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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.03.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380309014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938030901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938030901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-03
- Tag1938-03-09
- Monat1938-03
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.03.1938
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lärzU^ zeu. Stadi- gehrt. Beide ihren Stauii ». März resdiirr Mak;. U, Beriiki, Siche, ia»ia-MaIchiiir» W, Hariniaiiu eriabrik »7 i>;,, ilner Malckiucn i»Ik lilil, ,'Iivi<I. 8. März ikslslle» — ;>k>ederkei>IN< impler Wä tii., isckifsss' beitsmintslers ichamts „Per. at -er Reich, buchpslicht siir gelt und de» istt. d die Arbeils- ki l l e d e >i i - igesühn. »>id > «ins deut em F>i l> i. i brauchen die andische m nun ans deut ichr. Deutsche a Aualaud >ie Rcichsvcr rstattuun der an die Ar- eutsche Schisi >eu ermächtig, rbeitabilchcin gung aus uetuneu, und der deutsche Behörde« e>< vorgeschiiebe die einzeluc» taainter. »llikSN «rkostr 9 4 ""fr" io;,er io;« 1ZZ,0 133.0 . IN 108,0 104,0 lrz.er >r?,7; irs.o l li;,r; ii5 r; itt >40,0 1100 r>r,o rir«? >>0,0 »ü,i> litt,; iZi.r lehretduogsa ' S»»«U»ek»lt«n on. lZl,97 izr.o «ir, er o sr.e HW 108 5 108.5 ettorov» l»l,o >91,9 l»l,o 181 0 cs l70,0 >799 v IN. 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Postscheckkonto los» Vr«»d«n Vie, Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der tret -au« monatlich NM. ».«», durch t N«. ».»a «tnlcht. «»,«« 9ip,. «oftgad. «chm t»ost,uft«Umig»grd., b«I >t«b«n««l »Schkuiltch. «eN<md. «tiuel-Nr. lo Npl., drt ,Iet<l>,riU» Vorland d. Abend- u. Morgen-Ausgabe l» Npt. gamUleuanietgen u. tteUengetuch« MiUimeier- t«U« « Npl. Atllergeb. »0 «Pt. «- Nachdruck nur mit OueNenangabe Lresdne, Nachrichten. Unverlangt« Echrtttstücke werden nicht autbewahrt Amtdhauptmannschaft Vreden und de« Schieddamtr» beim «Vberverstcherungaamt Dresden 7 Franttelchs Negierung will Allmächten 15 Milliarden für Rüstungen - Gn-e -er 4« Stun»en Woche, Regierungsumbildung? , Mgener vrsbtderledl cker vresckoer Xsclulekten Varis, S. März. » In Paris tagte am Dienstag der französische Kabinettsrat. Nach einer amtlichen Mitteilung hat er beschlossen, die Aufwendungen für die französische Rüstung auf 15 Milliarden Franken festzusehen. Diese Summe wird der französische Ministerpräsident Lhautemps zusammen mit einem Ermächtigungs gesetz für besondere Mahnahmen am Donnerstag von der Sammer verlangen. Auherdem erklärte Lhautemps, dah die Arbeiter evtl, auf die Vierzigstundenwoche verzichten müssen. Man rechnet in Paris erneut mit einer Regierungsumbildung und einer Verbreiterung der Basis nach rechts. Tie Erklärung des Ministerpräsidenten über die Vierzig- sinndenwoche, die möglicherweise im Interesse der Lan des Verteidigung sollen müsse, und deren Ende des öste- ren von Taladter gefordert wurde, hat gerade tn LinkSkrelsen beträchtliche Bestürz » » g ausgelöst und am Dienstagabend inderKannner erhebliche Spannungen herbetgesührt. Chaulcmps hat deshalb bereits mit Vertreter» der Marxisten verhandelt, nm die Bedenken der Linkskreise zu beschwich tigen und sich ihre Gesolgschast sür die Kammerdebatte am Donnerstag zu sichern. Außerdem sondiert Lhautemps bereits über die Stim mung, die siir ein Ermächtigungsgesetz besteht. Er besprach sich mit LSon Bluim Vincent Auriol und zwei Vertretern der Kommunisten. Die Sozialdemokraten haben wenig Lust, einer solchen Forderung zuzustimmen, da die Regierungs koalition nicht unter ihrer Führung steht. Die Oppositions parteien der Mitte und der Rechten sind zu einer Unter stützung des Ermächtigungsgesetzes keineswegs entschlossen, denn sie haben ohne eine Verbreiterung der Regierung nach rechts keine U eberwach ungsmögltchkeiten über die Regierung. Deshalb spricht, man bereits von einer Kabinetts- Umbildung und' einer Verbreiterung der Regierungs basis nach rechts. Gerüchtweise verlautet, -ah Dalabter selbst ein Kabinett bilden soll, gleichzeitig aber das Kriegs ministerium mit Unterstützung des Generalissimus Game- lin behalten würde, während ChautempS als Außen. Minister tn Frag« käme, der sich sür eine Annäherung an Italien einsetzen würde. Man glaubt tu diesem Fall auch an eine Verlängerung der Dienstzeit aus drei Jahre und an die Einführung eines Arbeitsdienstes. Da das letztere Gerüchte sind, muh man sie also mit großem Bor- behalt ansnehmcn. Informierte Kreise tn Paris zweifeln allerdings nicht, daß eine Umbildung erfolgen wird, da das jetzige Kabinett sür die bevorstehenden Forderungen bet der Stellung der Vertrauensfrage kaum bestehen dürst«. Für die derzeitige Negierung würde eine weitere Schmie» rigkett eintreten: Hinsichtlich der 16-Milltarden-Forderung fragt eS sich nämlich, ob bet dieser neuen Belastung des fran zösischen Geldmarktes ibie Abwärtsbewegung des Franken auf den Devisenmärkten schreitet sort) die seit langem ge plante Einführung der AlterSpension für di« Arbeiterschaft erfolgen kann. De« Ftnanzminister Marchandeau soll unter Rücktrittsdrohung darauf bestanden haben, -aß kein« neuen Ausgaben bewilligt werden, für die keine volle Deckung vor- Händen sei. Sollte sich seine Haltung nicht ändern, dann dürf ten dem jetzigen Kabinett ChautempS tn der Kammer große Schwierigkeiten entstehen, zumal der Senat die Ansichten des FtnanzmtnisterS, die angeblich denen des Mtntsterpräsidenten ChautempS entgegengesetzt sind, durchaus teilt und vielleicht «eue, der Kammer unmöglich erscheinende Anträge stellen wird. Mit falschen Medikamenten zu Tode kuriert Unvektavter Lewin fast aus - Größte Ltnzufrteöenhett mit -er Parteileitung bereit sei, mitzutetlen, welche Hnd wieviel Personen er im Laufe seiner Praxis behan delt habe. Einen damit offenbar von Jagoda verfolgten Zweck unterbindet das „Gericht", indem es Jagoda nicht mehr zu Wort kommen läßt. Lemin beendet seine Geständ nisse mit dem Hinweis auf den furchtbaren Zwang von feiten Jagodas, unter dem er gehandelt hab«, und wiederholt noch einmal die Angabe, daß Jagoda sein und seiner Familie Leben bedroht hätte. Die Abendsitzung beginnt mit dem Verhör des früheren Privatsekretärs Jagodas, Bulanow, der sich als „völlig« Kreatur JagodaS" bezeichnet. Er sei von Jagoda in alle Ge heimnisse «ingewetht worden. Im Fall« des Erfolges der Umsturzpläne der Verschwörer habe Jagoda für sich selbst den Posten des Vorsitzenden des Volkskommissariat» reservie ren wollen, während Bucharin als Generalsekretär der bolschewistischen Partei (also als Nachfolger StalinS) tn Aus sicht genommen war. Jagoda habe jedoch kein Hehl daraus gemacht, baß die Vollmachten des künftigen Parteisekretärs unter seiner Regierung geringer sein würden. Auf die Zwtschensrage Wyschinski», ob Jagoda» Regime also überhaupt „Faschismus* hätte barstellen sollen, aut- wartete der willfährige Angeklagte: .Zagoba» Benehmen beutet« darauf hin* Bulanow bezichtigte Jagoda weiter, die Untersuchung in Sachen der Trotzkisten, Stnowjewisten usw. sabotiert zu haben. Im einzelnen schilderte Bulanow bann die Vorbereitung de» GtstattentateS aus Jeschow, dessen Beseitigung Jagoda nach seinem Abgang au» der GPU im Herbst 1S8S ihm übertragen habe. Bulanow will mehrmals versucht haben, Jeschow vermittels eine» Ouecksilberpräparate», das er durch einen Pulverisator in den ArbettSraum Jeschows ausstreut«, zu vergiften. Stu« neu« Sensaltvn bringt die »etter« Vernehmung Jagoda». S« ist setzt »oll geftäntig und »acht eine« müde«, zerbrochenen Eindrnck. Mit leiser Sti«m»e »acht er „Geständnisse", die in den wesentlichen Pnnkteu der „A«klageschrist" entspreche«. Jagoda erklärt: „Ich »ar Mit« glie» de» Oppofitiousblocks seit INI nnd hatte Kenntnis »an alle« seine« Aktionen. Ich dnldete selbst im GPU-Apparat »nter «eine« nächste« Mitarbeiter« dentsche nnd »olnische Spione, »ie di« srtthere« Kommissare sstr Staatssicherheit Panker, «olo»i«sch, Saporoschez m»d andere." Jagoda ge steht ferne, da» Gtstattentat ans Jeschow sowie die BeseUi, gnng Menschinskis nnd Kuibyschews, Gorki» und Peschkow». vezügllch Pesch»,»» »iS Jagoda jedoch sich «och besondere AnSssihrnngen siir die Gehet« sitz««g »«» Gericht» vor- behalte«. Jagoda gibt schlietzlich auch z«, Gelbs»»«»«« sllr Trotz« ««» de» GPU-Fond» »«ltergeleitet z« habe«. Er will sich seboch »ich« dtreki selbst al» Spto«»» MoSka«, 8. März. In der DieuStagSverhandlnng, in der Jagoda, »i« schon kurz gemeldet, zwei der ihm augedichtete« vier Mord«, deren man ihn bezichtigte, widerrusen bz». gelengnet hat, «mrd« außerdem «och der srtthere Oberarzt de» Moskauer Kreml» Sraukenhanses, ««geklagter Se »i«, al» Zeuge gegen Jagoda vernommen. Le»i« gab an, daß er die von Jagoda be stimmten DodeSopser mit falschen Medikamenten ,« Tode kuriert habe. Er sei von Jagoda mit besonderen „Aufmerksamkeiten*, so u. a. wertvollen Geschenken und zollfreier Einfuhr aus ländischer Waren, bedacht worben. Ihm habe Jagoda den Auftrag erteilt, den Sohn Gorkis, Maxim Peschkow, zu beseitigen. Bei Nichterfüllung habe er ihm mit der „Ent stehung seiner Existenz und großen Gefahren* gedroht. Der zweite Mordaustrag habe sich aus Menschinski, Jagodas Porgängcr in der Leitung der GPU, bezogen. In diese» Komplott soll der Angeklagte Kasakow mit einbezogen worden sein. Kasakow selbst „bestätigt*, von Jagoda unter Häßlichsten Drohungen zur Teilnahme an der Beseitigung Menschinskis gezwungen worden zu sein. Nach der dramatischen Leugnung dieser beiden Morde durch Jagoda, wobei Jagoda darauf htnwieS, daß er entgegen der Voruntersuchung nunmehr die Wahrheit spreche und Lewin und Kasakow der Lüge bezichtigte, setzt Lewin seine Aussagen fort. Der dritte Mordaustrag habe sich auf Gorkt und Kuibyschew bezogen. Jagoda habe dabet erklärt, baß die Unzufriedenheit, die tn der bolschewistischen Partei gegenüber der Parteileitung besteh«, «tn solches Vorgehen notwendig mache. Jagoda habe die Ermor dung dieser beiden als eine „historisch« Notwendig» kett* angesprochen. Als Helfershelfer habe Jagoda Lewin aus die Acrzte Pletnsow und Winogradow bingewte- len sletztercr ist während der Voruntersuchung „gestorben*), sowie aus den Sekretär Gorkis und den Prtvatsekretär Krjutschkow». Für diese beiden Fälle „bestätigt* Lewin den angegebenen Sachverhalt. Im weiteren gibt Lewin bann an, wie er seine vier Opfer zu Tode kuriert habe. Den «inen habe er dazu gebracht, sich eine Lungenentzündung zu holen, die anderen habe er mit einer Fülle falscher Medikamente, die die Herztätigkeit des Kranken übermäßig angeregt, „erledigt". An dieser Stelle ersucht Jagoda da» Gericht, a« L«»sn eine Frage stellen »« dttrse«, «a» ihm «brr strikt v«r»«igert wird. Die übrigen Opfer feien, wie Lewin weiter bezeugt, vor allem durch die Aerzte Kasakow und Pletniow „erledigt" morden. Kuibyschew sei durch besondere Medikamente, Gorkt durch täglich M Kampferspritzen und durch «ine Ueber» beanspruchung seiner schwerkranken Lung« zu Tob« kuriert worden. Jagoda fragt nun mit leiser Stimme, ob Lewin Die -eutfche Sftseenze Der Führer hat. in seiner letzten großen ReichStagS- rebe wiederholt, was er schon früher mehrmals erklärt Hatter baß das Deutsche Reich, nachdem die Saarsrage zu seiner Zu friedenheit gelöst worden ist, gegen Frankreich gebietS» mäßig keinerlei Ansprüche mehr hat. Wenn man htnzusügt» daß Adolf Hitler auch die Neutralität Belgiens ebenso wie die. der Schweiz ausdrücklich anerkannt hat, daß das selbe natürlich auch gegenüber dem kleinen Luxemburg gilt, und daß Deutschland mit Holland seit Jahrhunderte« in bester Nachbarschaft lebt, so ist es offensichtlich, daß di« Grenze des Deutschen Reiches im Westen aus absehbare Zeit sestliegt. Auch die Staatsgrenze im deutschen Osten, so un befriedigend Ihr Verlauf tn vieler Hinsicht ist, wird in abschätz« barer Zukunft unverändert bleiben. Dazu steht es nicht im 'Widerspruch, daß der Führer in seiner groben Rede mit besonderer Entschiedenheit auch die unveräußerliche An- tetlnahme des nationalsozialistischen Reiches an jenen Millio nen deutscher Volksgenossen betont hat, die durch eine un sinnige, dem SelbstbesttmmungSrecht dsr Völker völlig zu» widerlausende Grenzziehung gegen ihren eigenen Willen außerhalb des Reiches zu leben gezwungen sind. Adolf Hitler drückte deutlich genug aus, auf welche deutschen Volksgruppen und auf welche Staaten er leine Worte bezogen wißen wollte. Sie liegen alle an der Ostgrenze de» Deutschen Reiche». So sprach der Führer von den unlösbaren, durch die Berch- trSgadener Verelnbarungen auch staatsrechtlich neu veranker ten Beziehungen des Reiches zu Deutsch-Oesterreich, so betonte er voller Entschiedenheit, daß eine Besserung de» Ber« hältntsses Berlin—Prag nur über den Weg einer gerechten Be handlung der Deutschen tn der Tschechoslowakei führen kann, so wies er schließlich auf die erfreulichen Ansätze auch auf nationalem Gebiete hin, die sich aus der deutsch -polnischen Zusammenarbeit bereits ergeben haben. Und wenn überhaupt rin Zweifel daran möglich wäre, baß das Deutsche Reich, auch wenn es die Schutzherrschaft über alle deutschen Volksgenossen im Auslande übernommen hat, doch die einmal gegebenen staatlichen Grenzen respektiert, so ist eben da» lebte Beispiel, nämlich die Tatsache und der Bestand des deutsch-polnischen Nichtangriffspaktes, der überzeugendste Beweis für die deut sche Friedfertigkeit. Trotzdem besteht zwischen der Westgrenze und der Ost grenze des Deutschen Reiche» ein grundlegender Unterschied. Wer die beiden erwähnten Stellen aus der Rede Adolf Hit lers aufmerksam betrachtet, wird ihn bald erkannt haben. Er beruht daraus, daß die Grenze im Westen seit beinahe tau send Jahren, von kleineren Verschiebungen abgesehen, fest- liegt, baß sich hier Staatsgrenze und VolkSgrenze fast vollständig decken, daß es hier nur reine» deutsche» „Fest, land", aber keine deutschen BolkS-„Jnseln* im fremden Land gibt, baß die Grenze, auch die de» BolkStumS, infolgedessen tn glatter Linie, nicht im Zickzackkurs,.verläuft, daß e» zwischen den benachbarten Völkern keinen Unterschied tn ber Höhe der Kultur, kein '„Kulturgefälle", und deshalb weder hüben noch drüben „KolonifationS*-Aufgaben zu erfüllen gibt. Man braucht diese grundlegenden Merkmale der deutschen West grenze nur in ihr Gegenteil zu verkehren, um ebenso tref- send die Lage an der Ostgrenze des Deutschen Reiche» zu kennzeichnen. Hier ist die Grenze verzahnt wie nirgendwo. Hier leben die stärksten deutschen Volksgruppen außerhalb de» Reiche». Hier verläuft die Staatsgrenze mitten durch ben deutschen Volkskörper. Hier liegt die VolkSgrenze weitab vom letzten Grenzstein des Reiche» mitten im fremden Staat. Hier gibt e» keine scharfgezogene Grenzlinie, sondern einen breiten Grenzraum, der die Menschen bleSsett» und jenseit» ber Staatsgrenze umfaßt. Hier verändern sich die Staat»- grenzen ost mehrmals im Laufe eine» Jahrhunderts. Hier ist auch heute die VolkSgrenze noch vollkommen labil. Hier haben sich nach dem unglücklichen AuSgang des Weltkriege» die grüßten und am meisten ver- wickelten Veränderungen vollzogen. Hier verlor bas Reich unter allen Abtretungen, tn die eS ISlS ein- willigen mußte, das meiste Land, hier entstanden neue Staa ten, neu« Nachbarn. Hier währt der Kampf um jeden Fuß- breit Acker seit Jahrhunderten und Jahrtausenden: Ger manen siedelten sich zuerst an. Zur Zeit der Völkerwande rung verließ ein großer Teil von ihnen, vor allem die massen, fähige, tatendurstige Jungmannschaft, fretwllltg die alte Heimat. Slawische Stämme rückten tn das leer aeworbene, kulturell bereits erschloßene Gebiet nach. Aber die Ger manen gaben ihre alten Rechte nie auf. AuS Italien, aus Spanien, au» Norbasrika sandten sie Voten nach dem heutigen Schlesien, bi« die Eigentumsverhältnisse mit den zurück gebliebenen Gippenangehörigcn regeln und für Nachschub in di« neuerkämpften Gebiete sorgen sollten. Wir kennen das weitere Schicksal dieser germanischen Völkerschaften, der Ban- balen und der Goten. Sie hatten sich zu weit« Ziele gesetzt und wurden aufgerieben, «ber fünf Jahrhunderte später er oberte der Deutsch« Rittrrorben bi« germanische Heimat zu rück. Unter seinem Schutze festigte sich da» Deutschtum im
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