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Sächsische Volkszeitung : 29.12.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193512294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19351229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19351229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 11-12 in der Vorlage nicht vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-12
- Tag1935-12-29
- Monat1935-12
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.12.1935
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Nummer 30V — 34. Iakra krschelnt I *«I «ftchknMch. KanoNIcher v«ju,,pr«I, durch T'ftgn «Inlchl « Psg. d,» 10 Psg Irftg-clohn 1,7V; durch d!« Poft 1.70 esnschU-bllch Poftllb«rweIIung,g,dII-r. «uzllgllch IX! Psg Paft<Brst«llg«N>. k!nj«Iiiu«mer 10 Psg. dl, Sonnoden». Sonntag- in» gesttagnumm« 70 Psg. ««rwgrorl vr«»d«» «n^Igrnpr.»«: »t, Up-UIg- « mm drei», -j^l- I P», 1 tllr gamillenonrrtge» > Ptg S«r Plaftwünlch« Un-n »t» t«>m »,°°Ltzr t«tft—. Lachslsllie volrssettung Schrtstleltung: Vreden-«.. PsNersk. 17. 8«r»i^ »711» VV1» SgchLMstell«, Druck und Verlag: Germania Buchdruckers «» v«rlag r». und ». Maki, P»N«,Kraft» 17. 8«nir-s 71017, Postscheck: Vir. 10«. Bonk: Stadtbanl Dre^x, «r. «7«7 Sonntag» 2S. Dezember 19SS Zm Fall, o», HSH-rer S-walt. «erb»,. e>nIr,N»d« BeNl»d» -Lrungen Hal der Bezieher oder Bjerbungiretbend« 1B» «K» sprllch«, fall, di« Zeitung in belchrSnliem Umlauf. »der nicht «rlcheint - ErtüNungsoN Dresden. — — — Trauerglocken läuten über Thüringen Weihevolle Aaiierseier in Apolda Abschied von den Opfern von Großheringen Apolda lm Trauergewand Apolda, 28. Dez. Die ganze, etwa 80 000 Einwohner zählende Industriestadt Apolda hat sich heute in ein würdiges Trauergewand gehüllt. In der mit Tannengrün verkleideten Bahnhofsvorhalle steht im glitzernden Schmuck ein Christbaum, aber seine Lichter sind erloschen. Aus allen Häusern hängen «mslortc Fahnen. Von den Masten aller öffentlichen Gebäude wehen sie Halbstock wie im ganzen Thüringer Lande. Auf dem ganzen mehr als zwei Kilometer langen Weg zur Hör st-Wessel-Sch ule, den die Teilnehmer an dem Trauerakt und später der Trauer zug nehmen, sind in kurzen Abständen hohe schwarze Pfeiler mit brennenden Jeuerschalen und schlanken Fahnenmasten er richtet. vor der mit Grün verkleideten Pforte der Horst-Wessel- Schule sind Ehrenwachen aufgezogen, die von der SS-Stabs wache Weimar und der Bahnpolizei der Eisenbahndirektion Er furt gestellt werden. Der Borraum zu der Trauerballe ist bis zur Decke In Tannengriin gehüllt. Der erste Blick in die wun dervoll ausgeschmückte Halle selbst fällt auf die in drei langen Reihen aufgebauten, schwarzen, mit Mattstlber-Emblemen be schlagenen Särge. Inmitten der ersten Reihe hebt sich scharf «nd rührend zugleich in weih und silber ein Kindersarg heraus, zu dessen Seiten die Bahren der Verwandten stehen, die das Kind mit auf die Reise nahmen. Sie Trauerfeler Zu Häupten der Sargreihen erhebt sich bis zur halben Höhe eine Hecke von frischem Grün und leuchtenden Chrysan themen. Zwischen vielarmigen Kerzenleuchtern stehen unbe weglich die Ehrenposten mit umflorter Armbinde. Hinter dem sckwarzverhängten Rednerpult hängt mit Flor überdeckt, die Nationalflagge. An den Wänden liegen die Kränze des Gaues Thüringen mit rotseidenen Schleifen. Vor den Särgen sind in Stuhlreihen die Plätze für die Vertreter der Reichs- und Staatsbehörden, die Angehörigen der Opfer, die unermüdlichen Helfer bet der Bergung und die Ehrenabordnungen aller For mationen angeordnet. In langen schmalen Zungen fäNt aus der Decke gedämpftes Licht In den feierlichen Raum. Schon In den frühen, von Heller Wintersonne überstrahlten Morgenstunden sind die Teilnehmer an dem Trauerakt aus Nah und Fern elngetroffen. Vor der Horst-Wesscl-Schule stauen sich die Menschen, aber nur die Angehörigen, die mit Sonderom nibussen zur Horst-Wessel-Schule gebracht werden, erhalten Ein latz, um von ihren Lieben Abschied zu nehmen. Langsam füllt sich die Hatte mit den Trauergästcn. In den Ncbenräumen (Fortsetzung auf Sette 2.) Sv wühlt Moskau ln aller Welt Kommunistischer Umsturz in Uruguay geplant Die Hintergründe -es Abbruchs der diplomatischen Beziehungen Uruguays zu Sowjetrußland London, 28. Dez. Einer Reuter-Meldung aus Monte video zufolge ha« di« Regierung von Uruguay beschlossen, die ' Beziehungen ml« Sowsetrutzland abzubrechen, well dieses Land Uruguay zu einem Mittelpunkt der kommunistischen Werbe- . lätigkeit in Südamerika gemacht habe. Der Abbruch der Beziehungen zu Sowfetrutzland wurde von der Regierung am Freitagnachmittag durch einen Erlaß bekanntgegeben, der bestimmt, daß dem sowsetrusslschen Ge sandten Mlnkln dl« Pässe zuzustellen sind. Dl« Zustellung der Pässe erfolgte durch den Chef des Protokolls der Regierung von lsuguay In der Sowfetgesandt« schäft. Dem Gesandten wurde gleichzeitig «ine Abschrift des Reglerungserlasses überreicht. Für seine Abreise wurden ihm Erleichterungen zugesichert. Der Sowjetaesandte Alexander Minkin, dem am Freitag die Pässe zugestellt wurden,'war früher Vorsitzender der bolsche wistischen Handelsgesellschaft in Buenos Aires, die im Jahre 1031 unter aufsehenerregenden Umständen von der Polizei durchsucht und dann aufgelöst wurde. Im Zusammenhang hier mit wurden damals in Buenos Aires 110 Personen verl-astet. Der Vorsitzende der Gesellschaft, Minkin, wurde ausgewiesen. Die bolschewistische Handelsgesellschaft in Montevideo ist nach außen hin unabhängig von der Sowjctgesandtscl)ast; ob sie » aufgelöst werden wird, steht noch nicht fest. Die Anerkennung der Sowjetunion durch Uruguay war im Jahr« 1020 erfolgt, eine SomjetqescMdtschast jedoch war erst im Januar 1034 unter Minkin eingerichtet worden. Wie Reuter zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen Uruguays mit Sowsetrutzland aus Montevideo ergänzend mel det, sott die Untersuchung das Bestehen einer kommuni stischen Zentrale in Uruguay zur Unterstützung von Umsturzversuchen enthüllt haben. Au» Schrift stücken, die sich im Besitze der uruguayischen Regierung befän den, gehe hervor, datzlmFebruaroderMärzein kom muni st ischer Aus st and ausbrechen sollt«. Di« Kommu nisten seien im Besitz von Waffen und anderen Hilfsmitteln, wie die» kürzlich auch in Brasilien der Fall gewefen sei. e Das Dekret der uruguayischen Regierung Uber den Abbruch der Beziehungen zur Sowjetunion gibt In einer längeren Einleitung eine ausführliche Begrün dung der Maßnahmen. Insbesondere wird betont, es sei auf Grund einer Mitteilung der brasilianischen Botschaft erwiesen, daß der kürzliche Aus stand in Brasilien eine rein bol schewistische Erhebung zur Verwirklichung der Pläne des 7. Kongresses der Komintern gewesen sei. Ferner sei absolut einwandfrei festgestellt worden, daß die Sowfetregierung nicht nur zum Ausstand in Brasilien aufreizte, sondern sogar durch ihr« in Montevideo beglau bigte Gesandtschaft unmittelbar« Hilf« leistete. Der bra silianische Außenminister habe daher im Kabinettsrat erklären können, Brasilien habe sich gegen einen ausländischen Angriff zu wehren gehabt. In der Einleitung zu dem Dekret heißt es weiter, daß die brasilianische Botschaft die Regierung von Uruguay über die Art und Bedeutung des Ausstandes unterrichtet habe und eben so über die wahrscheinliche Verzweigung der kommunistischen Bewegung in Uruguay. Brasilien habe daran die Bitte »m Mitarbeit aller Regierungen des amerikanischen Kontinents ge- knüpft, die sämtlich in gleicher Weise in ihrer sozialen und po litischen Struktur sowie in ihrer internationalen Stellung be droht seien. Der Präsident von Uruguay, Terra, habe darauf hin seine Bereitwilligkeit zur Aufklärung des Tatbestandes zur Ergreifung der notwendigen Maßnahmen erklärt. Die Mitteilungen der brasilianischen Regierung, so heißt es ln dem Dekret weiter, sind durch die Nachforschungen in Uru guay bestätigt worden. Erstens liegen dokumentarische Beweise vor, daß alle Red ner auf dem Kominternkongreß 1035 für die neue Taktik ein traten, mit Parteien, fortgeschrittener Ideen, auch nicktkommu- nistischen, eine Verbindung einzugehen, nm die Ideen des revo lutionären Bolschewismus zu verwirklichen. Zweitens hat die Sowjetgesandtschaft in Mon tevideo bedeutende Summen auf Barschecks überwiesen, de ren Verwendung nicht restlos festgestellt, aber offenbar ist. Drittens legt der Sitzungsbericht über die Schlußrede des holländischen Delegierten Maine auf dem Kominternkongreß die bolschewistischen Absichten in Südamerika klar. Da die uruguayiscl»« Regierung, so schllekt das Dekret, überzeugt ist, daß die Sowjetgesandtschaft in Montevideo das Aktlonszentrum der bolfchewestlscken Bewegung darstellt, ver fügt der Staatspräsident im Einklang mit der Verfassung sowie mit Billigung des gesamten Kabinetts den Abbruch der Be ziehungen zur Sowjetunion und die Zustellung der Pässe an den Sowjetgesandten Minkin. Der Gesandte Uruguays in Moskau, Masanes, befindet sich zur Zeit in Montevideo auf Urlaub. Die Geschäfte in Mos kau werden infolgedessen zur Zeit von Legationssekrctär Mass- nes, dem Sohn des Gesandten, mahrgenommen. Die Regierung von Uruguay hat das amtliche Ersuchen an die Washingtoner Regierung gerichtet, den Schutz der Gesandtschaft in Moskau zu übernehmen. Kein Staat der Erde hat die bolschewistische Gekahr klarer erkannt und gründlicher In aller Offenheit gcbrandmarkt als Deutschland. Kein Volk wird deshalb auch größeres Verständnis dem vorstehend mitgeteilten Schritt der Negierung von Uruguay entgegenbringen als das deutsche Volk. Es märe nur zu wün schen, daß auch andere große Staaten, die noch imcr in Bünd nisgedanken mit Sowjetrußland befangen sind, die große Ge fahr erkennen und sehen möchten, die von Moskau der ganzen zivilisierten Welt droht. Mir verweisen unsere Leser auch auf unsere Notiz auf S. 5 der heutigen Ausgabe „Die Hand Mos kaus". Zwischen -en Lahren Wir begehen heute den letzten Sonntag im Jahre 1935. Sind Sonntage schon im allgemeinen Tage der Ruhe, des Friedens, der inneren Einkehr, so ruft uns der letzte Sonntag eines Jahres noch in ganz besonderem Matze zur inneren Besinnung auf. Seit altersher nennt man die kurze Zeitspanne zwischen Weihnachten und Neujahr die Zeit „zwischen den Jahren". In diesen letzten Tagen eines jeden Jahres gilt es Abschied zu nehmen von dem alten Jahr, das aus der Zeitlichkeit zurücksinkt in die Unergründ- lichkeit der Ewigkeit. Zeit und Ewigkeit sind denn auch die Hauptbegriffe, um die das Denken des be sinnlichen Menschen Kreisen, wenn er schon ans der Ferne die Silvesterglocken vernimmt. Mahnend dringt in iedem Jahr ihr Schall an sein Ohr. Indes, fast will es scheinen, als überhörten oie meisten Menschen den ehernen Ruf der Mahner. In den Großstädten pulsiert das Leben frisch weiter, so als waren diese Stunden gleich allen anderen des Jahres. Biele Menschen jagen mit der gleichen Gier und derselben ich- versunkenen Maßlosigkeit der Macht, dem Besitz, dem Vergnügen nach. Sie denken nicht. — wenigstens scheint es so, — an den Wandel alles Irdischen, an die er schreckende Uferlosigkeit der Ewigkeit, in deren Blick punkt der Mensch in den Tagen eines scheidenden Jahres gerückt wird. — Andere Menschen gehen ernst und ge sammelt und wie von großem inneren Erleben gepackt. Sie haben bereits die mahnende Stimme der Silvester glocke verstanden. Unter der Eindringlichkeit ihrer Mah nung werden sie besinnlich. Bielleicht zieht schwere Trauer, bitterer Schmerz und bange Wehmut durch ihre Seele. Da ging vielleicht im letzten Jahr, das nun bald seine Sterbestunde hat, ein lieber Mensch von ihnen, der ihnen alles war, der ihnen der allernächste, der allerliebste Gefährte war. Auf den Gesichtern anderer wieder strahlt der stille Schein seliger Hoffnung. Sie erwarten vom neuen Jahr, was das abgelaufene ihnen versagte. Es sind vielleicht sehr berechtigte Wünsche, die sie haben, und darum ist ihre Hoffnung auch so stark, daß die Erfüllung kommt. Aus diesem Denken an die menschlichen und, ach oft, so nahegehenden Ereignisse wird der Besinnliche und ganz ernsthaft Lebende aber beim Heranuahen des Jahres schlusses noch weiter wachgerufen zur Besinnung in einer noch tieferen Schicht. Er hält Einkehr im heiligen Bezirk seiner Seele, in der Tiefe des Gewissens. Da steht er vor den klaren Forderungen der Unterscheiduna D--»« W^- Auch dein Name gehört in die Spendenliste des WHW. Auch du kannst Träger eines wertvollen Preises sein. Zeichne dich noch heute ein! sentliche, das Erhabene, Große und erstlich Notwendige will erkannt sein vor dem Zweiten, dem Unzulänglichen, dem Zeitlichen. Die Belange des Ewigen liegen vor der Seele, klar und deutlich wie sonst nie. Der Mensch macht seine Jahresbilanz und erkennt, wie das Fehlerhafte riesengroß im Buch der Lebenstaten des letzten Jahres steht. Da stehen auch noch lange Reihen von Unter lassenem und nicht Geleistetem. In den Scheideituuden des Jahres sehen wir alles im grellsten Lichte. In solchem Sinne Iahresschluß feiern heißt Rechenschaftsbericht ab legen in einer allgemeinen Gewissenserforschung. Für das kommende Jahr aber gilt es, einen großzügigen Vor anschlag einer Lebcnsbesserung und weitherzigen Hin wendung zum Notwendigen und Vollkommew'n zu machen. Die letzten Iahresstunden führen aber über die Ge- wissenscrforschung und Besinnung über Tat und Werk des Lebens noch weiter hinab in Tiefen der Einkehr und Betrachtung. Mit einem Mal steht die Seele dem Ge heimnis der Ewigkeit gegenüber. Wer nicht nur in einem bloßen gemütlichen Beisammensein im Kreis der Familie oder Freunde den Sinn der Iahresschlußfeiern sieht, wird zu den liangen und doch wieder so selig befreienden Er kenntnissen der G e h e i m n i s s e v o n Zeit und Ewig keit kommen. Das Rauschende und Tönende des Lebens verstummt und verhallt, arm und klein, vor der schwei genden Majestät der Ewigkeit. Der Mensch, der von der Wirklichkeit eines ewigen Seins erschüttert ist, wendet sich von der Aeutzerlichkeit dieser oder jener Tages- und
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