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Dresdner Nachrichten : 24.10.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193610249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19361024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19361024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-10
- Tag1936-10-24
- Monat1936-10
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- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.10.1936
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Vnland. «ttuel-Nr. 11 It»i., «uler- baw Vachien» «U Nbend-NutgaL« 1» N»I. Erster MlngErlaß zum BleMresplan Die organlsatorlschen Borbereltungen abgeschlossen VerNn. 23. Oktober. Ministerpräsident Generaloberst Göring hat einen ersten Lrlah über die Durchführung des Vier- jahresplanes herausgegeben: Mit diesem Lrlah sind die organisatorischen Vorbereitungen für die Durchführung des Vlerjahresplanes abgefchloffen. Die Arbeit wird nun ungefäumtauf- genommen werden. Ueber den Inhalt und das Ausmaß der Sachausgaben, die im Vterjahresplan zu lösen sind, wird Ministerpräsident Generaloberst Göring in Kürze in einer öffentlichen Rede im Sportpalast, die über alle deutschen Sender übertragen werden wird, Mitteilung machen. Der Erlab bestimmt im einzelnen folgendes: „Der Führer «nd Reichskanzlei hat mir die Durchführung des von ihm ans dem Parteitag der Ehr« ver» kündete« neuen Bierjahresplanes übertrage«. Ach werde den Auftrag allen etwaigen Hemmnisse« und Schwierigkeiten zum Trotze auSführen. So wie ich dem Führer und Reichs» kanzler für das Gelingen des Planes im ganze« verantwort» lich biü, trage« mir gegenüber die Perfoue«, die ich zur Mit» arbeit berufe, für das ihnen nuterftehend« Arbeitsgebiet die Berantwortnng. Nur bei ernster Pflichterfüllung und bereit» williger Zusammenarbeit aller Beteiligte« kann das gesteckte Ziel erreicht werde«. Die Bearbeitung der mir gestellte« Anfgab« erfolgt «nter weitestmöglicher Heranziehung der zustündige« Dienststelle«, deren Berantwortnng «neingef-^rünkt fortbefteht. Rene Aemter werbe« nur soweit als ««bedingt notwendig ein gerichtet. Alle am BierfahreSplau beteiligte« Personen nnd Organisationen in Partei «nb Staat «nterftehe« «einen Weisungen. Meine Befugnisse werbe ich «nter der Amts» bezeichn««- . . „Ministerpräsident Generaloberst Göring, Bcanstragter für den BierjahreSplan" ausübend — Im zweite« Abschnitt des Erlöstes bestimmt Ministerpräsident Generaloberst Göring, dast er sür die zu «ressenden grundsätzlichen Entscheidungen sich der Mitwirkung der in eiuem Mtnisterrat znsammeuqeschlostenen beteiligten Fachmini st er bedienen wird. Diesem Ministerrat werben der Staatssekretär nnd Ehes der Reichskanzlei Dr. Lam mers und Dr. Keppler als Generalsachverstänbiger sür dr« Ausbau der deutsche« Roh» und Werkftoske angehöre«. Au diese« Beratungen nehme« weiter teil: der Vertreter des Ministerpräsidenten in alle« laufenden Gcschiisten Staats» sekretär Körner «d die Leiter der GeschästSgrnppe« deS BierjahresplaneS. Die Orvaritfatton Im dritten Abschnitt des Erlasses wird die Organi sation geregelt, mit der Ministernräsident Generaloberst Göring die Ausgaben bewältigen wird, die ihm durch die Vollmacht des Führers übertragen sind. Die Bestimmungen hierüber im einzelnen lauten: I. In allen den Bicrjahresplan betreffenden laufenden Ge schäften werde ich durch den Staatssekretär Körner ver treten. Persönlicher Referent des Staatssekretärs ist Mini sterialrat Marotzke. U. Die Geschäfte werden in folgende Gruppen etngeteilt: 1. Erzeugung deutscher Roh- und Werkstosse, 2. Rohstosfverteilung, 8. Arbeitseinsatz, 4. landwirtschaftliche Erzeugung, soweit sie mit dem BierjahreSplan im Zusammenhang steht, 6. Preisbildung, 6. Deviseuangelegenheiten. Die Presseangelegenheiten werben für sämtliche GeschästSgruppen einheitlich durch den Ministerialdirigenten Dr. Grttzbach al» Letter meiner Pressestelle bearbeitet. NI. Die Geschäfte der Gruppe „Erzeugung deutscher Roh- u « d Werkstoffe" bearbeitet: 1. u) das Amt für deutsche Roh- und Werkstoffe. Ihm liegt ob. 1. die Steigerung der Produktion deutscher industrieller Roh stosse: 2. die Planung und Durchsührung der Fabrikation deutscher Werkstoffe, mit Ausnahme der zu dj genannten: bei der Auswahl der Standorte der Fabrikation ist auch die RcichSstelle sür Raumordnung zu beteiligen: 8. die Förderung der für die genannten Ausgaben nötigen Forschungsaufgabcn: 4. die Mineralülwirtschaft cinschlicstlich der Bewirtschastung eiugeführter und sonst außerhalb des BierjahreSplanes ge fertigter Stoffe. AmtSchef ist der Oberstleutnant des Generalstabes Löb. .Die finanziellen Fragen des AufbauproqrammS Nnd in Verbindung mit dem Rcichsfinanzministerium und dem ReichswirtschastSministerium zu bearbeiten. 1. K) Dr.-Jng. Keppler Ihm obliegt die Planung und Durchführung der Fa brikation industrieller Fette. Weiter hat Ministerpräsident Generaloberst Göring Dr. Keppler, besten bisherige Vollmachten in den umfassenderen Austrag des Miuisterpräsibenten überqeqanaen Nnd, zu seinem persönlichen Berater für die Fragen des Ausbaues der deutschen Roh- und Werkstoffe berufen und ihm als be sonders wichtigen Auftrag die Sonderausgabe gestellt, die geophysikalische Erforschung des deutschen Bodens neu zu organisieren und aufs tatkräftigste zu fördern. Die finanziellen Fragen deS Ausbauprogramms sind eben falls in Verbindung mit dem Reichsfinanzministerium und dem ReichswirtschastSministerium zu bearbeiten. 2. Die Rohsloffveriellung bearbeitet Ministerpräsident Köhler, Baben, als Beauf tragter für die Nohstol'vertcilung in Verbindung mit dem ReichswirtschastSministerium und der NcichSdevtsenstelle sunter Beibehaltung seiner Ausgaben im Lande Baden). Ministerpräsident Köhler ist mir für die sachgemäße Ver teilung der Nohstofse auf die verschiedenen Bedürfnisse unter Berücksichtigung ihrer Dringlichkeit und sür eine ent sprechende Arbeit der Neberwachungsstellen verantwortlich: er bearbeitet in meinem Auftrage und im Zusammenwirken mit dem zuständigen Restort beziehungsweise mit den Stellen, die ich mit der Durchführung besonderer Geschäfte zur Be schaffung ausländischer Rohstoffe einrichtc, auch die mit der Einfuhr ausländischer Rohstoffe zusammenhängenden Fragen. 3. Den Arbeitseinsatz bearbeitet Ministerialdirektor Dr. Mansfeld als Beauf tragter für den Arbeitseinsatz in Verbindung mit dem Retchsarbeitsministcrtum sowie Präsident Dr. Syrup. (Beide unter Beibehaltung ihrer Aufgaben im Reichsarbetts- ministerium bzw. in der Rcichsanstalt.j 4. Die landwirtschaftliche Erzeugung die mit dem BierjahreSplan im Zusammenhang steht, be arbeitet Staatssekretär Backe sunter Beibehaltung seiner Auf gaben im NeichSernährungSministerium). 5. Die Preisbildung bearbeitet Oberpräsibent und Gauleiter Josef Wagner, BreSlau, nach Maßgabe deö zu erlassenden Gesetzes (unter Beibehaltung seiner bisherigen Dtenstgeschäfte). 6. Die Devisenangelegenheiten leitet Ministerialdirektor Staatsrat Neumann. Er be arbeitet ferner die anfallenden Geschäfte allgemeiner Art, sorgt sür die Aufrechterhaltung der Verbindung zwischen den einzelnen Gruppen und wirkt bei dem Erlast von Gesehen und Verordnungen mit. Ihm steht Ministerialrat Gramsch zur Verfügung. Der letzte Abschnitt des Erlasses regelt die Zusammen- arbeit der einzelnen GeschästSgruppen untereinander. Deutsche juristische Fakulttit in Krag gesperrt Der Mische Professor vor leerem S-rsaal Prag. 2S. Oktober. Die vom NnterrlchtSmiuisterlnm an den Rektor der Pra ger Deutsche« Universität, deren Dekane nnd die Hörerschaft -«richtete Drohung, die juristische Fakultät der Prager Deut schen Universität z« sch lieben «all» sich die «nndaedungen gegen de« jüdischen Hochschullehrer Kelsen wiederholten, ist schnell Wirklichkeit geworden Professor Kellen sand del dem Berlnch leine Borlrsnng auszunedmen. wieder«« «inen leeren Hdrsaal. Daraufhin erklärt« der Deka» Pro ¬ fessor Dr. Foltin gegen Mittag, daß der BorlesungSdetrled an der juristischen Fakultät der Prager Deutsche« Unirwrsttä« di« ans weiteres gesperrt bleibe« wird. Deutsche Frontkämpfer in Snglanö London. 28. Oktober. Die deutsche Froiitkämpserabordnuug unter der Führung des Herzogs von Koburg traf am Freitag, nachmittag in Southampton zu einem «tnwöchigen Be- such in England ein. Prager Zwiespalt Unser tschechoslowakischer Nachbar stand seit Wochen vor der Frage einer neuen Gestaltung seiner Austenpolittk. Lebhaft wurde in der Oesfentltchkeit erörtert, ob das eng« Bündnis mit den Sowjetrusten angesichts so vieler inner und außenpolitischer Ereignisse noch dem wirklichen Belangen des Landes entspreche. Die offene' EinmischungSpolUik der Sowjetrussen in Spanien zugunsten einer Bolschewisierung Westeuropas, die Grausamkeiten, mit denen die Roten auf Anweisung Moskau» ihren Kampf führten, da» alle» mutzt« natürlich der Oesfentlichkeit in einem Lande zu denken geben, das im Begriff steht, sich dem Moskauer Kommunismus mit Haut und Haaren zu verschreibe». Jeder Bürger der Prager Republik konnte, sich über solche Möglichkeiten seine eigenen Gedanken machen, wenn er in so vielen Städten die sowjet- russische» Offiziere promenieren sah, die sich in der Tschecho slowakei ossenknndig schon ganz wie zu Hause fühlten. Und keiner, der nicht weiß, zu welchem Zwecke diese Soldaten mit Hammer und Sichel als Kokarde im Lande weilen, die überall dort besonders häufig zu finden sind, wo neue Flugplätze gebaut werden, die einst im Ernstfälle Operation»- grundlage der mächtigen sowjetrusstschen Flugwasfe bilden sollen. Gegen wen? Auch darüber kann kein Zweifel sein. Natürlich gegen Deutschland, den Todfeind des Bolsche wismus. Die meisten Tschechen hatten diese Tatsache zu- nächst ganz in Ordnung gesunden, denn eine chauvinistische Propaganda, die von Frankreich seit KriegSguSgang genährt worden war, sah in Deutschland die einzige Gefahr, di«. der jungen Republik einmal drohen könnte. Der mächtige fran zösische Verbündete war ja immer der gleichen Ansicht, und als er eS sür richtig hielt, sich in die Arme SowsetrußlandS zu werfen, da zögerte die Tschechoslowakei kein« Minute und solgte diesem Beispiel. Nur zu gerne glaubte man deshalb der von Parts ausgehenden Propaganda, daß Sowsetrußland längst auf seine WeltrevolutionSpläne verzichtet habe, daß eS friedlich geworden und auf dem Wege sei, ein demokra tischer Musterstaat zu werden. Heute freilich muß man schon ein hoffnungsloser BolkS- srontpolttiker sein, wenn man im Angesicht des brennenden Spaniens noch an eine innere Wandlung Moskaus glaubt. Und deshalb konnte eS nicht auSbleiben, daß sich auch in der Tschechoslowakei ein Teil der Regierungsparteien Gedanken Uber den Wert des sowjetrulsischen Bündnisses gemacht hat. Dazu zwang schon der Umstand, daß man ja auch anderwärts dem Bolschewismus etwas mehr auf die Finger zu sehen anfängt. Da war zunächst das eng befreundete Ru mänien, das im Grunde immer mit Mißtrauen nach Sowjetrustland gesehen hatte, weil eS weiß, daß Moskau nie mals den Verlust von Bessarabien verschmerzen wird. Al ber völlig im Banne Frankreichs stehende Außenminister Ti tu le Scu schließlich doch das Kunststück serttggebracht hatte. Rumänien als strategisches Bindeglied in da- Bünd nis Prag Moskau einzufügen, mit dem Ziel, da» rumänische Eisenbahnnetz an das sowjetrusstsche anzuschlteßen, um die Verbindungslinie zu schassen, die eS den Moskowitern er möglichen sollte, auch ihre rote Landarmee in das Herz von Mitteleuropa zu werfen, da befreite sich Rumänien sehr ent- schlossen von seinem langjährigen, aber gefährlich gewordenen Außenminister. Für die tschechoslowakische Rußlanbpolittk war dies ein harter Schlag, wie die nunmehr einsetzende poli tische Entwicklung rasch zeigen sollte. Bekanntlich ist der dritte Staat im Bunde der Kleinen Entente, Jugoslawien, immer ein entschiedener Gegner der Annäherung an die Sowjetunion gewesen. Als Rumänien dem Prager Beispiele folgen wollte, gab Jugoslawien sein Mißfallen deutlich zu verstehen. Jetzt, unter dem neuen Außenminister Anto ne Sc u ist die alte Freundschaft wiederhergestellt. AVer mehr noch, Rumänien hat seine Beziehungen zu Italien und zu Ungarn freundschaftlicher gestaltet, und eS ist eben dabei, seine alten, guten Verbindungen zu Polen eben falls wieder aufzubessern. Das aber Nnd alles Staaten, die der Sowjetunion kühl gegenttberstehen und mit denen zum größten Teil auch die Tschechoslowakei in ständigen Reibun gen lebt. Als nun vollends Belgien unter ausdrück licher Berufung auf den Sowjetpakt seine Neutralität er klärte, da haben sich im tschechischen RegierungSlager sofott Stimmen erhoben, die unter Berufung auf die neue Lage in Mittel- und Slldwesteuropa eine Aenderung auch der Prager sowjetfreundlichen Politik forderten. Den tschechischen Land- wirten und den Katholiken, die im Kabinett sitzen, stimmten aus dem OpposittonSlager die Slowaken unter Hltnka und die Sudetenbeutsche Partei unter Henlein zu. ES war geradezu eine anttbolschewtsttsche Partetenfront im Werden, die von der tschechoslowakischen GtaatS- führung eine Loslösung von der engen Verbindung mit Sowjetrußland verlangten. Diese Gruppe hatte überdies noch gewichtige tnnerpolt- tische Gründe. Seit langem macht sich in der Tschechoslowakei, genau so wie in Frankreich, im Zusammenhang mit der Bündnispolitik et» zunehmende» Anwachsen kommuntstt- scher Einflüsse geltend. Der Mann auf der Straße denkt erfahrungsgemäß einfacher, als die demokratischen
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