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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 30.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189607302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18960730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18960730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-07
- Tag1896-07-30
- Monat1896-07
- Jahr1896
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 30.07.1896
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WchMMMTmM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich WW-Uzcher siir Loftdorf, WdH, Amsdorf, Urdorf, Zt. Lgidieo, Lmrilßrort, Komm md Wstil. Aintsblatt füv den Stadtrat zu Lichtenstein. — 46. Jahrgang. Nr. 175. Donnerstag, den 30. Juli 1896. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Wage-geschicht«. *— Lichtenstein. Die Jagd anf Hasen und Feldhühner soll nach Urteilen auS Jägerkreisen in diesem Herbst eine sehr ergiebige werden, weil da» seitherige warme und trockene Wetter der Vermeh rung de» Wildes ganz besonder- günstig gewesen ist. — Für Eltern. Wie erzieht man ein Kind ohne Rute und Stock frühzeitig zum Gehorsam? — da- ist eine der wichtigsten Fragen der Erziehungs kunst. Bor Allem hüte man sich, mit dem Kinde über den Gegenstand des Gebotes und Verbotes Spaß zu treiben. Sobald man lacht, entsagt man der Herrschaft. Spiele und scherze mit Deinem Kinde und zeige ihm die zärtlichste Liebe, aber alles zu seiner Zeit. Hast Du in einem gewissen Punkte einmal Gehorsam erlangt, so sei Du ernst und fest. Suche denselben nicht durch Bitten und Schmeicheln zu erlangen! DaS Kind sucht tausend Wendungen, um Deinen Widerstand zu besiegen. Derartige Ver such« sind aber schon die Folge der Weichheit und Schlaffheit, mit der die Eltern ihren Willen kund gegeben haben, und eS steht bedenklich um ihre Herr schaft, wenn sie sich erst einmal haben besiegen lassen. Ei» großer Fehler ist eS, wenn zärtliche Mütter oder Väter glauben, sie dürften ihren Liebling nie ein strenges Wo« hören lasten. Ist »an in seinem Befehlen nur wenige Male fest geblieben, so wird man künftig nicht mehr in die Lage kommen, ernst und streng verfahre» zu müssen. Da« elterliche An sehen ist und bleibt bewahrt. Die gegenseitige Liebe aber erleidet dadurch keine solche Einbuße, wie da, wo bald die Weichlichkeit, bald der Stock da« Regi ment führt. Die Erziehung zum unbedingten freu digen Gehorsam ist die wichtigste Grundlage aller guten Erziehung; sie ist zugleich die beste Vorberei tung für die Unterordnung in der Schule und im späteren Leben. — FürPferdebesitzer. Bekanntlich haben die Stände die Regierung ermächtigt, denjenigen sächsischen Pferdebesitzern, welche durch die jetzt epi demisch auftretende Genickstarre der Pferde Verlust erlitten haben, Entschädigung zu gewähren und habe» zu diesem Zwecke für jedes der beiden Jahre 1896 und 1897 der Regierung 12500 Mk. zur Verfügung gestellt. Wennschon nun die Regierung entschlossen ist, von dieser Ermächtigung zu Gunsten der sächsischen Pferdebesitzer Gebrauch za machen, so hat sie sich doch noch nicht über die Grundsätze schlüssig gemacht, nach denen sie eine Schadloshaltung gewähren wird. So viel kann aber schon jetzt als sicher angenommen werden, daß bet der Ausschüttung drS Lntschädig- ung-quantum« nur Derjenige Aussicht auf Berück sichtigung haben wird, welcher durch ein tierärztliches Zeugnis Nachweisen kann, daß er infolge der Genick starre einen Verlust erlitten hat. Wir machen hie rauf die Pferdebesitzer aufmerksam, damit sie sich gegebenen Falle« sofort ein tierärztliches Zeugnis verschaffen, da die nachträgliche Beibringung eine« solche» sehr oft, wenn nicht unmöglich, so doch mit große» Schwierigkeiten verknüpft sein wird. — Mau hat jetzt häufig Gelegenheit, zu beo bachten, wie Hunde, die vor Handwagen eingespannt sind, vergeblich, wenn sie rasten, mit langau«gestreck- 1er Zunge nach eine« Tropfen Wasser lechzen oder, sobald e« ihnen gelingt, in die Nähe der Rinnsteine zu gelangen, gierig deren schmutzige« Wasser schlür fe«. Wenn man den Bögeln im Winter Futter- Plätze bereitet, so sollte man doch auch für die Zug hunde, die treuen Gehilfen der erwerblichen Arbeit, sorgen. Auf jedem Hundefuhrwerk müßte sich ein Gefäß befinden, da« den Hunden zur Stillung ihre» Durstes mit Wasser vorgesetzt werden kann. Die» erfordert einfach daS menschliche Mitgefühl, ganz abgesehen davon, daß auch die Gefahr de« SuSbruch» der Tollwut nahe liegt, wenn den unter der Arbeits last und Hitze leidenden Tieren nicht ihr Recht wird. *— Wichtig für Stellesuchende und auch für die Berufswahl. Fast alle veruf-zweige leiden an lieber füllung, infolgedessen daS Angebot von Arbeit», kräfteu die Nachfrage bedeutend übersteigt. Unter die wenigen Stellungen, wo fast das Umgekehrt« der Fall ist und seit längerer Zeit ein erheblicher Mangel an geeignetem Personal vorhanden ist, dürfte die deS Rechnungsführers und Amtssekretärs zu zählen sein. Derartige Personen sind stet« gesucht und finden leicht Plazement, da der Oekonom nur ungern sich mit Bureauarbeiten befaßt, infolge deS neuen Einkommensteuergesetze« jedoch verpflichtet ist, genau Buch zu führen. Wir können deshalb jungen Leuten mit guter Schulbildung und Hand schrift, die wenig vermögend sind, nur raten, diese Carrisre einzuschlagen. Nach einer Vorbereitung von 4—8 Wochen ,st ein einigermaßen befähigter junger Mann im Stande, sofort eine Anstellung zu erhalten, die ihn in die Lage setzt, bet bescheidenen Ansprüchen nicht den geringsten Zuschuß mehr zu bedürfen. Besondere landw. Vorkenntnisse sind kaum erforderlich. Der Vorstand deS Landwirtschaftlichen Beamten-VereinS zu Braunschweig, Madamenweg 160, ist gern geneigt, dem sich hierfür interessieren den Teile deS Publikums jede gewünschte Auskunft zu geben. Gegen Einsendung von 50 Pfg. in Brief marken erfolgt nähere schriftl. Auskunft und porto- freie Zusendung eines 144 Seiten starken Leitfadens im geschlossenen Couvert. — Marschfourage. Die «ach dem Durch schnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarkt- orteS Glauchau im Monat Juni dsS.JS. festgesetzte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quar tierwirten innerhalb der Amtshauptmannschaften Glauchau im Monat Juli dss. IS. an Militärpferbe zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: für je 50 kg Hafer 7,88 Mk., Heu 3,68 Mk., Stroh 2,63 Mk. — AuS allen Weinbaugegende« laufe» die günstigsten Nachrichten ein. AuS Burgund schreibt ein Besitzer: Niemals hat man solche Aussichten ge habt. Die Stöcke sind mit Trauben überladen, daß der Besitzer «ioeS berühmten Weinbergs erklärte: „Wenn die Hitze im August nachlteße, würde ich ge nötigt sein, «in Drittel und mehr der Trauben aus zuschneiden, um den übrigen mehr Lust und Sonne zuzusühren und ihnen volle Reise zu ermöglichen". Ein anderer sagte: „Ich bebaue meine Weinberge nun schon 40 Jahre, aber niemals habe ich eine solche Fülle erlebt; 12 bis 15 Trauben an den Stöcke» der Edelsorteu, wo gewöhnlich nur vier bis sechs vorhanden zu sein pflegen". — AuS den sächsischen Kohlenbezirken wird der „Franks. Ztg." geschrieben: „Vor mehreren Tagen ist eS auf einigen Schächten de» Zwickauer Bezirk» zwischen WerkSverwaltang und Belegschaft zu Auseinandersetzungen über Lohnfragen gekommen. Die Förderleute verweigerten die Einfahrt, so daß die WerkSverwaltung eine Erhöhung der Gedinglühne und vom 1. Januar ab auch eine Aufbesserung der Schichtlöhne versprechen wußte. Die Arbeit wurde hierauf wieder ausgenommen." — Der geschäftsführende Ausschuß für da« V. Deutsche Sängerbundesfest in Stuttgart giebt jetzt in einem Rundschreiben folgendes bekannt: „Die Quartiergelder für die Maffenquartiere zu 1 M., bezw. 1 M. 50 Pf. pro Nacht find nur von wenigen Bünden einbezahlt worden. Eine Reth« von Bun- deSleitungen hat sich gegen deren Einzug bei den Einzelvereinen ablehnend verhalten. Wir haben des halb für die Maffenquartiere besondere Gutscheine, deren BorweiS allein zur Benützung deS Masiev- quartierS berechtigt, Herstellen lassen. Dirse Gut scheine werden den Vorständen der einzelnen Ver eine sofort »ach ihre« Eintreffen in Stuttgart im WohuungSbureau (Vestibüle deS Königsbauer, wo selbst auch die Fahmn abgegeben werden) gegen Be zahlung deS Betrage- in der angemeldeten Anzahl »«»gefolgt". Der Vorstand de» Erzgebirgischen Sängerbund«» hat allerdiug» die Quartierkarten schon gegen Nachnahme an seine Mitglieder versandt; letztere müssen diese Karten an der Geschäftsstelle ihres Bunde- in Stuttgart: Anbau an der Festhalle (Wirtschaft der Bachner'schev Brauerei) umtausche . auch können sie daS im Sonderzuge während der Fahrt beim Vorsteher thnn. Dieser hat übrigens zu seinem „Ratgeber für die Stuttgart-Reisenden" noch einen Nachtrag auSgearbritet, der einige em pfehlenswerte Rundreisekarten (von Stuttgart auS), sowie einige Rundreisen durch die Schweiz Im An schluß an eine Fahrkarte nach Friedrichshafen aufsührt. — Ueber die Meertnrnfahrt schreibt man aus Barzelona, 22. Juli: Die hiesigen Deutschen haben uns mit großer Liebenswürdigkeit ausgenommen und zeigen unS soeben die vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Heute abend findet eine gesellige Vereinigung mit der deutschen Kolonie statt; bei dieser Gelegenheit will unS der deutsche Generalkonsul Herr Richard Lindau begrüßen. Morgen früh 6 Uhr geht's mit Sonderzug auf den merkwürdigen Montserat. Alle- ist wohl. Aber heiß, heiß! Hellte mittag hatten wir 79° § im Schatten. Sie können e» sich wohl vor stellt», daß wir da mit unserem deutschen Durst Ehre einlegen, umsomehr, als uv« treffliches Zacherl bräu zur Verfügung steht, daS hier im „Gambr!- nu«" verschänkt wird. — Dresden. Am Tage der Beerdigung seiner Gattin, deren Hinscheiden durch die Zeitungen ver öffentlicht worden war, erhielt kürzlich ein hiesiger, hoch in den Jahren stehender, allerdings noch rüstiger Herr von Berlin auS unter Kreuzband eine HetratS- zeitung mit dem Vermerk „Zur Kondolenz an rc." zugesendet. Sowohl bei denjenigen Personen, welche zufällig Kenntnis von dieser Sendung, die Jeder lesen konnte, erhielten, noch mehr aber bei dem tief gebeugten Witwer und seinen erwachsenen Krvder» erregte naturgemäß diese taktlose Handlung da größte AergerniS und berechtigten Verdruß. Ein derartiges GeschäftSgebahre» kann wohl richtig al- wirklicher grobe» Unfug bezeichnet und solche Vor kommnisse möchten mit den empfindlichsten Geldbuße« belegt werden. — Der Verband deutscher Kriegs-Veteranen, Sitz Leipzig, dem gegen 40009 Veteranen au» den Jahren 1848 bis 1870/71, in Deutschland und im Ausland wohnend, al» Mitglieder angehören, hält seinen diesjährigen VerbandStag am 16. und 17. August d. I. in Hannover ab. Zutritt und Stimmrecht haben alle Veteranen, welche Mitglied sind oder werden wolle». De« Verband hat sich um die Versorgung der hilfsbedürftigen Veteranen sehr verdient gemacht, und hofft auf dem Petition»wege noch weitere Unterstützungen für hilfsbedürftige Ve teranen und Witwen gefallener Krieger aus dem JnvalidenfondS zu erhalten. Die Veteranen in Han nover treffen große Vorbereitungen zum gastlichen Empfang ihrer Kameraden. — Leipzig. Lin dreiblätterigeS Spitzbuben- Kleeblatt, bestehend auS einem 16jährige» Arbeit»- burschen au« L.-VolkmarSdorf, einem ebenso alte» Arbeitsburschen auS L -Neuschönefeld und einem 17 Jahre alten Laufburschen auS L.-Thonberg, welche trotz ihre» jugendlichen Alters gute Bekannte der Polizei sind, wurden vorgestern wegen schweren Dieb stahls verhaftet. Die hoffnungsvollen Burschen ha be» in der letzten Zeit in der Ostvorstadt eine ganze Anzahl Kellereinbrüche ausgeführt and hauptsächlich Genußwittel witgehen heißen. Bei einem derartigen Diebstahl wurden die Spitzbuben auf frischer Thal ertappt. — Leipzig. Ein al» pädagogischer Schrift steller weit bekannt gewordener Geistlicher unsrer Stadt, Herr ArchidiakonnS Dr. Karl Theodor Bi«- kau, ist hier verstorben. Der Entschlafene hat 30 lange Jahre hindurch im Dieuste des Evangelium- an der hiesige» Nikolaikirche gewirkt. — Zur Buchdruckerbeweguug in Leipzig. Am letzte« Sonnabend abend wollte da« Personal
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