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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192907279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19290727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19290727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1929
- Monat1929-07
- Tag1929-07-27
- Monat1929-07
- Jahr1929
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1929
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Riesaer H Tageblatt Drahtanschrift: UU ÄU § E 1 MkV (EldtdlM Utld Postscheckkonto Postscheckkonto: Dresden 1530. Girokass«: Riesa Nr. 52. Drahtanschrift: Lageblatt Rios» Fcrnruf Nr 90. Postfach Nr «L «nd Anzeiger sElbeblM ««r Jin-tt-rr). Da» Riesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Grotzenhain. de» Amtsgericht» und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, de» Rate» der Stadt Riesa, ' de» Finanzamt» Riesa und de» Hauptzollamt» Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 178. Sonnabend, 27. Juli lS2tz, abends. 82.Jahrg. Da» Mos «er LageÄMt «scheint jede» La> abend» ^» Aho »ft Ananabm» d«r Sonn, und Festtag«. P»i»»<pret», gegen Boranrzahlung, für einen Monat 9 Mark »5 Pfennig ohne gebühr Fitr den Fast de» Eftrtreftn» von Produktion»verttuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreise behalten wir uns da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Aut»!««» sttr du Nummer do» NnOgabetago» find bi» 9 llbr vormittag« auszuaeben und im vorau« zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tage« und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für oft »9 mm breit», t mm «oho GrundschristtZeile (ü Etlbm» V Eold-Psenntg«; dft 89 mm breit« Reklamezeile 100 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Sag 50'/, Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Radau erlischt, wenn der Betrag verfällt, dmnn Klage eingezoae» «erde« muß oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage -Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Sesörderungseinrichtungen — hat der Bezieher kein« Anspruch ans Lieferung »her Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Brzug«preise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer ü Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestraßr 59 Verantwortlich für Redaktton: Heinrich UHIeman«, Riesa: kür Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. kükktntt ÜK8 ttMMMklwn Ksdinetk. poiftlMs riirükllssettetea. VUtr ru s Noiisleii VelSagals verurteilt. — 8Mme» trelgesproclren. küktlrelse «er „vremea" »Ml» kurovs. Nk MM dkl Mmt. Paris. sFunkspruch.) Die Minister Brian- und Barthou haben heute vormittag den Ministerpräsidenten aufgesucht, um die angekündigte Demarche bei ihm zu unternehmen, die ihn bewegen sollte, seine Rücktrtttsavsicht aufzugeben. Im Anschluß an den Besuch begaben sich die beiden Minister sofort in den Mtnisterrat, um über die Unterredung zu berichten. MM l» lmWei MM. Paris. sFunkspruch.) Auf Grund dos Beschlusses des gestrige« KadinettSrateS Hatto« di« Minister Bria«d und Barthou sich heute vormittag uach 9 Uhr zu Poincarö begebe«, am ihn z« ersuchen, seine« Rttcktrittseatschlaß rückgängig z« mache«. Da Poincarö feine Demission ans» rechterhielt, habe« die Regieraugsmitglieder im Lause -es heutigen Ministerrates dem Präsidenten der Republik die Gesamtdemissto« d«S Kabinetts überreicht. Präsident Doamergue hat daraufhi« i« der übliche« Weise sofort seine Besprechung«« zur Lösung der Krise mit der Berufung der Prüstbeute« von Kammer «nd Senat be gonnen. Er gedenkt, wie Havas erfährt, in der Lage zn sein, im Laufe des Tages diejenige politische Persönlichkeit z« berufen, der er die Uebernahme der Kabinettsbildung anvieten will. Ma« rechnet, «sie schon gestern erklärt wurde, mit der Möglichkeit, daß der Ruf des Präsidenten an Briaub ergehe« wird. * Parts, SS. Julk. sTelunwn.) Ministerpräsident Poincarö richtete am Freitag abend an de« Staatspräsi denten Donmergne ein Schreiben» in dem er dem Staats präsidenten de« Vorschlag unterbreitet, angesichts seiner Erkrankung und eine« notwendig werdende« Operation, die ihn für zwei bis -rei Monate arbeitsunfähig mache, ihn seines Amtes z« entheben «nd einen Nachfolger zu ernennen. Hierauf trat sofort ein Kabinettsrat im Außenministe rium zusammeu. Der Kabinettsrat, der bis SS Uhr tagte, erteilte dem stellvertretende« Ministerpräsidenten Justiz minister Bartho« «nd dem Außenminister Briand de« Auf trag, Poincarö die Zuneigung «nd die Sympathie Les Ka binetts znm Ausdruck z« bringe« «nd ihn z« ersuche«, «ach seiner Wiederherstellung wieder an die Spitze der Regie rung z« trete«. Bartho« «nd Briaud begäbe« sich daraus zu Poincarö, um sich ihres Auftrages zu entledige«. Man erwartet, -aß Briaud das neue Kabinett bilde« wird. MwW in Paris. * Paris. sTelunion.) Die Nachricht von dem Rück- trittsgesnch Poincarös, die in den späten Abendstunden sich wie ein Lauffeuer verbreitete, hat in Parts große Bestür zung hervorgernfe«. Schon während der letzten Tage waren Gerüchte über eine Verschlimmerung im Befinden des Ministerpräsidenten im Umlauf, die trotz des Dementis aus der Umgebung Poincarös besonders auf die Pariser Börse ihren nieberdrückenben Eindruck nicht verfehlten. Die Tatsache, Saß die letzte Entscheidung über die Not wendigkeit der Operation erst am Dienstag kommender Woche fallen soll und die Rückkehr eine» der Poincarö be handelnden Aerzte avgewartet werden muß, läßt jedenfalls den Schluß zu, daß keine Gefahr für da» Leben de» Mini sterpräsidenten besteht. Sowert sich bis jetzt feststell«« läßt, lastet der Rücktritt Poi«caröS auf der sraazösische« Oesfentlichkeit wie ein Alpdruck. Di« Erregung ist groß. Es fehlt zwar nicht an Stimmen, die baS RücktrtttSgesuch neben Gesundheitsrücksichten mit der gespannten tnnerpolt- tischen Lage und namentlich der äußerst schwachen Mehrheit von 8 Stimmen für die Ratifizierung -er Gchnldenabkom- men in der Kammer in Zusammenhang bringen und er klären, Poincarö habe seinen Rücktritt nur bis zum Be ginn der Parlamentsferien verschoben, um die Rattfizte- iungsgesetze in Kammer und Senat durchzuvrtngen. ES ist unbestreitbar, daß die positive Lösung der für Frankreich ko heikle« «ud dnrch die Versammlung»« ««- Straß errpro- paganda der früher« Kriegsteilnehmer «och «ehr er schwerte« Frage« der Schaldeuratifizterung z«« größte« Teil das eigenste verdteust Poi«earöS ist, »h«e -esse» per sönliches ««seh«, die Recht« nicht für die Schuld«»rattfi- zierung zu hab« gewefe« «Er«. In der Frage der endgültigen oder auch nur vor läufigen Nachfolge' PoinearöS wir» man wohl erst nach >-m auk Sonnabend vormittag ttudmmfenen Mtnisterrat klarer sehen können. Immerhin herrscht aber i« allge meine» die Meinung vor, daß Briaud mit der verantwort lichen Gesamtleituug der Regieruugsgeschäfte betraut wer de» wird und dies besonders mit Rücksicht auf die in Aus sicht stehenden innerpolittschen Verhandlungen. ES war aufgefallen, daß Briaud bei seiner Schlußrede in der Kam mer sich vor allem au die Linke gewandt hatte, um deren Befürchtungen -über den außenpolitischen Kurs Frank reichs, die durch die Wiederkehr des sich etwa» schamhaft hinter den republikanischen Sozialisten verbergenden natio nalen Blockes ausgelöst waren, zu zerstreuen. Man fragt sich nun, ob es Briaud ohne di« Rücken deckung Poincarös gelinge« wird, der jetzige« Kammer mehrheit die Annahme des Aonngplaues nad insbesondere die vorzeitige Räumung des Rheinlandes abznringe« and ob Briand angesichts der innerpolitische« Verhältnisse Frankreichs nicht weit eher geneigt sein dürfte, der össent- lichen Meinnng Zugeständnisse zu mache« uud de« Drucke der Rechtspartei«« «ud ihre» Vertreters i« Kabinett zu erliegen. Inwieweit die Hoffnungen gewisser Kreise sich erfüllen können, daß nun nach dem Rücktritt Poincarös der Zeit punkt zur Umbildung des Kabinetts etwa durch Einbe ziehung der Radtkalsozialtsten gekommen sei, können erst die Ereignisse der nächsten Tage und Wochen zeiget«. Immerhin soll auch Poincarö schon unter der Hand eine Umbildung des Kabinetts in der angezeigten Richtung ver sucht haben, wobei er aber auf den Widerstand der radikal sozialistischen Partei gestoßen sein soll, die ihre Mitglieder nicht in ein von der Rechten beherrschtes Kabinett eintreten lassen will. W MMN PMM. * Berlin. Der französtsche Ministerpräsident Poi«, carö, -en eine schwere Erkrankung zum Rücktritt gewungen hat, wurde 1869 geboren. Nachdem er mit 34 Jahren zum erstenmal Minister geworden war, bildete er 1912 sein erstes Kabinett, in dem er bas Ministerium des Aeußern übernahm. Schon im Januar 1913 trat er jedoch zurück, nachdem er inzwischen zum Präsidenten der französischen Republik gewählt worben war. Als nach dem Kriege wäh rend der Konferenz in Cannes im Januar 1922 Briand zum Rücktritt genötigt wurde, übernahm Poincarö wieder die Bildung des Kabinetts. In zahlreichen Reden unter strich er feine Politik -er Unerbittlichkeit. Im Januar 1923 führte er die Besetzung des Ruhrgebietes durch. Seine Stellung in Frankreich befestigte sich sogar, als er im März 1924 infolge einer Zufallsabstimmung zurücktrat und sofort ein neues Kabinett zu bilden beauftragt wurde. Die Wahl vom Mai 1924 hatte jedoch seinen Rücktritt im Juni 1924 zur Folge. Sein Nachfolger wurde Herriot. Als im Sommer 1926 mehrere Kabinettsexperimente zur Rettung des Franken mißglückten, bildete er im Juli sein viertes Kabinett. Hatte Poincarö schon 1927 bei den Beratungen der Beamtengehälter mit den Radikalen Schwierigkeiten gehabt, so wuchsen diese Schwierigkeiten bei den HauShaltS- Leratungen de» Sommers 1928, bi» im November des selben Jahres die Krise etntrat und Poincarö darauf mit -em Gesamtkabinett zurücktrat. Aber schon drei Tage später wurde er mit der Neubildung der Regierung wieder beauftragt, die unter Ausschaltung aller linksstehenden Elemente dann wieder zustandekam. StM i» 0« «MM. Ae W«m sW uw Sm in die Ferien. * Part». sTelunion.) In der französischen Kammer gab es am Freitag abend eine große Uederrafchnug, als zum Schluß -er Aussprache -er Vorsitzende der Finanz kommission, -er Radikalsozialist Malwy, den Antrag stellte, die Regierung sollt« sich am kommenden Freitag zur Frage der Steuerermäßigung äußern. Obwohl noch eine Reihe von anderen Anfragen für die nächsten Tage in Aussicht genommen war, u. a. eine sozialistische über eine allge meine Amnestie, bestieg Justtzmtnister Barthou die Tri büne und verlas, ohne den Abgeordneten Malwy einer Antwort zu würdigen, -en Erlaß der Regierung, der die Kammer auf Monate in die Ferien schickt. Di« Empörung über diese« Gewaltakt der Regierung, die eine anscheinen unangenehme Aussprache vermeiden will, war allgemein. Ordnungsgemäß mußte die Kammer nach 16 Minuten erneut zusammentreten, um das Protokoll der letzte» Sitzung zu billigen, bevor sie in die Ferien geht. In Lieser Sitzung, die eine knappe Viertelstunde dauerte, gab es einen wahren Sturm. Es hagelte schärfste Angriffe gegen die Regierung. Beschlossen wurde, über die Annahme de» Protokolls der letzten Sitzung namentlich abzustimmei» Die Abstimmung begann sofort. Ar «MM Iktznt im letzte ßitzmMMoll ob. * Paris. sTelunion.) Die Abstimmung über daS Protokoll der letzte« Sitzung in der Kammer hatte ei« überraschendes Ergebnis. Es wurde mit 278 gegen 288 Stimmen abgelehut. Rach Bekanntgabe des Ergebnisses erschollen von zahlreichen Bänken des Hauses Zuruse, die Regier»«» solle zurücktreteu. Der Justizminister and die übrige« Mitglieder der Regierung hatte« die Kammer be reits verlasse«. Der Präsident hob die Sitzung ans und veranlaßte das Bür» der Kammer, das dem deutschen AA, tefteurat entspricht, znsammenzutrete« «nd über die Sache lag« zu berate«. M MWU itz tzll «MM MW. * Parts. sTelunion.) Nach der Beratung des Kam- merbüros trat die Kammer zu einer neuen Sitzung zusam men, in der der Vorsitzende bas Haus beschwor, dem Land« kein Beispiel der Anarchie zu geben und das Protokoll der Schlußsitzung, an dem tatsächlich nichts auszusetzen sei, doch noch anzunehmen. Durch Haudanshebeu wurde das Pro tokoll schließlich für gut erklärt und die Kammer ging «ach diesem lächerlichen Schlußspiel in die Ferien. * MW mm die WetzM -° 'mMA» MMkntr. Paris. sFunkspruch.) Infolge der Zwischenfälle, die sich gestern abend bei der unerwarteten Verlesung des Dekrets zur Schließung der Parlamcntssession in der Kammer ereignet haben, sind ans Wunsch einer Anzahl Radikaler und Sozialisten für Sonnabend vormittag Fraktionssitzungen dieser beiden Parteien anberaumt wor den, um einen Protest gegen die Schließung der Kammer ansznarbette«. Der radikale Abg. Leon Meyer sammelt unter seinen Kollegen Unterschriften, um die Wiedereröff nung der Parlamcntssession Lurchzusetzeu, die erfolgen muß, wenn die Hälfte aller Abgeordneten es verlangt. Durch die inzwischen eingetretenen Ereignisse, die die Not wendigkeit einer neuen Kabinettsbildung ergeben können, wirb die Aktion der 4 Linksparteien wahrscheinlich insofern eine Aenderung erfahren, als bas neue Ministerium für baS Vorgehen des Justizministers Barthou in der gestrigen Kammersitzung selbstverständlich nicht verantwortlich ge macht werben kann, wodurch, bann der Protest himällm werden würde. WrietziglM inUMimtm M wMMeten tz« WW-Mer. )k Washington. Im Staatsdepartement wurde der »roßen Freude und Befriedigung über die Glnckwumw» telegramme Ausdruck verliehen, die von den auslanrmmen Regierungen anläßlich des Inkrafttretens des Kelloag- Paktes eingetroffen find. Die Zeitungen v--' - . die Telegramme Hindenburg» nnd Stres- "Glichen render Stell« mit großen Ueberschrifte "ss inst- hat alle Signatarmächte des Kellogg-' .Nnkt-s dem Inkrafttreten des Vertrages in x -.»nUs L°." französische Regierung wurde um Sowjetregierung ersucht, die britisck Rea^r teilung an Australien, Neuseeland, Südafrik^"»»^^?^' Der persische Gesandte hinterlegte g est"rn d?e ' urkunde, die trotz aller Bemühung, ,-s?''-^.fikations- der Proklamierung des Paktes eintr äf Di- gierung hat den Kellogg-Pakt mit d daß der Satz „im Namen ihrer Bö lk--« anwendbar sei, da nach der japan jsch-» "i'bt Kaiser stets im eigenen Namen de, der Ratifikation wird jedoch hierdurch
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