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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.03.1929
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1929-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19290328014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1929032801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1929032801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-03
- Tag1929-03-28
- Monat1929-03
- Jahr1929
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.03.1929
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Vomwrstav. 28. Rürz 192« «.SMpans. M. i« S«n,pr»ch«»-e»»»«U,»«»»r »»»4> N« ttr «L »voll ». >»»««, »««d«».». l. M»««x>tt»t» «/«» »»W »«.»»». «», »O» »M WM» AopMoo, Hut H«M 2.7» Mi. »«»be,u^p«N Nk Mo»«I ««n »-«> «i. Mcht. « V«. «-»,»»»», <»»«» Mx^um««», l» ,s» «u»»W-» Dr»«d«»« l» «t» «» «»»»<««« «erde» »»« «„d««I »«ch«t: dk »tnlp^tt«« M »» »«tt» «»«, »» W, ->-wtr<« 10 «-»Ute», »»»«tgn, »nd ««ev^ei»», ,»« N»t»U U M».. «»ertzÄ» » »NM»« »«U, NeN-me»cL« I« «I». «Mi»«» M0 »la. VUertrn«-»«», « M» »—«Lr««« »xttrL«» «„»»ttr»ar!l>u>« »r»» ». »«>«,; ««VN» « ,»W«o«. »««d«. V»«a>«k.»u>. >0« Lr-M-r, »«vdrxk nur »U devtlQuell«,»»,«»« Dresd». N»ld» > »EIN». Un—ri-llgt, «chrtl»»»» weide» »tch, «>sde«»»K ^VIDyH Mbe>^ ps»g«s Nl»0» 10 SsbLeks und Ssti-Lnks Ooov» ^u»Mokl In ^ailungnn vlütknerL Prager 51rsSe 12 kernrul IS37» v,« - 3PSI8tMLN öisr- v. 8pöi3si'es!3Uf'3lii gut unll ?s3gkl' Lt^ks cvn°, preisRivrl! Ser Schuß auf Graf Stolvera geua« gezielt MdtksixMe Im GeMtniS »er SMes Sulachien »er e»Wa»v«Ittn»ilim - SW» Antonie Mitwisserin »es SerbreArns? »aS sich die Kriminalisten fragen Hirschberg, 27. März. Dir Untersuchung in der Mordsache »«» Grasen Eberhard z« Ltolbcra-Weruigerode hat anch am »eatlaea Lage keinerlei Klarheit aedracht. A »Siage steht »«ae» AnSsag«. Widerspruch ans Widersprnch hi »len sich. Die Berliner Kriminalisten stehen «ach den lirherigen Ermittlungen vor folaenden fragen: Warum hat Gras Christian erst nach reichlich acht Tage» eiugestau» tk«. daß er die Lat anaeblich a«S Fahrlässigkeit begangen ha«? Kerum hat Graf Christian a«sänglich angegeben, er wolle an» Pietätsgründe« de« Bater aeaenü-er erst irisier rede«? — Warn« hat er dann direkt eine aanz beftimmte Person mit Rame« nnd Stand de» M«t NN» de, Morde» »elchnldiat? «» handelt stch hier «« »taen Man«, mit dessen Frau »er alte Gras ei« LIeteSoerhältni« nnterhiel«. — Warum hat dann der i»«l>e Gras eine« Taa später sich selbst beschnl» di«t? Wie mar e» möglich. daß der innae Gras, der nach »er Ta« den Eindruck eine» vollkommen verwirrten Menschen «achte, doch «och ln aller Elleeine« Raubmord »ortLusche« konnte? - Ha« Gras Christian in der Mord» »acht tatsächlich seiner Schwester Antonie «in Geständnis ad» zelea«? — Wen« der Graf »nr ans Fahrlässtakett erschossen «erd«. warn« hat daun der suuae Gras nnd die Familie tieSu ich taleich aeftanden? SS hätte doch t« Inter, effe der Familie liege« müssen, de« umlaufende« Gerüchte« »mt Kombinationen damit eine« Riegel »orznschiebe«. Tatsache ist, daß Dr. Panitz, der über S8 Jahre lang ständiger Hausarzt bei der Familie ist. der »festen Ueber- »engung ist. das, der Schutz i« Stehe« nnd nach genauem Ziele« ab» gegeben sei« müsse. Das beweise der Umstand, daß der Tote in derselben Stellung verharrte, in der er getötet worden ist. Der Aussage des Kutschers Müller, daß das Zimmer nach der Tat einen wüsten Eindruck gemacht habe, steht gegenüber, baß der Land- jäaer Beyer etwa eine halbe Stunde nach der Tat das Zimmer abgeschlossen und den Schlüssel mitgenommen hat, «ub dass am Morgen das Zimmer in dem Zustande der Mord, nacht vorgefunden worden ist, ohne bah diese Angaben be- stätigt worden sind. Ferner taucht die Vermutung auf, baß die Angehörige« deS HanseS de« Grafe« Christla» systematisch geschützt Haien, denn erst nachdem die Angaben des sungen Grafen stch al» Widersprüche und als offensichtliche Ausreden herauS- ßellten und die Sache durch hinreichende Beweise widerlegt wurde, wurde von den Angehörigen deS HauseS die Sache so dargestellt, als könne Fahrlässigkeit vorllegen. Wenn es stch bestätigen sollte, dah der junge Gras den Bater vorsätzlich ge. tötet hat, dann würde e» stch fragen: Hat der junge Gras de« «ater daS fraglich« Buch erst ta«» a«s die vr«ft gelegt, nachdem der Bater bereit» tot war, und hat er e» so gelegt, bah e» erst nachträglich mit Blut b«. schmutzt worden ist? Schließlich muß noch die Frage gelöst werden, ob die Verschuldung deS Gute» ein Anlaß zum Tode gewesen sein kann. Tatsache ist jedenfalls, daß nicht ein Pfennig Steuer« rückständig ist. daß aber a»s de» Gut ei»e Hyp,lhere«sch«ld i» Höhe »»« etwa övo ooo Mark lastet. Trotzdem hofft die Verwaltung aus da» bestimmteste, da» Gut vor finanziellem Bankerott ra retten. Enbltch sagt man stch aber wieder, wenn der Gras den Vater wirklich hätte töten wolle« oder sollen, dann hätte er dazu bet den vielen ge. metnsamen Jagden reichlich Gelegenheit gehabt. Ein wich tige» Moment bet dem Stand der gegenwärtigen Unter, suchung ist auch noch die Aussage von Dr. Panitz, daß eine psychologisch erklärbare Affekthandlung nach seinen Beobach, tungen und Erfahrungen nicht ausgeschlossen ist. Die Srmittlnngeu der Gchteßsachverständige« bestätigen die Ansicht de» Dr. Panitz. Denn von einem Ab prallen -er Kugel an einem Gegenstand, wie angenommen wurde, kann ketne Rede sein, weil stch iw Mordztmmer nichts vorgefunden hat. was erlauben würde, die Annahme eines Prellschusses zu beweisen. Der Gchteßsachverständige Schmuberer ist nach Berlin znrückgefahren und hat das Jagd, gewehr zur genauen Untersuchung mit Soezialinstrumenten mitgenommen. Nach dem gestrigen Geständnis de» Grasen steht auch fest, daß innerhalb der Familie ei« Mitwisser ist. Wenn die Berliner Mordkommission den Namen der betreffenden Person vorläuftg auch noch nicht pretSgtbt, so ist es doch ein offenes Geheimnis, daß e» sich dabei um die 20s «ihrige Schwester de» junge« Grafen, Kom- tesse Antonte, handelt. Graf Christian hat gestern zu. gegeben, baß er sich ihr einige Stunden nach der Tat anver- traut hat. E» kann damit gerechnet werben, daß schon tn den nächsten Stunden die Rolle der Komtesse Antonie tn einem anderen Licht erscheinen wird. Ob e» z« ihrer Festnahme komme« wird, ist allerdings fraglich. Eie ist heute bereits vernommen worden. Der Inhalt ihrer A«Ssa»e wurde nicht bekanntgegebe». Graf Christian Stoibers «aioratserbe Graf Christian Friedrich gab zwar die Absicht kund, auf da» Majorat zugunsten seine» Bruder» Theodor zu verzich. ten. ist aber von der Familie als Erbe anerkannt worden. „Swi Zeppelin" Mr DeussMtemiO Begeisterung in Achen Vas deutsche Luflwuader grüßt die Akropolis sDrattberich« «vsere» ««»euer »«rrespoodeote«) Athen. 27. März, von de§ Bevölkern«« der griechische« Happistadt mit Spannung erwartet, überflog heute mittag .Gras Zeppelin- Athen. Der Sindrnck, de« da» Meisterwerk »n»««er Flngtechn» hervorries, übertras alle Srmartnngen. Al« das Lnstschiss in «asestätischer Ruhe nnd Sicherheit Dbens altes Wahrzeichen, die stolze Akropolis, anftenert«. »»t über ihr mehrere elegavte Schleis«« flog, kannle die Ne, Pisieruvg der Vevdlkernn« kein« Grenzen mehr. Zwar war >«r Ivrichwörtttck blane Himmel elner leichte« Wvlkeudecke ge» «iche«, «der da» «nstschtt» slvg so lies, daß alle Einzelheiten der a««Vrnrti,n »ent, lich lichtdar »rrte«. Man konnte an den aadtnensenster« die Passagier« dr,dachten, wie ste den sudelnde« Grnß der Bevölkern«« dnrch Sinken mit Hände« und Taschentücher« znrückgabe». Nach» d«« der Zevveii« über de« historischen Athen länger« Zeit ge. Ke»,, hatte., überslog er die moderne Stad«, anch st« dnrch sselae« de« Bnae« bearüßend. I« der Räde de» BadnhoseS »»rde «tn Postsack adgemorse«. Der nachhaltige Ei«dr«ck. de» da» stolze Schsst ans da» arsechisch« Volk anSüote. findet sein,» ssirderschlaa I« enthnssastischen Kommentare« der aekamten »riechilche« Presse. Sie aioklu sämtlich in der Feststellung dch»»gehe«re« Eindrücke», de« dg» Lnstschiss gemacht hat nnd Karten »»« dem Z-ppeltndesnch ein« weiter« Gtärknng «ch Vertiefung der bestehende» herzliche» Bezieh»»««» zwischen Griechenland nnd Lentschland. Snttäuschuvgen in Belgrad Belgrad, 27. März. Belgrad erwartet« heute nachmittag den »Graf Zeppelin-, der zwischen 2 und S Uhr angekündigt war. Um die tn Frage kommende Zeit schauten zahlreiche Menschen t« bi« Richtung, von wo da» Luftschiff kommen sollte. In der Luft kreisten mehrere Flugzeuge. Gegen 4 Uhr erst wurde bekannt, baß der »Graf Zeppelin- seinen Kur» geändert habe und nicht nach Belgrad käme. Wie« überflogen Sn Srtr-rtch<kafgn <rm 7 M»r FriedrichShafe». W. Mürz Da» «nftschlff meldet, daß «m 1« Uhr Ragnfa passiert mnrd«. — Um 19.« Uhr »e, sand stch da» L«,«schiff IW Kilometer südlich ,»» «gram. vndapest, 27. Mär», «ie an» Ka»e»»ar gemeldet »ird, wnrde da« Lnftschiii -Graf Zeppelin- eben»» KU» Uh» über »apo»var gesichtet. De» Sostschtst »ahm «nr» ans Budapest. Frledrichdhafe«. 27. Mär». -Graf Zeppelin- traf etma »» >2.1° Uhr «der Oesterreich» Hanptstadt Wien et«. . FriedrichShafe». 27. Mär». In Kreise» de» Lnst» Ichlsfbane» mir» »ie «nknnjt de« -G«»f Zeppelin- etwa für D»»»»»»to» »»»,»»«» k Ute Wahlkampf in -er Baumblüte Die Spannung ist nun gelöst, da» sächsische Volk weiß, was ihm bevorsteht' Wahlkampf im Wonnemonat Mat, poli tischer Umtrieb zur Zeit der Baumblüte. DaS sind Aussichten, die niemand gewünscht hat, die es letzt aber beherzt tnS Luge zu fassen gilt. Denn der 12. Mai wird zum Schick- salStag de» sächsischen Volke». Da hat der tn den Blättern immer noch tobende Streit um das Leipziger Urteil weder Sinn noch Zweck. Ob eS Buchstabenjuristeret war oder vollkommener Ausdruck volkS- staatlichcr Gerechtigkeit, wie sich die Auflösung formal ge. staltet, was aus Len voreilig erhobenen Landtagsdiäten wird und was den strafverfolgten Abgeordneten nun blüht, dt« stch des kostbaren Schutzes der Immunität plötzlich beraubt sehe« — daS sind Nebensächlichkeiten. Staatsrechtliche Kuriosa viel- lrtcht, über die sich die Juristen den Kops »erbrechen mögen. Für das Volk heißt es jetzt: den Blick nach vorwärt», alleKräft« angespannt für den 12. Mail Was steht auf dem Sptel? WaS tst der Ginn deS poli. tischen Manövers, dessen Leidtragende wir bisher waren, dessen Nutznießer wir aber werden wollen zur Enttäuschung der Anstifter! Das muß klar herauögearbeitet und jedem Wahlberechtigten eingchämmert werben. Dte radikal« Linke hat den alten, durch Richterspruch gefällte» Landtag jahrelang verfolgt mit AuflösungSanträgen und Prozessen mit der Be- gründung, daß seine Zusammensetzung dem BolkSwtllen nicht mehr entspreche. Ihr laut verkündetes Ziel tst dte Bildung elner roten Mehrheit. Die erste Etappe tst mit be« Leipziger Urteil erreicht. Der Sturm auf dte Hauptstellung beginnt. Auf der Schanze zur Verteidigung gegen dte rot« Flut steht aber diesmal nicht etn Gericht, das durch Para- graphcngewalt gezwungen ist. politisches Unheil zu stifte«, sondern der SelbstbehauptungSwtlle des Bürgertum», da» durch seine Erfahrungen mit Sowjetsachsen schon gewitzigt ist. In seiner Hand liegt dte Entscheidung über deS Landes Glück oder Unglück. Dte Hoffnung der LinkSsoztalisten und Kommunisten gründet stch auf daS Ergebnis der letzten Reichstagswahlen. Zum ersten Male nach langer Zeit tst eS ihnen am 20. Mat 1S28 gelungen, eine schwache Mehrheit zu erringen. Das fast vergessene Wort vom -roten Sachsen- klang wieder trium» phierenb durch Deutschlands Gaue. Da ist ihnen der Kamm geschwollen und ste halten das Volk durch die wirtschaftliche» Nöte für zermürbt genug, um den Erfolg vom vorigen Jahre im Lande selbst befestigen und vielleicht ausbauen zu könne«. Wie stehen die Aussichten? Von bürgerlicher Seit« wird darauf htngewtesen, daß die Sozialdemokratie durch ihre Re- gierungSgeschäfte im Reich ihre Wahlchancen eher verschlech tert als verbessert habe. Der Abrutsch von der AgitationS. Phrase zur verantwortungSbcschwerten Tat hat manche Illusionen grausam zerstört. Die Komödie um bas Panzer- schtff hat die Partei innerlich zerrtssen. Auch daS Trauerspiel der Müllerschen KoalitionSverhandlungeu und HilferbingS steuerakrobattsche Kunststücke waren nicht dazu angetan, die -proletarischen Massen- zu neuem Elan zu begeistern. DaS hat alle» seine Richtigkeit. Aber eS kann sür Sachsen doch nur tn beschränktem Maße gelten; denn dte sächsische Sozial, demokratie wirb ihren Anhängern gegenüber geltend machen, daß ste diese KoalttionSpolittk tm Reich von Anfang an mit schärfsten Waffen bekämpft hat. Ste wirb die Hände tn Un schuld waschen und dte radikale Tonart noch verschärfen, weil sie das beste Lockmittel ist. Eben mit Rücksicht daraus ist auch schwer abzuschätzen, welche Auswirkungen der kürzlich auf. gedeckte und auch bestätigte Führerstreit innerhalb der sozial- demokratischen Landtagsfraktion haben wird. Ein -Kampf aller gegen all«- war zweifellos tm Gange, gemäßigtere Ten- benzen versuchten aufzukommen, der Kampf der 23 bahnte sich In neuer Abwandlung an. Aber nach allen bisherigen Erfah rungen darf man annehmen, daß die Erfordernisse de« Wahl- kämpfe» diese Regungen schnell unterdrllcken werden. Dte radikal« Phrase tst jetzt allen Bedürfnis, ob ste nun Ltebmann^ Edel. Arzt oder sonstwie heißen. Und Parteidtsztplin a«. gesicht» der Gefahr war immer dte stärkste Sette der Sozial demokratie. Schärfer noch find die Gegensätze öet den Kommunisten. Sie sind nun auch tn Sachse« glücklich tn zwei Teile gespalten und werden getrennt, sich gegenseitig und zugletch mit de» soztalisttschen Genossen balgend, tn den Kamps ztehew Für dte bürgerliche Front sind aus allen diesen Zwistigkeiten über nutz nntereiuander «ortet!« «nr insoweit zu erwarten- atz»
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