Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.06.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270629010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927062901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927062901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-06
- Tag1927-06-29
- Monat1927-06
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.06.1927
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
71. Jahrgang. ?S ZS« Mittwoch, 2». Juni »27 Gegründet ISA vrabtanschrttt, Mochotchlw, Dooodo« Eerirtvrecher-Laiirmeliwmmrr, 2S241 Rur tür Nacht,,tvräckei 20011 B-zugs-G-bühr tret Hau» l^o Mk «sirbiUir. nark berechn«!: die «tnlvaltta« » mm breite Anz-Ig-n^pr-is-: j^KLKpK -- --Pfg vffertengebllbr «Ma. 2lu«i». ÄuftrSae »egen Borau»be»akla. aunerbalb 2 Schrtitleltuna und AauvtaelchLft,stelle: Marienftrad« 3-j 42 Druck «. Verlaa von vteosch » Netchardt in Dresden Postscheck-Konto 1OSS Dreoden Nachdruck mir mit deutlicher Quellenangabe «.Dresdner Nachr.'i mtSIfta. Unverlangt« Schriftstück» werden nicht auibewabrt. ^ak resaeksu dSI1t>voo»i uncl Oonnsrnlttg »bvnci» 7 Ottn G»rtrpl«i kctwin Un«In«p s««n« Nauttg«, >n»«r-»1I Ilonäitorei Limberg E»»s«w SIvwA« 1V Zaisongemäße «ZiLgelrän^e. EiZspeisen. Aiskorken Kunslspislpisrios s»I1 1634 bsstbswüttr-tss (ZustItZtsksbrIKst Heiken u, -57,-' vsutren - *'" " Japan an der Seite Englands in Genf. Japan lrilk -er englischen Foröervng auf Dermin-erung -er Köchstionnage für Linienschiffe bei. Slarl zum Flug über -en Pazifik. - Die Mieierschuhgesehe im Reichslage. - Die Polizei in -er „Aktion Franeaise". Neue japanische Jnskrukliorren. Genf, 28. Junt. Wie von gutunterrtchteter Seite mitgetetlt wird, soll die japanische Delegation auf der Seeabrüstungs konferenz soeben neue Instruktionen aus Tokio erhalten haben, sich dem englischen Vorschlag ans Abänderung der Be stimmungen des Washingtoner Abkommens über die Höchst tonnage der Grostkampsschiffc anznschlieste«, jedoch nur unter der Bedingung, -aß hierdurch die kommenden Verhandlungen über die Beschränkung der leichteren Secstrettkräfte nicht be einflußt werden. Die Entscheidung soll auf einem Kabinetts rat der japanischen Regierung am Montag gefallen sein. A«S den direkten Verhandlungen zwischen London und Tokio und dem Verlauf der Genfer Konferenz will man in Washington das Reuerstehen einer englisch-fapanischen Allianz mit der Spitze «egen Amerika und eine englisch-sapanifche Verständigung über China entnehmen. Trotzdem beab sichtige Washington, in Genf bis zum äußersten auszuharrcn. Allerdings würde die Washingtoner Regierung gezwungen sei«, ihre Delegation ans Gens abzubernfcn, sobald kein Zweifel mehr darüber bestehen würde, daß die SeeabriistnngS- konferenz nicht das bringen werde, was Amerika wünschte, nämlich einen Fortschritt anf dem Wege -er Abrüstung. * Das Generalsekretariat der Seeabrüstungskvnferenz teilt «it, daß in der heutigen Sitzung des Technischen Komitees ein englischer Vorschlag zur Erörterung gelangt sei, die Krenzer in zwei Klaffen einzntcilen: Kreuzer mit achtzölligen Geschützen und einer Höchsttonnagc von 10 Mü Tonnen, und Kreuzer mit sechszölligen Geschützen und einer Höchsttonnage von 7600 Tonnen. Die japanische und amerikanischen Delegation haben die Vertagung der Erörterung des englischen Vorschlages beantragt, um die Eingliederung des englischen Vorschlages in die Be stimmungen des Washingtoner Abkommens zu prüfen. Ein Geheimnisvolle Telephonleilungen. Paris, 28. Juni. Nach längerem Zögern hat die Polizei heute im Gebäude der „Action Franeaise" eine Haussuchung vorgenommen. In den Räumen des Blattes befand sich jedoch nur der Chefredakteur. Die Untersuchung erstreckte sich vor allem auf die Telephoncinrtchtung. Dann sollen auch zahl reiche Papiere beschlagnahmt worden sein. Endlich find der Hausmeister und der Bureaudiener vernommen worden. Die von einigen Blättern angekünbigte Verhaftung DandetS ist bisher noch nicht erfolgt. Es ist auch nichts weiter über die poli zeiliche Vorbereitungen dnrchgestckert, die eine baldige Ver haftung erwarten ließe«. Die Untersuchung soll ergeben haben, daß sich in der „Action Francaise" drei Telephone befinden, die nicht mit der amtlichen Zentrale verbunden sind. Es konnte noch nicht festgestellt werden, wohin diese drei mnsteriüsen Linien führen. Wie „La Presse" zu berichten weiß, steht die Ver haftung eines Noyalistenführers unmittelbar bevor. Das französische Ca-resgeseh angenommen. PoincarS weicht den Daudet-Interpellationen ans. lD u r ch Funkspruch.) Paris, 28. Juni. In der heutigen Kammersttzung wurde die Aussprache über das Cadres-Gcsetz fortgesührt. Ein Antrag der mittleren und rechtsstehenden Parteien, der eine chärfere Fassung der Bestimmungen über die Dienstzeit ordert, wurde angenommen. Alle Anträge der Sozialisten und Radikalen auf bessere Garantie für die Einführung der einjährigen Dienstzeit wurden abgelchnt. Rcnaudel hielt seinen diesbezüglichen Antrag aufrecht. Die Regierung stellte die Vertrauensfrage, worauf der Antrag Rcnaudel abgelehnt wurde. Vor der Abstimmung über das gesamte Gesetz gab namens der Sozialisten Rcnaudel eine scharfe Erklärung ab. die besagt, daß die Sozialistische Partei das ganze Gesetz ablchne, da dem Wunsche der Partei nach Sicherung der einjährigen Dienstzeit nicht entsprochen worbe» sei. Kricgsmlnifter Painlcvü stellte namens der Regierung die Vertrauensfrage. Das Gesetz wurde in seiner Gesamt heit daraufhin angenommen. Termin für die nächste Vollsitzung der Konferenz ist bisher noch nicht festgesetzt worden. Der englische Innenminister wirbt um Japan. London, 28. Juni. Der Innenminister Joynson Hicks erklärte in einer Rede auf dem heutigen Festessen der Japanischen Gesellschaft, die Welt sei immer noch krank, und die aus dem Krieg entstandene Unruhe sei noch nicht ge schwunden. Die Freundschaft, die zwischen dem britischen und japanischen Volk bestehe, werde darauf hinwirken, sie zu be seitigen und ihr Wiederauftreten zu verhindern. Joynson Hicks erklärte weiter: Wir stehen jetzt mit Japan einer ge meinsamen Gefahr gegenüber wie im Kriege. Aber Einheit der Aktion gegen eine revolutionäre Körperschaft ist nicht das einzige, was ich von unserem Bündnis erwarte. Ich er warte, daß Japan und England zusammen mit den anderen Nationen, die den Krieg verabscheuen und den Frieden lieben, einen Sicher hettsvorhang schaffen werde», damit mir auch immer hinter der Szene vorsehen, daß die Mensch heit, die besorgt im Zuschauerraum die Vorgänge verfolgt, nicht das Opfer eines gefährlichen Brandes werde. Norwegische Lobsprüche für Slresemann. Oslo, 28. Juni. An dem Empfang der Vertreter der norwegischen Presse bei Dr. Stresemann nahmen etwa 46 Herren teil. Es entspann sich eine längere und sehr an geregte Unterhaltung. — Die norwegische Presse beschäftigt sich auch weiterhin sehr eingehend mit der Person des deut schen Neichsaußenministers. „Morgen bladct" gibt aus führlich die Unterhaltung seines Vertreters mit Dr. Strese mann auf der Bahnfahrt nach Oslo wieder und rühmt das Interesse des Außenministers für norwegische Kultur, Wirt schaft und Politik. „M orgenposten" schreibt, Stresemann sei ein bürgerlicher Felsen wie Hindenburg ein militärischer Felsen sei. Beide stellten das Vaterland über alles. Strese mann sei eine -glückliche Kombination des Geistes von Goethe und Bismarck. Hierauf beschäftigte sich die Kammer mit den zwei Interpellationen über die Freilassung von Daudet, de Lestc und Ssmard. Die Regierung forderte die Zurück stellung der Interpellationen. Ihrem Anträge wnrde nach Stellung der Vertrauensfrage stattgegebe«. (WTB.) Paris, 28. Juni. Der sozialistische Deputierte Lafont hatte eine Interpellation über die Befreiung Daudets aus dem Gefängnis eingcbracht, die folgenden Wortlaut hat: „Die Re gierung möge Auskunft geben über die neuen Erleichte rungen, die seit einiger Zeit den Verhafteten bei ihrem Eintritt und bei ihrem Austritt aus dem Ge fängnis gewährt werden. sT. U.) Französische Zweifel an -en Locarno- Versprechungen. Paris, 28. Junt. In der heutigen Sitzung de» Senates verlangte Senator Lcmcry die Festsetzung eines Datums für die Behandlung seiner Interpellation über die Haltung der Negierung zu den Er klärungen Dr. StresemannS und der Auslegung der Note der Votschaftcrkonfcrenz vom 14. November 1V25. Nach kurzer Aussprache wurde beschlossen, die Entscheidung zu vertagen, bis Außenminister Brtand soweit wieder her- gestellt ist, daß er an der Diskussion teilnehmen kann. In einem Schreibe« an Briand erklärte Leinerv, er habe ans den Ansführnngen Dr. StresemannS mit Befriedigung entnommen, daß dieser darauf verzichte, seine These, die er am SS. März vertrat, zu bestätigen «nd größtes Stillschweigen bewahre über das angebliche Recht, die Räumung des linken Rhcinnfcrs öHnc Gegenleistung verlangen z« können. Ueber- rafcht sei er dagegen darüber, baß die Verminderung der rheinischen Efsektivbestände den Deutschen ver sprochen worden sei «nd daß von diesem Versprechen die Unterzeichnung des Locarnopaktes abhängig gewesen sei. Dr. Stresemann scheine die Note der Botschafterkonfercnz vom 14. November 1928 reinperfönlichausznlegen, und deswegen fei es von besonderer Bedeutung, zu wissen, ob die französische Regierung dieser Auslegung -«stimme ober nicht. Noch kein Ende. Von Emil Berg, M. ö. L. Nach den Zeitungsmeldungen der letzten Tage war an- zunehmcn, daß die neue sächsische Negierung bis zur Sitzung des Landtags vom Dienstag, dem 28. Juni, endgültig ge bildet sei. Der Herr Ministerpräsident hat das neue Kabinett aber dem Landtag noch nicht vorgestcllt. Es scheinen sich in letzter Minute kleine Schwierigkeiten einzu stellen, die recht deutlich erkennen lassen, daß Kräfte am Werke sind, die eine vernünftige und beschleunigte Lösung immer noch aufhalten. Die deutschnationale Fraktion hat bekanntlich vor einige» Tagen dem Herrn Ministerpräsidenten die Zustimmung zur Berufung ihres Kandidaten Krug v. Nidda in das Wirt schaftsministerium erteilt. Sie hat dabei die in verschiedenen Besprechungen der Koalittonsparteien als selbstverständlich hingenommene Forderung erhoben, daß der deutschnationale Minister dieStellvertretungdesHerrnMinister- präsi denten bekommen soll. Diese Stellvertretung hatte in dem vorläufigen Kabinett bisher der demokratische Innen minister Apclt. Die demokratische Fraktion macht nunmehr Schwierigkeiten, indem sie aus angeblichen Prestige gründen auf der Vertretung des Ministerpräsidenten be- harrt. Es fängt nachgerade an, merkwürdig zu wirken, daß Prestigegründe nur für die kleinsten Fraktionen des Landtags gelten sollen, während die stärkste bürgerliche Fraktion, die dcutschnationale mit 14 Abgeordneten, um jeden Preis auf den Anspruch sogenannter Prcstigesordcrungen ver zichten soll. Die Oeffentlichkcit sei nochmals daran erinnert, in welcher Weise gerade von der deutschnattonalen Fraktion die staats politischen Erwägungen über den Parteistandpunkt gesetzt wurden. 1. Die von den bürgerlichen Parteien zugesagte Ver minderung der Zahl -er Ministerien von 7 auf S scheiterte an dem Widerstand der kleinen Fraktionen der Koalition. 2. Der Mittelweg, der von Sen Deutschnattonalen be- schritten wurde, vorläufig 6 Ministerien zu wählen, wurde ebenfalls als untragbar von den übrigen Parteien abgelehnt. 8. Die ursprüngliche Forderung der stärksten Fraktion, den Ministerpräsidenten entsprechend dem Stärke verhältnis stellen zu können, wurde aus Vcrnunftgründen von dcutfchiiationalcr Sette überhaupt nicht mehr in die Debatte geworfen, um die Schwierigkeiten nicht noch zu vergrößern. 4. Die dcutschnationale Forderung, die nach parlamentari schen und demokratischen Gepflogenheiten eine Selbstverständ lichkeit gewesen märe, das Innenministerium zu besetze», mußte ebenfalls fallen gelassen werden, weil die kleinen Links parteien (Altsozialisten und Demokraten) sich dagegen sträubten. 6. Schließlich begnügten sich die Dcntschnationalen im Interesse des StaatsgcdankcnS mit der Besetzung des Wirt schaf t S m i n i st e r i u m s. Im Lause der Verhandlungen wurde von dem Führer -er Koalittonsparteien. Herrn Oberbürgermeister Blüher, an den Herrn Ministerpräsident Hcldt die Bitte gerichtet, den Deutschnationalen die Stellvertretung des Ministerpräsidenten zu überlassen. Irgendwelcher Widerspruch ist von keiner Seite der an der Verhandln»« beteiligten Fraktionen erhoben worden. Auch die in dieser Sitzung anwesenden Demokra ten haben sich mit keinem Wort hiergegen gewendet: eben sowenig hat der Herr Ministerpräsident selbst diesen Vor schlag abgelchnt. Es war deshalb ganz selbstverständlich, daß die deutschnationalen Vertreter infolge des von keiner Seite erfolgten Widerspruchs annehmen mußten, daß die Stell vertretung des Ministerpräsidenten dem deutschnationalen Wirtschaftsmlnistcr Krug v. Nidda übertragen wird, zumal eS sich doch um die Bildung eines neuen Kabinetts han delt. Und ausgerechnet in der allerletzten Sekunde sträuben sich die Demokraten und bringen so eine neue Verwirrung in die ganze Angelegenheit. Soll etwa das traurige Spiel um die NcgicruugsbilSung nochmals von vorne beginnen? Kein Mensch wird cs ver stehen können, wenn durch diese, von demokratischer Seite bereitete Schwierigkeit die mühsam und unter den schwerste» Opfern der Deutschnationalen erfolgte Einigung wieder zer schlagen wird. Und ebensowenig wird cs irgend jemand ver- Haussuchung in der „Action Francaise".
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite