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Weißeritz-Zeitung : 06.10.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191010065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19101006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19101006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1910
- Monat1910-10
- Tag1910-10-06
- Monat1910-10
- Jahr1910
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 06.10.1910
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MHeritz-Miing Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend 76. Jahrgang. Donnerstag, den 6. Oktober 1910. Nr. 117. FnN«kr<iN str die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht nnd den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mtt achtseitigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtfchaftlicher Monats-Beilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Irhne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. DK. .«elkeritz-ZeUnne'' erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- Inserate werden mit 1! Pfg-, solche aus unsere! Amtshauptmuunschaft mit 12 Pfg. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. ZO Pfg. — Tabellarische und komplizierte Inserat« mit entsprechendem Auf. schlag. - Eingesandt, in redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 30 Pfg. deüWendenausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- Palten, Postboten, sowie AnsereAusträgernehmen Bestellungen an. Zum für den Bezirk: „Seifersdorf, Matter, Spechtritz" auf die Zeit bis 30. September 1913 ist an Stelle des verstorbenen Friedensrichters Menzer vom Königlichen Justizministerium Herr Gemeindevorstand Sarwsim Louk Vlotrlvd in 8»Usr8ckor1 ernannt und vom unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte eidlich verpflichtet worden. Dippoldiswalde, den 29. September 1910. Königliches Amtsgerichts Rotz- und Mehmarkt in Dippoldiswalde Montag, den 10. Oktober 1910. Stadtrat Dippoldiswalde. WMche Atzung der AMumMeten zu WOMM äon 7. Vklodvr 1910, abends 8 Uhr, im SttrungsRwmor Ss8 kstdLv808. Die Tagesordnung hängt im Rathause aps. Holzversteigernng. Schmiedeberger Staatssorstrevier. Hotel „Zur Post" in Schmiedeberg. 12. Oktober 1910, vorm. 9 Ahr: 763 w. Stämme, 7255 w. Klötze, 1718 w. gek. u. 1360 w. Derbstangen i. g. L., 33305 w. Reisstangen, 1 rm w. Nutzscheite. Nachm. 2 Ahr: 12 rm w. Brennscheite, 54 rm w. Brennknüppel, 17 rm w. Zacken, 185 rm w. Äste. Schläge: Abt. 33, 97. Durch forstung«.. und Bruchhölzer: Abt. 1—39. 41. 67. 101. 123. Kgl. Forstrevierverwaltung Schmiedeberg. Kgl. Forstrentamt Frauenstein. Holland in Nöten. Man sollte es kaum glauben, das behäbige und seit Hunderten von Jahren für wohlhabend geltende Holland ist auch in Finanznot geraten. Das holländische Budget zeigt plötzlich ein Defizit von etwa 24 Millionen Mark. Es ist dies zwar kein besonders großer Fehlbetrag, aber für ein Land von der Größe Hollands bedeutet dieses Defizit doch schon eine empfindliche Finanznot, die durch die gewöhnlichen Mittel nicht beseitigt werden kann. Die Art und Weise, wie die holländische Regierung das Desizit in der Staatskasse beseitigen will, muß aber allgemeines politisches und wirtschaftliches Interesse erwecken, denn das holländische Ministerium hat an die Generalstaaten, wie man die beiden Häuser der Volksvertretung in Holland nennt, die Mitteilung gelangen lassen, daß es notwendig sei, daß Holland zur Ausbesserung seiner Finanzen und zur Hebung seiner Industrie zum Schutzzollsystem übergehe. Bisher existieren in Holland nur niedrige Zölle auf einige industrielle Einsuhrartitel. Nach der neuen Schutzzollvorlage soll aber künftig ein nach dem Werte steigender Schutzzoll auf fast alle Einfuhrartikel gelegt werden, und zwar soll der Zoll für vollständige fertige Fabrikate am höchsten sein. Der Ausfuhr der deutschen Industrie nach Holland werden daher durch den Uebergang Hollands zum Schutz zoll Schwierigkeiten erwachsen. Bezeichnend für die holländische Schutzzollpolitik ist der Umstand, daß diejenigen Maschinen, welche selbst zum Bau von Maschinen dienen, auch ferner noch zollfrei- nach Holland verkauft werden können. Daraus geht hervor, daß Holland alle An strengungen macht, uw sich selbst eine leistungsfähige Industrie zu schassen. Seltsamerweise wird in dem neuen holländischen Zolltarifentwurf auch ein Zoll auf das Mehl gelegt. Diese Maßregel kann nur gegen die hoch- entwickelte deutsche Großmüllerei gerichtet sein, und dieser Mehlzoll in Holland ist um so ausfälliger, da bisher aus Nahrungsmittel in Holland kein Zoll erhoben wurde. Auch eine neue Tabaksteuer soll in Holland eingeführt» werden, um das Defizit im Staatshaushalte decken zu helfen. Da Holland weder ein großes Heer unterhält, noch eine große Kriegsflotte besitzt, so kann man sich eigentlich über die finanziellen Notstände in Holland wundern. Immerhin ist es aber möglich, daß die An schaffung einige! moderner Panzerschiffe und Panzerkreuzer zum Schutze der holländischen Häfen und der in Asien gelegenen holländischen Kolonien die Ebbe in der holländi schen Staatskasse verursacht hat. Jedenfalls wird durch den Uebergang Hollands zur Schutzzollpolitik der Ring der Schutzzollstaaten in Europa weiter verstärkt, und Eng land ist noch der einzige Staat, der wegen seiner Industrie und seiner gering entwickelten Landwirtschaft und der Not wendigkeit, viel Nahrungsmittel und Rohstoffe einführen zu müssen, am Freihandel festhält. Der wirtschaftliche Kampf der Völker untereinander wird natürlich durch jede Verstärkung der Schutzzollmauern ein schärferer und bei der in allen Staaten zutage tretenden Bestrebung, den einheimischen Markt so viel als möglich vor der aus ländischen Konkurrenz zu schützen und gleichzeitig durch die Schutzzölle große Einnahmen sür die Staatskassen zu schassen, dürfte in Europa die allgemeine Schutzzollbewegung eher noch stärker als schwächer werden, wenn nicht die Bereinigten Staaten von Nordamerika, wie es den An schein hat, von ihren hohen Schutzzöllen abgehen und in eine Art gemäßigten Freihandel einlenken. Dann wäre natürlicherweise sür diejenigen europäischen Staaten, welche einen großen Handel mit Amerika treiben, eine Verstärkung der Schutzzollpolitik auch nicht mehr möglich. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. /Nach dem amtlichen Berichte der Kgl. Kommission für da» Veterinärwesen herrschten am 30. September im Königreich Sachsen überhaupt 11 ver- schiedene ansteckende Tierkrankheiten,- darunter die Schweinescuche in 1 Gehöft in Oberhäslich der Amts hauptmannschaft Dippoldiswalde. — Die Maul- und Klauenseuche trat in 5 Gemeinden mit 9 Gehöften in den Amtshauptmannschaften Leipzig und Rochlitz auf. — Am heutigen Mittwoch beging Herr Kantor Schmidt hier sein 25jähriges Amts- und Ortsjubiläum. Von den verschiedensten Seiten wurde der Jubilar geehrt und seiner Verdienste uni Schule, Kirche und Stadtgemeinde gedacht. — Auf den Vortrag über „Esperanto" am heutigen Mittwoch im Stenographenverein sei auch hiermit auf merksam gemacht. — Die alten 50-Pfennigstücke gelten nicht mehr. Sie wurden von den öffentlichen Kassen und der Reichsbank nur noch bis 30. September zur Einwechselung ange nommen. — Die mit dem Datum vom 10. Jan. 1882 ausgefertigten Reichskassenscheine zu 50, zu 20 und zu 5 Mark, sowie die mit dem Datum vom 5. Jan. 1899 ausgefertigten Reichskassenscheine zu 5 Mark werden nur noch bis zum 31. Dezember 1910 von der Reichsbank eingelöst. — Welkes Laub. Welke Blätter sinken aus hohen Wipfeln zur Erde. Einmal tanzen sie sturmgepeitscht und regendurchnäßt daher, dann wieder rieseln sie in stiller, klarer Herbstluft lautlos zu Boden — goldgelb, rot und braun. Den Kindern macht es viel Vergnügen, die an gehäuften Mengen welken Laubes, das so schön raschelt, zu durchlaufen. Uns erinnern die fallenden Blätter an die Vergänglichkeit alles Irdischen. Auch an die unseres eigenen Lebens. Andererseits bietet die Natur im Herbst kleide auch einen herrlichen, erhabenen Anblick. Feierlich heben sich die dunkelgrünen Tannen aus dem mannig fachen Bunt des Laubwaldes hervor, zwischen dessen Zweigen die letzten bereiften Marienfäden schweben. Kaum ein Vogellaut ist zu vernehmen; nur scheues Wild drängt sich knisternd durchs Gesträuch. Mildes Sonnenlicht läßt die Landschaft golden ausleuchten, als wolle es uns vergessen lassen, daß hinter der Farbenpracht des Herbstes der Tod lauert. Im Geiste überschauen wir den verflossenen Sommer. Was hat er uns an Freuden geschenkt? Was hat er uns an Leid gebracht? Aber wie dem auch sei, frisch hinein in den Sturm des Herbstes, ob auch welke Blätter uns umtanzen. Wir wollen uns durch die zum Schlummer sich niederlegende Natur wohl mahnen, nicht aber ent mutigen lassen. Dann, nachdem wir die welken Blätter des Herbstes und die Schneeflocken des Winters durch- wandert haben, winkt uns wieder die Zeit der Blüten flocken, in der wir uns doch freuen, den Kampf mit den Widerwärtigkeiten böser Zeit unverzagt ausgenommen und unermüdlich weitergesührt zu haben. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder l auf den qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den uns benachbarten Flußgebieten, 3. Dekade Sept. 1910; Vereinigte Weißeritz: beob. 22, norm. 13, Abwchg. -j-9; wilde Weißeritz: beob. 27, norm. 16, Abwchg. -s-1l; rote Weißelitz: beob. 28, norm. 16, Abwchg. -s-12; Müglitz: beob. 26, norm. 16, Abwchg. -j-10. Schmiedeberg. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat September d. I. 137 Einzahlungen im Betrage von 14723 M. 45 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 52 Rück zahlungen im Betrage von 13 384 M. 81 Pf. Rehefekd. Montag nachmittags >/23 Uhr besichtigte Se. Majestät in Begleitung des Herrn Oberhofjäger meisters Grafen Rer, sowie des Flügeladjutanten Major Schmalz und des Herrn Oberförsters Eckert die neue Schule. Am Eingänge wurde Se. Majestät begrüßt von Herrn Lehrer Mater, Herrn Gemeindevorstand Walter und Herrn Streller. Bärenstein. Unter zahlreicher Beteilung der Mit glieder veranstaltete am Sonntag der Turnverein Bären stein sein diesjähriges Abturnen. Bon nachmittags 2 Uhr an entwickelte sich auf dem Turnplätze reges turnerisches Leben. Unter Turnwart Siebers Leitung wurden zunächst gut eingeübte Freiübungen geturnt, dann folgte Geräte turnen und ein volkstümliches Wetturnen (Fünfkampf) der Zöglinge. Abends fand in Gietzelts Gasthofe ein gut be suchter Ball statt, unterbrochen durch verschiedene turnerische Ausführungen, von denen besonders die von ca. 25 Turnern ausgeführten Gluppenstellungen am Pferd mit reichem Beifall begleitet wurden. Die Preisoerteilung vom Zög lingswetturnen erfolgte durch Herrn Pfarrer Zitzmann, welcher die jungen Turner ermahnte, nicht auf den er rungenen Lorbeeren auszuruhen, sondern stets alles ein- zusctzen, um im Leben noch manchen Siegerkranz zu er kämpfen. Es erhielten Preise: Alfred Göpfert (1.), Hell mut Dimme! (2 ), Rud. Naumann (3.) Rich. Schmidt (4 ). Lobend erwähnt wurden: O. Lehmann und K. Gebhard. Manch frohes Turnerlied wurde noch angestimmt und nur gar zu schnell mahnte die Mitternachtsstunde zur Beendung des in allen Punkten schön verlaufenen Festes. Ruppendorf. Der hiesige König!. Sächs. Militär verein veranstaltet nächsten Monat eine große Verlosung von allerlei nützlichen Wirtschaftsgegenständen. Die Ver losung geschieht unter behördlicher Aufsicht zum Besten der Unterstützungskasse des Vereins. Zur Ausgabe gelangen 2000 Lose Auf je 10 Lose kommt ein Freilos. Der Hauptgewinn im Werte von 75 Mark besteht in Sofa, Tisch mit Decke und 2 Stühlen, insgesamt sind 400 Ge winne im Werte von zusammen 500 Mark vorhanden. Da einerseits der Preis für ein Los nur 50 Pf. beträgt, andrerseits der Reingewinn ausschließlich zu mildtätigen Zwecken verwendet wird, so ist dem Verein ein flotter Ab satz seiner Lose zu wünschen. Die Gewinnliste wird seiner Zeit in der „Weißeritz-Zeitung" veröffentlicht. Dresden. Das Auftreten der Cholera in Rußland, ihr Hinübergreifen aus Ungarn und Italien lassen es nicht ausgeschlossen erscheinen, daß Einzelfälle in Deutschland vorkommen. Um einer Verschleppung der Seuche vorzu beugen, hat das König!. Kriegsministerium für die bevor stehenden Nekrutencinftellungen und Herbstkontrollversamm- lungen Vorsichtsmaßregeln getroffen. — Unter dem Verdachte, sich sittlicher Verfehlungen schuldig gemacht zu haben, wurde in Oberhaßlau am Freitag der 60 Jahre alte Lehrer Carl Bretschneider ge fänglich eingezogen. Tagesgeschichte. Berlin. Wegen der Moabiter Unruhen sind bis jetzt 52 Personen verhaftet und vor den Untersuchungsrichter gestellt worden. — Fürst Heinrich XXIV. von Neuß-Köstritz ist am Sonntag im Schloß Ernstbrunn in Niederösterreich ge storben. Die Beisetzung findet am 5. Oktober in Ernst brunn statt. Fürst Heinrich XXIV., geboren in Trebschen am 8. Dezember 1855, ist der Senior des Hauses Reuß- Köstritz, bekanntlich eines apanagierten Astes des Hauses Reuß j. L. Er war seit 1884 mit der Prinzessin Elisabeth von Reuß j. L. vermählt. Aus der Ehe entsprossen zwei Söhne und drei Töchter. Sein ältester Sohn, Prinz Heinrich XXXIX, der jetzt der Senior des Hauses Reuß- Köstritz werden wird, steht erst im neunzehnten Lebens jahre. Der verstorbene Fürst hat sich nach vollendetem juristischen Studium den juristischen Doktortitel erworben. In der preußischen Armee bekleidete er den Rang eines Majors ä la suite der Armee. Seine um 5 Jahre jüngere Schwester Eleonore ist bekanntlich seit 1908 die Gemahlin des Königs Ferdinand von Bulgarien.
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