichen Feier dr» 90. GebnrtStag« Sr. Majestät de« Kaiser« durch entsprechend« Abkürzung der Arbeitszeit »» er möglichen. Sechzig den 18. März 1887. Die Handelstummer. Oie «everstetammer. vr. WachSmuth, Vars. L. >. Oetzlar. vors. Vr. Geusel. S.Herzog, S. Aicolai-Gymna-um. Der Schnlactn« zur Feier de« Geburt»»««,» Gr. Majestät de» R»tsers nnd der Verablchieduiiq der Abiturienten stnd'I am Dienstag. 22. Mir», srüh 8 Uhr statt. Zu geneigter 7heil- »ahme beehr» sich im Nimen des Lehrerkollegium« elazuladen Leipzig, 1». Mär» 1887. Pros, vr. «stzhoff. Die unter den, 27. Januar v. I. — Id 288 — au»> geschriebene Macavamisirung de« Kedricht-Adlaveplatze« ist vergeben »ad werden die nicht berücksichtigten Herren Sud- mitte,i»en ihrer Angebote hiermit entlasten. Leipzig, den 12. Mürz 1887 Id. 77S Der Math der Stsdt Leipzig. Vr. Georqi. Gringmuttz, Aff. lledimitvachris. Die unter de» lv. vcrigr» Monat« ausgeschriebene« Wasserlettau-s» und <kutwässer»«g<>Arbeite» für vir Oervaitungs- und Wohngebänb« der neuen Schlackt- und viehhossanlage find dergeben und werden di« nicht berück sichtigte« Herren Bewerber ibeer Angebote hiermit entlasten. Leipzig. «» >5. März 1887. ln. 1A». Der »ath der Stadt «et»,»,, llou vr. Oeorßi. Griagmulh, Ist. Vckanntmachnng. Nachdem durch tz. IS der Begräbnis- und Friedboss» ordnuiig sür die Stadt Lripzig vom tb. September 188b bestimmt morden ist, daß sür die Beförderung P isiorbeiier nach der Leichenhalle aus Verlangen der Ängeiiüiigen von der FriedhofSexpeditioa ei» Leiche»besörkeru»gs- wagen gestellt werde» lull, sür weiche» die jeweilig von, Rache sestgestellke Gebühr sogleich an die Krievhoserrpedilio» zu eutrichle» ist. io habe» wir mit den Inbader» der Leipziger ÄeerdiaungSgesellschaft Heimkehr, Herrn Arno Serbausen und Herrn Carl Sckivnherr, über die Leistung dieser durch die Friev- hofSexpedition zu stellenden Fuhren einen Vertrag abgeschlossen, nach welchem die Heimkehr verpflichtet ist, aus Erfordern der FriedhofSexprvition zu der in jrdcm ei»,einen Falle von dieser an,narbenden Zeit einen mit zwei Pferden bespannten Wage» zur Beförderung von Leichen au« dem hiesigen Stadtbezirk nebst Thonberg nach der Leichenhalle eine« der bestehenden drei städtischen Friedhöfe (vergleiche tz. 18 der Begräbniß« und FrievhofSordnung) zu stelle», und zwar je nach Bestellung entweder einen nur zur Ausnahme einer einzigen Leiche ein gerichteten Wagen beziehentlich Kutsche oder einen zur gleirb- zritiqrn Beförderung mehrerer Leichen eingerichteten Wage». Die Heimkehr hat tn jedem Falle zugleich für den Transport der Leich« au« der Wohnung bi« in den Leichenwagen zu sorgen und zu diesem besonderen Zwecke außer dem Kutscher noch die zum Tragen der Leiche erforderlichen Kräfte zu stellen. Für jede Beförderung einer Leiche nach einer der bezeichnet«» drei Leichenhallen ohne Unterschied ihrer Ent- sernung vom Ort« und einschließlich de« Transport« der Leiche au« der Wohnung bi« in den Wagen erhält die Heim kehr eine Vergütung von 4 ull, wenn die Beförderung durch einen au«vrücklich bestellte» Einzeiwagen erfolgt, dagegen nur ein« Vergütung von 3 ^t, wen» der gemeinschasliiche Wagen sür zulässig erklärt worden ist. und zwar letztere« auch in dem Falle, daß der gemeinschaftliche Wagen nicht vollständig benutzt wäre oder in Ermangelung jeder anderen gleichzeitigen Benutzung selbst ein Eiiijelwagei, von der Heimkehr au- eigenem Anlrieb gestellt würde. Außer dieser Vergütung von 4. bezirhrntlich 3 welche bis aus eiwaige weitere Bekanntmachung die an die griebhosScasse zu entrichtende Gebühr bildet, hat di« Heimkehr so wenig wie da von ihr gestellte P«rsonal für die im Auftrag der FriedhosS eppediliou bewirkte Leichenbeförderung da« Gcringlie zu be< anspruch«,,. Für Alle, die hiervon Gebrauch zu machen in di« Lage kommen, wird die« p-r öffentlichen Kruntniß gebracht. Leipzig, den 7. März 1887. Der Nattz der Stadt Letwjis. 7lll. 2233/88. Vr. Georgi. Eichoriu« Bilnisl. SSchs. Stan-esamt. Morgen, den 22. März, werben nur Anmeldungen von Todtgeburteo nnd Sterbesällen und zwar Vormittag« von 8 bi« 9 Uhr entgegengenommea. Leipzig den 21. März 1887. Der Sta»de-dea»tr. LrtnSla». Vvffevtllvdv ULNflelsIvkrsnslLlt. k» 8e« Mo Vleoat»-. öen 92. älärr, Vorwtttnis» 10 ilbr Im Saale äer Xviralt ickauäniteiiäoa kelvr 8e» 6«vurt,taeea 8r. U«z1«»1>t s«a santaeden Aalaor» deebtt atob lw Kamen ä« veüwr-eoUqrtuw» «r»»d«wt »tnaulaäen klar! Ualkrn», vtreewr. Lljowasschute. Der Fest«»»« z»r Feier de« «ed>rt»»a,« Le Mateßtlt de« Kaiser« and brr Enilossung drr Abtturtentr« finwt Dir«»»««, »rn S» «Irz. »armtl»«-« » U»r ftstt. Zur »ene glra Dheilnahme beehrt sich hierdurch tiazaladr». Leipzig am 90. März 1887. vr. 3au««»n» »nlschille »eudiiitz. 8» de» am «ebartStage Sr. Majestät he« Kaüer» Wilhelm Li»n«ta». de» >2. «Sr» 1887. Vsrmttts,« » lltzr im Feslsaale der Neülichule abzuhaltendea «chulleirrltchket» labet die Vedtrbe», Vereine, s suaer und Freund« drr Realschule im Namen de- Lehrerkollegium- bierdund ganz ergebenst ein Rrubaitz. de» 18. Mir» l«87. De. A H«,»«er. Nichtamtlicher Theil. Am Vorabend des Kaiserlichen Geburtstages. * Urderall, wo di« deutsche Zunge klingt» hat man sich zur festliche» Begehung dr« 90. Eeburtstage» unsere« Hetdrnkaisrr« grrnstet, und schon haben in vielen Kreisen die Kniitgeduiigen begeisterter Lieb« und Verehrung, welche Allörulschianb t»es>eil- und jrnsrit« drr Meere dem greisen Monarchen Varbringt, begonnen. Ein Schauspiel, wie r« die Wett noch nicht gesehe», fesselt in diesen Tagen die Auf merksamkeit aller Völker: em mächtig» und edler Kaiser, vesien Geburt in da« vorige Jahrhundert zurllckreicht, der Generationen hindurch sür PrcußeuS und De„lschia»d« Ebre unv Wohlergehen gewirkt unv gekämpft, dee Perioden tiefster Erniedrigung und Bekümmern>ß im Wechsrl mit Zeiten gtorreichc» Aujschivunac« und herrlicher Entsaltung aller LebrnSgütcr durchlebt, feiert als Nestor aller Rege»te»samiiien, umgeben von deren ertauchtc» Rcpräse»ta»ten. die W>rver« kehr de« Tage«, an dem er vor 90 Jahren zum Heile s.ineS HinseS unv seine« Volke» da« Licht der Welt erdUckte. E« ist nur wcniaen Sterblichen deschirden, in körperlicher und geistiger Gesundheit rin solche« Utt« zu erreichen, und wem diese« glückliche Los« ,u- g.'falle./ ist, der wird, selbst wenn er sich m den vcichridenste» Berhällniffen bewegt, bei einem solchen Leben«- abschiiill vo» senieii Miilebenve» geehrt und mit AuSzeich- zeichnungen bedacht. Um wie viel mehr muß da« bei dem durch eine wunderbare Fügung der Geschicke begnadeten kaiser liche» Herrn der Fall sei», der Deutschland au- einem be- spültelic» und verachlelen geograph.schcn Begriff zu einem ver iiiächligsten und a»gesche»>>len Reiche der Welt empor- aehoben hat. Fürwahr, der 90. Geburtstag de« Kaiser« Withetm »st em Ereigniß, da» alle Herzen warm werde» läßt, und Hoch und Niedrig, Arm und Reich werben ihm an einem solchen Lebenslage das Gesllhl tiesempsundenrr mrosch sicher Theilnahme in vollstem Umjange bekunden. Wie eS immer der Fall gewesen ist, wenn «» galt, der Liebe zum deulichcn Vaterland unv zu seine», Kaiser Au«druck zu geh n, so sieht auch unsere Stabt Leipzig bei »em gcgeiiwärligrn nationalen Feste mit in erster Reih«, um Ziugmß von dem Geiste abzuicgen. der in ihr lebendig ist. In großem Stile angelegt sino in allen Bevölkerungskreisrn die Vorbereitungen zur würdigen Begebung de« TagrS. und wen» nicht Alle» täuscht, so wird m Lripzig der 22 März sich zu ruiem allgemeine» Fest- und Feiertag gestalten. Wohn» man sicht und hört, überall giedt da« jreubigr und emsige Bestreben sich kund, nicht zurückzustehrn in dem Wetteifer, den nationalen Ehrentag so glänze«» und patriotijch als nur möglich mit zu begehen. Und wem» wir mit großer Genugthuung Act nehmen von diesen außer- ordenilichc» Feslvorberr>tungen, so erjüllt e« unS auch m t lebhastrr Beiriedigung. baß Leipzig kraft seiner politisch n Vergangenheit allen Anspruch daraus hat, mit seiner Be- thätigung reichSlreuer Gesinnung an de» Kaiser» 90. Geburl«- tag in besontrrer Weis« gewürdigt zu werde». Wir wollen nicht prunken und prahlen, aber immerhin erscheint e« uns heute an der Zeit, daraus hinzuweisea, daß Lripzig. seitdem wieder ein deutscher Kaiser und «io deutsche« Reich erstanden sind, die einzig« groß« Stadt in Deutschland ist, welche unbeirrt um all« inneren Kämpfe und unentwegt gegen alle inneren Feinde immer einen treu zu Kaiser und Reich haltenden Abgeordneten in den deutschen Reichstag entsendet hat. Alle anderen deutschen großen Städte, mögen sie heißen, wie sie wolle», die Reich-Hnuplstadt leider voran, können sich Vieser Beständigkeit und Uner- schültersichkeit im politischen Parteikamps nicht rühmen. — Leipzig allein bracht« unter diesen Städten bei sämmtliche» Wahlen die Gegner de« Kaiser« und de- Reiche» zum Falle, und der letzt« Wahlkampf bat mit seinem glä ze»den reickStreuen Votum der Leipziger Bürgerschaft ihrn uatioualeu und kaiserlichen Gesinnung die Krone ausgesetzt. Wir misten nun zwar, daß man un« von manchen Seiten rinhalten wird, der politische Gesi»nuug«au«druck bei Wahlen könne n chl eigentlich als Gradmesser sür da» reichstreut und patrioti'che Denken und Fühlen der Wähler gelten, da e« recht wohl möglich sei, ein guter Patriot z» sein und doch oppositionell gegen d»e jeweiligen Träger der Regirrung«. gewait zu wählen. Wir geben recht gern zu. daß diese Möglichkeit unter gewissen normalen Verhältnissen nicht au«- geschlostrn ist. W>r die Dinge aber sich in deu letzten Jahren im Deutschen Reich entwickelt haben, da ist e« mit der Ver sicherung, gut deutsch und reich-treu gesinnt zu sein und aus der anderen Seite einem Angehörigen »er Mehrheits-Ver brüderung, welchr in dem «usgetvstrn Reich«tag ihr t»lle« Wesen trieb, die Stimme zu gehen, nicht getbon. im Gegen» theil. eine svtche Versicherung ist keinen Pfifferling Werth. Da« hat auch die große Mehrheit der Leipziger Wähler schaft klar erkannt, und wenn sie tn den sechzehn Jahren, seitdem zum deutschen Reichstag gewählt, stet» mit dem Ruse „hieKaiser und Reich" in den Kamps eintrat, da hat sie auch immer klar gewußt, um was e« sich handelt und wie e« sich mit der polnischen Ehrenhaftigkeit nicht ver- trägt, d»« Wort .reichStreu" fortwährend i» Mnnd, zu führen und doch einen Vertreter nach Berlin zu enlsendrn, welcher bei entscheidenden, da« RrichSinteresie aus da- Tiefste berührenden Fragen an der Seite der grundsätzlichen ReichS- gegnrr stand. Eine leider nur zu lange Zelt hindurch hat diese« hrldeninltthige Eintreten der Sladt Leipzig sür Kaiser und Reich wenig Nachahmung gefunden — jetzt, da e« Gott sei Dank wieder ander« unv bester geworden, jetzt, wo der Reichslag nicht mehr der Tummelplatz jener anli» nationalen Mehrheit ist, da können wir Leipziger in«- gesammt u»« um so mehr freuen ob unserer Haltung in den letzten sechzehn Jahren und mit dankerfüllten Herzen darauf Hinblicken, daß die gute Sache sich doch endlich durch all« Hindernisse siegreich Bahn gebrochen hat. In den jetzigen sroben und glänzenden Feststunden aber, wo da» ganze deutsche Volk, wo die ganze Welt dem greisen Heldeukaiser buldiat und seinem Thron mit innigster Ber- ehrung und Liebe sich nahet, da nimmt auch unsere Stadt Leipzig al« eine der leuchtendsten Stätten deutschen Bürger- siune«, al« einer der festesten Horte reich-treuen Empfinden« und Handeln» herzlichsten Antheil an der großen nationalen Kundgebung. Leipzig hat nicht blo« durch da« Wort, nein e« hat auch durch die Thal bewiesen, daß e« deutsch, daß e« reich«t,eu ist. und e« wird, s» Gott will, immer so Reibe«. Leipzig. 21. März 1887. * Die bereinigten Ausschüsse de« Vundesrath« für da« Landbeer und die Festungen, sür Zoll- und Steuerwesen und sür Rechnungswesen, die vereinigten AuSlchüst« desieloen für da» Landbeer und die Festungen, für Eisenbahnen, Post und Tel» grapben und sür Rechnungswesen, die vereinigten Au-schüffr für Eisenbahnen, Post und Telegraphen und sür Rechnungs wesen. die vereinigten Au«schüste sür Recknung-wesen und für Elsaß-Lothringen, sowie der Ausschuß für Rechnungs wesen hielten am Sonnabend Sitzungen. * Ein weitere« und sehr interessant»« Anzeichen der Tährnug im Eentrum liegt heute vor: Her« vr Ma in nke ist in den von Jörg heraulgegrbenen ..Historisch- Politischen Blättern" gegen die Eentrums-Führer auf« getreten, wa« ihm wieder einen scharfen Angriff seiten» Vre klerikalen „Kölnischen volk«zeitung" zugezogen hat. Di« „National Zeitung" entnimmt dem letzteren Blatt« folgend« Analyse des Mazunke'schrn Artikel«: Drr «edankeueaiig lp kur» solgruber. Dnrch di« IuierveMi«, in der LepteanotSsrage hat der heilige Stuhl ielu» Lumpetenz »icht «berschest«». Zudem die Führ« de« Leutrum« de» päpftlichr» «uusch «»» den Mitqlieber, her Militair^lommissi»» «itthAtten, baden fi» eine verfehlt« Loctik desolat. Sie hätten »letmehr «üw Fractiouosltznng berufen solle»; dann hätte sich da« Leutru» bei dm Abstimmung über da« Seplennat gespalten, ietzttrrS wäre augenomme», di« «uslöiung de» Reichstag» vermieden uud die a»«schlag,ebenda Stellung de« ilentrum« nichi verscherzt worden. Einen Progrem»- punc» dSll« die Abstimmung sür da» Septenaat »ickt verletz»; «Ürv- ding« Iiabc da- Leutrum aus kirchlichem Juteresi« seither zmei M«k geschlossen gegen da» Seviennat gestimmt, jetzt oder Hab« sich »uch der Ansicht einiger LentrumSmitglirder und noch der de« heilige» Vater« die Sachlage geändert. Weitere Fehler find daun »ach Herr» M 'juttke'S Ansicht in drr Wahlperiode begangen worden. „Mit »er- ichwindenden AuSnadmen gab di« gelammte LentrnmSpresse die Paroli au»: „gegen da« Septennat"; man habe die katholische» Anii-Leatrum«» caudidaien al« „SeptennotSkaiholiken" bezeichn«« und mit den „Staat-"» und „Auch '-Katholiken zusammengeworsra. Herr Majunke gtebt z», die« sei io de» meiste» Fällen berechitgt gewesen, hält aber dt» Berallgemeiueruna für im höchste» Grad« bed«,Nich und verweist aui den «rasen Brühl und Peier Reichensperger, der trotz seiner Erklärung gegen ei» imperative« Mandat wiedergewählt worden s«i. Da« Volk habe sich eben nicht a» die Parole gekehrt. Nach einem Hinweis aus di« ähnliche Erklärung de« Grase» Henckel v. Lonnerl- marck. de» Herrn Majunke eben io wenig wie P. Neichenjveraer ezrommuuiciren lasten wist, zieht er di« Nutzanwendung: e< M unmöglich, daS Lentrom aus eine kstuftliche polittlche Bast« zu stelle» z da« einigende Band wird immer nur die Religion i«>». In poli tischer Hinsicht werden «ach wie vor die divergirendsten Meinungen ihr Nebeneinander haben müssen." Herr Majunke schließt mit einem Autlall gegen elnige kathoiüche Blätter uud riarr» >«ir«s zmn Anschluß an de» Felsen Petri. Tie .Kölnische volk-zeitung", welch« Ihre Verwunderung darüber au-spricht, daß die .Histor>sch.Poiitischkn Blätter^ den Aussatz ohne Widerspruch ausgenommen haben, meint; ,Ei»r Rrich-tag-sraktioo ohne politische« Prograinn, würde sich bester heute al« morgen auslösen und die Vertretung der religiösen Interesten etwa einer freien Vereinigung ihrer bi-herigen Mitglieder überlaste»-. E« ist jedenfalls sebr de» >»rrk»»«werth, daß derartige Erörterungen jetzt im Eentrum stattsiiivrn. „Da« war doch früher nicht " * Tn Eonsequenz dr« neuen Militairgesetze« ist für Bayern vom Prinz-Regenten unterm 18 d. MlS. versügt worden, daß vom t. April d. I. ab nachstehende Truppen- liieile ne« zu errichten sind: l) Beim t. Feld-Art,llerie- Regiment 1 Nbtheilung«stad und 1 Batterie in München, beim 4. Feld»Artillerie - Regiment 1 Ablhcilungtstab und 1 Batterie in Augsburg. Mit Hilfe dieser Neusormationen werden die genannten Regimenter zu 3 Ablbe>lu»gen mit je 3 Batterien sormirt. Diese Abtheilunaen erballen die Be zeichnung t., 2. und 3. Abtheilung. 2) 1 Eisenbabn-BataillonS- stab und > Eisenbahn-Compagnie zu Ingolstadt. Für die Ausstellung dieser Neusormationen und die sonstigen au« der Heerr-vkistärlung sich ergebenden Maßnahmen sind die ..Orga- nisationSbeslimmungen au« Anlaß der HeereSverslärkung" maßgebend. o * » * Zu dem Mordversuche gegen den Zaren wird der „Kölnischen Zeitung" au« London. 17. Marz, geschrieben: Nur ipärlich sickern hier die Eiezelbriten über den Auschlag gegen den Zaren durch: dennoch weiß da« engl'iche Pubi cum darüber mehr al- die Bewohner von PeierSdurg. Zwölf Stunde» noch Absustunq der Studeuie» soß der Redakteur einer der gelkheiislen Petersburger Zeitungen i» seiner Slub-, ohne auch uur dir entserniefte Ahnung über die Thnten der Weligeich>chte »» mittelbar anter seiner Nase zu baden; noch trauriger war e< mit dem dänischen Gesandten bestellt, der von allen D'VInmate» mit dem Hoie ob »er dänischen Abstammung der Kaiserin dir initgstt Ftlhluug »aierhäl»; er erfuhr von dem Mordonichlage erst am folgenden Dag«, al« da« kelegramm de« Standard" ich»» dir Rund« durch Europa gemacht Wer oder da« Ereigniß mistend voraussah, da« war di« Berliner Pollzei. Dem Petersburger Vertreter drr „Times" zufolge hatte sie seit dem tstrktichen Kriege stets die allwlstend« Warneria ln Petersburg gespielt, ohne aber immer die gebührende Beachtung zu finde». Bor drr Sprengung im Wiaterpalaste saadt« st« eine» von ihr «usgrfnudeue» Plan de« Palaste« nach PelerSbura, In welchem die Stellen, wo drr Dynamit versteckt ward, mit drei Krenze» bezeichnet waren; tndesse» ver- lachte» «ras Adlerberg nnd die Honsbeomte» dies« Mahnnng, bi« die Spreng»,g ersolGr. Diesmal „hm sich drr Potizetprtsrrt,
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