Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189310223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18931022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18931022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-10
- Tag1893-10-22
- Monat1893-10
- Jahr1893
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1893
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
BezugS-PreiS k» der Hanytexvedition oder den tm Stadt bezirk und de» Bororten errichteten Aus gabestellen ab geholt: vierteljährlich ^4.30, bei zweimaliger täglicher Zustellung int Hau» SchO. Durch die Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: vierteliibrUch 6.—. Direct» täglich« Kreuzbandlendung tut Ausland: monatlich 7.bO. Di» Morgen-Ausgabe erscheint täglich'/,7 Uhr, dt« Adrod-Au»gabr Wochentag» b Uhr. Le-artilm und Lrpe-itis«: A»h<Nt>,e«,asse 8. DtrExveditioa ist Wochentag» ununterbrochen geöffnet von früh 8 dis Abends 7 Uhr. Filialen: Ott« Kke»«'» Sortim. tAlsreh Haff»), Universitatsstraffe I, Lanis Lösche, Katharinrustr. 14, hart, und KSnig-ylatz 7. KiWger.TiMlM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. i A«zeige«.Preis die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Reklamen anler dem Rrdaction»strich lage spalte») bO^, vor den Familiennachrichten (6 gespalten) 40^. Größere Schriften laut unserem Preis- Verzeichnis. Tabellarischer und Ziffernsatz nach höherem Tarif. Ortr«-Veil«>e» (gesalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ebne Posldesörderung SU.—, mit Postbesorderung 70.—. A«»ahmeschlaß für Anjeigen: Abend-Ausgabe: Vormittag» lO Ubr. Morgen-Ausgabe: Nachmittag» 4 Uhr. Sonn- und Festtags früh '/,9 Uhr. Vei d» Filialen und Ännahmestelleu je eine Halde Stunde früher. Anzeige» find stets an die Exp,Hition za richten. Druck «Nb Verlag von L Pol, in Leipzig. 5tü. Sonntag dm 22. Oktober 1893. 87. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Oeffentliche Sitzung -er Stadtverordneten Mittwoch, den 2ü. Ort-ber 18»:t, Abends «'/, Uhr t« Sttzung-saale am Naschmarktr. Tagesorduung: I Bericht de» BersassungsausschusseS über Abänderung der GeichäslSordnung des Stadtverordnetcn-Lollegiums ll. Bericht des Bau-, Lekenomie-, Finanz- und Slistungsaus- schusses über Verkauf LeS Bauplatzes Nr. 9 an der Schwägrichen straffe. m. Bericht des Bauausschusse- über Einführung der Wasserleitung in Strecken der Gieffer- und Jahnstraffe. IV. Bericht de» Finanz- und VcrsassungsauSschusses über Ent- nähme der den ausscheidenden Genieinden Sckönefeld und Stünz auS dem Äarantieverdonde der Lparcasse der Parochie Schöneseld zu Leipzig-Reudnitz zu zahlenden Abfindungs summen und Urbrrnahme der Beamlen der genannte Lass« aus die Stadt. V. Bericht de« Finanzausschusses über: ». Verwendung de» nach der Jahresrechnung der Sparcasse der Parochie Schöneseld zu Leipzig-Reudnitz für die Sladtgemeinde sich ergebenden Gewiananlheiies; d. Gewährung einer einmaligen Unter- slützung an die Renten- und Penffon-anslalt iür deutsche bildende Künstler in Weimar; e. Erlaß einer von dem Albert-Zweigvereinr Leipzig zu entrichtenden Besitzwechscl- abgabe; ck. Rechnung de« Lagerhose« der Stadt Leipzig aus da« Jahr 1892. VI. Bericht de« Oekonomie- und Finanzau-schusses über Aus- sührung von Fuffwegherstellungen aus dem Täubchenwege. VII. Bericht des Oekonomie- und AerfassungSausichusses über Feststellung des Rechtsverhältnisses zwischen Sladtgemeinde und den betbeiligten anljegenden Grundstücksbesitzern bezüg lich der die Rictzichken-Ueberwölbung in Leipzig-Sellerhausen tragenden Wangenmauern. VIH. Bericht des StiltungS-, Finanz- und Bauausschusse» über Er- Weiterung der Dampskochaulage im städtischen Armeuhause. IX. Bericht de» Eliftuug-au-schuffe- über dir Rechnung de» Hebammenunterstützungsjond» aus da» Jahr l89l. X. Bericht des Schulau-jchusses über di« Rechnung der Volks schulen zu Leipzig aus da« Jahr 1890. Gesucht wird der am 10. December 1852 in Schleuffig geborene Kistenmacher Carl Gustav Ochse. welcher zur Fürsorge für sein« Familie anzuhalte» ist. Leipzig, den 19. Oktober 1893. Der Rath »er Stadt LriOzig. Armenamt, Abttz. H. L. X. VH. AbthH 1368u/312S. Heutschel. Mllr. Anmeldung zur Kircheuvorstands-Wahl in drr Parachte St. Pettt. Da nach Ablauf ihrer AmtSdaoer dt« Herr»» Kaufmann Carl vaumrtzer, Oberamtsrichter Friedrich Emil Kunze. Rechtsanwalt vr. für Aldert Rtenhaldt, Kaufmann Carl Canrad Nuschhler, Realgymnasialoberlehrer Professor Carl Moritz Reuther und Betriebt-Jnspeclor Wilhelm Gottlob Heinrich Winter aus dem Kirchenvorslande der Peterskirche au-scheiden, so sind 6 Kirchenvorsteher durch die Kirchgemeinde »eu zu wählen. Dir Ausscheidendeu sind wieder wählbar. Stimmberechtigt zu dieser Wahl sind alle selbstständigen, im Peterskirchspirl wohnhaften Männer evangelisch-lutherischen Bekennt nisse«, welche da» 2b. Lebensjahr vollendet baden, verheirathet oder nicht, „mit Ausnahme solcher, die durch Verachtung de» Worte» Gottes, oder »»ehrbaren Lebenswandel, öffentliches, durch nachhaltige Besserung nicht wieder gehobene» Aergerviff gegeben haben oder von der Stimmberrchtigung bei Wahlen der politischen Gemeind«, oder endlich nach dem Kirchengesetze vom l. December 1876 infolge Versäumniff der Trauung, Taufe oder Constrmatto» durch die Kircheniaspettion ausgeschlossen sind." Wer sein Stimmrecht a»«übe» will, hat sich mündlich oder schriftlich dazu auzumelden. Di» mündlichen Anmeldungen werden Sonnt««» den 22 October h. I. von 11 bis 1 llbr und Montag, »en 8«. Ortober ». I. von 1« bi» li Uhr im nordöstlichen Belchthause der Peterskirche (Eingang der höheren Schule für Mädchen gegenüber) entgegengenommen. Bei schriftliche» Anmeldungen, welche wahrend der obengenannten Tag« und anch schon vorher in der Amtswohnung deS Pjarrers I). Hartung (Albertslraffe 38, I.) oder in der Expedition der Kirche abgegeben werden können, muff genau angegeben werden: I) Bor» und Zuname, 2) Stand und Gcwerbc, 3) Ge burtstag und Geburtsjahr, 4) die Wohnung. Wir fordern di» stimmberechtigten Glieder unserer Gemeind« herzlich nah dringend aus, sich an der bevorstehenden Wohl zahl reich zu betheiltoe» und zu diesem Zweck di« Anmeldung i» drr bezeichnet»» Weif« bis spätestens Montag, den llv. Oktober, Nachmittags L Uhr bewirke» zu. wollen. Zur Peterskirchgemeiad« gehören di« folgenden Straffen und Plätze: Lekanntmachung. Au» Anlah des Miädrigen MilirairdienstjndiläumS Tr. Majestät dkS Königs findet Sonntag, den 22. dieses Monat», Bornntlaas 1l Uhr aus dem Gohliser Exerclrplatze (Barackenseite) «in Tank-, , ... - . . „ > feldgottcSdicnft der hiesigen Garniion und der Militairvereine I Deuilchlands >km zujubeln. Sebcn sic doch in König Aldert statt. Zur Vermeidung von Störungen dieser kirchliche» Handlung f ^vn ^achjen den knegcrproblcn Heerführer, der, wie Fürst Bolksstämmc gesockten und alle bat er sie zum Siege ge führt. Die» erklärt eS. daß beute an dcm .50. Ge- kentrage seines Eintritt- in den Kriegerstand nickt nur Sachsen- Heer und Volk, sondern alle Stämme muff an, gedachten Tage i» der Zeit von l l bis '.12 llkr Vor- mittag« der am Erernrplatze entlang sülirciide Türil drr Gohliser Stratzk, b t. die Strecke vom Nordviay dis zu de» ersten Hausern von Leipzig-Gohlis, sür allen Fährverkehr, einjchlieff- lich des Pserdcbahaverkehrs, gesperrt bleiben. Gleichzeitig wird bekannt gegeben, daß am Tieilütay. dkl« 24. diesrs Monats, aus gleichem Anlass ans dein AugultllSpIatz ein grober milttairtjchrr Za-srnstrrich slattfindcn und baff des halb in der Zeit von ' .9 Uhr bis etwa ' ,10 Uhr Abends der nördliche vor dem neuen Theater gelegene Thril des Auguftusplatzr» militairiicherseitS ab-ri-errt und dcm Autz- vrrtehr entzogen werden wird. Leipzig, am 18. Oktober 1893. Ter Nath »,id das Polizeiamt der Stadt Leipzig, v. k. 3995. l>:. Gcorgi. Bretschneider. Lekanntmachung. Aus Anlaß des MilitairdicnffiubilänmS Sr. Majestät deS Königs findet TieiiStag. Len 24. Ociover, eine Frstvorstrllnng im Nrncii Theater statt. Um de,, Besuchern dicscr Theatervorstellung Gelegenheit zu bieten, den sich an dieselbe anschlieffenden großen militairischen Zapfenstreich ungehindert mit anzuschen bcz. init an- zuhören, soll denselben genatler werden, den milita,risc!> abgrsperrtc» nördlichen Theil de» AugnstnspIatzeS z» bktrrten und dort rings an den Seiten des steigehallenc» Vierecks sich ouszustellen. ! Dieienigen Theaterbesucher, weiche von dieser Erlaubnis; Gebrauch j machen wollen, haben das Theater durch den Hauptcingang am AugustuSplatz, die übrigen Thealerbelucher aber durch die beiden ScittiianSgängc in den Durchfahrten zu verlassen. Das Anfahren der Wagen m den beiden Turchsahrtkil zuin Nbholen der Theaterbesucher ist erst »ach Brrndigung drS ZapsenstrcichS gestattet. Bis dahin haben die obholenben Wagen aut der Goetüeslraffr oder der BahahojSstraff« zu warten dez. von dort au» abzusahre». Nach Vcainn der Vorstellung ist Personen, welche sich nicht im Besitz von TheatcrbMcts befinden, der Zutritt z»M Theater nicht gestattet. Der Zutritt zum äußeren, nach den« AugustuSplatz gelegenen Balkon Vcs Thrakers während des Zapiensireichs ist nur den jenigen Personen g«ftattet, welche hierzu brsonvere Eintritts» karten erhalten haben. Im Einverständniff mit dem königlichen Garnisoncommando wird Lorllehendcs hierdurch öffenttich bekannt gegeben. Leipzig, am 21. Oktober 1893. Der «ath unh Va» Polizriantt der Stadt Leipzig. Dr. Georgi. Bretschneider. Gröffel. Lekanntmachung, Pie Zählung leerstehender Wohnungen detr. Wie alljährlich, soll auch in diesem Jahre am l. November eine Zählung leerstehender Wohnungen »nd Geschästslocale durch unser statistisches Amt vorgenommen werden. Wir fordern dcmgemüff die Herren Hausbesitzer und Hausver walter auf, die ihnen zugehenden Formulare vollständig und richtig auszusüllea und zur Wiederabdolung nach 3 Tagen bereit zu halte». Leipzig, den 21. Oktober 1893. Der Nath drr Stadt Leipzig. 8t. X. 1391/93. Dr. Georgi. Ilr. hass». Aufforderung. Di» am 11. Mal 1849 verstorben« Frau Emilie verw Gerichts director Winkler geb Pöppig hat in ihrem letzten Willen ein Bermächtniff von 4000 Th'ir. mit der Bestimmung gestiftet, Satz die Zinsen dapan an nndcrntttelte Wtttwen zweier hiesiger Advocatcn oder GerichtSdireetoren je fünf Jahre lang ansgczahlt werden solle». Die eine Hätfle der Zinsen dieser Wiiikler.Pöppig'schen Stiftung ist aus die fünf Jahre 1894 bis mit 1898 andcrweil durch den Ber- fassungsausjchuff des Stadlverordnelen-Lollegiums zu vergeben. Es ergeht daher an diejenigen Frauen, welche daraus Anspruch machen können und wollen, di, Aussorderung, ihre Gesuche di» zum 4. N»»e«dcr 18VS tm Geschäftszimmer der Stadtverordneten, Kalhartnenstrahe Nr. I, 3 Treppen, anzubrivgen. Leipzig, den 10. Oktober 1893. Drr vkrsassungsausschuh drr Stadtverordiictcn Dr. Schill. Versteigerung. Mittwoch, drn 2.». Oktober. Vormittag S Uhr, weiden im PostgebSude am AugustuSplatz (Eingang Poslstraffe, 3 Tr. links) verschiedene au» unbestellbaren Postsendungen eittnvmmeue, sowie in Postwagen u. s. w. aufgesnndene Gegenstände, u. A. alle Kleidung« stücke, Regenschirme, Spazierstöck', Glückwunschkarten u. s. w. gegc» sofortige Bezahlung öffentlich versteigert werden. Leipzig, 20. Oktober 1893. Der Kaiserliche Obrr-Postdirector. Geheime Lver-Postrath Walter. Albertstraffr. Bayerischer 4 . Bayerische Straffe Nr. 1—LS und L—üL. Braustroff«. Carolinen straffe. Earl Tanchnthstrnff« Nr. 4S—4S. Döseaer Weg. Duiourftraffe. Elijensiraff« Nr. 1 —S7d und 2—L2, Emiltenstroße. Ferdinand Slhodestr. Nr. v—21. Floffplatz. Fürsten straff«. Grossistraff« Nr. 11—SS »nd 14 -38. Härtelstraff« Nr. 1—1». Haodnstraffe. Hohe Straffe. JohonniSallee (von der Liedigstr. bi» znm Windmühlenweg). Kürnrrpla». Körnerstratze Nr. 1—SS. Kohlen straffe. Lampestrahe Nr. S—IS. Ll'digirraffe Nr. »-24. Löffniger Straff« Nr. 1—7 und 2—14. Lützowftraffe. Mahlmanaitroff« Nr. 1—13. Mozartftraffe Nr. I—23. Münzgasse Nr. 1—11. I IvS der „Sachsen-König Albert, deS deutschen RcichcS sieagekrönter Nürnberger Straffe Nr. bb—b9 ^ ppskSt bü ml i chstk. Tiesc Boltü- tbümlichkeit dankt er sich selbst, seinen Vrrdiensten um des Zam Militair-Dienst-Inbiläum König Albert's. ^I. Unter den deutschen BundeSsiirsten der Jetztzeit ist zwcises. und ü^M. Pestalozzistraffe. Petertsieinweg Nr. 17—23 nnd 10—18. Robert Schnmonnstraffe. Schietterstraff«. Schleufftger Weg Nr. 1», 1 und 2. Schwägrichen straff« (v. d. Mozart, straffe bt» Pestalozzistraffe). Etdonienstraffe. Slmsonstraffe Nr. 2—11. Sophienpla». Sophienstratze Turnerftraffe Nr. 27 und 29. Windmlihlrnstraffe Nr. 41—49 nnd 26—b6. Mndmühlenweg. Zeitz« Straffe. Bismarck emsl sagte, „lvcnn das Reich seine Eristenz »ach Osten »nd Westen vertheidige» muß, den Oberbefehl über die deutsche» Streitkräfte an einer der bedrohten Grenze» führen wird." Schon als junger Prinz zeigte dieser edle Sproß des Detiiner FiirstenbauseS eine besondere Borliebe für den Kriegersiand. Die Kriegsgeschichte, die W.iffcnlcbre, die Befcstigungsknnst waren das bevorzugte Feld seiner Studien. Autvrilälen ans diesem Gebiete, wie von Mangold, von Engel, der spätere KriegSniinister von Fabricc, von Abendrolk, von Monlbö, waren seine Lehrer: Geb. Rätst von Langen, einer der stcriibmtesien Geschichtsforscher »nd RccktSgelekrten seiner ^eit, leitete deS Prinzen Borstukicn sür seinen einst maligen Herrsckcrbcrns, zu deren Bervollkommnung der ain 24. Oclober 1813 als Lieutenant in die sächsische Armee cingetretene tstjährige Prinz sich im Herbste t847 ans die Universität zu Bonn begab, nm die Borträge Dablmann'S »nd Pertkes', der Koryphäen der Rechtswissenschaft und BolkSwinstsckast, zu hören. Die Bewegungen de« IastreS 1848 riesen den Prinzen Albert in die Heiniatb zurück, daS Jabr 18t9 aber zu scineni ersten Wafsengange stinauS nach Schleswig-Holstein, Willlürherrschaft deutsches Reckt, deutsche Sprache nnd deutsche Sille nnler die Füße trat. Der damalige Regent von Sachsen, König Friedrich August, verabschiedete die nach Teuli'cstlantS Norken ziehenden sächsischen Bataillone mit den Worten: „Prinz Albert, mein geliebter Nesse, wird Euch begleite», er ist bereit, Gefahren und Anstrengungen mit Euch zu theilen, ich em pfehle ist» Euerer Kameradschaft." Und der junge Prinz tbeiltc mit den sächsischen Truppen Gefahren und An slrengnngen und war ihnen ein treuer Kamerad. Bei Düppel, mitten im Kugelregen, bolle er sich seine ersten Sporen. Er bekleidete damals die Eharge eines HauptmannS der Artillerie und war dcm Stabe des preußischen Generals von Prillwitz zngetbcilt. Als am 13. April Sachsen und Bauern die Dnppler Berge stürmten, eiferte ber junge Prinz seine Landsleule durch sein Wort und seine Gegenwart dazu an, die Ehre der sächsische» Fahnen stochznhalten und den geschichtlichen Ruhm sächsischer Tapferkeit aufs Nene zu beihätige». Mit gezogenem Säbel geleitete er die vorstürinenden Bataillone, die fast auSnahms loS au- ganz jungen Truppen bestanden, nach den Tod und Verderben speienden Schanze», ungeachtet wiederholt erhaltener Mahnung zur Rnckkebr, bis ihn ein bestimmter Beseht deS Generals von Prillwitz nach dem Winbmüblenberge znrückrief. Nack Sachsen znrnckgekchrt, erhielt Prinz Albert daS Ritterkreuz deS Militair-St.-HcinrichS-OrdenS nnd König Friedrich Wilhelm IV. zeichnete ihn durch Bcrleibung des preußischen Ordens pvur le möritv auS. Tie nun folgenden Frieden-jabrc, in denen Prinz Albert nach nnd nach die militairische Rangfolge bis zum General der Infanterie durch lief, nützte der Prinz dazu aus, sich selbst zum Fcldberrn ru schulen, die sächsischen Truppen aber auf die höchste Höhe der Kriegstüchtigkeit zu bringe». Als Major und BataillonS-Eommanbeur zuerst beim t. Bataillen der t. sächsischen Infanterie-Brigade in Bautzen (Herbst und Winter 1849) und dann beim Stabe der in Leipzig garnisonirevden leichte» Infanterie Brigade nach seiner Beförderung zum Oberstlieutenant (1850) praktischen Dienst lhuenk, wurde er zu Beginn des Jabrcö 185t als Oberst znm Eonimanbantcn der 3. sächsischen Infanterie Brigade (Trcödcn) ernannt. Noä, in demselben Jahre zum Generalmajor aufgerückt, snbrtc er diese Brigade bis znm Oktober 1852, wo er als General- lieutenant das Eommando der 1. sächsischen Infanterie- Division übernahm. Der Besuch der großen Manöver der preußische», österreichischen und russischen Armeen gaben dcm Prinzen Gelegenheit, seinen militairischen Gesichtskreis zu erweitern. Er nützle die gemachten Bcvbachlunge» zur Ent wicklung de- sächsischen HecrcSwesens aus und arbeitete un ausgesetzt an der Bervollkommnung der Schieß- und Gefechts ausbildung der Truppen. AuS dieser Zeit stammt auch die innige Freundschaft, welche unfern König mit dem Kaiser von Oesterreich verbindet. Auch deS Kaisers NicolauS von Rußland warme Huucigung wußte der junge Prinz während seine- Anscntbalt« am russischen Kaiscrkose sich zu erringe». Graf Bitzlbum, der damalige sächsische GrschäftS'räger »> Petersburg, schreibt in seinen „Denkwürdigkeiten": „Prinz Albert batte schon am ersten Ma„gv,riage d" Svm pathien de- Karen gewonnen, da er jede- der bethriligten Regimenter bei seinem russischen Namen »enneii konnte. Auch gefiel, daß, als ihm Se. Majestät die Wabl der Waffengattung de« ihm zu verleihenden Regiment- sreistrllte, der Prinz die einfache Uniform der Jäger der glänzen den der Husaren vorzog. Nicolau- erkannte an dieser Wahl, wie er mir sagte, den echte» Soldaten." Aus bei dieser Gelegenheit übte, ließen schon damals den Hcc: übrer in ibm erkennen, als welcher er im Lause der ^cn-'u ick in so hervorragender Weise zu betbätigen wußte. P> z Jobann konnte damals selbst „seine-Sohnes Talent z.:. Truppcnsiihrung" mit großer Befriedigung bcrvorhcbc::. Am 3. December trat der Prinz an die Spitze der sainmtcn Infanterie deS ArmeecorpS; dies war die letzte, i c daS sächsische Heer dedeulungsvoUe Handlung seines köni.u ObeimS Friedrich August II., der im Sommer des daraui folgenden Jahres infolge eines Sturzes auf einer nach Tnrol unternommenen Reise eines plötzlichen Todes verstarb. Bater de» Prinzen Albert übernahm die Regierung des Sachsen lankcs und letzterer selbst wurde Kronprinz. Es crwucl's ihm hieraus die Pflicht, den Slaatsgeschäften, denen er zwar stets volle» Interesse gewidmet halte, einen großen Tbcil seiner »seit z»,»wenden. Die eminente Arbeitskraft des jugendlichen Prinzen erwies sick aber darin, daß er anck diesen so wesentlich erweiterten Wirkungskreis voll beherrschte. Er griff vielfach tbätig in die Kamnicr Verhandlungen ei», verlor aber darüber nicht die ihm durch seine hohe »liliiairische Eommandostcllnng auferleglen Pflichten aus dem Auge. Während der langen Frickciiscpoche widmete er sick in bingcbciider Weise seiner eigenen kriegswisscilschasllichcn Ans biltniig, wie der Erziehung und Forderung der sächsischen Armee, unk cs wurde ihm hierbei durch seinen Bater, König Jobann, völlig freie Hand gelassen. Ta« Band zwischen Armee und Fürstenhaus ward da durch, daß seit mehr als einem halben Jahrhundert wieder eu, königlicher Prinz an der Spitze der Armee stand, iniuicr fester geknüpft; denn die Armee sah in dcm streng gerechten, dabei aber stets wohlwollenden und leutseligen, ans da» Wybl de» Heeres unermüdlich bedachten Prinzen einen Führer, zu dein sic nnler allen Verhältnissen Btr,rzucn haben turste. Die gleiche Liebe und Verehrung genoß der sächsische Kron prinz im ganzen sächsischen Volke. Daß seine mililairischen Eigenschastcn aber auch in weiteren Kreisen Würdigung sanken, beweist des inzwischen (1857) zum General der Infanterie beförderten Krenpriiizcii Albert erfolgte Dcsignalion zum E omni an kanten des 9. deutschen BundeSarmcecorpS, als der im Jabre 1859 ausgcdrochcnc französisch österreichische Krieg zu cincni deutsck-sranzösische» zu werten drohte und das denlschc Bunreo Heer kriegsbereit gestellt wnrde. ^uni Ausinarschc kam cs damals nicht, weil Preußen die Einhall,mg strcngfter Neutralität sorderte, Oesterreich andererseits, auf Preuße,, schon damals eifersüchtig, voreilig den für ihn nachtt,eilig Präliminarverlrag von Billa Franea schloß, der ihm c,e Lvnihardci kostete. Im Herbste >861 wohnte der sächsische Krenpnn; den großen preußischen Manövern am Rhein bei, die General Herwarlh von Biilenscld leitete, der bekanntlich wenige Jabre darauf aus den böhmischenSchiachlfeltern der persö»llcheGe(zner der Sachsen wurde, indem er die preußische Elbarmee bcschligle. Auch bei der Krönimgsscier im Herbste dieses Jahres, der Kronprinz Albert in Vertretung seines königlichen Vaters de! wolinte, fand eine bedeutungsvolle Begegnung stall, die sich erst »ach neu» Jabrcn ans dein Schlachlscldc von Beanmonl wiederhole» sollte, indem der Sieger von Magenta, dcr fran ;ösischc Marschall Mac Mahon, als Abgesandter Napv- eon'S III. gleichfalls in Königsberg erschienen war. Im Winter >863 wurde abermals ein sächsisches Eon- lingent aus dm Kriegsfuß gesetzt, ui» z» dem von, Dculschri, Bunde nach Schleswig Holstein entsandten Executions Eorps n stoße». Die Hobe Stellung de- Kronprinzen verbot ibm. elbst an diesem Abzüge thcilzunebincn. Dicscr brachlc ür die sächsischen Truppen zwar keine Lorbeeren, wohl aber den Ruhm, nnler den schwierigsten Verhältnissen Proben der Manneszucht und hochentwickelten Tactgcsübls oblegen zu können. AnS diesem von den verbündeten Truppen Preußens und Oesterreichs mit der LoSrcisnng Schleswig-Holsteins dankt deutschen Reiche- Gründung, wie um dessen Erhaltung. Wenn I tcn >u,iacu sächsische» Prinzen hiiiwciscnd, sprach sick damals cs auch nickt im Wesen de- König« Albert liegt, ou in diel Kaiser NicolauS zum Grasen Vitzthum solgrudermaßc» a»S: Oeffentlickkeit zu treten, so erbebt er doch, daS weiß Tcntsck- - - --» - - - - . landS Volk sehr gut, seine Stimme, »vo eö gilt, auf Grund seiner reichen Lebens- und Kricg-crsabrung beratbent, warnend und zu Thaten ermunternd zu wirken, — wenn c« gilt, für Deutschland« und de- deutsche» Kaiser» Anscbcn und Machtstellung einzutretrn, und dies« Stimme verhallt me ungebört. - Dir haben die- erlebt nach dcm Tode Kaiser Friedrich als e« sich varum handelte, der Welt zu zeigen, daß die deutschen Fürsten treu zn dem NeichS-Obrrhaupte stände», tretz seiner Jugend. Dir haben eS erneut erlebt in Ich verstehe mich aus Mcnjcheo. Ach, e - , stwahr - hast schade. Er würde vir Eigenschaften besitzen da» größte Reich der?Lelt zn regieren, während ich Erben großer Staaten kenne, welchen ich nicht eine Eompagnie anvertrauen möchte" Die Vermählung de- Prinzen Albert im Jahre 1853 mit der Prinzessin Carola von Wasa gab dem Kaiser Franz Jose im Jabre >853 Anlaß, ihn znm Oberst-Inhaber de- K. K. östcr reichischen 11. Infanterie-Regiment- zu ernennen, nachdem vorher seiten- deS Kaiser- von Rußland, wie schon aiigeteutet, ihm die gleiche Edre durch Ernennung zum ,«g. de» 21. Oktober 1893. Der Kirchen»erst««,» zu St. Petri, v. H»rt»M-, Psrrrer. diesem Frühjahre, wo König Albert al- der erst« der deutschen I ruisischen Generalmajor und Cbef de- 2. russischen Jäger- DundeSsiirsten sein gewichtige« Wort zn Gunsten der Mililair- l Regimentes zu Theil geworden war. Vorlage in die Waagschale legte. I Im Herbst 1853 stellte Prinz Albert die 1. sächsisch« Diese VolkStbümlichkeit dankt er aber vor Allem seinen Er I Infanterie-Division den deutschen DundeS-Jnspectoren während folgen al« Feldherr, denn unter ibm haben be, Beaumont I der Herdstmanövrr ia der Gegend von Riesa vor. Die ziel- ^ und Sedan, bei Brie und Villier« Theil« aller deutschen I bewußte Führung und klare Lesehl-gebung, di« Prinz Albert von Dänemark glücklich zu Ende geführten Kriege sollte» aber sür Deutschland die ernstesten Verwickelungen erwachsen, da sich aus dieser Waffcnbriitcrschasl gar bald die Eiscrsnci'l zwischen diesen beiden Großmächlc »m die führende Rolle i» Deutschland entwickelte. Kronprinz Aldert nmsasfte mit klarem Vlickc die politische Lage, die sür die denlschc» Mille! slaalcn die ernstesten Gefahren barg. Aus diese wies er diu, als er in die Verbandlungcn der sächsischen Kammern >>ö c den sächsischen Militair-Etat im Frühjahre 1861 periönl > eingrifs, indeni er eine seiner Reden mil den Worte» schlos „Verkennen wir cS nicht, es können in kurzer Zeit Ereignisse eintreten, wo die Geltung, ja vielleicht die ^lbststandigkcit »nscrcs engeren Vaterlandes von den Thaten unserer Armee al- hängen dürste, wo man weniger fragen wird »a>' unserer ausgezeichneten Industrie, nach »nscrcin treffliche» Ackerbau und unseren guten Ge lekrtenanstalten, sondern wo man fragen wir! .Wie haben sich »nsere Sachse» geschlagen?" nna danach wird der Werlh unseres Vaterlandes bemessen werden. Dies nicht zn unterstützen, können wir nicht verantworte», und wir erwarten daher, daß auch die Zweite Kam in er dieVeranl Wörtlichkeit nicht auf sich nehmen werde, des halb unser Vaterland einst seine Selbstständig keit vielleicht einbüße» zu sehen." Tie politische Lage drängte einer Entscheidung zn, es unterlag keinem Zweifel, daß diese durch da« Schwer! ei folgen werde. König Johann rief sein Heer »nlcr die Waffen. Bei der in seinem Ebarakler begründeten iiiiwandclbarcn Treue gegenüber einmal eingegangciien Verpflichtungen e»> schieb sich derselbe für Oesterreich und übergab seinem Sobne, dem Kronprinzen, den Oberbefehl über die sächsischen Truppen, welche, da eine Aclion gegen den an Slreilkräslen weil »her legenen Feind in Sachsen zwecklo« gewesen » ire und daS Lank mir den Unbilden eines Kriege- ausgesctzt l «te, am >8. Juni die böhmische Grenze überschritlen, ui» sich der österreichische» Nordarmcc unter Vcnedek anzuschließcn Wohl war der Feldzug ein unglücklicher sür die sächsischen Waffen. daS sächsische Heer aber machte in demselben dem geschichtliche» Ruse seiner Tapferkeit rolle Ehre, unk sein erlauchter Fübrcr, .Kronprinz Albert, erwarb sich in demselben den Ruf eine- hervorragenden Trupprnführer».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite