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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.11.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190611022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19061102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19061102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1906
- Monat1906-11
- Tag1906-11-02
- Monat1906-11
- Jahr1906
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.11.1906
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Das Wichtigste. * Dos preußische Staatsministerium trat am Dienstag unter Vorsitz des Fürsten von Bülow abermals zu einer Sitzung zusammen. Man wird kaum fehlgehen, wenn man auch diese Be- ratung mit der immer dringlicher werdenden Frage der Fleischteuerung in Verbindung bringt. * Dem Reichstage wird demnächst eine Vor lage über eine Umgestaltung der PensionSver- hältnisse sür Reichebeamte zugehen. * Der Bremer Dampfer ,,Her«aun wurde tu der Nähe vo» Cast Goewi« vou eine« Viermaster i« de» Grund gebohrt 23 Mau« der Besatzung find ertrnnke» * Am Kölner Dom ist eine neue Se- steinsmasse abgestürzt und hat renovierte Teile des Baues wieder demoliert. * Nach amtlicher Meldung aus Deutsch. Südwestafrika wurden 10 km nördlich von Keetmanshocp der Farmer Schütte sowie die Buren Hanekam und Potgieter von Vtehräubern erschossen. Die Hochzeit in Cannes. Am Vorabend ter Hochzett Die an der schönsten Promenade in Cannes gelegene „Villa Caserta" war am Nachmittag des 29. Oktober das Ziel vieler Hunderte, welche die Anfahrt der Besuche abstattenden Fürstlichkeiten an- schauen wollten. Von den Fürstlichkeiten erschien insbesondere auch der König von Sachsen mit den Prinzessinnen, der eine Wagenfahrt unternahm und dann den Wagen verließ und zu Fuß die Besich- tigung der Stadt sortfetzte. Abends V28 Uhr sand in der Villa Caserta eine große Festtafel statt, an der außer den Mitgliedern der Familien des Bräu- tigams und der Braut auch der Großfürst und die Großfürstin Georg von Rußland und die Groß- Herzogin Anastasia von Mecklenburg teilnahmen. Ferner waren anwesend der Präfekt, der Militär, gouverneur von Nizza, der Maire und das Gefolge. An der prächtig geschmückten Tafel, bei welcher das junge Paar zwischen dem König und den Eltern Ler Braut die Ehrenplätze einnahm, waren über 80 Gedecke aufgelegt. Im Verlaufe der Tafel gedachte Graf Easerta in warm empfundenem Trinktpruche des jungen Paares und des sächsischen Königshauses, wobei er seiner besonderen Freude über die An wesenheit de« Königs Ausdruck verlieh. Die Nlede deS Königs Friedrich August „Euere Königliche Hoheit wollen überzeugt fein, daß ich von nicht weniger herzlichem und aufrichtigem Gefühl erfüllt werde als dasjenige, dem Euere Königliche Hoheit so liebenswürdigen Ausdruck verliehen haben. Ich schätze mich außer, ordentlich glücklich, daß e« mir gestattet ist, den erlauchten Eltern und allen denen die Hand zu drücken, die jetzt meine Schwägerin mit Liebe und Sorgfalt umgaben. Ich fühle aber auchinvollern Maße die Empfindungen nach, welche Euere Hoheit im Augenblick beseelen, und eben deshalb ist eS mir «in besonderes Bedürfnis, Ihnen zu sage», daß dir Prinzessin alsbald eine -weite Familie finden soll, die nur daraus wartet, sie mit warmem Herzen zu empfangen und aleichzeittg ein treues, liebenswürdiges Volk, das sich rüstet, ihr ein frohes „Willkommen" zu bieten. Ich sehe es meinerseits als ein glückliches Vorzeichen an, daß ich der Prinzessin meine erste Huldigung unter dem lieben sonnigen Himmel darbringen darf, der ihre Jugend bestrahlte, in der Umgebung, wo alle Reize des schönen Frankreichs sich vereint zu haben scheinen, um eine heitere Zukunft zu ver bürgen. Diese Sonne, dessen bin ich gewiß, soll auch der Braut in ihrer neuen Heimat treu bleiben, wo sie ihr stets Glück und Freude ansstrahlen wird. Wissen wir doch, in welchem Maße ihr die Kunst eigen ist, die uns allen als die höchste und kostbarste Zierde einer Fürstin gilt, die Kunst der Frauen, Tränen zu trocknen und andere glücklich machen zu Helsen. Mit Freuden heiße ich Dich, liebste Schwägerin, willkommen, und von ganzem Herzen danke ich den Königlichen Hoheiten, daß sie ihre Tochter meinem geliebten Bruder anoertrauen. Sie wollen mir gestatten, diesen meinen Empfindungen Ausdruck zu ver- leihen, indem ich mein GlaS erhebe aus das Wohl des erlauchten Hauses Bourbon-Stzilien; insbe sondere Graf und Gräfin Caserta und meine liebenswürdige Schwägerin, sie leben hoch, hoch, hoch l" Die kirchliche Trauung. In der alten romanischen Kirche „Noirs Dams äs bon vo^2§6" wurde Dienstag vormittog 11 Uhr die kirchliche Trauung deS Prinzen Johann Georg Uno ^LtNzesfin ill-aria Immaculata vollzogen. Die stimmungsvoll gkschmückte Kirche konnte die Zahl dec Geladenen kaum fassen. Die Anfahrt der Fürstlichkeiten bot ein anz ehendeS Bild. Die freundliche Begrüßung seitens deS Publikums be kundete den lebhaften Anteil, den die Bevölkerung an allem nimmt, was die seit 35 Jahren hier an sässige Familie der Trafen Caserta betrifft. Der Umstand, daß gerade der Geburtstag der Prinzessin Maria Immaculata als Tag der Trauung gewählt wurde, wird als besonderes Zeichen lebhaft ge- pfleaten Familiensinnes von weiten Kreisen freudig empfunden. Prinz Max Die Trauung selbst, die von prächtiger Orgel, musik und mehrstimmigem Chorgesang begleitet wurde, trug einen intimen Charakter, da sie von dem Bruder des Bräutigams, dem Prinzen Max, vollzogen wurde. Nachdem unter Orgclklang die gesamte Geistlichkeit, an ihrer Spitze der Bischof von Nizza, ihren Einzug in die Kirche gehalten, und sich alle Fürstlichkeiten, der König und die Prinzen in großer Uniform, die Fürstinnen in prächtiger Toilette, versammrlt hatten, hielt zunächst der Bischof von Nizza eine Ansprache, in der er dar hohe Paar auf die hohe Bedeutung deS Tages hin. wirk. Sodann vollzog Prinz Max die feierliche Trauung Wundervolle Musik, Violin« und Harfen, soli, sowie Chorgesang schloffen die Feier. Beim Austritt aus der Kirche folgten sämtliche Fürstlich, keilen dem jungen Paare, und die Hof- undStaatS- würdenträger schloffen sich ihnen an. Nach der Trauung Man begab sich hierauf zu Wagen nach der Dilla des Grafen Caserta, wo ein Dejeuner die Fürstlichkeiten vereinte. Am Nachmittag reiste das MMR» MMMckMWM ess» Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Mgeblatt sd ßMns, Mit MsUrs, Mors, 8t. Win. tztiMsnl Ma«, MW. vltaaMrs, Mn 81. Ms. 8t. IM 8t. Wei», 8tWkM Ain, MmMn. SiMM ul WW» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein — Atteste Zeitung im Königlichen AmtZgerichtsbeM — ——— L6. Jechrgarrg. - Rr. 254. Freitag, de« 2. November »WN-'K 1906. Dieses Blatt «rscheinUglich (außer Sonn- und Festtags) nachmittags für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mart 25 Pfg., durch die Post bezogen 1 Ml. SO Pfg. Mmelne Nummern 10 Pfennig«. — Bestellungen nehmen außer der Erpedition in Lichtenstein, Zwickauerstrab« SS7, alle Kaiserlichen Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Smerate werden die fansgespaltene Grundzeile mit 10, für auswärtige Inserenten mit 15 Pfennigen berechnet. Im amtlichen Teil lostet die zweispaltige Zelle 30 Pfennige. — Jnseraten-Annahm« täglich bi, spätestens vormittags 10 Uhr. Freiwillige Feuerwehr Lichtenstein. Innerhalb der nächsten 8 Tage soll die diesjährige Schl«ßübu«g (trockene Uebung) stattfinden. Es werden alle Mannschaften aufgkfordert, sich nach Lautwerden deS Alarmsignals sofort an da« Terätehaus zu begeben, um dort weitere Befehle entgegenzunehmen. Unentschuldigt Fehlende werden bestraft Die BraudLirektiou: E. Lademann. Stadtsparkaffe Lichtenstein. Einlegerguthaben 6 66ü VOV Mark, Reservefonds 4LV vvv Mk »efchäftszett 8—IS und S—5 Uhr täglich. Ginlegerzinsfust »M- «Bll «I -M, »M- o jo* 'M» Einlage« in de« erste« drei Tagen eines Kalender«o«ats »erde« «och für de« volle« Morrat verzinst Gewünschte Rück« zahlnnge« erfolgen in der Regel ohne Kündigung nnd ohne Zins- Verlust in beliebiger Höhe. junge Paar in der Richtung nach Mentone ab. Auch einige der fürstlichen Gäste traten bereits die Heimreise cn, während der König mit den Prinzen- Söhnen bis Mittwoch früh in Cannes blieb. Der Festtag in Dresden Die Stadt prangte zur Feier des Tages in Flaggenschmnck. Um 11 Uhr vormittags, zu der Stunde, die für die kirchliche Trauung festgesetzt war, gaben zwei Kompanien vom Schützemegiment Nr. 108 uns eine Batterie des Feldartillerie-Regiments Nr. 148 den Salut. Die Artillerie gab 36 Schuß ab, während die Schützen 9 Salven abfeuerten. Zu gleicher Stunde läuteten alle Kirchenglocken der Stadt, und in der katholischen Hofkirche fand rin feierliches Tedeum statt. Die Behörden und viele Korporationen sandten Glückwunschtelegramme an die Neuvermählten, die am 26. November ihren Einzug in Dresden halten werden. Alsdann wird eine Schmückung des histo rischen Altmarktes und Rathauses, sowie eine Be grüßung durch die städtischen Kollegien vor dem Rathause erfolgen. Im übrigen soll die Begrüßung der Neuvermählten am Bahnhofe stattfinden. Für die Frau Prinz«ssin Johann Georg war seitens der Stadt ein Eilbergeschenk im Werte von 4000 Mark in Aussicht genommen. Als Prinz Johann Georg, der sich außerordentlicher Beliebtheit erfreut und dessen reiche- Wissen an den König Johann von Sachsen erinnert, von dieser Absicht erfuhr, erkürte er sofort, daß er für alle ihm und der Prinzessin zugedachten Geschenke danke und nur den Wunsch habe, es möchten die etwa in Aussicht genommenen Mittel zu wohltätigen Zwecken Verwendung finden. Diesem Wunsche ist natürlich entsprochen und die für daS Silbergeschenk bewilligten Gelder sind dem Kinderheilstättenverein, dessen Protektor Prinz Jo hann Georg von Sachsen ist, überwiesen worden. Deutsches Reich Berlin. (Für die Reisen deSKaisers) im November und Dezember ist vorläufig das fol gende Programm aufgestellt worden: Nach den Rekrutenvereidigungen der Berliner und Potsdamer Garnison, die in der ersten Novemberwoche statt finden, begibt sich der Kaiser, begleitet vom Kron prinzen und dem Prinzen Eitel Friedrich, nach Jagdschloß Letzlingen, um an der am 8. und 9. November dort statt findenden Hofjagd teil zunehmen. Am 12. November mittags treffen der Kaiser und die Kaiserin in München ein zur Teilnahme an der Grundsteinlegung des Deutschen Museums sür Meisterwerke der Technik. Am 23. November wird der Kaiser auf Schloß Räuden, beim Herzog von Ratibor, zu einem Jagdbesuche erwartet. Hieran schlichen sich weitere Jagdbesuche beim Herzog von Ujest in Slawentzitz und dem Fürsten Henckel von Donnersmarck in Neudeck. Anfang Dezember wird der Kaiser als Jagdgast deS Fürsten Georg zu Schaumburg-Lipp« in Bücke burg eir treffen. Bei dieser Gelegenheit beabsichtigt der Monarch, daS dortige neue RathauS in Augen schein zu nehmen und voraussichtlich auch einer Jestvorstkllung im Stadttheater beizuwohnen. — (Der Reichstag) wird diesmal so zahl reich wie kaum zuvor zusammentreten, nur ein Mandat ist zurzeit noch unbesetzt, nämlich 18. Han nover (Stade), wo kurz nach dem Zusammentritt der
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