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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.06.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320627021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932062702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932062702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-27
- Monat1932-06
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«ben-Aussa-e «.Sich»»«». Re. SW 8«ni«»» kl! MoaarchWche Bestrebungen in Nutzern ErMmmn dos BammMms Seim Eine Warnung an die Linttmlle A»e»en libersallen beullibe Turner DrahIanlKrlst! «a<bNch:»n »reibe« gernwrecher-Lammelnummer: es»«e Nur Ille RachlgyplSche: Sir. eooit Schrilllrliun, u. HauvMelchblNftelle: Dreidrn -1. t, viartenftrai« »S/1» Dr»« «. Verlag: Llevlch N «elchardt, »reiben. Poftschr^Nw. lv«s »reibe« Nachdruck nur mit üeuN.ouellrnanoab« <»reidn. Siachr.» »uILiltg. Unverlangt« Schaustücke »erden nicht auldewadrt Die Verantwortung für die richtig« Wiedergabe der Sleuberungen Dr. Heims mutz dem „Daily Expreß" über lassen werden. Der frühere volkSparteiliche ReichStagsabgeordnete Dr, Mittelmann ist am Montagvormtttag in Berlin gestorben. Abfahrt brr deutschen KeteosfchM aus Van-tg Danzig, 27. Juni. Das deutsche Linienschiff „Schlesien" sowie die Torpedoboote „T100* und ..610* haben nach fünf- tägigem Besuch am Montagvormittag unter lebhaften Ab- schiedskunbaebungen der Bevölkerung den Danziger Hafen wieder verlassen. London, 27. Juni. In einer Unterredung mit dem Sonderberichterstatter des „Daily Expreß' hat der Bauerns ührcr der Bayrischen VolkSpartet, Dr. Heim, unter anderem auögcstihrt: Jeder Zeit könne letzt der Tag kommen, an dem Kron« »rin, Rupprecht zum König von Bayern ansgernse» werde. Dies sei nicht nur die Meinung der großen Mehrheit des bayrischen Volkes, sondern er habe guten Grund, zu glauben, daß sie auch von der gegenwärtigen bayrischen Regierung geteilt werde. 7S v. H. der bayrischen Be völkerung wurde» sofort die Wiederaufnahme der alten bayrischen Monarchie unterstützen. „Die Weimarer Ver fassung ist tot; wir warten nur noch auf die Stunde ihres Begräbnisses." Die Wiedereinführung der Monarchie beöeute allerdings nicht die Trennung Bayerns vom Reich. Alles, was Bayern »erlange, sei, ein treues Glied beS Reiches zu bleiben. Bayern müsse aber das Recht zu einer von den anderen deutschen Staaten unabhängige« Bersafsung haben. „Wir wollen einen König als Herrscher, anstatt eines republikanischen Präsidenten, weil mir glauben, daß ein Monarch, der durch die Bande des Blutes mit seinem Lande verbunden ist, der beste Herrscher für einen Staat in diesen schweren Zetten ist." Die Frage des Berichterstatters, ob die Herbeiftthrung «iner absoluten Monarchie mit diktatorischen Voll- machten gewünscht werde, wurde von Heim verneint. Die bayrischen Könige seien immer demokratische Könige gewesen, die von ihrem Volke geliebt worden seien. Die Monarchie werde von einem Zwetkammerparlament unter stützt werden. Dies fei alles bereits anSgearbeilet worden. Das Oberhaus werde aus vom Könige ernannten Mit gliedern zusammengesetzt sein, und zwar aus einflußreichen Industriellen, UniversttätS- und Kirchcnvertretern, sowie ge wählten Vertretern verschiedener öffentlicher Körperschaften, HandelSverbänbe, Gewerkschaften usw. Das Unterhaus werde nach denselben Richtlinien wie der fetzige Bayrische Landtag gewählt werben, mit der Ausnahme, daß das Wahlrecht eingeschränkt werde. Heim erklärte ferner, er glaube, baß die Stunde kommen werde, wo der Konflikt zwischen Bayern und dem Reich »um offenen Ausbruch komme. Bayern werde sich dann nach einem König umschauen, der es in dem Kampf um die Wahrung der bayrischen Gesetze gegen die allgemeine deutsche Unordnung, die die NeichSregierung Bayern aus- zwingen wolle, führen werde. „Wir wünschen keinen Kampf, aber wenn uns ein Kamps aufgezwungen wird, dann sind wir bereit dazu." Gegründet 18S6 »e»ug»g«Wdr »et »LgNch »»etmaNoer Zustellung mvnaNtch I.w vtk. <e»n>cha,t»ch 70 Pf» für »Ul«««- lohn», durch P»stte,ug «.«» wk. etnIchltebNch »I dl» Postgebühr (ohne Post»ustellung«gebühr> bet 7 mal »üchrnMchem LeNand. Stnjelnummer U» Pfg. «ngelgenvrelle: LI« ein!»«»»,« »0 mm breite Zeile »» Big., für auewSit» «0 Plg., dl, «0 mm breite Reklame,eile 700 Psg., auberh-Ib gba P,g. «b» ortlenablchleg U. »arg. gamillenametgen und Slellengeluche ohne Rabatt td Psg„ «über hol» »b BI«. VUertcngebühr »o Big. vuiwllntg« «ulirstge gegen Porauibnabtun«. Das blutige Turnfest in Du» Prag, 27. Juni. Anläßlich des Deutschen Gau- turntage» in Dux sNorbb.s kam es während des Fackel- zugeS zu schweren Angriffen tschechischer Zu schauer, die sich bet dem tschechischen Gokolhan» versam mel« hatten und gegen die deutschen Turner mit Messern, Schlagringen und Stöcken vorgingen. 2« Turner wurden verletzt, drei vo« ihnen schwer. Wie das Prager «Montagblatt" meldet, wurde fest gestellt, baß der Angriss, an dem sich auch tschechische Jrauen beteiligten, planmäßig vorbereitet war. So waren zum Beispiel die Rinnsteine am Marktplatz mit venztn überschüttet worden, nm durch die beim Angriss zu Boden geworfenen Jäckeln und das daraus entstehende Jener den Turnern den Weg aus die Gehsteige abzuschnet- den. Deutsche Parlamentarier, die bet den Be- -irkSVehörden gegen die Störung des amtlich in der sudeten ¬ deutschen Stadt bewilligten Festes einschritten, wurden von der tschechischen Menge aus dem Heimweg angegriffen. Der Bürgermeister wnrb« bespuckt «ub beschimpft, so daß er und die Parlamentarier von der Gendarmerie geschützt werben mußten. Zwei Personen wurden verhaftet. Die auswärtigen Turner wurden nach vorzeitigem Abbruch der Turnvorsllhrungen unter Gendarmerteschutz zur Bahn begleitet. Die tschechische Angreisermenge hatte sich auS de« umliegenden Ortschaften zusammcngezogen. der Maßnahmen der NeichSregierung könne selbstverständlich keine Rede sein. Der bayrische Ministerpräsident habe dies auch nicht gesagt. Dte Meldung erwecke ferner durch die sensationelle Aufmachung und besonders durch Weglassung wichtiger Ausführungen des bayrischen Ministerpräsidenten, sowie durch Hervorhebung anderer Stellen, die sich mit dem Wortlaut seiner Erklärung nicht deckten, den Eindruck, als ob dte bayrische Regierung unter allen Umständen den zur Zett bestehenden RechtSzustanb ansrechtcrhalte und dte von der RetchS- regierung beabsichtigte Aenberung des Rechtszustandes nicht achten werbe. Dazu müsse festgestellt werben: Nach dem genaue« Wortlaut der Erklärung b«S bayrischen Ministerpräsidenten besteht kei« Zweifel daran, daß Bayern sich, „wie immer auch di« Entscheidung der Reichsregierung a « S» sall« nwird" (diese Worte sind in der „BZ." weg« aelaflens, bei der Anfrechterhaltung und Sicherheit der Ordnung loyal „im Rahmen der RetchSversastung und des Reichsrechts hallen wird". ES steht hiernach einwandfrei fest, schließt die RegierungS- Verlautbarung, daß die sachlichen Meinungsverschiedenheiten, die zwischen der NeichSregierung und der bayrischen StaatS- regterung 'in der Jrage der Zweckmäßigkeit eines all gemeinen Uniform- und DemonstrattonSverboteS bestehen, aus dem Boden des Rechts ohne irgendwelche sensa tionellen Schritte geregelt werben. Dte NeichSregierung müsse nachdrücklichst Verwahrung dagegen etnlegen, wenn durch sinnentstellende Ausmachung und Wiedergabe von Nachrichten Beunruhigung in die Bevölkerung getragen wird. In einer Zett, in der für Deutschland lebenswichtige außen politische Verhandlungen ein Zurücktreten aller innen politischen Gegensätze wrbern, ist eS besondere Pflicht der verantwortungsbewußten Presse, ihre Veröffentlichungen jeden sensationellen Charakters zu entkleiden, dte unter Entstellung der Tatsachen zu einer Verschärfung der Gegen sätze führen müssen. Die Reichsresieruno greift ein vrodtmolckno» «oeoror vorlloor LcbrttUottnng Berlin, 27. Juni. Die NeichSregierung hat seit ihrer Bildung in der Prcssepolitik eine große Zurückhaltung ge wahrt, die ihr allerdings von der Linken übel belohnt wor den ist. Ursprünglich wollte der NelchSinnenmlnister das Mab von Eingrlssen tn die Pressefreiheit, das unter der Regierung Brüning außerordentlich groß geworden war, aus ein Minimum beschränken. ES besteht nicht mehr die Absicht, bet seder Kleinigkeit mit Anflagenachrichten und Verboten etnzugreifcn. Da aber die Linkspresse sich dieser Lockerung bediente, um eine jedes Maß übersteigende Hetze zu eröffnen, steht sich jetzt die ReichSregierung gezwungen, ebenfalls durchzugretfen, da insbesondere die ausländische Wirkung tenden ziöser und sensationell ausgemachter Falschmeldungen für Deutschland außerordentlich ungünstig ist. Insbesondere -er Konflikt mit Bauern ist von der Linkspresse in einer unverantwortlichen Weise ausgebauscht worden. Leute, die seit Jahr und Tag sür den Zentralismus und UnitartS- muS eingetreten waren, entdeckten plötzlich aus parteipoli tischen Gründen ihr föderalistisches Herz und füllten ihre Blätter mit Nachrichten, die denjenigen, der die wirklichen Verhältnisse nicht kennt, zu der Annahme führen mußten, daß sich das Deutsche Reich im Stadium der Auslösung be finde und Bayern binnen kurzem aus dem ReichSverband ausscheiden würde. Wie schädlich eine solche verantwortungS- lose Propaganda bet den schweren außenpolitischen Entschct- Lungen in Lausanne wirken mußte, dürste der Reichskanzler bet seinem Aufenthalt in Berlin in der Kabinettssitzung mit- aetetlt haben. Infolgedessen hat man sich jetzt zu schärferen Maßnahmen entschlossen und einem der schlimmsten Sen- jatlonSorgane ans diesem Gebiet, ber „BZ. am Mittag" «ine Nuslagemeldung aus gezwungen, di« für Organe dieser Art In Zukunft eine Lehre sein soll. Am Sonnabend hatte nämlich die „BZ." einen Bericht über di« Erklärung des bayrischen Ministerpräsidenten vor dem Landtag unter folgenden irreführenden Ueber- schrtsten veröffentlicht: „Bayern appelliert an den Reich»- Präsidentenl", „Die Gefahr eines Umsturzes, der da» Reich tödlich treffen müßte!'. „Helds sensationelle Erklärung!" Außerdem wurde durch Weglassungen im Text der Eindruck erweckt, als handele es sich um eine bayrische Aktion, die von unabsehbaren Folgen sür das Reich sein müsse. Diese Scnsationömacheret wird jetzt rtchttggestellt. Die „BZ." muh eine Verlautbarung verössentltchen, tn ber es folgendermaßen heißt: „Dte Form der Meldung seht die Gerüchtemacher«» fort, mit der dte „BZ." schon am Tage vorher durch die tendenziöse, nach dem Inhalt des eigenen Berichte» durch nicht» begründete Schlagzeile „Ausnahme zustand in Bayern?" begonnen hatte. Dte Zusammenstellung und Aufmachung ber Ueberschriften muß den Eindruck er wecken, al» ob nach Ansicht der bayrischen Negierung die Politik der NeichSregierung zu einem sür da» Reich tödlichen Umsturz führen mülle und al» ob deswegen der bayrische Ministerpräsident tn einer sensationellen Erklärung da» Eingreifen de» Reichspräsidenten erbeten habe. Dies ft«h« mit den Tatsachen in ossenem Widerspruch. Von der Gefahr eines gewaltsamen Umsturzes als Folg« Atn-enburgs Antwort an Ael- Berlin, 27. Juni. Der Brief der bayrischen StaatSregie- rung an den Reichspräsidenten ist vom Reichspräsidenten sofort beantwortet worden. Nach Mitteilung aus Kreisen der NeichSregierung besteht nicht die Absicht, den Inhalt de» Briefes zu veröffentlichen. Anltkatholtfche Kun-gebunven tn Alfter London, 27. Juni. In Ulster (Norbirlanb) kam eS am Sonntag tn Verbindung mit katholikenfeinbltchen Kund gebungen verschiedentlich zu schweren Ueberfällen auf Teilnehmer am Eucharistischen Kongreß, die mit Sonder zügen zu der groben Schlußfeier nach Dublin abretsten. In Ballymena hatte sich bereits vor Mitternacht am Sonn abendabend eine Menge von mehreren hundert Anhängern der Orangepartet eingesunken, die Parteilteder sangen und Beleidigungen gegen den Papst auSrtefen. Al» die etwa 800 Teilnehmer des Eucharistischen Kongresse» erschienen, wurden sie mit Flaschen und Steinen beworfen. Mehrere Personen wurden schwer mißhandelt. Einige Frauen wurden zu Boden gestoßen. Die Unruhen nahmen auf dem Bahnsteig ihren Fortgang, als ber Zug absuhr. Dte Menge zerschmetterte die Fenster der Eisen- bahnwagen mit groben Steinen, wodurch wettere Personen verletzt wurden. Der innerbayrtsche Konflikt Natlonalsoztaltsttscher Abgeordneter zieht seine Unterschrist sür bayrische Schnldpapiere zurück München, 27. Juni. Der nationalsozialistische Abgeord nete Bergdirektor Wagner (München) hat an den Prä sidenten der bayrischen Staatsschuldcnverwaltung ein Schreiben gerichtet, tn dem er erklärt, daß er die gegebene Ermächtigung zur Benutzung des Faksimiles seiner Unter- lchrtst für Zwecke der bayrischen Staatsschuldenverwaltung zurückztehe und daß eine Unterschriftleistung seinerseits otS aus weiteres nicht mehr zu erwarten sei. Diese Stellung nahme gelte sür die ganze Dauer ber Zeit, in der er vom Präsidenten des Bayrischen Landtages und der Majorität des Bayrischen Landtags verhindert werde, seine sonstigen Rechte und Pflichten als Abgeordneter auszutiben. In der Begründung zu seinem Schreiben macht Ab geordneter Wagner daraus aufmerksam, baß dte Schuld verpflichtungen des Staates die Unterschritten ber LandtagS- kommissare tragen müßten, um rechtskräftig zu sein. Von grober Bedeutung werde die Frage dann, wenn es sich um die Abdeckung von AuSlandsvcrpflichtungen handle. Dte Bayrische Volköpartct werde zeigen müllen, wie sie dte Schwierigkeiten, dte durch ihre Schuld entstanden seien, meistere. Wagner hebt noch hervor, daß die einmal gestellten Kommissare für dte Dauer des gegenwärtigen Landtages unabsetzbar seien. Strayer antweriet den Sozialdemokraten Berlin, 27. Juni. Wie daS Nachrichtenbüro des VDZ. meldet, ist bet der sozialdemokratischen NeichstagSfraktton jetzt ein Antwortschreiben des Vorsitzenden des Ueber- wachungSauSschusses des Reichstags, Abg. Straßer (NS.), zu dem Antrag auf Einberufung dieses Ueber- wachungSauSschusseS eingegangen. Straßer teilt in dem Schreiben mit, daß er sich aus Grund des sozialdemo kratischen Antrags mit den übrigen Mitgliedern beS Aus schusses ins Benehmen gesetzt habe, da nach den ihm vor liegenden Anträgen auf Einberufung des UeberwachungS- auSschusse» eine Mehrheit hierfür noch nicht vorzulicaen scheine. Man nimmt in parlamentarischen Kreisen an, daß dem Abg. Straßer bet der Abfüllung seiner Antwort noch nicht bekannt war, daß auch die ZcntrumSsraktion des Reichstags für Einberufung deS UeberwachungSauSschusseS ist, womit ein« Mehrheit gegeben erscheine.
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