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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 12.04.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190404125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19040412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19040412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1904
- Monat1904-04
- Tag1904-04-12
- Monat1904-04
- Jahr1904
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 12.04.1904
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MWMMMWM Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt sie HejM. Mlil, ?M«s. Mirs, Ä, Mini, HmMrt, Niritiii, MW, bckimÄns, Ma, Ä. Wir, A. Äal, st. Ril-ck, Au,Mrs, Wm, Ntiemiilsei, AWM ui Mhria Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk - — — — - ...... A4, ^ahrgaag. — - >— >.>».- Nr. 83. »""'"L?'*-' Dienstag, reu 12. April 1904. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) nachmittags für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfg., durch die Post bezogen 1 Mk. 50 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Erpedilion in Lichtenstein, Zwickauerstraße 397, alle Kaiserlichen Postanstaiten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden die fünfgespaltene Grundzeit« mit 10, für auswärtige Inserenten mit 15 Pfennigen berechnet. Im amtlichen Teil kostet die zweispaltige Zeile 30 Pfennige. — Inseraten-Annahme täglich bis spätestens vormittags 10 Uhr. !n 8M ks WM» MWs les W- Mi«n Nini dki im HtmiW-niMei MMr its AilMtM 8nsn lll MW. Am 9. April hat in dem reizend am adriatischen Meere gelegenen österreichischen Kurorte Abbazia der Besuch des italienischen Ministers des Auswärtigen Tittoni bei dem österreichisch-ungarischen Minister des Auswärtigen Grafen Goluchowsky stattgefunden, und wenn die offiziösen Blätter in Wien und Rom auch einstimmig festgcstellt haben, daß dieser Ministerbegegnung keine aktuelle Ursache zu Grunde liege und die Beziehungen Italiens und Oesterreich- Ungarns in der Erkenntnis der gemeinsamen großen Friedensinteressen die testen seien, so hat diese Zu sammenkunft der leitenden Diplomaten der beiden großen Nachb^rreiche doch einen sehr wichtigen poli tischen Zweck. Wenn auch das Verhältnis zwischen Italien und Oesterreich seit Jahren friedlich und freundschaftlich auf der Giundlage des Dreibundes, der auch Deutschland einschließt, beruht, so haben die Beziehungen zwischen Italien und Oesterreich-Ungarn doch einige recht empfindliche Punkte. Dieselben bestehen in den von den italienischen Heißspornen unterhaltenen Bestrebungen, die angeblich noch zu Italien gehörenden Gebiete Südtirols von Oester reich zu reklamieren, und sind auch in den Bemüh ungen von dieser Seite enthalten, ein enges Bünd nis mit Frankreich abzuschlicßen, das angeblich die Interessen der romanischen Völker besser schützen soll als der Dreibund. Ferner benutzen die offenbar in französischem Zolde stehenden italienischen Ränke schmiede die Stellung Oesterreichs in Bosnien auch dazu, Oesterreichs Absichten auf Albanien unlerzu schieben und dadurch eine Erregung der öffentlichen Meinung in Italien gegen Oesterreich zu schaffen. Diesen Ränken und Reibereien, Zumutungen und Unterstellungen von Seiten unverantwortlicher Par teien soll die Mittisterbegegnung in Abbazia vor Augen führen, daß die Politik Italiens und Oester reich-Ungarns nur von deren verantwortlichen Ministern gemacht und geleitet wird, und daß die Aemter des Auswärtigen in Rom und Wien mit politischen Quertreibereien nichts zu tun haben. Auch konnte der österreichisch-ungarische Minister Graf Goluchowsky jedenfalls dem italienischen Minister Tittoni erklären, daß Oesterreich nicht im geringsten daran denke, Albanien zu annektieren. Dabei muß man bemerken, daß Albanien in den italienischen Zukunftsplänen schon seit dem Gedanken der Auf teilung der europäischen Tüikei eine gewisse Rolle spielt. Sollte nämlich die Türkei unter die Groß mächte weiter aufgeteilt werden, so möchte Italien Anspruch auf Albanien machen. Diese Frage ist jetzt aber gar nicht aktuell, da die Großmächte nicht daran denken, die Türkei zu teilen. Ein Teil der heißblütigen Italiener scheint aber gern in poli tischen Luftgebildcn politische Propaganda zu machen, und deshalb ist es gut, daß in Abbazia auch solche Lustgebilde zerstört werden. Sicherlich ist auch in Abbazia das Verhältnis zwischen Italien und Frank reich zur Sprache gekommen, und über dieses Ver hältnis hat das Wiener „Fremdenblatt", das als Organ des Auswärtigen Amtes gilt, soeben ein sehr treffendes Urteil mit den Worten gefällt: „Jede ein zelne Macht kann verschiedenen Verbindungen ange- hören, ohne mit sich selbst in Widerspruch zu ge raten, und die Treue für das Friedensbündnis braucht durch andere freundschaftliche Beziehungen nicht erschüttert zu werden". Mit anderen Worten heißt das, daß Italien sehr wohl freundschaftliche Beziehungen mit Frankreich unterhalten kann, ohne daß der Dreibund Oesterreichs, Italiens und Deutsch land» erschüttert wird, wie ja auch Deutschland sehr freundschaftliche Beziehungen mit Rußland neben dem Dreibunds und sogar auch neben dem Zweibunde unterhält. Die friedlichen und freund schaftlichen Interessen überwiegen eben heutzutage die ehrgeizigen Krregsgelüste ganz bedeutend. Politische Rundschau Deutsches Reich * Berlin. Oberleutnant Techow tele graphiert : Die Abteilung Glasenapp hatte auf dem Vormarsch von Owikokorero am 2. April ein schweres, aber siegreiches Ge fecht bei Okaharui. Der Gegner zog in nordöst licher Richtung ab. Glasenapp ist am 3. April auf Otchikuara marschiert, er beabsichtigte, den Gegner anzugreifen. Bei dem letzteren wurden 92 Tote ge zählt. Diesseits sind der Reserveleutnant Nörr und 31 Mann getötet, der Leutnant Hildebrand und 15 Mann verwundet. * Tie strategischen Bewegungen der deutschen Expe dition rtruppcn in Südwcftastika zur Umzingelung der rebellischen Hereros nehmen ihren Fortgang. Nach einer Meldung des Gouverneurs Leutwein hat die Houptab- ^teilung des Expcdmonecmps unter Oberst Türr am 7. »April nachmittag ih-en Marsch auf Otjosasu von Oka- handja aus angetrcten. * Die dem sächsischen Landtage von der Regierung unterbreitete Tenkschrüt über die Landtagswahlreform soll nunmehr von der betreffenden Deputation der zweiten Kammer durchberatcn sein. Bestimmtes über die Ergebnisse dieser Tcputationsverhandlungen ist zwar noch nicht bekanrt, Loch verlautet in Dresdener parla mentarischen Kreisen, für die in der Regierungsgedenk- schrrst vorgcschlagcncn Grundlinien einer Wahlreform — Verbindung von Abtcilungswahlen mit berufsständigen Wahlen — sei keine einzige Stimme laut geworden. Ueber die eigentliche Gestaltung der Wahlreform sollen indessen die Ansichten in der Deputation erheblich aus einander gegangen sein, sodaß sich die Frage der sächsischen Wahlreform nach wie vor als eine ungemein unsichere erweist. — Die Zweite sächsische Kammer erledigte am Freitag Petitionen. Vor Eurtrit in die Tagesordnung teilte Präsident Dr. Mehnert m>t, daß der Sessionsschluß am 11. Mai erfolgen solle. * Ter Reichstag nimmt an diesem Dienstag seine durch die parlamentarische Osterpause unterbrochenen Verhandlungen wieder auf. Das Arbcitsprogramm des Hauses ist auch in dem nachösterlichcn Sesfionsabfchnitte noch immer ein ziemlich reichhaltiges, vor allem harren noch erhebliche Teile des Reichshaushaltsetats ihrer Ver abschiedung. Noch in zweiter und dritter Lesung ist ferner die Vorlage betreffs der Reichsfinanzreform durch- zunehmcn, auch verschiedene sonstige Vorlagen befinden sich noch in der schwebe. Inwiefern die Gerüchte, es werde dem Reichstag in dessen nachösterlicher Tagung eine neue Flottenvorlage zugchen, begründet sind, das muß einstweilen dahin gestellt bleiben; jedenfalls könnte an eine Erledigung derselben noch in der gegenwärtigen Session schwerlich gedacht werden. * Tie Meldung, welche vor kurzem vom »Hannover schen Courier" aus ihren Weg durch die Blätter nahm, daß der Statthalter von Elsaß-Lothringen, Fürst zu Hohenlohe-Langenburg, zurückzutretcn beabsichtige und an seine Stelle Prinz Leopold von Boyern treten würde, ist unrichtig. Schweiz. * In der ganzen Schweiz wird der Tod des langjährigen schweizerischen Gesandten in Berlin, vr Roth, sehr bedauert, da vr. Roth allgemeines Ansehen und Vertrauen genoß. Im Nationalrat und und im Stander at zollten die Präsidenten bei Er öffnung der Sitzung seinen Verdiensten Anerkennung, der Präsident des Ständerats bemerkte dabei, ohne das taktvolle und geschickte Auftreten Roths wäre der Konflikt mit dem Deutschen Reiche im Jahre 1889 nicht so schnell gelöst worden. Balkanhnlbiufel. * Die Beziehungen zwischen Bulgarien und der Türkei gestalten sich wieder kritischer. Die Verhand lungen zur gegenseitigen Verständigung über die mazedonischen Angelegenheiten sollen sogar schon dem Scheitern nahe gewesen sein, angeblich ist es nur dem persönlichen Einflüsse des Fürsten Ferdi nand gelungen, schließlich die Wiederfortsetzung der Verhandlungen zu ermöglichen. Im übrigen liegt zu diesem Thema folgende Meldung aus Konstanti nopel vor : Das türkisch-bulgarische Abkommen wird neu revidiert, da in dem letzten Entwurf beide Staa ten beinahe als gleich berechtigt aufgeführt und das Vasallenverhältnis Bulgariens ungenügend gekenn zeichnet wird. Der Ministerrat beriet über den neuen Entwurf. — Der Großherzog von Hessen ist am Freitag in Athen eingetroffen und hat im König lichen Palais Absteigequartier genommen. Spanien * Die ehemalige Königin Isabella von Spanien ist am Sonnabend vormittag in Paris gestorben. Die Verstorbene, welche ein Alter von fast 74 Jahren er reicht hat, war die Großmutter des heutigen Königs Alfonso XIU. von Spanien; ihre fast 50jährige Regie rung hat Spanien nur zum Unheil gereicht. Durch die Madrider September-Revolution vom Jahre 1808 wurde Isabella zur Flucht aus Spanien gezwungen, doch ent sagte sic erst am 25. Juni 1870 defiinitiv der Krone zugunsten ihres Sohnes des nachmaligen Königs Alfonso XU. Der russisch-japanische Krieg. London, 11. April. Aus Söul wird ge meldet, daß die koreanische Regierung Soldaten nach Wankyungde zur Beschützung der nördlichen Grenze landet. London, 11. April. „Daily Telegraph" meldet aus Tschifu: Tas Groß der japanischen Armee sei auf dem Wege nach dem Jalu. 3000 Mann nnt 8 Geschützen verließen gestern Pingyang und marschierten nach dem Andschu. Die abrücken den Truppen werden sofort durch nachrückende ersetzt. London,11. April. Hiesige Blätter veröffent lichen ein Telegramm aus Tschifu von gestern, wo nach 17 Panzerschiffe und Kreuzer, 12 Torpedoboote und 20 andere Schiffe der Japaner auf dem Wege nach Port Arthur seien. London, 11. April. Aus Tschifu wird mit geteilt, daß die Japaner den Balu überschritten, ein Vorpostengefecht östlich von Talungkau gegenüber von Uonghampho lieferten und dann 60 Kilometer weiter nordwestlich von Karbenthy eine Niederlage erlitten. Aus Weihaiwei stammt die bisher noch unbestätigte Nachricht über einen neuen Angriff auf Port Arthur. London, 11. April. „Central News" veröffent licht cm Telegramm aus Petersburg, worin es heißt, daß das Gefäwader des Admirals Makarow eine An zahl Transportschiffe, die sich nach Tschinamphe begeben wollten, beschlagnahmte. Tokio, 11. April. Der japanische Gesandte in Peking forderte die chinesische Regierung energisch auf, gegen das russische Dekret zu protestieren, welches die Einfuhr gewisser Lebensmittel in Niut- schwang verbietet. London, 11. April. „Daily Expreß" meldet aus Tschifu: Gerüchtweise verlautet, daß am Aalu eine Schlacht ftattgefunden habe. 2 Eisenbahnzüge mit russischen Verwundeten sollen in Mulden ein- getroffen sein, um weiter nach Chardin befördert zu werden. Stadt and La»d Lichtenstein 11. April. *— Auszeichnung. Bei der heute stattge fundenen Kontrollversammlung erhielten die Herren Feldwebel Bergdirektor Strauß-Hohndorf und Unteroffizier Kaufmann Färber - Lichtenstein für treue Dienste die Landwehr-Dienstaus zeichnuna 2. Klaffe durch Verfügung der König lichen 4. Infanterie-Brigade Nr. 48 verliehen.
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