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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.11.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190011073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19001107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19001107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1900
- Monat1900-11
- Tag1900-11-07
- Monat1900-11
- Jahr1900
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.11.1900
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WWMtzeMWM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HesWs-Anzcher für Koftdors, Ködlitz, Kernsdsch Msdoch S1. ßgidien, Keinrichssch Marienau u. WM. Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. 30. Jahrgang. - ' Nr. 258. Mittwoch, den 7. November 1900. «»WitlioW «illboch M Zamka »a t2 dis 1 Ur. Bekanntmachung. Nach der Verordnung der Königlichen Kreishauptmannschast Chemnitz vom 23. Oktober 1900 sollen in einer jeden marktberechtigten Gemeinde die daselbst bestehenden Markt-Ordnungen zur Einsichtnahme der Marktbesucher öffentlich ausgehängt oder ausgclegt werden, damit diese sich über die maß gebenden marktpolizcilichen Bestimmungen unterrichten können. In Nacbgehung dieser Verordnung bringen wir dies hiermit zur öffent lichen Kenntnis mit dem Bemerken, daß die für die hiesige Stadt bestehende Markt-Ordnung am Jahrmarkts-Donnerstag und -Freitag für die Marktbesucher im hiesigen Polizeiamt (Meldeamt) bei Herrn Polizei- Expedient Markert ausliegt. Lichtenstein, am 6. November 1900. Der Ttadtrat. Steckner, Bürgermeister. Die Ereignisse in China. Die Gesandten in Peking hegen berechtigtes Mißtrauen gegen die chinesischen Meldungen von Strafedikten des Kaisers in China und von Hin richtungen und Absetzungen der schuldigen Prinzen und sonstigen Großen. Nach einer amtlichen chine sischen Depesche aus Peking sollen die fremden Vertreter verlangt haben, daß ihnen gestattet werde, den Leichnam Kang-jis und den Kopf Jühsieus zu sehen. Kang-ji, der Großsiegelbewahrer und oberster Chef der Boxer, soll angeblich Selbst mord verübthaben, während Jühsien, derGouverneur von Schansi, welcher die Greuelthaten gegen Missionare in seiner Provinz veranlaßt und be günstigt hat, hinger'chtet worden sein soll. Man darf gespannt sein, ob die chinesische Regierung das Verlangen der Gesandten erfüllen wird oder ob es sich in der That um Vorspiegelungen handelt. — Wie berechtigt das Mißtrauen der Gesandten ist, zeigt eine Londoner Meldung des „B. T.", wonach die chinesische Presse meldet, daßJühsien, derGou verneur von Schansi, von den Folgen des Ver suches, durch Verschlucken von einem Goldblatt Selbstmord zn begehen, geheilt worden sei. Jühsien befindet sich jetzt in Taiyuanfu und erwartet die kaiserlichen Befehle. Unter den Befehlshabern der verbündeten Truppen in Sch an haikw an ist es wegen der für die Besetzung durch die Truppen der ein zelnen Mächte ausgepichten Plätze zu einer Reibung gekommen. Es ist eine aus den ältesten Stabs offizieren der einzelnen Mächte zusammengefetzte Kommission gebildet worden, die sich nach Schan- haikwan begeben soll, nm die Angelegenheit in zu friedenstellender Weise zu regeln. Wegen Feigheit vor den: Feinde soll Kapitän Newton Hall, der zweite Offizier der ameri kanischen Seeleute bei den Kämpfen in Peking, vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Er räumte kopflos eine wichtige Stellung, und die Gesandt schaften wären verloren gewesen, wenn nicht der erste amerikanische Offizier Myers die Position sofort zurückerobert hätte. Der Gouverneur von Kiaulschau meldet: Ain 1. November mußte eiu 10 Kilometer nord östlich von Kaumi gelegenes Dorf, welches von Räubern und Boxern in Uniform hartnäckig ver teidigt wurde, gestürmt werden. Hierbei wurden verwundet der Seesoldat Emil Walter und der Hornist Josef Staedele, beide von der 3. Kompanie des 3. Seebataillons. Der Gegner hatte nicht un beträchtliche Verluste. Freifrau v. Ketteler, die Witwe des in Peking ermordeten deutschen Gesandten, ist am 22. Okt. in Detroit im Hause ihres Vaters, des Eisenbahnpräsidenten Ledyard, eingetroffen. Sie war noch zn leidend, um sich von den Reportern, die sich auf jeder Haltestation an sie heranzu drängen suchten, sprechen zu lassen. Ihr Bruder, der sie in Yokohama abgeholt hatte, teilte der Presse mit, daß seine Schwester auch ihm nur wenig mit zuteilen im stände gewesen sei. Sie bat nur wiederholt die Ueberzeugung geäußert, daß ihr Gatte einen Heldentod gestorben sei. Politische Rundschau. Deutsches Reich. * Der Kaiser ist von Potsdam nach Lieben berg abgereist. * Der Kaiser hat die Errichtung eines Moltkedenkmals in Berlin angeregt. Jeder Offizier soll zwei Tagesgehälter zu dem Zwecke opfern. * Tie Berliner Stadtverordnetenversammlung hat in geheimer Sitzung beschlossen, der Kaiserin Friedrich zu ihrem Geburtstage eine Glückwunsch- adreffe zu überreichen. * Die Reisepläne der Kaiserin Fried rich nehmen zufolge der fortschreitenden Besserung jetzt feste Gestalt an. Südtirol oder Nizza werden als Reiseziel in Frage kommen. Im Friedrichs- Hofer Schlosse herrscht gute Stimmung und große Zuversicht. * Der Großherzog von Oldenburg wird bei dem Anfang Dezember zusammentretenden Landtage eine Erhöhung der Civilliste von 510,000 auf 710,000 Mark beantragen lassen. * Der Vorsitzende derLandesbrandversicherunas- kammer im Königreich Sachsen, Herr Geh. Rat Haberkorn, wird am 1. April kommenden Jahres in den Ruhestand treten. Ein besonderes Verdienst bat sich Herr Geh. Rat Haberkorn in seiner gegenwärtigen Wirksamkeit um das sächsische Feuerlöschwesen erworben, indem er aus den Mitteln des Feuerwehrfonds mit weitgehender Fürsorglich keit arme, im Dienste verunglückte Feuerwehrleute unterstützte, ohne dadurch wenig bemittelte Gemeinden in ihren sog. Spritzenbeihilfen zu benachteiligen. An Stelle des Scheidenden tritt Herr Amtshaupt mann v. Polenz in Plauen i. V. an die Spitze der Landesbrandversicherungskammer. * Ein W e l t p o st k o n g r e ß wird im Jahre 1903, und zwar im Winter bis zum Beginn des Frühjahres, in Rom abgehalten werden. Der letzte Kongreß, an dem noch Staatssekretär v. Stephan teilzunehmen gedachte, fand in Washington statt. Kurz ehe er zusammentrat, verstarb der berühmte erste Generalpostmeister des deutschen Reichs. * Zwischen Deutschland und Rußland ist ein Abkommen getroffen worden oder doch dem Ab schluß nahe, wonach Deutschland dem russischen Petroleum und Rußland dem deutschen Eisen ermäßigte Tarife zugestehen. * Ein Büchsenmacher in Metz hat eine neue Patrone erfunden. Die Hülse derselben, ans einer durchsichtigen Cellulvidmasse bestehend, ist gasdicht und giebt keinen Rückschlag. Sie kann wiederholt benutzt werden und ist leichter als die bisherige. Bei den angcstellten Versuchen wurden ganz überraschende Resultate erzielt. Frankreich * Dem „Eclair" zufolge beabsichtigt der Ge meinderat von Paris, den Präsidenten Krüger im Rathaus zu empfangen. Ein entsprechender Entschluß soll in den nächsten Tagen gefaßt werden. Oesterreich-Ungar« * Unter denZigeunern in Ungarn herrscht großes Leid, ihre Herrlichkeit droht ein Ende zu nehmen. Die Regierung trägt sich nämlich mit der Absicht, alle Zigeuner, die in Ungarn seit un denklichen Zeiten ein wahres Nomadenleben führen, auf festen Wohnsitzen anzusiedeln und so ordentliche Staatsbürger aus ihnen zu machen. Schweiz * Bern. Das schweizerische Volk verwarf mit mehr als 77000 Stimmen das von den Minder heitsparteien gestellte Begehren auf Wahl des Na tionalrates nach dem Proportionalsystem und mit mehr als 125000 Stimmen das von derselben Seite gestellte Begehren auf Wahl des Bundesrats durch das Volk. Spanien. * Madrid. In verschiedenen Städten sind abermals V erhaftunge n vorgenommen worden. Alle karlistischen Blätter haben ihr Erscheinen ein stellen müssen. — Die Gendarmerie hat in der Umgebung von Jaön eine Karli st enbande gefangen genommen. In den Provinzen wurden einige Priester verhaftet. Aus Stadt und Land. Lichtenstein, 6. November. * — Besichtigung. Gestern trafen die Herren Geh. Oberpostrat Dressel aus Berlin und kommiss. Lberpostdirektor Richter aus Chemnitz hier ein und nahmen heute eine eingehende Besichtigung des hiesigen Postamts vor. Beide Herren kehrten nach der Besichtigung nach Berlin bezw. Chemnitz zurück. * — Nach Mitteilungen der Presse sollen in den Kreisen der Geschäftsinhaber Zweifel darüber bestehen, ob es gestattet sei, die Gehilfen über den Ladenschluß hinaus zu beschäftigen. Nach den gesetzlichen Bestimmungen steht dem nichts im Wege, daß die Angestellten auch nach dem Ladenschluß beschäftigt werden; je länger man sie aber beschäftigt, um fo später darf der Angestellte am nächsten Morgen erst zur Arbeit wieder herangezogen werden. * — Die gesamten sächsischen Volks schulen wurden nm 1. Mai 1900 von 343 773 männlichen, 361 339 weiblichen, zusammen 705 112 Schülern besucht; evangelischer Konfession waren von diesen 682 272, katholischer 19 668, sonstiger Konfession 3172. Die Zahl der Fortbilduugs- schüler betrug 84 650, darunter 2329 weibliche. An den sächsischen evangelischen Volksschulen wirkten 362 Direktoren, 7983 ständige Lehrer, 287 ständige Lehrerinnen, 212 Vikare und Vikarinnen, 1614 provisorische und Hilfslehrer, 113 provisorische und Hilfslehrerinnen, zusammen 10 671; an den katholischen Volksschulen wirkten 546 Lehrkräfte, davon 360 an Privatschulen. Insgesamt waren also an sächsischen evangelischen und katholischen Volksschulen 11 245 Lehrkräfte thätig. Durch schnittlich kamen auf einen Lehrer in der Volks schule 62,70 zu unterrichtende Kinder und auf eine Volksschulanstalt 300 Kinder. Leipzig. Aus Liebeskummer vereint in den Tod gingen ein 18jähriger, früher hier in Stellung gewesener Kaufmann und die 19jährige Tochter eines hier wohnhaften Kaufmanns. Die beiden jungen Leute waren bereits seit einigen Tagen ver schwunden. Am Montag fand man sie tot in derPleiße. — Infolge geistiger Störung stürzte sich gestern ein 34jähriger Musiker aus seiner in der vierten Etage eines Hauses der Fleischergaffe belegenen Wohnung auf die Straße und war fofort tot. Glancha« Der seit vielen Jahren hier das Amt eines Stadtrats bekleidende Kaufmann
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