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Wilsdruffer Tageblatt : 23.03.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193503236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19350323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19350323
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1935
- Monat1935-03
- Tag1935-03-23
- Monat1935-03
- Jahr1935
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 23.03.1935
- Autor
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Laval gab zunächst die Einzelheiten der in Rom getroffenen Abmachungen über die kolonialen Fragen bekannt. Er wies darauf hin, daß Frankreich in Lybicn 114 000 Quadratkilometer mit 800 Einwohnern, an der Somaliküstc 800 Quadrat kilometer, davon 20 Kilometer Küstcnstrecke, mit 1000 Einwohnern an Italien abgetreten habe. Frankreich habe sich aber ausdrücklich die freie D u r ch g a n g s str atz e zum T sch a d se e g e b i e t offen gehalten. Es sei nicht mehr als billig, dah Italien gegenüber diesen Zugeständnissen auf seine bisher auf- rechtcrhaltenen Ansprüche bezüglich der Rationalität und der Schulverhältnisse der Italiener in Tunis ver zichtet habe. Außenminister Laval ging dann in Erwiderung der verschiedenen Redner auf die allgemeine Politik ein. Das Ziel Frankreichs, so erklärte er, sei bei allen seinen Hand lungen ein ehrenvoller und würdiger Frie den. Laval fügte hier ein besonderes Lob für Mussolini ein, dessen Entschlußkraft er in Rorn bewundert habe. Muisonm habe sofort verstanden, daß die Politik beider Länder in den Dienst der Aufrechterhaltung des Friedens gestellt werden müsse. Die Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Italien eröffne die besten Aussichten. Frankreich wolle von einem dauernden und gefestigten Frieden niemand ausschlietzen. Die in Vorbereitung befindlichen Pakte sollten der Organisierung der allgemeinen Sicherheit dienen. Frankreichs Politik sei niemals eine Angriffspolitik gewesen. Alle Völker guten Willens müßten sich einigen. Laval schloß seine Rede mit einer starken Betonung der Zuversicht für die nächste Zukunft. Hierauf fand die Abstimmung statt, bei der die italienisch - französischen Kolonialabmachungen mit 555 gegen S kommunistische Stimmen angenommen wurden. „Der Schasstall von Gens." Der Abgeordnete Franklin-Bouillon, durch feine Hetzreden berühmt, nahm Gelegenheit zu einem mit der gewohnten Leidenschaft vorgetragenen Angriff gegen Deutschland und gegen die französische Außenpolitik der letzten 15 Jahre. Immer habe Frankreich Zugeständnisse gemacht und nie dafür eine gleichwertige Gegenleistung erzielt. Frankreich zahle immer mehr und erhalte dafür nur Versprechen. Laval fei aber etwas zu großmütig gewesen und habe diesen Großmut teuer bezahlen müssen. Das sei die Folge der sinnlosen Politik, die Frankreich seit zehn Jahren aus wahlpolitischen Gründen Italien gegenüber geführt habe. Es sei genug mit der Lüge, daß es ein gutes Deutschland gebe, das den Frieden wolle, und daß alles in Genf geregelt werden könne. (!) Man solle aufhören, an den Schafstall von Genf zu glauben, denn auf der einen Seite seien dort Wölfe und auf der anderen Seite Schafe. (!) Es sei keine gemeinsame Politik, wenn von englischer Seite die Rückkehr Deutschlands nach Genf verlangt werde, und von französischer Seite eine Note geschickt würde, die die Rückkehr unmöglich mache. Deutschland habe durch seine Aufrüstung der zivilisierten Welt den Krieg erklärt. (!) Man müsse die Nationen des Friedens gegen die Räuber nationen (!) militärisch gruppieren. Man brauche keine Angst zu haben. Deutschland und Ungarn zusammen seien ^0 Millionen Menschen, die die Vernichtung der Verträge und den Krieg wollten. Ihnen gegenüber wollten 400 Millionen Menschen die Aufrechterhaltung der Friedcnsverträgc. Wenn man von Polen und England absche und annchmc, daß sie neutral seien, blieben immer noch 320 Millionen Mann übrig. 15 Jahre hindurch habe Frankreich alle seine Trümpfe ins Wasser geworfen. Werde man endlich die französische Karte spielen statt immer die Karte der anderen zu spielen? General Maurin steht Gespenster. Frankreichs Beitrag zur Befriedung Europas besteht stne immer wieder in der Verbreitung von Greuelmärchen über Deutschland. So soll der französische Kriegsminister, General Maurin, vor dem Heeresausschuß der Kammer erklärt haben, datz die Stärke einer deutschen Division binnen kurzem 20 000 Mann betragen werde, so daß das aktive Heer sich auf 720 000 Mann beziffern würde. Gegenwärtig arbeiteten 70 Prozent der deutschen Kriegsmaterialfabriken. Große Mengen von Konserven seien aufgekanft worden, besonders Olsardinen aus Por tugal. Die Flugzeugfabriken stellten täglich 15 Apparate her, so daß Deutschland in drei Monaten über 1500 neue Flugzeuge verfügen könne. Der Kriegsminister soll ferner auf die umfassende militärische Ausbildung der deutschen Jugend hm- gewiesen und behauptet haben, daß der Arbeits dienst eigentlich einem Dienstjahr gleichkomme. Die Vollendung des deutschen Heeresaufbauplanes könne im Frühjahr 1936 erwartet werden. * Die Phantasie Maurins ist bewundernswert. Aber scheinbar möchte der Herr General ernst genommen wer den. Im übrigen kommt der Pferdefuß allzu deutlich zum Vorschein: Der Herr Kriegsminister will nämlich neue Rüstungskredite von der Kammer. Daher wieder das Schreckgespenst der deutschen Aufrüstung. Der Pariser Korrespondent der „Daily Mail" weitz schon einiges von Maurins Plänen zu berichten. Er meldet, daß die französischen Flugzeugfabriken jetzt Tag und Nacht mit voller Kraft an der Arbeit seien. Zu Ende des Jahres würde die f r a n z ö s i s ch e L » f t f l o t 1e auf eine Stärke von 4 000 — 500« Maschinen gebracht sein. Von den neuen Geschwadern würden die meisten schwere Bomber sein. Dölkerdundsrat in der ersten Apnlwoche. Zur Prüfung des französischen Antrages. Das Völkerbundssekretariat in Genf gab folgendes bekannt: Der ausübende Präsident des Völker bundsrates, Dr. T. R. Aras (Türkei), hat beschlossen, daß der Vülkerbundsrat im Laufe der ersten Aprilwoche zu einer außerordentlichen Am Tage der zweijährigen Wiederkehr des Staats aktes von Potsdam hatte Ministerpräsident General Göring den Preußischen Staatsrat zu einer Arbeits tagung im Preußenhaus einberufen. Ministerpräsident Göring eröffnete die Arbeitstagung mit einer An sprache, in der er alle aktuellen politischen Fragen be handelte und grundsätzliche Gesichtspunkte für die Be handlung der wirtschaftlichen und kulturellen Probleme angab, zu denen Reichsminister Rust und Reichsbank- Präsident Schacht in ihren Referaten eingehende Aus führungen machten. Anknüpfend an das Erlebnis von Potsdam führte Ministerpräsident Göring aus, daß damals wohl nie mand zu hoffen gewagt habe, daß der Führer sein hohes Ziel, dem Reiche und der Nation Ehre und Freiheit wiederzugeben, so schnell verwirklichen würde, wie dies inzwischen geschehen ist. Ministerpräsident Göring zog an Hand von Beispielen Parallelen zu der Zeit des Wieder aufstiegs Preußens nach dem Frieden von Tilsit und er wähnte als Beispiel die aus der preußischen Gemeinde- Verfassung herausgewachsene erste deutsche Gemeinde ordnung. „Alle Aufgaben, die zur Durchführung des Rcichs- neuüaus seit der Machtergreifung zu erfüllen waren, konnten unter der starken Hand des Führers nur deswegen in verhältnismäßig kurzer Zeit bewältigt werden, weil für ihre Durchführung der Schwung der in der NSDAP, znsammengeballten Energien zur Verfügung stand", so fuhr der Ministerpräsident fort. An dieser Arbeit hat anch die Beamtenschaft — nach der notwendigen Rei nigung von Politisch und charakterlich unzuverlässigen und indifferenten Elementen — einen wesentlichen An teil. Die völlige Erneuerung des deutschen Beamtentums war nur deshalb möglich, weil be währte alte Kämpfer der Partei in Verant wortliche Stellen des Staatsdienstes einrückten. Der Sch u tz des Reichs nach außen und Einrich tung und Ausbau des Reichsgebäudes nach innen, das sind und bleiben die wichtigsten Ziele unserer national sozialistischen Aufbauarbeit. Daneben stehen aber noch Tagung zusammentreten soll, um den Antrag der franzö sischen Regierung zu prüfen. Der genaue Zeitpunkt der Einberufung des Völkerbundsratcs wird spater bekannt gegeben werden. * Konferenz -er vier europäischen Großmächte? Die englische Presse über Simons Pläne — England wünscht die Mitarbeit Deutschlands. Jn Ergänzung der sehr gemäßigten Rede des eng lischen Außenministers Simon im Unterhaus Wertz das halbamtliche Reuterbüro zu melden, datz Simon von der Möglichkeit einer Einladung an Deutschland zur Teilnahme an einer Viermächtekonferenz, die in Italien stattfindcn soll, gesprochen habe. Reuter meldet dazu weiter, datz die Regierungen Englands, Frankreichs, Italiens und gegebenenfalls Deutschlands dann die Mög lichkeit hätten, die Lage auf Grund der Mi nisterbesuche unter veränderten Umständen zu be sprechen. Meldungen aus anderer Quelle besagen, daß Simon bei einem Diplomatenempfang von der Möglichkeit einer größeren Konferenz nach Abschluß der Ministerreise gesprochen habe. Das Ziel dieser Konferenz soll darin bestehen, an Stelle des Versailler Vertrages ein neues Abkommen zu setzen, das geeignet sei, die europäischen Fragen zum Wohle aller zu regeln. Voraussetzung für eine solche Konferenz sei, daß die Besprechungen, die Simon und Eden jetzt führen werden, eine geeignete Grundlage für eine solche Konferenz brächten. — Das Ergebnis des Berliner Besuches, so heißt es wieder in anderen Londoner Berichten, müsse sein, daß Deutschland als praktisch nnd moralisch gleichberechtigter Staat das Seinige zum Neu aufbau des europäischen Friedens beitragen müsse. * Grotzsiegelbewahrer Eden ist bereits nach Paris unterwegs. Man erwartet, daß die dortigen Dreimächte besprechungen den ganzen Sonnabend in Anspruch nehmen werden. Eden beabsichtigt, am Sonntag früh von Paris nach Amsterdam zu fliegen, wo er von dem eng lischen Sonderflugzeug, das Sir John Simon und seine Begleiter nach Berlin bringen soll, an Bord genommen wird. andere Ausgaben, die erfüllt werden müssen und die immer mehr in den Vordergrund treten. Unter ihnen sehe ich zwei Aufgaben zu immer größerer Wichtigkeit herauswachsen: 1. Die Sicherung der wirtschaftlichen Belange des Reiches auch für die Zukunft und damit die Sicherung von Brot und Arbeit für alle Volksgenossen durch eine zweckentsprechende und kraftvolle Wirtschafts politik. 2. Dis Fortführung und Vertiefung der E r - Ziehung des deutschen Menschen zur unauslöschlichen Erkenntnis und zur restlosen Betätigung im Dienste der nationalsozialistischen Idee durch eine auf dieses Endziel abgestellte Kulturpolitik. Oberstes Ziel der wirtschaftlichen Maßnahmen der vergangenen zwei Jahre war die n b e r w i n d u n g d e r Arbeitslosigkeit. Das Jahr 1934 brachte zwar insofern einen gewissen Wandel, als sich die eigene * Wirtschaft wieder stärker in den Vorder grund schob. Grundsätzlich ist zur Frage der öffentlichen Arbeitsbeschaffung zu bedenken: Die Unternehmerschaft wird sich insbesondere davor hüten müssen, daß infolge der staatlichen Aufträge die eigene Initiative einschläft. Der Staat mutz von der Wirtschaft verlangen, daß sie ihre nationale Pflicht er füllt. Dazu gehört unter den gegebenen Verhältnissen vor allem auch eine möglichst rege Betätigung im Export. Auch auf der A r b e i t n e h m e r s e i t e mutz dafür gesorgt werden, daß sich im Zeichen einer Sonder konjunktur keine unerfreulichen Erscheinungen entwickeln, die zu unerträglicher sozialer Ungerechtigkeit führen. Die allgemeine Hebung des Lebensstandards des deutschen Volkes ist und bleibt das Ziel national- sozialistischer Wirtschaftspolitik. Leider sind wir heute noch nicht in der Lage, diese Auf gabe vollkommen zu lösen, ja es gilt noch immer, den Rest von Arbeitslosen überhaupt erst einmal wieder in die Arbeit zu bringen. Diese Situation stellt hohe Anforde rungen an Einsicht und guten Willen der Arbeiterschaft. Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, hier einmal aus- zusprechen, wie rückhaltlos ich die Haltuna des deutschen Wirtschaft«- u. Kultur-Aufbau Ministerpräsident Göring über die Ziele nationalsozialistischer Politik.
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